Allergnäbigſt pribilegirtes
136. Jahrgang.
Ebonnementshreis
3f. 18 kr. jührl incl.
Bringeo=
lohn. - Auswürtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
entgegengenommen zu 55 kr. pro
Quertal Incl. Poſtaufſchlag und
Beſtellgebllhr.
oniairitilſired.
Ho8ſ8oük
Barväloy
für die
32 1T5.
Jaſerase
werden engenommen: in
Darni=
ſtadt von der Expedition.
Rheig=
ſtraße Nr. 33, in Beſſungen
von Frirdrich Blößer, Friedrch.
ſtraße Nr. 7. ſawie auswärth
von allen ſelldeu Annoncen
Ervediclanen.
Amtliches Organ
Bekanntmachungen des Großherzoglichen Kreisamtes Darmſtadt.
Dienſtag ben 1. Juli
48
2
5368) Veröffentlichung
aus dem Firmen=Regiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
Am heutigen Tage wurde folgender
Ein=
trag vollzogen:
Karl Querner iſt ſeit dem 1. April d. J.
aus dem unter der Firma „Röder und
Querner” dahier beſtehenden Geſchäft
aus=
getreten und wird daſſelbe von dem ſeitherigen
Inhaber Philipp Röder in Gemeinſchaft
mit Lonis Röder unter der Firma, Gebrüder
Röder” weiterbetrieben.
Darmſtadt, den 21. Juni 1873.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Piſtor,
Vogel,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
4457) Deffentlice Aufforderung.
Die zu Waſchenbach verſtorbene Wittwe
des Philipp Keller, Margaretha,
ge=
borne Burger, hat in einem am 6. Februar
l. J. gerichtlich errichteten Teſtament ihren
Stiefbruder Heinrich=Burger zu Waſchenbach
zum Erben eingeſetzt, dagegen ihre übrigen
Geſchwiſter mit Stillſchweigen übergangen,
alſo vom Nachlaß ausgeſchloſſen. - Zu
letzteren gehören zwei Stiefſchweſtern:
Ka=
tharina Burger ledig und eine zweite
Katha=
rina Chefrau des Jacob Müller aus
Ar=
heilgen geb. Burger, beide ſeit Jahren in
Amerika, unbekannt wo — abweſend.
Es wird denſelben eine rechtszerſtörliche
Friſt von 90 Tagen, von dem erſten Er.
ſcheinen dieſes in den öffentlichen Blättern
an gerechnet, hiermit vorbeſtimmt, um das
oben erwähnte Teſtament klagend bei dem
unterzeichneten Gericht anzufechten,
widrigen=
falls angenommen wird, daß ſie daſſelbe
als rechtsgültig anerkennen. In dieſem
Falle würde der Inhalt deſſelben zur
Voll=
ſtreckung gelangen.
Darmſtadt, den 19. Mai 1873.
Großherzglioches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch,
Bauer,
Landrichter. Landgerichts=Aſſeſor.
Oeffentliche Aufforderung.
Anſprüche jeder Art an den unter der
Rechtswohlthat des Inventars angetretenen
Nachlaß des Johann Heinrich Hiſſerichl
von Darmſtadt ſind binnen 4 Wochen bei
unterzeichnetem Gerichte bei Meibung der
Nichtberückſichtigung anzumelden.
Darmſtadt, den 25. Juni 1873.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
5369)
Piſtor.
Verſteigerungen.
Pferde=Verſteigerung.
Freitag den 4. Juli d. J. Nachmittags
2½ Uhr werden im Gaſthaus zum
Lands=
berg dahier zwei zum Zuge geeignete gute
Pferde an den Meiſtbietenden öffentlich
ver=
ſteigert.
Darmſtadt, den 26. Juni 1873.
Großherzogliches Ortsgericht.
5264
Berntheiſel.
5265) Bekanntmachung.
Die beim Ausweißen verſchiedener Schul.
locale vorkommenden Weißbinder= und
Ta=
pezierarbeiten ſollen
Donnerſtag den 3. Juli
Vormitt. 10 Uhr
durch Soumiſſion vergeben werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen auf
hieſigem Stadtbauamt zur Einſicht oſfen,
woſelbſt auch die Soumiſſionsofferten
ein=
zureichen ſind.
Darmſtadt, den 27. Juni 1873.
Stadtbauamt Darmſtadt.
Hechler.
Arbeits=Verſteigerung.
Mittwoch den 2. Juli, Vormittags 9 Uhr,
ſollen die zur Erbauung eines Oeconomie=
Gebäudes in der 2. Schulhofraithe ſich
er=
gebende Maurer= und Zimmerarbeit
öffent=
lich an den Wenigſtnehmenden verfleigt werden.
Meſſel, den 28. Juni 1873.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Meſſel.
5370)
Germann.
Feilgebotenes.
4161) Ein Haus, nahe den Bahnhöfeu,
iſt mit oder ohne Garten zu verkauſen.
Näheres in der Exp. d. Bl.
4749) Zimmerſpähne ſind
fortwäh=
rend zu haben und werden Beſtellungen von
C. Rückert, Heinrichſtraße 102 und
J. Weitzel, Heidelbergerſiraße 21,
zur prompten Beſorgung entgeger genommen.
51
2
.
gemacht.
in verſchiedenen
73
1901 Serten, kain
Nr. 47 Rbeinſtrußs
50854
92
MasGumenvrGd.
Von heute ab täglich friſch bei
L. Sohneider, Arheilgerſtraße,
1. Schaffner, Ballonplatz,
C. Eötz, gr. Ochſengaſſe,
A. Hensel, Niederramſlädterſtraße,
C. Hamman, Caſinoſtraße,
G. F. Herrmann, Eliſabethenſtraße,
Ph. Greinert, Beſſunger Carlsſtraße
Wilh. Kumpf, Landwehrweg 23.
G. Gtammler,
Waldſtraße 17.
5165) Weißbinder=Nohr zum
billi=
gen Preis iſt zu haben bei
Feiller & Sobernheim,
Bleichſtraße Nr. 40.
5163) Durch vortheilhafte Einkäufe im
Großen offerire:
Spiritus 99 %⁄o per Liter 32 kr., per Ms. 1 fl.
Feinſtes Proveneer=Oel per ½ Liter 36 kr.
Reines Mohu-gel
26 kr.
„
Weinessig
„ Zu. 4 kr.
Essigsprit
5 kr.
„
Bei Ohm u. Ctr. billiger.
Goorg Licbig John.
5162) Wir empfehlen: Friſche
Land=
eier, feinſte Tafelbutter in ½ ½ u. 1 Pfd.,
Alpenbutter, Schweineſchmalz. ächtes
Wil=
coks Kaiſer=, Blum= n. Panir=Mehl.
Rerrmann, Eliſabethenflr. 46.
275
1008
K125.
4
EUATUIAI TUOUN
in guten Qualitäten werden, um damit zu räumen,
in großen u. kleinen Parthien zum Fabrikationspreiſe
abgegeben.
c GObarh; Ré; Oolt,
3635)
Tapetenfabrik.
2542)
4 fl. an.
3 - 4 fl.
5-84 fl.
Kinderwagen
in verſchiedenen Conftructionen und eleganter Ausſtattung, weiß und braun lackirt, ferner
Puppenwagen und Fahrßühle für Erwachſene empfiehlt in großer Auswahl
L. C. H e b b e r l i n g.
7 Alexanderſtraße J.
4960)
ARROIOO
Um meine beiden überfüllten Lager etwas zu räumen, verkaufe ich von heute
ab=
zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen:
Laſtingſtiefeln für Damen mit Abſützen
2 fl. 48 kr.
Desgleichen ohne Abſätze
2 fl. 30 kr.
Desgleichen mit Rahmſohlen und Abſatzen
3 fl. — kr.
Laſtingſtiefeln mit Zügen und Abjätzen
3 fl. 12 kr.
Desgleichen
3 fl. 43 kr.
hohe
„
„ „
Desgleig en ohne Abſätze
2 fl. 48 kr.
Feinſte Liddlederne Damenſtiefelu mit Zügen v. 4fl. 30 bis 5 fl. 30 kr.
Desgleichen zum Schnüren von
Kalblederſtiefel zum Schnüren von
Großes Lager in Herren=Schaftenſtiefeln von
Herreu=Zugſtiefletten von 5 fl. 15 kr. an.
Reichſte Auewahl in Mädchen= u. Kinderſtiefeln aller Größen zum Kuöpfen,
Schnüren und mit Zügen zu verhältnißmäßig billigen Preiſen.
Kuaben=Stulpenſtiefeln in allen Größen.
Pantoffeln für Herren, Damen und Kinder von Pelüſche, Leder, Stramin und
Laſting in den verſchiedenſten Sorten.
Für ſolide und geſchmackvolle drbeit iſt beſtens geſorgt.
Beſtellungen nach Maaß, jowie Reparaturen werden ſchnell und vünktlich ausgeführt.
„e=
Hohachungsvoll J. G. Jacob, Dchuhfabrikant,
3 gr. Ochſengaſſe 7 und Eck der gr. Ochſentgaſſe am Löwenbrunnen.
Nonaaehu uh i n Ar Ar Ar AnAAöd oerAeete
Ecaenaaec!
VoAnetusuesoöieösdinnnunoere,
45270)
Et
44
Lqhnoa.
4.
14
HOf,
AAND
H6
E5
8
Ecke der Eliſabetheu= und Grafenſtraße,
1
V empfiehlt ſein teichhaltiges Lager in vorrähigen
3
33
v9
4
H
GTSIUIAURIL1N
23
4
38 in allen Linienarten u. Formalen, als: Hauptbücher, Journale, Factura= 8
⁹5 bücher, Caſſabücher, Wechſel=Scontros, Strazzen, Verfall= 3
44)
bücher ꝛc. ꝛc.
4)
4
ve
48 Copir=Preſſen von Holz und Eiſen. X
H.
H.
Copirbücher 250, 500, 600, 800, 1000 Blatt.
38
4
Specialität,
1.
E,
in Comptoir-Redark jeder Art.
84
4
Große Auswahl, biſlige Preiſel!
L.
„
ödida enesanenzo Paraogneang es
240NANaN9
bodöderdedenUrAUrRtdotauunvedsi
5371) Ein noch gut erhaltener kupferner 5232) Ein 7octav. Clavier iſt zu
Waſchkeſſel wird Rheinſtraße Nr. 2 vermiethen oder zu verkaufen. Soderſtraße 53.
billig abgegeben.
BosslerLenz.
5088) Das ſelther von mir bewohnte
Haus, Frankfurterſtraße Nr. 20, bin ich
wil=
lens ohne Zwiſchenhändler auf 15. October
d. J. zu verkaufen. Es kann mit u. ohne
die daran befindlichen Werkſtätten, welche ſich
für Schreiner, Schloſſer, Schmiede ꝛc.
eig=
ney, abgegeben werden.
G9. Mahr.
5168) Bei der jetzigen Jahreszeit
em=
pfehlen wir täglich von Morgens 7 Uhr an
friſche Kuhmilch, ſüßen u. ſaueren Nahm.
Herrmannz, Eliſabethenſtr. 46
Gauarzizuruizuzaar
1
Soeben iſt erſchienen die 33. Aufl.
des weltbekannten lehrreichen Buchs:
Der persönliche Schutz
H von Laurentius. In Umſchlag ver ſiegelt.
Tauſendfach bewährte Hilfe
und Heilung(2ojährige Erfah=
(1266
rungl) von
8
Geauväehe”
Alsländen des männl. Geſchlechts,
Nervenleiden ꝛc., den Folgen
üb-
ler Gewohnheiten und anderer
Ex-
c8330. - Durch jede
Buchhand=
lung, auch in Frankfurt a. M. von
der Jäger'ſchen Buchhandlung, ſowie
H von dem Verfaſſer, Hoheſtraße, Leip=
A zig. zu beziehen. Preis 2fl. 24kr. SW.
Vor den Nachahaungen und Aus-
„ zügen meines Buchs, - (leinen
Sudelſchriften, die nule den
Ti=
teln Jugendfreund, Selbſterhaltung und
G ähnlichen (- denen man ſchon an
ihrem Aeusseren ansieht, dass nichts
K 1n ihnen ist -) in den Zeitungen K
marktschreierisch augekündigt
wer=
den - wird wohlmeinend gewarnt.
Daher achte man darauf, die echte
4 Ausgabe, die
Original-Ausgabe von Lanrentins
zu bekommen, welche einen Oetav.-Band
A von 232 Seiten mit 60 anztow.
Abbildungen
in Stahlſtich bildet und mit dem
Na=
mensſtempel des Verfaſſers verſiegelt iſt.
Rota bone. - Von meinem Buche
u liegen bereits 4 Ueberſetzungen in
frem=
den Sprachen vor (der däniſchen,
—
Aſchwediſchen, ruſſiſchen u. ita=
A lieniſchen), welche gleichfalls durch
den Buchhandel zu beziehen ſind. L.
Auuzurmt
Angl. Gilberseiſe
das Vorzüglichſte zum Putzen des Silbers ꝛc.
ſempfiehlt
Carl Watzinger,
5372)
Louiſenplatz Nr. 4.
1 Saar-Stückkohlen
von den beſten Gruben in Original=
F Ruhrkohlen
von den beſten Zechen
empfehlen J. Gongors & Comp.,
Coaks= u. Kohlen=Handlung,
5373)
Mainz.
Waggons
[ ← ][ ][ → ] Zuſtande werden billig abgegeben.
Zu erfahren in der Expedition.
Rl2s.
Aligarintinte von J. Leonhardi,
voypel-Copirtinte do.
Bureauleim von Heyl,
Engl. Leimtöpke, empfiehlt
Carl Watzinger,
Louiſenplatz 4.
5374)
5375) 22 Eliſabethenſtraße 22
Friſche Schweizerbutter
ſoeben eingetroffen.
Landeier täglich friſch empfiehlt
Heinrich Bretz.
EIee
Vermiethungen.
3101) In den neuerbauten Häuſern,
Roßdorferſtraße Nr. 8 und 10, iſt der 1.,
L. und 3. Stock, enthaltend je 4 Piecen,
1 Alkoven, Küche, Magd= und
Bodenkam=
mern ꝛc., bis 1. Juni beziehbar, zu ver=
M. Maringer.
miethen.
3645) Eine gut möblirte Stube, auf die
Straße gehend, iſt bis zum 1. Juni zu
vermiethen. Dieburgerſtraße 3 im 3. Stock.
3733) Carlsſtraße 22 iſt eine Scheuer
mit gewölbtem Keller u. ein Stall zu verm.
15₈
3759) Schirngaſſe Nr. 8.
Ein Logis, gleich oder am 3. Auguſt an
eine ſtille Familie zu vermiethen.
3807) Die bel Etage, Steinſtraße 6,
5 heizbare Zimmer, Küche nebſt Zugehör,
iſt an eine ruhige Familie zu vermiethen
und den 20. Juli zu beziehen.
3808) Ein ſchönes, gut möblirtes
Zim=
mer zu vermiethen. Eliſabethenſtraße 62
dritte Etage.
3880) Der mittlere Stock meines, Ecke
der Wald=u. Grafenſtraße, belegenen Hauſes
iſt mit allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und per 6. Auguſt d. J. zu beziehen.
J. G. Keller.
4369) Ein freundliches Zimmer zu
ver=
miethen bei J. Zimmer Hofmetzger,
Obergaſſe Nr. 2.
DIn vermiethen..
Chn dem neu erbauten Hauſe,
3a5 Ecke der Allee, Beſſunger
Lirchſtraße Nr. 2, iſt der mittlere u.
G obere Stock zuſammen oder getrennt
G zu vermiethen u. bis 1. Juni beziehbar.
Eaaaiinirzi
4375) Eliſabethenſtraße Nr. 26 iſt ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4754) Heerdwegſtraße 17 ein Logis im
unteren Stock, beſtehend in 3 Zimmern und
1 Cabinet, Küche, Keller, Holzſtall u. allen
Bequemlichkeiten zu vermiethen und Mitte
Auguſt zu beziehen.
4802) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Heidelbergerſtraße 21 im Seitenbau.
4894) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen, gleich zu beziehen. Eliſabethenſtr. 28.
5294) Enige Laden=Glasſchräuke, Glas=1PNAVnAAAAAIc ANAAnAuUtk
laſten und zwei Ladentiſche in ſehr gutenſF. 4757) In meinem Hauſe, Eck der 8
⁄ Wiener= und Soderſtraße Nr. 1, iſt 4
4 der 3. Stock, beſtehend aus 4 ZimF
mern, 1 Cabinet, abgeſchloſſeuem Vor=
F
E platz, Bodenkammer, Keller, Mitge=
4
E brauch der Waſchküche und des Bleich=
F platzes, zu vermiethen.
Wilh. Müller. H
1
VAAuuunAAAAUUAAAAIAN
4913) Eckhaus der Grafen= und
Wald=
ſtraße ſind 3 Stockwerke, jeder Stock acht
Zimmer enthaltend, nebſt einem kleinen
Lo=
gis im Seitenbau mit allem Zubehör bis
15. Auguſt zu vermiethen.
Zu erfragen bei Schloſſermeiſter
Lud=
ſwig. Carlsſtraße Nr. 8.
S
(Ein unmöblirtes Zimmer ſogleich zu
43 E beziehen. Näheres Mauerſtr. 22.
4975) Eine gerüumige ſchöne
Woh=
nung von 5 Zimmern, Küche,
Glas=
ſabſchluß, 2 Bodenkammern, 2 Kellern und
ſonſtigen Bequemlichkeiten, ſogleich beziehbar.
Martinſtraße Nro. 9. Näheres 1 Stiege,
hoch daſelbſt.
4976) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Hügelſtraße 29.
5169) Holzſtraße 2 eine Manſarden=
Wohnung zu verm. u. gleich zu beziehen. 15383)
5171) In der Schuſtergaſſe 17 iſt ein
freundliches Logis zu vermiethen.
5172) Louiſenſtr. 40 ein möblirtes
Zim=
mer gleich beziehbar. F. Rabenau.
5174) Eine Stube zu vermiethen.
Kranichſteinerſtraße 30.
5206) Bleichſtraße 5 parterre iſt ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
T4,
AARTAEEUUATUURTTTLR3¾
8 5207) Karlsſtraße Nr. 51 iſt ein
4
Zimmer zu vermiethen und gleich zu
P
K beziehen.
S
5252) Bleichſtraße Nr. 40 iſt im
Seiten=
bau ein hübſches Logis mit ſchönen
Räum=
lichkeiten zu vermiethen u. baldigſt zu beziehen.
5316) Louiſenſtr. 2 ein möblirtes Zimmer
1. Stock, ſofort zu beziehen.
5327) Eine Wohnung mit 5 Piecen,
Küche, Boden, Keller, Holzſtall, Mitgebrauch
der Waſchküche, bis 1. September beziehbar.
Näheres Karlsſtraße 39.
5334) Eck der Eliſabethen= und Zimmer
ſtraße 2 ein möbl. Zimmer gleich beziehbar.
5376) Pancratiusſtraße 55 eine
freund=
liche Wohnung bis Mitte Auguſt zu beziehen.
5377) Heinheimerſtraße Nr. 48 iſt der
untere Stock, 3 Zimmer, Küche,
abgeſchloſſe=
ner Vorplatz, Keller, Boden, Mitgebrauch
der Waſchküche und des Gärtchens, zu
ver=
miethen und alsbald zu beziehen.
Näheres bei Maurermeiſter Müller
am Arreſthaus.
5378) Friedrichſtraße Nr. 38 iſt der
zweite Stock, beſtehend aus 6 Zimmern nebſt
allem ſonſtigen Zugehör, zu vermiethen und
kann ſofort bezogen werden.
5379) Ein kleines ſchön möblirtes
Zimmer iſt ſofort zu vermiethen.
Eliſa=
bethenſtraße 42 parterre.
1069
5380) Ein für jedes Geſchäft paſſende,
neu hergerichteter Laden nebſt ſchöner
Woh=
nung iſt ſofort zu vermiethen und kann
alsbald bezogen werden. Obergaſſe 3 (Ritzſtein).
Zu erfragen Carlſtraße Nr. 14.
Friedmann.
(on der Heinrichſtraße iſt eine ſchöne
C 2 Manſarden=Wohnung mit Küche
und ſonſtigen Bequemlichkeiten einzeln oder
getheilt an ſtille Miether billig abzugeben
und ſofort zu beziehen.
Näheres zu erfragen in der Expedition
dieſes Blattes.
5382) Gegenüber dem Gaſthof zum
„Prinzen Carl”, Ecke der Schul= und der
Kirchſtraße (Eingang Kirchſtraße Nr. 27)
im oberen Stock iſtjein fehr gut
möblir=
tes Zimmer mit ſchöner Ausſicht und.
ganz ſeparirtem Eingang ſofort zu vermiethen
p. e.
Vermiſchte Nachrichten.
Gartenbau=Verein.
Monatsverſammlung Mittwoch d. 2. Juli
1873 Nachmittags
Töchterſchule.
3 Uhr in der
ſöheren
Der Vorſtand.
5236) Ich wohne jetzt;
Alice=Straße Nr. 20.
Dr. med. Bruah.
3529)
Offene
Handlungs=Lehrlings=Stelle.
Für ein Engros= und Agentur=Geſchäft
ſuche ich einen mit entſprechenden
Schul=
kenntniſſen verſehenen Lehrling.
C. F. Kemmler, Ludwigsplatz.
4762) Damen, welche im Stra-
min- u. Tuch-Sticken geübt sind,
finden dauernde Beschäftigung bei
C. F. Remmler.
3051) Ein Lehrling lann unter
gunfli=
ger Bedingung eintreten bei
Wilh. Müller, Schloſſermeiſter.
4940) Ein kräftiger Mann, der mit
Pferden umgehen kann, wird geſucht,
Näheres Mathildenplatz Nr. 19.
4816) Ein Lehrling kann eintreten bei
Fr. Alt, Hof=Uhrmacher.
Ein geſchloſſenes Gut
in Oberheſſen von über 300 Morgen iſt
von Petritag 1874 an zu verpachten.
Franco=Offerten sub Chiffre 6 7562
be=
fördert die Annoncen=Expeditionſvon
Rudolf Morse in Franle-
Lurt a. M.
(5222
5134) 3—4 Arbeiter lönnen
Schlaf=
ſtellen bekommen bei
A. Boos, Holzſtraße Nr. 7.
5131) Ein junger Menſch
als Hausburſche geſucht.
ſtraße Nr. 47.
vom Lande
Promenade=
M125.
1010
Eirermturitm
Erzare
. eeeeer. .eereennraetreren em
5384)
Zur PLenchtungl
Um unliebſamen Verwechslungen vorzubeugen, bringen wir hierdurch zur allgemeinen Keuntuiß, daß ſich unſere
Bureaux nach wie vor
Schillerplatz Nr. 5 im erſten Stock
befinden. - Wie bisher, werden daſelbſt Original=Looſe auf Wuuſch der reſp Abuehmer auch vor der
feſt=
geſetzten Einzahlungszeit immer am Samſtag Nachmittag nach entſprechender Aumeldung ausgefolgt.
J.
lauls A. Coy.
Udioif- a zodhull Bazn
Fvakfullh
5181)
Zur gefälligen Beachtung.
Einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich unter m Heutigen durch
Großherzogliches Kreisamt die Conceſſion als Verdingerin erhalten habe und
em=
pfehle ich mich den geehrten Herrſchaften ſowie Dienſtboten bei vorkommenden Füllen.
Es wird mein größtes Beſtreben ſein, mein neues Amt mit Gewiſſenhaftigkeit zu
Hochachtungsvoll
führen.
Marie Nungesser, Verdingerin,
Rheinſtraße Nr. 41, Seitenbau rechts.
5213)
Wirthſchafts=Empfehlung.
Einem hieſigen Publikum, ſowie Freunden, Bekannten, Verwandten, ſowie meiner
Nachbarſchaft hiermit zur Anzeige, daß ich unterm Heutigen
die Moritz=Bierwirthſchaft, gr. Ochſengaſſe 2l,
übernommen habe. Gutes friſches Bier, gute Speiſen und reelle prompte Bedienung
wird mein ſtetes Beſtreben ſein.
Darmſtadt, den 13. Juni 1873.
J. Gelfus, Küfer.
NB. Meine Kuferei, ſowie Weingeſchäft erleidet keine Unterbrechung.
Mit
Einladung zum Abonnement
auf die
2½
„Offenbacher zpeitung”.
dem 1. Juli 1878 beginnt ein neues Abonnement auf die täglich,
mit
Ausnahme Montags, erſcheinende Offenbacher Zeitung. Dieſelbe iſt amtliches Organ
für die Bekanntmachungen der Behörden des Kreiſes und wird, wie ſeither, in möglichſt
obiektiver Weiſe die wichtiaſten politiſchen Nachrichten ſchnellſtens ihren Leſern vorführen.
Insbeſondere wird ſie auch fortdauernd die Verhandlungen der Heſſ. erſten und zweiten
Kammern der Landſtände, ſowie der demnächſt zuſammentretenden Landesſynode in
ge=
drängten Protocollen, ſowie ferner das Wichtigfte aus den Verhandlungen im preußiſchen
Abgeordneten= und Herrenhauſe, im Bundesrathe und im Reichstage mittheilen. Den
Intereſſen des engeren und weiteren Vaterlandes, ſowie den localen Angelegenheiten der
Stadtzund Umgegend wird ſie beſondere Beachtung widmen, jund die Courſe und
Zie=
hungen aller Staatspopiere ſowie Wechſel= und Geldcourſe raſch und vollſtändig
mit=
theilen, auch täglich einen Börſenbericht bringen.
Das Unterhaltungsblatt
wird fortwährend anziehende Original=Erzählungen und Novellen, gediegene Auffätze
belletriſtiſchen, biographiſchen, hiſtoriſchen und vaturwiſſenſchaftlichen Inhalts während
der Wiener Weltausſtellung wöchentlich einen Bericht über dieſelbe, intereſſante
Mis=
cellen und die Theater=Anzeige der Frankfurter Bühne enthalten.
Wer Intereſſe hat an all' den wichtigen Vorgängen auf dem Gebiete des
politi=
ſchen, religiöſen und ſocialen Lebens und nicht geneigt iſt. täglich gröͤßere Zeitungen
oder einſeitige Partei=Organe zu leſen, dem bietet die Offenbacher Zeitung gegen
billigen Preis vollſtäudigen Erſatz. Der vierteljährliche Abonnements=Preis
beträgt nämlich bei ihrem reichen Inhalte in der Stadt nur 1 fl. 12 kr.; außerhalb
durch die Poſt bezogen erhöht ſich dieſer um den Betrag des Poſtaufſchlags:
Die Offenbacher Zeitung erfreut ſich in Offenbach ſelbſt ſowie in den Orten des
Kreiſes und der weiteren Umgegend allgemeiner Verbreitung und eignet ſich, da ſie das
einzige hier erſcheinende Blatt iſt, zur Aufnahme von Inſeraten aller Art unter billigſter
Berechnung.
Unſere auswaͤrtigen Abonnenten, ſowie diejenigen, welche auf unſer Blatt neu
abon=
niren wollen, erſuchen wir, dies ſofort bei der nächſten Poſtanſtalt zu thun.
Offenbach a. M., im Juni 1873.
5385)
Die Expedition der Offenbacher Zeitung.
2. WEin braves ordentliches Mädchen
E wird zur Stütze der Hausfrau
8
gegen entſprechenden Lohn geſucht. Der
Ein=
tritt kann ſofort erfolgen.
Näheres in der Exp. d. Bl.
4NUU4AUANAATAEAAAAANN
4938) Bei Unterzeichnetem können &4
bei fortwährender Arbeit und nach
4 jetzigem Verhältniß entſprechende Ver=
4 dienſt 2-3 Pfläſterer=Geſellen ſowie
K ein Lehrling ſogleich eintreten.
4 Beſſungen. Karl Demmel,
Pfläſterermeiſter.
54444 NrINIn NrArRathguni
5183) Einen braven Jungen ſucht
Adolf Kling, Spenglermeiſter.
5044) Ein Burſche, welcher Haus= und
Gartenarbeit gründlich verſteht, wird nach
Außen zu miethen geſucht. Nur Solche
wollen ſich melden, welche ſchon länger im
Garten gearbeitet haben und gute Zeugniſſe
beſitzen. Das Nähere Promenade 58 parterre.
ruuaaaaauntae
Tüchtige, gevandte
G.
ASCAION
vupauumn
werden für ein sert dahren bestehendes
Autzhringandes Harnhurger
Geschiilt gasnehit.- Besondere
Fachkenntnisse sind næAeh6 erforderlich.
Adressen sub F. L. 133 erbeten an
die Annoncen-Expedition von
Haa-
semstein & Vogler in Hanz”
Auuxa.
5245
Entuurzuiaaate
5260) 2-3 unmöblirte Zimmer
par=
terre oder erſter Stock werden ſofort zu
miethen geſucht. Küche erwünſcht.
Näheres Frankfurterſtraße 42.
5346) Beraltete Oelgemälde,
Kupfer=
druck und Lithographien werden neu
her=
geſtellt bei
F. Lautermann,
Hr. Kaplaneigaſſe Nr. 26.
3
3
Associs-Aesuch.
Zur weiteren Ausdehnung eines ſehr
ren=
tablen eingeführten Engros=Geſchäfts wird
ein thätiger Theilhaber mit ſEinlage=Kapital
geſucht. Franco=Offerten unter Chiffre D.
Nr. 103 befördert die General=Agentur der
Annoncen=Expedition von G. L. Dauhe & Co.
in Darmſtadt.
13976)
5342
M. 125
Vereinigte Geſellſchäft.
Mittwoch den 2. Juli von 11½-12½ Uhr Mittags ſpielt die Kapelle des 2ten
Großh. Dragoner=Regiments in dem Geſellſchaftsgarten.
Gl. Louis and Couth Eastorn Consolidirto Eisenbahn.
Ueberſicht der monatlichen Einnahmen:
Mal 1873.
Doll. 119757. 74.
April „
„ 103388. 46.
Rew=Yorl, den 13. Juni 1873.
Zunahme Doll. 16369. 28.
Richtig befunden
St. Louis Diviſion Mai 1873.
M. Kochraue,
Rechnungsführer.
Doll. 68531. 94.
„ 38874. 79.
5386)
Zunahme Doll. 29657. 15.
5387) Zur Errichtung eines Liebia=Denkmals zu Darmſtadt ſind
fol=
gende weitere Beiträge eingegangen: Von den Herren Miniſter=Präſident Hofmann Exc.
15 fl. Geh. Rath Goldmann 5 fl. Geh. Commerzienrath Wendelſtadt 25 fl. Bank=Director
Parcus 25 fl. Bank=Director Bopp 25 fl. Bank=Director Schmoller 15 fl. Frau Vietor
Wtwe. 11fl. 40 kr. v. Heſſert in Beſſungen 2 fl. Hofg.=Rath Köhler 3 fl. Hofg=Rath Stüber
3 fl. Miniſterialrath Finger 5 fl. Hofrath Becker 2 fl. Dr. K. Sell 2 fl. Prof.
R. Hofmann 5 fl. Hofg.=Adv. O. Hofmann l. 2 fl. Hierzu frühere Zeichnungen
505 fl. 35 kr. Zuſammen 651 fl. 15 kr.
Gefl. weitere Zeichnungen werden von ſämmtlichen unterzeichneten Comite=
Mit=
gliedern entgegen genommen:
Dr. Ernſt Becker. H. Blumenthal, Fabrikaul. Bopp, Bankdirector. Büchner,
Pro=
feſſor. W. Büchner, Fabrikant in Pfungſtadt. Dr. Eigenbrodt. Fuchs, Bürgermeiſter.
Dr. Hallwachs, Ob=Med.=Aſſeſſor. A. Hofmann, Hauptmann. Hofmann, Profeſſor.
Kekule, Hofg.=Advokat. Köhler, Buchhändler. Dr. Kohlrauſch, Profeſſor. Dr. Künzel,
Hofrath. Carl Merck. Wilhelm Merck. Dr. Moldenhauer, Apotheker. Dr. Max
Mieger. Rößler, Geh. Bergrath. Schleiermacher, Geheimerath, Vorſitzender. W. Schwab.
Dr. Thiel, Profeſſor. Volhard, Hofger.=Advokaf. Dr. Wagner, Agricultur=Chemiker.
Dr. Walther, Hofbibliothek=Director. F. Wittich.
Aes
Aririiteeeeneigseiaiiiertierteeeieereerereeremmmmmguraetrnminigrmieer e.
1011
5350) Ein junger Mann, wel cher auswärts
viele Jahre bei einer Herrſchaft als Kutſcher
war, ſucht hier eine ähnliche Stelle.
Zu erfragen in der Expedition.
5356) Zwei Arbeiter können Schlafſtelle
erhalten kl. Ochſengaſſe Nr. 14 im Hinterbau.
5367) Eine anſtändige Wohnung
von 5-7 Zimmern mit Zubehör ſofort
zu miethen geſucht. Frco. Offerten mit
näheren Angaben unter C. S. 4 poste
restante Darmstadt.
5388) Ein reinliches Mädchen ſucht
Laufdienſt und empfiehlt ſich im Waſchen
und Putzen. Obergaſſe 22, 2 Treppen hoch.
(in Hausmädchen wird geſucht, wel=
E ches im Nähen und Bügeln be=
3
vandert ſein muß.
Promenadeſtraße Nr. 56.
5390) Eine Frau empfiehlt ſich im
Waſchen und Putzen. Woogſtraße 26.
5391) Eine kleine Familie ſucht in
Darm=
ſtadt oder Umgebung ein nicht zu großes
Haus mit Garten zu kaufen. Fr. Offerten
an das Annoncen=Büreau von Wind,
Mosse in Mainz, Ludwigsſtraße 9.
5392) Zwei junge Enten ſind Samſtag
Promenadeſtraße Nr. 45 entlaufen.
Dem Wiederbringer eine Belohnung.
Der Arcier.
Von Levin Schücking.
Gortſetzung und Schluß.)
„Den Teuſel hab' ich von dieſen ſich drängenden königlichen
Gunſtbeweiſen,” flüſterte Frohn zwiſchen den Zähnen, während
der Cavalier mit einer vertraulichen Handbewegung ſich beurlaubte
und raſch weiter ſchritt. „Er hat nicht einmal ein freundliches
Wort, nicht einmal einen Blick für mich, und dafür ſoll ich mich
jetzt gar noch in die Eiſen legen laſſen! Eine ausgezeichnete Gnade!
Als ob Krummſchließen ein Kinderſpiel wäre! Wenu's nicht König
Joſeph wäre, müßr ich denken, er wollte mich zum Danke für
das, was ich gethan habe, ſo lange zu Inſubordinationen verführen,
bis man mich aus dem Arcieren=Corps ausſtößt ... um einen
Menſchen beſeitigt zu wiſſen, dem er ſich verpflichtet fühlt. Für
ein menſchlich fühlendes Gemüth ſind ſolche Individuen ja
gewöhn=
lich unangenehme Perſönlichkeiten, die man gern möglichſt weit
weiß! Der Henker werde klug daraus! Nun, einmal wollen
wir's noch wagen, dann aber nicht mehr!
Am andern Morgen um neun Uhr war der Arcier auf dem
Burgplatz, wo die Pferbe des römiſchen Königs und ſeines
Ge=
folges eben vorgeführt wurden. Einige Stunden ſpäter, beim
Ap=
pell, wurde der Name Joſeph von Frohn vergeblich aufgerufen
und vom Vice=Second=Wacht= und Rittmeiſter mit einer ſehr
ern=
ſten Dienſtmiene in ſein Taſchenbuch verzeichnet.
Die römiſch königliche Majeſtät jagte auf den Feldern um
Hetzendorf bis gegen drei Uhr Nachmittags. Das Jagdmahl
wurde in den ſchmucken hübſchen Räumen des kleinen Lufiſchloſſes
eingenommen. Die Geſellſchaft war heiter und laut und luſtig
genug dabei. Nur am untern Ende der Tafel ſaß einer der Gäſte,
dem die guten Biſſen heute ſehr wenig zu ſchmecken ſchienen, und
um deſſen Lippen bei den auftauchenden Scherzen ein
eigenthüm=
lich gezwungenes Lücheln irrte. Beunruhigten ihn vielleicht die
flüchtigen und ſpöttiſchen Seitenblicke, welche er von Zeit zu Zeit
aus den Augen des römiſchen Königs auf ſich gerichtet zu ſehen
glaubte ?
Der König hob endlich die Tafel auf. Der Kaffee wurde
ſervirt; Frohn hatte eben den Inhalt ſeiner Taſſe
hinunterge=
ſchlürft, als er plötzlich ſeinen Namen rufen hörte. Es war König
Joſeph ſelber, der raſch auf ihn zutrat und. indem er ſeine großen
blauen Augen mit einem eigenthümlichen Ausdruck ſchelmiſcher
Freundlichkeit auf ihn richtete, ſagte:
„Er hat ja wohl Hetzendorf noch nicht geſehen ?u
„Nein, Ew. Majeſtät."
„So komm' Er, ich will Ihm die andern Gemächer zeigen.
König Joſeph ſchritt nun voraus in eine Enfilade von nicht
großen, nicht üppig und lupuriös, aber ſehr geſchmackvoll
einge=
richteten freundlichen Räumen. Er machte mit ungezwungener
Freundlichkeit den Cicerone darin.
„Dies iſt das Schreibcabinet der Kaiſerin, meiner Mutter
ſagte er; „den Ofenſchirm mit den Chinoiſerien hat meine Schweſier,
die Erzherzogin Marie Antoinette, gearbeitet. Dies Zimmer hier
bewohnt der Kaiſer, wenn der Hof hier iſt. Sehe Er ſich den
runden Tiſch an, es iſt ſehr ſchöne Florentiner Moſaik, mein
Vater liebt ſie, obwohl ich geſtehen muß, daß ich die römiſche
Moſalk um Vieles ſchöner finde. Die zwei Gemälde dort ſind
von Teniers dem Jüngern, ein paar Prachtſtücke und wahrhaft
bewundernswürdig, d. h. wenn man nicht wie ich, ſich erlaubt,
dieſe Pöbelkneipen abſcheulich zu finden ... hier dies kleine Cabinet
dient als Schlafzimmer des Kaiſers - aber wie iſt das ..
wie kommt dieſe Uniform hier hin ?-
Damit deutete der König Joſeph auf eine vollſtändige und
ſehr glänzende blaue Huſaren=Uniform, welche auf dem Bette lag,
das den Hintergrund des zuletzt betretenen Cabinets ausfüllte.
Der König betrachtete ſie wie verwundert, nahm dann den daneben
liegenden Säbel auf, beſah die Klinge und ſagte nun wie einem
plötzlichen Einfall folgend:
276
[ ← ][ ] N4
1012
„Das ſcheint mir Alles wie für einen Mann Seiner
Eta=
tur gemacht, Frohn - zieh Er's einmal an ob's Ihm paßt!
Frohn wußte im erfien Augenblick nicht, ob dies ein Scherz
oder ein ernſthaft gemeinter Befehl ſei. Aber König Joſeph
wie=
derholte lächelnd:
„Zieh Er die Uniform an. Ich möchte wirklich ſehen, wie
ſie Ihm ſieht.”
Dabei wendete Er ſich ab und ſchritt in das
nächſtvorhergeh=
ende Zimmer zurück, um den Arcier bei ſeinem Coſtüm=Wechſel
allein zu laſſen.
Frohn ſäumte nun nicht länger. Er warf den rothen
Ar=
cieren von ſich, um den blauen Huſaren anzuziehen, und nach
wenig Minuten war die Umwandlung geſchehen. Dann ſchnallte
er den Säbel und die Schlepptaſche um, und trat unn in den
feinen, knirſchenden Czismen von rothem Saſfian vor den ſeiner
harrenden König.
„Das ſitzt ja wie angegoſſen," ſagte der Letztere, indem ſein
Blick mit Wohlgefallen über die ſchöne Mannesgeſtalt glitt, welche
ſich in dem reichen Coſtum, mit dem goldglänzenden Dolman und
dem hohen Kolpak von Bärenfell, vortrefflich ausnahm. „In der
That," fuhr der König fort, „das Alles ſteht Ihnen ſo gut, daß
ich will, Sie blelben in der Uniform.
„Majeſtüt, ſiel Frohn freudig und erſchrocken ein, nes iſt
die Uniform eines Rittmeiſters im Huſaren=Regiment König Joſeph.”
„ Grade deßhalb, antwortele der römiſche König, „habe ich
darüber zu beſtimmen, oder, ſuhr er lächelnd fort, „glauben Sie
hierbei erſt die gütige Erlanbniß Ihres Arcieren=Lieutenants nöthig
zu haben, Herr Rittmeiſter von Frohn?”
„Majeſtät,; ſtammelte Frohn liefbewegt, nich weiß nicht
wie..
Sie mir danken ſollen? Dadurch, daß Sie fortfahren, meine
Zufriedenheit allem Andern vorzuziehen, wie Sie es bisher thaten.
Ich wünſche einen Mann in meinem Regimente zu haben, auf den
ich feſt und ſicher bauen kann. Uebrigens waren Sie früher
be=
reits zum Rittmeiſter ernannt, und es iſt eine Ungerechtigkelt gegen
Sie begangen worden. Ich werde es alſo auch vor den
Avancc=
mentsliſten und vor den geſtrengen Herreu, die über dieſen
ſibyl=
liniſchen Büchern wachen, zu rechtfertigen wiſſen, was ich thue!
Zu Ihrer weitern Cquipirung behalten Sie den Rappen, den Sie
heute ritten, auch ſür das Uebrige werde ich ſorgen.
Damit hatte der König den Rückweg zu der Geſellſchaft im
Speiſeſaale eingeſchlagen. Dieſe ſchaute betroffen und verwundert
auf, als ſie ſtatt des rothen Arciers mit Lieutenantsrang den zu
einer höheren militäriſchen Daſeinsphaſe übergangenen blauen
Ritt=
meiſter erblickte.
König Joſeph wandte ſich mit ſeiner wohlautenden hellen Stimme
an die kleine Verſammlung:
„Meine Herren," ſagte er, nich ſtelle Ihnen Herrn von Frohn
als von mir ernannten Nittmeiſter in meinem Huſaren=Regiment
vor. Das Officiercorps desſelben wird ſich, erwarte, ich zu einem
Cameraden Glück wünſchen, der dieſe ſeine Beförderung ganz allein
ſeiner in den letzten Feldzügen bewieſenen Dienſitüchtigkeit
ver=
dankt! — Und nun zurück nach Wien, meine Herren.
Der König ging. Hut und Degen zu nehmen. Der
Hofca=
valier, der Frohn geſterugſmit neuen Jagdeinladung ſo erſchreckt
hatte, kam vor allen Andern raſch auf dieſen zu und reichte ihm
die Hand, um ihn zu beglückwüuſchen.
„Sie ſehen, ich habe Ihnen geſtern gut gerathen,” ſagte er
lächelnd. „Ich bitte mir das nicht zu vergeſſen, mein Herr
Ritt=
meiſter Frohn, falls ich Sie ſpäter mal daran erinnern ſollte
wenn Sie nach dieſem erſten Schritte in einer neuen Laufbahn die
weiteren gemacht haben werden!"
„Daß ich die machen werde, ſcheint in der That
vorauszu=
ſetzen," dachte Frohn, die dargebotene Rechte ſchüttelnd, „ſonſt würde
dieſer ſchlaue Herr mich nicht jetzt ſchon um meine Protection bitten."
Nach einer guten Stunde ritt der römiſche König mit ſeinem
Gefolge wieder in die Hofburg ein. Da es Abend geworden,
brannten vor dem Portal große Pechflammen. Ihr flackender Schein
ergoß ſich über die Wache, die unter das Gewehr getreten war und
das Spiel rührte.
25.
Hinter dem arbeitenden Tambour erblickte Frohn eine höchſt
ominöſe Figur drohend aufgepflanzt; es war der Profoß, zwei
Stock=
knechte mit den blanken Inſtrumenten des Krummſchließens hinter ſich.
Der Mann ſpähte mit finſteren Blicken nach einem ſchwarzeu
Acieren=Flügelrock, auf den ſeine Ordre lautet. Er ſah aber unter
den Hofjagd Uniformen nur einen blayen Huſaren=Dolman. Vou
dem ſtand nichts in ſeinem Beſehl, und Frohn nickte ihm fröhlich
lächelnd einen ſpöttiſchen Gruß zu.
Mittheilungen ans Stadt und Land.
Darmſtadt, 1. Juli. Aus Anlaß der Roſen= und Blumen=Ausſtellung
und in Anerkennung ihres Verdienſtes in der Gartenkultur wurden von S.
K. H. dem Großherzog dem Hofgarten=Ingenieur Siesmayer in Bockenheim
und dem in ſeiner Branche ebenſo berühmten J. Verſchaffelt in Gent
der Philippsorden 1. Cl. verliehen.
Die Direction der Aachen=Münchener
Feuerverſicherungs=
geſellſchaft hat den landwirthſchafllichen Vereinen des Großherzogthums
ca. 4000 fl. zur Förderung landwirthſchaftlicher Zwecke zur
Ver=
jügung geſtellt. Hiervon kommen auf die landwirthſchaftlichen Provinzial=
Vereine Starkenburg und Oberheſſen je 600 fl. auf Rheinheſſen 1292 fl.,
auf den Bezirksverein des Kreiſes Darmſtadt 150 fl
Von dem Ausſchuſſe des Central=Comites für Errichtung eines
Denkmals für die ruhmvolle Betheiligung der Heſſiſchen
Diviſion im Feldzuge 18701, unter dem Präſidium des Fürſten von
Iſenburg=Büdingen, wurden als Preisrichter für die endgültige Feſiſtellung
des Concurrenzprogramms, ſowie zur Beſtimmung des Platzes auf welchem
das Denkmal aufzuſtellen ſei, die Herren Oberbaurath Hofmann in
Wies=
baden, Bauratb Reſchdorf in Coͤln, Proſeſſor Steinhauſer in
Karls=
ruhe, Bildhauer v. Nordheim in Frankfurt und Proſeſſor Lübke in
Stuttgart bezeichnet. Als Minimalaufwand für die Herſtellung des
Denk=
mals wird die Summe von 30000 fl. von den Sachverſtändigen
ange=
nommen.
Für unſere Leſer dürſte nachſtehende Notiz von Intereſſe ſein:
Der Theaterzettel des Sommer=Theaters in Fulda vom 1. Juni 1873 über
das Schiller'ſche Schauſpiel „Wilhelm Tell- ſchließt mit folgender
Ein=
ladung: „Geehrte Theaterfreunde! Auf allgemeines Verlangen bringe ich
heute obiges Stück zur Aufführung und denke durch die Wahl eines ſo
guten und in geſchichtlicher Beziehung ſehr bekannten Schweizer Volksſtückes
keinen Mißgriff gemacht zu haben. Ich ſehe deßhalb Ihrem güligen und
zahlreichen Beſuche entgegen. Die Verſchwörung im Uri=Lande wird mit
30—40 Perſonen dargeſtellt, und es werden Diejenigen, welche geneigt
ind, mitzuwirken, freundlichſt gebeten, ſich bis Sonntag Mittag in der
Brauerei des Herrn Gieſel (Theater=Lokal) zu melden; ferner wird der
Schweizer Landvogt Geßler zu Pferd erſcheinen, auf welchem derſelbe auch
erſchoſſen werden wird. Max Grünewald, Director. Auf dem Zettel ſind
außerdem elf unbekannte Größen als Gäſte verzeichnet.
Jugenheim, 28. Jum. Die erſte Jugenheimer
Fremden=
liſte für die Zeit vom 1. April bis 25. Jum ſührt außer den der
kaiſer=
lichen Familie von Rußland angehörigen Fürſtlichkeiten J. Maj. die
Kaiſerin, J. Kaiſ. Hoh. die Großfürſtinnen Marie und Vera, die
Groß=
fürſten Sergius und Paul) und der Königin von Württemberg eine
Frem=
denzahl von 223 Perſonen auf, von denen 156 in Gaſthöfen, die übrigen
in Privatwohnungen wohnen. In letzteren wohnt auch ein großer Theil
des ruſſiſchen Hoſſtaates; in der Villa Gütlich der Leibarzt der Kaiſerin,
Dr. v. Hartmann, in der Billa Eppeneter mehrere Hofdamen,
General=
adjutant Fürſt Barialinsky in der Billa Halle.
Gießen, 28. Juni. In den letzten Tagen haben einige
wiſſenſchaft=
lich gebildete Laternenputzer eine ganz beſondere Thätigkeit an den Tag
ge=
legt, denn es wurden die Lichter ganzer Straßen zu frühe gelöſcht. Nachdem
Einige über der That abgefaßt und zur Beſtraſung angezeigt worden ſind,
iſt heute Nacht ſchon wieder ein Pharmaceut „gegriffen; worden, als er
mit zwei aneinander gebundenen Stöcken viele Straßen=Laternen gelöſcht
hat. Auch er wird jetzt wegen Pfuſcherei in das Laternenputzer=Amt
be=
ſtraft werden.
Auerbach. Das 4. Vergſtruͤßer Cänger=Bundesſeſt wird am 6. Juli
gier unter Mitwirkung von 10 Geſangvereinen gefeiert.
Frankfurt. Während die Bauten und Anlagen des neuen
Zoolo=
giſchen Gartens auf der Pfingſtweide mit ungemeiner Rüſtigkeit
geför=
dert werden, iſt auch der alte Garten ſtets beſtrebt, ſeinen Beſuchern Schönes
und Intereſſantes zu bieten und faſt täglich treffen neue Thierſendungen
für denſelben ein. Hiervon ſind als Ankömmlinge der letzten Zeit
beſon=
ders zu erwähnen: Eine Anzahl Kampfſchnepſen, Kiebitz und andere
Sumpf=
vögel, ein Paar afrikaniſche Herodias=Reiher, ein Paar amerikaniſche
Wan=
dertauben, und auch der Kukuk mit ſeinen Pflegeeltern, einem
Rothkehlchen=
paare, ſehlt nicht. Außerdem traf ein eine Familie Fuchseichhörnchen aus
Florida, welche ſich durch ihren kräftigen Bau und ihre Lebhaftigkeit
aus=
zeichnen, ſowie eine große Anzahl Affen der verſchiedenſten Arten. Ein
be=
ſonders reges Leben herrſcht im Vogelhauſe, indem dieſer Tage tauſend
afrikaniſche und auſtraliſche Finken anlangten, welche zum größern Theile
zum Wiederverkauf an Liebhaber beſtimmt ſind. Auch ein höchſt
intereſſan=
tes Geſchenk ſei noch erwähnt, nämlich ein Paar Amazonen=Papageten,
welche ein braſilianiſches Lied mit großer Reinheit des Lones zweiſtimmig
ingen. Dieſe merkwürdigen Vögel wurden von Herrn Ed. eanrenaud
dahier aus Südamerika mitgebracht.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.