ALergnäblgſt pribilegirte:
136. Jahrgang.
Wonnementovres
1L. 48 kr. jährl. ucl. Brlnger=
Uhn. - Auzwärts werden von
allen. Poſtämtern Beſtellungen
entgegengenommen zu 53 kr. Pro
Cnkertal incl. Poſtaufſchlag und
Beſſellgehlthr.
für die
Kmtliches Organ
Inſergle
werden angenommen: in Barm=
Radt von der Expedition.
Mbelz=
kraße Nr. 23, in Beſſungen
von Friedrich Blbßer,
Friedrich=
ſtraße Nr. 7. ſowie augwärts
van allen ſoliden Annoncen
Erbeditiones.
Bekanntmachungen bes Großherzoglichen Kreisamteg Darmſtadt.
RA5.
Dienſtag den 29. Juli
A8TA.
Verſteigerungen.
Submiſſion auf Feuerwehr=
Jacken.
Die Anfertigung von ca. 135 Stück
wollener Feuerwehr=Jacken ſoll auf dem
Weg der Submiſſion bei uns unter den auf
unſerm Büreau offen liegenden Bedingungen
vergeben werden. Die Offerten ſind bis
längſtens künftigen Mittwoch den 30ten d.
Mts. Nachmittags 4 Uhr - auf von uns
zu beziehendes Formular geſchrieben - in
den vor unſerm Büreau ausgehängten
Sub=
miſſionskaſten verſchloſſen und mit der
Auf=
ſchrift „Turnerjacken” verſehen, einzulegen.
Darmſtadt, 25. Juli 1873.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
6970)
Fuchs.
Bekanntmachung.
Donnerſtag den 31. d. Mts.,
Vormit=
tags 11 Uhr, ſollen verſchiedene
Weißbinder=
arbeiten im hieſigen Polytechnikum durch
Soumiſſion vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen,
wo=
ſelbſt auch die Soumiſſionsofferten
einzu=
reichen ſind.
Darmſtadt, den 24. Juli 1873.
Das Stadtbauamt Darmſtadt.
6072)
Hechler.
Bekanntmachung.
Die zur Errichtung eines Brunnens in
der verlängerten Schulſtraße vorkommende
Maurer=, Zimmer=, Schloſſer=, Brunnen=
und Pfläfterer=Arbeit, ſowie Gußlieferung
ſoll auf dem Soumiſſionsweg in Accord
gegeben werden und liegt der bezügl.
Vor=
anſchlag und die Bedingungen vom 28. d. M.
Vormittags 8 Uhr bis 31. Mittags 12 Uhr
auf dem Rathhaus zur Einſicht offen,
wo=
ſelbſt auch die bezüglichen Offerten
abzu=
geben ſind.
Beſſungen, den 25. Juli 1873.
Geyer,
Gemeinde=Bauauffeher. 6085
16076) Pferde=Verkauf.
Donnerſtag den 31. d. Mts., Vormittags
11 Uhr, werden auf dem Hofe der
Ka=
vallerie=Kaſerne hier zwei zum Militärdienſt
nicht mehr geeignete Dienſtpferde öffentlich
und meiſtbietend gegen gleich baare
Bezah=
lung verkauft.
Darmſtadt, den 24. Juli 1873.
Kommando des 2. Großh. Dragoner=
Regi=
ments (Leib=Dragoner) Nr. 24.
6177) Bekanntmachung.
Nächſten Mittwoch den 30. Juli d. J.,
Nachmittags 21 Uhr, werden in dem Hauſe
Sandſtraße Nro. 26 wegen Abreiſe des
Eigenthümers Gold und Silber, Kleider,
Weißzeug, Möbel und ſonſliger Hausrath
gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 28. Juli 1873.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
6178) Die zur Einrichlung des Hülſs=
Lazareths in der Riedeſelſtraße vorkommenden
Schreiner=Arbeiten ſollen im Wege
der Submiſſion vergeben werden. Hierzu
ſteht Termin am Mittwoch den 30. d. M.
Vormittags 10 Uhr im Büreau des
Gar=
niſon=Lazareths an, wozu Uebernehmer mit
dem Bemerken eingeladen werden, daß die
deßfallſigen Bediugungen u. Koſtenanſchläge
in genanntem Bürcau zur Einſicht bereit
liegen.
Darmſtadt, den 26. Juli 1873.
Großherzogliches Garniſon=Lagareth.
Gras=Verſteigerung.
Freitag den 1. Auguſt Vormittags 10 Uhr
im Großherzoglichen Hofgarten zu Beſſungen.
Großherzogliche Hofgärtnerei Beſſungen II.
6179)
Noack II.
(5
1o
6180)
„Ug=Verrauf.
Die Dunghaufen Nr. 1 auf den 4 ſtädtiſchen Kehricht=Lagerplätzen an der Hanauer=
Landſtraße (unweit des Aeciſehauſes), am Oederweg, hinter dem Petroleumlager an der
Gutlentſtraße und an dem Offenbacher Fußweg, zuſammen ca. 6000 Eubikmeter
vor=
züglichen Dung enthaltend, ſollen an die Meiſtbietenden ganz oder getheilt vergeben
werden. Die Abfuhr kann alsbald beginnen und muß bis zum 31. December l. J.
beendet ſein. Was über dieſen Termin liegen bleiben ſollte, geht wieder in das
Eigen=
thum des Fuhramts über. Ein Viertel des ungeſähren Betrages iſt beim Zuſchlag, ein
Viertel deſſelben vor Beginn der Abfuhr, ein weiteres Viertel vor Abfuhr des zweiten
Viertels des Dunghaufens und der Reſt vor Abfuhr der letzten Hälfte deſſelben zu
ent=
richten. Gebote auf die ganzen Haufen oder auf die Hälfte oder auf ¼ derſelben, oder
per Cubikmeter feſte Maſſe (im Haufen, ſo wie er liegt, gemeſſen) ſind, verſiegelt und
mit der Aufſchrift: „Gebot auf die Dunghaufen' verſehen, bis zum 8. Auguſt Abends
5 Uhr an das unterzeichnete Amt zu richten.
Frankfurt a. M., den 26. Juli 1873.
Fuhramt.
ErsarzarAtzizaz
MretaraizAornritretiagantaauavtan,
EtrsAillraeern
AExz.
Feilgebotenes.
2 Brennholz Sorten, kein
2 in verſchiedenen
gemacht.
Nr. 47 Rheinſtraße.
5 Neue Salzgurken.
G9. Herrmann, Eliſabethenſtraße 46.
5965) Zwei Häuſer mit Raum in
ſchöner Lage, das eine ſich für eine Fabrilk
eignend, ſind unter günſtigen Bedingungen
zu verkaufen. Näheres Beſſ. Kirchſtr. 37.
6108) Im v. Bouchenröder'ſchen Garten
am Holzhof iſt die 2. Schur Klee von 2
Morgen und 3 Morgen Hafer auf dem
Halm zu verkaufen.
318
1164
M zus.
5884) Mein auf das Vollſtändigſte aſſortirtes
Horbuaarenilaagok,
halte bei billigſt geſtellten feſten Preiſen beſtens empfohlen.
He.bors Hö-odb, obere Schützenſtraße.
Avighorei ian n1if
Nrrnde.
Wsviſtis
1⁄₈
blüchi
54₈ ⁄.
4 4hi nsitires
itsrAhrastte nvili
5886) Von heute on
Günzlicher
AuSVOrhoul
wegen Aufgabe meines
Colonalwaaren=Geſchäfts.
NB. Auch kann die Laden=
Einrichtung abgegeben
werden.
RD
A RWTO
Eck der Kirchſtr. u. Schuſtergaſſe.
Meinen großen Vorrath in farbigen Zeugſtiefeln für Damen und
Kin=
der verkaufe zu enorm billigen Preiſen.
Carl Gebüsster
Ludwigsſtraße 14.
2542)
6)
wannderragen
in verſchiedenen Conſtructionen und eleganter Ausſtattung, weiß und braun lackirt, ferner
Puppenwagen und Fahrſtühle für Erwachſene empfiehlt in großer Auswahl
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C. Heb b e r l i n g.
7 Alexanderſtraße 7.
EhrdAtt.OA.
H002A Arihand uaAhrih LAAaruihsoRra an io en.
sB. RöödPoed RimöhendherRdsoU"
Næ 6110)
O4h.
Ganzlicher
k
4
14
D
H
6
B)
1
4
RASTARUAAA
4.
4H.
14
Um zu räunen, verkauſe Herren= und Knaben=Strohhüte von den
83
44
ag feinſten bis zu den gewöhnlichſten Sorten unter dem Fabrikpreiſe.
O=
4³
33
Holzhofſtraße
14)
Haoußs
Wo50, Nr. 30.
4
AsANN
4. NA2uN
NaNLU N2Ns
14h324e.23.
boLGdON
Vilbeler Mineralwaſſer
in friſcher Sendung.
G. P. Polha,
6033)
vormals J. L. Penigſl.
6098) Neuen Incarnat, Saat=Wicken,
Kleeſamen, Strohſeile und alle Gattungen
Stroh, Hafer und Heu empfiehlt billigſt
H. Hayer,
Frankurterſtraße 36.
Auf Beſtellung wird ſolches geſandt.
6096) Douche=Apparat nebſt Reſervoir,
mehrere Amerikaner Koſſer und einige
Waſchbütten billigſt Herdweg 22.
6054)
Zu verkaufen:
Ein faſt neuer Nußbaum=Toilettentiſch,
Lovaler Tiſch, 1 Vettſtelle, 1 kleiner eiſerner
Kamin, nehrere Reiſekoffer, 1 Vorfenſter u.
1 Petroleumlampe. Eliſabethenſtraße 60.
6104) Ein ſchön blühender gefüllter
Oleander iſt zu verkaufen.
Beſſunger Forſtmeiſterſtraße Nr. 9.
triaretrtireurrmrttivrart nfrtirgr na rrn
Soeben iſt erſchienen die 33. Jufl.
6 des weltbekannten lehrreichen Buchs:
Dor persönlichechutz
von Laurentinz. In Umſchlverſiegelt.
Tauſendfach bewährte Hilfe
9und Heilung(2ojährige
Erfah=
rungl) von
(1266
Sahuräche”
Auständen des männl. Geſchlechts,
Nervenleiden ꝛc., den Folgen
üb-
ler Gewohnheiten und anderer
Ex-
ces3e. - Durch jede
Buchhand=
lung, auch in Fronkfurt a. M. von
der Jäger'ſchen Buchhandlung, ſowie
von dem Verfaſſer, Hoheſtraße,
Leip=
zig, zu beziehen. Preis 2fl. 24kr. SW.
Vor don Hachahmungen und Aus.
zügen meines Buchs, - (leinen
Sudelſchriften, die unſe: den Ti= 4
teln Jugendfreund, Selbſterhaltung und
ähnlichen (- denen man ſchon an
ihrem Aensseren ansieht, dass nichts
21 ihnen isk -) in den Zeitungen 5
warktschreierisch angekündigt
wer=
den - wird wohlmeinend gewarnt.
Daher achte man darauf, die echte
Ausgabe, die
Oiiginal-Ansgabe von Laureniius
zu bekommen, welche einen Octav-Band
von 232 Seiten mit 60 anztom.
Abbildungen
6 in Stahlſtich bildet und mit dem Na=
A mensſtempel des Verfaſſers verſiegelt iſl.
Nota bene. - Von meinem Buche
4 liegen bereits 4 Ueberſetzungen in
freu=
den Sprachen vor ſder däniſchen,
4
ſchwediſchen, ruſſiſchen u. ita=
Flieniſchen, welche gleichfalla durch
den Buchhandel zu beziehen ſind. L.
Zur Einmachzeit empfehle:
Alle Gepürze in friſcher u. beſter Qual.,
ſrüne & gelbe Sentkörner,
Lorbeerblätter,
Beſten Weinessig.
Cart Wahinger,
Louiſenplatz 4.
3181)
6182) Ein Kanapee und ein zweithüriger
Küchenſchrank ſind billig abzugeben.
Waldſtraße 23 parterre.
6183) Ein zweiſtöckiges Wohnhaus
mit Raum iſt preiswürdig zu verkaufen.
Näheres in der Exp. d. Bl.
Ailumlnations-Laternen
in verſchiedenen Größen empfiehlt
6184) C. C. Kleber, Mathildenplatz.
6185) Feinſten Eiemach=Eſſit=
und alle Sorten Gewürze empfiehlt
Ballonplatz 5.
6186) Pergament=Papier
beſonders heim Verſchließen von
Einmach=
löpfen und Gläſern, ſtatt Blaſen,
verwend=
bar, empfiehlt
C. C. Kleber, Mathildenplatz.
Himbeersadt, beſte Qualität,
Eimonadenpulver,
die Beſtandtheile zu Brausepulver
empfiehlt
Carl-Watzinger.
Louiſenplatz 4.
6187)
6188) Ein Tannenwald, auf die
Weinſtraße ſtoßend, 660 ⬜Klftr. enthaltend
30 bis 35 jähriger ſehr guter Beſtand, iſt
aus freier Hand zu verkaufen.
Näheres Beſſunger Heerdwegſtraße 15.
6189) Salat=, Endivien= u. Gemüſepflanzen
zu haben. — Eine brave Perſon ſucht
Lauf=
dienſt.
D. Miſchlich, Hochſtraße 8.
3101) In den neuerbauten Häuſern,
Roßdorſerſtraße Nr. 8 und 19, iſt der 1.,
L. und 3. Stock, enthaltend je 4 Piecen,
1 Alkoven, Küche, Magde und
Bobenkam=
mern ꝛc., bis 1. Juni beziehbar, zu
ver=
miethen.
M. Maringer.
3733) Carlsſtraße 22 iſt eine Scheuer
mit gewölbtem Keller u. ein Stall zu verm.
3807) Die bel Etage, Steinſtraße 6,
5 heizbare Zimmer, Küche nebſt Zugehör,
ift an eine ruhige Familie zu vermiethen
und gleich zu beziehen.
3880) Der mittlere Stock meines, Ecke
der Wald= u. Grafenſtraße, belegenen Hauſes
iſt mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und per 6. Auguſt d. J. zu beziehen.
J. G. Keller.
4375) Eliſabethenſtraße Nr. 26 iſt ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4754) Heerdwegſtraße 17 ein Logis im
unteren Stock, beſtehend in 3 Zimmern und
1 Cabinet, Küche, Keller, Holzſtall u. allen
Bequemlichkeiten, ſowie eine frenndliche
Man=
ſarde zu vermiethen und Mitte Auguft z1
beziehen.
4802) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Heidelbergerſtraße 21 im Seitenbau
4894) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen, gleich zu beziehen. Eliſabetheuſtr.28.
4913) Eckhaus der Grafen= und
Wald=
ſtraße ſind 3 Stockwerke, jeder Stock acht
Zimmer enthaltend, nebſt einem kleinen
Lo=
gis im Seitenbau mit allem Zubehör bis
15. Auguſt zu vermiethen.
Zu erfragen bei Schloſſermeiſter
Lud=
wig, Carlsſtraße Nr. 8.
E 145.
5171) In der Schuflergaſſe 17 iſt ein
freundliches Logis zu vermiethen.
5172) Louiſenſtr. 40 ein möblirtes
Zim=
mer gleich beziehbar. F. Rabenau.
5174) Eine Stube zu vermiethen.
Kranichſteinerſtraße 30.
5206) Bleichſtraße 5 parterre iſt ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5252) Bleichſtraße Nr. 40 iſt im
Seiten=
bau ein hübſches Logis mit ſchönen
Räum=
lichkeiten zu vermiethen u. baldigſt zu beziehen.
5253)
S ch e u e r
zu vermiethen. Näheres bei der Exp.
für 84 Gulden per 1. September.
5378) Friedrichſtraße Nr. 38 iſt der
zweite Stock, beſtehend aus 6 Zimmern nebſ
allem ſonſtigen Zugehör, zu vermiethen und
kann ſofort bezogen werden.
5382) Gegenüber dem Gaſthof zum
„ Prinzen Carl”, Ecke der Schul= und der
Kirchſtraße (Eingang Kirchſtraße Nr. 27
im oberen Stock iſt ein fehr gut
möblir=
tes Zimmer mit ſchöner Ausſicht und
ganz ſeparirtem Eingang ſofort zu vermiethen
5503) Beſſ. Karlsſiraße Nr. 3 iſt
par=
terre ein freundlich möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen.
5505) Beſſunger Carlsſtraße Nr 5 iſt
die Manſarde, Mitgebrauch der Waſchküche
u. des Bleichplatzes zu vermiethen u. gleich
zu beziehen.
5579) 2 Zimmer und Küche zu
ver=
miethen, bel Etage, und ſogleich bezieh bar.
G. Wirthwein, Hofſpengler,
Wilhelminenſtraße 4.
5582) Mühlſtraße Nr. 56 an der
Stadt=
kapelle iſt eine ſchöne Manſarden=Wohnung
von 4 Zimmern nebſt Zubehör an eine
ruhige Familie zu vermiethen und den
20. September zu beziehen.
5584) Ein ſchön möblirtes
Zim=
mer parterre gleich zu vermiethen.
Zimmer=
ſtraße Nr. 2.
5605) Im 3. Stock 2 geräumige ſchöne
Wohnungen von 5 und 7 Zimmern nebſt
allen Bequemlichkeiten zu vermiethen und
baldigſt zu beziehen. Bleichſtraße Nr. 40.
5632) Hochſtraße Nr. 13 iſt ein ſchönes
Manſarden=Logis zu vermiethen und am
5. Auguſt zu beziehen.
⁄.
WNTANAALALuTULARARRAIN
4 0 Coen dem neu erbauten Hauſe, H
S 2h Ecke der Allee, Beſſunger
4
4 Kirchſtraße Nr. 2, iſt der mittlere und
obere Stock zuſammen oder getrennt
4
B zu vermiethen und ſofort zu beziehen.;
4½
NPNNLAANTRUVAALAAALAk
5717) Ein möblirtes Zimmer an 1 oder
2 Herren, Schuſtergaſſe 13, 2 Stieg. hoch.
5725) In meinem Hauſe Mühlſtr. 52
ein Logis im oberen Stock, beſtehend aus
3 Piecen nebſt allem Zugehör an eine ruhige
Familie zu vermiethen und am 1. October
zu beziehen. Balth. Gehbauer.
1165
ſcin neu hergerichteter Laden nebſt
O
ſchöner Wohnung, für jedes Geſchäft
ſich eignend, iſt zu vermiethen und kann
alsbald bezogen werden. Zu erfragen
Karl=
ſtraße Nr. 14.
Friedmann.
5783) Ein möblirtes Parterre=Zimmer
gleich beziehbar. Eck der Schützen= u.
Höl=
gesſtraße Nr. 20.
2854) Steinſtraße Nr. 8 eine Wohnung
von 5 Stuben, Küche u. außergewöhnliche:
Bequemlichkeiten zu vermiethen.
Näheres Parterre daſelbſt.
5940) Ein großes, gut möblirtes
Zim=
mer mit 1 oder 2 Betten Stiftſtraße 54.
Bel Etage.
5944) Rheinſtraße 30 iſt ein Pferdeſtall
mit 4 Ständen, große Remiſe und
Kutſcher=
ſtube bis zum 1. Auguſt zu vermiethen.
5286) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Magdalenenſtraße 13.
5988) Ernſt=Ludwigſtraße 15 iſt die
Parterre=Wohnung im Hinterhaus, beſtehend
aus 3 Zimmern, Küche, Keller, Holzſtall,
Mitgebrauch der Waſchküche und des
Bleich=
platzes bis 1. October zu vermiethen.
H. Henkel, Hof=Bouquetlieferant.
5989) Bleichſtraße 29 ein ſchön
möblir=
tes Zimmer Seitenbau links.
5990) Eine Manſarde=Wohnung von zwei
großen Zimmern, 3 Cabinetten, Küche, Keller
und Holzraum zu vermiethen. Mauerſtr. 14.
5991) Per 1. Septbr. 2. c. iſt
Graſen=
ſtraße 39 ein Stall für 2 Pferde, eine
Stube und Heuſpeicher zu vermiethen.
Näheres Nieder=Ramſtädterſtraße 25.
PBUATARAARTATARATRTIR4
8 6039) Ein freundliches Zimmer, gut 4
E möblirt, auf 1. Auguſt zu vermiethen.;
45
4 G. Wandel, Schützenſtraße 12. 4.
PEARRTETUTAATUAREUEUUIN
6057) Steinſtraße Nr. 10 möblirtes
Zimmer zu vermiethen parterre; ebendaſelbſt
zu erfragen.
6128) Mühlſtraße Nr. 16 iſt im dritten
Stocke eine Wohnung, beſtehend aus 5
Zim=
mern, Küche, abgeſperrtem Vorplatz, 2 Keller=
Näumen, 2 Kammern, Mitgebrauch der
Waſchküche, des Bleichplatzes=und
Pump=
brunnens, zum 1. Oetober d. J. zu verm.
6142) In meinem Hauſe iſt der zweit
Stock zu vermiethen und kann bis Septbr
bezogen werden.
Nr. 16 Eck der Wieſen= u. Gartenſtraße.
Fr. Kranich.
6147) Ein Logis zu vermiethen, gleich
Geiſtberg Nr. 4.
zu beziehen.
6190) Hochſtraße 23 iſt der mittlere
Stock, beſtehend aus 4 Zimmern, und eine
Manſarde, beſtehend aus 1 Zimmer und
2 Cabinetten nebſt allem Zugehör, per 1. Oet.
zu vermiethen.
6191) Ein möblirtes Zimmer in der
Nähe der Infanterie=Caſerne zu vermiethen.
Näheres in der Exp. d. Bl.
(Fin Zimmer mit Cabinet mit oder
C ohne Möbel Magdalenenſtraße 7
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.
Berntheiſel.
6193) Laden nebſt Comptoir zu
ver=
miethen. Schulſtraße 5.
1166
6194) Ein Manſarden=Logis nebſt
Zube=
hör per 1. October. Karlsſtraße 27.
6195) Promenadeſtraße Nro. 56 der
dritte Stock an eine ruhige Familie zu
ver=
miethen und ſofort beziehbar.
Vermiſchte Nachrichten.
Geſchäfts=Empfehlung.
MiAs.
Heinrich Bölh,
Maler und Lackirer,
Holzhofſtraße Nr. 34
DARRSTAOT
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gegen guten Lohn und dauernde Arbeit.
J. A. Mersheimer, Hof=Maurermſtr.
CanzrzaaGra
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Stellen- Angebote & fesuche,
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Geſchäfts=
reiſenden, Commis, Gehülfen, Lehrern,
Gouvernanten ꝛc., ꝛc., für
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Verpachtungen, Au= C Verkäufe fl
von Häuſern, Liegenſchaften, Fabriken,
Bergwerken ꝛc. ꝛc. iſt die Zeitungs= H
Annonce das Mittel, welches raſch und 4
ſicher zum Ziele führt.
Zur Beſorgung derartiger Annoncen
in die für jeden ſpeciellen Fall
beſige=
eigneten Zeitungen und zur
Entgegen=
nahme darauf einlaufender Offerten
empfiehlt ſich die
Annoncen-Eæpedition
von G. L. Daube & do.
Ceutral=Bureau: Frankfurt a. M.
Repräſentanten in allen größeren Städten
Europas.
losrevrssrtnntoyruettinionuertan=trtznz.
3197
Grossh. Polyleohnihum Darmstadl.
Wr. bvingen 2u allgemeinen Kenntniss, dass die öffentliche
Aarsstellung grayhischer Arbeiten der Slu-
Givenden dez polutechuiechen Schute Hitwoch
den 30. and Donnerstag den 31. Jali d. Js. Stathfindel. Die
Aus-
stellangslocale zverden von Vormittags 9 Vhr bis Nachmittags 5 Ur
geäffnet sein.
Darmstadt im Jali 1873.
Die Grossherzogliche Direction des Polyiechniſaums.
Sonne.
W. Koch.
2898)
H a u ſ e r
in den beſten Lagen, mit und ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchönen
Gartenaulagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
G.
Di. Neuſtadt, Aexanderſtraße.
Fr. 100 Looso in Gold der Stadt Barſetta.
L
5 Liehungen jahrlich,
mit Prämien von 2 Fülznionen, 1 Million, 500,000, 400,000,
200,000, 100,000; 50,000, 30,000, 35000. 20,000, ete.
nnd 125,425 Wrümien Fres. 50, simmtlich in efſectivem
Gold.
Das WBarhes(n-R.oos iſt das billigſte, ſolideſte und vortheilhafteſte.
Jedes Loos nimmt an jämmtlichen 225 Ziehungen Theil, kann ſomit außer der
Nückzahlung Fr. 100 mehrere Prämien gewinnen. — Von je 3 Looſen mnß
je eines mit einer Prämie herauskommen, ein Vortheil, den keine andere
Lotterie bietet.
4719
Aob hasbom bei ailen Wecheierr.
3051) Ein Lehrling kann unter
günſti=
ger Bedingung eintreten bei
Wilh. Müller, Schloſſermeiſter.
5656) Zu vermiethen ein rentables
Metzgergeſchäft und im November zu
beziehen. Näheres auf der Exp. d. Bl.
G.
5183) Einen braven Jungen ſucht
Adolf Kling, Spenglermeiſter.
kann gegen 6 kr. Vergütung per Wagen
Tapetenfabrik Beſſunger Weinbergſtraße
an=
gefahren werden.
5544) Zwei Schreiner können bei
mir dauernde Beſchäftigung finden
Ed. Kühnſt, Pianofortefabrik.
5961) Einen Lehrling ſucht gegen
Lohn
Chr. Mölberk,
Lackirer und Zimmermaler.
2 EEin zuverläſſiger erſter Scribent ſucht
18, dauernde Beſchäftigung. Näheres
Obergaſie Nr. 6 im Laden.
6048) Ein Junge kann die Küferei
er=
lerne. (Koſt und Logis frei.)
A. Federlin, Küfermeiſter.
6169) Ein in gutem Zuſtande befindliches
Clavier wird in Micthe geſucht. Grafenſtr. 4I.
Gesiahnt,
eine Nähmaſchinſe Doppelſieppflich=
Wheeler=Wilſon, gebraucht, aber in noch,
gutem Zuſtande. Offerten unter 1066
an die Expedition.
(6165
Maoö
Woll du auds
6167) Für einen 11jährigen Knaben
wird in einer gebildeten Familie liebevolle
Aufnahme und Beauſſichtigung gewünſcht.
Gefl. Offerten sub W. 1 vermittelt die
Expedition.
Ballonplatz Nr. 3.
K kauft ſortwährend zu allerhöchſten
Preiſen, Lumpen, Knochen, altes Pa=
A pier, ſowie alle Arten Metalle. (606
4
VuirAAAAAizan
6173) Geſucht ein ſolider Mann mit
guten Zeugniſſen als Diener. Beſſunger
Wilhelminenſtruße 9, erſter Stock.
Cirenairaa
6170) Für eine aus 2 Perſonen
H beſtehende Familie wird eine Wohnung
A von 4-5 Zimmern nebſt Zubehör,
Parterre oder bel=Elage: von
Septem=
ber oder October an zu miethen ge=
H ſucht. Am liebſten in der Promenade,
Frankfurterſtraße oder untere Rhein=
4 ſtraße.
Anmeldungen unter Nr. 6170
be=
fordert die Expedition d. V.
Ezum
6193) Gute billige KLoſt, ſowie ſchönes
Logis für anſtändige und ſolide Arbeiter.
Marktſtraße Nr. 3 zweiter Stock.
2 ſFin im Schreiben und Rechnen ge=
D
S C= übter junger Mann findet
dau=
ernde Beſchäftigung in einem hieſigen
Ge=
ſchäft. Eintritt kann alsbald erfolgen.
Schrifl. Offerten befördert die Exp. d. Bl
6200) Einquartierung wird
ange=
nommen bei J. Soeder, Langegaſſe 20.
1167
M 145.
6201) In der ſtädtiſchen Turnhalle am Polytechnikum findet vom 27. bis
30. Juli d. J. eine Ausſtellung von Modellen für das
Feldſanitäts=
weſey, namentlich auch eines vollſtändig ausgerüſteten Feldlazareth=Zeltes nach
der Invention des Hrn. Ingenieurs Schmidt aus Nürnberg ſtatt, und ladet der
unterzeichnete Vorſtand alle Intereſſenten zu deren Beſichtigung ein.
Der Vorſtand des Hülfsvereins f. d. G. H.
3 8Nan ſucht für ein gebildetes
Mäd=
chen, mit allen Hausarbeiten
S
gründlich erfahren, in einer anſtändigen
Familie Stelle als Stütze der Hausfrau.
Es wird weniger auf Salair als gute
Behandlung geſehen.
Gefällige Offerten beliebe man unter
Chiffre K. A. Nr. 27 poste restante
Darmstadt niederzulegen.
6203) Eine gute erſtſtillende Amme
bei Frau Weinmann, Hebamme,
Bach=
gaſſe Nr. 26.
6204) Eine Frau ſucht Laufdienſt.
Waldſtraße 30. Hinterhaus.
6205) Ein Dienſtmädchen wird ſogleich
geſucht, welches etwas vom Kochen verſteht,
gut waſchen und bügeln kann, ſowie geübt
in aller Hausarbeit iſt. Gute Empfehlungen
verlangt. Näheres Wendelſtadtſtraße 22
bel Etage.
6206) Ein tüchtiger
Steindrucker ſUeberdrucker)
findet bei hohem Lohn dauernde Beſchäftigung
F. C. Schüler, lith. Anſtalt, Bleichſtr
6207)
Verloren
wurde am Sonntag auf dem Bahnhoſe der
Heſſ. Lubwigsbahn eine Börſe, ca. 22 fl.
enthaltend. Der redliche Finder wird
ge=
beten, dieſelbe gegen gute Belohnung in der
Exp. d. Bl. abzugeben.
Großh. Muſenm und Büldergalerie im Schloß,
geöffnet Sonntag von 10-1 Uhr, Dienſtag,
Mitt=
woch, Donnerſtag und Freitag von 11-1 Uhr.
Großh. Hofbibliothek im Schloß, geöffnet
täg=
lich von 9-12 Uhr Vormittags und ſaußer Samſtag)
von 2- 4 Uhr Nachmittags.
Großherzogliche Gärten. Der Garten vor dem
Jägerthor (Mathildenhöhe) iſt dem Publikum jeden
Mittwoch, der Großh. Garten in Beſſungen (rinz
Emil's Garten) jeden Donnerſtag geöffnet.
Sparkaſſe. Zahltag an jedem Werktage von
9-12 Uhr Vormittags. Jeden Dienſtag von 2-4
Uhr Nachmittags werden die Sparkaſſebüchelchen
gegen die Interimsſcheine ausgegeben.
Darmſtädter Vollsbank, eingetragene
Ge=
noſſenſchaft, verbunden, mit Shar=Kaſſe.
Geſchäftsſtunden täglich Morgens von 9-12 Uhr,
Nachmittags von 3-6 Uhr. Kaſſeſchluß um 5 Uhr
Nachmittags. Sparkaſſe=Büchelchen werden ſogleich
bei der Einlage ausgefertigt.
ESpar= und Leihkaſſe in Beſſungen, Carlsſtraße
Nro. 2. Zahltage Dienſtag und Samſtag von
8-12 Uhr Vormittags.
Das Mißverſtäudniß.
Eine Geſchichte aus alter Zeit.
(Fortſetzung.)
Der Commandant war in die zornigſte Aufregung gerathen,
der Lieutenant von Frecksberg ſtand betroffen da, Meiſter
Brand=
lecht aber, der, wie vom Donner gerührt, dieſer merkwürdigen
Unterredung bis hierhin zugehört hatte, fühlte ſich plötzlich wie
von einem inneren Grauen, von einem Entſetzen gepackt, das ihn
auf und davon trieb, als wäre der hölliſche Feind hinter ihm.
Er ſchlüpfte raſch, ohne ein Wort zu ſagen, zur Thüre hinaus,
lief die Treppen hinab, quer durch die Höfe in ſeine Kammer,
raffte Mantel und Schwert auf, warf dann das Schwert mit
einem plötzlichen Schauder, als wäre es glühendes Eiſen was er
angeſaßt, weit von ſich, daß es klirrend in den Winkel flog, und
eilte davon. Nuchdem der dienſthabende Unterofficier die
Zug=
brücke für ihn niedergelaſſen, und während ſie krächzend und mit
ihren Ketten föhnend langſam wieder in die Höhe gewunden
wurde, ſtürzte Meiſter Brandlecht mit einer Haſt den ſteilen
Mauerweg in'5 Thal hinab, daß die Schildwache oben auf der
Baſtionsecke ihm verwundert nachſah.
Indeß der Scharfrichter ſo dahineilte, als ob er vor dem
innern Entſetzen, das ihn ſchüttelte, fliehen und ſich retten wollte,
hatte oben in dem Zimmer des Commandauten der Lieutenant
Frecksberg ſich in einen Stuhl geworfen, wührend der
Oberſt=
wachtmeiſter noch immer zornig auf und nieder ſchritt, und einen
Fluch über den andern ausſtieß.
„Rummer Fünfzehn iſt der Revierförſter Haucke, iſt mir
geſagt worden, als ich die Depeſche erhielt, hub nach einer Pauſe
der Lieutenant halblaut an.
„Nun, wenn's Euch gejagt iſt, ſo mag der Mann Haucke
geheißen haben”, fuhr der Commandant heraus, zwir hier oben
wiſſen nichts davon - wir kennen nur die Nummern.
„Ich weiß, ich weiß, entgegnete der Lieutenant, nich will
Ihre Amtsgeheimniſſe nicht ausforſchen.
„Wär' auch ſehr vergeblich!”
„Nehmen wir nun an, der Mann hätte den Namen Hancke
gehabt - dann
Der Lieutenant ſchien erſt überlegen zu wollen, was er
ſagte, bevor er weiter ſprach; er zeichnete mit der Spitze ſeines
Degens nachdenkliche Figuren in den Sand, womit die Dielen
beſtreut waren.
„Was wollt Ihr ſagen, Frecksberg2” fragte der
Comman=
dant nach einer Pauſe, vor ihm ſtehen bleibend.
„Ich will nichts ſagen - es fährt mir nur ſo durch den
Sinn, daß die Sache doch vielleicht nicht ſo ganz ein
Mißver=
ſtändniß oder — ein Schreibfehler iſt, wie wir denken!
„ Nicht? Und wie ſollte das zuſammenhängen ?u
„Haben Sie nicht irgend einen andern armen Sünder in
den Keuchen, von dem Sie annehmen könnten, daß in dieſen
Tagen der Meiſter Hämmerlein über ihn kommen werde ?=
„Einen Andern - nun, mag ſchon ſein - da iſt Nummer
Acht, ein Brandſtifter und Mordbrenner, dann Nummer
Drei=
zehn, ein Hallunke von Raubmörder
„Bleiben wir bei Nummer Dreizehn ſtehen. Vielleicht hat
des Herzogs Ordre dem gegolten, und
„Der Schreiber im Cabinet hätte aus Verſehen eine
Fünf=
zehn aus der Dreizehn gemachtzu fiel der Commandant ein.
„Aus Verſehen? Man ſollte meinen, auch der dümmſte
Schreiber nähme ſich beim Expediren ſolcher Befehle in Acht
und dumm iſt des Herzogs Cabinetsſchreiber nicht eben!
„ Alſo? was wollt Ihr ſagen, Frecksberg? Heraus mit der
Sprache!
„Ich denke nur, man müßte ſich fragen," fuhr der
Lieute=
nant, ſeine Stimme zum Flüſtern dämpfend, fort, „man müßte
ſich fragen, wer kann ein Intereſſe dabei haben, daß - aus
Nummer Dreizehn eine Fünfzehn geworden ?u=
„Hm — ein Intereſſe - wer ſollt es haben?„
„Die einzige Perſon — aber Herr Oberſtwachtmeiſter, Sie
verſtehen mich wohl, ich rede nur von Möglichkeiten, die man
dennoch beſſer auch nicht einmal den Wänden und zumal denen
auf Hohengingen anvertraute!
„So redet doch in Teufels Namen nur weiter, Frecksberg
ich meine, Ihr könutet wiſſen, daß ich nicht der Mann bin,
einen guten Bekannten und Cavalier in's Unglück zu ſtürzen!
„Nun wohl, flüſterte der Lieutenant weiter, „die einzige
Perſon könnte ein Intereſſe daran haben, welche auch ſtündlich
in des Herzogs Cabinet treten und in den Papieren, welche da
liegen, bevor ſie zur Expedition in die geheime Kanzlei gehen,
aus einer 13 eine 15 machen könnte!
Der Commandant ſah den Officier vor ihm mit Augen,
die ſeine innere Betroffenheit ſpiegelten, an.
„Dieſe einzige Perſon, fuhr der Lieutenant fort, „iſt des
Revierförſters Hancke früheres Eheweib."
„Teufel, murmelte der Oberſtwachtmeiſter, „8hr habt
curioſe Gedanken, Frecksberg!”
„Dafür gebe ich ſie auch nur, für Gedanken - ſie wären
mir vielleicht auch nicht gekommen, wenn man nicht ſchon curioſe
Dinge gemunkelt über des Förſters Unglück, den Caſſendefect,
die plötzliche Reviſionscommiſſion und ſein Verſchwinden auf
Hohengingen."
„ Aber in Satans Namen," fiel der Oberſtwachtmeiſter ein,
die Lenkſtein hat ja nun Alles auf Erden, was ihr Herz be=
1108
„
gehren kann, und — der Mann war ja hier ohnedem wohl
aufgehoben.
„Wohl anfgehoben - aber er leble”
„3 ſo ſchlag das Wetler in die ganze Wirthſchaft,; rief
der Commandant aus, „hören Sie auf, Freckoberg, mit Ihren
vermaledelten (hedanken -— der Salan ſoll mich holen, wenn ich
noch ein Wort davon hören will "
6.
Was der Lientenant von Freckoberg da ſpinliſirt und gedacht,
um die ſeltſame Thatſache zu erklären, daß er den Mann, an
den ihn ein Auftrag des Herzogs ſandte, auf deſſelben Herzogs
Beſehl nicht mehr uuter den Lebenden und hingerichtet fand
waren es die boshaſten Unterſiellungen eines Höflings, der
ge=
lernt hat, Alles für möglich zu halten - oder war es die
Wahrheil? Halte in der That ein ruchloſes Welb den Tod
hreo Gatten herbeigeführt?
Wer wüßle eine Antwort auf dieſe Frage. Es iſt auch
nicht das Gerlugſle darilder belannt geworden. - Es iſt
aber auch nicht belannt geworden, wie der Herzog die Meldung
aufgenommen, welche ihm ſein Bote, nachdem er von
Hohen=
gingen zurüskgekehrt, machte; oder was er auf die Depeſche
ver=
ſügt, in welcher der Commandant, was geſchehen, vermeldete und
die er dem herzoglichen Adjulanten miltgab. Es hat nichto darüber
verlautet, -— nichts -— gar nichts - es iſt Gras über die
(heſchichte gewachſen, wie über ſo viele, ſo viele andere!
Nur das iſt gewiß, daß Frau von Leukſtein ſich ihrer
Stellung nicht mehr lange erfreute. Ihr Reich dauerte noch etwa
ein halbes Jahr.
Wenden wir uns zu unſerem Meiſler zurück.
Wir ſahen ihn entſetzt, überwältigt vom innern Schauder
über das, was er vernommen und was er gelhan, vor
Ver=
zweiſlung über die Welt und über ſich ſelbſt, davon fliehen. Er
war in ſelnem teſſten Innern zerkuirſcht und in dleſer Zerkuirſchung
hatte ihn plößzlich der Gedaule erfaßt, zu ſeiner Strafe, daß er
ſich zum willigen Werkzeug ſolcher Gewalten, wie ſie ſich
heute ihm enthüllt, hergegeben, werde er unn, weun er
daheim uber ſeine Schwelle trete, ſeines Weibes Klageſchrei über
hr todtes gelnd vernehmen. Daß er ſeln Kind nicht am Leben
ſinden werde, er es ſel, der es durch das, was er gethan,
ge=
mordet habe, daß der Himmel es erhalten haben würde, wenn er
bei ihm geblieben und ſtatt ein Meuſcheuleben zu zerſtören, an
ſeinem Bettchen gelniet und den Himmiel um ſeine Erhaltung
an=
geſleht hätte - das ſetzte ſich mit der Macht einer inneren
Ueberzeugung, wie eine Oſſenbarung von oben, feſt in ſelnem
ge=
ängſleten, von Pein gedrückten, krampfhaſt ſchlagenden Herzen,
als er ſeines Weges daherſtürmte mit langen, haſtigen Schritten,
den Körper vorgebeugt, den im Avendwinde, ſlatternden
Mantel nach ſich ziehend, verfolgt von ſeinem langhingezogenen
Schatten, den die niedergehende Sonne über die Erde warf.
Und wie er eilte, es ſchlen ihm, er kam nicht weiter; der Weg
war ſo entſetzlich, ſo bodenlos - bald mußte er rechts
auswei=
chen und über irgend eine Verghalde, einen Anger, bald links über
friſchgepflügte Ackerfluren ſchreiten, um nur feſten Boden unter
den Füßen zu halten. Die Dämmerung brach ein, der Abend
kam; der Wind wurde heſtlger und wehte dem Ellenden ſcharf
u's Geſicht. Keine Seele begegucte ihm. Es war, als ſei's
in der Gegend ansgerufen: Ihr Leute, es kommt der
Scharfrich=
ter um die Abendſtunde daher - laßt Niemand des Weges gehen,
daß er ihm begegne, denn es ſteht der Kainsſtempel des Mordes
auf ſelnem Autlißz, und der Fluch wandelt vor ihm her! Und kein
menſchliches Weſen kam ihm eutgegen, ließ rundum ſich blicken
kein Gruß elner trenherzigen Seele, lein wohlmeinendes:
Be=
hür Euch Gott! tönte an ſein Ohr und ſcheuchte den Wahn von
ihm ſort, daß er verlaſſen und verflucht ſet in dieſer wie
aus=
geſtorbenen Welt; allein mit den dämoniſchen Gedauken, die ihn
vor ſich her peitſchteu, allein mit dem grauſenhaſten blutigen
Bllde, bas vor ihm her wandelte, als ob es ihn uun nie,
nie=
mals mehr verlaſſen wolle!
(Schluß ſolgt.)
148.
Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 28. Juli. Demt Kammerherrn, Oberſtſtallmeiſter unb
Oberſthofmeiſter Frhr. van der Capellen Exc. wurde von S. M. dem
gkaiſer von Rußland der weiſe Adlerorden verliehen.
— Am Sonntag Morgen gegen 10 Uhr paſſirte J. M. die Kaiſerin
von Kußland auf der Ruckreiſe begriſffen, unſeren Bahnhof, wo ſie von
den Mithliedern des Großherzoglichen Hauſes begrüſit wurde.
Die 2. Kammer beſchloß mit 28 gegen 10 Stimmen die religiöſen
Orden vom Unterricht auch in den Privat=Anſtalten auszuſchlieſen.
Eben werden die Gedaͤchtniſmedaillen ausgegeben, die zum Andenken
an das verfloſſene Regierungsjubiläum geſchlagen worden ſind. Die
Me=
daillen ſind von der Größe eines Champagnerthaler, von Proſeſſor
Schnitz=
pahn geſchnitten und mit äußerſtem Kunſtſleiß ausgeführt. Die
Vorder=
ſeile frägt das Medaillonbild Cr. K. Hoheit mit der Umſchriſt: Ludwig III.
Großherzog von Heſſen. Die Rüdſeile zeigt Schwert und Scepter in einem
Eichenlaub= und Lorbeerkranz auf deren Krenzungspunlt eine Krone ſteht
und die Umſchriſt: 16. Jumi 1818-73.
Die Ausſtellung graphiſcher Arbeiten der Studirenden
des Polyiechmilums, welche am 30. und 31. d. Mts. ſtattfindet, ſcheint in
mehrſacher Veziehung intereſſant zu werden. Wir hören, daß die Anſtalt
in dieſem Jahre zum erſten Male Studirende entläͤßt, welche ſich dem
Staats=
dienſte widmen wollen und daß die Arbeiten derſelben in überſichtlicher
Weiſe ausgeſtellt werden ſollen. Ferner wird eine Orientirung über den
Lehrgang der Anſtalt dadurch ermöglicht werden, daß von einzelnen
Studiren=
den der verſchiedenen Fachſchulen ſämmtliche Arbriten in ſyſtematiſcher
An=
ordnung zur Ausſtellung gelangen, welche ſie während ihrer Studienzeit
an der polytechniſchen Schule angefertigt haben.
Endlich ſoll auch ein Einblick in die Lehrmiltel=Sammlung der
poly=
lechniſchen Schule dadurch gegeben werden, daß eine Auswahl der
reich=
haltigen Sammlung von Photographien, welche theils angekauſt, theils in
nicht geringer Anzahl als Geſchenke eingegangen ſind, ebenſo auch die
Sammlungen des phyſikaliſchen Inſtituts, die Modellſammlung, nicht minder
auch das ſchöne Herbarium, welches Herr Fabrikant Keller der Anſtalt zum
Geſchenk gemacht hat, für das Publilum zugänglich ſind.
Das naͤchſte (9.) mittelrheiniſche Turnfeſt ſoll in Gießen
abgehallen werden.
Am Sonntag Nachmittag raſte eine Droſchle in voller Carriere
durch die Promenade nach dem Bahnhof, wo die Pferde von ſelbſt ſtill
ſtanden. Wie es heißt hatte die Droſchle Dahndienſt und die Pferde,
un=
geduldig über das lange Ausbleiben des Kutſchers, machten ſich allein auf
den Weg
bei dem Gewilter von Samſtag auf Sonntag ſchlug der Blitz in
eine der ſchönen Pappeln am Herrngartenleich nächſt des Eingangs vom
Frankfurter Hof und zeichnete ſeinen Weg in fauſidicken Furchen längs
des Stanus herab. Gleichzeilig ſuhr ein weiterer Strahl in eine
Tele=
graphenſlange. Die Pracht des Firmaments das wie ein rolhes Feuermeer
glühte, hielt viele Einwohner am Feuſter wach und hatten wie wir hoͤren,
viele Feuerwehrleute einen ſtarken 3Brand vermeinend, gerüſiet, um auf das
erſte Sturmſiqual zu ihren Spritzen zu eilen.
Von benaͤchbarten Orten gehen uns mannigſache Nachrichten zu,
wo das Gewitter ebenfalls ſeinen Feuerſtrahl in verderbenbringender Weiſe
verſandte. So hat in Wiesbaden nachdem lurz vorher ein Petroleumlager
an der Platter Chauſſee durch den Blitz entzündet unb ausgebrannt, und
der Schloſſermeiſter S. in der Wilhelmsſtraße an ſeinem Fenſter erſchlagen
worden, geſtern der Plitz in der Naͤhe der ev. Kirche wieder zweimal
ein=
geſchlagen und ſind bei Wiesbaden 2 Häuſer abgebrannt. Ebeuſo ſind in
Se md geſtern 2 Scheuern abgebranut.
Während bei dem Gewitter in der Nacht von Samſtag auf Sonntag
viele Leute in ſcheuer Furcht am Fenſter ſtanden, promenirte ein in
Ge=
dauken Verſunlener in gröſitem Phlegma die Carlsſtraße hinauf nach
Beſſungen zu, nur mit Stiefel, Hemd und Strohhut bekleidet.
In der Nacht von Freitag auf Samſtag hat Oberſeldſchütz Debus
mehrere Arbeiter abgeſaßt, deren Jeder ſich, um nicht mehrmals gehn zu
müſſen, gleich 2-3 Kümpfe Kartoſfeln auf einmal ausgemacht hatte. Das
Volizeiburean hal dieſe vorſorglichen Leute in Obhut genommen.
Geſtern Vormiltag fand bei Griesheim eine größere Felddienſlilbung
ſlalt, wozu außer dem 1. Infanterie=Regiment auch Cavallerie und Artillerie
ausgerückt war.
Mainz. 23. Juli. Heute wurde am hieſigen Bezirlsgerichte über den
f. 3. in Dingen vorgekommenen Eiſenbahnnnfall verhandelt. Die
Verhand=
lung nahm den ganzen Tag in Anſpruch. Die Staatsbehoͤrde beantragte
für den Nangirmeiſler 15. für den Locomolivführer (welcher den
Rangir=
dienſt im Binger Bahn hof zu verſehen hatte) 12, für den Locomotioführer
des Perſonenzuges 9 Monate Geſänguißſtrafe und ſämmtliche Augellagte
für unſähig zum Eiſenbahndienſte zu erklaren. Das Urtheil ſoll am
1. Auguſt verkündigt werden.
Worms, 26. Juli. Die Rücktransporte der deutſchen
Oecupalions=
truppen aus Frankreich beginnen am 26. d. Mts. und macht die kal. bayer.
2. Diviſion den Auſang. Die Truppenzüge gehen zwiſchen Neunlirchen=
Mannheim und Neuſtadt=Maximiliansau nach ihrem Beſtimmungsorte.
Vom 1. bis 12. Auguſt wird die preuß. 1. und 6. Diviſion täglich mittelſt
zwei Extrazilgen die Station Worms paſſiren: der erſte Zug triſſt Nachts
1 Uhr 10 Mim., der zweite Zug Morgens 8 Uhr 40 Min. hier ein lund
ſetzen nach kurzem Auſenhalte ihre Weiterfahrt ſort.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.