Allergnädigſt privilegirtes
Darmſtädter
Fran- und Anzeine-Butt.
17
135. Jahrgang.
Ericheint
m Verbindung mit dem
Ver=
ordnungsblatt' für den Kreis
Darmſtadt, welches Mittwoc
ausgegeben wird. täglich. außer
Conntag und Montag
Abonnementspreis
inck. des Verordnungsblattes
ährlich 2 fl. 24 kr.
T a g e b l a t
Stadt und Rreis Darmſtadt.
Inſerate
werden angenommen:m Darm
ſtadt von der Expedition,
Rhein-
ſtraße Nr. 23. in Beſſüngen
von Friedrich Blößer,
Friedrich=
ſtraße Nr. 7. ſowie auswärts
von allen ſoliden Annoncen=
Expeditionen.
R6s.
Dienſtag den 10. November.
1802.
Verſteigerungen.
7925) Bekanntmachung.
Die zum Nachlaß der Landwirth
Chri=
ſtian Kröh Wwe. gehörigen Immobilien
Flur. Nr. ⬜Klftr. 19 132 612 Acker am Sandhügel 29 107 251 Acker bei der Mar= 29 219 36= tinsmühle,
Acker auf der Hard, 38 98 167 Acker rechts der Die 38 99 166 burgerſtraße,
Acker daſelbſt, 38 100 210 40 108 611 Acker vor dem Eichel= 40 161 284 acker,
Acker am Schefthei 41 31 233 mer Weg links,
Acker neben der vor= 45 08 228 derſten Seiterswieſe,
Wieſe die Opper= 45 12 142 mannswieſe,
Wieſe daſelbſt, 45 13 87 „ 38 101 123 Acker rechis der Die=
burgerſtraße,
ſollen Montag den 25. Noobr. l. J
Vormittags 10 Uhr
öffentlich an den Meiſtbietenden mit
un=
bedingtem Zuſchlag verſteigern.
Darmſtadt, den 25. October 1872
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
8616) Bekanntmachung.
Zum öffentlich meiſtbietenden
Verkauf=
des bisherigen, überzählig gewordenen
Offizier=Equipage=Wagens des Regiments iſt
Termin auf
Samſtag den 23. d. Mts.,
Vormittags 11 Uhr,
im Hofe der Cavallerie=Caſerne hierſelbſt
anberaumt, zu welchem ſtlaufliebhaber
ein=
geladen werden.
Darmſtadt, den 14. November 1872.
Das Kommando des 1. Großh. Dragoner=
Regiments (Garde=Dragoner=Regiment)
Nr. 23.
8537) Bekanntmachung.
Das in den hieſigen Garniſon=Anſtalten
im Jahre 1873 abgängig werdende alte
Lagerſtroh ſoll an den Meiſtbietenden
verdungen werden, wozu ein Licitations=
Termin auf
Donnerſtag den 21. November
Vormittags 10 Uhr
im Büreau der unterzeichneten Garniſon=
Verwaltung, Mühlſtraße Nr. 2. anberaumt
worden iſt, zu welchem Unternehmungsluſtige
hierdurch eingeladen werden.
Die Bedingungen ſind in gedachtem
Bü=
reau zur Einſicht ausgelegt.
Darmſtadt, den 12. November 1872.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
8617) Der Bedarf an Victualien,
als: Fleiſch, Brod, Semmel, Hülſenfrüchte,
Kartoffeln, Material=Waaren ꝛc., ſowie der
Bedarf an Goda und Heife für das
hieſige Garniſon=Lazareth pro 1873 ſoll im
Wege der öffentlichen Submiſſion an den
Mindeſtfordernden vergeben werden.
Hierzu iſt Termin auf Freitag den 22.
d. Mts., Vormittags 10 Uhr, im dieſſeitigen
Geſchäftslocale, woſelbſt die Bedingungen zur
Einſicht offen liegen, anberaumt.
Lieferungsluſtige werden hiermit
aufge=
fordert, ihre Gebote ſchriftlich und verſiegelt
mit der Aufſchrift: „Submiſſion auf
Victu=
alien pro 1873- bis zu dem genannten Tage
an uns einzureichen. Wer die Bedingungen
nicht einſieht und unterſchreibt, kann mit
ſeiner Offerte nicht gehört werden.
Nach=
gebote bleiben unberückſichtigt.
Darmſtadt, den 16. November 1872.
Die Garniſon=Lazareth=Commiſſion.
Wixhausen.
8618
Freitag, den 22. November Vormittags
10 Uhr wird im Hauſe des Friedrich
Rinner daſelbſt Folgendes öffentlich
ver=
ſteigert: 2 Kühe und 1 Rind, 3 Schweine
(ein trächtiges Mutterſchwein), eine Parthie
Waizen, Korn, Hafer, ferner Kartoffel,
Dickwurz, Kohlraben und Weißrüben,
als=
dann Heu, Stroh, ein großer Haufen Dung
ſowie allerlei ſonſtiger Hausrath, worunter/
ſich eine Partie guter Transportfäſſer befinden.
Feilgebotenes.
5081) Ein 1½ſlöckiges Wohnhäus
in geſunder Lage mit Hofraum, Garten u.
Pumpbrunnen ꝛc. unter günſtigen Bedingungen
zu verkaufen. Näheres in der Expedition.
D
Fin älteres Klavier von Schied=
C, mayer in gutem Zuſtande iſt billig
zu verkaufen. Zu erfragen bei der Exped.
7782) Ein gutes Geſchäftshaus in einer
der beſten Lagen der Altſtadt iſt zu verkaufen.
8464) 2 Schweinſtälle, maſſiv von
Sand=
ſtein, ſowie eine ſteinerne Krippe werden
Bauveränderung halber billig abgegeben.
Näheres Hochſtraße 32.
8253) ¾ Gchoppengläſer, 10
ver=
ſchiedene Sorten, ſind neu angekommen.
F. Kraetzinger Sohm.
ſine große Parthie leere Bordeaux=,
C Sherry=, Portwein=, Madeira= u.
Malaga=Faß billig abzugeben bei
Carl Emil Callmann,
Rheinſtraße. 17
70
1ſoonsches Haſſoe-Surrogat
iſt die beſte Beimiſchung zum Kaffee. Eine
ſchöne Läuterung u. Verbeſſerung des reinen
Kaffeegeſchmacks, wodurch eine beträchtliche
Erſparung an Kaffee möglich wird, ſind
ſanerkannte Vorzüge dieſer Specialität.
In Blechbüchſen 17 kr., 32 kr. und
1 fl. 2 kr. Proben zu Dienſten.
18620
Niederlage bei Hrn. G. L. Mriegk.
268
M. 68
1026
8248)
K½
P.
A AractzimsCr OOhm
Ludwigſtraße II.
Zeige hiermit an, daß ich ein Lager für Gasbeleuchtung: Lüſtres mit und
ohne Zug, Lyras, Wandarme ꝛc., ſowie einzelne Meſſing= und Glastheile zu denſelben
neu angelegt habe, welches ich bemüht ſein werde, dem Bedarf entſprechend zu entwickeln.
Ich empfehle mich unter Verſicherung reller Preisſtellung bei ſolider Waare!
8621) Bei dem Unterzeichneten iſt der ſchon ſeit vielen Jahren ſo beliebte
14
Wandkalender für 1873 zum Hausgebrauz,
erſchienen und aufgezogen wie unaufgezogen zu haben. Derſelbe enthält außer dem
Kalendarium die Genealogie des Großherzoglichen Hauſes, ſowie Münzberechnungstabellen.
Cr. Längnes, Buchdruckerei.
8622)
Ausverkauf
aller Arten Damen= 8; Kinder=Filzſchuhen zu billigſten Preiſen.
00
C. Sahussier.
Ludwigſtraße 20.
Ludwigſtraße 20.
Die Handſchuh-Fabrik
von
3)
2)
GVe AEATRATAN
empfiehlt ihr Lager, in allen Arten Mandschauhan.
Ghlipsen & dravnttem, das Neueſte und Feinſte in
großer Auswahl. - Wasessleder zum Fenſterputzen.
8624)
Der
zir
Hh.
Leutſche Bazarſur Herrengarderobe
SSchützenſtraße Nr. 5)
theilt hierdurch mit, daß er einen ſehr billig gekauften Poſten Winterröcke (Sack=
Façon) 9½ fl. und Winter=Ueverzieher 12fl. aueverkauft, wodurch
Gelegen=
heit zu günſtigem Kauf geboten wird. Gleichzeitig empſiehlt derſelbe ſein Lager in
Schlafröcken, Anzügen, Beinkleidern ꝛc. ꝛc. zu billigen Preiſen.
S
China-Wasser.
das ächte Eau de quinine von Ed. Pinand,
gegen das Ausfallen der Haare, zur
Reini=
gung des Kopfes von Schuppen und zur
Stärkung des jungen Nachwuchſes der Haare.
Pomade woelle de Boeuf an quinine,
Ochſenmarkpomade mit Chinin,
unterſtützt wirkſam den Erfolg des China=
Waſſers und wird da allein mit gleichfalls
gutem Erfolg zur Stärkung des jungen
Nachwuchſes angewandt, wenn man ſich
durch Waſchungen zu leicht den Kopf
er=
kälten könnte. Aecht zu haben bei,
W. Schäſer, Hoftheater=Friſeur,
Wilhelminenſtraße 23,
gegenüber Herrn Hornmann.
8625) Große einthürige Kleiderſchränke
ſtehen im Heerdweg 39 zu verkaufen.
8626) 1 Federbett nebſt Pfühl, ſowie
1 Winter=Paletot zu verkaufen.
Hügel=
ſtraße 21 zwei Stiegen hoch.
Vermiethunnen.
6694) Bleichſtraße Nr. 17 im dritten
Stock iſt Stube und Cabinet ohne
Mö=
bel an einen Herrn zu vermiethen.
5857) Ecke der Waldſtraße u.
Caſernen=
ſtraße iſt der mittlere Stock, mit oder ohne
Stallung, ſogleich zu vermiethen. Zu
er=
fragen bei Schreinermeiſter Kunz.
6408) In meinem Hauſe, Waldſtraße 2.
iſt der mittlere Stock, beſtehend aus 4
Zim=
mern, Kabinet, Küche, abgeſchloſſenem
Vor=
platz, anderweitig zu vermiethen und gleich
zu beziehen.
F. Büdinger, Schloſſermeiſter.
6784) Alexanderſtraße 16 eine Stiege
hoch ſogleich an zwei ineinandergehende
möblirte Zimmer zu vermiethen.
7048) Dieburgerſtraße Nr. 42 iſt ein
möblirtes Zimmer nebſt Cabinet zu vermiethen.
7205) Schulſtraße 10 ein neu
hergerichteter Laden mit oder ohn=
Logis zu vermiethen.
7209) Ein ſchönes möbl. Zimmer zu
vermiethen. Louiſenſtraße 10 über 2 Stiegen.
7216) Die ſeither von Hrn. Lieutenant
Schön bewohnten möblirte Zimmer nebſ=
Stallung und allem Zubehör ſind zu verm.
Ecke der Zimmerſtraße Nr. 2.
7441) Ein möblirtes Zimmer in der
Manſarde iſt zu vermiethen und ſogleich zu
beziehen. Marktplatz Nr. 12.
mit geräumigem
4 Ein Laden Comptoir und
Magazin neu und moderr hergerichtet in
beſter Lage iſt zu vermiethen und gegen
Ende dieſes Jahres zu beziehen. Näheres bei
der Expedition dieſes Blattes.
7497) Sandſtraße 10 erſter Stock
Zim=
mer und Cabinet (möblirt) alsbald zu verm.
421519) Eine Dohnug von 15 Zim T
1
mern, Hochparterre, untere Eliſabethen= F
2E
8 ſtraße, nächſt der Promenade, mit
5 Stallung und Mitgebrauch des Gar= *
tens, iſt alsbald zu beziehen. Die
9
Wohnuug wird auch ohne Stallung
F abgegeben. Näheres in dem Logis=
E Nachweiſungs=Büreau von
B. L. Trier Ludwigsſtraße.
4
7521) Grafenſtraße 18 ein Raum zu
ver=
miethen, der zu einem Magazin geeignet iſt.
(*in ſchön möblirtes Zimmer zu ver=
8 Cmiethen untere Waldſtr. 46 parterre.
7575) Waldſtraße 22. Eine freundliche
Wohnung im Seitenbau, beſtehend in vier
Piecen, Küche, Keller, Holzplatz ꝛc. zu
ver=
miethen und alsbald zu beziehen.
7678) Eine freundliche Manſarden=
Wohnung, beſtehend aus 2 geraden und
2 ſchrägen Zimmern nebſt Küche und allen
andern Bequemlichkeiten, alsbald beziehbar.
Hochſtraße Nr. 27.
7716) Ludwigſtraße 3 die Manſarde
gleich. beziehbar.
7796) Alexanderſtraße 6 der mittlere
Stock bald zu beziehen.
Alexanderſtraße 4 ein großes Logis im
Hinterbau gleich zu beziehen. F. Heißner.
7967) Kirchſtraße 8, 2. Stock ein fein
möblirtes Zimmer.
7980) Alexanderſtraße 16 3. Stock ſind
2 ſehr freundlich möblirte Zimmer ſofort
beziehbar.
8036) Der 3te Stock meines Hauſes,
Schloßgraben Nr. 15, iſt zu vermiethen und
ann ſofort bezogen werden.
Adam Gießmann, Reſtaurateur.
8197) Die in der Hochſtraße gelegene
früher Knipp'ſche Hofraithe iſt unter
vor=
theilhaften Bedingungen zu verkaufen oder
von Januar 1873 ab anderweit zu
ver=
miethen. Näheres Hochſtr. Nr. 6. Gengenbach
C 45in möblirtes Zimmer Ernſt=Ludwig=
8
2 ſtraße Nr. 15 erſter Stock.
8313) Ein ſehr freundliches, gut möblirtes
Zimmer ſofort zu vermiethen.
Eliſabethen=
ſtraße Nr. 62 dritte Etage.
8316) Eine kleine Stube mit oder ohne
Möbel an einen ruhigen ſoliden Herrn zu
vermiethen. Eliſabethenſtraße Nr. 52.
8334) Möblirte Stube Louiſenſtr. 8.
8390) Beſſunger Herdweg 23 ein
ſchön möblirtes Zimmer an einen
ſo=
liden Herrn zu vermiethen.
8411) Bleichſtraße 17, iſt Stube und
Kabinet mit Möbel an einen Herrn zu verm.
R8S.
1027
8067) Der mittlere Stock in dem neu
erbauten Hauſe des neuen nordöſtlichen
Stadttheils, zunächſt der Pankratiusſtraße,
beſtehend aus 3 Zimmern imit 1 Balkon,
Küche, abgeſchloſſenem Vorplatz, Boden,
Keller, Mitgebrauch der Waſchküche, der
Einquartierungsſtube, des Bleichplatzes und
Gartens ꝛc., iſt zu 160 fl. zu vermiethen
und alsbald zu beziehen.
Näheres bei Maurermeiſter Müller,
am Arreſthaus.
8391 Louiſenſtraße 40 in Logis,
3. Stock, 3 Zimmer, Küche ꝛc. enthaltend,
baldigſt zu beziehen.
Ebendaſelbſt ein möblirtes Zimmer,
1. Stock, nach der Straße gehend, gleich
F. Rabenau.
beziehbar.
8416) Ludwigsplatz Nr. 4, zwei
Zimmer an einen einzelnen Herrn Anfang.
December zu beziehen.
8401) Ein möblirtes Zimmer. Preis
Heinrichſtraße 72.
5 fl.
8495) Grafenſtraße Nr. 39
eine Wohnung, 4 Zimmer, Küche,
abge=
ſchloſſener Vorplatz zu verm. Preis 180 fl.
8511) Marienplatz (Sommerſeite) Nr. 10,
ein Zimmer mit Cabinet nebſt Zugehör,
daſelbſt Stallung für 2 Pferde,
Burſchen=
ſtube und Heuboden, ſogleich beziehbar, zu
Ph. Schütz.
vermiethen.
8513) Hölgesſtraße Nr. 9 iſt der untere
Stock, 3 Zimmer, Küche und ſonſtige
Be=
quemlichkeiten anderweitig zu vermiethen u.
kann ſofort bezogen werden.
8582) Kiesſtraße Nr. 18 zwei
freund=
liche ineinandergehende Zimmer zu
vermie=
then und ſogleich zu beziehen.
8587) Bleichſtraße 46 oberer Stock ein
bis zwei Zimmer zu vermiethen.
Permiſchte Nachrichten.
(en Theilnehmern des Alice=
2L Lyceums zur Nachricht, daß
die Vorträge definitiv Dienſtag den
19. November d. J. beginnen.
Das Comité.
Nückſtändige Forderungen für die an
3 I0 das vormalige 2. Großherzoglich
Heſſiſche Jäger=Bataillon gelieferten
Be=
kleidungs= ꝛc. Gegenſtände ſind bei dem
un=
terzeichneten Regiments=Kommando anzu
melden.
Mainz. im November 1872.
Kommando des 4. Großh. Heſſ. Infanterie=
Regiments (Prinz Carl) Nr. 118.
v. Gründker Oberſt.
kann gegen Vergütung von
L.
Schu1l4 k. pr. Wagen neben
der Scheuer des Herrn Bodenheimer am
Weiterſtädter Weg abgeladen werden.
Wilh. Ganß.
7654) Ein junger Kaufmann wünſch
in ſeiner freien Zeit einem hieſigen
Geſchäfts=
mann die Bücher zu führen. Gefl. Offerten
erbittet man ſich durch die Exp. d. Bl.
GALAAAA-uLzudzile”
Mittwoch den 20. November um ½7 Uhr,
im Saale der Vereinigten Geſellſchaſt.
Bille=Verkauf in der Hofbuchhandlung von A. Klingelhoeffer.
Programm.
1) Zeplett, Allegro, Scherzo, Andante, Variationen u. Finale
Hummel.
B. Josefy (Piano), C. Sivori (Alto), I. de Swerk (Cello), B. Keyl CContrabaß),
A. de Vroye (Flöte), F. Sensee (Oboe), A. Stennebruggen (Horn).
2) Andante aus „Lucia von Lammermoor- (m. oblig. Flöte) (Donizett!
Marie Honbelli u. A. de Vroye.
3) a. Adagio Religioso Oe Swerh; b. Al Ongherese Gehuber.
Jules de Swert.
4) a. Arietta, „Pur dicestis Cotti; b. Haideröslein Schubert Anna Regan.
5) a. Chant Polonais (Chopin; b. Tarantella di Bravura CLis2t) B. Losefiy.
6) Arie aus „Linda di Chamounizé (Donizetti)
Awina Valerla.
Saynette (Soloſcene): Oh Monsieur! (Gondinet) geſpielt von Marie Dumas.
8) Damen=Terzett aus „Die heimliche Ehei (Cimarosal.
Marie Honbelli, Auna Regan. De Hérie-Jablache oder Adéle Honuier.
9) Der Maskenball (Sivori,
Camillo Sivori,
10) Lied: Wohin
Anna Regan.
11) La Colasa, neues ſpaniſches Lied (Anonymus)
Marie Honbelli
12) Ave Maria nach Bach's erſtes Präludium (Gouno c.
Vorgetragen von Marie Honbelli, Anna Regan, Valeria, de Hérie-hablache
&am Honnier, Sivori, R. Joseſiy, de Swert, de Vroye, Keyl, Stennebruggen & lSensee.
Leiter des Concertes: Herr Kapellmeiſter E. Meizdorſ.
[8628
Der Concert=Klügel iſt aus der königl. ſächſ. Hof=Pianofabrik von Julins Blüthner.
Biz
Wii les
Wertrtirartrrikr.
Das Gilberwaaren=Lager
von
Laaavus Posen Wive.
befindet ſich von heute an
Leil 29, I. Stock.
Foanlſurt a. H., 13. Noobr. 1872.
(8532
862
Prokeſtanten=Verein.
Ordentliche Generalverſammlung
Mittwoch, den 20. d. M. Abends 7½ Uhr im gartenſaal des
Darm=
ſtädter Hofs.
Tagesordnung:
1) Ergänzungswahl des Vorſtandes,
2) Rechnungsablage für das Vereinsjahr 187172,
3) Berichterſtattung über den Verlauf und dermaligen Stand der kirchlichen
Ver=
faſſungsangelegenheiten,
4) Berichterſtattung über den Proteſtanten=Tag in Osnabrück und deſſen Beſchlüſſe.
Der Vorſtand.
8326) Koſt und Logis mit Be=
Kin gebrauchtes, aber gut erhaltenes
5 CRollwägelchen wird zu kaufen dienung (billig und gut) für 2 Schüler,
geſucht. Zu erfragen bei der Expedition. die hieſige Schulen beſuchen.
Wo? ſagt die Expedition d. Bl.
7273) Schüler, welche hieſige Lehranſtalten
beſuchen, finden freundliche Aufnahme.
Wilhelminenſtraße 21.
8611) Eine kinderloſe Frau ſucht
Monat=
dienſte, auch für den ganzen Tag. Sackgaſſe 5.
R6s.
1028
8630) Einem geehrten Publikum von Darmſtadt u. Beſſungen,
die ergebene Anzeige, daß wir durch mehrmaligen bedeutenden
Aufſchlag (105 pCt.) ſämmtlicher Glashütten=Beſitzer uns
ge=
zwungen ſehen, mit dem Preiſe unſerer Arbeiten verhältnißmäßig
Achtungsvollſt
zu ſteigen.
Sämmtliche Glaſermeiſter von Darmſtadt
und Beſſungen.
8631)
TTEEAmTTORCOTO
im Saale der Vereinigten Geſellſchaft
Morgen Abend ¾7 Uhr.
Billet=Verkauf und Brogramme in der Hofbuchhandlung von Auguſt Klingelhoeffer.
972)
von
Norädeutscher Lkoyd.
Postdampfschifrkahrt
Bremen nach Henyork und Baltimore
eventuell Gomthampton anlautend.
279
D. Baſtimore 20. Novbr. nach Baltimore
23. Novbr. nach Newyork.
D. Beſer
D. Deutſchland 30. Novbr. nach Newyork.
D. Aoſel
D. Bremen
D. Main
D. Heipzig
D. Hanſa
D. Htraßburs.
7. Decbr. nach Newyork
11. Debr. nach Newyork.
14. Decbr. nach Newyork.
18. Decbr. nach Baltimore
21. Decbr. nach Newyork.
28. Decbr. nach Newyork.
4. Jan. 113 nach Newyork.
D. Ahein
D. America 11. Jan. 1873 nach Newyork.
15. Jan. 1873 nach Baltimore
D. Berlin
18. Jan. 1873 nach Newyork.
D. Weſer
25. Jan. 1873 nach Newyork.
D. Aoſel
1. Febr. 1873nach Newyork.
D. Main
8. Febr. 1873 nach Newyork.
D. Donan
12. Febr. 1873 nach Baltimore
D. Hſio
15. Febr. 1873 nach Newyork.
D. Hanſa
D. Deutſchland 22. Fbr. 1873 nach Newyork.
Paſſagepreiſe nach Newyork: Erſte Cajüte 165 Thaler, zweite Cajüte 100 Thaler
Zwiſchendeck 55 Thaler Preuß. Courant.
Paſſagepreiſe nach Baltimore: Cajüte 135 Thaler, Zwiſchendeck 55 Thaler Pr. Crt.
von Bremen nach Heworleans
via Havre t. Havann.
D. Jrankfurk 20. Novbr. D. Köſn 18. December. D. Jrankfurt 22. Januar 1873.
D. Htraßburg 19. Februar 1873.
und ferner ein= oder zweimal monatlich.
Paſſagepreiſe: Erſte Cajüte 180 Thaler; Zwiſchendeck 58 Thaler Preuß. Courant.
von Fremen nach Hestindien via Jouthampton
Nach Gt. Thomas, Colon, Savanilla, Curaçao, La Guahra u. Porto
Cabello mit Anſchlüſſen via Panama nach allen Häfen der Weſtküſte Amerikas,
ſowie nach China und Japan
D. Hanoper 6. December. D. König Wilhelm 6. Januar 1873.
und ferner um 6. jeden Monats.
Nähere Auskunft ertheilen ſämmtliche Paſſagier=Expedienten in Bremen und deren
Dio Birection des Horddentschen Lloyd.
inländiſche Agenten, ſowie
603) Der Unterzeichnete iſt beauftragt, für die vorſtehenden Dampferlinien Paſſage=
Scheine abzugeben und ertheilt Auskunft.
Carl Gerseknhauer, Haupt=Agent.
604) Zum Abſchließen von Ueberfahrtsverträgen auf obige Dampfſchiffe halte ich
meine Agentur beſtens empfohlen.
C. S. Wehl.
3511) Mit obigen Dampfſchiffen befordert Paſſagiere und Güter der für die Herren
Lüdering &a; Co. in Bremen conceſionirte General=Agent
Leopoid Sohiimennamtm, Georgſtraße Nr. 8.
2
Hine geübte Punktirerin wird
S= gegen guten Lohn geſucht.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
8
ſFin guter bürgerlicher Mittags=
C. tiſch Weinbergſtr 23 parterre.
ſEin Mädchen von geſetztem Alter,
E welches im Kochen und jeder Haus.
arbeit erfahren iſt, kann durch gute Zeug
niſſe empfohlen, zu einer einzelnen
Dam=
alsbald in Dienſt eintreten. Näheres
Rhein=
ſtraße 23, Seitenbau.
New=Orleans, 12. Nov. Das
Poſtdampf=
ſchiff des Nordd. Loyd Straßburg,
Capt. J. Barre, welches am 21. October
von Havre ſegelte und Havana am 8 dſs.
Monats erreichte, iſt heute wohlbehalten
hier angekommen.
8632) Krant wird in und außer dem
Hauſe geſchnitten.
J. Schubkegel,
Bachgaſſe 18.
8633) Hiermit empfehle mich dem
ge=
ehrten Publikum in allen Arbeiten auf
der Nähmaſchine. Herrenhemden nach
Maaß und Muſter, ganze Ausſtattungen
werden prompt und billigſt gefertigt.
C. Müller,
Bleichſtraße Nr. 40 Hinterhaus links.
8634) Der Krautſchnitter Wilh. Rühl
wohnt in der unteren Verbindungsſtraße von
der Sandſtraße bis zur Weinbergsſtraße bei
Zimmermann Haun Nr. 6, Beſſungen.
E
„niuaut
4r689) Geſucht wird
P auf Januar, Februar oder März k. J.
ein Laden mit Keller und
Maga=
zins=Räumlichkeiten; Logis erwünſcht,
jedoch nicht unbedingt nöthig.
Schriftliche Offerten sub Chiffre 48
A nimmt die Expedition d. Bl. entgegen.
„u
8502) Ein Mädchen, welches ſelbſtändig
kochen kann und etwas von Hausarbeit
ver=
ſteht und mit gutem Zeugniß verſehen iſt,
wird ſogleich gegen guten Lohn geſucht.
Stadt=Allee Nr. 1.
lour.
Beoidur aton Dietz
empfiehlt ein gutes Glas Lager= und
Export=Bier, Mittwoch und Samſtag
Leberklös und Gauerkraut. (8499
8529) Wegen Bau=Veränderungen wird
meine Wirthſchaft vom 15. d. Mts. an
auf einige Zeit geſchloſſen.
Achens=Mühle, im November 1872.
D e h n.
8601) Ein graues Pelzkäppchen
ver=
loren auf dem Wege von der
Wilhelminen=
ſtraße, Hügel= und Steinſtraße bis zur
Hölgesſtraße. - Gegen Belohnung
abzu=
geben Hölgesſtraße 14 zweiter Stock.
8602) Ein Mädchen, das im Kochen und
aller Hausarbeit erfahren und gute
Zeug=
niſſe aufweiſen kann, wird gegen guten Lohn
auf Weihnachten zu miethen geſucht.
Neckar=
ſtraße Nr. 24 zwei Treppen hoch.
6 Spengler
im Anfertigen von Blechbüchſen bewandert,
finden lohnende Accord=Arbeit bei
¹p
G. L.. (09l,
Frankfurter Straße Nr. 10,
8635) Oſfenbach a. M.
8612) Ledige Herren können Koſt und
Logis erhalten, im Prinz Emil 1 St. h.
6s.
1029
mpf=
burg
ſctober
dſs
ehalten
ndem
gel,
ge
au
ach
8610) Ich warne hiermit Jedermann, außer
mir, meiner Frau nebſt Schwiegerſohn Amend
und Frau, irgend Jemand etwas auf meinen
Namen zu borgen oder zu leihen indem wir
für Nichts haften.
Peter Peter.
Rottmann'ſche Heilmethode
Mit Gegenwärtigem zeige ich an, daß ich
meinen Wohnort von Aſchaffenburg nach dem
kgl. Luſtſchloß=Orte Schleißheim,
25 Minuten von München an der Oſtbahn,
verlegt habe und auch ferner Bruſtkranke in
Behandlung nehme. Auch brieflich umgehen.
Rath u. Hülfe. Näheres u. Proſpecte gratis.
8636)
Dr. mod. Rottmann.
8637) Ein gebrauchtes Kinder=Sitz
wägelchen wird zu kaufen geſucht.
Waldſtraße Nr. 21
6 (ine feine herrſchaftliche Woh
3Enung von 5 - 6 Zimmern nebſt
Zubehör wird von einer ruhigen, nur aus
drei Perſonen beſtehenden Familie geſucht.
Gef. Adreſſen unter Nr. 8638 in der Exp
d. Bl. abzugeben.
8639) Am Donnerſtag den 14. d. Mts
wurde im Hoftheater ein brauner Paletot
mit ſchwarzem Sammetkragen vertauſcht. Man
bittet denſelben bei Logenmeiſter Weber,
Die=
burgerſttaße 6, abzugeben, da der betreffende
Billeteur hierfür haftbar iſt.
8640) Es wurde am 15., Abends
zwi=
ſchen 5 und 6 Uhr, in der Karlſtraße nach
dem Gymnaſium ein Portemonnaie von
rothem Juchtenleder mit etwa 2 fl. Inhalt
verloren. Der redliche Finder wird gebeten
daſſelbe gegen Belohnung Annaſtraße 34
ſabgeben zu wollen.
Der 62. Jahrgang (1873) von Leske's
Schreib= und Geſchäftskalender
zeich=
net ſich vor allen bisherigen durch ſeinen
beſonders reichen Inhalt aus. Vorzugsweiſe
verdienen aus demſelben die praktiſchen
R=
ductions=Tabellen der Maße, Gewichte und
verſchiedenen Geldwährungen, ferner die
vie=
len gemeinnützigen, im Leben wohl zu
ver=
werthenden, geſchäftlichen Mittheilungen und
endlich die aus beſter Quelle geſchöpften,
höchſt intereſſanten ſtatiſtiſchen Notizen her
vorgehoben zu werden. Alles dies empfiehlt
den Kalender jedem Beamten, jedem
Ge=
ſchäftsmanne, jeder Familie. Er dürfte
die=
ſen in vielen Fällen ein treuer Rathgeber
und Helfer ſein. Sein handliches Format,
klein Octav, das die Benutzung als
Taſchen=
kalender zuläßt, ſowie der billige Preis von
42 Kreuzern, zu welchem er durch alle Buch
und Papierhandlungen ſowie vom Verleger,
C. W. Leske in Darmſtadt, Frankfurter
Straße 5 zu beziehen iſt, dürften ihm
eben=
falls zur Empfehlung dienen.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag. 15. Nov. 11. Vorſt. im 3. Abon.:
Die Nibelungen. Trauerſpiel in 4 Akten mit einem
Vorſpiel v. Hebbel. Kriemhild: Frau Niemann=
Seebach als Gaſt
Donnerſtag, A. Nov. 12. Vorſt. im 3
Abon.: Zampa oder: Die Marmorbraut. Oper
in 3 Akten, Muſik von Herold.
Freitag, 22. Nov. 13. Vorſt. im 3. Abon.:
Adrienne Leconvreur. Drama in 5 Akten von
Scribe und Legouvs. Adrienne: Frau Niemann=
Seebach als Gaſt.
Großh. Muſeum und Bildergalerie im Schloß,
geöffnet Sonntag von 10-1 Uhr, Dienſtag,
Mitt=
woch, Donnerſtag und Freitag von 11-1 Uhr.
Großh. Hofbibliothek im Schloß, geöffnet
täg=
lich von 9-12 Uhr Vormittags und ſaußer Samſtag,
von 2- 4 Uhr Nachmittags.
Sparkaſſe. Zahltage Montag, Dienſtag.
Donner=
ſtag, Freitag von 9-12 Uhr Vormittags. Jeden
Dienſtag von 2- 4Uhr Nachmittags werden die
Spar=
kaſſebüchelchen gegen die Interimsſcheine ausgegeben.
Darmſtädter Vollsbank, eingetragene
Ge=
noſſenſchaft, verbunden, mit Spar=Kaſſe.
Geſchäft=ſtunden täglich Morgens von 9-12 Uhr
Nachmittags von 3-6 Uhr. Kaſſeſchluß um 5 Uh=
Nachmittags. Sparkaſſe=Büchelchen werden ſogleich
bei der Elnlage ausgefertigt.
Spar= und Leihkaſſe in Beſſungen, Carlsſtraße
Nr. 2, Zahltage Dienſtag und Samſtag von
8-12 Uhr Vormittags.
Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.
Mitgetheilt von W.
Nr. 99. Darmſtadt vor 200 Jahren.
(Fortſetzung.)
Hr. Dieheicher: Hiebevor ſey bräuchlich geweſen, daß bey
Rath ein Anſchnitt=Regiſter, was nämlich im Herbſt die Bürger
vor Wein bekommen, gehalten worden wäre, und darnach hätte
man ſich in Anſchneiden gerichtet oder richten können. Was die
Wein partirer anlange, hätte der Acciſer ein ſonderbar Regiſter
was vor fremde Weine in die Stadt komme, ſolche ſeyen billig
dann auch vom Pürgermeiſter zu notiren.
Hr. Bürgermeiſter Hug, weil hiebevor die Syndici und
Stattſchreiber mit zum Anſchnitt gegange, ſo begehe er ſolches
zu continuiren und ſey in übrigen Hr. Dreyeichers Meynung.
Aus dieſem Beiſpielshalber gegebenen einen Stadtraths=
Protokolle iſt die Art der Geſchäfte, welche die Väter der Stadt
zu beſorgen hatten, zu beurtheilen. Sie waren, wie es durch
die Natur eines Gemeindehaushalts bedingt iſt, von größerer
oder kleinerer Bedeuſung. Ihre Bemühungen um das Wohl der
Stadt verſchaffte ihnen aber auch gar mannichfache öffentliche
Anerkennungen. Dahin gehörten namentlich die Einladungen zu
Hochzeiten, zuweilen auch zu Kindtaufen, welche dem Senate im
Ganzen zu Theil wurden.
Dem Leſer zur Unterhaltung wollen wir ein ſolches
Ein=
ladungsſchreiben mittheilen. Es iſt vom Jahr 1651 und
lautet alſo:
Ehrenvöſte vorſichtige, ehrſame und wohlweyſe insbeſonders
hochgeehrte Herren:
Demnach durch ſonderbare Schickung Gottes des
Allmäch=
tigen auch ſeiner göttlichen Allmacht providens ich mich an die
vielehren= und tugendreiche Jungfrau Annam Sibillam des
ehren=
vöſten vorachtbaren und wohlweyſen Herren Peter Dreyeicheis
Handelsman und des Raths allhier älteſter eheleiblicher Tochter
nicht allein aus wohlbedachtem Muth, vorheriger weiſer
delibe-
ration auch guter Freunde vernünftigem Beyrathen und meiner
liebſten Eltern gutem Conſens ohnlanghin ehelichen verlobt und
verſprochen, ſondern nunmehr auch entſchloſſenen Willens ſeind,
ſolch unſer chriſtliches Ehrenwerk durch einen öffentlichen
Kirch=
gang und prieſterlicher Kopulation uff Dienftag d. 18. dieſes
Monats Novembis chriſtlicher Ordnung und hieſigem Gebrauch
nach allhie in der Pjarrkirchen vor dem Angeſicht des
Allerhöch=
ſten zu confirmiren und zu vollziehen.
Wann dann einen ehrſamen, wohlweyſen Rath als meine
großge. hochgeehrte Herren neben anderen erbetenen anſehnlichen
Herren und Hochzeitgäſten ſolchem unſerem hochzeitlichen
Ehren=
feſt beyzuwohnen, ich ſonderlich gern dabey ſehe und haben möcht,
Als gelangt an dieſelben mein ganz dienſtfleißiges Bitten und
Erſuchen, es wollen dieſelben mir und meiner lieben Geſponß,
auch ganzer Freundſchaft die hohe Ehr und großen Favor
er=
weyſen und zu berührter Zeit uff dem Rathhaus allhier
erſchei=
nen mit ihrer auſehnlichen praesens unſeren chriſtlichen
Kirch=
gang condecoriren und zieren, Gott und ſeinen gnadenreichen
Segen zugleich mit anrufen, forders was nach vollbrachtem
Gottesdienſt und prieſterlicher Copulation jetziger ſchlechten Zeit
nach aus Küchen und Keller aufgetragen werden und zum Beſten
ſein möcht, beneben andern erbotenen vornehmen Herren und
Hochzeitgäſten in Fröhlichkeit mit genießen, auch großge.
Für=
willen nehmen und ſolch unſer angeſtelltes Hochzeitfeſt in Fried
und Freud vollbringen helfen. Solches wie es gereicht, Gott
als Stifter des heiligen Eheſtands zu Ehren, mir und meiner
Vertrauten aber zu hohen und großen Gunſten werde ich nach
meinem geringen Vermögen nicht genugſam zu verdienen noch zu
verdanken wiſſen. E. E. W. W. Rath damit zu großge.
Wohl=
wollen mich ganz dienſtlich recommendierent und göttlicher
Ob=
ſorg treulich empfehlend.
Datum Darmſtadt d. 11. Nov. 1651.
E. E. W. W. Raths
dienſtergebener und in Ergebung bereitwilligſter Diener
Johann Grandhomme.
Wie viele der Herren Senatoren der Einladung Folge
ge=
leiſtet haben, iſt nicht gemeldet, aber der Beſchluß des Senats
269
1030
R68.
iſt uns überliefert. Er lautet: Hierauf hat E. E. Rath
verord=
net, daß dem Hochzeiter und ſeiner Geſpons ſechs Reichsthaler
ins Hochzeitsgeſchenk preſentirt werden ſolle.
Mitunter mögen ſolche Ehrenbezeigungen läſtig geworden
ſein. So wurde im Jahre 1667 einmal der Bürgermeiſter von
unbekannten Leuten in Weiterſtadt die derſelbe für Zigeuner hielt,
zu Gevatter gebeten. Er glaubte dieſe Chriſtenpflicht nicht
ver=
weigern zu dürfen und erklärte ſeine Bereitwilligkeit. Darau
wurde der Stadtweinmeiſter und der Heimburger beauftragt, des
Bürgermeiſiers Stelle in Weiterſtadt zu vertreten und den Leuten
2 fl. Geſchenk zu bringen. Die beiden Abgeordneten erhielten
für ihre Bemühung eine Flaſche Wein „mit auf den Weg= und
netwas an Geld.
Auch in anderer Art wurden öfters dem Stadtrath
Ehren=
bezeugungen zu Theil, z. B. durch Widmungen von Gedichten
und Comödien, die aber in der Legel in der Hoffnung auf ein
ſcheſchenk erfolgten. So bezeigte im Jahre 1670 der Buchdrucker
Chriſtoph Abel, als er die Stadt verließ, um ſich anderswo
niederzulaſſen, dem Senat ſeine Hochachtung durch ein Gedicht,
worin er demſelben ſeinen Dank ausſprach. Wir wollen daſſelbe
dem Leſer nicht in ſeiner ganzen Länge mittheilen, ſondern nur
in ſeinem Anfange und ſeinem Schluſſe.
Daſſelbe beginnt mit den Worten:
„Neunmal iſt es Winter worden, neunmal hat des Schnittters
Hand,
In den heißen Sommertagen, Sirius gar hart verbrand,
„Neunmal hat die Göttin Flora in den Blumen Rock geſtutzt
„ Und neunmal hat Gott Lyäus ſeine Kelter ausgeputzt
„Weil ich bin allhier geſeſſen
„Unter Eurer Schutz=Cypreſſen
„Darunter ich viel Freundſchaft hab genoſſen,
„Tie bloß auß Ihren Gunſten iſt entſproſſen.”
Es ſchließt mit dem Wunſche:
„Sie leben lang geſund, Gott ſegne Thun und Laſſen
„Auf allen Ihren Gaſſen,
„Daß alles, was Sie thun, ſey recht und wohl gemacht
„Diß iſt mein Hertzens=Wunſch zu tauſend guter Nacht.
Der Rath beauftragte den Bürgermeiſter Schlechter hierauf
„ pro discretione Einen Reichsthaler zu verrechnen und zu
ver=
ehren.”
(Fortſ. folgt.)
Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 19. Nov. Laut Allerhöchſter Cabinetsordre haben
S. M. der Kaiſer mit Zuſtimmung und auf Wunſch S. K. H. des
Groß=
herzogs den beſtimmungsgemäß dazu berechtigten Fahnen und Standarten
der Großh. Heſſ. Truppen das eiſerne Kreuz verliehen.
Den Landgerichls=Aſſeſſor bei dem Landgericht Ortenberg und
Richter bei dem Bezirks=Strafgericht daſelbſt Carl Müller iſt auf ſein
Nachſuchen in den Ruheſtand verſetzt worden.
— Der hieſige Anwaltverein hat kürzlich in einer Eingabe an das
Juſtizminiſterium die Erhöhung der Advocaturtaxe angeregt. Sie datirt
noch aus 1810 und eniſpricht entfernt nicht den heutigen Verhältniſſen
oder der Taxe anderer Länder. Das Miniſterium hat nunmehr beſchloſſen,
die Taxe zu verdoppeln. Es iſt jetzt nur zu wünſchen, daß die neue
Civilprozeßordnung recht bald in's Leben trete, denn unſer veraltetes
Ver=
fahren erſchwert ungemein den Rechtsgang.
- In einer am 17. Abend im Saale des Prinz Carl ſtattgehabten
Verſammlung von Wuhlmännern der conſervativen Parthei, welcher
Hr. Hofgerichtsrath Weber präſidirte, wurde einſtimmig beſchloſſen, dus
angebotene Compromiß der Fortſchrittsparthei anzunehmen und gemeinſame
Candidaten zur demnächſtigen Landtagswahl aufzuſtellen. Da beide
Partheien darin einig ſind, das neue Miniſterium zu unterſtützen, lag kein
Grund zu gegenſeitiger Bekämpfung vor, dagegen Gründe genug eine
Zer=
ſplitterung der Stimmen der liberalen und reichsfreundlichen Wahlmänner
zu vermeiden und werden demnach die Herren Dr. C. J. Hoffmann II.
und Commerzienrath Fink als Vertreter der Stadt Darmſtadt gemeinſam
von beiden bisherigen Partheien zur Wahl vorgeſchlagen werden.
Die Landſtändewahl betreffend, ſind nach ergangenem
Regierungs=
ausſchreiben die Arbeiten der Wahlcommiſionen ſo zu beſchleunigen, daß die
Wahl der Wahlmänner längſtens 10. Dezember d. J. vollzogen iſt.
Erläuterungsweiſe iſt hierher noch zu bemerken, daß bei der Wahl
der Wahlmänner nicht blos ſtimmberechtigt ſind diejenigen Staatsbürger,
welche ſeit Anfang des Jahres an dem Ort an dem ſie wohnen,
Einkom=
menſteuer zahlen, wie dies nach dem Wortlaut des Art. 7 des Geſetzes
angenommen werden könnte, ſondern alle diejenigen Staatsbürger, welche
ſeit Jahresbeginn an irgend einem Ort des Großherzogthums
Einkommenſteuer zahlen. Es betrifft dies für unſere Stadt alſo alle die=
T.
Aaz
jenigen hier wohnenden Staatsbürger, welche im Laufe des Jahres
hierhergezogen ſind. Zur Anmeldung bei der Bürgermeiſterei ſind
dieſelben bereits öffentlich eingeladen.
- In Ausübung der Armen=Krankenpflege in unſerer Stadt iſt ſchon
ſeit längerer Zeit eine zweite Dialoniſſin thätig, da ſich das Bedürfniß
hierfür herausgeſtellt hat.
D. 3.) Gejundheitszuſtand und Sterblichkeit in
Darm=
ſtadt und Beſſungen im October 1872. Wir haben vom Monat
October, nachdem der Geſundheitszuſtand unſerer Stadt in den drei
voraus=
gegangenen Monaten ein äußerſt ungünſtiger geweſen, einen erfreulichen
Umſchlag zum Beſſeren zu berichten. Erkrankungen an der Ruhr kamen
ſoviel uns bekannt geworden, im Monat October nicht mehr zur
Beobach=
tung und kann die diesjährige Epidemie definitiv als erloſchen betrachtet
werden; Keuchhuſten kommt nur noch in mäßiger Verbreitung und
wenig intenſiven Fällen vor, außerdem auch noch Waſſerblattern
(Varicellen). Häufiger wurden im Laufe des Monats Oct. Erkrankungen
an Roſe EErysipelas) beobachtet. Von den nicht in epidemiſcher
Ver=
breitung vorkommenden Krankheiten wurden nur Lungen= und
Bruſtſell=
entzündung in auffallender Zahl bemerkt, welche Krankheiten ebenſo wie auch
Gehirnſchlagfluß das Greiſenalter gefährdeten.
Die Sterblichkeit im Monat October war eine verhältnißmäßig geringe.
Die Zahl der Sterbeſälle, welche im Monat September die ungewöhnliche
Höhe von 109 erreichte - 28°o - ſank im October auf 75 oder
187500oo; die Todtgeburten, an Zahl 5, kamen hierbei nicht in Rechnung.
Von den Verſtorbenen ſtanden im Kindesalter 31, und von dieſen
24 im erſten Lebensjahre, 7 in dem Alter von 2-5 Jahren. Die Zahl
der verſtorbenen Erwachſenen belief ſich auf 44, und ſtanden von dieſen in
dem Alter von 15-60 Jahren 28, 16 hatten das 60. Lebensjahr überſchritten.
Eine immerhin ungewöhnlich große Zahl von Kindern, nämlich 10
erlag noch in dieſem Monate dem acuten und chroniſchen Katarrh des
Magens und Darmcanals, 4 Kinder verſtarben in Folge des Keuchhuſtens,
6 an Krämpfen, 3 an angeborener Lebensſchwäche, 2 an Gehirnentzündung,
je 1 Todesſall hatte bei den Kindern ſtatt an Rachenbräune, Scropheln,
engliſcher Krankheit, Lungenentzündung, Lungenſchwindſucht und angeborener
Syphilis.
Unter den Sterbfällen der Erwachſenen war Ruhr noch 4 Mal
aufgezeichnet und beträgt hiermil die Zahl der an der diesjährigen Epidemie
dieſer Krankheit Verſtor benen im Ganzen 23, Typhus war 3 Mal
Todesurjache; im Woche nbette hatte ein Todesfall ſtatt. —
Lungenſchwind=
ſucht harte im Monat October nur eine mittlere Zahl von Sterbejällen zur
Folge, im Ganzen 12, Gehirnſchlagfluß 4, organiſche Herzleiden deren 3.
Je 2 Mal waren bei Erwachſenen Lähmungen durch Rückenmarksleiden,
Lungen= und Bruſtfellentzündung, Nierenkrankheiten und Knochenleiten
Todesurſache, einmal Selbſtmord. Die übrigen, Erwachſene betreffenden
Sterbefälle dieſes Monats ließen in keiner Hinſicht etwas Ungewöhnliches
bemerken.
Dr. Pfeiffer.
— Die Stadt läßt eben eine neue große Orgel für die Stadtkirche
erbauen. Die Ausfuhrung iſt der rühmlichſt bekannten Firma Walker
in Ludwigsburg übertragen. Das Werk wird gegen 10000 fl. koſten und
iſt deſſen Aufſtellung in etwa ½ Jahr zu erwarten.
— Tie für 1871 geſtellte hieſige Stadtrechnung ergibt einen Abſchluß
in Einnahme mit 476829 fl. 53 kr. Abſchluß in Ausgabe 422627 fl.
49¾ kr. ſo daß ein Vorrath von 54201 fl. 15½ kr. verbleibt.
Der neu erbaute Canal im nordweſtlichen Stadtquartier hat ſeine
erſte Probe gut beſtanden. Die ſich durch den letzten Schneefall ergebnen
ungeheuren Waſſermaſſen im Quartier Blumenthal haben durch denſelben
vollſtändigſte Aufnahme gefunden, ſo daß dieſer Stadttheil als vor ferneren
Waſſerunfällen vollſtändig geſichert angeſehen werden kann.
(Falſches Papiergeld. Es iſt in einer unſerer Nachbarſtädte
dieſer Tage der Verſuch gemacht worden, falſche 500 Frants Billete auszugeben.
Nachſtehendes wird uns als Berichtigung mittgetheilt. Carl
Stautz der frühere Beſitzer des in Nr. 61 d. Bl. erwähnten, ſder Zeit in
Gr. Cabinets=Muſeum befindlichen Blasinſtruments ſtand als Huutboiſt
in dem Regiment Landgraf, welches ſeine Garniſon in Gießen halte, wohnte
den Feldzugen in den Jahren 1806 nach Preußen und 1809 nach
Oeſter=
reich bei, marſchitte im Jahre 1811 mit ſeinem Regiment nach Danzig,
woſelbſt er Muſikmeiſter wurde, und im darauf folgenden Jahre an
dem Feldzuge nach Rußland Theil nahm.
Indem im Uebrigen auf die bereits gemachten Mittheilungen
hinge=
wieſen wird, iſt noch anzuführen, daß im Monut Auguſt 1813 Großherzog
Ludwig 1. dem Muſikmeiſter Stautz das Ritterkreuz zweiter Claſſe des
Ludwigsordens in Höchſte igener Perſon zu verleihen geruhte.
- Beſſungen, 16. Nov. Schon vor Monaten war in den hieſigen
Localblättern auf3 Dringendſte ermahnt worden, die Herſtellung der
Anna=
ſtraße ſo zeitig vorzunehmen, daß nicht wegen der kalten Jahreszeit die
Arbeit demnaͤchſt unterbrochen und die Straße in halbfertigem und
unfahr=
barem Zuſtand liegen gelaſſen werden müſſe. Man hat aber auf dieſe
Mahnung nicht geachtet, ſondern erſt ganz in letzter Zeir iſt mt der
Her=
ſtellung und zwar nicht einmal mit der für eine ſolche Arbeit nöthigen
Energie begonnen worden. Die Folgen liegen vor Augen. In der unteren
Annaſtraße iſt die Fahrbahn mit aufgeſetzten Steinhaufen vollſtändig unfahrbar
gemacht, ſo daß alle Fuhrwercke das Banquet benutzen müſſen, und da, wo die
Straße in die Heidelbergerſtr. einmündet, iſt in Folge des Aushebens der
Fahr=
bahn eine vollſtändige See entſtanden, der jede Communication hindert. Ein
ſolcher Zuſtand iſt für die Bewohner unerträglich und dieſe haben alle
Urjache, den Gr. Bürgermeiſter von Beſſungen und die ihm beigegebene
Commiſſion wie hiermit geſchieht zur unverzüglichen Beſeitigung deſſelben
öffentlich aufzufordern.
prrrre
Redactton und Verlag: 8. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.