Erſchein
in Verbindung mit dem
Ver=
ordnungsblatt für den Kreis
Darmſtadt, welches Mittwochs
ausgegeben wird, täglich. außer
Sonntag und Montag.
Abonnementspreis
incl. des Verordnungsblattes
jährlich 2 fl. 24 kr.
N. 42.
Allergnädigſt privilegirtes
Darmſtädter
und Anzeige.
135. Jahrgang.
T a g e b l a t t
ür
Stadt und Rreis Darmſtladt.
Freitag den 4. October.
Inſerate
werden angenommen:in
Darm=
ſtadt von der Expedition,
Rhein=
ſtraße Nr. 23, in Beſſungen
von Friedrich Blößer,
Friedrich=
ſtraße Nr. 7. ſowie auswärk
von allen ſoliden Annonce-=
Expeditionen.
183D.
Verſteigerungen.
Immobilien=Verſteigerung.
Samſtag den 5. Octbr., Vormittags 10 Uhr,
läßt auf hieſigem Rathhauſe auf
freiwilli=
gen Antrag, unter den bei der Verſteigerung
bekannt gemacht werdenden Bedingungen,
Metzgermeiſter Michael Frantzl. Wittwe
7284) Bekanntmachung.
Verſchiedene Pflaſter=Arbeiten in den
Caſernen zu Babenhauſen, veranſchlagt zu
243 Rthr., ſollen in öffentlicher Submiſſion
an den Mindeſtfordernden vergeben werden.
Hierzu haben wir Termin auf Montag den
1. d. Mts, Morgens 11 Uhr, in unſerm
Büreau in der Schloßkaſerne hier, woſelbſt
auch die Bedingungen und Anſchläge
ein=
geſehen werden können, angeſetzt.
Quali=
ficirte Unternehmer wollen ihre verſiegelten
Offerten mit der Aufſchrift: „Submiſſion
auf Pflaſter=Arbeiten” rechtzeitig an uns
einreichen.
Babenhauſen, den 2. October 1872.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
Feilgebotenes.
7203) Ein weißer Porzellanofen wird
billig abgegeben. Annaſtraße 6.
o E
7159)
Wirthſchaft=Eroſnuung.
Hiermit die ergebenſte Anzeige, daß ich unterm Heutigen eine
Eestäuratien mit Billard lam Marienplatz, früher Neckarthor),
eröffnet habe, und wird es mein eifrigſtes Beſtreben ſein, mir durch gute Speiſen und
Getränke, ſowie reelle Bedienung die Gunſt eines geehrten Publikums zu erwerben.
Heh. Einsiedek.
Ausdrücklich wird bemerkt, daß bei
Er=
reichung des Taxationspreiſes der Zuſchlag
ſogleich ertheilt wird.
Beſſungen, den 29. September 1872.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher: Demmel.
7283)
Die
Holz= u. Kartoffel=Verſteigerung
vom 30. September iſt genehmigt.
Erſter Zahl= und Ueberweiſungstag:
Freitag den 4. d. Mts.
Darmſtadt, den 1. October 1872.
Großherzogliche Oberförſterei Beſſungen.
Muhl.
1
Große Ausſtellung und Verkauf
von
N Kunſtgegenſtänden z-
He.
7237
in
Alabaſter= u. anderen ttalteniſchen Steinen,
beſtehend in:
otrushischen, pompejischen & modiceſschen Jasen,
ſtorenliniſchen, gozoliſchen u. adrianiſchen Schalen (Coupee's),
Rheinen Statuen,
nebſt vielen andern
Ehantaſte=Gegenſtänden
zur Ausſchmückung von Zimmern, Salons, Cabineten, Hausfluren und Treppen.
Der Verkauf mit bedeutender Preis=Erniedrigung dauert nur 14 Tage.
Hario Goltt,
6 Ludwigſtraße 6.
7285)
W Zn b eachteni M
Beſten Englisch Bitter
Branntwein per Flaſche 18 kr.
Kümmel
„
ſowie Bonekamp of Hadgbitter, Pieſſormüur, feinen Ruw, Arrae, Kirschmasger und
franz. Cognao.
Louiſenplatz Nr. 4, dritter Stock.
202
778
. 42.
In der G. Jonghaus’schen Hofbuchhandlung, Verlag, in Darm-
8
1 stadt ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu bezichen:
ſedlogische Specialkarte des Grossherzogthums Hessen und der angrenzenden
Landesgebiste im Maasstabe von 1.50000. Herausgeg. vom mittelrh. geol.
Verein. 15 Hette. gr. 8 geh. mit 15 Karten in Farbendruck, in Mappe,
fl. 4. 48 kr. 1855-1870. - Die erschienenen Sectionen sind:
I. Fr ie dberg von R. Juduſg. 1855. (Vergriffen.) - H. Giessensvon
Dr. E. Dieſſenbach. 1856. - III. Büdingen-Gelnhausen von R. Ludwig.
1857. - IV. Okfenbach-Hanau-Prankkurt von Gl. Theohald u. R.
Luduſg. 1858. - V. Schotten von H. Tasche. 1859. - VI. Dieburgſhauſe neben der Schneidmühle iſt der
mit=
von F. Becker u. R. Judwig. 1861. - VII. Herbstein-Fulda von I.
Lasche u. W. C. J. Gntherlet. 1863. - VIII. Erbach von P. Selbert u. vember beziehbar. Näheres bei
R. Ludwig. 1863. - IX. Darmstadt v. R. Juduig. 1864. - X. Alzey
v. R. Ludwig. 1866. - XI. Mainz v. A. Grooss. 1867. - XIl.
Lauter-
bach-Salzschlirk von H. Tasche, W. C. J. Gutherlet u. R. Ludwig. 1869.
XIII. Alsfeld von R. Ludwig. 1869.
Dr. E. Dieſſenhach u. R. Judwig. 1870. - XV. Gladenbach v. R. Judwig. mit allen Bequemlichkeiten, anderweit zu
1870. - XVI. Biedenkopk v. R. Ludwig. 1872.
Geologische Skiaze des Grossherzogthums Hessen von R. Iuduig. Mit 1 geolog.
Vebersichtskarte in Farbendruck. Herausgeg. vom mittelrhein. geol. Verein
1867. 4. geb. fl. 1. 40 kr.
Holablatt des Vereins für Erdkunde und verwandte Wissensch. zu Darmstadt: mit allen Bequemlichkeiten, Brunnen an der
I. Folge. Nr. 1-46. Oct. 1854 bis Mai 1857. Mit 9 lithograph. Pafeln.
1854 -57. 8. fl. 1. 48 kr.
II. Folge. In Verbindung mit dem mittelrheinischen geologischen
Verein. Herausgegeben von L. Ewald. Jahrgang L-III. Nr. 1-60. Mai
1858 bis Juni 1861. Mit einer Tabelle und 9 lithograph. Tafeln. 1858-1861.
3 Hefte. S. geh. fl. 1. 12 kr.
HII. Folge. Mebst Mittheilungen aus der Gr. Hess. Gentralstelle für
die Landesstatistik. Herausgegeben von I. Ewald. Heft L-x. Nr.
1-120. 1862-71. 10 Hefte. S. geh. 2 fl.
Beitäge zur feologie des Grossherzogthuus Hessen und der angrenzeuden
Gegenden. Ergänzungsblätter zum Notiablatt ete. 1. Heft. 1858. 8. geh. 36 kr.
Beiträge zur handes, Volks- und Staatskunde des Grossherzogthums Hessen.
Herausgegeben vom Verein für Erdkunde und verwandte Wissenschaften zu
Darmstadt. 1. Heft mit einer Karte in Farbendruck und 3 lithogr. Pafeln.
1850. S. geh. Nthlr. 2. - fl. 3. 36 kr. - 2. Heft mit 4 lith. Tateln. 1853.
8. geh. f. 1. 12 kr.
Jndnig, R. Versuch einer geographischen Darstellung von Hesen in der
Ter-
tiärzeit. Mit einer Karte. 1858. S. geh. 36 kr.
Indnig, R. Die Mineralquellen zu Homburg vor der Höhe. Mit 2 Profilzeich.
nungen. 1861. S. geh. 21 kr.
Indnis, R., Versuch einer Statistik des Grosh. Hesen aut Grundlage der
Bodenbeschaffenheit. 1868. 8. geh. 36 kr.
Beiträge zur Statistik des Grossh. Hessen. Herausgegeben von der Grossh.
Centralstelle für die Landesstatistik. I. Band. Uit 1 color. Karte. 1862. 4.
geh. fl. 3 - II. Band. 1863. 4. geb. fl. 3. - Il. Band. 1864. 4. geh fl5.
24 kr. - IV. Band. 1864. 4. geh. fl. 1. 24 kr. - V. Band. 1865. 4. geh.
fl. 1. 24 kr. - VI. Band. 1866. 4. geb. fl. 1.- VII. Band. 1867. 4. geh.
fl. 5. 24 kr. - VIII. Band. 1. Hett. Mit 1 Karte in Farbendruck. 1867.
VIII.
4. geh. fl. 1. 40 kr. - VIII. Band. 2. Heft. 1869. 4. geh. 36 kr.
Band. 3. Heft. 1870. 4. geh. 36 kr. - 1X. Band. 1869. 4. geh. fl. 3.
A. Band. 1870. 4. geh. fl. 5. 24 kr. - Xl. Band. 1870. 4. geh. fl. 3. 36 kr.
AII. Band. Mit 2 color. Karten. fl. 2. 24 kr. - XIII. Band. 1872. 4.
geh. fl. 3.
Evald, L., Historische Vebersicht der Territorial-Veränderungen der Landgraf.
schaft Hessen-Darmstadt und des Grossherzogthums Hessen. 2. Auflage.
1872. 4. geh. 36 kr.
W66
Die „Alsussischem Blätten
auch „Strassburger Gartenlaube: genannt,.
sind nun fast in jeder gebildeten Familie anzutreſſen. Dieselben unterhalten
ihre Leser in anziehendster Weise durch ihre neusten Original-Novellen und
Erzählungen aus der Feder bekannter und beliebter Schriftsteller, Manichtaltiges
und Neues aus allen Landen. Mittheilungen und Beschreibungen aus dem Elsass.
ledes quartal erhalten die Abonnenten als fratis-Beilage eine kosthare
Kreidezeichnung (Ansichten aus dem Elsass).
Mau abonnirt bei allen Post=Anstalten zu 3 Francs. Inserationen zu 30 Cts.
die Zeile finden weit gediegene Verbreitung.
[7287
Strassburg, im September 1872.
Die Expedition.
Vermiethungen.
7211) Ein möblirtes Zimmer Nr. 3
Steinſtraße 3r Stock.
7288) Ein Zimmer mit Kabinet, elegant
möblirt, ſchöne Ausſicht mit Gartenvergnügen,
gleich zu beziehen.
Kranichſteinerſtraße Nr. 17.
7289) In meinem neu erbauten
Wohn=
telſte Stock zu vermiethen und den 1. No=
Ph. Hartmann, Gaſtwirth,
Schloßgaſſe Nr. 27.
7290) Dieburgerſtraße Nr. 64 iſt der
XIV. AIlendork-Treis von mittlere Stock, beſtehend in 5 Piecen
vermiethen.
Wittwe Lößer.
7291) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Kaſernenſtraße 62.
E7292) Eine ſchöne Parterre=Wohnung
Küche, gleich zu beziehen. Auf Verlangen
kann auch Blumengarten dazu gegeben werden.
Kranichſteinerſtraße Nr. 17.
Vermiſchte Nachrichten.
7293)
Dr. Helaler
wohnt von heute ab Ecke der Hügel-
und Stoinstrasze Nr. 2.
Gabelsberger Stenographen=Verein.
Monatsverſammlung Freitag den
4. dſs., Abends 8 Uhr, in der Reſtauration
des Hrn. Dittmann (Soderſtraße)
7294)
Der Vorſtand.
2
Vortrag von Herrn Proſeſſor Felſing
ſüber die Fresken von Bendemann in Dresden,
verbunden mit einer Ausſtellung.
7187)
Geſuch.
Als Rechnungsführer und Aufſeher finden
in einem großen Fabrik=Etabliſſement mehrere
geweſene Unterofficiere, die im Schreiben und
Rechnen bewandert ſind, dauernde Stellung.
Franco=Offerten gub Chiffre O. 5507
be=
fördert die Annoncen=Expedition von Raz-
Aolf AosseinFrankſurta. M
7246) Ein Mädchen, das gründlich zu
waſchen und zu putzen verſteht, ſucht Arbeit.
Sackgaſſe Nr. 3 eine Treppe hoch.
6 ſſine Putzmacherin wünſcht in und
8
= außer dem Hauſe Arbeit
anzu=
nehmen. — Näheres Caſinoſtraße Nr. 26
4r Stock.
7223) Ein ſchwarzer Regenſchirm
wurde am Donnerſtag in der Tanne
ver=
loren. Deu Finder eine gute Belohnung.
Bleichſtraße Nr. 9.
7272) Ein anſtändiges Mädchen ſucht
Stelle als Hausmädchen in einer guten
Familie. Näheres zu erfragen Gartenſtraße
bei Frau Jaide.
8 Kunſt=Genoſſenſchaft.
Samſtag den 5. October:
7266)
N. 42.
Privatſchule für Maͤdchen.
Das Winter=Semeſter in der Anſtalt des Unterzeichneten beginnt Montag
den 14. October.
Zimmerſtraße 5.
H. Reineck.
2898)
Hauſek
in den beſten Lagen, mit und ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchönen
Gartenanlagen, Bauplätze ſind durch den Unterzeichneten zu verkaufen.
M. Neuſtadt, Aeranderſtr. s.
7296)
Bekanntmachung.
Mit dem 5. October er. tritt der I. Nachtrag zu dem vom
H1. März 1872 ab gültigen Main=Neckar=Bahn Badiſchen Gütertarif in
HaWirkſamkeit.
779
7302) Der Unterzeichnete empfiehlt ſich
zum Oefen= u. Heerdſetzen.
Georg Kuhl,
große Bachgaſſe Nr. 18.
7303) Ein großer ſchwarzer Hund zu
gelaufen. Näheres große Bachgaſſe 18.
Georg Kuhl.
2 Todes=Anzeige.
Da es dem Allmächtigen gefiel, meine
liebe Frau nach ſchwerem Leiden geſtern
Abend zu ſich zu nehmen, ſo theile ich dieſes
Freunden und Bekannten mit der Bitte um
ſtille Theilnahme mit.
Beerdigung morgen Nachmittag 4 Uhr.
Darmſtadt, den 3. October 1872.
Der tiefbetrübte Gatte:
Dieſer Nachtrag, Tranſit=Taxen im Verkehr zwiſchen Frankfurt und Darmſtadt
einerſeits und Kehl transit andererſeits für die Beförderung von Gütern nach und
von Elſäſſiſchen und Lothringiſchen Stationen via Heidelberg=Kehl
ent=
haltend, kann bei den Güter=Expeditionen eingeſehen und ſo weit der Vorrath reicht,
nnentgeldlich bezogen werden.
Darmſtadt, im September 1872.
Direction der Main=Neckar=Bahn.
Einſadung zum Ahonnemenk
auf die
7297)
„Offenbacher Zeitung”
Mit dem 1. October 1872 beginnt ein neues Abonnement auf die fäglich, mit Ausnahme
Montags, erſcheinende Offenbacher Zeitung. Dieſelbe iſt amtliches Organ für die Bekanntmachungen
der Behoͤrden des Kreiſes und wird, wie ſeither in möglichſt objektiver Weiſe die wichtigſten
politi=
ſchen Nachrichten ſchnellſtens ihren Leſern vorführen. Den Intereſſen des engeren und weiteren
Vaterlandes, ſowie den localen Angelegenheiten der Stadt und Umgegend wird ſie beſondere
Be=
achtung widmen, und die Kurſe der Staatspapiere, Wechſel und des Geldes raſch und vollſtändig
mittheilen, auch täglich einen Börſenbericht bringen.- Das
Unterhaltungsblatt
wird fortwährend anziehende Original=Erzählungen und Novellen, gediegene Aufſätze belletriſtiſchen,
biographiſchen, hiſtoriſchen und naturwiſſenſchaftlichen Inhalts, intereſſante Miscellen und die
Theater=
anzeige der Frankfurter Bühne enthalten.
Wer Intereſſe hat an all den wichtigen Vorguͤngen auf dem Gebiete des politiſchen, religiöſen
und ſocialen Lebens und nicht geneigt iſt, täglich größere Zeitungen oder einſeitige Partei=Organe zu leſen,
dem bietet die Offenbacher Zeitung gegen billigen Preis vollſtändigen Erſatz. Der
vierteljährliche Abonnements=Preis beträgt nämlich bei ihrem reichen Inhalte in der Stadt nur 1fl.
12 kr.; außerhalb durch die Poſt bezogen erhöht ſich dieſer um den Betrag des Poſtaufſchlags.
Die Offenbacher Zeitung erfreut ſich in Offenbach ſelbſt, ſowie in den Orten des Kreiſes und
der weiteren Umgegend allgemeiner Verbreitung und eignet ſich, da ſie das einzige hier erſcheinende
Blatt iſt, zur Aufna hme von Inſeraten aller Art unter billigſter Berechnung.
Die Expedition der Offe nbacher Zeitung
Offenbach a. M. im September 1872.
„
c Man ſucht baldigſt ein Logis von
B De 3 Piecen mit Küche, Keller ꝛc.,
wobei hauptſächlich auf Waſchküche u.
Bleich=
platz reflectirt wird.
Zu erfragen auf der Expedition.
7280) Wienerſtraße 25 kann ein Schüler
oder eine Schülerin der höheren Lehranſtalten
Koſt und Logis erhalten. Auch Nachhülfe
bei den Arbeiten.
1 Durch den Agenten H. Hraus,
29
2 Mühlgaſſe 5 in Wiesbaden,
3
wird in oder in der Nähe von
Darm=
ſtadt ein ſtattliches Haus mit Garten
zu Laufen geſucht.
(ſin anſtändiges Frauenzimmer wird
C. in Laufdienſt geſucht, Morgen=
8 und Mittags 5 Uhr. Näheres bei Frau
Mattern.
7298) In meinem Manufacturwaaren=
Geſchäft en gros ſind zwei Lehrlingſtellen
M. Homberger.
zu beſetzen.
7301) Damen, welche im Buntſticken
geübt ſind, finden dauernde Beſchäftigung.
Caſerneſtraße 62 Manſarde.
Schabel,
Wachtmeiſter.
Großherzogliches Hoftheater.
Freitag 4. Oct. 1. Vorſtellung im 2. Abon.:
Das Stiftungsfeſt. Schwank in 3 Acten von
Moſer. Hierauf: Neues Ballet=Divertiſſement in
4 Tänzen von Siems.
Sonntag 6. Oct. 2. Vorſtellung im 2. Abon.:
Die Hugenotten. Große Oper in 5 Akten mit
Ballet; Muſik von Meyerbeer. Anfang 6 Uhr.
Sonntagspreiſe.
Großh. Muſeum und Billdergalerie im Schloß,
geöffnet Sonntag von 10-1 Uhr, Dienſtag,
Mitt=
woch. Donnerſtag und Freitag von 11-1 Uhr.
Großh. Hofbibliothek im Schloß, geöffnet
täg=
lich von 9-12 Uhr Vormittags und laußer Samſtag)
von 2- 4 Uhr Nachmittags.
Großh. Cabinets=Muſenm im Palais. Eingang
von der Wilhelminenſtraße, kann jeden Wochentag,
Samſtag ausgenommen, Nächmittags von 2-4 Uhr,
dem Publikum geöffnet werden.
Sparkaſſe. Zahltage Montag, Dienſtag.
Donner=
ſtag, Freitag von 9-12 Uhr Vormittags. Jeden
Dienſtag von 2-4 Uhr Nachmittags werden die
Sparkaſſebüchelchen gegen die Interimsſcheine
aus=
gegeben.
Spar= und Leihkaſſe in Beſſungen, Carlsſtraße
Nr. 2. Zahltage Dienſtag und Samſtag von
8-9 Uhr Vormittags.
Abgehende Bahn=Züge.
Schnell= oder Courier=Züge.)
Frank=
furt. Nach
Heidel
berg Nach
Mainz Nack
Aſchaf
fenburg 4₈
Worms Nach
Erbach 5. 30 655 45.3. 46.20 6.40 6.30 6.45 9.10 750 7.5. 19.55 9.15 930 9.40 9.2 11.- 11.15 112 11. 11.45 12. 1.5. 1.47 12. 5 9. 10 r1.5* 2.2. 2.50 2.40 3.10 44.45 Z.- 45.45 5.30 5.35 46. 5. 30 6.15 — 7.10 8.- 7.10 —— 8. 5 8.- 9.11 — 29.50 110.- 9.50 210.- G.
Der Geiſt des Martin Grunewald.
Eine märkiſche Geſchichte
von
Julie Burow.
Gortſetzung.)
Außer dem Lakaien und dem Kammermädchen waren keine
Berl iner Dienſtboten mitgekommen und zur Hülfe für dieſe die
alte Portiere engagirt, die willig und freudig alle gröbern
Ar=
beiten übernahm, während Meiſter Rohr, ihr Mann, gern Pfriemen
und Draht ruhen ließ und die wenigen Dienſte den drei Gäſten
leiſtete, zu denen dem Lakaien noch männliche Hilfe erforderlich ſchien.
Während am Tage der Ankunft Frau Siewers ſich mit
Hülfe Hannchens und des Doctors um ihr krankes Kind bemühte,
ſaß der alte Rohr in ſeinem finſtern, höhlenartigen Zimmer,
deſſen einziges Fenſter auf einen einſamen Hof ſah, vier
Ebereſchen=
bäume, eben aufblühend, beugten ſich dort ſchattend über einen
42
780
Brunnen, deſſen reich geſchmückte Einſaſſung eher Italien als,
einem märkiſchen Städtchen anzugehören ſchien.
Mutter Rohr hatte einen Brief in der Hand, die Brille
auf der Naſe und las vor:
„Herzlich geliebte Eltern!
Da denn nun meine Zeit vorüber iſt und ich ein ehrenhaftes
Zeugniß bekommen habe, ſo will ich auch nicht länger anſtehen,
dieſe große Stadt verlaſſen und ſo bald möglichſt zu Euch in die
liebe Heimath zurückkehren.
Ich bin ein tüchtiger Muſikant im Regiment geweſen und
ſpiele wohl jetzt alle Juſtrumente, die es giebt, ſo Blas= als
Streichinſtrumente, aber die Tiſchlerei habe ich auch nicht
ver=
nachläſſigt, und ich denke, daß ich mich in Lagow und der
Um=
gegend werde gut ernähren können. Seid freundlich gegen die
Jungfer Hannchen, die Euch dieſen Brief bringt; ſie iſt guter
Leute Kind aus Berlin und ein ſehr anſtändiges Mädchen. Die
reiche Herrſchaft bei der ſie conditionirt, liebt ſie gar ſehr und
hält große Stücke auf ſie, beſonders ſeit das arme Fräulein ſo
krank iſt. Wenn Gott ſeinen Segen giebt, und Jungfer Haunchen
ſonſt will, ſo denke ich ſobald ich mir das Nöthigſte erſpart habe,
werden wir Mann und Frau und wollen Euch, herzlich geliebte
Eltern, dann recht pflegen und warten, daß Ihr's auf Eure
alten Tage gut habt.
Macht mir meine kleine Stube zurecht, und vergeßt nicht,
den Myrthenbaum hinein zu ſtellen für meinen Schatz zum
Brautkranz.
Gott befohlen liebe Eltern, es grüßt Euch ſehr
Euer liebender Sohn
Fritz Rohr,
Trompeter im -ten Garde=Regiment."
Der alten Mutter Rohr liefen Thrän auf Thräne über die
gefurchte Wahge beim Leſen dieſer Epiſtel. Die arme
Proletarier=
mutter liebte ihr einziges, wohlgerathenes Kind nicht minder, als
die reiche Dame, und ſie war ſehr ſtolz auf die Wahl, die ihr
Fritz getroffen, denn die hübſche, flinke, zierliche Kammerjungfer
kam ihr nicht weniger als ihrem alten Gatten, wie eine ganze
Dame vor. Ihr Fritz, ihr lieber, ſchöner Sohn, ſollte nach faſt
ſechsjähriger Abweſenheit heimkehren. Sein liebliches, jugendliches
Geſicht ſollte ſie wieder ſehen, täglich ſehen; er wollte neben ihr,
neben dem glücklichen Vater ſein Leben beſchließen.
„O Du grundguter Gott, du herzliebender Vater j. bette
die entzückte Mutter. „Ich dante Dir, ich danke Dir==
Aber während ſie betete, war ſie herunter gegangen, in den
kleinen Hof geſtiegen, um auch twas zu ſchaffen für den lieben Sohn.
An der Sonnenſeite des ſtillen Raumes, den das Viereck
des Schloßgebäudes einſchließt, ſtanden zur Zeit eine Reihe großer Kreisrath des Kreiſes Büdingen, zu ernennen:
und wohlgepflegter Topſpflanzen, darunter ein Myrthenſtock, ein
wahrer Rieſe ſeines Geſchlechts und bedeutend höher als die
leine Mutter Rohr.
Sie beſprengie noch einmal die Pflanzen mit dem Waſſer
des Brunnens, das kühl und kryſtallhell iſt und zog die leichten
Zweiglein durch ihre dürren Finger.
„ In ſeine Stube ſetzen ſoll ich Dich," ſagte ſie dann lächelnd
zu der Myrthe. „Er denkt, Du biſt noch ſo ein Bäumchen, wie und Handelsgartner Kriegk in Pachl gegeben worden; wie man erſahrt,
vor ſechs Jahren, ja wart, Du biſt gewachſen und ſtark und alt
geworden. Zwanzig Brautkränze kannſt Du hergeben, und wirſt
noch nicht Noth leiden an luſtigen grünen Zweigen.”
ſchaftliche Treppe athemlos herabgelanfen.
„ Um Gottes Willen, Frau Rohr, beſte, allerliebſte Frau
Rohr, kommen Sie, kommen Sie geſchwinde, meine junge Herr= gilt von den Kartoffeln.
ſchaft liegt in Krämpfen, helfen Sie uns, ſie zu Bette zu bringen,
und Bruſtl”
prächtigen Sopha lag das junge bleiche Mädchen, mit fliegendem
Buſen, mit zuckenden Lippen; der Arzt hielt eine ihrer Hände als officielle Vertreter ihrer Landeskirchen.
und prüfte ihren Puls. Zu ihren Füßen kuiete die troſtloſe
Mutter= und nannte ſie mit tauſend Schmeichelnamen, aber ihre Gemeinden Aheinbeſlens durch. Delegirte vertreten.
Redaction und Verlag:3L. C.
Bemühung, die Aufmerkſamkeit der Leidenden auf ſich zu lenken,
waren vergebens.
Klara's Auge hing wie gebannt, wie verzaubert an einem
der alten Ritterbilder, die die Wand des Saales deckten, und
von Zeit zu Zeit rang ſie die bleichen Hände und ſchrie: „Er
iſt's, er iſt's, o auch hierher verfolgt mich das Elend. Das
Porträt aber hatte gar nichts Grauſenhaftes. Es ſtellte einen
jungen, ſchlanken Mann vor, in der Tracht der Johanniter. Das
Geſicht blaß und fein, hatte den Ausdruck, den man heut zu
Tage blaſirt nennen würde, aber es war ſehr ſchön, dunkle Locken,
ein zierlich brauner Knebelbart, ein griechiſches Profil und ein
weibiſch weicher Mund, der lächelnd zwei Reihen weißer
Perlen=
zühne zeigte, gaben ihm etwas Ausgezeichnetes, etwas das Niemand
ſo leicht vergeſſen konnte, der es einmal erblickt, und unter dem
Bilde mit dem neumodiſchen Geſicht ſtand mit ſehr altmodiſcher
Schrift geſchrieben:
Ritter Martin Grunewald,
Comthur zu Lagow * am 11. Mai 1658.
Friede ſeiner Seele!
„Decken Sie das Bild zu, liebe Jungfer ju flüſterte Frau
Rohr dem Kammermädchen ins Ohr. „Verhängen Sie es ſo
dicht als möglich. Es iſt feſt in der Mauer, wegnehmen kann
man's nicht, aber die Augen anzuſehen thut keinem Menſchen gut."
Hanuchen ſetzte den höchſten Stuhl auf den höchſten Tiſch,
ſprang, leicht wie ein Vogel, auf dieſe Vorrichtung und hing ihr
ſchwarzſeidenes Schürzchen dem ſeligen Martin Grunewald ſo
dicht über die Naſe, daß die garnirten Tüſchchen ihm gerade die
zauberiſchen Augen verdeckten, dann aber ſprang ſie hinab
und-
wahrhaftig es half, die Krämpfe legten ſich, die Bruſt hob und
ſenkte ſich ruhiger und in einer Viertelſtunde war ſie eingeſchlafen.
(Fortſetzung folgt.)
Mittheilungen aus Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. Ocober. Seine Köͤnigliche Hoheit der Großherzog
haben geruht:
am 1. October den Kreisrath des Kreiſes Büdingen, Regierungsrath
Ludwig Follenius, auf ſein Nachſuchen und unter Anertennung ſeiner
langjährigen und treuen Dienſte, Kreisrath des Kreiſes Bilbel Guſtav von Zangen auf ſein
Nachjuchen und uuter Anerkennung ſeiner treuen und eifrigen Dienſte bis
zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit, - in den Ruheſtand zu verſetzen;
ferner am nämlichen Tage: den Kreisrath des Kreiſes Schotten
Dr. Bernhard Jaup zum vortragenden Rath in dem Miniſterium des
Innern mit dem Amtstitel als
Regierungsrath-
den Miniſterial=Secretär erſter Klaſſe in dem Miniſterium des Innern,
Friedrich Hallwachs, zum Kreisrath des Kreiſes Vilbel. —
den Kreisaſſeſſor bei dem Kreisamte Gießen, Emil Kekuls zum
dem Kreisaſſeſſor bei dem Kreisamte Mainz, Dr. Friedrich
Hof=
mann die Verwallung des Kreiſes Schotten zu übertragen.
(D. 5.)
Die Zweigbahn vom Eberſtadt=Pfungſtädter Bahnhof nach
Pſung=
ſtadt ſcheint endlich in's Leben treten zu ſollen. Zwei Proiecte ſind in
Vorſchlag gebracht, nach dem einen ſoll das Stationsgebäuͤde in die Nähe
des Jugenheimer Wegs kommen, nach dem andern in die Nähe der
Hilde=
brand'ſchen Brauerei. Jedenfalls verdienen die Intereſſen der dortigen
bedeutenden Fabriken volle Berückſichtigung.
—
Der Siebert'ſche Garten in der Rheinſtraße iſt an Hrn.
Kunſt=
ſoll der Garten auch fernerhin dem Publikum zugänglich ſein.
— Die von dem Bauunternehmer G. Germann neuerbaute Villa in
der Beſſunger Wilhelminenſtraße, die in jeder Beziehung ſowohl innen wie
außen auf das geſchmackvollſte ausgeſtattet iſt und jeder Villa in unſeren
In dem Augenblick lam das Kammerjungferchen die herr= Nähbarſtaͤdten zur Seite geſell werden hann, wurde heute un die Summe
von 45500 fl. un Herrn L. Hoffmann verkauft.
Im Ried fallt die Obſt=Ernte insbeſondere die der Zwetſchen,
überreich aus; die Preiſe ſind deßhalb bedeutend im Weichen. Ein Gleiches
Zu der am 2. ds. in Worms ſtattgehabten 50jährigen Jubiläums=
und ſchaſſen Sie noch ein Mädchen aus dem Dorfe hierher, denn ſeier der Rheinheſiſchen Union waren ca. 500 Theilnehmer von Nah und
wir bändigen das ſchwache Kind kaum, ſo fliegen ihr Schulter! Fern erſchienen. Superintendent Dr. Schmitt aus Mainz hielt die
Feſt=
predigt, Dr. Schröder von Worms begrüßte die Verſammlung.
Obercon=
ſiſtorſalrath Linz aus Nauheim hielt als Vertreter des Oberconſiſtoriums
Frau Nohr lief hinauf, gefolgt von Hannchen. Auf dem eine Anſprache, ſerner ſprachen noch Proſeſſor Dr. Heſſe von Gießen,
Prof. Dr. Schwabe von Friedberg, ſowie der naſſauiſche Landesbiſchof
Dr. Wilhelmi aus Wiesbaden und Conſiſtorialdirector Glaſer aus Speyer
Bie Betheiligung war eine allgemeine und waren namentlich ſehr viele
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.