Darmstädter Tagblatt 1873

Allergnädigſt privilegirtes

136. Jahrgaug.

Abonnementspreis
2fl. 18 kr. jährl. incl. Bringer=
John. - Auswärts werden von
allen Poſtämtern Beſtellungen
entgegengenommen zu 5u kr. Pro
Quartal incl. Poſtaufichlag und
Beſtellgebühr.

Inſerate
werden angenommen: in Darm=
ſtadt von der Expedition, Rhein=
ſtraße Nr. 23, in Beſſungen
von Friedrich Blößer, Friedrich=
ſtraße Nr. 1. ſowie aus wär
von allen ſoliden Annoncen
Expeditionen.

Amfliches Organ
für die Bekanntmachungen des Großherzoglichen Kreisamtes Darmſtadt.

4e H.

Mittwoch den 8. Januar

1873.

Bäcker- und Metzger=Feilſchaften in Beſſungen vom 6. bis 12. Januar 1873.
1 kr. Schweineſchmalz
ausgelaſſenes
24 „
A„ Schwartenmagen
20 „ Bratwurſt
ndesgleichen 11½ „ fu. 36 Roggenm. 11½½„ Nierenfett
Leberwurſt
1
Brod in kleinen Laiben 1 „ Leber
4 „ Blutwurſt
2 „ Schweinefleiſch
24 „ Gemiſchte Wurſt
1 „Schinken oder Dörrfleiſch
32 Kalbfleiſch
32 „ Hammelfleiſch
ALzzl Spes

32 kr.
32 „
28 „
28 „
20 „
20 „
8 „
21 „
21

pD.

Gefundene Sachen.
Im Laufe der letzvergangenen 8 Tage ſind nachverzeichnete gefundene Gegenſtände hier angezeigt beziehungsweiſe abgegeben worden:
1) ein gehäkeltes Geldbeutelchen, — 2) ein Kopfkiſſenüberzug, - 3) ein Spazlerſtock,
4) ein Paar Glacehandſchuhe,
5) ein Cigarren=Etuis, — 6) ein Zeugſtiefel, - 7) ein Hund zugelaufen, - 8) eine Gans zugelaufen, - pos. 7 und 8
befinden ſich im Verwahr der Finder.
Die Eigenthümer werden aufgeforbert, ſich zur Begründung ihrer Anſprüche innerhalb 4 Wochen um ſo gewiſſer zu melden,
als ſonſt. nach=Vorſchrift der Armenordnung über dieſe Gegenſtände verfügt werden wird.
Darmſtadt, am 7. Januar 1873. „
Großherzogliche Polizei=Verwaltung der Haupt= und Reſidenzſtadt Darmſtadt.
Freſenins, Polizei=Commiſſär.

B e k a n n t m a ch u n g.
Betreffend: Anmeldung und Prüſung der einjährig Freiwilligen.
Diejenigen Militärpflichtigen, welche als einjährig Freiwillige dienen wollen und im Großherzogthum Heſſen nach 8 20 der
Militär=Erſatz=Inſtruction vom 26. März 1868 (Reg=Blatt Nr. 21) geſtellungepflichtig ſind, haben ihre Anmeldung ſchriftlich,
unter Berückſichtigung der 88 148. 149. 151-155 der Militär=Erſatz=Inſtruction bis zum 1. Februar 1873 bei der unter=
zeichneten Commiſſion einzureichen, falls ſie ſich der im März k. J. ſtattfindenden Prüfung zu unterziehen beabſichtigen.
Der Meldung ſind beizulegen:
a. ein Geburtszeugniß (Taufſchein),
b. eine beglaubigte Einwilligung des Vaters, oder des Vormundes,
c. ein Unbeſcholtenheitszeugniß, welches für Zöglnge von höheren Schulen (Gymnaſien, Realichulen, Progymnaſien und
höheren Bürgerſchulen) von dem Director bezw. Rector der betr. Lehranſtalt, für alle übrigen jungen Leute aber von
der Polizei=Obrigkeit auszuſtellen iſt.
Bei Nichtbeobachtung der beſtehenden Vorſchriften, oder Einreichung des Geſuchs nach dem angegebenen Termine, kann die
Zulaſſung zu der nächſten Prüfung nicht ſtattfinden.
Der Prüfungstermin, ſowie das Local, worin dieſelbe vorgenommen wird, wird ſpäter öffentlich bekannt gemacht werden, eine
ſpecielle Einladung erfolgt nicht.
Die unterzeichnete Commiſion macht außerdem auf folgende Beſtimmungen ausdrücklich aufmerkſam:
Die Berechtigung zum einjährig freiwilligen Militärdienſt darf nicht vor dem vollendeten 17. Lebensjahre und muß bei Verluſt
des Anrechts ſpäteſtens bis zum 1. Februar des Kalenderjahres nachgeſucht werden, in welchem das 20. Lebensjahr vollendet wird.
Mit der Anmeldung um Zulaſſung zum einjährigen Militärdienſt iſt die Aufgabe des Rechts, an der Looſung Theil zu
nehmen, verbunden.
Ausnahmsweiſe kann der durch die verſäumte rechtzeitige Anmeldung verloren gegangene Anſpruch durch Entſchließung der Er=
ſatzbehörde dritter Inſtanz wieder verliehen werden, wenn der betheiligte Militärpflichtige noch nicht an einer Looſung Theil zu
nehmen verpflichtet war, oder vermöge ſeiner Loosnummer disponibel geblieben iſt. Im letzteren Falle darf die Vergünſtigung indeß
nur dann eintreten, wenn der deßfallſige Antrag vor der zweiten Aushebung, bei welcher der betheiligte Militärpflichtige zu con=
curriren hat, formirt wird.
Geſuche um Wiederverleihung der durch verſäumte rechtzeitige Anmeldung verloren gegangenen Berechtigung ſind an die zu=
ſtändige Kreis=Erſatz=Commiſſion zu richten. - Darmſtadt, den 31. December 1872.
Großherzogliche Prüfungs=Commiſſion für einjährig Freiwillige.
Strecker.
Pabſt.

28

K5.
Local=Polizei=Reglement.
Mit Ermächigung Großherzoglichen Mimiſteriums des Innern vom 23. d. Mts. zu Nr. M. d. J. 15627 wird bezüglich
des Fahrens am weißen Thurme dahier nachſtehendes Local=Polizei=Reglement erlaſſen:
8 I.
Das Einfahren in die Ernſt=Audwigſtraße vom Ernſi=LAudwigsplatze aus hat auf der Weſtſeite und das Herausfahren aus der
genannten Straße nach dem Ernſt=Ludwigsplatze auf der Oſtſeite des weißen Thurmes zu geſchehen.
8 2.
Zuwiderhandlungen unterliegen der Beſtraſung nach Art. 371 des Polizeiſtrafgeſetzes.
Darmſtadt, am 31. Dezember 1872.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Dr. Goldmann.
B e k a n n t m a ch u n g.
Wir. bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß Geſuche um Unterſtützung aus der Staatsunterflützungskaſſe fortan nicht
mehr bei Großherzoglichem Miniſterium des Innern, ſondern bei den Großherzoglichen Kreisämtern einzureichen ſind.
Darmſtadt, den 6. Januar 1873.
Großherzogliches Kreisamt Darmſtadt.
Dr. Goldmann.

139)
Veröffentlichung
aus dem Firmen=Regiſter Großherzoglichen
Stadtgerichts Darmſtadt.
Seit dem 30. Dezember 1872 iſt die
zu Darmſtadt unter der Firma: „Erſte
deutſche Aſtral=Gas=Anſialt von Karl Wil=
helm Langes beſtandene Fabrik auf Karl
Julius Lange zu Darmſtadt als alleinigen
Inhaber übergegangen und iſt die Firma
geändert in: „Erſte deutſche Aſtral=Gas=
Anſtalt von Karl Julins Langen. Der
Inhaber hat dem Karl Wilhelm Lange zu
Darmſtadt Procura ertheilt.
Darmſtadt, den 2. Januar 1873.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Piſtor,
Vogel,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
140) Bekanntmachung.
Montag den 13. Januar, Vormittags
um 10 Uhr, ſollen die im Laufe des Jah=
res vorkommenden ſtädtiſchen Fuhren, ſowie
das Herbeifahren von Waſſer bei Bränden
auf hieſigem Rathhauſe öffentlich verſteigert
werden.
Darmſtadt, den 7. Januar 1873.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.

Feilgebotenes.
5081) Ein 1½ſtöckiges Wohnhäus
in geſunder Lage mit Hofraum, Garten u.
Pumpbrunnen ꝛc. unter günſtigen Bedingungen
zu verkaufen. Nüheres in der Expedition.
8487) Als Antwort auf verſchiedene
Nachfragen die Nachricht, daß fortwährend
Lohkäſe
zu haben ſind, die anerkannt das beſte
Material zum Feueranmachen, ſowie
zur Erhaltung einer ſchönen Gluth bei Stein=
kohlenfener unentbehrlich ſind.
Preis ab hier 40 kr., frei in's Haus
geliefert 46 kr. per Hundert.
Heyl'ſche Gerberei,
Mühlſtraße 9.

EmAiSch GOOsPasta

gegen Huſten und Heiſerkeit.
Die Paſſa bewährt ſich als ein vorzüglich linderndes Mittel bei katarrhaliſchen
Affectionen und chroniſchen Bruſtleiden. — Die Zuſammenſetzung der Paſta iſt der Art,
daß auch bei häufigem Genuſſe derſelben der Magen nicht geſäuert wird. - Das
Präparat zeichnet ſich vor ähnlichen, zu gleichem Zwecke gebräuchlichen Mitteln, durch
einen angenehmen, nicht allzuſüßen Geſchmack aus.— Preis per Schachtel 21 kr.
Roſen=Apothebe von Karl Engelhard in Frankfurt a. M.
Niederlage:
8772)
In Darmſtadt: Apotheke von H. Mexoh.

Aromatisches Hräutor-Elixir
5269)
gegen
das Ausfallen der Haare, zur Reinigung
des Kopfes von Schuppen.
Dieſes Kopfwaſchmittel verhindert ſelbſt
nach Nervenfieber, Wochenbett ꝛc. ꝛc. das
Ausfallen der Haare wenn es vier Wochen
nach der Geneſung nur acht Tage täglich
angewandt wird; es reinigt aber auch den
Kopf von den ſo läſtigen Schuppen oder
Schinnen und iſt das beſte Mittel gegen/
die ſo läſtige Kleienflechte.
Nur zu haben bei
Wilhelminenſtraße 23. W. Schäſer,
nächſt der kath. Kirche. Hoftheaterfriſeur.
9712) Einen großen Vorrath Zimmer=
ſpäue bei Ackermann, Wagnermeiſter,
Heinrichſtraße 2.
Holländiſches Silbergeld
zum Nennwerth, gegen Abnahme von
Lava-bats,
reinſchmeckend und billig, bei
Chriſtian Habich,
Gernsheim a. R.
WB. Herr Fritz Heß in Darmſtadt,
ranichſteinerſtraße 31, nimmt Be=
ſtellungen entgegen.
140

1)
Ruhrer Kohlen.
Stückreiches Fettſchrot per Ctr. 56 kr.
Stückkohlen per Ctr. 1 fl. 12 kr.
Tannenſcheidholz zu jedem beliebigen
Quantum wird abgegeben.
Daſſelbe klein geſchnitten zu Klötzchen frei
ans Haus per Ctr. 48 kr. empfiehlt
Heinrich Hirſchheuſer,
Soderſtraße 13.

Eine Gährbütte, 18 Ohm haltend,
6 Stück neue 9 Ohmfaß, muſterhaſte Ar=
beit, empfehle für Bierbrauer.
9760
Küfer Gelfius.

Eine „Anweiſung, die
WEpilepsie
ſFallſucht, Krämpfe)
durch das ſeit 11 Jahren bewährte
Quante'ſche Univerſal= Geſund=
heitsmittel binnen kurzer Zeit radikal
zu heilen. Herausgegeben vom Erfinder
Lr. A. Quante, Fabrikbeſiher zu Wa=
rendorf in Weſtfalen”, welche gleich=
zeitig zahlreiche, theils amtlich
conſtatirte reſp eidlich erhärtete
Atteſte und Dankſagungsſchreiben vor
glücklich Geheilten aus allen fünf Welt=
theilen enthält, wird auf directe Franco=
Beſtellungen vom Herausgeber gratis=
franco verſandt.
(9516

142)
Ludwigshöhe.
Täglich friſche Kreppel.

A5

Vermiethungen.
6694) Bleichſtraße Nr. 17 im dritten
Stock iſt Stube und Cabinet ohne Mö=
bel an einen Herrn zu vermiethen.
8068) Beſſungen. Ein vollſtändiges Logis
W. Geyer, Hofmaurermeiſter.
bei
8297) Bleichſtraße 2 iſt der mitt=
lere Stock, beſtehend aus 5 Picen, Weg=
zugs halber zu verm. u. ſogleich zu beziehen
8658) Ein kleiner Laden ohne Woh=
nung am 17. Februar 1873 zu vermiethen.
H. Noack, Ludwigsplatz Nr. 1
9081)Alexanderſtraße Nr. 4 ein großes
Logis im Hinterbau gleich zu beziehen.
F. Heißner.
9463) Ein möblirtes Zimmer, Vorder=
haus parterre. J. Knispel, Hof=Chirurg,
Grafenſtraße Nr. 19.
9475) Schwanenſtraße 49, hinter dem
Botaniſchen Garten iſt ein Logis (Parterre)
beſtehend aus 4 Zimmer mit abgeſchloſſenem
Vorplatz, Küche, Keller, Boden, Mitgebrauch
der Waſchküche und des Bleichplatzes ſogleich
zu bezithen.
„2
W.
4
PiNa PAAAA BarAAAAAaAus
F 9569) Waldſtraße 23 eine 8
H.
5 freundl. Wohnung im Seitenbau
F
L von 3- 4 Piecen, per 1. März k. J. B
H beziehbar zu verm. M. Mayer.
5
2
Ez A=-
Be;
AAREUARRTURAAAEAAND
9690) Annaſtraße Nr. 38 eine große
Wohnung im 1. u. 2. Stock zu rerm.
9723) Ein freundliches Zimmer
mit Cabinet, Ausſicht auf den Louiſen=
platz, zu vermiethen und ſofort zu beziehen.
Näheres Louiſenplatz Nr. 7.
3) Ein möbl. Zimmer zu vermiethen
Holzhofſtraße 7.
4) Im Hauſe Stiftſtraße 51 iſt
der mittlere Stock, beſtehend aus 4 Zim=
mern, Küche, Mitgebrauch der Waſchküche und
Bleichplatz, gleich beziehbar, zu verm.
54) Promenadeſtraße 37
iſt auf 1. März eine Wohnung zu ver=
miethen. Zu erfragen auf dem Comptoir
der C. F. Winter'ſchen Buchdruckerei.
66)
Neckarſtraße 26
parterre, im Vorderhauſe, 4 Zimmer, Küche,
Glasabſchluß, 2 Bodenkammern, Bleich=
platz ꝛc. bis zum 1. April beziehbar.
Näheres 1 Treppe hoch.
67) Schloßgartenſtraße 55 zwei freund=
liche Logis zu vermiethen und das eine
gleich zu beziehen.
109) Rheinſtraße Nr. 13 iſt im Hinter=
hauſe eine Wohnung, beſtehend aus 3 Zim=
mern, Cabinet, Küche, Keller und Boden=
kammer, gegen einen jährlichen Zins von
110 fl. vom 5. März 1873 ab zu vermiethen.
Wegen Einſicht der Wohnung wolle man
ſich an Frau Querner wenden.
143) Ein großer gewölbter Keller zu
vermiethen. Alexanderſtraße 17.
144) Ein Laden mit Logis, getrennt
oder zuſammen zu vermiethen und Anfangs
April beziehbar.
J. Gerhard, Ernſt=Ludwigſtraße 7

145) Karlſtraße Nr. 14 iſt ein Logis,
beſtehend aus 3 Zimmern nebſt allem Zu=
behör, bis Anfangs April zu beziehen.
Näheres eine Stiege hoch.

Vermiſchte Nachrichten.
8599) In meinem Kurz= und Mode=
waaren=Geſchäft iſt eine Lehrlingſtelle zu
beſetzen.
Carl Hornmann.
9573) Einige ledige Herren können Logis
erhalten im Vorderhaus des Mainzer Hof,
große Ochſengaſſe.
9496) Es können 3- 4 Arbeiter Schlaf=
ſtellen erhalten. Heinheimerſtraße 29.

29
146) Das Verzeichniß über die für's
2. Semeſter 1872 zur israelitiſchen Ge=
meindekaſſe dahier zu erhebenden Schulgelder
liegt vom 7. d. Mts. an acht Tage lang
zur Einſicht der Intereſſenten auf unſerer
Gemeindeſtube dahier offen.
Darmſtadt, den 5. Januar 1873.
Der Vorſtand
der israelitiſchen Religionsgemeinde.
Zu miethen geſucht
auf Ende März unter Umſtänden auch früher
für eine ältere Dame zwei unmöblirte Zim=
mer, womöglich mit Kaffee und einfachem
Mittagstiſch. Näheres Neckarſtraße Nr. 19
mittlerer Stock.
[9744
12) Mitleſer zur Darmſtädter Zei=
tung und Frankfurter Journal geſucht in
Stein= od. Sandſtraße. Näheres Sandſtr. 2.

78)
J Cope
Sparkaſſe in Qurmſtadt.
Die Sparlaſſe iſt an folgenden Tagen, nämlich:
Montag den 6. und 13. Januar,
Dienſtag den 7. und 14. Januar,
Donnerſtag den 2., 9. und 16. Januar,
Freitag den 3., 10. und 17. Januar 1873
Vormittags von 9-12 Uhr und Nachmittags von 2-4 Uhrgeöffnet.
Die Zinſen von Einlagen können nach 8 8 der Statuten nur
im Monat Januar ausbezahlt werden.
Einleger, welche die Zinſen zum Kapital beigeſchrieben
haben wollen, khaben nicht nöthig, deshalb ihr Büchelchen vorzulegen;
alle Zinsbeträge, welche im Januar nicht baar ausbezihlt werden, werden auch
ohne Vorlage der Büchelchen vom 1. Januar an zum Kapital
geſchlagen und als ſolches verzinſt.
Darmſtadt, Ende Dezember 1872.
Der Verwaltungsrath der Sparkaſſe.
9654)
Darmſtädter Oeconomen=Verein.
ROII
Samſtag den 11. Januar Abends 8 Uhr im Ritſert'ſchen Saale.
Fremdenkarten können durch Vereinsangehörige bis zum 8. Januar bei jedem Bor=
ſtandsmitglied angefordert werden, und es erfolgt im Zuſagungsfall deren Behändigung
durch den Vereinsdiener mindeſtens 2 Tage vor dem Ball.
Der Vorſtand.
84)
General=Verſammlung
der Allgemeinen Arbeiter=Kranken= und Sterbe=Kaſſe
zu Beſſungen
Sonntag den 12. Januar 1873 Nachmittags präcis 1 Uhr bei Herrn Gaſtwirth
Peter Schäfer (vormals Hoffmann).
Aufnahme von Mitgliedern findet zu jeder Zeit ſtatt.
Tagesordnung: 1) Rechnungsablage.
2) Beſprechung der Statuten.
3) Wahl des Vorſtandes.
Die Rechnungsablage liegt zu Jedermann's Einſicht bei dem Rechner F ried rich
Eigenbrodt, Weißbindermeiſter, 8 Tage lang vor der Generalverſammlung offen.
Der Vorſtand.
Beſſungen, im Januar 1872.
1
147)
Geſangverein „Liedertafel.
Sonntag den 12. Januar 1873 Nachmittags 4 Uhr
General=Ver ſ a m m l u n g
im hinteren Locale bei Bierbrauer Heß.
Der Vorſtand.

30

M5.

(Eine geſchickte Weißzeugnäherin, be=
G Cjonders in Herren=u. Damenhemden,
empfiehlt ſich Promenadeſtraße 6, 3r Stock.

4

Samſtag den 11. Januar

82)

12 4
G 4
im Gaſthuuszz.k r.-T r a u b e.
Anfang 8 Uhr.
Die Vergnügungs=Commiſſion.

72⁄)

In der Hauptwerkſätte der Reichs=Eiſenbahnen von Elſaß=Lothringen zu
Montiguy bei Metz finden tüchtige Maſchinenſchloſſer, Keſſelſchmiede
und Metalldreher dauernde Beſchäftigung bei hohem Verdienſt.
Nähere Auskunft ertheilt auf Wunſch der Unterzeichnete.
Monliguy bei Metz, den 2. Januar 1873.
Der Kaiſerliche Eiſenbahn=Maſchinenmeiſter.
Volkmar.

9) Eine Tapetenfabrik ſucht
gegen
ASOMOAU hohe
Proviſion. Franko=Offerten
gub Chiffre T 6113 beför=
dert die Annoncen= Expe=
dition von Wösdalt
Hooye in Frank.
Lurt a. M.
10) Für eine chemiſche Fabrik wird ein
zuverläſſiger Arbeiter als Aufſeher ge=
ſucht=Sofortiger Eintritt erwünſcht. Offerten
erbittet man an die Exp. d. Bl.
99) 3-4000 fl. gegen 4fache ge=
richtliche Sicherheit geſucht. Schriftliche
Offerten unter Nr. 99 an die Exp.
125) Hausburſche geſucht.
In ein hieſiges Gaſthaus wird ein
Hausburſche geſucht, der mit Pferden um=
zugehen weiß und alsbald eintreten kann.

7Sin Madchen aus anſtändiger Fa=
8 48 milie wünſcht als Ladenmädchen
placirt zu werden. Näheres Nieder Ram=
ſtädter Straße 15 parterre.

149) Dienſtmagd geſucht.
Bei einer kinderloſen Herrſchaft kann eine
gut empfohlene Magd zum 16. Februar
d. J. eintreten. Nieder=Ramſtädter Straße
Nr. 38 eine Treppe.

1Ein Seribent ſucht dauernde Stelle.
5 CRefectirende wollen ſich unter Nr. 103
an die Exp. d. Bl. wenden.
151) In eine Reſtauration wird ein
braves Dienſtmädchen gegen hohen Lohn
zum ſofortigen Eintritt geſucht.
Näheres Schützenſtraße 1 im Laden.
152) Verloren wurde in der Neujahrs=
nacht von der Vereinigten Eeſellſchaft bis
Eck der Eliſabethenſtraße ein ſilberner Ohr=
ring. Der Finder wird gebeten, ihn ab=
zugeben in der Exp. gegen eine Belohnung.

153) Es werven 2 gebrauchte Miſt=
beetfenſter zu kaufen geſucht.
Sandſtraße Nr. 30.
154) Ein ſchwarzer Schleier wurde
Sonntag Abend verloren. Auf der Exped.
zu erfragen gegen gute Belohnung.

Angekommene u. durchgereiſte Fremde

In der Traube. Mrs. Wickham nebſt
Sohn aus England, Hr. Böker von Bonn, Hr.
Overweg nebſt Gemahlin v. Reichsmark. Rentiers;
Hr. Bar. v. Hügel, Oberſt a. D. v. Wiesbeden;
Hr. Dr. Blanke v. Stuttgart; Hr. Mahler nebſt Familie,
Rentier v. Baden=Baden; Hr. v. Biſſing, Ritt=
meiſter v. Babenhauſen; Hr. Colonel Tracy nebſt
Familie von New York; Hr. Hofmann. Profeſſor
von Berlin; Frau Dr. Stone nebſt Familie von
Boſton; Hr. Langner, Inſpector v. Berlin; Hr.
Feldſtein, Fabrikant v. Caſſel. Hr. Zahn, Lieut.
v. Butzbach; Hr. Gamer, Ingenieur v. Waghäu=
ſel; Hr. Dr. Hertz, Profeſſor v. München; Frhr.
v. Gemmingen, Prem.=Lieut. v. Berlin; Hr. Koch
v. Mühthauſen, Hr. Eckert v. Leipzig, Hr. Schnee=
gans v. Elberfeld, Hr. Matienberger von Mühl=
hauſen, Hr. Spahn v. Bingen, Hr. Hoffmann v.
Creuznach, Hr. Eckhard, Hr. Cleß, v. Frankfurt,
Hr. Cords v. Crefeld, Hr. Rieß v. Berlin, Hr.
Volbracht v. Barmen, Hr. Gabriel v. Frankfurt,
Hr. Fricke v. Berlin, Hr. Münch v. Mannheim,
Hr. Fiſcher v. Brüſſel, Hr. Mühlberger v. Cöln,
Hr. Meining, Hr. Sonnenfeld, v. Hannoder,
Hr. Notermann nebſt Gemahlin v. Mainz. Hr.
Enders nebſt Gemahlin v. Famburg,Hr. Oehme
v. Cöln, Hr. Kerb v. Berliu, Hr. Dortzenbach v.
Mannheim, Hr. Brockmann, Hr. Kröger, v. Chem=
nitz, Hr. v. Baur v. Ronedorf, Hr. Mertin von
Gera, Hr. Strauß nebſt Gemahlin, Hr. Löweuick,
v. Frantfurt, Kaufleute.
Im Darmſtädter Hof. S. Erl. Graf
Uexcül von Cannſtadt; Hr. Normann von Cann=
ſtadt; Hr. Büchner, Student v. Boun; Hr. Jor=
dan, Kaufm. v. Roßdorf; Hr. Morin von Hanau;
Hr. Sommerlad, Schulinſpector v. Offenbach; Hr.
Färber nebſt Familie v. Mainz: Hr. Hanniel. Po=
lytechniker v. Stuttgart; Hr Creutz, Fabrikant v.
Michelſtadt; Hr. Schonhof v. Offenbach, Hr. Opel
v. Rüſſelsheim, Hr. Wolf v. Offenbach, Geſchworne;
Hr. Bogt, Bürgermeiſter, Hr. Felſing, Hr. Hirſch,
Hr. Silbereiſen, v. Gießen; Hr. Kröll, Gaſtwirth
v. Nauheim; Hr. v Below „ebſt Gemahlin von
Hannover; Hr. Johann v. vermſchatz; 9r. John
Buck aus England; Hr. Obermüller v. Friedberg;
Hr. Neuſtadt, Baukdirector v. Mannheim; Hr.
bartenſtein, Lehrer v. Grünſtadt; Hr. Roesler,
Architect v. Wiesbaden; Hr. Otmer von Gießen,
Hr. Bornemann v. Hamburg. Hr. Pfarrius von
Berlin, Hr. Lünnemann v. Wien, Hr. Bloch von
Mainz, Hr. Zimmermann v. Speier, Hr. Meyer
v. Bremen, Hr. Bülle d. Berlin, Hr. Konsky v.
Frankfurt, Hr. Trapp v. London, Hr. Goßler v.
Darmſtadt, Kaufleute.

Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 8. Jan. Wie man hort fangen die Räumlichkeiten des Poly=
technikums der wachſenden Studentenzahl gegenüber an, unzulänglich zu
werden und ſoll bereits die Frage eines neuen Anbaus in Anregung gekommen
ſein. Das Gebäude iſt ſtädtiſch, wie der Grund und Boden, auf dem es ſteht, das
Polytechnikum dagegen Staats=Anſtalt. Es würde ſich daher nicht leicht
einrichtbar erzeigen, daß von Seiten des Staats auf ſtädtiſches Eigenthum
gebaut würde, viel näher liegen würde es, die Realſchule in das gedachte
Gebäude zurück zu verlegen und für das Polytechnikum einen Neubau anzuſtreben.
Das Kehrichtwegfahren in hieſiger Stadt pro 1873 wurde
einem Conſortium von hieſigen Fuhrleuten um 3400 fl. zugeſchlagen.
* Obwohl die Neujahrs=Nacht ſonſt ziemlich ſtill verlaufen iſt, ſo
iſt dieſelbe doch nicht ohne Unglücksfall herumgegangen, indem ſich ein
junger Mann im Landwehrweg den Daumen weggeſchoſſen hat.
Die derzeitige Orgel in der Stadtkirche ſoll demnächſt einer Ver=
ſteigerung ausgeſetzt werden.
1 Mit ſtiller Wehmuth blickt das Marktpublikum von der Rathhaus=
Uhr auf die Weiße=Thurm=Uhr. Die Erſtere ſteht ſeit Wochen und
ſind die Zeiger weggenommen, die Letztere verſteht kein Menſch, indem das
Zeigerwerk nicht erkennbar iſt!
Geſtern Nachmittag gegen 1 Uhr ſtarb der allgemein verehrte Geh.
Ober=Conſiſtorial=Rath und erſter Stadtpfarrer Rinck im 73. Lebensjahre
in Folge eines Schlaganfalls. Sein Tahinſcheiden wird in weiten Kreiſen
Theilnahme erregen.
½.

O Bei der anhaltenden ganz ungewöhnlich hohen Temperatur wird
bei den Intereſſenten die Befürchtung immer allgemeiner, daß der Winier
vorübergeht ohne Eis zu bringen und liegt die Frage nahe genug, woher
und auf welche Weiſe dieſes in den letzien Jahren für techniſche Zwecke und
ſelbſt für viele Haushaltungen unentbehrlich gewordene Material in größeren
Quantitäten zu beziehen ſei. Für unſere Gegend kann das Eis ſowohl aus
der Schweiz als aus Norwegen entnommen werden; letzteres gilt für halt=
barer, wird indeß wahrſcheinlich etwas theurer kommen. Sicher aber würde
der Bahntransport bei den gewöhnlichen Tariſſätzen das Eis derart ver=
theuern, daß eine Benutzung deſſelben nur in wirklichen Nothjällen noch
möglich und eine Erhöhung des Bierpreiſes z. B. kaum zu vermeiden ware.
Nur ein außerordentlich billiger Frachtjatz fur Eis könnte einen Bezug des=
ſelben im Großen ermoͤglichen, hierzu aber iſt eine vorgangige Verſtändigung
der verſchiedenen Bahn=Verwalungen noͤthig, wozu bekanntlich auch einige
Zeit gebraucht wird.
gedenfalls waͤre es fur diejenigen, welche in die Lage kommen könnten
event. Eis. beziehen zu müſſen, von höchſtem Intereſſe bei Zeit zu wiſſen,
zu welchem. Preiß ſie einzelne Waggons oder gunze Bahnzüge erhalten
könnten, da ſelbſtverſtändlich bis Mitte März auf Froſt gewartet. wird,
dann aber der Bezug von Eis ſofort beginnen muß.
Bei dem coloſſalen Eisbedarf, ſcheint eine raſche Erledigung obiger
Fragen nicht bloß im Intereſſe der Conſumenten, ſondern auch in dem der
betr. Bahn=Verwaltungen zu liegen.
Geſtern ſchlugen in der Städtiſchen Tanne die erſten Amſeln.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.