Darmstädter Tagblatt 1873


29. April 1873

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Allerxgnaͤdigſt privilegirtes

136. Jahrgang.

SUUTTUIN
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großherzoglichen Kreisamtes Darmſtadt.
G SL.
Dienſtag den 20. April
1873.
L o k a l=R e g l e m e n t.
Nach Anhörung der Lokal=Polizeibehörde und mit Genehmigung des Großherzoglichen Miniſteriums des Innern vom 4. Aprll l. J.
zu Nr. M. d. J. 3256, beſtimmen wir hiermit in Bezug auf die Anlage und den Betrieb von Lettgruben in der Gemarlung
Eſchollbrücken Folgendes:
8 1. Die Anlage und der Betrieb von Lettgruben in der Gemarkung Eſchollbrücken lann nur mit Genehmigung der unter=
zeichneten
Vehörde und nach den in den einzelnen Fällen feſtgeſetzten näheren Beſtimmungen erfolgen.
5 2. Diejenigen, welche die Genehmigung zum Lettgraben zu erhalten wünſchen, haben ihre Geſuche ſchriftlich auf ſtempel=
reiem
Papier einzureichen und denſelben beizulegen:
a) einen Riß von dem, nach dem Grundbuch und nach den Namen der Angrenzer näher zu bezeichnenden Grundſtück, auf
welchem das Lettgraben vorgenommen werden ſoll, in dem Maaßſtabe von 1ooe der natürlichen Größe, worauf der Plan,
wie das Lettgraben erfolgen ſoll, und die anzulegenden Entwäſſerungsgräben bis zur Einmündung des letzten derſelben in
einen Hauptentwäſſerungsgraben anzugeben ſind.
Im Falle jedoch der letzte Entwäſſerungsgraben eine ſolche Länge enthält, daß er auf genanntem Riſſe nicht angegeben
werden kann, ohne dieſen allzuſehr zu vergrößern, iſt derſelbe nur inſoweit darauf einzuzeichnen,zals es wegen ſeiner Ver=
bindung
mit den übrigen Entwäſſerungsgräben nöthig iſt, über ſeine weitere Fortſetzung aber ein beſonderer Riß in 1s00o
der natürlichen Länge beizufügen;
b) die Meßregiſter über die vorgenommenen Nivellements nebſt einer darauf gegründeten Berechnung der Tiefe des Gefälles der
anzulegenden Entwäſſerungsgräben, ſowie der hiernach zuläſſigen Tiefe des Lettgrabens.
Die Koſten, welche durch die aus Veranlaſſung der Geſuche um Erlaubniß zur Anlage und zum Betrieb von Lettgruben nöthig
werdenden techniſchen Unterſuchungen entſtehen, fallen den betreffenden Petenten zur Laſt.
5 3. Das Ausgraben des Lettes darf in der Regel nur bis zu einer Tiefe ſtattfinden, bei welcher noch eine natürliche Ent=
wäſſerung
möglich iſt. Nur dann kann hiervon abgeſehen werden, wenn entweder:
a) der Gtundbeſitzer ſich verbindlich macht, binnen einer beſtimmt werdenden Friſt die ausgegrabenen Stellen bis zu ¼ Meter
über die mittlere Waſſerhöhe des Abzugscanals wieder auszufüllen, oder
b) wann der Grundbeſitzer mittelſt gehörig eingerichteter Schöpfmaſchine das Waſſer aus den Gräben fortwährend entfernt.
Der Baugrund des ausgegrabenen und wieder herzuſtellenden Grundſtücks muß auf denſelben verbleiben und bei der Verfüllung
und Verplanirung die obere Schichte bilden, damit ſolches wieder ertragsfähig hergeſtellt wird.
8 4. Die Lettgruben dürfen von Ufern und Bicinalwegen nur in einer Enifernung von 10 Metern, von Feldwegen, Waſſer=
leitungen
und Bauwerken aller Art in einer ſolchen von 5 Metern, und von angrenzenden fremden Grundſtücken nur in einer Ent=
fernung
von 1 Meter angelegt werden, wenn nicht die Beſitzer ber Letzteren eine geringere Entfernung zugeben. Wenn es die
Umſtände erfordern, wird eine größere Entfernung feſtgeſetzt werden.
8 5. Zunächſt der im 8 4 angegebenen Grenzen dürfen die Ausgrabungen nicht mit ſenkrechten Wänden ſtattfinden, ſondern
es muͤſſen von dieſen Grenzen aus Böſchungen ſtehen bleiben, bei welchen der horizontale Abſtand gleich der ſenkrechten Höhe iſt.
8 6. Die Lettgruben müſſen, wenn dies mit Rückſicht auf die Lokalitäten etwa als nöthig erkannt und angeordnet werden
ſollte, mit einer beſonderen Einfriedigung umgeben werden. Zuwiderhandlungen werden nach Art. 285 des St. G. B. mit einer
Strafe von 1 bis 10 fl. geahndet.
5 7. Zuwiderhandlungen gegen die in 8 1, 3, 4 u. 5 enthaltenen Beſtimmungen, ſowie gegen die in den Conceſſionsurkunden
zum Betrieb der Lettgruben enthaltenen Vorſchriften werden mit einer Geldbuße von 35 kr. bis 10 fl. beſtraft. Außerdem ſind die
Zuwiderhandelnden verbunden, die vorſchriftswidrigen Anlagen zu entfernen, oder denſelben die vorgeſchriebene Einrichtung zu geben,
widrigenfalls die deßfalls erforderlichen polizeilichen Maßregeln auf Koſten der Schuldigen vollzogen werden.
Die Unternehmer von Lettgruben ſind ſchließlich für jeden Schaden haftbar., welcher durch das Lettgraben und den Transport
des Materials an öffentlichem oder Privateigenthum entſteht.
Darmſtadt, 9. April 1873. Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
In Verhinderung des Kreisraths:
Dr. Momberger, Kreis=Aſſeſſor.
Belreffend: Vertligung der Feldmäuſe.
Darmſtadt, am 24. April 1873.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes, mit Ausnahme von Darmſtadt, Eſchollbrücken, Pfungſtadt,
Roßdorf, Schneppenhauſen und Traiſa.
Wir erinnern Sie an die Erledigung unſeres Ausſchreibens vom 24. Februar l. J. Tagblatt Nr. 41.
180
Dr. Goldmann.

Mbonnementapreis
21. 6 kr. Uhrl. imdl. Drnger=
John. - Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
entgegengenommen zu 59 kr. pro
Quartal incl. Poſtaufſchlag und
BeſtellgebUhr.

Inſerate
werden angenommen: in Dalrm=
ſtadt
von der Expedition, Rhein=
ſtraße
Nr. 23,. in Beſſungen
von Friedrich Blößer, Friedrich,
ſtraße Nr. 7. ſowie auswärtz
von allen ſoliden Annoncen
Expeditionen.

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658

M82.

Verſteigerungen.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 30. April d. J., Vormit=
tags
9 Uhr, ſollen die zum Nachlaß der
Wittwe v. Kaiſenberg, Neckarſtraße Nr. 24,
gehörigen Mobilien, als: ſehr ſchöne Möbel,
Weißzeug, Bettwerk, ſodann ein 7octaviges
Clavier von Lipp, Glas und Porzellan und
ſonſtiger Hausrath, öffentlich gegen Baar=
zahlung
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 27. April 1873.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
3500)
Berntheiſel.
Bekanntmachung.
Freitag den 2. Mai d. J., Nachmittags
2½ Uhr, werden im Verſteigerungslokal
(früher Wachthaus am Jägerthor) verſchie=
dene
Bäckergeräthſchaften und ein Hand=
wägelchen
gegen Baarzahlung verſteigert.
Darmſtadt, (den 28. April 1873.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
3501)
Berntheiſel.

Heſſiſche Ludwigsbahn=
Geſellſchaft.
Verbindungsbahn bei Darmſtadt.
Vergebung von Bauarbeiten.
Die zur Erbauung eines Dienſtgebäudes
für die Ueberwachungsſtation an der Ham=
melstrift
bei Darmſtadt erforderlichen Ar=
beiten
ſollen auf dem Submiſſionswege ver=
geben
werden.
Die verſchiedenen Arbeiten ſind veran=
ſchlagt
, wie folgt:
fl. kr.

Erd= und Maurerarbeit.
5005 32
Steinhauerarbeit.
610 28
Zimmerarbeit.
1926 3
Dachdeckerarbeit
483 24
Spenglerarbeit
110
Tüncherarbeit .
635 45
Schreinerarbeit.
1043 14
Glaſerarbeit.
387 24
Schloſſerarbeit
374 6

Im Ganzen 10576 24
Die betreffenden Pläne, Koſtenanſchläge
und Bedingungen ſind auf dem Büreau
des Bezirks=Ingenieurs zu Darmſtadt zur
Einſicht der Uebernahmsluſtigen aufgelegt und
ſind die Submiſſionen längſtens bis 10. Mai
l. J., Vormittags 10 Uhr, verſchloſſen u. fran=
kirt
dem Secretariate des Verwaltungsrathes
der Heſſiſchen Ludwigsbahn dahier abzu=
geben
. Auf dem Umſchlage iſt zu bemerken:
Submiſſion wegen Uebernahme von ...
Arbeiten zur Erbauung eines Dienſt=
gebäudes
für die Ueberwachungsſtation an
der Hammelstrift bei Darmſtadt.
Mainz, den 22. April 1873.
Im Auftrage des Verwaltungsrathes:
Der Ober=Ingenieur:
Kramer.
3502)
Brennholz=Verſteigerung.
Montag den 5. Mai d. J.,
Nachmittags 4 Uhr, werden auf mei=
nem
Baumſtücke vor der Roſenhöhe ca. 20

Zwetſchen=Baumſtämme, ſowie Aſt=
und Reisholz gegen gleich baare Zahlung
verſteigert.
3503) C. M. Kühn, Pallaswieſenſtr. 53.
3400)
Ober=Modau.
Stamm= und Stangenholz=
Verſteigerung.
Freitag den 2. Mai l. J., Vormittags
9 Uhr anfangend, ſollen in dem Ober=
Modauer Gemeindewald, Diſtrict Hirſch=
berg
und Himmelsberg, öffentlich verſieigt
werden:
24 Lürchen=Stämme von 15.- 20 Emtr.
Durchm. und 7-10 M. Länge,
3425 Fichten=Stangen von 4-14 Emtr.
Durchm. und 5-11 M. Länge.
Die Zuſammenkunft iſt im Diſtrict
Hirſchberg.
Ober=Modau, am 22 April 1873.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Ober=Modau
Hahn.

Feilgebotenes.
9675) In der Neuſtadt
iſt ein Haus mit Garten zu ver=
kaufen
. Näheres bei der Expedition
Tuffſteine u. Kaminröhre
liefert zu billigen Preiſen die Holzhandlung
8 Goldschmidt & Hornsheim.
in verſchiedenen
2 Brennholz Sorten, lein
Nr. 47 Rheinſtraße.
gemacht.

15
Türkiſche zzwetſchen
von ausgezeichneter Süße 10 kr. per
Pfund empfiehlt
Carl Manak,
Eliſabethenſtraße Nro. 6.
3327)

2542)
ge
Kinderwagen
in verſchiedenen Conſtructionen und eleganter Ausſtattung, weiß und braun lackirt, ferner
Puppenwagen und Fahrſtühle für Erwachſeue empfiehlt in großer Auswahl
L.
C. H e b b e r l i n g.
7 Alexanderſtraße I.
Aaroa
Sohloss Johannlduueér Cabinets-Nein.
Original=Füllung der Fürſilich v. Metternich'ſchen Domäne=Direction.
1858r, 1862r, 1865r und 1868r im Preis von 2 fl. 30 kr. bis 20 fl. per
Flaſche, zu beziehen durch
Carl Hauil Callmann,
3283)
Rheinſtraße 17.
3
Hapetem von 8 kr. an
g
(nicht Ausſchuß oder Strohpapier) empfiehlt in großer Auswahl
L. Loaensonatz,
Eck der Ludwigsſtraße und des Ludwigsplatzes.
2474)
Tuffſteine und Tuffftein=Kaminrohre
ſind fortwährend auf Lager und werden billigſt abgegeben.
Lieferungen für dieſen Sommer werden zu Fabritpreiſen übernommen von
J. Huolda, Bleichſtraße 45.
Feinſte Schram'sche PreisGtärke,
3284) Eine große Badbütte von Zink
Reis Stärke zum Rohſtärken, zu verkaufen Ochſengaſſe 33.
3423) Eine noch wenig gebrauchte Näh=
Waisen-Stärke loos und

maſchine mit Doppelſteppflich, billig zu
Waschblau,
verkaufen.
beſte Tapezier-Stärke
Louiſenſtraße Nr. 40, zwei Stiegen hoch.
in ausgezeichneter Qualität empfiehlt
3427) Ein großer Haufe Pferdemiſt iſt
billigſt
zu verkaufen. L. Büttner, Pankratiusſtr. 66,
Carl Hanch,
3504) Eine zweiſchläfrige eichene Bett=
obere
Eliſabethenſtraße 6.
3329)
lade, verſchiedenes Bettzeug. 1 polirter Tiſch.
3366) Zimmerſpähne und klein=
3 ſtarke Strohſtühle, 1 Regenfaß, 1 große
gemachtes Buchenholz zu haben in
Tiſchplatte, 1 Tiſchchen ſind billig zu ver=
der
Steinkohlenhandlung von
kaufen. Caſinoſtraße 25 eine Stiege hoch.
J. Weltzel,
3505) In der Friedrichſtraße und ver=
Heidelbergerſtraße 21, am Octroihaus.
längerten Kiesſtraße ſind Zimmerſpähne
48
Louis Baeſſell.
2t8
Für Tauben=Liebhaber! zu verkaufen.
ſein Blasbala in noch gutem Zu=
Einige Paar junge iſabellenfarbige Möv=
2.
chen=Tauben das Paar 2 fl. zu verkaufen bei 8. C ſtande iſt zu verkaufen.
J. Schweitzer, Eliſabethenſtr. 35. Näheres bei der Expedition.

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R82.

Erklärung.
Ungeachtet der wohlbegründetſten Anſprüche
auf eine Erhöhung der Vierpreiſe bin auch
ich bereit, dem allgemeinen Intereſſe ein
Opfer zu bringen und daher auf die früheren
Verkaufspreiſe zurückgekehrt.
Pfungſtadt, den 25. April 1873.
J. Hildebrand.

5

El,buive

mit guten Zeugniſſen verſehen, werden von
einem Frankfurter Haus geſucht. Kauf=
männiſche
Kenntniſſe ſind nicht erforderlich
wohl aber feines Aeußere. Franco Offerten,
gub Chiffre W 766 befördert die Annoncen=
Expedition von Rudolf Mosse in
Frankfurt d. M.

Tüchtige Accordparthien können ſofort
bei den Bauten des neuen zoologiſchen Gar=
tens
Beſchäftigung erhalten.
Zu mel=
den
auf dem Bau=Büreau
der Pfingſtweide.
Frankfurt a. H.
Die Lauleitung.

3529)
Offene
Handlungs=Lehrlings=Stelle.
Für ein Engros= und Agentur=Geſchäft
ſuche ich einen mit entſprechenden Schul=
kenntniſſen
verſehenen Lehrling.
C. F. Kemmler, Ludwigsplatz.
3530) Ein älteres Dienſtmädchen,
welches ſich allen häuslichen Arbeiten unter=
zieht
, die Haushaltung ſelbſtändig führen
kann, gute Zeugniſſe beſitzt, findet gegen
hohen Lohn ſofort Stelle bei
G. Stammler, Waldſtraße I7.

3531) Jungen=Geſuch.
In meiner Druckerei können mehrere
Jungen lohnende Beſchäftigung erhalten.
Eduard Vagner, lithogr.=geogr. Anſtalt.
3532) Geübte Weißſtickerinnen,
welche für ein auswärtiges Weißwaaren=
Geſchäft ſehr lohnende Arbeiten
übernehmen wollen, belieben ihre brieflichen
Offerten der Expedition dieſes Blattes unter
Litr. H24 zu übergeben.

3528) Ein Kind ließ in der Promenade
ein Tuchjäckchen liegen. Rückgabe bei
der Expedition erbeten.

3533) Brave Mädchen, welche die Schule
verlaſſen jund einigermaßen mit der Nadel
geübt ſind, finden Beſchäftigung bei mir.
Lohn in den erſten 4 Wochen 24 kr., von
da ab ſteigend je nach Fähigkeit und Fleiß.
H. Schuchard.

3534) Ein ſolider, kräftiger Mann ge=
ſucht
in der Wrill'ſchen Buchdruckerei.

3535) Auf dem Bahnhofe oder auf dem
Wege vom Bahnhofe nach der Wilhelmſtraße
iſt ein Portemonnaie mit einigen 60 Gulden
Inhalt verloren gegangen. Abzugeben Wil=
helmſtraße
20 gegen 10 Gulden Belohnung.

661
Der betreffende Finder
des am 24. d. Mts. auf dem Wege von
der Poſt über den Louiſenplatz, Louiſenſtraße
bis zum Officiercaſino verloren gegangenen
Geldbriefes mit 70fl. Inhalt; (in Bank=
noten
), welcher, als er denſelben ſich zuge=
eignet
, beobachtet wurde, wird aufgefordert,
dieſen Geldorief ſofort auf der Polizei ab=
zugeben
, widrigenfalls man ſeinen Namen
veröffentlichen und weitere Schritte gegen
ihn einleiten wird.
(3536
3537) Eine gebildete junge Dame, mit
guten Zeugniſſen verſehen, ſucht Stellung
zur Stütze der Hausfrau oder ſelbſtſtändigen
Führung eines Haushaltes. Gefl. Offerten
werden durch die Exp. d. Bl. unter C. W.
erbeten.
09
Win zuverläſſiger Mann mit ſchöner

5 C Handſchrift kann auf einem Büreau
in Darmſtadt dauernde Anſtellung erhalten.
Schriftliche Offertey unter Nr. 3538, mit
Angabe der ſeitherigen Beſchäftigung, beſorgt
die Exp. d. Bl.
3559) Ein ſeidener Regenſchirm,
ganz neu, wurde Sonntag den 20. April
Abends in der Bühler'ſchen Reſtauration
anſtatt eines älteren Schirms irrthümlich
mitgenommen. Man bittet, denſelben in der
genannten Reſtauration abgeben, beziehungs=
weiſe
umtauſchen zu wollen.
pCl.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag, 29. April. 5. Vorſt. im 9. Ab.:
Er muß auf's Land. Luſtſpiel in 3 Akten nach
dem Franzöſiſchen von Friedrich. - Hierauf: Das
Schwert des Damolles. Schwank in 1 Akt von
G. zu Putlitz.

In den Caſematten Magdeburgs.
Von Levin Schücking.

Fortſetzung.)
Augenblicklich gefaßt ſprang er deßhalb an das noch geladene
Bataillonsgeſchütz, faßte den Schwanz der Lafette, warf ihn mit
ſeiner Rieſenkraft herum, ſo daß es gerade in die Straße hinein=
gerichtet
ſtand, dem drüben herbeiſtürzenden Haufen entgegen;
dann griff er nach der noch brennenden Lunte, viſirte noch einmal
. drüben leuchtete etwas wie ein weißes, hochgeſchwungenes
Tuch vor ſeinem Auge auf aber nur in einem Moment; als
er von dem Geſchützrohr aufſah, erblickte er nur die jetzt dem
Thore ganz nahe gekommenen Feinde, während der Haufen der
Bürger erſchrocken zur Seile ſtob. Frohn legte den Zünder an
.. ein Krach - und eine Kartätſchenladung ſchlug in den
Trupp ein, der augenblicklich auseinander floh.
Zu gleicher Zeit kamen die noch im Pulverhaus Zurückge=
bliebenen
mit ihrer gemachten Beute herangeſtürzt.
Frohn rief ſie um ſich: Alle, die Musketen haben, in die
erſten=Glieder hinter mir zu rief er ihnen zu. Die Artilleriſten
laden die Geſchütze wieder; ſobald das geſchehen, folgen ſie damit.
Vorwärts!
Er ſchritt voran, durch das alte Sudenburger Stadtthor,
deſſen ſchwache Beſatzung, ſtatt an Widerſtand zu denken, bei dem
Heranſtürmen von mehreren Hundert Leuten zu capituliren ver=
langte
und gegen Abgabe der Gewehre freien Abzug erhielt.
Dann eilte Frohn ſeinen Leuten voraus in die Stadt hinein.
Ein ſchwer Bleiſirter lag vor ihm; andere von dem Kartätſchen=

ſchuß Verwundete hatten ſich aufgerafft und ſchleppten ſich den
zerſprengten Cameraden nach. Frohn rief den erſchrockenen, unter
ihren Thüren ſtehenden oder zum Fenſter hinausblickenden Bürgern
zu, ſie ſollten Sorge für den armen Teufel tragen, - im
nächſten Augenblick wurde ſeine Aufmerkſamkeit von einer Gruppe
von Menſchen in Anſpruch genommen, die ein wie lehlos in
ihren Armen ruhendes Mädchen eben auf die Treppenſtufen eines
Hauſes trugen und niederlegten.
Frohn eilte hinzu und ſtand wie vom Donner gerührt
er erkannte Eſther, über und über von Blut bedeckt, das aus
einer Bruſtwunde ſtrömte, und das die Umſtehenden vergeblich
zu ſtillen ſuchten.
Eſther ! Eſther! Um Gotteswillen, was iſt geſchehen zu rief
er entſetzt aus, alle Andern bei Seite ſchiebend, neben ihr in's
Knie ſinkend und ihr todtenbleiches Haupt mit ſeiner Rechten
erhebend.
Sie ſchlug die geſchloſſenen Augen auf. Der Klang dieſer
Stimme hatte ſie zum Bewußtſein zurückgerufen. Sie ſind's ?u
ſagte ſie mühſam und kaum verſtändlich. Sie haben mir den
Tod gegeben!
3ch2 . . o mein Gott
Sahen Sie mein weißes Tuch nicht? Ich winkte Ihnen
ich wollte Ihnen die Schlüſſel bringen!
Sie zog mit mühſamer Bewegung zwei ſchwere neue Schlüſſel
aus einer Taſche ihrer Schürze hervor. Ich winkte Ihnen,
fuhr ſie fort, weil ich ſah, was Sie zu thun im Begriff ſtanden.
Aber der Schuß krachte - und ich
Herr Gott des Himmels, rief Frohn in furchtbarem
181

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662

A8.

Schmerze aus - ich bin Dein Mörder geworden - Eſther,
das iſt entſetzlich .. . Eſther, Eſther, das bricht mir das Herz
Er warf ſich Händeringend neben ſie auf die Treppenſtufen.
Grämen Sie ſich nicht. Laſſen Sie mich ſterben; ich
konnte ja nicht leben für Sie... es war unmöglich! Nun
ſterbe ich für Sie.. Jehovah ſei mit Ihnen .. der Gott
meiner Bäter - er hat es gefügt. Denken Sie an mich - und die beiden hier vom KölnerManner=Geſangverein veranſtalteten zmi
an meinen Vater ... armen Vater ...
Die Anſtrengung, womit Eſther dies geſprochen, hatte das
Bluten ihrer Bruſtwunde verſtärkt. Ihre letzten Worte fielen
faſt unhörbar von ihren Lippen. Sie ſchloß die leuchtend auf
Frohn ruhenden Augen wieder. Ihr Antlitz wurde wachsbleich;
ſie fiel in völlige Ohnmacht zurück.
Märthrin . . . Heiligel ſchrie Frohn in entſetzlichem
Schmerze auf, und dann begann er laut ſchluchzendz ihr Antlitz
mit Küſſen zu bedecken, verzweifelnd, da ſie ſie nicht wieder er=
wecken
konnten - er warf faſſungslos wie ein Kind.
Herr von Frohn, Herr von Frohn! Camerad Frohn!
rief es hinter ihm - zugleich erſcholl in der Nähe ein donnern=
der
Jubelruf aus mehr als tauſend Kehlen.
Die Gefangenen uus der großen Caſematte, die unten rechts
von dem Sudenburger Stadtthore im Fürſtenwalle lag, debou=
chirten
eben, über tauſend Mann ſtarl, weiter oben in die Straße
herein. Sie hatten auf die Signalſchüſſe Frohn's ſofort ihr
vorbereitetes Befreiungswerk begonnen, ihre Caſematte forcirt, ihre
Wachen entwaffnet und kamen jetzt, auf ihrem Wege alles auf=
greifend
, was ihnen als Waffe dienen konnte, um nach Frohn's
Weiſung auf den Marktplatz zu marſchiren. Ihr Jubel begrüßte
die aus der Sternſchanze vorgedrungenen Cameraden.
Von dieſen letzteren umringten jetzt mehrere Frohn, um ihn
zu mahnen, nicht zurückzubleiben; er wurde angerufen, am Arm
gefaßt, aus ſeinem Schmerz fortgeriſſen in die ſtürmiſchen Scenen,
die ſeiner harrten. - Er mußte ſich losreißen von dem Anblick
des ſterbenden Mädchens, der ihm das Herz brach; der Strom,
deſſen Dämme er ſelbſt durchbrochen, erfaßte ihn und ſchleuderte
ihn weiter. Die Officiere, welche ſich bei den befreiten Gefangenen
befanden, kamen herbei und umringten ihn, ſchüttelten ſeine Hände,
beſtürmten ihn mit Fragen - er mußte ſeinen Platz an der
Spitze wieder einnehmen, verhindern, daß die Leute nicht in die
Häuſer ſtürzten, um zu plündern, mußte Abtheilungen abſenden,
um ſich beſtimmter Punkte auf den Wällen, deren Lage er den
Officieren beſchrieb, und der Feſtungsgeſchütze, die dort aufge=
fahren
waren, zu bemächtigen - wohl niemals iſt es einem
Menſchen weniger vergönnt geweſen einem perſönlichen Schmerze
nachzuhängen, als in dieſem Augenblicke unſerem armen Dragoner=
Lieutenant Joſeph von Frohn.
Man rückte vorwärts, den Breiten Weg hinunter.
Unterdeß hatte die Kunde von dem Alarm ſich durch die ganze
Stadt verbreitet. In der Ferne ertönte der Generalmarſch. Es
tönten Hörnerſignale. Die erſchrockenen Einwohner rannten hin
und her über die Gaſſe vor der raſch weiter dringenden Colonne,
deren erſte Glieder, beſtehend aus denen, welche Musketen erbeu=
tet
hatten, Frohn zu geſchloſſenen Zügen hatte antreten laſſen.
Es wurde rechts abgeſchwenkt, über den Domhof, dem Marktplatz
zu. Schon hatte man dieſen erreicht, als aus einer Seitengaſſe
der Major du jour herangeſprengt kam. Er ſah ſich plötzlich
von allen Seiten umringt und umdrängt. Frohn eilte auf
ihn zu.
Herr Obriſtwachtmeiſter," ſchrie er ihm entgegen, nich bitt=
um
Ihren Degen und Ihr Pferd
Der Officier ſtarrte ihn an, als ob er vor Ueberraſchung
ſeine Sinne verloren habe - zwanzig kräftige Fäuſte hatten ihm
im nächſten Augenblick das Abſteigen erleichtert und den Degen
entwunden. Frohn ſchwang ſich in den leergewordenen Sattel
und ritt ſeinem Gewalthaufen vor.
Auf dem Marktplatz wurde aus allen Kräften der General=
marſch
geſchlagen. Soldaten der Beſatzung liefen mit ihren
Musketen herbei, der großen Hauptwache zu. Die Mannſchaft
war aufgeſtellt und lud ſeben die Gewehre. An 1den zu beiden

Seiten aufgefahrenen Regiments=Geſchützen waren Kanoniere
beſchäftigt.
(ortſetzung folgt.)

Mittheilungen ans Stadt und Land.
E. Darmſtadt, 29. April. Endlich ſcheint es mit Errichtung eines Denl=
mals
für Abbé Vogler ernſt werden zu wollen. Die Summe, welche durch
Concerte für dieſen beſtimmt angegebenen Zweck und für die Errichtung einer
Gedenktaſel an dem Hauſe 1, Mathildenplatz (Kauſmann Höhn), wo er mit
ſeinen großen Schülern C. M. von Weber und Giacomo Meyerbeer wohntz,
angeſammelt wurde, beträgt im Augenblick 3372 fl. 20 kr. Außerdem ha
ſich ſeiner Zeit die Wittwe Meyerbeer verbindlich gemacht, ſobald das
Denkmal in Angriff genommen wäre, einige hundert Thaler in pietätsvoller
Erinnerung an ihren Gatten, dem Comite als Beitrag zu zahlen. Das frühere
hieſige die Concerte ordnende Comite wie die Vorſtaͤnde des Kölner Männer=
Geſangsereins, die nicht abgeneigt ſein ſollen, noch ein drittes Concert für
dieſen Zweck zu veranſtalten, haben allerdings über die Verwendung der
Summen zu verfügen. In neueſter Zeit ſtehen ſich nun zwei Vorſätze ein=
ander
gegenüber, deren Letzterer die überwiegende Mehrheit der Stimmen,
wie es ſcheint für ſich zu gewinnen ſucht. Dieſer letztere Vorſchlag geht
nämlich dahin, anſtatt eines Denkmals, etwa einer Coloſſalbüſte, auf einem
öffentlichen Platze, die Summe fur die Anſchaffung einer großzen Orgel zu ver=
wenden
, welche den großen Coneertſaal des Saalbaues ſchmücken ſoll. Neben=
bei
ſoll eine Büſte von Vogler im Concertraum an paſſender Stelle aufgeſtellt
werden. Die Idee hat allerdings viel für ſich, da Voglers früherer Welt=
ruhm
, namentlich auf ſeinem Orgelſpiel und ſeinen geiſtlichen Compoſitionen
beruhte. Da indeſſen Darmſtadt bis jetzt noch arm an öffentlichen Denk=
malen
iſt, ſo ſollte doch die urſprüngliche Idee der Errichtung eines öffent=
lichen
Denkmals nicht ſo ohne Weiteres beſeitigt werden und hat Herr
Dr. Vogel zur Entſcheidung der Frage das hieſige Comite zu einer Sitzung
eingeladen.-* Bei dieſer Gelegenheit wollen wir auch eine intereſſante
Thatſache der Vergeſſenheit entreißen. Dem Verfaſſer dieſer Mittheilung
liegt im Original die 6. Curatelrechnung über die Verlaſſenſchaftsmaſſe
des verſtorbenen geiſtlichen Geheimeraths Abbs Vogler vom 1. Mai 1837
bis 15. Juli 1828, geführt durch den beſtellten Curator Gemeinderath W.
Emerich vor, welche einen Vermögensſtand von 3586 fl. 16 kr. nachweiſt.
So viel wir wiſſen fiel dieſe Sümme teſtamentariſch dem hieſigen katho=
liſchen
Kirchenfond zu.
Wewirnachträglich vernehmen, wurde in der ſtattgehabten Comite=Sitzung der
Beſchluß gefaßt, die vorhandenen Mittel zur Beſchaffung einer Orgel nebſt
Vogler=Büſte für den Saalbau zu verwenden, vorbehaltlich der nicht zu be=
zweiſelnden
Genehmigung des Cölner Männer=Geſangvereins.
Verkauft wurde das Naſfziger'ſche Güt um netto 100,000 fl.
an Herrn Bordhändler Hohmann von Koſtheim bei Mainz. wonach der
neulich gemeldete Verkauf um 95,000 fl. an die Herren Schmidt
und Erb, hier, ſich als illuſoriſch erwieſen hat. Herr Naffziger
kam vor circa 7 Jahren hierher, kaufte ſdas Gut um 55,000 fl., verkaufte
von ſolchem neulich einen Geländeſtreifen um etliche 30000 fl., und hat
demnach im Ganzen über 130,000 fl. für das Gut erlöſt. Der neue
Käuſer beabſichtigt, das Gut zu parzelliren und als Bauplütze weiter zu
verkaufen.
Gewitz ein ſprechender Beweis für die Erhöhung welche der Werth
von Grund und Boden in den letzten Jahren erfahren hat.
In der neuen Friedhofserweiterung ſind die zu Erbbegräb=
niſſen
beſtimmten Quartiere nunmehr abgepflöckt. Die ſeierliche Ein=
weihung
ſteht bevor und wird der Verkauf von Erbbegräbniſſen wohl
jetzt ſchon ſtattfinden koͤnnen.
Die Launusſtraße in dem nordweſtlichen ſog. Blumenthalviertel
ſoll dem Vernehmen nach den Namen Liebigſtraße erhalten.
Die Mäuſe ſind in der hieſigen Gemarkung faſt ganz ver=
ſchwunden
wenigſtens gelang es Oberſeldſchütz Debus bei einer kürzlich
ſtattgehabten Razzia mit dem von der Stadt angeſchafften Räucherofen und
mehreren Hülfsarbeitern nur einer einzigen Maus habhaft zu werden.
Mit Bezug auf die am Sönntag in Pfungſtadt anberaumte
Arbeiterverſammlung ſoll das Militär in den Caſernen in Bereit=
ſchaft
geſtellt und mit ſcharfen Patronen verſehen worden ſein, während des
Abends in der Stadt Infanterie=Patrouillen gingen.
- Geſtern Mittag 12 Uhr verbreitete ſich plötzlich in hieſiger Stat
die Nachricht von einem ausgebrochenen Biercravall, indem die Nico=
lai'ſche
Bierwirthſchaft, Eck der Stifts= und Soderſtraße, demolirt worden
ſei, welche Nachricht ſich durch die Abordnung einer Militärpatrouille von
der Schloßwache dahin, zu beſätigen ſchien. Die Sache reducirte ſich indeß
auf einen zwiſchen den ſtark frühſtückenden Maurern und Handlangern unter
ſich ausgebrochenen Streit, der aber von dem Wirth auf ſehr energiſche Art bei=
gelegt
wurde.
Die kalten Nächte haben die Ausſichten auf eine Rutzerndte
bei uns vernichtet; das junge Laub mit den Blüthenanſätzen hängt vom
Froſt gedrückt, ſchwarz an den Bäumen iherab. Dasſelbe iſt auch in der
vorderen Bergſtraße der Fall, wo die langen Nußbaum=Alleen einen trau=
rigen
Anblick darbieten; ebenſo haben die Reben großen Schaden gelitten
und ſind namentlich die Berichte aus dem Rheingau ſehr deprimirens; auch
der Wald iſt an vielen Stellen ſchwarz. Im Taunus und Odenwald lieg
viel Schnee, ſo daß auf warme Witterung ſo bald noch nicht mit Sicher=
ſeit
gerechnet werden darf.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

[ ][  ][ ]

s2

S0.
8 Emser Pastillen
ſaus den Salzen der König Wilhelm
Welsenquellen in Ems bereitet, ärzt-
lich
empfohlen gegen Catarrhe, Ver-
behleimung
, Säurebildung, AufstossenH
Aecht auf Lager in Schachteln 30r.
in Darmstadt bei Apotheker K. Calmßtg
berg, bei Apotheker Dr. A. Tennerz
und bei J. Röhrich Wiwe., in Gerns-,4
heim bei Apotheker Sartorius, in;
Langen bei Apotheker Hünçh, in
14
Reinheim bei Apotheker Scriba.
½K,
4
Wa
1i
4)

e. TReAnd,

Pferdehändler aus Wien,
beehrt ſich hiermit anzuzeigen, daß er der
Frankfurter Pferdemarkt mit einem gro=
ßen
Transport eleganter Reit= und Wagen=
pferde
engliſcher und Mecklenburger Race
beſuchen wird. Dieſelben ſtehen zum Verkauf
5 Klapperfeld Stall Nr. 5.
3508) 8 Rmtr. Buchen=Scheidholz 1. Cl.
(Beſoldungsholz) verkäuflich. Beſſunger
Heerdweg 23.

löflunds Mah-Uxtruct
u. Minder-Nahrung nach Liebig
empfehle als beſte und friſche Präparate.
3509) Georg Liebin Sahn.
Herr W. H. Zickenheimer in Mainz.
Seit 18 Monaten litt ich an Verhär=
ſtung
des Magens, Engbrüſtigkeit, ſtarkem
Huſten mit theilweiſem blutuntermiſchtem
Auswurfe, wogegen mir der rheiniſche
Trauben=Bruſt=Honig
bald nach ſeinem Gebrauche große Er=
leichterung
verſchaffte und mich in kurzer
Zeit von dieſen hartnäckigen Uebeln, gegen
welche mir alle andern angewandte Mittel,
nicht die geringſte Erleichterung verſchaffen
llonnten, vollſtändig befreite.
Monzel, Kreis Wittlich, Reg.=Bez.
Trier, 30. März 1873.
Peter Görgen, Ackerer u. Winzer.
Dieſer herrliche Saft, welcher Geſunden
ſein köſtliches Genuß= und Vorbeugungs=
mittel
, für Huſten=, Bruſt= u. Hämorrhoi=
dal
=Leidende ein unerſetzliches Labſal und
Geneſungsmittel iſt, kann man ſtets ächt
lerhalten in Darmſtadt bei (3510
C. H. Weil, große Ochſengaſſe.
Lithographie=Preſſe, ſowie eine große Hünge=
lampe
nebſt 3 Büreau=Tintenfäſſeru ſind
billig zu verkaufen. Näheres bei
H. Juſtus, an der Stadtkapelle.

3512) Ein vollſtändiges Bett und noch
verſchiedenes Bettwerk und ein altes Ca=
napee
zu verkaufen.
Riedeſelſtraße 42 parterre.

Vermiethungen.
1679) Eine neu hergerichtete frenndliche
Wohnung mit 4 Zimmern und ſonſtigen/
Räumlichkeiten iſt alsbald beziehbar;
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
Marktplatz Nr. 4 Hinterhaus. Näheres
im Laden daſelbſt.
90)
0
CXrar.
920
BE
AAAAaUARRrUrAATAAAs
4
8 2114) Neckarſtraße Nr. 10 die Par=
E terre=Wohnung, beſtehend in 8 Zim=
E mern, Küche ꝛc. ꝛc., iſt vom 1. Juli
K anderweit zu vermiethen, auf Ver= F

langen kann auch Stallung dazu ge=
24
E geben werden.
Franz Fehrer. P.
ERAATTALRRAEARRAATAAA
2328) Ein geräumiger Laden nebſt
Entreſol in guter Geſchäftslage, Kreuzſtraße,
mit oder ohne Logis bald beziehbar. Nach
Wunſch neue Erker. Im Verlage wo?
2339) Holzhofſtraße 11 ein Logis im
Vorderhaus zu vermiethen.
2420) Ein freundlich möblirtes Zimmer
zu vermiethen und am 1. April zu beziehen.
Wilhelminenſtraße Nr. 5 im Hinterbau eine
Stiege hoch.
2423)
Louiſenſtraße
in Nr. 28 die Manſarde von 4 Zimmern,
und Küche,
in Nr. 31 Parterre im Vorderhaus, 3 Zim=
mer
und Zubehör.
Näheres im Comptoir H. Schuchard.
2490) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. Promenadeſtraße 50 Parterre.
2664) Martinſtraße 22 ein Logis im
Hinterhauſe, 2 Zimmer und 1 Kabinet,
zu vermiethen und 1. Mai zu beziehen.
2754) Beſſungen, Heerdwegſtraße 13
iſt der mittlere Stock, beſtehend in 4 Zim=
mern
, Mitgebrauch von Waſchküche und
Bleichplatz, zu vermiethen und bis zum
15. Juni zu beziehen.
2756) Ludwigsplatz 2 zwei Stiegen hoch
2 Zimmer, Küche, Keller, an eine Dame
oder Herrn per 1. Juli zu vermiethen.
Nähere Auskunft K. Röſe, Schulſtr. 1.
2812 Bleichſtraße, Nr. 41 iſt der zweite
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern, Boden
und Magdſtube ꝛc., an eine ſtille Familie
zu vermiethen und bis den 1. Juli zu be=
ziehen
. Preis 450 fl.
2815) Grafenſtraße 33 eein ſchön
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2824) Kaſinoſtraße Nr. 14 iſt der zweite
Stock per 1. Mai zu vermiethen. Eben=
daſelbſt
parterre 2 unmöblirte Zimmer.
Näheres bei K. Querfeld Wtwe.,
Friedrichſtraße Nr. 20.
2827) Ein freundliches Logis in der
zweiten Etage meines Hauſes beſtehend aus
6 Piecen und abgeſchloſſenen Vorplatz iſt
3511) Zu verkaufen: Eine noch faſt neue, mit allen ſonſtigen Bequemlichkeiten zu ver=
miethen
und bis 1. Juli ꝛc. zu beziehen.
G. Schneider, gegenüber den Bahnhöfen.
2909) Waldſtraße 33 (erſter Stock) ein
möblirtes Zimmer mit Cabinet per 15. Mai
zu vermiethen.
3128) Eck der Kies= und Hochſtraße 34
iſtsein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
E3290) Aliceſtraße 3r Stock in Nro. 32
ein Zimmer mit Möbeln zu vermiethen.

659
2911) In der Promenadeſtraßess
ſind per 1. Auguſt die bel Etage und die
Parterre=Wohnung nebſt Seitenbau (die bei=
den
letzteren auch getrennt), beide Wohnungen
mit Garten und einigen Souterrainräumen
zu vemiethen. Näheres Frankfurterſtraße 26
im mittleren Stock zu erfragen.
3101) In den neuerbauten Häuſern,
Roßdorferſtraße Nr. 8 und 10, iſt der 1.,
2. und 3. Stock, enthaltend je 4 Piecen,
1 Alkoven, Küche, Magd= und Bodenkam=
mern
ꝛc., bis 1. Juni beziehbar, zu ver=
miethen
.
M. Maringer.
3145) Eliſabethenſtraße Nr. 1 Seiten=
bau
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen
und alsbald zu beziehen.
gai.
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4 3238) Eck der Eliſabethen= und P
B
æ Zimmerſtraße Nr. 2,. 1ſchön möblirtes
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4 Zimmer im 1. Stock; deßgl. ein klei=;
4
A neres, gleich zu beziehen.
E
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3289) Emn Logis, beſtehend auls
3 Zimmern u. 2 Cabinetten mit
allem Zugehör zu vermiethen.
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am Löwenbrunnen.
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3291) Ein freundliches Logis, 4 Zimmer
und ſonſt allen Bequemlichkeiten zum ſo=
fortigen
Bezuge zu vermiethen. Beſſunger
Carlſtraße 54.
3292) Ludwigſtraße Nr. 16 ein
geräumiger Laden mit Comptoir u. voll=
ſtändiger
Wohnung zu vermiethen.
Wondra, Hofjuwelier.
3293) Beſſunger Carlſtraße 8 iſt eine
Manſarde=Wohnung zu vermiethen.
399) Marienplatz Nr. 12 drei Stiegen
hoch ſind 2 Zimmer ohne oder mit Möbel
zu vermiethen.

3298) Ein ſchön möblirtes Zimmer
mit freundlicher Ausſicht iſt an einen an=
ſtändigen
Herrn zu vermiethen und ſogleich
beziehbar. Näheres in der Exp. d. Bl.
3299) Eine möblirte Stube zu vermiethen
Luiſenſtr. 8 erſte Etage.

3300) Ein freundliches Logis an eine
ſtille Familie zu vermiethen. Beſſunger
Ludwigſtraße Nr. 1.
3302) Beſſunger Sandſtraße Nr. 20
iſt ein freundliches Logis zu vermiethen.
3382) Beſſungen, Kirchſtraße Nr. 43.
Meine neu erbaute Manſarde= Woh=
nung
mit der ſchönſten Ausſicht in den
Herrngarten, Küche, Keller und Holzſtall,
iſt zu vermiethen und Anfangs Juli zu
beziehen.
3383) Ein möblirtes Zimmer für 1
ſoder 2 Herren iſt zu vermiethen.
Kiesſtraße Nr. 27 zweiter Stock.
3441) Wilhelmſtraße 8 iſt der dritte
Stock, beſtehend in 6 Piecen, Küche mit
Speiſekammer ꝛc., ſofort zu vermiethen.
Näheres in der Manſarde im Hauſe ſelbſt.
3444) Alexanderſtr. 5 ein Logis mit drei
Zimmern im Hinterbau zu vermiethen und
ſogleich zu beziehen.

[ ][  ]

660
3447) Ein freundliches Logis zu verm.
Marktſtraße 3.
3448) Ein fein möblirtes Zimmer zu
vermiethen. Marktſtraße 3.
w. 3454) Große Bachgaſſe Nr. 2. zwei
Stiegen hoch, ein Logis zu vermiethen und
gleich zu beziehen.
3456) Beſſunger Weinbergftraße Nr. 16
iſt ein Logis zu vermiethen.
3459) Ein Manſardenlogis, beſtehend
aus 3 Zimmer, Küche und ſonſtigem Zu=
behör
, iſt zu vermiethen.
Beſſunger Wingertſtraße Nr. 6.
3466) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. Caſinoſtraße Nr. 15, 3. Stock.
3513)
Karlſtraße 22
iſt der zweite Stock, beſtehend aus 4 ele=
ganten
Zimmern, Küche, Keller, abge=
ſchloſſenem
Vorplatze und ſonſtigem Zu=
behör
, zu vermiethen und per 1. Juni zu
beziehen. Daſelbſt eine Scheuer und
gewölbter Keller zu vermiethen.)
3514) Heinheimer Straße Nr. 16 bel
Etage ein gr. möblirtes Zimmer mit Be=
dienung
zu vermiethen u. ſogleich zu beziehen.
3515) Die ſeither von Herrn Major von
Dresly, Sandſtraße 12, bewohnte bel Etage,
beſtehend in 5 Zimmern ꝛc., iſt anderweit
zu vermiethen und vom 12. Mai er. ab

zimmer, elegant möblirt. Näheres bei Hrn.
Trier, Ludwigſtraße.
3518) Magdalenenſtraße 19 ein möbl.
Zimmer zu vermiethen.
ſſin Haus mit Zubehör nebſt allen

C. Bequemlichkeiten zu vermiethen und
ſofort zu beziehen. Näheres bei
H. Jacobi, Kirchſtr. 37 in Beſſungen.
3520) Eine ſchön möblirte Stube unweit
des Polytechnikums, nach Wunſch auch Koſt
bei
Fr. Kratz, Heinrichſtraße 18.
. 3521) Ein ſchön möblirtes Zimmer iſt
zu vermiethen. Landwehrſtr. 25, 1. Stock.
s=
ErD

424
Vermiſchie Nachrichuen

As2.
Vierkes ConcerL des Ruſikverens
3477)
Mittwoch den 30. April 1873.
Anfang präcis 7 Uhr, Ende 9 Uhr,
im großen Saale der Vereinigten Geſellſchaft
unter gütiger Mitwirkung von Fräulein Amalie Kling, Concertſängerin, von Fräu=
lein
Lili Schulz. Großherzogliche Kammervirtuoſin, ſowie von Herren Heim un
Reitz, Mitglieder der Großherzoglichen Hofmuſik.
Programm:
1. Chor: Komm holder Lenz=, aus dem Oratorium: Die vier Jahreszeiten, v=
Joſeph Haydn.
2. Alt=Arie aus Alcina, Oper von G. F. Händel.
3. Chor: Ewiger! Ehre, Lob und Preis ſei Dir ſ' von J. Haydn.
4. Trio in v. von L. van Beethoven, für Pianoforte, Violine und Violoncell.
5. Chor: Deutſchland, von F. Mendelsſohn.
6. Lieder: a. Ganhmed von F. Schubert,
b. 2 Jugend, ſchöne Roſenzeit! von F. Mendelsſohn.
57. Pianoforteſtücke. Novelette F dur von Schumann. Ländler von Raff.
8. Chor: Frühzeitiger Frühling. von F. Mendelsſohn.
9. Lieder von J. Brahms: a. Sonett, b. Wie biſt Du meine Königin.
10. Volkslieder für Chor von C. A. Mangold. a. Treue Liebe, b. Flug der Liebe=
Am Concerttage ſelbſt, Nachmittags von 2-4 Uhr, werden von der Billet= Commiſſio=
im
Hauſe der Vereinigten Geſellſchaft, Eingang in der Rheinſtraße, eine Trepp=
hoch
, ausgegehen:
1) Karten für die numerirten Plätze 2 fl. (für Mitglieder 48 kr.),
2) Karten für den Saal und die Gallerien 1 fl. 12 kr.
Nichtmitglieder des Vereins können auch in den Buchhandlungen der Herren Berg
ſträßer, Klingelhöffer, Schödler und Schorkopf Saalkarten 1fl.
12 kr. nebſt Programmen 3 kr. erhalten.
Am Tage der Aufführung wird der Saal um 6 Uhr geöffnet. - Abonne=
mentskarten
ſind nur für diejenigen Perſonen=gültig, auf deren
Namen ſie lauten.
Programme 3 kr. (und Karlen) ſind auch Abends an den Eingangsthüren noch
zu haben.
Der Vorſtand des Muſikvereins.

Geſchäfts=Anzeige und Empfehlung.
E
Einem geehrten Publikum hiermit die ergebene Anzeige, daß das ſeither unter der
Firma Carl Duerſehd betriebene Schloſſergeſchäft vom 21. d. Mts. au
meine Rechnung übertragen wurde, und bitte ich das meinem Vorgänger geſchenkte Ver=
trauen
auf mich übertragen zu wollen. Reelle und prompte Bedienung zuſichernd,
Hochachtungsvoll
zeichnet
Aupust Vold.

3470).
Geſchäfts=Eröffnung.
Daß ich hier in Darmſtadt eine Conditorei, verbunden mit Kaffee, etablirt,
zeige ich hiermit einem geehrten Publikum ergebenſt an und bitte um geneigten Zuſpruch.
Louiſeuplatz 4.
Wilhelm Kimmel, Conditor.

3342) Meine Wohnung und Geſchäfts=
Lokal beſindet ſich Mühlſtraße Nr. 3.
A. Federlin, Küfermeiſter:
3 Ooch zeige hiermit an, daß ich immer
8 a noch Grafenſtraße 20 wohne.
N. Niedel L.,
Barbier und Heilgehülfe.
2437)
Schü l e r
der hieſigen höheren Lehranſtalten finden
Aufnahme in einer Lehrerfamilie.
Näheres in der Exp. d. Bl.
2609) Ein auch zwei junge Herren wer=
den
bei ſorgſamer Pflege und angenehmen
Wohnung in Penſion genommen.
Caſinoſtraße Nr. 30 parterre.
2961) Ordentliche Jungen lönnen in die
Lehre treten bei H. Emmel, Hofſchloſſer.

3051) Ein Lehrling kann unter günſti=
ger
Bedingung eintreten bei
Wilh. Müller, Schloſſermeiſter.
3311) Echmiede ſucht gegen hohen
Lohn bei dauernder Beſchäftigung
G. Lud. Lauber, Schmiedmſtr.
Beſſunger Sandſtraße 40.
3314) Eine erfahrene Köchin, die ſich
auch der Hausarbeit unterzieht, wird geſucht
Markt 4 im erſten Stock.
2934) Schüler, welche hieſige Lehranſtalten
beſuchen, finden freundliche Aufnahme.
Wilhelminenſtraße 21. Melsheimer.
3385) In unſerer Buchhandlung iſt eine
Lehrlingſtelle offen.
Rühl u. Rettig.

3386) Einen Lehrling ſucht
Witzler, Schuhmaher, Holzſtr. I.

Mehrere tüchtige Schloſſer=
Hl geſellen werden geſucht.
Martinſtraße Nr. 22.

3488) Ginleger oder Einlegerin
wird geſucht in der
E. Bekker'ſchen Hofbuchdruckerei.

3495) Ein fleißiger, ſolider Mann findet
als Arbeiter Beſchäftigung in der C. F
Winter'ſchen Buchdruckerei.

3523) Ein anſtändiges, fleißiges Mäd=
chen
empfiehlt ſich im gründlichen Ausbeſſern
und Stopfen. Ballonplatz 10 Manſarde.

3524) Einen braven Lehrling ſucht
Friedrich Kuhn, Schreinermeiſter.