Darmstädter Tagblatt 1873


27. Februar 1873

[  ][ ]

Allergnädigſt privilegirtes

Armſtädter rag-u. Anzeige-Blatt.

136. Jahrgang.

Abonnementspreis
2fl. 48 kr. jährk inc. Bringer=
lohn
. - Auswärzz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
entgegengenommen zu 55 kr. Pro
Quartal incl. Pofaufſchlag und
Beſiellgekühr.

Inſeratze
werden angenommeni in Darm=
ſtadt
von der Expedition, Rhein=
ftraße
Nr. 23. in Beſſungen
von Friedrich Blözer, Friedrich=
ftraße
Nr. 7. ſowie auswärt
von allen ſoliden Annoncen=
Expeditionen.

Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großherzoglichen Kreisamtes Darmſtadt.

33 4L.

Donnerſtag den 27. Februar

1873.

Betreffend: Die Bertilgung der Feldmäuſe.
Darmſtadt, am 24. Felruar 1873.
Das Großherzogliche Kreisamt Darmſtadt
an die Großherzoglichen Bürgermeiſtereien des Kreiſes.
Indem wir das im Abdruck nachſtehende Ausſchreiben Großherzoglichen Miniſteriums des Innern vom 11. l. Mts. zu Nr.
M. d. J. 1159 zur allgemeinen Kenntniß bringen, empfehlen wir Ihnen, die darin angegebenen, zur Vertilgung der Feldmäuſe
dienlichen Anordnungen jofort zu treffen und deren Ausführung ſorgfältig zu überwachen.
Längſtens dinnen vier Wochen ſehen wir Ihren Berichten über die Art und Weiſe des Bollzugs, ſowie über die hierturch
entſtandenen Koſten entgegen.
Dr. Goldmann.
Zu Nr. M. d. J. 1159.
Darmſtadt, am 11. Februar 1873.
Betreffend: Die Vertilgung der Feldmäuſe.
Das Großherzogliche Miniſterium des Innern
an die Großherzoglichen Kreisämter.
Der überaus große Schaden, den. das maſſenhafte Auftreten der Feldmäuſe im vergangenen Jahre in allen Theilen des Groß=
herzogthums
der Landwirthſchaft zugefügt hat, hat dargethan, daß die bisher gegen die Mäuſe, ſei es von den einzelnen Grundbeſitzern
ei es von den Gemeinden ergriffenen Mittel durchaus ungenügend waren, daß vielmehr nur dann ein Erſolg in der Bekämpfung
dieſer Calamität erwartet werden kann, wenn dieſelbe von der Verwaltungsbehörde in die Hand genommen und nach gleichen leitenden
Grundſätzen ausgeführt wird. Wir haben uns daher nach Anhörung der Großherzoglichen Centralſtelle für die Landwirthſchaft und
die landwirthſchaftlichen Vereine veranlaßt geſehen, die nachſtehenden Beſtimmungen zu treffen:
1) Die Gemeinden und in beſonderen Gemarkungen die Gemarkungsinhaber ſind im öffentlichen Intereſſe anzuhalten in allen
Theilen der Gemarkung, alſo namentlich auch an den in denſelben gelegenen Straßen= und Eiſenbahndämmen die Vertilgung der
Mäuſe nach Maßgabe der von der Verwaltungsbehörde gegebenen Anleitungen vornehmen zu laſſen. Nur durch ein gleichmäßiges
Vorgehen in allen Gemarkungstheilen kann verhütet werden, daß die Mäuſe, wenn auch durch die Anſtrengungen einzelner Grundbe=
ſitzer
vielleicht aus einzelnen Grundſtücken oder Complexen vertrieben, in andern ſich feſtſetzen und von dort aus ſich wieder ausbreiten.
Die Koſten der Vertilgung ſind, da ſie ſich in der Regel nicht im Voraus werden veranſchlagen laſſen, vorlagsweiſe von den Gemeinden
zu bezahlen, können aber im nächſten Voranſchlag zur Erhebung von den Grundbeſitzern vorgeſehen werden. In beſonderen Gemarkungen
tragen die Gemarkungsinhaber die Koſten.
2) Die Vertilgung der Mäuſe hat nicht blos dann zu geſchehen, wenn dieſelben in größerer Anzahl auftreten, ſondern regel=
mäßig
in jedem Jahr. Wenn die Mäuſe einmal maſſenhaft aufgetreten ſind, dann iſt es gewöhnlich zu ſpät, um ſie mit Erfolg zu
bekämpfen; wenn aber alljährlich gegen ſie vorgegangen wird, können ſie nie überhand nehmen, es wird in Folge deſſen nie bedeuten=
der
Schaden entſtehen, aber auch kein großer Koſtenaufwand erforderlich werden. In mehreren Gemarkungen Rheinheſſens, in denen
ſeit einer Reihe von Jahren alljährlich gegen die Mäuſe vorgegangen wird, haben dieſelben ſelbſt im vergangenen Jahre nur ſehr
unbedeutenden Schaden veranlaßt.
5) Zweckmäßig wird der Bezirksrath eines jeden Kreiſes bei ſeinem nächſten Zuſammentritt für den ganzen Kreis oder für
die einzelnen Theile deſſelben eine oder mehrere Commiſſionen wählen, die die Controle darüber zu üben hätten, daß die vorge=
ſchriebenen
Maßregeln zum Vollzug gebracht und in der richtigen Weiſe gehandhabt werden. Dieſe Commiſſionen hätten das Reſultat
ihrer deßfallſigen Beobachtungen den Kreisämtern behufs weiterer Verfügung anzuzeigen. Die Kreisämter können auf das Gutachten
dieſer Commiſſionen genehmigen, daß in einzelnen Jahren in einzelnen Gemarkungen oder Gemarkungstheilen von Ergreifung von
Maßregeln gegen die Mäuſe abgeſehen wird. Der Bezirksrath wäre bei der Wahl dieſer Commiſſionen nicht auf ſeine
Mitglieder beſchränkt.
4) Die Vertilgung der Mäuſe muß ſo frühzeitig vor Beginn der Frühjahrsſaat angefangen werden, daß noch vor deren
Anfang die ganze zu behandelnde Flüche vorgenommen werden kann. In der Regel wird daher die geeignetſte Zeit in wärmeren
Gegenden der Februar, in kälteren der Monat März ſein. Um dieſe Zeit haben ſich die Mäuſe auf die geringſte Zahl reducirt und
in ein verhältnißmäßig kleines Gebiet zurückgezogen; dadurch wird ſich dann auch der Koſtenaufwand auf ein geringeres Maß beſchränken.
5) Die Vertilgungsarbeiten müſſen gewannweiſe in der Art ausgeführt werden, daß auf ſämmtlichen Grundſtücken einer
Gewann am gleichen Tage von einer Seite her nach der gleichen Richtung vorgegangen und am folgenden Tag nach derſelben Richtung
die anftoßende Gewann in Angriff genommen wird. Für einen Tag darf daher keine größere Fläche in Angriff genommen werden,
als am gleichen Tag beendigt werden kann.
6) Die Arbeiten ſind unter Leitung von Ortsvorſtandsmitgliedern durch von der Gemeinde bezahlte Arbeiter vornehmen zu
laſſen, inſofern nicht in Folge ſtattgehabter Verſtändigung ſich ſämmtliche Grundbeſitzer in der zu behandelnden Fläche gleichzeitig an
79

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M4l.
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der Arbeit betheiligen wodurch dieſelbe am ſchnellſten gefördert wird. Wollte man den einzelnen Grundbeſitzern die Ausführung auf
ihre Koſten vollſtändig überlaſſen, ſo wäre ein gleichzeitiges planmäßiges Vorgehen nicht zu erzielen.
7) Es empfiehlt ſich diejenigen Thiere, die ſich von Mäuſen nähren, möglichſt zu ſchonen. Dazu gehoͤren insbeſondere die
Buſſarde, Wieſel, Igel, Krähen und Dohlen, die Füchſe, Nattern und Katzen.
8) Was die Art der Vertilgung der Mäuſe betrifft, ſo iſt die bisher am meiſten übliche Verfolgung derſelben mit ſo vielen
Nachtheilen verknüpft, daß in der Regel von deren Anwendung möchte abgeſehen werden müſſen. Durch das Auslegen von Gift
ſind bekanntlich in den letzten Jahren eine Menge nützlicher Thiere, ſelbſt Hausthiere zu Grund gegangen und ſind auch Menſchen
durch Mäuſegift geſchädigt worden. Das Vergiften wird aber wohl für die Regel entbehrlich, wenn allgemein ſchon vor Eintritt des
Frühjahrs und regelmäßig in jedem Jahr die Vertilgung der Mäuſe durch das Räuchern mit dem Räucherofen unternommen wird.
Daſſelbe iſt in folgender Weiſe durchzuführen:
a. Es muß angewendet werden, wenn der Boden noch feſt und geſchloſſen iſt, alſo vor Beginn der Frühjahrsbeſtellung, indem
der Rauch alsdanu von einem Mittelpunkt aus in alle Mausgänge in weitem Umkreis 1is zu 15 bis 20 Meter Entfernung
getrieben werden kann.
b. Den Tag vor dem Räuchern müſſen alle Mauslöcher ſorgfältig durch Treten, Stampfen u. dgl. zugemacht werden.
c. Alsdann wird der Räucherofen nur auf jenen Stellen aufgeſetzt, wo friſche Mauslöcher geöffnet ſind, was anzeigt, daß dort
der Eingang zu einem bewohnten Neſt ſich befindet. Während des Räucherns ſind alle Oeffnungen, aus denen Rauch ent=
weicht
, ſorgfältig zuzumachen.
d. Zum Räuchern werden zweckmäßig Feldſchützen gegen eine beſondere Gratification verwendet werden.
c. Nachdem die Gemarkung vollſländig durchräuchert iſt, muß ſie nochmals durchgegangen werden, um etwa überſehene einzelne
Mausneſter zu zerſtören.
k. Der Räucherofen muß richtig conſtruirt ſein. Der Großherzogliche Bürgermeiſter Tobias Deiß in Ofiſtein bei Worms iſt
erbötig, für Beſchaffung eiuer beliebigen Zahl von muſterhaft gebauten Oefen in kürzeſter Friſt zu ſorgen, damit ſie an
anderen Orten als Muſter zur Nachahmung dienen können.
8. Nach eingetretener Begetationszeit und begonnener Frühjahrsbeſtellung iſt von dem Räuchern ein Erjolg nicht mehr zu er=
warten
; es iſt daher alsdann das Vertilgungsgeſchäft mit anderen Mitteln und ganz beſonders durch Einfangen und Ab=
liefern
der Mäuſe gegen Bezahlung fortzuſetzen. Von einer zwangsweiſen Lieferung einer beſtimmten Mäuſezahl nach Ver=
hältniß
der Fläche iſt hierbei abzuſehen.
10) Nur wenn ungeachtet der Ausführung der unter 8 und 9 bezeichneten Vertilgungsarten die Zahl der Mäuſe ſich erheblich
vermehren ſollte, iſt zu dem Vergiften zu ſchreiten. Das Gift iſt aber für Rechnung der Gemeinde zu beziehen und durch deren
Angeſtellte mit größter Sorgfalt in die Gänge einzulegen.
Wir empfehlen Ihnen, dieſe Beſtimmungen alsbald durch die Kreisblätter zur allgemeinen Kenntniß zu brirgen, die rechtzeitige
und allgemeine Ausführung der getroffenen Anordnungen ſchon in dieſem Frühjahr und zwar ohne Verzug zu veranlaſſen und mit
der Umſicht und Energie zu überwachen, die die Bedeutung dieſes für das Gedeihen der Landwirthſchaft hochwichtigen Gegenſtandes
erfordert.
v. Starck.
v. Gagern.
½.
G

Verſteigerungen.
Bekanntmachung.
Montag den 3. März, Vormittags um
10 Uhr, ſoll das Zurichten von ca. 500
Cub.=Mtr. Pflaſterſteinen aus dem ſtädtiſchen
Bruche in den Dachsbergen auf hieſigem,
Rathhauſe an die Wenigſtnehmenden öffent=
lich
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 23. Februar 1873.
Stadtbauamt Darmſtadt.
1447)
Hechler.

Bekanntmachung.
Auf freiwilligen Antrag des Bäckermeiſters
Georg Röder dahier läßt derſelbe Weg=
zugs
halber ſeine Hofraithe:
Flur. Nr. ⬜Klftr.
II. 85 42⁶⁄₁₀ Hofraithe, gr. Ochſen=
gaſſe
,
Montag den 3. März d. J.,
Vormittags 10 Uhr,
öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigern
und ſoll bei annehmbarem Gebot der un=
bedingte
Zuſchlag ertheilt werden.
In der Hofraithe wird dermalen eine
Bäckerei mit Erfolg betrieben und dürfte
ſich durch die Nähe des Marktes und der
vorhandenen großen Näumlichkeiten auch zu
jedem anderen Geſchäft eignen.
Darmſtadt, den 21. Februar 1873.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
1511) Berntheiſel.

1494) Holzverſteigerung.
Im Großherzoglichen Hoforangeriegarten
werden Samſtag den 1. März, Nachmittags
2 Uhr, mehrere Stämme von Kaſtanien,
Linden, Weiden und Nußbaum, ſowie Stock=,
Prügel= und Reiſerholz verſteigert.
Beſſungen, den 25. Februar 1873.
Großherzogliche Hofgärtnerei Beſſungen I.
M. Noack.

1512) Bekanntmachung.
Dienſtag den 4. März 1873,
Vormittags 10 Uhr, ſollen in den
Magazinen des Proviant=Amts zu Darm=
ſtadt
Waizen= und Roggenkleie, ſowie Fuß=
mehl
, Heuſaamen und Strohabfälle, nach
den vor der Verſteigerung bekannt gemacht/
werdenden Bedingungen, gegen gleich baare
Zahlung öffentlich verſteigert werden.

1513) Veraccordirung.
Montag den 10. März d. J., Vormit=
tags
11 Uhr, ſoll auf dem Rathhaus zu
Beſſungen das Brechen von Pflaſter= und
Chauſſirſteinen in dem Gemeindebruch am
Böllenfallthor für den Bedarf der Gemeinde
Beſſungen ökfentlich unter den bei der Ver=
teigerung
bekannt gemacht werdenden Be=
dingungen
an den Wenigſtnehmenden auf
mehrere Jahre in Accord gegeben werden.

Beſſungen, den 26. Februar 1873.
Der Bauaufieher für die Gemeinde Beſſungen.
Geyer.

Feilgebotenes.
727)
Julienne
(loos gewogen)
eingetroffen.
C. H. Auber & Söhne,
Großh. Hof=Lieferanten.

in verſchiedenen
2 Brennholz eorten, kein
gemacht.
Nr. 47Rheinſtraße.
913) Rolläden für Fenſter u. Erker,
alle Arten Kehlleiſten ſind zu haben bei
Carl Schmidt, Grafenſtraße 19.
1112) Bei Bäckermeiſter W. Hindel in
Beſſungen iſt tannen und buchen Scheidholz
um einen mäßigen Preis zu verkaufen.
39) Alle, welche mit den peinvollen
Leiden der
Hämorrhoiden,
ſowie überhaupt Unterleibsbeſchwerden
behaftet ſind, finden zuverläſſigen Rath
und ſichere Hülfe durch das Buch:
Die Hämorrhoiden u. ihre Beſeitigung.-
Von Dr. Wilz. Preis 21 kr.
Vorräthig in jeder Buchhandlung, in
Darmſtadt bei Rühl &a Rettig.
1314)
Aechten
Kornbranntwein
per Schoppen 12 kr. empfiehlt
Jac. Stumpf, Ritzſtein.

[ ][  ][ ]

RAI.

1165)

Korbwaaren.

Das Neueſte in Damenkörben, Blumentiſchen, Schließkörben, Waſchmahnen, Vogel=
neſtern
billigſt bei
L. C. Hebberling, Aexanderſtr. 7.
AStamdisch GOOS-Tasta
gegen Huſten und Heiſerkeit.
Die Paſta bewährt ſich als ein vorzüglich linderndes Mittel bei katarrhaliſchen
Affectionen und chroniſchen Bruſtleiden. Die Zuſammenſetzung der Paſta iſt der Art,
daß auch bei häufigem Genuſſe derſelben der Magen nicht geſäuert wird. - Das
Präparat zeichnet ſich vor ähnlichen, zu gleichem Zwecke gebräuchlichen Mitteln, durch
einen angenehmen, nicht allzuſüßen Geſchmack aus.- Preis per Schachtel 21 kr.
Roſen=Apotheke von Rarl Engelhard in Frankfurt a. M.
Niederlagen in Darmſtadt in den Apotheken der Herren: Herok,

Calmberg, - Pöhn, - Seriba.- Dr.
4
4
1313)
Pumperuickel
angekommen.
G. H. Hubor & Göhne.
Großherzogl. Hoflieferanten.

Saar=Stückkohlen
(Louiſenthaler Flötz) verſende in
Original=Waggon von 200 Ctr. direct von
der Grube nach allen Bahnſtationen.
Franco Bahnhof Darmſtadt ſtellt ſich der
Centner auf 54 kr.
Aus meinem Magazin ab Bahnhof per
Centner 1 fl.
J. Schweitzer,
1109)
mittlere Eliſabethenſtraße.
1184) Ein Scheuer= oder Remiſethor
mit eichenem Gerippe, 13½ hoch 14= breit,
ſowie ein 2flügeliches grün angeſtrichenes
Lattenthor 9=hoch 10. 1- breit billig abzu=
geben
. Beſſunger Carlſtraße 14.
1185) Mehrere lackirte Bettladen ſind
zu verkaufen. Wilhelm Fey, Schreinermſtr.
Mühlſtraße Nr. 7.
E
1191) Eine vollſtändige Wohnung
mit Laden, worin ſeither ein Geſchäft
mit beſtem Erfolg betrieben wird, nebſt
Magazin, großem Hofe und allen ſon=
ſligen
Bequemlichkeiten, ſiſt ſofort mit
oder ohne Inventar zu verkaufen oder
zu vermiethen. Auch kann das ganze
Haus, welches ſich zur Fabrik=Anlage
oder ſonſtigem größeren Geſchäfte eig=
C net, verkauft werden.
Näheres in der Exp. d. Bl.

1455) Ein Roder'ſcher Reſtaurations.
Heerd ſteht billig zu verkaufen.
Schloßgaſſe Nr. 2.
Süsse Bralbüohinge
ſind tin ſehr vorzüglicher Qualität ſoeben
eingetroffen bei
[1457
Herrmann, Eliſabethenſtr. 46.
1460) Ein wenig gebrauchter Laden=
ſchrank
nebſt Theke billig zu verkaufen.
Schloßgaſſe Nr. 2.
1514) 3 Stück Einlegſchweine zu ver=
kaufen
. Gr. Bachgaſſe Nr. 19.

1462) Kippkarren, circa 40 Stück,
5 Kubikmeter gewachſene Maſſe haltend, ſind
zu verkaufen. Wo? ſagt die Annoncen=
Expedition von J. Schaefer in Mainz.
1496) Zwei Paar weiße junge Pfauen=
tauben
ſind Annaſtraße Nr. 22 das Paar
zu 2 fl. zu verkaufen.

4
Ein ſtartes Reitpferd.
5 jährig, fehlerfrei, Mecklenburger Race,
welches ſich beſonders für Militärzwecke
eignet, ſteht zu verkaufen.
[1498
Näheres bei Kreis=Veterinärarzt.
Hiiltenmiiller in Offenbach za. Al.

H

14

Lebensgefährliche Huſten 8.
F
der Kinder Keuchhuſten,

B
5. g. blauer Huſten,

ſofortige Beſeitigung der Gefahr und
ſchnelle ſichere Hülfe durch den ſeit F
vielen Jahren bei dieſen Kinderkrauk=F
heiten einzig bewährteu
Traußenbruſthonig.
durch viele tauſend Atteſte, zum Theil
¾
amtlich beglaubigt, ausgezeichnet.
Zu haben in ½ ½ und Proben=
8
flaſche 35 kr., in Mainz in der
Mohren=Apotheke des Herrn Dr W.
Strauss ſowie in allen Stüdten bei 4
den bekannt gemachten Depots.
In Darmſtadt bei C. S. Weil,
große Ochſengaſſe.
Fabrik W. H. Lickenheimer in Mainz,
Comptoir Pfaffengaſſe Nr. 20. (1515
Bi
4)

pe.

20
Vermiethungen.
7441) Ein möblirtes Zimmer in der
Manſarde iſt zu vermiethen und ſogleich zu
beziehen. Marktplatz Nr. 12.
8685) Hügelſtraße Nr. 37 Zimmer und
Cabinet möblirt zu vermiethen.
9478) Ein Logis im 2. Stock, 4 Zim
mer, Küche und Magdſtube zum 1. Januar
zu beziehen. Zu erfragen bei
L. Preuß,. Kaufmann, Ernſt=Ludwigſtr.
9548) Ein Zimmer mit 2 Betten und
Koſt. Schloßgaſſe 2.
59) Zwei Zimmer mit Ballon u. Küche
gleich beziehbar, Woogſtraße Nr. 3.

289
451) Bleichſtraße Nr. 40 iſt ein Zim=
mer
mit oder ohne Möbel zu vermiethen
und ſogleich zu beziehen.
560) Marktplatz 4 Vorderhaus iſt
ein Manſarden=Logis von 6 Piecen, Küche ꝛc.
an eine ruhige Familie zu vermiethen.
Näheres im Laden daſelbſt.
639) Karlsſtraße 8 iſt im 3ten Stock
rechts ein möblirtes Zimmer bis Anfang
März zu vermiethen.
717) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. Caſinoſtraße 15 dritter Stock.
1113) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. Louiſenſtraße 8.
1272) Ein hübſches, gut möblirtes Zim=
mer
an einen ruhigen Herrn zu vermiethen.
Mühlſtraße 32 zweiter Stock.
1315) Mathildenplatz 3 iſt der mittlere
Stock, per Mitte Mai beziehbar, zu ver=
miethen
. Näheres bei dem Eigenthümer
Mathildenplatz Nr. 4.
1316) Kiesſtraße Nr. 34 iſt ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
1395) Ein Logis an ſtille ruhige Leute
zu vermiethen, ſofort beziehbar. Mühlſtr. 7.
32 1

8 1466) 2 ſchöne möblirte Zimmer
4
parterre Zimmerſtraße Nr. 2 zu ver=F
2
2
E miethen und gleich zu beziehen.
24
445
44NNAAUAAUNUAAAAVAgraF
1469) Ein möblirtes Zimmer billig zu
vermiethen. Arheilgerſtraße 57.
1475) Schwanenſtraße Nr. 33, dem bo=
taniſchen
Garten gegenüber, iſt ein Logis,
bel Etage, beſtehend aus 4 Zimmern, Küche
unter Glasabſchluß, Boden u. Kellerraum,
Mitgebrauch der Waſchküche und des Bleich=
platzes
, zu vermiethen. Näheres in der
Manſarde daſelbſt.
1471) Ein ſchönes möblirtes Zimmer
den 1. März. Wilhelminenplatz 17.
1516) Magdalenenſtraße Nr. 19 eine
Stiege hoch iſt ein möbl. Zimmer zu verm.
1517) Zwei möblirte Zimmer, Bleich=
ſtraße
Nr. 40, nahe bei der Eiſen=
bahn
, im 2. Stock zu vermiethen und
ſogleich beziehbar.
1518) Ein kleines Haus mit großem
Garten, für einen Gärtner ſehr geeignet,
ſofort zu vermiethen. Gr. Kaplaneigaſſe 16.
2.

Vermilctr Kachrichten.
1434) Die zweite Gehülfenſtelle bei der
hieſigen Stadtkaſſe iſt anderweitig zu beſetzen.
Michell, Stadtrentmeiſter.

1257) Zwei anſtändige Herren können
Schlafſtelle bekommen bei
A. Voos, Holzſtraße.
1035) Einige Lehrmädchen werden ge=
ſucht
. M. Schmitts Schützenſtr. I.
1036)
Geſucht
ein braves Dienſtmädchen gegen hohen Lohn.
Erbacherſtraße 57.
6 ſs wird auf ſogleich eine Köchin
= geſucht, welche ſelbſtändig kochen
2
kann und auch Hausarbeit übernimmt.
Promenade 27 zweiter Stock.

1486) Ein Mädchen, welches das Putz=
geſchäft
gründlich erlernen kann, wird ge=
ſucht
. Näheres bei der Expedition d. Bl.

[ ][  ]

A H

290

[2

üchtige Schriftſetzer finden dauernde
T, Condition.
L. C. Wittich'iſche Hofbuchdruckerei.

1478) Monteure Maſchinen=
ſchloſſer
und Dreher finden dauernde
Arbeit bei hohem Lohn und Accord=Arbeit
und gegen Vergütung der Reiſekoſten bei
Eduard Laees & Cie. in Trier.

E(Ein einfaches junges Frauenzimmer
8Emit guter Handſchrift wird
auf ein Büreau geſucht. Schriftliche Offerten
ſind einzuſenden an Wilh. Hofmann,
Trieriſche Gaſſes Frankfurt a. M.

1481) Zu zwei kinderloſen Leuten ohne
Geſchäft wird ein
Mädchenz
geſucht, das kochen, etwas waſchen und
bügeln kann. Bei genügender Leiſtung wird
ein Lohn von 70 fl. an ſteigend bis zu
100 fl. bezahlt. Sich zu wenden an Herrn
C. Trayſer in Zwingenberg.

1483) Holz wird kleingemacht per Meter.
grün, 4mal geſchnitten 54 kr., 5mal 1 fl.
12 kr.; dörr, 4mal 1 fl. 12., 5mal 1 fl.
30 kr. Martin Möſer, Bachgaſſe19.
1488) Halbe Champagnerflaſchen
kauft
Wilheim Sehulz,
Eliſabethenſtr. 25.
in älterer, jaber noch kräftiger, ge=
C, ſunder Mann, welcher ſerviren
kann und mit den häuslichen Arbeiten ver=
traut
iſt, wird als Hausbediente geſucht.
Nur ſehr gut Empfohlene wollen ſich melden.
REAATTErRARRRRRERzzAAr
8 1506) Ein Mädchen, das ſelbſtſtändig F
4 kochen kann und ſich der häuslichen
F
B Arbeit unterzieht, wird auf Oſtern 4.
B geſucht. Verlängerte Waldſtraße 51. 4
RRETATTATRAAARAATRAD¾
1597) Vor mehreren Tagen iſt in mei=
nem
Laden ein Wuff liegen geblieben,
der gegen die Einrückungsgebühr in Empfang
genommen werden kann.
Lud. Bh. Müller,
Ecke der Schul= u. Kirchſtraße.
1519) Zwei gute Arbeiter lönnen noch
bei mir eintreten.
Peter Geuter, Schreinermeiſter.
Vin ordentliches erfahrenes
5 E Kindermädchen, was ſchor
als ſolches gedient hat und ihr Fach gut
verſteht, wird verlangt. Eliſabethenſtr. 44.

484551) Ein Franenammer in Alein
4
4 häuslichen Arbeiten gründlich erfahren
B und mit den beſten Zeugniſſen ver=
E ſehen, ſucht eine paſſende Stelle als
H Haushälterin oder Jungfer. Zu er=
F
H fragen Promenade 27 dritter Stock. 4P
46.
VTAAAAuks
BTERARRTAAETT
1522)
Verloren!
Freitag Abend um 10 Uhr ein junges
Hündchen, Rattenpinſcher, ſchwar; mit
braunen Pfoten und langen grauen Haarer
über den Augen. Es trägt ein blaues Hals=
band
und hört auf den Namen Nipper.
Der redliche Finder wird erſucht, es Mar=
tinſtraße
17 abzuliefern.

1414

Lokal=Gewerbverein.

Sitzung Donnerſtag den 27. Februar, Abends 8 Uhr, im oberen
Saal der Winter'ſchen Brauerei. Tagesorbnung: Beantwortung von durch
den Fragekaſten eingelaufenen Fragen:
1) Wäre es nicht eine dankbarcre Aufgabe, das allgemeine Intereſſe zur Erbauung
Referent.
eines Rieſenteleskops wach zu rufen als für Polarexpeditionen?
Herr Profeſſor Dr. Nell.
2) Wie kann man auf die einfachſte Weiſe den in Wirthſchaftsräumen ſo ſchäd=
lichen
und läſtigen Tabakqualm beſeitigen und welches wäre die geeignetſte Vor=
richtung
für den Abzug deſſelben? Referent Herr Commerzitnrath Fink.
3) Wie haben ſich die Petroleum=Kochmaſchinen in letzterer Zeit bewährt? In
welcher Zeit und mit wie viel Petroleum kocht z. B. eine Maas Waſſer?
Referent Herr Spenglermeiſter Kling.
Das Lokal wird um 7½ Uhr geöffnet; die neueſten Rummern der Zeitſchriften ꝛc.
ſind aufgelegt. Der Fragkaſten iſt am Eingang des Saals aufgeſtellt und wird zur
Benützung empfohlen.
485)
In der
Dampf=Holzſchneiderei
von
Ludwie Sohupp, obere Heinrichſtr.,
können Stämme zum Schneiden bei vorheriger Anmeldung angefahren, auch kann eine
große Parthie Schwarten zu Gartenzäunen ſteckenweiſe abgegeben werden.

1523) Meinen geehrten Kunden hiermit die ergebenſte Anzeige, daß das
Umändern, Waſchen u.zharben der Strohhüte
ſeinen Anfang genommen.
Hochachtungsvoll
Louiſenſtraße 24.
J. M. Nold.

Geſchäfts=Verlegung und Empfehlung.
Meinen werthen Freunden und Gönnern hiermit zur Nachricht, daß ich mein
Schloſſergeſchäft aus der Kiesſtraße nach der Karlſtraße Nr. 32 verlegt habe.
Unter Zuſicherung reeller, prompter Bedienung werde mir das Vertrauen eines geehrten
Publ kums zu erwerben ſuchen.
Hochachtungsvoll
1524)
Ludwig Wenz, Schloſſermeiſter.

1525)

Muſikverein.

Die nächſten Proben ſind Montag und Dienſtag den 3. und 4. März, Abends
7 Uhr. (Die Freitag=Proben in dieſer und nächſter Woche fallen aus.)
Der Vorſtand.

Concert in der Stadtkirche.
5
Sonntag den 2. März Nachmittags 4 Uhr
veranſtaltet von L. Amtom, Stadtorganiſt,
unter gütiger Mitwirkung
des Herrn Stadtcantor Bölſing und eines Chors von 200 Kindern aus ſtädtiſchen
Knaben= und Mädchenſchulen, des Herrn Hofmuſikus Reitz und mehrerer anderer
Mitglieder der Großherzoglichen Hofmuſik.
Der Reinertrag iſt zum Beſten der Freunde in der Noth beſtimmt.
Eintrittspreis nach Belieben (nicht unter 18 kr.)
Reſervirte Plätze auf der Emporbühne, der Orgel gegenüber, 48 kr.
Familienkarten für 3 Perſonen 1 fl. 36 kr.
Karten für reſervirte Plätze ſind bei Hrn. Kaufm. Kühn an der Stadtkirche zu haben.

1527) In unſerer Chocoladenfabrik findet
ein älterer Mann ſofort dauernde Beſchäfti=
Gebrüder Eichberg.
gung.

1528) Ein Mädchen, welches bügelt,
wünſcht in der Woche noch Tage zu beſetzen.
Mühlſtraße Nr. 8.

Großherzogliches Hoftheater.
Donnerſtag 27. Febr. 6. Vorſt. im 7. Ab.:
Die Jüdin. Große Oper in 5 Akten mit Ballet;
Muſik von Halevy. Cardinal Brogny, Herr
Aglitzky von Magdeburg als Gaſt. Anfang 6 Uhr.
Freitag 28. Febr. 7. Vorſt. im 7. Abonn.:
Neu einſtudirt: Das Urbild des Tartüffe. Luſtſpiel
in 5 Akten von Gutzkow.

Kirchliche Nachricht. Am nächſten Sonntag den 2. März wird das heil.
Abendmahl in der Stadtkirche und Tags zuvor Nachmittags 2 Uhr die Vor=
bereitung
dazu in der Stadtkapelle gehalten.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.