Darmstädter Tagblatt 1872


05. November 1872

[  ][ ]

Allergnädigſt privilegirtes
Darmſtädter

=
2
Frag-
LéLon öaLoe

135. Jahrgang.

EErſcheint
in Brdindung mit dem Ver=
ordnungsblatt
für den Kreis
Varmſadt, welches Mittwoos
ausgegeben wird, täglich. außer
35 Sonntag und Montag.
Abonnementspreis
inel. des Verordnungsblattes
jährlich 2 fl. 24 kr.

N 60.


T a g e b l a t t
=



Stadt und Rreis Darmſladt.
Dienſtag den 5. November.

Inſerate
werden angenommen in Darm
ſtadt von der Expedition, Rhein=
ſtraße
Nr. 23. in Beſſungen
von Friedrich Blößer, Friedrich=
ſtraße
Nr. 7. ſowie auswärts
von allen ſoliden Annoncen=
Expeditionen.

1822.



7950) Ein Clavier ſteht Steinſtraße
½=Mn
9)
Nr. 38 zu verkaufen.
GIettruugd-augißt.
Winckler, Steinſtraße Nr. 38.
Mittwoch den 6. November, Vormittags 9 Uhr,
werden im Hauſe, Riedeſelsſtraße 42 ſparterre, nachverzeichnete Gegen=, Englische Bisouits
ſtände, als: 1 Kanapee, 6 Stühle von Pelüſche, 1 Schreibſecretär, Tiſche, ſind in verſchiedenen Sorten friſch einge=
1 Waſchtiſch, ein 2thüriger nußbaumener Kleiderſchrank, 1 Pendüle=Uhr, troffen und empfehle ich dieſelben zu den
1 vollſtändiges Bett, 1 Wiege, 1 Küchenſchrank mit Glasaufſatz, Porzel='billigſten Preiſen.
lan u. Glaswerk, 1 Perſpektiv GFeldſtecher), 1 Spiegel, Vorhänge, Tep= H. Aolt.

piche, Weißzeug, Waſchbütten u. ſonſtiger Hausrath gegen baare Zahlung 8154) 29 Wilhelminenſtraße 29.


verſteigert.
C. c) große ſtarke Kiſten ſtehen billig zu

8119)

704.
54

eor.
ue. N

4

p. Hof=Taxator.

2

A verkaufen bei

Georg Farp. Uhrmacher.


Bekanntmachung.
Die Erhebung des Stand= und Wieg=
geldes
auf dem hiefigen Victualienmarkt für
00
das Jahr 1873 ſoll

Montag den 18. Novemberl 3s.
Vormittags 11 Uhr
auf unſerem Bureau unter den im Termin
bekannt gemacht werdenden Bedingungen
auf dem Weg der Verſteigerung öffentlich
vergeben werden.

Darmſtadt, den 1. November 1872.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
8116

Faſſelochs=Verſteigerung.
Donnerſtag den 7. Rovember l. J., Vor=
mittags
11 Uhr, ſollen auf hieſigem Rath=
haus
zwei ſehr gut gehaltene Gemeindefaſſel=
ochſen
öffentlich meiſtbietend verſteigt werden.
Ober=Ramſtadt, den 28. October 1872.
Großherzogl. Bürgermeiſterei Ober=Ramſtadt
Breitwieſer.
8124)

Feilgebotenes.
(in älteres Klavier von Schied=
5 U mayer in gutem Zuſtande iſt billig
zu verkaufen. Zu erfragen bei der Exped.
8245) Eine nußbaum. Bettlade,
ein Nachttiſch billig zu haben. Carlſtraße
Nr. 31 Hinterbau eine Treppe hoch.

Als Unterlage für Teppiche
empfehle verſchiedene große Sorten
Pack- als auch Rolleüpapiere billigſt.
C. C. Hlebar,

8106)
Mathildenplatz 19.

f .. Gel.

GSsARAeI1
und Wohlbefinden kann ſich Jeder leicht
und billig verſchaffen und dauernd er=
halten
durch das allbekannte, ausge=
zeichnete
Büchelchen:
D. Werner's Wegweiſer zur
Hülfe für alle Krankei.
4 . 800 Adreſſen von Perſonen, die
durch das hier dargelegte Heilverfahren/
vollſtändig geheilt wurden, ſind der
neueſten Auflage beigedruckt. 29
Vorräthig für uur 21 kr. in jeder Buch=
handlung
; in Darmſtadt bei
A. Elingelhöller.
Verlange man nur die in G. Poenicke's
Schulbuchh. in Leipzig erſchienene
(6466
Originalausgabe.

Aurl. etis

Arrrinzotaah.

SEikras

6880) Carlſtraße 14 iſt ein Glavier
6½ Octav billig abzugeben.

6876) Piankme 6½⁄ Octav billig
zu verkaufen. Louiſenſtraße 16.

7782) Ein gutes Geſchäftshaus in einer
der beſten Lagen der Altſtadt iſt zu verkaufen.

Den Herren Ranchern
ſempfiehlt eine große Auswahl in langen,
halblangen und kurzen Pfeifen, franzöſiſche
Bryere= und Thonpfeifen, einzelnen Pfeifen=
theilen
und Reparaturen
die Dreherei von L. Kuhn,
8158) Schulſtraße 1.
Tannen=, Scheid= u. Prügel=Holz
auf Achens=Mühle. (8174
8242) Bei Diener Schröder in der
Vereinigten Geſellſchaft ſind fortwährend
neue Spielkarten
zu haben.
Wild-Pastete

täglich friſch.

Dolieatess-ostseo-Fotthäringe
(marinirth)
empfiehlt
heiurids Wentz,
3243)
Ludwigſtraße 16.
8244) Donnerſtag den 7. d. Mts. trifft
die erſte Sendung von den
fetten Wetterauer Gänſen
im Gaſthaus zur Roſe ein.
Neuſeeländer per
Kartoffeln Malter fl.3 30.
2
Mathildenplatz 19.
8246) Aechte Galatkartoffeln ſind
zu haben. Magdalenenſtraße Nr. 5.
249

[ ][  ][ ]

956
M60.
8043)
Franzöſiſche Rothwenne
vorzüglicher Qualität, in meinem Zollkeller dahier lagernd, empfehle per Ohm von
160 Liter von 80 fl. an, verzollt und frei von Trankſtener.
Rudoif Seligmamn. Weinhandlung. Eliſabethenſir. 62.

8082)
100. b
Brod=etrauf.
Den Allein=Verkauf meines Kornvorſchuß=Brodes 1. Sorte habe für Darmſtadt
und Beſſungen Herrn Kaufmann Ph. Greinert, Carlſtraße Nr. 63 in Beſſungen,
übergeben, und iſt das Brod 5 Pfund zu 22 kr. jeden Tag bei demſelben friſch zu
Hochachtungsvoll
haben. - Pfungſtadt.
Georg Vey, Bäckermeiſter.
⁵⁄
Winter=uxkin 8 Nockſtoſfe
in reicher Auswahl bei billigen Preiſen empfiehlt
Töeodon Halbſuss,
am Marktplatz neben dem Rathhaus.
8132)

7

Albatrin=Deleuchtung.
Beſte und ſchönſte Beleuchtung für Gasflammen mit Freibrenner.
Albatringlocken, in Bezug auf angenehmes Licht alle anderen Glasglocken über=
treffend
, empfehle ich zu billigſt geſtellten Preiſen. Da man dieſelben auf jede Gas=
lampe
aufſetzen kann, bin ich bereit in Gaſthäuſern, Geſellſchafts= oder Geſchäftslocalen
Proben aufzuſetzen.
In allen anderen Gasſchalen, helles Glas, halb matt, ganz matt und in jedem
Muſterſchliff habe ich jetzt vollſtändig aſſortirtes Lager.
Eliſabethenſtraße 2. CDr. Woirtoiveéa, Eliſabethenſtraße 2.
zunächſt dem Ludwigsplatz.
8248)
E
F. AraCtaAnzCr SOhm,
Ludwigſtraße II.
Zeige hiermit an, daß ich ein Lager für Gasbeleuchtung: Lüſtres mit und
ohne Zug, Lyras, Wandarme ꝛc., ſowie einzelne Meſſing= und Glastheile zu denſelben
neu angelegt habe, welches ich bemüht ſein werde, dem Bedarf entſprechend zu entwickeln.
Ich empfehle mich unter Verſicherung reeller Preisſtellung bei ſolider Waare!

8169) Für kommende Saiſon empfehle
meine direct bezogenen Sorten grünen
und ſchwarzen Tkace in bekannter
Güte, als: Pecco, Souchong, Congo
von 3 fl. 30 kr. bis 2 fl. per Pfund,
Impérial, Tonkay, Mélangé u. ſ. w.
M. Arth,
Wilhelminenſtraße 29.
p.
Kalender für 18(3.
Lahrer Hinßender Rote.
Luſtiger Bilderkalender,
Vaterſandskaſender,
Jahres6ote,
heſſiſcher hausfreund,
guſtav=Adolf=Raſender,
Landſiaſender
vorräthig bei
J. Ph. Reinhardt,
8249)
Schloßgraben 7.
8250) Eine Parthie zurückgeſetzter
Stickereien u. diverſel ausrangirte Ter=
neauz
=Wolle zu 4u. 6kr. das Loth empfiehl:
J. G. Leydhecker.
8251) Es iſt ein Tiſch, 2 Canarienvögel
mit Käfig und ein Kanapee zu verkaufen
bei
Konrad Röder, Schueider,
Ochſengaſſe Nr. 10.

Verkaufs=Anzeige.
Eichenes Lagerholz für Fußböden,
Verſchiedene Fenſter,
2 große Fenſter mit Vorfenſtern,
1 Bretterhäuschen und
6 ſehr gute Erker=Vorſtellläden
werden abgegeben bei
Wilhelm Schulz,
8252)
Eliſabethenſtraße 25.
8253) ¾ Schoppengläſer, 10 ver=
ſchiedene
Sorten, ſind neu angekommen.
F. HMraetzinger Sohn.
Criere
Eteiiviiririiririrttee.

Vermiethungen.
5857) Ecke der Waldſtraße u. Caſernen=
ſtraße
iſt der mittlere Stock, mit oder ohne
Stallung, ſogleich zu vermiethen. Zu er=
fragen
bei Schreinermeiſter Kunz.
6401) Ein möblirtes Zimmer an einen
ſoliden Herrn zu vermiethen.
Heerdweg Nr. 20 Beſſungen
6408) In meinem Hauſe, Waldſtraße 2,
iſt der mittlere Stock, beſtehend aus 4 Zim=
mern
, Kabinet, Küche, abgeſchloſſenem Vor=
platz
, anderweitig zu vermiethen und bis den
12. November zu beziehen.
F. Büdinger, Schloſſermeiſter.
6694) Bleichſtraße Nr. 17 im dritten
Stock iſt Stube und Cabinet ohne =
bel
an einen Herrn zu vermiethen.

6779) Stiftſtraße Nr. 56 eine freund=
liche
Manſarde.
6784) Alexanderſtraße 16 eine Stiege
hoch vom 1. October an 2 ineinandergehende
möblirte Zimmer zu vermiethen.
7047) In meinem neu erbauten Hauſe,
Ecke der Neckar= und Sandſtraße, iſt der
2. Stock von 6 Zimmern nebſt Balcon zu
vermiethen und kann ſofort bezogen werden.
Hch. Einſiedel.
7048) Dieburgerſtraße Nr. 42 iſt ein
möblirtes Zimmer nebſt Cabinet zu vermiethen.
7049) Zu vermiethen: Eine ſchöne ab=
geſchloſſene
Wohnung, bel Etage, 3 Zimmer
Küche, Bodenkammer und ſonſt allen Be=
quemlichkeiten
ſofort beziehbar. Näheres
Erbacherſtraße Nr. 6.
7205) Schulſtraße 10 ein neu
hergerichteter Laden mit oder ohne
Logis zu vermiethen.

7207) Marienplatz Nr 12 ein Zimmer,
Küche, Holzſtall gleich beziehbar.
7209) Ein ſchönes möbl. Zimmer zu
vermiethen. Louiſenſtraße 10 über 2 Stiegen.
7216) Die ſeither von Hrn. Lieutenant
Schön bewohnten möblirte Zimmer nebſt
Stallung und allem Zubehör ſind zu verm.
Ecke der Zimmerſtraße Nr. 2.
7262) Eine Stube ohne Möbel an einen
ruhigen ſoliden Herrn zu vermiethen.
Eliſabethenſtraße Nr. 52.

4PNAAARNNAAAATAAAAAAUN
7360) Rheinſtraße Nr. 37 im 8
44
Vorderhaus ein ſchönes Manſarden=
F Logis zu vermiethen und alsbald zu
4 beziehen, beſtehend in 2 Zimmer, ein
2
F großes Cabinet, Küche, Boden und
Kellerraum.
F
W Ferner ſind im Hinterbau zwei in=
K einandergehende heizbare Zimmer an
H einen einzelnen Herrn oder Dame zu
P. Breitwieſer.
H vermiethen.
BEAATAAUTAVTARRRLLRIN
7362) Ein möblirtes Zimmer iſt zu
Weinbergſtraße Nr. 20.
vermiethen.
.
7373) Zwei elegant möblirte Zimmer,
edes mit extra Eingang, ſind einzeln oder
zuſammen bis 1. Novbr. zu vermiethen.
Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 3, 3ter Stock.
7441) Ein möblirtes Zimmer in der
Manſarde iſt zu vermiethen und ſogleich zu
beziehen. Marktplatz Nr. 12.
mit geräumigem
4 Ein Laden Comptoir und
Magazin neu und modern hergerichtet in
beſter Lage iſt zu vermiethen und gegen
Ende dieſes Jahres zu beziehen. Näheres bei
der Expedition dieſes Blattes.

7502) In meinem neu erbauten Hauſe,
Holzhofſtraße 32, iſt der mittler=
Stock, beſtehend in 5 Zimmern, Küche,
Boden= u. Magdkammer, Keller, Mit=
gebrauch
der Waſchküche u. des Bleich=
platzes
, zu vermiethen u. gleich bezieh=
bar
.
Philipp Maſſoth,
Maurermeiſter.
AAAiraranAAtrtan

[ ][  ][ ]

7497) Sandſtraße 10 erſter Stock Zim=
mer
und Cabinet (möblirt) vom 1. Novbr.
zu vermiethen.
7521) Grafenſtraße 18 ein Raum zu ver=
miethen
, der zu eiem Magazin geeignet iſt.
3 (Fin ſchön möblirtes Zimmer zu ver=
8 miethen untere Waldſtr. 46parterre.
7575) Waldſtraße 22. Eine freundliche
Wohnung im Seitenbau, beſtehend in vier
Piecen, Küche, ſeller, Holzplatz ꝛc. zu ver=
miethen
und alsbald zu beziehen.
7580) Mathildenplatz 6 ein fein möblir=
tes
Zimmer bis 1. November zu vermiethen.
7612) Beſſ. Carlſtr. Nr. 3 iſt parterre
ein freundliches möbl. Zimmer zu vermiethen.
7678) Eine freundliche Manſarden=
Wohnung, beſtehend aus 2 geraden und
2 ſchrägen Zimmern nebſt Küche und allen
andern Bequemlichkeiten, bis Mitte Novbr.
beziehbar. Hochſtraße Nr. 27.
7716) Ludwigſtraße 3 die Manſarde
gleich beziehbar.
7792) Zwei freundliche möblirte Zimmer
parterre zu vermiethen, Teichhausſtr. 14.
7796) Alexanderſtraße 6 der mittlere
Stock bald zu beziehen.
Alexanderſtraße 4 ein großes Logis im
Hinterbau gleich zu beziehen. F. Heißner.
7800) Ein freundlich möblirtes Zimmer
iſt per 1. Novbr. d. J. zu vermiethen.
Niederramſt.=Str. Nr. 25, 1 Stiege hoch.
7967) Kirchſtraße 8, 2. Stock ein fein
möblirtes Zimmer.
7969) Frankfurter Straße 32. Ein
freundliches gut möblirtes Parterre=Zimmer
mit oder ohne Koſt zu vermiethen.
7974) Beſſunger Karlsſtraße 69
der ganze mittlere Stock mit allen Be=
quemlichkeiten
zu vermiethen und ſofort zu
beziehen.
7980) Alexanderſtraße 16 3. Stock ſind
2 ſehr freundlich möblirte Zimmer ſofort
beziehbar.
7989) Arheilgerſtraße Nr. 10 iſt ein
Logis zu vermietheu und bald zu beziehen.
7991) Große Ochſengaſſe Nr. 22 ſind
2 Logis zu vermiethen.
8036) Der 3te Stock meines Hauſes,
Schloßgraben Nr. 15, iſt zu vermiethen und
kann ſofort bezogen werden.
Adam Gießmann, Reſtaurateur.
8049) In meinem neu erbauten Hauſe,
Landwehrweg Nr. 23b, iſt der mittlere
Stock mit 3 Zimmern, Küche und dem dazu
gehörigen Keller zu vermiethen u. Anfangs
November zu beziehen. Zu erfragen bei
Ludwig Emmel, der Artillerie=Caſerne
in Beſſungen gegenüber.
8051) In dem Hauſe Landwehrweg 23a
iſt im mittleren Stock ein Logis zu ver=
miethen
und Anfangs November zu beziehen.
Zu erfragen bei L. Emmel, der Artillerie=
Caſerne in Beſſungen gegenüber.
8053) Untere Waldſtraße 48, zwei kleinere
Wohnungen im Seitenbau.
8054) Ein ſchön möblirtes Zimmer, das
ſogleich bezogen werden kann, zu vermiethen.
M. Mayer, Waldſtraße Nr. 22.
8053) Rheinſtraße 19, eine freundliche
Stube (Nebenbau) ſogleich zu vermiethen.

N60
8085) Ein Logis im 2. Stock, 4 Zim=
mer
, Küche u. Magdſtube mit abgeſchloſſe=
nem
Vorplatz und allen Bequemlichkeiten
bald zu beziehen. Zu erfragen bei
A. Brüchmann, Hochſtraße 10.
8086) Ein kl. Logis zu vermiethen u. bald
zu beziehen. Beſſungen, Forſtmeiſterſtraße 8.
8069) Louiſenſtraße 28 iſt der
3. Stock, 6 Zimmer, Küche ꝛc.
enthaltend, gleich beziehbar, billig
zu vermiethen.
5z
2PARRRRATTRAruuuxAxs
F 7519) Eine Wohnung von 6 Zim= B
E mern, Hochparterre, untere Eliſabethen=8

B ſtraße, nächſt der Promenade, mit:
4 Stallung und Mitgebrauch des Gar= P
4
tens, iſt alsbald zu beziehen. Die
24
4 Wohnuug wird auch ohne Stallung;
E abgegeben. Näheres in dem Logis= P
4.
F Nachweiſungs=Büreau von
E
B. L. Trier, Ludwigsſtraße. 4
4
ARRRRTRARRL.LaRTARRTAAT
8067)
Der mittlere Stock in dem neu
erbauten Hauſe des neuen nordöſtlichen
Stadttheils, zunächſt der Pankratiusſtraße,
beſtehend aus 3 Zimmern mit 1 Balkon,
Küche, abgeſchloſſenem Vorplatz, Boden,
Keller, Mitgebrauch der Waſchküche, der
Einquartierungsſtube, des Bleichplatzes und
Gartens ꝛc., iſt zu 160 fl. zu vermiethen
und alsbald zu beziehen.
Näheres bei Maurermeiſter Müller,
am Arreſthaus.

95:
8259) Ein Zimmer und Cabinet iſt zu
vermiethen und bis Mitte November zu
beziehen. Große Bachgaſſe Nr. 29.
2 (Hin möblirtes Zimmer Ernſt=Ludwig=
5
½ ſtraße Nr. 15 erſter Stock.

Vermiſchte Nachrichteh.
8091)
Dr. Fehr
wohnt von heute ab Beſſunger Carlſtr. 39.
Beſſungen, den 31. October 1872.

8261) Von hente an wohne ich Grafen=
ſtraße
27, in dem ſeither von Hrn. Hof=
gerichtsadvokat
Ernſt Emmerling II. bewohn=
ten
Logis.
Darmſtadt, den 1. November 1872.
Ferd. Dieffenbach.

B 8178)
Beſſungen.
4
4 Friedrichſtraße Nr. 14 bei Bäcker
4
H Breitwieſer ein freundliches Logis von
5
E3 Zimmern, Küche, Keller u. Holzpla
141.
an eine ſtille Familie zu vermiethen 4
F und gleich zu beziehen.
ERTAARRRARTAATRRAAARx
8186) Wienerſtraße Nr. 13 iſt im Sei=
tenbau
ein Logis von zwei Stuben, Küche,
Boden, Keller, Mitgebrauch der Waſchküche
und Bleichplatzes zu vermiethen und bis den
1. Januar zu beziehen.
J. Fricker, Hofkoch.
8190) Ein freundliches Zimmer an einen
anſtändigen Herrn ohne Möbeln, ſogleich zu
vermiethen. Marienplatz 10, Hinterbau.

8194) Ein großer Laden und
ein Logis Ernſt=Ludwigs=Platz 4.

E
M6

8197) Die in der Hochſtraße gelegene
rüher Knipp'ſche Hofraithe iſt unter vor=
theilhaften
Bedingungen zu verkaufen oder
von Januar 1873 ab anderweit zu ver=
miethen
. Näheres Hochſtr. Nr. 6. Gengenbach.
8 Kzgartenſtraße Nr. 13 zwei Logis
Eh zu vermiethen.
3255) Arheilgerſtraße 27e in der Man=
ſarde
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
8256) Promenadeſtraße 56 ein Man=
ſarden
=Logis an eine einzelne Dame zu verm.
8257) Waldſtraße 39 gleicher Erde zwei
möblirte Zimmer, einzeln oder zuſammen,
zu vermiethen.
8258) Waldſtraße Nr. 27 ein möblirtes
Stübchen.

Empfehlung.
Unterzeichneter ertheilt Unter=
4 richt im Freihandzeichnen
und bittet ergebenſt, gefällige
Anmeldungen in ſeine Wohnung,
Alexanderſtraße 21, gegenüber
der Infanterie=Caſerne, gelangen
zu laſſen.
Achtungsvoll
88262
Carl Reinhal.


ſFin guter bürgerlicher Mittags=
tiſch
Weinbergſtr 23 parterre.
6
1*k kann gegen Vergütung von

G.
G0Ul14 kr. pr. Wagen neben
8
der Scheuer des Herrn Bodenheimer am
Weiterſtädter Weg abgeladen werden.
Wilh. Gauß.

ſEin gebrauchtes aber gut erhaltenes
C Rollwägelchen wird zu kaufen
S
geſucht. Zu erfragen bei der Expedition.
7741)
Ein Lehrling
wird geſucht für ein hieſiges Bankgeſchäft.
Näheres bei der Expedition.

O.
213) Schüler, welche hieſige Lehranſtalten
beſuchen, finden freundliche Aufnahme.
Wilhelminenſtraße 21.

7654) Ein junger Kaufmann wünſcht
in ſeiner freien Zeit einem hieſigen Geſchäfts=
mann
die Bücher zu führen. Gefl. Offerten
erbittet man ſich durch die Exp. d. Bl.
AAitutaAiAti Ainiii iirn E
47689)
Geſucht wird
auf Januar, Februar oder März k. J. 4
1)
ein Laden mit Keller und Maga=
zins
=Näumlichkeiten; Logis erwünſcht,
jedoch nicht unbedingt nöthig.
Schriftliche Offerten sub Chiffre A C
4 nimmt die Expedition d. Bl. entgegen.

L.
Feine geübte Kleidermacher in wünſcht in
- 4½ und außerm Hauſe Beſchäftigung mit
der Maſchine, auch wird Arbeit zum Steppen
angenommen. Näh. Eiſabethenſtr. 45 Hinterh.

[ ][  ][ ]

958

R60.

Geschötts-Hröſtuum,

G.

Einem geehrten Publikum mache ich hiermit die ergebene Anzeige, daß ich mein ſeit
Jahren in Paris betriebenes Fabrikgeſchäft in Damen- Geld- a Reisetaschen, Porte- di.
gares, Portemonnaies, Bourses, Hecessaires, Brieſtaschen und alle in dieſes Fach ein=
ſchlagende
Artikel
hierher Schulſtraße Nr. 6.
verlegt habe, und bitte mit dem Vemerken, daß ich nur eignes Fabrikat führe und mein Lager
ſtets aufs Beſte und mit dem Neueſten aſſortirt iſt, um geneigten Zuſpruch.

8013)

Hochachtungsvoll

Muſik=Schule.

Der Unterzeichnete beabſichtigt, mit Anfang December eine Muſik=Schule im Schul=
Locale des Herrn Inſtituts=Vorſteher Reineck dahier zu errichten. Dem Unterrichte
wird die in Paris erſchieneneMuſik=Schuleu des Unterzeichneten zu Grunde gelegt
werden; dieſelbe geht durchaus von der Anſchauungs=Methode aus und hat ſich bereits
viele Jahre hindurch, ſowohl bei dem Unterrichte des Unterzeichneten ſelbſt, als bei dem
anderer Muſiklehrer in Frankreich erfolgreich bewährt. Wegen näheren Erkundigungen
und Anmeldungen beliebe man, ſich an Herrn Inſtitutsvorſteher Reineck, Zimmer=
ſtraße
5, dahier wenden zu wollen.
Hl. F. Erktsch.

Meinen verehrten Kunden und Abnehmern die ergebene Anzeige, daß ich mein
E
ML Ladengeſchäft auf dem Ludwigsplatz Nr. 10 aufgegeben und mein Kunden=
Geſchäft und Wohnung in die Kiesſtraße Nr. 26 verlegt habe.
Indem ich meinen verehrten Abnehmern für das mir geſchenkte Vertrauen danke,
bitte ich unter Zuſicherung rellſter Bedienung mir auch ferner geneigtes Wohlwollen
zu bewahren.

Darmſtadt, den 30. October 1872.

Fr. Rebereck.

8263)
Saal zur Traube.

Mittwoch den 6. November, Abends halb 7 Uhr:

He Haunermuusthi-Goirée
von Martin Wallenſtein, Großh. Kammervirtuos, und Hugo Heermann, Con=
certmeiſters
, unter Mitwirlung des Herrn Kleſſe.
Trio Grioll. Schumann; Es dur Gonate Clavier und Biolin,
1. Beethoven; Novekesten für Erio von Gade.
Abonnements= und Eintritiskarten in den Buchhandlungen und Abends an der Kaſſe.



Car Döngapn
Oelgune,
O8
7e=
8 Ball dés Beosuugoi vulgé CGrGhi
S
Samſtag den:9. November Abends 8 Uhr im Saale des Hrn. Gaſtwirth Guntrum.
Fremdenkarten 48 kr. ſind bei Herrn Kaufmann Lind, Ludwigſtraße 1 und
Abends an der Caſſe 1 fl. zu haben.
8114) Ich warne einen Jeden, auf mei=' 8115) Dienſtag Abend den 29. iſt auf
nen oder meiner Frau Namen etwas zuſ dem Wege vom Thrater ein goldenes
borgen oder zu leihen, indem ich für nichts Armband (einfacher Reif, verloren wor=
hafte
.
S. Goldſchmidt. den. Der redliche Finder wird gebeten,
8060)
Tüchtige
daſſelbe gegen entſprechende Velohnung auf
6 Exp. d. Bl. abzugeben.
Maſchinendreher
finden bei hohem Lohn ſofort dauernde Be= 8214) Eine junge Wittwe, welche in
ſchäftigung auf der Filiale des Mainzer ſallen weiblichen Arbeiten erfahren iſt, wünſcht
Gasapparat= und Gußwerks in noch Arbeit auf der Jähmaſchine anzuneh=
(6143) men. Zu erfragen große Bachgaſſe Nr. 14
Höchft a. M.
Hinterbau.
Marie Jung Wittwe.
8095) Ein braves Mädchen mit guten
Zeugniſſen kann zur Stütze der Hausfrau C. 55in Mädchen von geſetztem Alter,
täglich einige Stunden Beſchäftigung finden. 8
E, welches im Kochen und jeder Haus=
Auskunft ertheilt die Exp. d. Bl.
aͤrbeit erfahren iſt, kann durch gute Zeug
8226) Gonveruante und Bonnelniſſe empiohlen, zu einer einzelnen Dame
werden nach England geſucht.
alsbald in Dienſt eintreten. Näheres Rhein=
Näheres in der EExpedition.
ſtraße 23, Seitenbau.

ſtarke Bände, nicht Hefte, Ro=
68
mane und Unterhaltungslite=
ratur
der beliebteſten Schrift=
[k
ſteller liefert, um mit den
Vorräthen zu räumen, gegen
Baareinſendung oder Nachnahme von nur
1 Thlr. das Verlags=Comptoir in Leipzig.

2
Kein junger Menſch, der ſich
5
zum Maſchinenmeiſter aus=
bilden
will, wird als Lehrling geſucht.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

7Dür eine größere auswärtige Zeitung
E
5 Ihwerden Zeitungs=Spediteure,
g.
welche ſich den Vertrieb derſelben im grö=
ßeren
Publikum beſonders angelegen ſein
laſſen wollen, unter vortheilhaften Bedingungen
geſucht. Adreſſen unter G. f. 72 in der Ex=
pedition
d. Bl. abzugeben.

8 (Tür eine größere auswärtige Zeitung
B Uh wird ein Correſpondent ge=
ſucht
, welcher Gelegenheit hat, Mittheilungen
über alle in der Provinz vorfallende Ereig=
niſſe
von allgemeinen Intereſſen zuf machen.
Reflectanten belieben ihre Adreſſen unter
H. R. 6 in der Exp. d. Bl. abzugeben.
E.
c Dum Krauteinſchneiden empfiehlt
S.
20) ſich in und außer dem Hauſe.
Valentin Lehr,
Beſſunger Ludwigſtraße 37.

8267) Ein in jedem Kochfach erfahrenes
Frauenzimmer, welche in großen Herrſchafts=
hänſern
und Wirthſchaften conditionirte, die
beſten Reſultate im Kochen aufzuweiſen hat,
ſucht Beſchäftigung im Kochen.
Eliſabethenſtraße Nr. 55 Seitenbau.
8268) Eine zuverläſige junge Frau ſucht
Beſchäftigung im Waſchen und Putzen, auch
zur Aushülfe in Ermangelung von Dienſt=
boten
. Karlſtraße Nr. 14.
8 peuf einem Comptoir iſt für einen
S 6 Diener mit ſchöner Handſchrift
eine Stelle frei.
8270) Ein Mädchen, welches kochen kann,
ſucht ſogleich eine Stelle oder auch Aus=
hülfe
. Große Kaplaneigaſſe Nr. 11.

8271) Ein Mädchen, im Kochen u. allen
vorkommenden Hausarbeiten wohl erfahren,
ſucht baldigſt Stelle. Näheres gr. Kaplanei=
gaſſe
Nr. 2.

[ ][  ][ ]

8272)

460.

Schiller=Feier
am Vorabend von Schiller's Geburtstag
Camſtag den 9. d. Mts. im Feſtſaal der Freimaurerloge,
veranſtaltet
von dem Verein für literar u. muſik. Abend=Unterhaltung.
Vortrag des Herrn Prof. Dr. Georg Zimmermann ans Gießen: Gotthold
Ephraim Leſſings Hauptgedanken über das Weſen und die Aufgabe der dramatiſchen
Poeſie, mit Hinblicken auf Schiller - verbunden mit muſikaliſchen und deklamatoriſchen
Vorträgen, wobei Frln. Fannh Janauſchel, Herr Max Sedlmayr und mehrere
andere noch näher zu bezeichnende hieſige Künſtler gefälligſt mitwirken.
Näheres beſagt das Programm. Nummerirte Billete 1 fl. für eine Perſon,
1 fl. 45 kr. für zwei Perſonen und 2 fl. für drei Perſonen ſind in der Buch=
handlung
des Herrn A. Schödler, ſowie erſtere Abends an der Kaſſe zu haben.
Anfang halb 7 Uhr, Ende 9 Uhr, Kaſſen=Eröffnung 6 Uhr.
Was Comité.
3.-4 in feineren Arbeiten/
Karl Bartſch,
bewanderte Steinmetze Nr. 15 Beſſunger Hügelſtraße Nr. 15,

ſuchen Beſchäſtigung. Gef. Offerten
unter II. E. 4187, übernimmt die
Annoncen-Expedition v. Rudolſ Hosse,
Leipzig, Grim. Str. 2, I.
(8273

empfiehlt ſich hiermit wieder zum Krautein=
ſchneiden
in und außer dem Hauſe. (8274

8275) Eine ältere, ehrliche und zuver=
läſige
Frau findet eine gute Aufwarteſtelle.
Wilhelmſtraße Nr. 20 eine Stiege.

959
(Fine geprüfte Lehrerin ertheilt Pri=
S vat=Unterricht in den deutſchen
Lehrgegenſtänden, in der franzöſiſchen und
engliſchen Sprache.
Annaſtraße 10 zwei Stiegen hoch.
5
6 ſEine junge Dame wünſcht Clavier=

Unterricht zu ertheilen.
Das Nähere in der Exp. d. Bl.
8 Am Sonntag Vormittag wurde durch
OL die Wilhelminenſtraße, obere Rhein=
D
ſtraße ein kleines engliſches Gebetbuch
verloren. Der redliche Finder wird ge=
beten
, daſſelbe im Palais des Prinzen
Ludwig abzugeben.
8279) Holz wird klein gemacht zu den
billigſten Preiſen. Meine Wohnung befindet
ſich Pädagogſtraße Nr. 2.
Karl Möſer, Holzkleinmacher.

gaꝛtr.
Araah
Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag, 5. Nov. 3. Vorſt. im 3. Abonn.:
Jſabella Orſini. Drama in 5 Atten von Moſenthal.
Donnerſtag, 7 Nov. 4. Vorſt. im 3. Abonn.:
Das Glöckcheu des Eremiten. Komiſche Oper in
3 Akten; Muſik von Maillart.

fEArrarzatauuurmnntnuniAtrirErteintristtatrnrritrontz

Der Geiſt des Martin Grunewald.
Eine märkiſche Geſchichte
von
Julie Burow.
GFortſetzung.)
Allmälig ſammelte ſie ſich und ſagte zu Grunewald: Die
Beleidigung, mein Herr, die Sie meiner Anſtalt angethan, ſollen
Sie theuer büßen, denn ich werde Ihr Verbrechen ſelbſt dem
König anzeigen.
Sie aber, Demoiſelle, ſchweigen wie das Grab, und bieten
allen Ihren Einfluß, allen Ihren Reichthum auf, dieſen Men=
ſchen
zu einer Rettung Ihrer Ehre, zu einer Heirath zu be=
wegen
.
Ein Vierteljahr geſtatte ich Ihnen noch den Auſenthalt
bei mir, jedoch unter der ſtrengſten Aufſicht.
Dann nahm ſie eine Laterne, leuchtete hinaus, knüpfte die
Strickleiter ab, die am Fenſter befeſtigt war, führte Grunewald
durch Haus und Garten auf die Straße hinaus und kam wieder
zu mir zurück, die ich ſtarr vor Schreck noch immer auf dem
Fleck ſtand, auf dem ſie mich verlaſſen.
Unglückliches junges Geſchöpf, ſagte ſie dann, ich beklage
Sie ſchmerzlich. Der Mann, dem Sie in ſtrafbarem Leichtſinn
Ihre Liebe geſchenkt haben, iſt ein verrufener Böſewicht. Hei=
rathen
wird er Sie vielleicht, weil Sie ſehr reich ſind, aber Ihr
Leben an ſeiner Seite kann nur ein höchſt beklagenswerthes ſein.
Und ſo ging ſie und ließ mich allein. Allein mit tauſend Ge=
danken
, fürchterlich und verwirrend.
Eins war mir klar, mir graute vor Grunewald, ſeit ich
ihn ganz in der Nähe geſehen, und doch ſollte meine Ehre nur
durch eine Heirath mit ihm zu retten ſein.
Ich ängſtigte mich Tag und Nacht, ich ward krank. 3ch
bat um einen Arzt, unſern alten Freund, Doctor Muldner.
Madame äx ließ ihn kommen und theilte ihm den Hergang der
Sache mit. Muldner fragte genau nach meinem Zuſtand und
verſprach meine Verbindung mit Grunewald einzuleiten, der an=
fangs
nach Algier hätte ziehen wollen, ſich aber jetzt in ſeiner
Heimathgegend, unweit Lagow aufhielte.
Ich ließ Alles mit mir geſchehen, war ich doch durch
meinen Leichtſinn nicht mehr würdig der Liebe meiner Mutter,
der Theilnahme meiner Freunde.
Madame z7z hatte mir geſagt, ich ſollte mit meiner Ver=

lobung eilen, aber wie zitterte ich vor dem Zeitpunkte, wo ich
Grunewald wieder ſehen ſollte, den ich fürchtete wie den Tod.
Doctor Muldner ordnete die Reiſe hierher an und ſagte
mir, daß ich hier den Geliebten wiederſehen, daß er Deinen
Segen für unſere Verbindung auswirken wolle.
Ich ſchwieg zu Allem, was konnte ich Anderes thun, als
mich dem Geſchicke fügen!
So ſah ich Grunewald, ſo ward ich ihm verlobt. Ich
bemerkte bald, daß ich ihm gleichgiltig ſei. Daß Hannchen, mein
Mädchen, ihm tauſendmal beſſer gefiel, als die kranke Braut,
das betrübte mich nicht, er war mir mir mehr als gleichgiltig,
er war mir furchtbar.
An dem Abende, da ich zuerſi bemerkte, daß das Bild des
Martin Grunewald, das dem mir Verlobten ſo ängſtigend glich,
mich mit lebendigen Augen anſchaute, war ich mir bewußt, daß
man mir in Hinſicht meines früheren Verhältniſſes zu Grune=
wald
Unrecht that, daß ich mehr unglücklich als ſchuldig war
und eigentlich nur wie ein Kind gehandelt und Romanworte mit
einem mir unbekannten Mann gewechſelt hatte.
Mein Schreck, der mich wieder erkranken ließ, gab Hann=
chen
Veranlaſſung zu einem langen Geſpräch mit mir. Sie er=
klärte
mir die Geheimniſſe des Bildes, zu dem man auf einer
Leiter aus ihres Bräutigams Zimmer durch den alten Schrank
emporſteigen könne.
Ich ließ das erſte Wort von meiner Angſt vor Grune=
wald
, von meinem Jammer bei dem Gedanken, auf ewig an ihn
gefeſſelt zu ſein, fallen.
Das kluge Mädchen war erſtaunt, erſchrocken und nach
manchem Hin= und Wiederreden erklärte ſie mir, daß ich gar
keine Verpflichtung habe, den Mann zu heirathen, den ich nicht
liebe. Sie verſprach mir Auskunft über ſeinen Character zu
geben und beredete mich endlich, ſelbſt hinauf zu ſteigen und von
dem Bilde aus meinen Verlobten zu belauſchen. Ich that es
und hörte, daß ſeine Abneigung der meinigen gleich käme, aber
ich hörte auch, daß er unſere Zuſammenkunft in meinem Zim=
mer
eine ganz unſchuldige nannte. Mama, liebſte Mama, das
war ſie auch, gewiß, Du darfſt mir's glauben, ich hatte ſie ihm
nicht geſtattet, ihn nicht dazu ermuthigt, er war kaum eine Mi=
P4*
her=
nute
bei mir geweſen, als mein Angſtgeſchrei Madame
beirief.
O liebe Mama, ſollte dieſe eine Minute und ein kindiſches
Zettelchen, aus einem franzöſiſchen Roman abgeſchrieben, mich
denn für ewig unglücklich machen ?=
(Fortſ. folgt.)

250

[ ][  ]

960

4
Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, den 5. Nov. J.J. GG. HH. Prinz Alexander
und Prinz Ludwig ſind geſtern Vorm. von Alsfeld in erwünſchtem Wohl=
ſein
wieder hier eingetroffen.
Am 9. Nov. wird das auf dem Schlachtfeld von Gravelotte
den im Feldzuge 1870-71 Gebliebenen errichtete Denkmal feierlich einge=
weiht
werden. Näheres über die Feier iſt auf dem Büreau der Großh.
50. Inſanterie=Brigade zu erfahren. Das Denkmal iſt ein ruhender Löwe
in Erz auf einem Sandſteinpoſtament, deſſen vier Seiten marmorene Ge=
denktaſeln
enthalten.
v. Zglinitzky, Oberſt=Lt. und perſönl. Adjut. des Prinzen Carl
von Preußen K. H. iſt, unter Entbindung von dieſem Verhältniß und
Stell. la guite des Großh. Art=Corps zur Führung deſſelben, Philipp,
Major la suite Schleſ. Feld=Art.=Regts. Nr. 6 unter Entbindung von
der Stellung als A.jut. der Gen=Inſpekt. der Art., als Abtheil.=Commdr.
in das Großherzogl. Heſſ. Art.=Corps verſetzt, Davidſohn, Hauptm.
3. Klaſſe im Großherzogl. Heſſ. Art.=Corps, zur Dienſtleiſtung beim Feld=
Art.=Regt. Nr. 11, Corps=Art. kommandirt.
In der am 29. v. M. ſtattgehabten Verſammlung des Landes=
Comite für die Errichtung des Heſſen=Denkmals wurde zum Präſi=
denten
des Comites Fürſt Bruno v. Iſenburg=Büldingen und in den engeren
geſchäftsführenden Ausſchuß die Herren Provinzialdirector Dr. Goldmann, die
Hofgerichtsräthe Hahn und Dr. Weber, Bankdirector Wendelſtadt, ſämmt=
lich
aus Darmſtadt; Fabrikant Ferd. Gail aus Gießen und Bürgermeiſter
Wallau aus Mainz ernannt. Im Intereſſe einer energiſchen und centrali=
irten
Geſchäftsleitung hatte man ſich zuvor über das Princip geeinigt, den
engeren Ausſchuß vorwiegend aus Darmſtädter Comite=Mitgliedern zu be=
ſtellen
und dieſen nur noch aus jeder der beiden anderen Provinzen je einen
Vertreter beizugeben. Weiter wurde beſchloſſen, das Protectorat des patrio=
tiſchen
Unternehmens S. K. H. dem Großherzog. das Ehrenpräſidium des
Comites dem heſſiſchen Diviſionär, Prinzen Ludwig, anzutragen. Das
Comite wird nun zunächſt einen Aufruf von Beiträgen an die Bewohner
des Großherzogthums erlaſſen, und je nach der Höhe der eingehenden
Gelder die Dimenſionen des zu errichtenden Denkmals bemeſſen, zu welchem
Concurrenz=Entwürfe einzuſenden die Künſtler alsdann öffentlich aufge=
fordert
werden ſollen. Einſtweilen wurde ein bereits eingelaufener, ein=
gehend
motivirter Vorſchlag des Premierlieutenants a. D. und Redacteurs
der Allg. Militär=3tg. Pernin, das Denkmal in Form eines Sieges=
thores
in Darmſtadt aufzuführen, als ſchützbares Material zu den Acten
genommen. Eine Anregung von Herrn Emil Pirazzi aus Offenbach, auf
einem landſchaftlich hervortretenden Ausſichtspunkt der vorderen Bergſtraße
etwa die aus uralter Zeit ſtammende Rieſenſäule des Felsberges auf
mächtigem Unterbau, und mit einem entſprechenden Capitäl als Abſchluß,
aufzurichten, wurde mit dem Hinweiſe erledigt, daß die Reichenbacher jenes
Säulenfragment, welche zu den Sehenswurdigkeiten ihrer Gemarkung
zühlt, keinenſalls abtreten würden, in dem jüngſthin in Frankfurt verein=
barten
Denkmals=Statut aber auch als Aufſtellungsort ausdrücklich Darm=
ſtadt
oder deſſen unmittelbare Umgebung' feſtgeſetzt ſei, wovon unter keinen
Umſtänden mehr abgegangen werden dürfe. Doch wurde mindeſtens ſo viel
zugeſtanden, daß die Ludwigshöhe mit ihren Dependenzen auch noch als
zur unmittelbaren Umgebung: der Reſidenz gehörig angeſehen werden könne.
- Als Bürger wurde in letzter Gemeinderathsſitzung hier aufgenom=
men
: Schloſſermeiſter Aug. Wilh. Röhler von Unteröppiſch.
Auf Allerſeelen und Allerheiligentag war der Friedhof von gerade=
zu
tauſenden Leidtragenden beſucht. Am Eingang waren Verkaufsſtände
mit Blumen und Kränzen errichtet. Auf dem Friedhof ſah man hie und
da Gräber mtt brennenden Kerzen geſchmükt, ein Denkmal ſogar mit einer
förmlichen Lampeneinrichtung verſehen. Auf Allerſeelentag fand außer
dem feierliches Gedächtnißamt durch die kath. Geiſtlichkeit und Schweſtern=
haus
auf dem Friedhof ſtatt.
Nach neueſter Verhandlung mit der Stadt haben ſich die Real=
lehrer
anſehnlicher Gehaltszulagen zu erfreuen.
r. Am Samſtag fand im Ritſert'ſchen Saale wieder ein Adam'ſches
Concert la Strauß vor einem ebenſo zahlreichen wie dankbaren Pub=
likum
ſtatt. Das Programm war ein ſehr reichhaltiges und wurden die
einzelnen Rummern durchgehend gut ausgeſührt, namentlich möchten wir
aber die Menzel'ſche Romanze für Cello und Flöte, ſowie den Concert=
Polka für obligate Trompete hervorheben. Leider wird der Genuß der
Muſik etwas durch den dicken Rauch getrübt, der ſich ſchon in der erſten Viertel=
ſtunde
im Saale entwickelt und es namentlich Damen unmöglich macht, den
Concerten beizuwohnen, Sollte es Herrn Ritſert nicht möglich ſein, durch
eine entſprechende Ventilation dieſem Uebelſtande abzuhelfen ?
Der ſeit dem 18. v. M. vermißte Knabe iſt inzwiſchen wieder
aufgegriffen und ſeinen Eltern zugeführt worden.
In einem Hauſe in der Promenadeſtraße wurde mittelſt
Einſchleichen eine ſilberne Cylinderuhr geſtohlen.
Am 1. ds. Abends glaubte eine Dienſtmagd, daß in der Wohnung
ihrer abweſenden Dienſtherrſchaft in der Steinſtraße, ein Menſch ſich ein=
geſchlichen
habe um zu ſtehlen. Sie machte ſofort großen Larm, ſo daß die
Leute im Haus und in der Nachbarſchaſt zuſammenliefen Mit Hülfe eines
herkeigerufenen Polizeioſficianten, wurde Haus, Hof und Garten auf das
Gründlichſte unterſucht, jeioch Niemund gefunden.
Den muthmaßlichen
Dieb bat weder das Dienſtmädchen noch irgend jemand anderes zu Geſicht
bekommen.
Die Frankfurter Preſſe' ſchreibt: Es dürſte wohl beachtenswerth
ſein, wenn das Geſchäſtspublikum vor einem Manne aus Geoßalmenrode

60.
gewarnt wird, der ſich als Fabrikant der heſſiſchen Salbentöpfe ausgibt
und die Leute durch alleiniges Lager und Verkauf dieſes noch wenig gang=
baren
Artikels glücklich zu machen verſpricht, natürlich um ſofort baares
Geld für ſeine werthloſe Waare zu erhalten.
Dieſer Mann hat auch in hieſiger Stadt vor Jahren einen Geſchäfts=
mann
in vorangegebener Weiſe glücklich gemacht'. Da er in der jüngſten
Zeit abermals Verſuche mit ſeiner Maniputation bei hieſigen Geſchäftsleuten
gemacht hat, ſo wollten auch wir es nicht unterlaſſen, vor demſelben zu
warnen. Zugleich iſt derſelbe dringend veroächtig, der Schwindler zu ſein,
welcher vor einiger Zeit verſchiedene hieſige Einwohner in der Weiſe geprellt
hat, daß er ſich fälſchlich für einen Eiſenbahnbedienſteten ausgab und Gelder
in betrügeriſcher Art erhob.
Am 2. ds. wurde dahier geſtohlen: in einem Hauſe in der Mauerſtraße
mit Einſteizen, ein blauer Ueb erzieher, in der Holzſtraße in einer Herbergs=
wirthſchaft
verſchiedene Frauenkleidangsſtücke und in der Kiesſtraße eine
Militärmütze. Außerdem meldete ſich ein ſchon oft beſtrafter Dieb, dem
der Aufenthalt im Freien jetzt unbequem wird, bei der hieſigen Polizei mit
der Selbſtanzeige, daß er heute Nacht an der Stadtkirche einen zweirädrigen
Karren geſtohlen und wieder an einen Unbekaunten veräußert habe.

Gartenbauverein in Darmſtadt.
Nach einer Notiz, welche vor einiger Zeit ihren Weg durch faſt
alle Zeitungen genommen hat, will ein Amerikaner durch Bedecken
der Gewächshäuſer mit Fenſtern von violettem Glas, was Raſchheit
und Vollkommenheit der Entwickelung beirifft, ganz außerordentliche
Erfolge erzielt haben und zwar nicht allein an Pflanzen und Früch=
ten
, ſondern auch an Thieren, bei welchen das Reſultat noch viel
auffallender geweſen ſein ſoll, wenn die Stallfenſter aus eben ſolchem
Glaſe gefertigt waren. Dieſe Behauptung war ſchon in früheren
Sitzungen mehrfach erörtert worden und kam auch in der Monats=
verſammlung
vom 2. October ein darauf bezüglicher, in der Allge=
meinen
Forſt= und Jagd=Zeitung vom Auguſt d. J. abgedruckter Auf=
ſatz
über den Einfluß verſchieden gefärbter Lichtſtrahlen auf die Vege=
tation
zur Verleſung. Bei der ſich daran anknüpfenden Discuſſion
wurde von einem Mitgliede bemerkt, daß auch die Wiſſenſchaft ſich
mit dieſer Frage eingehend beſchäftige und daß bereits vielfache Ver=
ſuche
angeſtellt worden, dieſelben aber noch zu keinem Abſchluſſe ge=
langt
ſeien, ein definitives Ergebniß indeſſen wohl in Bälde erwartet
werden könne. Durch die bis jetzt gemachten Beobachtungen wird jene
angebliche amerikaniſche Erfindung übrigens keineswegs beſtätigt.
In dieſem Frühjahre hatte auf mehrfache Empfehlung als beſonders
kräftiges Dungmittel eine Anzahl Mitglieder Hornmehl bezogen.
Da Einzelne ſehr günſtige, Andere aber nur ganz geringe Wirkung
von demſelben bemerkt hatten, ſo ließ der Verein das bezogene Horn=
mehl
chemiſch unterſuchen und ergab dieſe Prüfung, daß da dasſelbe reich
an Stickſtoff und mit fremden Stoffen nicht verunreinigt iſt, die ver=
ſchiedene
Wirkung nur Folge der Art der Anwendung ſein könnte.
Nach übereinſtimmendem Urtheil von Sachverſtändigen wird dieſes
Dungmittel am Zweckmäßigſten in flüſſigen Zuſtand, nachdem es, ſo
weit möglich, in Waſſer aufgelöſt worden und vergohren iſt, den
Pflanzen beigebracht. Wird es trocken verwendet, dann darf es nicht
mit den Wurzeln direet in Berührung kommen und müſſen die Pflau=
zen
ſehr feucht gehalten werden. Ein Mitglied verwendet Hornmehl
chon ſeit längerer Zeit und zwar in der Weiſe, daß er es im Herbſte
mit Erde vermiſcht, dieſe während des Winters der Witterung aus=
ſetzt
und erſt im Frühjahr benützt, und hat daſſelbe an ſeinen Roſen=
ſtocken
ſtets ein außerordentlich kräftiges Wachsthum und reichen
Blüthenflor beobachtet. In dieſer Sitzung wurde weiter das Pro=
gramm
der allgemeinen Roſen= und Pflanzen=Ausſtellung für das
nächſte Jahr vorgelegt und genehmigt, es erſtattete der Herr Vor=
ſitzende
einen kurzen Bericht über die von ihm beſuchte Verbandsaus=
ſtellung
zu Karlsruhe, woran ſich eine Unterhaltung über die neue
Birne Souvenir du congrés anſchloß, es wurde das Beſchneiden
der Roſenſtöcke vor dem Einwintern und die Behandlung der Theeroſe
Marſchall Niel beſprochen und dabei empfohlen, die Triebe der
letzteren nur wenig oder nicht zu beſchneiden, ſondern die überflüſſigen
ganz zu entfernen, dagegen die Seitentriebe einzukneipen. Am reich=
ſten
ſoll ſie niedrig veredelt und als Pyramide gezogen werden. Ferner
wurde eine Abbildung der neu entdeckten Roſenart Rosa Regeliana
vorgezeigt und wurden noch einige weniger wichtige Fragen kurz er=
örtert
. - Aus dem Bericht des Herrn Secretärs über die zu Mann=
heim
abgehaltene Monatsverſammlung des Verbands Rheiniſcher
Gartenbauvereine iſt hervorzuheben, daß der Gartenbauverein zu
Aſchaffenburg dem Verband beigetreten iſt und daß der Oberheſſiſche
Verein ſeinen Beitritt in Ausſicht geſtellt hat.- Schließlich dürfen
wir nicht unerwähnt laſſen, daß der Herr Vorſitzende einen hier vor=
gekommenen
Rechtsfall erzählte, durch den wiederholt beſtätigt wird,
wie bei dem Verkehr mit umherziehenden Händlern die größte Vor=
ſicht
zu beobachten, ja unbedingt anzuempfehlen iſt, den Bedarf an
Sämereien, Bäumen ꝛc. niemals von ſolchen, ſondern nur von be=
kannten
und bewährten Firmen zu beziehen.
Die nächſte Monatsverſammlung findet Mittwoch den 6. Novem=
ber
, Nachmittags 3 Uhr, im Gartenſaale des Darmſtädter Hofs ſtatt.
.

Redaction und Verlag: J. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.