Allergnaͤdigſt privilegirte.
136. Jahrgang.
Wonnementopers
3fl. 43 kr. Ahrk. incl. Bringer
Lohn. - Auswürtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
entgegengenommen zu 59 kr. pro
Qnartal incl. Poſtaufſchlag und
Beſtellgebühr.
fl0
GLuL½
Amtliches Organ
Inſerote
werden angenommen: in Darn=
Badtvonde Epedition.
Rheln-
praße Nr. 23, in Beſſungen
von Friedrich Bllßer,
Friedrich=
ſraße Nr. 7. ſowie auzwärtz
von allen ſoliden Umoncen
Expeditionen.
für die Bekanntmachungen des Großherzoglichen Kreisamtes Darmſtadt.
N. 115.
Dienſtag den 17. Juni
18TB.
4741) Oeffentliche Aufforderung.
Forderungen und ſonſtige Anſprüche an
den Nachlaß des dahier verlebten Königlich
Großbrittaniſchen Hauptmanns a. D.
Ferdi=
nand v. Richter ſind binnen 14 Tageu bei
unterzeichnetem Gericht anzumelden, wenn
ſie bei Regulirung des Nachlaſſes,
berück=
ſichtigt werden ſollen.
Darmſtadt, den 30. Mai 1873.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Piſtor,
Weyland,
Stadtrichter. Sadtgerichts=Aſſeſſor.
4954) Oeffentliche Aufforderung.
Die Wittwe des Philipp Ruckelshauſen
von Pfungſtadt, Barbara, geb. Kramer,
be=
abſichtigt folgende im Grundbuch der
Ge=
markung Pfungſtadt ohne Erwerbtitel auf den
Namen Philipp Ruckelshauſen eingetragene
Liegenſchaften: Flur u. Nummer XXV. 104,
1XV. 36. 236 zu verpfänden, kann aber
keinen urkundlichen Eigenthumsnachweis
er=
bringen. Eigenthums= oder ſonſtige
ding=
liche Anſprüche ſind binun 4 Wochen dahier
geltend zu machen, gegenfalls die
Verpfän=
dung geſtattet und die Hypothel beflätigt
werden wird.
Darmſtadt, den 14. Juni 1873.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Gutfleiſch.
Verſteigerungen.
Bekanntmachung.
Donnerſtag den 19. Juni l. J.
Vormit=
tags 9 Uhr kommt die Kleenutzung von
dem ſtädt. Grundſtück vor dem neuen
Fried=
hof pro 1873 an Ort und Stelle an den
Meiſtbietenden öffentlich zur Verſteigerung.
Darmſtadt den 16. Juni 1873.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. D. B:
4955) Appfel, Beigeordneler.
4845) Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen der
Schreiner=
meiſter Andreas Walter Wwe. läßt
die=
ſelbe ihr ſämmtliches Schreinerwerkzeug,
beſtehend in:
5 Hobelbänken mit Zugehör, 30 Zwingen,
40 diverſe Hobel, 26 Schraubknechte,
verſchiedene Maße, diverſe Sägen und
Fourniere, ſowie ſämmtliche zur Schreinerei,
gehörigen Gegenſtände, ferner:
Holzvorräthe als:
Kiefern, Eichen, Buchen und Nußbaum
in verſchiedenen Dimenſionen, ſodann 4
große Särge
Mittwoch den 18. Juni d. J.,
Vormittags 9 Uhr,
in deren Wohnung, Gardiſtengaſſe Nr. 31,
ſöffentlich gegen Baarzahlung verſteigern.
Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſcheine wird
Friſt bis 1. October d. J. geſtattet.
Darmſtadt, den 12. Juni 1873.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
4956) Bekanntmachung.
Zum öffentlich meiſtbietenden Verkaufe von
ausrangirten Bekleidungs= und
Ausrüſtungs=
ſtücken iſt:
Donnerſtag den 19. Juni d. Js.,
Vormittags 10 Uhr, auf dem Hofe der
Cavallerie=Kaſerne zu Darmſtadt,
Freitag den 20. Juni d. J.,
Vor=
mittags 10 Uhr, auf dem Hofe der
Schloß=Kaſerne zu Babenhauſen
Termin anberaumt.
Darmſtadt, den 14. Juni 1873.
Die Bekleidungs=Commiſion
des 1. Großherzoglich Heſſiſchen Dragoner=
Regiments (Garde=Dragoner=Regiments)
Nr. 23.
Montag den 23. d. Mts., Vormittags 9
Uhr, ſoll in der Behauſung des verlebten
Peter Haas V. zu Roßdorf 3 Kühe, 2
Rin=
der, 1 Ziege, 2 Mutterſchweine mit 15
Jun=
gen, 1 Wagen mit Zubehör, 2 Pflüge, 1
Egge, Pfuhlfaß, Wagner=Werkzeug und
ver=
ſchiedenes Wagnerholz gegen baare Zahlung
öffentlich meiſtbietend verſteigert werden.
Roßdorf den 13. Juni 1873.
Der Vorſteher Großherzoglichen Ortsgerichls
Roßdorf.
4957)
Müller.
4958)
Berichtigung.
Bei der Holzverſteigerung am 18. und
20. d. Mts. in der Oberförſterei Koberſtadt
kommen nicht 400 Raummeter Buchen=
Scheitholz 1. Cl., ſondern nur 74 Rmtr.
zum Ausgebot.
Darmſtadt, den 13. Juni 1873.
Großherzogliche Oberförſterei Koberſtadt.
In Verhinderung des Oberförſters:
v. Schenck z. S.
Oberförſter.
Feilgebotenes.
1197) Zewährte Klechtenmittel ſendet
be=
genauer brieflicher Mittheilung C. A. Gabler,
Apotheker in Arnſtein bei Würzburg.
4161) Ein Haus, nahe den Bahnhöſeu,
iſt mit oder ohne Garten zu verkaufen.
Näheres in der Exp. d. Bl.
D
REUASUUIAI TAUU
in guten Qualitäten werden, um damit zu räumen,
in großen u. kleinen Parthien zum Fabrikationspreiſe
2t6.
abgegeben.
3635)
2542)
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ſtellung willkommen ſein.
Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 21.
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A. Elingelhöſler, Hofbuchhandlung, F. L. Schorkopk, Wilhelminenſtraße, und Carl
Gauls, Eliſabethenſtr. 14. 2 Tr. zu beziehen.
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J. G. =30c0b, chuhfabrikant,
7 gr. Ochſengaſſe 7 und Eck der gr. Ochſengaſſe am Löwenbrunnen.
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AChter Gebirgs-loppem
aus der Fabrik von Jok. Gg. Frey in München
en gros & en détall.
Offenbach a. M., Juni 1873.
Hermaun Oto,
Frankfurter (Straße Nr. 38.
Patent Maschinen) geschmiedetekutnägel
4962)
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Hoeller, Schreiber & Co, Berlin,
vom Kaiserlichen Kriegsministerium der deutschen Armee empfohlen,
sind in jeder grösseren Bisenhandlung zu haben.
Proben und Preiscourante gratis.
in verſchiedenen, 4667) Beſſungen. Ludwigſtraße 54 iſt
3 Brennholz eorten, leinſeine friſchmellende Ziege zu verlaufen.
gemacht.
Nr. 47 Rheinſtraße.
3963) Eine Parthie Gerüſtſtangen
für Weißbinder habe ich in Auftrag zu
ver=
kaufen.
Ackermann.
4749) Zimmerſpähne ſind
fortwäh=
rend zu haben und werden Beſtellungen von
C. Rückert, Heinrichſtraße 102 und
J. Weitzel, Heidelbergerſtraße 21,
zur prompten Beſorgung entgegen genommen.
Die Conditorei 5 Wilh. Kimmel
4823)
Louiſenplatz 4
empfiehlt Kaffee= u. Thee=Backwerk
extrafein täglich friſch.
4797) Mehrere neue Hobelbänke ſind
zu verkaufen. Große Kaplaneigaſſe 29.
4963) Schwanenſtraße Nr. 5 ſind ſchön
Selleriepflanzen zu verlaufen.
Soeben iſt erſchienen die 33. Jufl.
des weltbekannten lehrreichen Buchs:
Der persönliehe Schutz
H von Laurentins. In Umſchlag verſiegelt.
Tauſendfach bewährte Hilfe
und Heilung(2jährige Erfaͤh=
(1266
rungl) von
1
Sehuäche”
2uständen des männl. Geſchlechts,
Nervenleiden ꝛc., den Folgen
üd-
ler Gewohnheiten und anderer
Ex-
cosse. - Durch jede
Buchhand=
lung, auch in Frankfurt a. M. von
der Jäger'ſchen Buchhandlung, ſowie
von dem Verfaſſer, Hoheſtraße,
Leip=
zig, zu beziehen. Preis 2fl. 24 kr. SW.
Vor den Hachahmungen und Ans.
rüigen meines Buchs, - (leinen
Sudelſchriften, die umer den
Ti=
teln Jugendfreund, Selbſterhaltung und
Gähnlichen - denen man ſchon au
ihrem Leusseren ansieht, dass nichts
a11 ihnen ist -) in den Zeitungen
marktschreierisch angekündigt
wer=
den -, wird wohlmeinend gewarnt.
Daher achte man darauf, die echte
Ausgabe, die
Original Ausgabe von Laurentius
zu bekommen, welche einen Oetav-Band
A von 232 Seiten mit 60 anatom.
Abbildungen
in Stahlſtich bildet und mit dem
Na=
mensſtempel des Verfaſſers verſiegelt iſt.
Hota bene. - Von meinem Buche
4 liegen bereits 4 Ueberſetzungen in frem=
A den Sprachen vor (der däniſchen,
ö ſchwediſchen, ruſſiſchen u.
ita=
z5.
lieniſchen), welche gleichfalls durch
den Buchhandel zu beziehen ſind. I.
4750) Ich beehre mich hiermit
anzu=
zeigen, daß bei mir alle Hölzer nämlich:
Eichen, Buchen, Kiefern, Erlen, Nußbaum,
Kirſchbaum, Birnbaum, Aepfelbaum,
Hain=
buchen u. Ahorn in allen Dimenſionen zu haben
Georg Keim.
ſind. Langen.
4866) ⁶ und 1⁄ breite Leinen
von friſcher Bleiche, Bettfedern und
Flaumen in beſter Qualität empfiehlt
C. Pettmann,
Schuſtergaſſe. 15.
Looſen Portoricotabak per Pfd. 24 kr.
Geſchnittene Varinasblätter per Pfd.
32 und 40 kr.
Faul Störger Sakzy,
Kirchſtraße Nr. 25.
4882)
Tuffſteine u. Kaminröhre
ſind Waggonweiſe, wie auch in kleineren
Quantitäten fortwährend zu haben bei
J. Fulda,
Bleichſtraße 45.
4964)
4965)
Zu verkaufen:
Zwei ca. 3-4 Pfd. Dampfmaſchinen
und ein ca. 8-10 Pfd. Keſſel mit
Sied=
erohr im beſten Zuſtand.
4966) Täglich friſch gebranntes
Kaffeeſurrogat bei
J. Fulda, Bleichſtraße 45.
4967) Eichene Hauſpähne,
Ab=
fallholz in großen und kleinen Parthien
zu verkaufen.
A. Federlin.
4968) Erbſenreiſer, gefüllte Grasblumen,
Sellerie=, Gemüſe= u. Blumenpflanzen.
D. Miſchlich, Hochſtraße 8.
4969) Feinſte Himbeer=Limonade=
Eſſenz empfiehlt
J. Furda, Bleichſtraße 45.
Crrrrreered
Vermiethungen.
3101) In den neuerbauten Häuſern,
Roßdorferſtraße Nr. 8 und 10, iſt der 1.,
2. und 3. Stock, enthaltend je 4 Piecen,
1 Alkoven, Küche, Magd= und
Bodenkam=
mern ꝛc., bis 1. Juni beziehbar, zu
ver=
miethen.
M. Maringer.
3298) Ein ſchön möblirtes Zimmer
mit freundlicher Ausſicht iſt an einen
an=
ſtändigen Herrn zu vermiethen und ſogleich
beziehbar. Näheres in der Exp. d. Bl.
3518) Magdalenenſtraße 19 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
3645) Eine gut möblirte Stube, auf die
Straße gehend, iſt bis zum 1. Juni zu
vermiethen. Dieburgerſtraße 3 im 3. Stock.
3733) Carlsſtraße 22 iſt eine Scheuer
mit gewölbtem Keller u. ein Stall zu verm.
3735)
Schirngaſſe Nr. 8.
Ein Logis, gleich oder am 3. Auguſt an
eine ſtille Familie zu vermiethen.
3807) Die bel Etage, Steinſtraße 6,
5 heizbare Zimmer, Küche nebſt Zugehör,
iſt an eine ruhige Familie zu vermiethen
und den 20. Juli zu beziehen.
3808) Ein ſchönes, gut möblirtes
Zim=
mer zu vermiethen. Eliſabethenſtraße 62
dritte Etage.
3880) Der mittlere Stock meines, Ecke
der Wald=u. Grafenſtraße, belegenen Hauſes
iſt mit allen Bequemlichkeiten zu vermiether
und per 6. Auguſt d. J. zu beziehen.
J. G. Keller.
2 Ein Laden mit Logis iſt in einel
C der frequenteſten Lage der
Alt=
ſtadt zu vermiethen.
Zu erfragen Ochſengaſſe Nr. 3.
3971) In meinem neu erbauten Hauſe,
obere Heinrichſtraße Nr. 16, iſt der
mitt=
lere Stock, beſtehend aus 4 Zimmern,
Magdſtube ꝛc., zu vermiethen, bis Juni
Ackermann.
beziehbar.
4168) Ein freundliches Logis gleicher
Erde in der Kranichſteinerſtraße Nro. 46,
beziehbar den 15. Juli.
4314) Ein möblirtes Zimmer mit Cabinet,
für einen ledigen Herrn, mit Ausſicht auf
den Mathildenplatz, iſt zu vermiethen und
kann ſogleich bezogen werden. Mathildenplatz
Nr. 10, 3. Stock.
4369) Ein freundliches Zimmer zu
ver=
miethen bei J. Zimmer, Hofmetzger,
Obergaſſe Nr. 2.
4375) Eliſahethenſtraße Nr. 26 iſt ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
EI5.
451. J Soderſtraße Nr. 53 iſt ein
ſchö=
nes LogisLzu vermiethen.
ſitriidi AaA AAAAiAatzAuarm
E
4593) In dem neu erbauten Hauſe,
Wienerſtraße Nr. 12, eine ſchöne
Par=
terre=Wohnung von 5 Piecen nebſt
allen Bequemlichkeiten an eine ruhige
Familie zu vermiethen, per 1. Juli
beziehbar. Näheres Wienerſtraße Nr. 5
Parterre Seitenbau.
4694) Ein möblirtes Zimmer iſt
Grafen=
ſtraße Nr. 25, 2 Trepp. h., zu vermiethen.
4754) Heerdwegſtraße 17 ein Logis im
unteren Stock, beſtehend in 3 Zimmern und
1 Cabinet, Küche, Keller, Holzſtall u. allen
Bequemlichkeiten zu vermiethen und Mitte
Auguft zu beziehen.
8
4757) In meinem Hauſe, Eck der
1
Wiener= und Soderſtraße Nr. 1, iſt
4
der 3. Stock, beſtehend aus 4
Zim=
mern, 1 Cabinet, abgeſchloſſenem Vor=
B. platz, Bodenkammer, Keller, Mitge=
F brauch der Waſchküche und des Bleich=
B
platzes, zu vermiethen.
B.
Wilh. Müller.
2
4774) Wienerſtraße 13 2r Stock
iſt an eine anſtändige Perſon ein leeres
heizbares Zimmer zu vermiethen.
4777) Steinſtraße Nr. 8 eine Wohnung
von 5 Stuben mit außergewöhnlichen
Be=
quemlichkeiten zu vermiethen. Näheres
da=
elbſt im Parterre.
4778) Ein freundlich möblirtes Zimmer.
Preis 6 fl. Heinrichſtraße 72.
4779) Ein möblirtes;Zmmer zu
ver=
miethen. Grafenſtraße 4I.
4802) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Heidelbergerſtraße 21 im Seitenbau.
4829) Der zweite Stock, Carlſtraße 14,
iſt an eine ruhige Familie zu vermiethen
und bis 1. Auguſt beziehbar.
Auskunft ebendaſelbſt eine Stiege hoch.
4894) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen, gleich zu beziehen. Eliſabethenſtr. 28.
44910) Einzelne möblirte Zimmer
zu vermiethen. Rheinſtraße Nr. 50.
4913) Eckhaus der Grafen= und
Wald=
ſtraße ſind 3 Stockwerke, jeder Stock acht
Zimmer enthaltend, nebſt einem kleinen
Lo=
gis im Seitenbau mit allem Zubehör bis
15. Auguſt zu vermiethen.
Zu erfragen bei Schloſſermeiſter
Lud=
wig, Carlsſtraße Nr. 8.
4970) Ein kleines Logis gleich beziehbar
Holzhofſtraße Nr. 12.
4971) Ein möblirtes Zimmer
Alexander=
ſtraße Nr. 9 Hinterbau 2 Stiegen hoch
ſo=
jort zu vermiethen.
8 (Fin unmöblirtes Zimmer ſogleich zu
V C beziehen. Näheres Mauerſtr. 22.
4973) Für eine ſolide Familie iſt in der
Stiftſtraße Nr. 50 ein Logis mit 2
Zim=
mern und Kammer zu vermiethen und kann
vom 1. Juli er. ab bezogen werden.
4974) Kleine Ochſengaſſe 2 freundliche
Logis zu vermiethen und gleich zu beziehen.
Das Nähere Langegaſſe 18.
93¾
4975) Eine geräumige ſchöne
Woh=
nung von 5 Zimmern, Küche,
Glas=
abſchluß, 2 Bodenkammern, 2 Kellern und
ſonſtigen Bequemlichkeiten, ſogleich beziehbar.
Martinſtraße Nro. 9. Näheres 1 Stiege
hoch daſelbſt.
4976) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Hügelſtraße 29.
pirirre
Vermiſchte Nachrichten.
=Dämmtliche unter meinem Namen
S
- S ausgeſtellten Rechnungen bitte jgef.
nach wie vor an meine Mutter in meiner
ſeitherigen Wohnung, Ernſt=Ludwigsplatz 4,
1. Stock auszahlen zu wollen.
Hochachtungsvoll
Marte Birnſtill.
Rheinbad Stockſtadt.
Die Eröffnung meiner Bade=Anſtalt zeige
ich hiermit ergebenſt an.
M. Kabey.
Bezug nehmend auf Obiges erlaube mir
hiermit den geehrten Badegäſten meine
Westauration zur Hronze
beſtens zu empfehlen.
[4978
Stomkſtadt u. R.
L. Bilzmann.
3529)
Offene
Handlungs=Lehrlings=Stelle.
Für ein Engros= und Agentur=Geſchäft
ſuche ich einen mit entſprechenden
Schul=
kenntniſſen verſehenen Lehrling.
C. F. Kemmler, Ludwigsplatz.
3051) Ein Lehrling kann unter
günſti=
ger Bedingung eintreten bei
Wilh. Müller, Schloſſermeiſter.
4606) Ein Lehrling kann unter den
günſtigſten Bedingungen in der
Kupfer=
druckerei von Otto Felſing eintreten.
Daſelbſt findet ein Handarbeiter
eben=
falls dauernde Beſchäftigung.
4762) Damen, welche im
Stra-
min- u. Tuch-Sticken geübt sind,
finden dauernde Beschättgung bei
C. F. Lemmler.
in Zugpferd wird zu billigem
C. Preis zu kaufen geſucht.
Näheres im Verlag d. Bl.
4785) Ein
Hodel-Schreinermeister
für eine Maſchinenfabrik geſucht. Gefl. ſchriftl.
Offerten bittet man unter J. C. 209 an
die Annoncen=Expedition von Haasenetein
am; Vogler in Frankfurt a. H. zu richten.
4786) In den Hof und Garten meines
im Bau begriffenen Hauſes in der
Heidel=
berger Straße nächſt der Heinrichſtraße kann
Bauſchutt ꝛc. abgeladen werden.
Carl Rückert, Zimmermeiſter.
4835) Ein Kindermädchen zu einem
Kinde wird zum ſofortigen Eintritt geſucht
F. B. Grodhaus.
bei
934
4979)
E118
Banb
Iio.
AAuhat-G. 1
Die Herren Actionäre werden benachrichtigt, daß die Actienzinſen 4pCt. für den Zeitraum vom 1. Januar
bis 30. Juni d. J. gegen den Coupon Nr. 7 mit
fl. 5 - im 52½ fl. Fuß,
beziehungsweiſe 2 Thlr. 25 Sgr. 8 Pf. im 30 Thaler Fuß, vom kommenden 1. Juli ab erhoben werden können:
bei unſeren Kaſſen dahier und in Berlin und
bei unſerer Filiale in Frankfurt a. M.
Zugleich machen wir, auf gerichtliche Weiſung, bekannt, daß wegen folgender Actien unſeres Inſtituts das
geſetzliche Amortiſationsverfahren bei Großherzoglichem Stadtgericht Darmſtadt eingeleitet iſt (und zlwar
aus=
ſchließlich der Couponsbogen und Talons).
Nr. 11573. 2121I. 30338. 30339. 31098-31100. 32261. 39394-3940b. 39407-39415.
„ 45341- 45344. 48179. 59893. 59895-59897. 67497. 75615. 75623. 75624. 83898-83900.
„ 83907-83915. 88075-88079. 94337-94350.
Darmſtadt, den 16. Juni 1873.
Die Direction.
14)
Garniſons-Schwimmſchule.
Der Privat=Unterricht beginnt daſelbſt Donnerſtag den 19. d. Mts.
Anmeldungen hierzu werden von Mittwoch ab täglich von früh 7—9
und Nachmittags von 3-5 Uhr in der Schwimmſchule angenommen.
Preis 3 fl 30 kr.
Die Direction.
112
VerGi.
Einladung
zu der am Donnerſtag den 19. Juni d. J. Abends 7 Uhr
im oberen Saale der Winter'ſchen Brauerei ſtattfindenden
ordentlichen General=Verſammlung,
bei welcher alle Vereinsmitglieder ſtimmberechtigt ſind.
T a g e s o r d n u n g:
2) Bericht der Reviſions=Commiſſion über die Prüfung der Rechnung pro 1872-73.
b) Bericht des Vorſtands über das am 31. März d. J. abgeluufene letzte
Be=
triebs=Jahr.
c) Wahl zweier Mitglieder in den Vorſtand, an Stelle der, nach dem regelmäßigen
Turnus aus demſelben ausſcheidenden.
d) Wahl des Rechnertz.
Ein recht zahlreiſcher Beſuch dieſer Verſammlung wird den Mitgliedern des
Ver=
eins, welche ſich für deſſen ferneres Gedeihen intereſſiren, auf das Angelegentlichſte
empfohlen.
Darmſtadt, den 11. Juni 1873.
4920)
Der Vorſtand.
Giiserrrrrrartrrrgm
74914
Geschäfts-Empfehlung.
Ich erlaube mir den verehrten Geſchäftsfreunden und Kunden meines ſeligen
Mannes hiermit die ergebene Anzeige zu machen, daß durch den Tod deſſelben, das
von ihm betriebene Fayenceofengeſchäft keinerlei Unterbrechung erleidet, vielmehr ich
daſſelbe nach wie vor weiterführen werde, und werde mich beſtreben, alle in dieſes
Geſchäft einſchlagenden Artikel reell und prompt zu beſorgen.
„
Filhelm Hicolay WWe,
Hofofenfabrikant.
4)
BirchſchaftsEupfehlung.
Einem hieſigen Publilum, ſowie Freunden, Belannten, Verwandten, ſowie meiner
Nachbarſchaft hiermit zur Anzeige, daß ich unterm Heutigen
die Moritz=Bierwirtſchaft, gr. Ochſengaſſe 2,
übernommen habe. Gutes friſches Bier, gute Speiſen und reelle prompte Bedienung
wird mein ſtetes Beſtreben ſein.
Darmſtadt, den 13. Juni 1873.
J. Gelſus, Küfer.
NB. Meine Küferei, ſowie Weingeſchäft erleidet leine Unterbrehung.
Die Douche=Bade=Anſtakt
ſ auf Achen's Mühle iſt geöffnet. (4932
4813) Eine tüchtige Köchin, die gute
Zeugniſſe hat. wird geſucht. Neckarſtr. 7.
„2
Für Schirmmacher.
Ein Schirmmachergehilfe findet dauernde
Beſchäftigung. Offerten unter Chiffre A. W.
befördert die General=Agentur der Annonoen-
Expedition von G. I. Dauhe & Co. in
Würzburg. (3700,
AuTAUN
ETRET
AETAAN
H 4936) Ein braves Hausmädchen, F
welches nähen und bügeln kann, wird
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1
14
Frankfurter Straße 2.
bei angenehmer Stellung und gutem Lohn
geſucht von
J. V. Graſk jun., Bonn.
4937) 3 tüchtige
Hutgarniererinnen
4939) Eine in Damen=Confection geübte
Arbeiterin wird geſucht.
Maumann &am; Warnecke.
4940) Ein kräftiger Mann, der mit
Pferden umgehen kann, wird geſucht.
Näheres Mathildenplatz Nr. 19.
4943) Ein junger Mann übernimmt das
Pauſen von Bauzeichnungen. Offerten an
die Expedition d. Bl. unter B. C.
4946) Ein Speicher oder eine Scheuer
wird zu miethen geſucht, man bittet ſich mit
der Auskunft an die Firma A. Rosenthal
d. Co. hier zu wenden.
4951) Geſucht wird ein reinliches
Lauf=
mädchen, Eliſabethenſtr. 45 im oberſten Stock.
4982) Eine Lauffrau geſucht. Näheres
Louiſenſtraße 16 dritter Stock.
4983) Ein Mädchen wünſcht Laufdienſt
anzunehmen. Zu erfr. Arheilgerſtraße 36.
4984) Ein Mädchen mit gutem Zeuguiß
ſucht Stelle und kaun gleich eintreten.
Näheres Annaſtraße 20.
935
4985)
K 118.
Handwerkerſchule in Darmſtadt.
Montag den 30. Juni l. J. beginnt ein eneuer Curſus für den
Abendunter=
richt in der Handwerkerſchule. Der Unterricht findet an drei Wochenabenden von 8-
110 Uhr in folgenden Fächern ſtatt: Rechnen, Geometrie, Stylübungen,
ge=
werbliche Buchführung, Naturlehre, Materialienkunde, Technologie
und Anfertigung von Voranſchlägen. Anmeldungen für dieſen Unterricht und
den damit verbundenen Zeichnenunterricht an den Sonntagen werden auf dem Büreau
des Landesgewerbevereins, Rheinſtraße Nr. 14, entgegen genommen. Alle diejenigen
Schü=
ler, welche ſich zum Beſuch der Anſtalt bereits gemeldet haben, aber wegen vorgerücktem
Schuljahr noch nicht zum Abendunterricht zugelaſſen werden konnten, werden erſucht, ſich
Montag den 30. Juni Abends 8 Uhr im Schullokal einzufinden.
4986)
Muſikvereiu.
Die auf Mittwoch den 18. Juni beſtimmte Probe fällt aus. Die nächſte Probe
wird noch angeſagt.
Der Vorſtand.
Vereinigte Heſeſſſchafl.
Mittwoch den 18. Juni, Nachmittags 5 Uhr, im Garten der
Vereinigten Geſellſchaft:
ausgeführt vom
Ruſik=gorps des Großh. eibgarde=Regiments
unter Leitung des Muſikdirectors Th. Adam.
Von Abends 9 Uhr an Tonz in den oberen Räumen.
Bei ungünſtiger Witterung findet das Concert Abends 7 Uhr im großen Saale ſtatt.
4810)
Der Ausſchuß der Vereinigten Geſellſchaft.
403) Lehrling.
4990) Für ein Geſchäftshaus in Berlin
In einem hieſigen Fabrik= ſuche ich:
1) einen jüngeren Commis zum ſofortigen
ſEintritt;
Geſchäfte iſt für einen mit guten
Schulkenntniſſen ausgeſtatteten 9 einen ſchon erfahrenen Commis zun
Eintritt im Herbſt.
jungen Mann aus ordentlicher
H. Schuchard.
Familie eine Lehrlingsſtelle offen. 4991) Eine alle Dame wünſcht auf An=
Näheres in der Expedition.
fang September ein Mädchen, welches ſelbſt=
4988) Ein Mädchen mit gutem Zeugniß
ſucht Stelle als Jungfer oder zu größeren
Kindern. Näheres Annaſtraße 20.
„
(in braves ordentliches Mädchen
C wird zur Stütze der Hausfrau
8
gegen entſprechenden Lohn geſucht. Der
Ein=
tritt kann ſofort erfolgen.
Näheres in der Exp. d. Bl.
ſtändig kochen kann und die Hausarbeit
über=
nimmt, bis 1. Juli zu engagiren. Lohn 80fl.
Auskunft ertheilt Frau Zimmermann,
Riesſtraße 28.
4992) Geſu cht:
Mädchen, welche die Schule verlaſſen und
einigermaßen mit der Nadel geübt ſind, von
H. Schuchard.
Ananas-Ardheeron, reife Frucht,
Stachelbeeron, große grüne,
Mlandeln, grüne,
zum Einmachen werden gekauft in
der Conſerve=Fabrik
2
Wilb. Laaff, Hainl.
3
4994) Verkaufsſtellen für
Ma=
ſchinen=Brod werden geſucht:
Mathildenplatz, Neckarſtraße, untere
Eli=
ſabethenſtraße, Kirchſtraße, Holzſtraße,
Beſſ. Carlſtraße.
Luſtragende wollen ſich gef. melden.
G. Stammler,
Waldſtraße 17.
(inige Mädchen können das Kleider=
C, machen erlernen; auch wird daſelbſt
eine Arbeiterin geſucht.
Rheinſtraße 28 Hinterbau.
GEUMUUIIk,
Zwei noch in gutem Zuſtande gebrauchte
Locomobilen von 8-10 Pferdekräften
wer=
den unter billigſter Preisangabe nebſt
Zeich=
nung zu kaufen geſucht. Frankirte Briefe
beliebe man unter J. B. 208 an die Annoncen=
Expedition von Haasenstein & Voglor in
14996
Frankfurt a. H. zu richten.
Großherzogliches Hoftheater.
Diekſtag. 17. Juni. Zur Jubelfeier der
2bjährigen Regierung Sr. Königl., Hoheit des
Großherzogs. bei feſtlich geſchmücktem Hauſe:
Jubi=
läums=Marſch von Nesvadba. Feſtſpiel mit Bildern
aus der Heſſiſchen Geſchichte, verfaßt und geſprochen
von Dr. Julius Werther. Eurhanthe, romantiſche
Oper in 3 Akten mit Ballet; Muſik von C. M.
v. Weber. (Adolar Hr. Nachbaur, Euryanthe
Frau Mallinger, Lyſiart Hr. Betz, als Gäſte.)
Anfang 6 Uhr. Sonntagspreiſe.
Mittwoch, 18. Juni. Auf Allerhöchſten
Be=
ſehl zweite (und letzte) Feſtvorſtellung.
Gaſt=
ſpiel des Königl. Kammerſängers Hrn. Wachte!
von Berlin: Die Hugenotten; große Oper in
5 Akten mit Ballet; Muſik von Meyerbeer. (Raoul,
Hr. Theodor Wachtel, als Gaſt) — Anfang
6 Uhr. Sonntagspreiſe.
Der Arcier.
Von Levin Schücking.
Gortſetzung.)
„Sie werden jetzt auch einſehen, weshalb ich den Orden mir
auf der Stelle eingehändigt wünſchen muß, fuhr Frohn fort.
„Der römiſche König hat mir denOrden gegeben, bevor die
ur=
kundliche Verleihung vom Kaiſer ſelbſt. erfloſſen iſt. Ich habe ihn
deshalb auch noch nicht tragen dürfen, und menn die Sache bei
Hofe bekannt würde, ſo könnten die alten Majeſtäten es dem
rö=
miſchen König als eine Eigenmächtigkeit verübeln, und darum kann
ich Ihnen ſchon unter vier Augen anvertrauen, daß der Herr
Po=
lizeirath ſich beim römiſchen König einen großen Stein im Bret
verſchaffen würden, wenn über den Orden in der Unterſuchung
kein Lärm geſchlagen wird, und beſonders, menn Sie kein
Auf=
hebens davon in dem Polizei=Bericht machen, der am Ende der
Woche in's Cabinet der Kaiſerin geſandt wird.”
„Schau, ſchau, ſo ſtehrs Zu ſiel der Polizeirath lebhaft, aber
leiſe ein. „Ja, das iſt freilich was Anderes; wiſſen's was,
Herr von Frohn, das Beſte iſt, ich mach gleich nur einen Be=
merk in die Acten: „das Kreuz iſt dem Inhaber Fruckgebn
wor=
den, sub ſide Rath Hinterhuber, nachher hab'n wir nichts mehr
damit zu ſchaffen.”
Der lleine Mann war jetzt ebeu ſo dienſtwillig wie vorher
unwirſch.
„ Kommen's nur mit, lommen's nur mit,„ ſagte er und ſchritt
Frohn voran in einen an ſein Arbeitszimmer ſtoßenden Raum von
großer Familienähnlichkeit mit dem erſteren, uur daß hier die
Actenreproſitorien abwechſelten mit großen dunklen Schränken, zu
deren einem der Polizeirath ſich wandte, um ihn mit einem
Schlüſ=
ſelbund, den er aus der Taſche hervorholte, aufzuſchließen und
dann lange darin herumzukramen. Frohn warf einen Blick in
das dunkle tiefe Innere dieſes Käſtens, das im Kleinen mit
frap=
panter Aehnlichkeit das Bild eines Trödlerladens darbot, nur daß
dieſe amtliche Trödlerbude mit entſchiedener Bevorzugung alles
deſſen angelegt ſchien, was ſich leicht forttragen und unter einen
Rockſchoß verbergen ließ, während das mehr Raum einnehmende
Mobiliar fehlte. Stockuhren, roſtige Piſtolen, Haufen von Wäſche,
Kleidungsſtücke; Stiefeln, Pferdezüume, eine Unzahl von Ridicüles
4
936
mit lnapp abgeſchnitten Bändern, Gebetbücher, kupferne Caſſerollen
und tauſend andere Dinge ruhten friedſam in dieſem
Mikrokos=
mos des Culturlebens einer großen Stadt bei einander, und jedes
trug auch ſein Zeichen, daß es ſolchem Culturleben angehöre, an
der Stirne, einen Zettel nämlich, mit Actenzeichen und Nummern
darauf.
Was der Polizeirath ſuchte, befand ſich nun freilich nicht
mitten zwiſchen allen dieſen Sachen, ſondern in einem beſonderen
mit einem Vorhängeſchloß verwahrten Kaſten, worin alle diejenigen
Gegenſtände untergebracht ſchienen, die einen größeren Werth
re=
präſentirten; und daraus nahm der Beamte denn bald ein kleines
Paket herans, als deſſen Inhalt ſich richtig das dunkel emailirte,
in der Form dem Maltheſerorden ſehr ühnliche, Stephanskreuz
zeigte. In den Winkeln waren vier goldene Lilien angebracht,
und oben eine goldene Königskrone. Das rothe dazu gehörige
Band befand ſich noch daran.
„ Da haben's Ihnen Ihr Kreuz” ſagte der Polizeirath, „und
nun kommen's, daß wir's eintragen.”
Er verſchloß den Schrank wieder und ging in ſein
Arbeits=
zimmer zurück. Frohn folgte ihm. Hier holte er unter meheren
dicken Actenfascikeln ein Heft hervor, welches ſein noch
jugend=
liches Alter durch eine außergewöhnliche Dünnleibigkeit verrieth,
chlug es auf, und nachdem er auf den weißen Rand eines der
Schriftſtücke ſeinen „Bemerk” gemacht, deutete er auf die Stelle
darunter undl ſagte:
„Hier, da ſchreiben's hin, daß wirs Kreuz Ihnen zruck
gebin habn.”
Frohn faßte die Feder und malte mit möglichſt ungeſchickter
Führung des Kiels, der unter dem Druck ſeiner ſchweren Hand
ganz entſetzlich ächzte und knirſchte, die Worte hin:
„Obiges Kreuz des Ordens vom heiligen Stephan habe ich
zurück erhalten.
Joſeph von Frohn."
„Iſt das Ihre Hand?u fragte der Beamte.
„Wie Sie ſehen.
„ Aber ſagns, wie haßt denn der Namenszug da zu
Der Namenszug war freilich ſo verſchnörkelt, daß eine
hell=
ſehende Somnambule nicht aus dieſen verwirrten Haken Joſeph
von Frohn geleſen hätte.
„Das geb ich Ihnen zu rathen auf, antwortete lachend der
Arcier. „Ein wenig wüſt ausſehen thut's ſchon, man verlernt
das Schreiben eben im Felde, und beſonders dann, wenn man
ſchon vorher nicht ſtark darin war."
„ Ja, mag ſchon ſein," verſetzte der Polizeirath.
„ Und, nun danke ich Ihnen für Ihre Gefälligkeit, " fuhr unſer
Arcier fort-„es wird dem römiſchen König ſchon zu Ohren
kom=
men, verlaſſen Sie ſich darauſ. Aber ich darf Sie nicht länger
auſfhalten, es iſt längſt Eſſenszeit.
„Ja, freilich längſt iſt Eſſenszeit, " ſiel der Beamte mit einem
elegiſchen Tone ein. „Aber warten's noch, wir ſind halt noch,
immer nicht fertig.
„Was iſt denn jetzt noch zu thun zu
„ Ja, ſchauen's unterſchrieben habens freilich, aber etwas
haben's vergeſſen.”
„Und was iſt das ?"
Das manu propria habens ausgelaſſen. Ich muß gar ſchön
bitten.-
Ein m. p. noch - nun darauf ſoll's mir nicht ankommen
verſetzte Frohn lachend und ergriff die Feder wieder, um hinter
ſeinem Namen noch den verlangten Zug zu machen.
„Letzt können's gehen, ſagte der Beamte, „für alles Andre
ſorg ich ſchon ſelbſt.”
„Küß die Hand, Herr Polizeirath" erwiederte Frohn und
eilte mit viel leichterem Herzen als er gekommen, und mit raſchen
Schritten aus den dunklen Räumen hinaus.
6.
Im Beſitz ſeiner Beute gab unſer Arcier ſich zunächſt der
Erfüllung der moraliſchen Obliegenheiten hin, die der Sterbliche
Redaction und Verlag;
16.
in Beziehung auf ſein eignes Wohlhefinden that, und welche der
tugendhaſte Polizelrath deshalb ſo ſtark durch die wiederholte
Be=
merkung: „es iſt Eſſenszeit' betont hatte.
Nachdem er dieſe Pflicht erfüllt und ſein Mahl in einem
nahen Speiſenhauſe zu ſich genommen hatte, trat er den
Heim=
weg zu ſeiner Wohnung an und ließ ſich nun ſofort bei Demoiſelle
Thereſerl melden.
Die junge Dame trat ihm ſehr bewegt entgegen. Sie ſah
wo möglich noch niedergeſchlagener aus als am Tage vorher. Sie
hatte auch in der That Grund dazu ſie geſtand Frohn ein,
daß ſie ihren Ordensritter ſeit geſtern geſprochen, daß er ſein
Kreuz gebieteriſch zurück verlangt habe, daß ſie gar keine Ausflucht
gewußt, daß ſie ihn ja auch viel viel zu ſehr lieb habe, um ihn
durch falſche Vorwände hintergehen zu können und daß er bei ihrem
aufrichtigen Bekenntniß ſehr, ſehr ernſt und ſehr unwillig
ge=
worden.
Foriſ. H
Mitthenungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 17. Juni. Zur Vorfeier des 2jährigen
Regierungs=
jubiläums Sr. K. Hoheit des Großherzogs fand geſtern Abend großer
Zapfenſtreich der Muſikcorps der Gurniſon und hierauf um 9½ Uhr
Serenade mit Fackelzug der verbüindeten Geſangvereine, des Gemeinderaths,
der Schützen und Turner unter Mitwirkung des Muſikcorps des Großh.
Leib garde=Regiments. ſtatt.
Das Programm der Serenade enthielt: 1) Jubelouvertüre von C. M,
v. Weber, ausgeführt von dem genannten Muſikcorps. 2) Deutſches
Völker=
gebet, Chor von Abt, ausgeführt durch die verbündeten Geſangvereine.
3) Loaſt auf S. K. Hoheit den Großherzog, ausgebracht von Hrn.
Bürger=
meiſter Fuchs unter bengaliſcher Beleuchtung. 4) Volkshymne und 5) Hymnus
von Mohr von den verbündeten Geſangvereinen. 6) Lampions=Reigen
von der activen Turnerſchaft. Hierauf auf dem Theaterplatz großer
Zapfen=
ſtreich mit Gebet, Loaſt auf S. K. H. den Großherzog von Seiten des
Publikums mit bengaliſcher Beleuchtung und zuletzt wieder die Volkshymne.
Der heutige Tag begann mit der Reveille der Muſikeorps der Garniſon
um 6 Uhr. Von 8 ¼ Uhr an empfing S. K. H. der Großherzog die
Glück=
wünſche zur Feier des Tags von Seiten der General= und Flügeladjutantey,
der Vorſtände der Miniſterien, der Generalität, der Hofchargen und der
verſchiedenen Deputationen.
Um 10½ Uhr erfolgte der Empfang der Landesdeputation zur
Ueber=
reichung der Urtunde über die zu Ehren des Tags errichtete
Stipendium=
ſtiſtung.
Der General=Poſidirector Stephan beabſichtigt zum Zwecke der
Her=
tellung eines einheitlichen Weltportos die Zuſammenberuſung eines
Congreßes in Wien oder Berlin, dem folgende Vorſchläge unterbreitet werden:
1. daß ſämmtliche Staaten Guropas, die Ver. Staaten, Caypten, Algier,
Ruſſiſch=Aſien, Türkiſch=Aſien, die ſpaniſchen Beſitzungen in Nord=Afrika
und die britiſchen Beſitzungen in Nord=Amerika eine poſtaliſche Union, alſo
ein einheitliches Verkehrsgebiet bilden; 2. daß im Bereiche dieſer Union
ein gleichförmiger Briefportoſatz und eine gleichförmige
Recommandations=
gebühr eingeführt werde, und 3. daß im Bereiche dieſes Verkehrsgebietes
für Zeitungen, Druckſachen, Muſterſendungen ꝛc. ein gleichförmiger
Porto=
ſatz in Anwendung komme. Die innerhalb der Grenzen der Einzelſtaaten
beſtehenden niedrigen Taxen ſollen ſelbſtverſtändlich bis auf Weiteres
bei=
behalten werden. Außerdem werden vorausſichtlich zwiſchen denjenigen
Staaten, welche ein eigenes Fahrpoſtinſtitut beſitzen, d. h. Packete, Gelder ꝛc.
befördern, in Betreff der Fahr=Po ſitaxen und der Behandlung zollpflichtiger
Sendungen einheitliche Beſtimmungen getroffen werden.
Saͤmmtliche Orte des Kreiſes Vilbel haben ſich in einer Adreſſe
an die zweite Kammer gewendet, um bei der neuen Verwaltungs=
Organi=
ſation die Beibehaltung des bisherigen Kreiſes zu erwirken.
Das Haus des Hrn. Hofrath Friſch, Beſſunger Wilhelmſtraße
iſt an Baron von R. aus Caſſel für 40,000 fl. verkauft worden.
Als Mittel gegen die Heimchen (Gtillen) und die noch läſtigeren
ſchwarzen Kuſer, ſ. 9. Küchenſchaber (atta orientalis) wird in
land=
wirtſchaftl. Blättern ein Gemeng von
Gewichtstheil gepulverten Borar,
ungelbſchten Kalk,
„
2
feinſtes Mehl,
„
„
4
weißen Zucker, empfohlen.
„
„
Zucker und Mehl werden unter ſich recht gut durchgemengt, ſowie
Borax und Kalk für ſich gemengt werden. Iſt ſolches geſchehen, ſo werden
ſämmtliche Theile zuſammen nochmals mit einander gut durchgemengt, und
das Pulver iſt zum Gebrauch fertig. Zur Aufbewahrung des Pulvers iſt
ein recht trockner Ort zu wählen.
Will man die Vertilgung vornehmen, ſo ſtreut man auf Papier, und
zwar etwas ausgebreitet, von obigem Pulver auf, und legt es des Abends
an den betreffenden Ort, wo ſich die Thiere hauptſächlich aufhalten
Die Auslegung des Pulvers muß mehrere Abende hinter einander geſchehen.
Auch muß man Sorge tragen, daß alle Flüſſigkeiten des Nachis über
gut zugedeckt ſind.
Mainz, 14. Juni. Die hieſige Sammelliſte für das zu errichtende
Denkmal zur Erinnerung an die ruhmvolle Betheiligung der heſſiſchen
Diviſion an dem Krieg gegen Frankreich, ergab bis heute einen Betrag
von fl. 3362. 32 kr.
L. C. Witt ich'ſche Hofbuchdruckerei.