Allergnädigſt privilegirtes
armſtädter =Frag=u. Anzeige-Vlatt.
136. Jahrgang.
Abonnementsprels
2fl. 48 xr. jährl. inc.
Bringer=
lohn. - Auswärtz werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
entgegengenommen zu 5n kr. pro
Quartal inl. Poſtauiſchlag und
Beſtellgebühr.
„
EOOLLL½
Inſerate
werden angenommen in
Daͤrm=
ſtadt vonder Expedition,
Rhein=
ſtraße Nr. 23, in Beſſungen
von Friedrich Blößer,
Friedrich=
ſtraße Nr. 7. ſowie auzwärts
von allen ſoliden Annoncen=
Expeditlonen.
Amtliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großherzoglichen Kreisamtes Darmſtadt.
RD.
Dienſtag den 14. Janu a r
1873.
B e k a n n t m a ch u n g.
Nach vorliegender Anzeige iſt bisher auf dem Großherzoglichen Cabinetsgut Kranichſtein, namentlich am ſogenannten Mühlberg,
ohne Erlaubniß Sand gegraben und weggefahren worden. Es wird hieraus Veranlaſſung genommen, darauf aufmerkſam zu machen,
daß dieſes ohne ausdrückliche Erlaubniß der Großherzoglichen Cabinets=Güter=Direction nicht geſchehen darf und daß
Zuwiderhand=
lungen der Beſtrafung nach 8 370 des Strafgeſetzbuchs unterliegen.
Darmſtadt, den 10. Januar 1873.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
In Verhinderung des Kreisraths:
v. Marquard. Regierungsrath:
Verkauf der Brauerei=
Geräthſchaften.
Wegen Aufgabe der Brauerei im
Groß=
herzoglichen Landeshospitale werden folgende
Geräthſchaften, nämlich:
1) ein kupferner Braukeſſel, 2652 Liter
haltend.
2) eine Maiſchbütte, circa 5900 Liter
haltend, mit kupfernem Senlboden,
verſehen;
3) ein Kühlſchiff von Eiſenblech. 11
Me=
ter lang, 3775 Meter breil;
4) ein Waſſer=Reſervoir von Eiſenblech,
circa 7040 Liter haltend;
5) neue Gährbütten, eine jede circa 2200
Liter haltend;
6) eine Dickmaiſchpumpe,
aus freier Hand verkauft und ſind Offerten
auf ſämmtliche Geräthſchaften oder einen
Theil derſelben bei der unterzeichneten
Be=
horde ſchriftlich einzureichen. Bemerkt wird,
daß ſämmtliche Geräthſchaften in durchaus
gutem, zum Theile ſich in faſt noch neuem
Zuſtande befinden.
Hofheim, Poſt Goddelau, 9. Januar 1873.
Großherzogliches Hospital=Rentamt.
298.
Dittmar.
5081) Ein 1½ ſtöckiges Wohnhaus
in geſunder Lage mit Hofraum, Garten u.
Pumpbrunnen ꝛc. unter günſtigen Bedingungen
zu verkaufen. Nüheres in der Expedition.
9667) Neue Kleiderſchränke ſind
im Beſſunger Heerdweg 39 zu verkaufen.
9675) Iu der Neuſtadt
iſt ein Haus mit Garten zu
ver=
kaufen. Näheres bei der Expedition.
299) Verlag von Theobald Grieben in Verlin (Königgräzerſtr. 49):
Muſter=Zeitungh 2 Larberei, Drulkerei, Bleicherei,
Appretur von Geſpinnſten, Geweben, Papieren ꝛc. und für die
geſammte Farbenanwendung.
Redigirt von Dr. Ferd. Spriügmühl.
Wöchentlich eine Nr. mit zahlreichen Muſterproben und Abbildungen. Halbjährlich
2 Thlr. 15 Sgr. - 4 fl. 30 Kr. rh. - 5 fl. öſt. W. bei allen Poſtanſtalten und
Buchhandlungen; direct überſandt im d. ö. Poſtverein 10 Sgr. mehr.
In Folge der großen Fortſchritte der Färberei und Farbenchemie, welche eine Fülle
von Material an die Hand geben; anderſeits veraulaßt durch die tüchtige, ſachkundige
Redaction, die im Verein mit neuen Mitarbeitern von beſtem Namen der
Muſterzei=
tung lebhaften Aufſchwung verleiht, erſcheint dieſelbe vom Jahre 1873 ab vollſtändig
umgeſtaltet, in vergrößertem Format, an Tert, Illuſtrationen wie an Stoffmuſtern ꝛc.
nahezu
auf das Doppelte erweitert —- ohne Preiserhöhung!
Das ſeit 22 Jahren von der Verlagshandlung herausgegebene Organ, welches
ſauf den von ihm gepflegten Gebieten den erſten Rang einnimmt und ſich jetzt den
her=
vorragendſten Fächblättern überhaupt als ebenbürtig beigeſellt, ſei allen Färbern,
Farben=
fabriken, Chemikern, Vereinen ꝛc. um ſo mehr empföhlen, als ſie durch das
Abonne=
ment unentgeltlich in den „Verein zur Beſchaffung reiner und billiger Farbſtoffe
ein=
treten, an einer wohlfeilen Extrafahrt zur Wiener Ausſtellung theilzunehmen berechtigt
ſind und koſtenfreie Erledigung aller techniſchen Anfragen ꝛc. erfahren. — Die reiche
und ſtattliche Probenummer wird überall hin franco und gratis verſandt.
Hettwig's Deutſches Möbel=Journal.
Original=Zeichnungen moderner Möbel und vollſtäͤndige Modelle, Grundriſſe ꝛc. zu
ſämmtlichen Anſichten in natürlicher Größe.
Jährlich 6 Lieferungen mit 80 - 100 Anſichten und den betreffenden Modellen.
Oede Lieferung enthält die zu einer vollſtändigen Zimmer=Einrichtung gehörigen Möbel
Halbjährlich 3 Thlr. 2.5 fl. 24 Kr. rh. - 6 fl. öſt.
in harmonirender Stylart.
W. bei allen Poſtanſtalten und Buchhandlungen.
Praktiſch brauchbar, dem vorgeſchrittenen Geſchmack Rechnung tragend und in den
Vorlagen leicht auszuführen, hat ſich dieſes in jeder Hinſicht neue originale Journal
bereits während ſeines einjährigen Beſtehens im In= und Auslande eine hochgeachtete
Stellung errungen. Der 1. Jahrgang umfaßt: Damen=, Speiſe=, Herrn=, Schlaſe,
Familienzimmer und Salon.
Probe=Lieſerungen ſtehen 1 Thlr. zu Dienſten und werden wieder zurückgenommen.
15
56
RO.
9753a) Unterzeichneter beehrt ſich mit Gegenwärtigem anzuzeigen, daß er ein
Lager in Wagenfett, Schuh=, Brauer=, Bürſteu=8 Schwarzpech,
Eiſen=
lack, Theeröl, präparirtem Theer für Dächer=Auſtrich ꝛc. unterhält und alle
dieſe Fabrikate in vorzüglichſter Waare zu entſprechend billigen Preiſen verkauft.
Muſter ſtehen zu Dienſten.
H. Holter,
Eck der Wald= u. Caſernenſtr., gegenüber der neuen Güterhalle
283) Für die Küche und als Kindernahrung empfehle:
Friſchen Tapioca, Pearl= und Oſtindiſchen Sago, Bermuda=
Jamaica=Arrowroot, Salep ꝛc.
Ferner Pfeffer und Gewürze, ganz und in meinem Geſchäft pulveriſirt.
Weineſſig. Provencer= und andere Speiſen=Oele ꝛc.
und
Georg Liebig Sohn.
2898)
H ä u ſ e r
in den beſten Lagen, mit und ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchönen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
M. Neuſtadt, Aexanderſtraße.
8
S.
China-Wasser.
das ächte Ean de quinine von Ed. Pinaud
gegen das Ausfallen der Haare, zur
Reini=
gung des Kopfes von Schuppen und zur
Stärkung des jungen Nachwuchſes der Haare.
Pomade moelle de Boeuf an quinine,
6 Ochſenmarkpomade mit Chinin,
unterſlützt wirkſam den Erfolg des China=
Waſſers und wird da allein mit gleichfalls
gutem Erfolg zur Stärkung des jungen
Nachwuchſes angewandt, wenn man ſich
durch Waſchungen zu leicht den Kopf
er=
kälten könnte. Aecht zu haben bei
W. Sehüſer, Hoftheater=Friſeur,
Wilhelminenſtraße 23.
gegenüber Herrn Hornmann.
Zur Winter=Saiſon
empfehle: von friſchen Blumen gebundene
Bouquets jeder Form, Arrangements von
Blumentiſchen und Vaſen, ſowie
Decora=
tionen aller Art bei Feſten.
9624) Heinrich Noack in Beſſungen.
Das Kohlen=Geſchäft
9514
von
W. Hoffmann
lieſert: Fettſchrot,
Knabbelkohlen (ſauftgroße Stücke),
Stückkohlen,
Braunkohlen
in beſter Qualität zu billigen Preiſen.
Beſtellungen werden Grafenſtraße 18 u.
Kirchſtraße 25
entgegengenommen.
„
in verſchiedenen
2 Brennholz Sorten lein
gemacht.
Nr. 47 Rheinſtraße
53 Mei Moſes Simon in Arheilgen ſind
G Dneue Pferde=Kummte zu
billi=
gem Preis zu verkaufen.
217) Fünf Paar neue Jalouſie=Läden
67½ Zoll hoch und 36½ Zoll breit zu
verkaufen. Waldſtraße 46 parterre.
141)
Ruhrer Kohlen.
Stückreiches Fettſchrot per Ctr. 56 kr.
Stückkohlen per Ctr. 1 fl 12 kr.
Tannenſcheidholz zu jedem beliebigen
Quantum wird abgegeben.
Daſſelbe klein geſchnitten zu Klöbchen frei
an's Haus per Ctr. 48 kr. empfihlt
Heinrich Hirſchheuſer,
Soderſtraße 13.
Obſtbäume
hoch= und zwergſtämmig gezogen in den
beſten und gangbarſten Sorten, Zierſträucher,
Nadelhölzer ꝛc. ſowie Topfgewaͤchſe und
Bouquets empfiehlt billigſt die
Handels=
gärtnerei von
J. L. Schneeberger,
214)
Promenadenſtraße 15.
220)
Carlshok.
Bei einigermaßen guter Witterung täglich
friſche Kreppel.
F. Foltz.
Citronen= und Orangen=
Verkauf.
Im Großherzoglichen Hof=Orangeriegarten
werden ſehr ſchöne friſche Citronen u.
Orangen abgegeben.
Beſſuͤngen. den 9. Januar 1873.
Großherzogliche Hofgärtnerei Beſſungen I.
222)
M. Noack.
Englische Drops,
Pine Apple, Raspberry, Stranberr,
ſind wieder vorräthig bei
C. I. Huhor & Göhne,
300) Großherzogl. Hoſ=Lieferanten.
Trockenes Wein=u Bier=Daubholz
von ¼ bis 2 Ohm empfehlen billigſt
301)
Gebr. Vogel
in Nauheim, Stat. d. Heſſ. Ludw=Bahn.
hechte wesiph. Schinhon
ſoeben eingetroffen bei
C. H. Huber u. Söhne,
Großh. Hof=Lieferanten.
302)
Em
Cervelatwurst
Ain bekannter Qualität per Pfd. 44 kr.
L. Dieh.
9303)
Obergaſſe Nr. 36.
Ei
Zuverkaufen: Zweikleine
Pferde (Doppelponh) geſund
LWund im beſten Alter; ein ge
Eſchloſſener und ein offener kleiner
Wagen, ein= u. zweiſpännig; ferner ein
Schlitten, ſowie alle Stall=u. Remiſe=
Utenſilien. Wilhelminenſtraße 31. (304
8 Emser Pastillon
ſaus den Salzen der König Wilhelm
Felsenquellen in Ems bereitet, ärit.
lich empfohlen gegen Catarrhe,
Ver-
sch'eimung, Säurebildung, Aufstossen
Aecht auf Lager in Schachteln 30kr.
lin Darmstadt bei Apotheker K. Calm ¼
berg, bei Apotheker Dr. A. Lenver
und bei J. Röhrich Wtwe., in Gerns
heim bei Apotheker Sattorius, in 4
Langen bei Apotheker Hüoçh, in
Reinheim bei Apotheker Scriba.
Mssarrrrrr Air nanr rtchrninni
75eöd
M3
C Auunrn iir Ailt rdeunttai ADitznatAieid
306) Eine gute gebrauchte Caleſche
lein= und zweiſpännigh zu verkaufen.
C. Walther, Schmied.
307) Im nördlichen Stadtheil ſind zwei
Bauplätze zu verkaufen.
Näheres in der Exp. d. Bl.
308) Trockenes kleingemachtes Holz zum
Feueranmachen. Hochſtraße Nr. 8
Evaz
Vermiethurgen.
6694) Bleichſtraße Nr. 17 im dritten
Stock iſt Stube und Cabnet ohne
Mö=
bel an einen Herrn zu vermiethen.
7441) Ein möblirtes Zimmer in der
Manſarde iſt zu vermiethen und ſogleich zu
beziehen. Marktplatz Nr. 12
7716) Ludwigſtraße 3 die Mauſarde
gleich beziehbar.
7967) Kirchſtraße 8. 2. Stock ein fein
möblirtes Zimmer.
8313) Ein ſehr freundliches, gut möblirtes
Zimmer ſofort zu vermiethen.
Eliſabethen=
ſtraße Nr. 62 dritte Etage.
8416) Ludwigsplatz Nr. 4. zwei
Zimmer zu vermiethen.
8658) Ein kleiner Laden ohne
Woh=
nung am 17. Februar 1873 zu vermiethen.
H. Noack, Ludwigsplatz Nr. 1
8685) Hügelſtraße 37 Zimmer und
Kabinet möblirt zu vermiethen.
9353) Heinheimerſtraße Nr. 23 iſt ein
Logis zu vermiethen.
9466) Ein kleiner Laden, ſowie zwei kleine
Wohnungen ſind zu vermiethen.
Wo? ſagt die Expedition d. Bl.
9478) Ein Logis im L. Stock, 4
Zim=
mer, Küche und Magdſtube zum 1. Januar
zu beziehen. Zu erfragen bei
L. Preuß, Kaufmann, Ernſt=Ludwigſtr.
9521) Mauerſtraße 14 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
9548) Ein Zimmer mit 2 Betten und
Koſt. Schloßgaſſe 2.
9676) Louiſenſtraße 14
4 ſchöne Zimmer, 1 Cabinet, neu
herge=
richtet, bis Anfang März zu vermiethen.
BAAARRARTUIRARARTAAAA
B 9768) Zwei ſchöne möblirte Zim=P
E mer, parterre, mit ſeparatem Eingang,
Bi
P Promenadenſtraße 10 zu vermiethen. P
12
AErRRRATAz
uRUERRRRARs
45) Beſſunger Carlſtraße Nr. 5 iſt der
mittlere Stock, beſtehend aus 5 Zimmern,
Mitgebrauch der Waſchküche und des
Bleich=
platzes, zu vermiethen und bis den 1. April
zu beziehen.
115) Ein möblirtes Zimmer.
Alexanderſtraße 7.
116) Ein freundliches Zimmer mit
Ca=
binet, möblirt, für 1 oder 2 Herren
zu=
ſammen ſogleich zu beziehen im Hauſe des
Hrn. S. Baier, Hofconditor, Eliſabethenſtr.
117) In meinem neu erbauten Haus in
der Nieder=Ramſtädter Straße iſt der zweite
und dritte Stock zu vermiethen; jeder Stock
enthält 5 Zimmer mil allem Zugehör, auf
Verlangen kann auch Garten dazu gegeben
werden. Heinrich Schäfer, Lohnkutſcher.
165) Karlſtraße Nr. 32 iſt ein
Man=
ſarden=Logis zu vermiethen.
228) Ein ſchön möblirtes Zimmer
Par=
terre, auf die Straße gehend, iſt auf den
1. oder 15. Februar zu vermiethen.
Bernh. Felmer, Glaſermeiſter,
Hölgesſtraße 8.
230)
Beſſungen.
Eck der Weinberg= und Friedrichſtraße
ein ſchönes Logis zu vermiethen bei
Bäcker Breitwieſer.
239) Zwei ſchöne Zimmer mit Pelüſche=
und Mahagoni=Möbel Parterre=Wohnung
zu vermiethen. Waldſtraße 46 parterre.
246) Karlſtraße Nr. 8 ein Zimmer mit
oder ohne Möbel ſogleich zu beziehen.
NaA.2
540.
RARAUTAAAANARRARAEAIN
4 252) Louiſenſtraße 28.
5 Der untere Stock im Veith'ſchen
Hauſe mit allem Zugehör zu ver=
H miethen u. Anfangs März beziehbar. x.
Näheres bei L. Simon am F
H Schloßgraben.
F
e0
RANNAAAAUN NAaAAAAAN
260)
Beſſungen.
Heidelbergerſtraße Nr. 89, Neubau, iſt
der mittlere Stock mit allen Bequemlichkeiten
ſowie ein Zimmer zu vermiethen und gleich
beziehbar.
Ph. Wittmann.
diesſtraße 27 zwei freundliche kleine
8 h Zimmer an eine einzelne Perſon
W. Engelter.
gleich beziehbar.
310) Ein gut möblirtes Zimmer mit oder
ohne Cabinet zu verm. Obere Heinrichſtraße
Nr. 56 zwei Stiegen hoch.
311) Eruſt=Ludwigſtraße 13 iſt
der dritte Stock zu vermiethen, Mitte März
heziehbar.
Ro.
312) Ein freundliches möblirtes Zimmer
vorn heraus iſt Alexanderſtraße 6 zu verm.
313) Waldſtraße 39 ein möblirtes
Zim=
mer gleicher Erde zu vermiethen.
314) Eine Scheuer, 2 Ställe, 1
Schup=
pen, geeignet für Lagerräume, auch als
Werkſtätte zu vermiethen.
Pankratiusſtraße Nr. 16.
315) Kiesſtraße 27 ein vollſtändiges
Lo=
gis, beſtehend aus 4 Zimmern und allen
ſonſtigen Bequemlichkeiten im Februar d. J.
beziehbar.
Ebendaſelbſt ein Mauſarden=Logis, 2
Zim=
mer, Cabinet u. Küche ſogleich zu beziehen.
W. Engelter.
316) Ein ſehr gut möblirtes
Zim=
mer mit ſchöner Ausſicht und ſeparirtem
Eingang iſt gegenüber dem Gaſthof zum
Prinzen Carl, Ecke der Schul= und der
Kirchſtraße (Kirchſtraße Nr. 27 im oberen
Stock) zu vermiethen.
317) Promenadeſtraße 56 ein
Manſar=
den=Logis zu vermiethen.
318) Holzſtraße Nr. 10 ein Logis zu
vermiether.
263)
57
319) 2 möblirte Zimmer zu vermiethen
und gleich zu beziehen. von Mnralt.
320) Stiftſtraße ein vollſtändiges Logis
für eine kleine Familie zu vermiethen. Zu
erfragen Teichhausſtraße 13 im 3. Stock.
REURRRATTRRARATAARAAT4
F 321) In meinem Hauſe, Mathilden=P
platz, früher Körbächer, iſt im Vor=F
H
1
derhaus die Parterre=Wohnung, be=
K ſiehend aus 3 Piecen, Bodenkammer,
„
Holzſtall, Keller ꝛc.; ferner
2 1
B
im Hinterbau der erſte Stock, beſtehend F
E aus 4 Piecen, Bodenkammer, Holz=
4 ſtall, Keller ꝛc., anderweitig zu verm.
8
E.
Moſes Mayer, Kirchſtraße 23.
EAUTAATTTTRTAAAATTAIT!
322) Stallung für 2 Pferde nebſt
Bur=
ſchenſtube gleich zu vermiethen. Marienpl. II.
323) Ein freundliches Logis zu vermiethen
bei Schreinermeiſter Balkner, Kiesſtr. 24.
Vermiſchte Nachrichten.
ſEin guter bürgerlicher Mittags=
R. E tiſch Weinbergſtr 23 parterre.
Lokal=Gewerbverein.
Sitzung Donnerſtag den 16. Januar, Abends 8 Uhr, im oberen
Saal der Winter'ſchen Brauerei. Tagesordnung: 1) Beantwortung folgender
durch den Fragekaſten eingelaufenen Frage: „Woher kommt es, daß das Leuchtgas jetzt
mehr unangenehm riecht, als jemals? Warum conſtatirt die ſtädtiſche Controle nicht
lieber den Schwefelwaſſerſtoff und die ſchwefelige Säure im Gaſe, als den
Kohlen=
äure=Gehalt? Erſtere ſind doch leicht nachzuweiſen und viel unangenehmer als die
Kohlenſäure, deren Schädlichkeit ſchon einmal durch das geringere Leuchtungsvermögen
nachgewieſen iſt.” Referent Herr Profeſſor Dr. C. Thiel. - 2) Techniſche Notizen.
Das Lokal wird um 7½ Uhr geöffnet; die neueſten Nummern der Zeitſchriften ꝛc.
ſind aufgelegt. Der Fragkaſten iſt am Eingang des Saals aufgeſtellt und wird zur
Benützung empfohlen.
Renten= u. Lebens=Verſicherungs=Anſtalt zu Darmſtadt.
Die Verzinſung der bei unſerer Anſtalt hinterlegt werdenden Gelder beginnt künftig
und bis auf Weiteres vom Tage nach der Einlage an und findet auch
als=
dann ſtatt, wenn dieſe Gelder nur zwei Monate lang der Anſtalt belaſſen werden.
Darmſtadt, den 31. Dezember 1872.
9774)
Die Direction.
8
Ghakespeare Horlesungen.
Der Verein für literariſche und muſikaliſche Abend=Unterhaltung beabſichtigt im
Laufe dieſes Winters im Feſiſaal der hieſigen Freimaurerloge einen
Cyclus von ſechs Vorlejuugen des Herrn Profeſſors Dr. Georg Zimmermann
aus Gießen über Shakespeare'ſche Dramen (Kaufmann von Benedig, Hamlet,
Romeo und Julie, Richard II., Cymbeline und Sturm),
zu veranſtalten, verbunden mit muſikaliſchen und declamatoriſchen Vorträgen hiefiger
Künſtler, unter Leitung der Herren Max Sedlmaher und des Hofſchauſpielers
Emil Werner.
Tag und Stunde jeder einzelnen Vorleſung werden vorher öffentlich bekannt
ge=
macht. Einſtweilen ſind je zwei Montag Abende der Monate Januar, Februar und
Müärz in Ausſicht genommen, unter möglichſter Vermeidung der Colliſion mit den
„Wiſſenſchaftlichen Vorträgen."
Der Abonnements=Preis einer Karte beträgt: für eine Perſon 5 fl, für zwei
8 fl. und für drei Perſonen 11 fl. auf ſämmtliche ſechs Abend=Unterhaltungen.
Preis der Tageskarte 1 fl. Perſon.
Zeichnungen nimmt die Kunſthandlung des Herrn A. Schödler (
Eliſabethen=
ſtraße 7) entgegen.
Darmſtadt. im Januar 1873.
Das Comits.
151) In eine Reſtauration wird ein,
braves Dienſtmädchen gegen hohen Lohn
zum ſofortigen Eintritt geſucht.
Näheres Schützenſtraße 1 im Laden.
-ür den Betrieb eines Fabrikgeſchäfts
G1) wird ein Haus mit 10-15
Räum=
lichkeiten zu miethen geſucht. Schriftl. Offerten
unter Nr. 186 an die Exp. d. Bl.
58
O5)
N. D.
169) Das An= und Nachweiſe=Büreau für Schuhmacher befindet
ſich nur Louiſenſtraße bei L. Beck, und nimmt daſſelbe Beſtellungen auf Arbeiter/
und Lehrlinge entgegen.
15- 20 Arbeiter finden nach ihren Leiſtungen angemeſſene Placirung.
Wir erſuchen wiederholt alle Geſchäftskollegen, ſich ſtreng den Satzungen der
Ge=
noſſenſchaft zu fügen und keine Arbeiter von A. Kammler zu nehmen.
Der Vorſtand.
Cglauiutauaziieugaetgoieiioe
Gcar
D
14 Geſchafts=Empfehlung. .
Einem geehrten hieſigen Publikum erlaube ich mir hiermit ergebenſt anzu=
E3
O zeigen, daß ich an hieſigem Platze, Hofgartenſtraße Nr. 9, ein
S
Kurzwaaren= Hp; Spezerei=Geſchäft
O eröffnet habe. Durch preiswürdige, gute Waare, reelle u. prompte Bedienung wird es 8)
6 in jeder Beziehung mein eifrigſtes Beſtreben ſein, das Vertrauen meiner geehrten Ab= 8
8 nehmer, Gönner u. Freunde zu erlangen u. zu erhalten. Hochachtungsvoll H
Beſſungen. Hermann Beyer. Beſſungen.
C3
Geieaeiiagagggzgareeeanooe
Schützenſtraße
Gchützenſtraße
Geſchäfts=Empfehlung.
21.
21.
Den werthen Kunden, ſowie einem verehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß
ich die Schloſſerei meines Onkels fortführe. Es wird mein eifrigſtes
Be=
ſtreben ſein, meine werthen Auftraggeber auf das Prompteſte zu bedienen.
325)
J. LacObi.
972)
von
Norddentscher Hiayd.
Postdampkschikfkahrt
Bremen nach Hewyork und Baltimore
oventuell Goutampton anlautend.
15. Januar nach Baltimore. D. Rewyorki 5. März nach Newhork.
8. März nach Newyork.
D. Bremen 25. Januar nach Newyork. D. Baktimore 12. März nach Baltimore.
D. Donau 1. Februar nach Newyork. D. America 15. März nach Newyort.
D. Main 8. Februar nach Newyork. D. Bremen 19. März nach Newyork.
15. Februar nach Newyork. D. Heipzig 26. März nach Baltimore.
D. Deutſchland 22. Februar nach Newyork. D. Donau 29. März nach Newyork.
D. Ohio
D. Beſer 18. Januar nach Newyork. ⬜. Rhein
D. Verſin 12. Februar nach Baltimore. D. Beſer 22. März nach Newyork.
D. Hanſa
D. Moſel 1. März nach Newyork.
Paſſagepreiſe nach Newyork: Erſte Cajüte 165 Thaler, zweite Cajüte 100 Thaler
Zwiſchendeck 55 Thaler Preuß. Courant.
Paſſagepreiſe nach Baltimore: Cajüte 135 Thaler, Zwiſchendeck 55 Thaler Pr. Crt.
von Bremen nach Hovorleans
via Havre u. Havann.
D. Jrankfurt 29. Januar. D. Köln 26. Februar.
D. Hanuoper 12. März. D. Htraßburg 26. März.
D. rankfurt 9. April.
Paſſagepreiſe: Erſte Cajüte 210 Thaler; Zwiſchendeck 85 Thaler Preuß. Courant.
von hromon nach Westindien via Jouthampton
Nach Bt. Thomas, Colon, Savanilla, Curaçao, La Guahra u. Porto
Cabello mit Anſchlüſſen via Pauama nach allen Häfen der Weſtlüſte Amerilas,
ſowie nach China und Javan
D. König Wilſelm I. 6. Januar 1873.
und ferner am 6. jeden Mouats.
Nähere Auskunft ertheilen ſämmtiche Paſſagier=Expedienten in Bremen und deren
inlaͤndiſche Agenten, ſowie
Dio Direction des Horddentschen Llayd.
603) Der Unterzeichnete iſt beauftragt, für die vorſtehenden Dampferlinien Paſſage=
Scheine abzugeben und ertheilt Auskunft.
Carl Gersehkamer, Haupt=Agent.
604) Zum Abſchließen von Ueberſahrtsverträgen auf obige Dampfſchiffe halte ich
meine Agentur beſtens empfohlen.
C.S. Welk.
3511) Mit obigen Dampfichiffen befordert Paſſagiere und Güter der für die Herren
Lüdering é Co. in Bremen conceſſionirte General=Agent
Leopold Schünenant, Georgſtraße Nr. 8.
SſTine geübte Einlegerin (Punktirerin)
9E wird gegen guten Lohn zum ſo
fortigen Eintritt geſucht. Näheres in der Exp.
138) Geübte Buntſtickerinnen finden
dau=
ernde Beſchäftigung. Kiesſtraße Nr. 16,
1 Stiege hoch.
Ezm
114) Ein Hinterhaus, das ſich für
ein Magazin eignet, mit etwas
Hof=
raum oder eine ſonſtige paſſende
Näum=
lichkeit wird per März oder April zu
miethen geſucht. Von wem? ſagt die
Expedition d. Bl.
1755Ein lüdhiger Möbelarbeiter
geſucht. Fr. Kuhn, Schreinermeiſter.
188) Verloren,
von der Caſinoſtraße durch die
Promenade=
ſtraße über den Mathildenplatz nach dem
Militär=Caſino eine goldne Uhrkette
ohne Schlüſſel. Dem Wiederbringer eine
Belohnung. Caſinoſtraße 27.
269) Ich Unterzeichnete empfehle mich
zur Pflege bei Kranken und zum Aus= und
Ankleiden der Todten, ſowie Kinder auf
den Friedhof zu tragen.
Frau Rieß,
Holzſtraße Nr. 20, zwei Stiegen hoch
2710) 2-3 tüchtige,
Stuhlmacher
ſteſucht bei Stuhlmacher karl
Langegaſſe 21 Wiesbaden.
Gögel,
290) Ein junges elternloſes
Frauen=
zimmer aus anſtändiger Familie wünſcht
eine Stelle anzunehmen, gleichviel in einer
Familie zu Kindern oder in einem
Laden.
Näheres Wilhelminenſtraße Nr. 27.
1M1.
A Jeden Bandwurm
ntfernt binnen 3 - 4 Stunden vollſtändig
ſchmerz= und gefahrlos; ebenſo ſicher
be=
ſeitigt auch Bleichſucht und Flechten
und zwar brieflich: Voigt, Arzt zu
Croppenſtedt (Preußen).
(326
327) Ein Mädchen empfiehlt ſich im
Waſchen, Putzen oder Laufdienſt.
Große Ochſengaſſe Nr. 31.
328) Ein Ladenmädchen, welches perfect
franzöſiſch ſpricht, wünſcht eine Stelle und
ſieht nicht auf hohen Gehalt.
Neugaſſe Nr. 11 im 2. Stock.,
Schriftſetzer
329)
finden Condition in der Druckerei von
Streng in Frankfurt a. M.
339) Ein Kauarienvogel iſt
ent=
flogen. Dem Wiederbringer eine Belohnung.
Heinrichſtraße Nr. 96.
331)
Geſucht
ein Mädchen aus guter Familie in einen
Haushalt ohne Kinder, zur Pflege u. Stütze
der Hausfrau. Nieder=Ramſtädterſtraße 8.
332) Eine kleine Hobelbank wird für
alt zu kaufen geſucht. Schriftliche Offerten
unter Nr. 332 mit Preisangabe befördert
die Erp. d. Bl.
ND.
Der Reſidenzkalender für 1873
iſt auf unſerm Comptoir zu 12 kr. per Stück zu haben.
I. C. Wittich'ſche Hoſbuchdruckerei.
333) UUnter dem Patronate Ihrer Königlichen Hoheit der Frau
Prinzeſſin Ludwig von geſſen wird zum Beſten des „Alice=Frauen=
Vereins für Krankeupflege im Großherzogthumi ein
Mashen-Rall
am 8. Februar d. J. Abends 8 Uhr in den oberen Räumen der
Ver=
einigten Geſellſchaft ſtattfinden.
Der Eintritt iſt Jedermann gegen Vorzeigen einer Eintrittskarte
geſtattet, und werden dieſe für 1 Perſon zu 2 fl. 30 kr., für eine
Fa=
milie zu 6 fl., ſowie Galleriekarten zu 1 fl. ausgegeben, und wird alsbald
veröffentlicht, wo dieſelben zu erhalten ſind.
Die Damen erſcheinen maskirt ſim Coſtume oder Domino), dagegen
ſteht es den Herren frei, den Ballanzug zu wählen.
Darmſtadt, im Januar 1873.
Bas Comité.
334)
Uulieb verſpätet!
Meinem lieben kleinen Louis, der am ſiebenten
dieſes ſein 5. Jahr zurücklegte, auf dieſem Wege, da
mir ein anderer durch nicht qualifizirbare Bosheit,
Tücke und brutale Gewalt verſchloſſen iſt, meinen
herzlichen Glückwunſch zu ſeinem Geburtstage von
ſeinem Vater
Erust Bhuen.
59
335) Ich mache hiermit die Anzeige,
daß ich mit einer Maſchine Federn putze in
und außer dem Hauſe. Auf Verlangen gehe
ich auch über Land. Holzſtraße 5 Hinterbau.
336) Eine gute Hypothek von circa
1800 fl. wird zu ediren gewünſcht.
Näheres bei der Expedition.
337) Ein junger ſchwarzer Hund mit
weißer Bruſt zugelaufen. Der Eigenthümer
kann ihn Annaſtraße 10 abholen.
In dem Großherzoglichen Holzmagazin
wird abgegeben:
per Raummeter.
buchen Scheidholz I. Claſſe 6 fl. 40 kr.
kiefern
4 fl. 40 kr.
Beſtelltacge: Dienſtäg, Freitag und
Samſtag, Vormittags von 8 bis 11 Uhr.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Hauſer.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag 14. Jan. 113. Vorſt. im 5. Abonn.:
Der Kaufmann von Venedig. Schauſpiel in
55 Atten von Shakespeare, überſetzt von Schlegel,
Bühneneinrichtung von Weſt.
Donnerſtag 16. Jan. 14. Vorſt. im 5 Ab.:
Fidelio. Oper in 2Atten; Muſik von Beethoven.
Im Zwiſchenact wird die „Leonoren= Ouverture
ausgeführt).
Freitag 17. Jan. Abonnement onspendu.
Venefiz für Herrn Regiſſeur Butterweck: Die
Schweſtern von Prag. Komiſches Singſpiel in
2 Atten: Muſik von Wenzel Müller. Hierauf
zum Erſtenmale: Die Polka vor Gericht.
Car=
nevals=Ballet, arrangirt von Siems.
Sonntag, 19 Jan. 15. Vorſt. im 5. Ab.
Tannhäuſer und der Sängerkrieg auf Wartburg.
Romantiſche Oper mit Ballet in 3 Atten; von
Richard Wagner. Sonntagspreiſe.
Sammelliſte des Hülfsvereins
im Großherzogthum Heſſen für die Krankenpflege und
Unter=
ſlützung der Soldaten im Felde pro 1V. Quartal 1872.
1. Für die Vereinszwecke im Allgemeinen:
Von dem Zweigverein in Nidda 200 fl. Jahresbeiträge gingen
ein: Von den Zweighülfsvereinen in Offenbach 58 fl. 48 kr., Alsheim
fl. 40 kr., Ortenberg 18 fl. 24 kr., Bad=Nauheim 26 fl. 40 kr.
111 fl. 32 kr. Zuſammen 311 fl. 32 kr.
II. Jusbeſondere für die Unterſtützung der Invaliden und
Hinterbliebenen aus dem jüngſten Kriege.
Vereinsthätigteit im Anſchluß an die Kaiſer=Wilhelm=Stiftung)
Von der Spar= und Leihkaſſe in Erbach 100 fl.; durch Herrn
Pfarrer Bröning in Wenings: Ertrag der Sammlung in der Gemeinde
Meninas 430 f.; von J. Anigl.- Hoheit der Frau Prinzeſſin Karl.
Von einem früher vorübergehend hier anſäſſig geweſenen
Literaten wurde unlängſt in Wiener Blättern ein Schmäh=Artilel
über Darmſtadt veröffentlicht, welche eine treffliche Erwiderung
durch einen in Wien lebenden geborenen Darmſtädter fand.
In=
dem wir denſelben nachſtehend abdrucken, glauben wir daß unſere
Leſer mit Intereſſe die Vertheidigung unſerer Stadt aus der
Feder eines Darmſtädter Kindes leſen werden.
Eine beſtverleumdete Stadt.
Aus der Wiener neuen freien Preſſe.
Es gibt Städte, auf welchen ein Odium laſtet, das weder
Zeit noch geänderte Verhällniſſe von ihnen entfernen. Zu dieſen
gehört auch Darmſtadt, die Hauptſtadt des Großherzogthums
Heſſen, Reſidenz des Fürſten in dieſem zwar kleinen, aber ſchönen,
günſtig ſituirten Lande. Sie iſt der beſtverleumdeten
eine-
wie ſehr, das habe ich jüngſt mit Betrübniß in einem Feuilleton:
„Aus Darmſtadt;, erſehen, deſſen Verfaſſer ſich ein Jahr lang
in ihr aufgehalten hat, und kraft deſſen ſich befähigt und
berech=
tigt hält, die Stadt und ihre Bewohner verlachen zu dürfen.
Nun, ich habe nicht blos Ein Jahr, ich habe viele Jahre in ihr
verlebt, denn ich bin ihr Kind. Und wenn ich mich gleich keines=
50 fl.; von der Sparkaſſe in Langen 100 fl.; durch Hrn. Dekan Marxz
in Echzell Ertrag der Sammlung in der Gemeinde Echzell 5 fl.; von
N. N. aus Darmſtadt 15 fl. 3 kr.; durch Gr. Landgericht Seligenſtadt
Vergleichsſumme in der Unterſuchungsſache gegen Adam Schwab und
Philipp Kiehl von Klein=Krotzenburg 2 fl.; durch die Expedition der
Darmſtädter 3tg.: 1) von den Schulkindern in Gräfenhauſen 1 fl. 30;
2) von Pfarrvicar Flegler in Framersheim 1 fl. 45; von der
Lud=
wigs= und Mathildenſtiftung in Ortenberg 50 fl.; von der Sparkaſſe
in Gießen 50 fl.; von dem Hülfs=Comite in Schlitz Ertrag einer
Samm=
lung 60 fl.; von der Breuberger Sparkaſſe 50 fl.; von der Kirche in
Köngernheim bei Alzey 3 fl. 30. Im Ganzen zuſammen 493 fl. 18 kr.
Darmſtadt, am 2. Januar 1873.
Der Schatzmeiſter des Hülfs=Vereins.
Michell.
wegs ihrer mütterlichen Zärtlichkeit rühmen kann - im
Gegen=
theil! — ſo darf ich ſie gerade deßhalb mit um ſo größerer
Verechtigung und Unbefangenheit in Schutz nehmen. Denn ich
liebe ſie immer und trotz alledem, meine Vaterſtadt, und es thut
mir wehe, wenn ihr Uebles nachgeredet wird das falſch iſt.
Ihre Mängel und Schwächen kenne ich ſo gut als Einer und
habe damit niemals hinterm Berge gehalten. Zwar bin ich ihr
ſeit länger als einem Vieteljahrhundert fremd geworden, aber
ſie nicht mir. Selten iſt ſeither ein Jahr vergangen, ohne daß
ich ſie heimgeſucht und die alte Anhänglichkeit aufgefriſcht hätte;
erſt vor wenigen Monaten iſt es mir wieder vergönnt geweſen,
mich gründlich in ihr umzuſehen. Daher darf ich es wol wagen,
das Meinige zur Wiederlegung ihres üblen Leumundsbeizutragen.
Man wirft der Stadt Darmſtadt, außer allerlei
Lächerlich=
keiten die vorzüglich auf dem Dialekt ihrer Bewohner baſiren,
gewöhnlich vor, ſie ſei ſtill, langweilig, zopfig, altväteriſch,
phi=
liſterhaft, und wie die mehr oder minder gewählten Epitheten
alle lauten. Der eine ſpöttelt über den Sand ihrer Umgebung,
der Andere über das Gras in ihren Straßen, der Dritte
ver=
höhnt das herrſchende Uniformweſen, der Vierte die äußerliche
16
60
MD.
Schlichthelt ihrer Frauen u. ſ. w. Und Einer ſchwatzt dem
An=
deren nach, ohne Urtheil und ohne Billigkeit; der Fremde kommt
befangen an, und weil ihm nicht das lärmende Leben einer
Weltſtadt entgegentritt, ſo bricht er ſofort in den Stoßſeufzer
aus: Ach, wie langweilig! Er lönnte aber wol Kurzweil
fin=
den und ſogar mehr, Erhebung, wenn er nur Zeit und Luſt
hätte, ſich einem kundigen Führer anzuvertrauen. Es iſt wahr,
das Darmſtadt, welches der Fremde ſieht, iſt eine ſtille, nüchterne
Stadt, wenn dies ein Fehler iſt. Aber es iſt keineswegs ſtiller
als andere ſlleine Reſidenzſtädte ſeines Schlages, Karlsruhe
zum Beiſpiel. Ein Grund des geringen Straßenverkehres iſt
zunächſt die außerordentlich weitläufige Bauart der ſogenannten
Neuſtadt, welche ſich immer mehr ausdehnt und jetzt ſchon einen
prächtigen Ring um die innerſten Stadttheile zieht. Und in dieſer
Hinſicht iſt in der That Darmſtadt diejenige Stadt von ganz
Europa, welche ſich am merkwürdigſten vergrößert. Denn dies
geſchieht nicht durch das Wachſen der Bevölkerung, welches zwar
vorhanden, aber kein anormales iſ, wie in Großſtädten, ſondern
durch dasjenige der Häuſerzahl. In dieſem Betracht darf
Darm=
ſtadt als ein Muſter aufgeſtellt werden, wie es in den Zeiten
der berufenen Wohnungsmiſere nicht häufig gefunden wird, daher
die höchſte Auerkennung verdient. Wer es nur irgend kann, hat
hier ſein eigenes Haus, das er höchſtens noch mit einer Familie
theilt, wenigſtens iſt es ſo in den neuen Stadtvierteln. Dieſe
Vauten ſind alle hübſch, ſie zeigen von Außen zwar keinen
be=
ſonderen Luxus, ſind aber deſto wohnlicher und bequemer im
Innern eingerichtet. Die Mehrzahl iſt im Cottage=Styl gehalten,
keinem fehlt der Garten der auch das ſolchergeſtalt in
Baum=
grün und Blumenpracht eingerahmte Haus von der Straße ſcheidet.
Gewöhnlich ſtehen die Häuſer frei nach jeder Richtung hin, nicht
in zuſammenhängenden Zeilen; die Miethkaſerne der Großſtädte
iſt dort ganz unbekannt. Dies Alles zeugt von behäbigem
Wohl=
ſtand, von Geſchmack und von dem Vorhandenſein einer liberalen,
das Schöne mit dem Sanitären verbindenden Bau=Ordnung.
Es wird daher auch wenige Städten geben, wo die Feuersbrünſte
ſo ſelten und ungefährlich ſind, wie hier. Daß dieſe Bauart
die Abgeſchloſſenheit bedingt, iſt richtig, aber gewiß iſt ſie beſſer,
menſchenwürdiger als ihr Gegenſatz. Viele Einwohner zühlen
dieſe Häuſer nicht, daher auch der Verkehr auf den Straßen ein
geringer. Die letzteren ſind zudem meiſtens überaus breit und
großartig angelegt; ſolcher Straßen, wie die Rheinſtraße, die
Neckarſtraße, die neue Heinrichsſtraße ꝛc. können ſich wenige der
größten Städte rühmen. Wer aber in Darmſtadt das Leben
der Bevölkerung öffentlich pulſiren ſehen will, der vertiefe ſich
nur in die engen, winkeligen Gaſſen der Altſtadt mit ihren
alter=
thümlich unſchönen Namen, wie Ochſengaſſe, Schuſtergaſſe,
Hinkel=
gaſſe, Caplaneigaſſe u. ſ. w. Hieher verirrt ſich der Fremde
freilich niemals, und man kann recht gut ein Jahr lang die Stadt
bewohnt haben, ohne ſeinen Fuß in dieſes regelloſe Häuſergewirre
zu ſetzen. Es iſt dort nichts zu ſuchen; höchſtens läßt ſich
ein=
mal ein pietätvoller Reiſender verleiten, Schiller's
Abſteigequar=
tier „zur Sonnen in der Schirmgaſſe oder Liebig's unſcheinbares
Geburtshaus in der Holzgaſſe aufzuſuchen, vielleicht auch
neben=
bei den famoſen Hünenſtein in der Mitte der Hinkelgaſſe mit
antiquariſchem Intereſſe zu betrachten. Allein dann wird er auch
gewahren, daß hier das Leben fluthet wie anderwärts, zumal es
häufig noch, nach alter Bürgerſitte, aus dem engen Häuslein
auf die nicht minder enge Straße tritt und hier ſeine Geſchäfte
abmacht, ungenirt, im freundnachbarlichen Verkehr.
Ein anderer Grund der den Fremden auffallenden Stille
in den neuen Stadttheilen iſt die ausgebildete Innerlichkeit des
Lebens der höheren Stände. Hier wohnen in der Mehrzahl die
Beamten, die Oificiere, die vermöglicheren Kaufleute, welche ihr
Geſchäft an frequentere Plätze verlegt haben, die Rentiers und
die Coloniſten. Alle dieſe ſind tagsüber beſchäftigt, und während
der Geſchäftszeit hat allerdings der Spottvers recht: „So lang
und breit die Rheinſtraß iſt, es wimmelt drauf ein Acceſſiſt!”
Erſt mit dem Schluſſe der Arbeitsſtunden kommt Bewegung in
die weiten Avenüen. Dannz aber auch zeigen ſich die Damen
nicht mehr ſo vereinzelt, denn es iſt dort noch Sitte, daß das
ſchöne Geſchlecht nicht flanirt und ſeine Spaziergänge nur in
Begleitung berechtigter Beſchützer unternimmt. Wenn aber der
Fremde den Zügen folgen wollte, die an einem ſchönen
Sommer=
abend nach allen Nichtungen hin aus den Thoren fliegen, ſo würde
er finden, daß wol nirgend in einer Stadt die Geſelligkeit in
ſo voller und ſchöner Blüthe ſteht, wie gerade in Darmſtadt.
Es iſt nah und fern umgeben von einem Kranze friſcher, hübſch
angelegter Vergnügungsorte in jedem Genre, wie man ſie ſelten
in einer Zahl finden wird, welche ſogar etwas unverhältnißmäßig
groß iſt gegenüber derjenigen der Bevölkerung, aber für deren
heiteren Sinn und Empfänglichkeit für geſelliges Vergnügen
deut=
lich ſpricht.
Ueberhaupt gehört die Umgegend Darmſtadts zu den ſchönſten,
die man nur finden kann. Zwar nicht die nächſte; gegen Weſten
und Norden breitet ſich eine ſandige Ebene nach dem Rhein und
dem Main hin aus, deren Haupzierde dunkle, duftige
Kieferwäl=
der ſind, deren Monotonie leicht ermüdet. Dagegen prangt gegen
Oſten und Süden der üppigſte Laubwald auf den Vorhöhen des
Odenwaldes und der Bergſtraße; er iſt auf Meilen hinaus von
den ſauberſten Pfaden durchſchnitten, welche zu lauſchigen
Plätz=
chen und ſchönen Ausſichten führen; Jagdhäuſer, Rindenpavillons,
Monumente ſind üderall paſſend angebracht, ebenſo Ruheſitze und
andere Bequemlichkeiten. Man wandelt wie in dem ſchönſten
Park und kann monatelang täglich die Gegend durchſtreifen, ohne
alle ihre Reize durchgekoſtet zu haben.
(Fortſ. folgt.)
Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 14. Jan. In letzter Gemeinderaths=Sitzung wurde
der über 110,000 fl. lautende Voranſchlag über das Schulhaus in der
Friedrichſtraße genehmigt. Deſſen Inangriffnahme wird nunmehr
unge=
ſcumt erfolgen.
Unſere ſtädtiſche Verwaltung will in dem allgemeinen Streben nach
Eröffnung neuer Steuerquellen nicht zurückſtehen. Octroi und
Waſſerzins ſowie die Markt= und Meßgelder ſind altgewohnte Abgaben.
Seit einigen Jahren ſind neu beſteuert: die auf öffentlichen Plätzen
aufge=
ſtellten Buden und Waſſertempel, Verwilligung von Fenſterrecht auf ſtädtiſche
Plätze und Benutzung ſtädtiſchen Geländes zu Anlagen verſchiedener Art.
Eine ſtaͤdtiſche Hundeſteuer war ſchon mehrfach angeregt, wollte aber nicht
ziehen. Wie man hört, ſoll dieſe Frage hiernächſt neu auſgegriffen und
eine Exemptions=Steuer von Luxuspferden in definitive Ausſicht
genom=
men werden.
Far Heu und Grummetgras von gemeinheitlichen Wieſen ſowie von
den aus der Vewirthſchaftung der ſtädtiſchen Promenaden ſich ergebenden
Naturalien, ſowie an Werth und Schaden=Erjatz von Feldſtrafen, gedenkt
die Stadt im Jahr 1873 nach vorliegendem Ueberſchlag 2500 fl.
einzu=
nehmen, dagegen fuͤr das aus den Waldungen zur Fallung vorgeſehene
Holz 26750 fl. zu erlöſen. Bei den theueren Holzpreiſen wird ſicher ein
bedeutender Uebererlös erzielt. Die von gemeinheitlichen Gebäuden zu
er=
wartenden Jahresmiethen beziffern ſich zuſammen auf 4143 fl.
Nach auf hieſigem Burgermeiſter=Amt eingezogener Erkundigung ſieht
die Anbringung einer neuen Rathhaus=Uhr mit erleuchtetem Zifferblatt in
baldiger Ausſicht.
— Am verfloſſenen Samſtag wurde das Gr. Stadtgericht, wie die Gr.
Polizeibehörde durch einen Vorfall allarmirend in Anſpruch genommen,
der den Anſtrich eines Menſchenraubes hatte. Es war nämlich bei letzterer
Behörde von einer dahier wohnenden und in getrennter Ehe lebenden isr.
Ehefrau angezeigt worden, ſoeben ſei ihr 2 Jahre altes Kind, das von
ihrem Dienſtmädchen nach der Tanne ſpazieren geführt worden, vor deren
Augen von einem aus einer Droſchke ſpringenden Mann geraubt und
ent=
führt worden. Das ſofort eingeleitete polizeiliche Verfahren wurde indeß
alsbald wieder ſiſtirt, weil der Ehemann der Frau ſich bei Großh.
Stadt=
gericht geſtellt und die Wegnahme des Kindes als ſein väterliches Recht
declarirt hatte. Das Kind ſelbſt iſt bis auf Weiteres bei dem Anwalt des
Ehemannes untergebracht,
Wie ſchon erwähnt, wird in aller Kürze dahier im Lokale der
„Vereinigten Geſellſchaft; ein großer Maskenball ſtattfinden, zu dem
Jeder=
mann gegen ein geringes Entree eine Karte erhalten kann. Der Ball wird
zum Beſten des Alice=Frauen=Vereins für Krankenpflege, der itrotz ſeiner
beſcheidenen Mitteln ſo außerordentlich ſegensreich gewirkt hat, gegeben, und
geht die erſte Anregung von J. K. H. der Prinzeſſin Alice aus. Der
Zweck ſowohl als auch der Name der hohen Protectorin bürgen dafür, daß
eine zahlreiche Betheiligung ſtattfindet, und verſprechen die Arrangements
ein brillantes Feſt. Wir koͤnnen dieſes Project nur freudig begrüßen, und
insbeſondere auch im lokalen Intereſſe der Stadt. Von jeher wurde unſerer
Vaterſtadt der Vorwurf gemacht, daß der Faſching hier ſpurlos
vorüber=
ginge, und daß ein allgemeines Feſt nicht zu Stande gebracht werden könne.
Das Gegentheil hiervon zu beweiſen dazu bietet uns gerade dieſer Ball,
der für alle Stände berechnet iſt, die beſte Gelegenheit. Moͤge unſere
Bürgerſchaft jetzt zeigen, daß in Darmſtadt der Humor nicht ganz
ausge=
ſtorben iſt.
Redaction und Verlag: L. C. Wittlch'ſche Hofbuchdruckerei.