Berlage
zum
Darmſtädter Frag=und Anzeige=Blatt.
L.
N 32.
Darmſtadt, den 13. Auguſt
1872.
Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierpu. ſovie das Beordnungsblatt fur den Kreis Darmſtadt erſcheinen wochentlich; Erſteres Samſtag
die Beilage Dienſtag und Leyzteres Donnerſtag. Jahres=Abonnement der drei Blätter Zuſammen 2 fl. 24 kr. Auswaͤrts kann man bei allen Poſtaͤmtern abonniren.
In Darmſtadt bei der Expedition: Rheinſtraße Nr. 23 neu. - Inſeratenpreis für locale Anzeigen per Zeile 3 kr.
5821) Bekanntmachung
Die zum Nachlaß des Hofgerichts=Kanzlei=
Dieners Reuter gehörigen Mobilien, beſtehend
in Gold und Silber, Herrenkleider,
Weiß=
zeug, Bettwerk, ſchönen Möbeln,
Küchenge=
räthſchaften und allerlei ſonſtiger Hausrath
ſoll nächſten
Donnerſtag den 15. Auauſt l. J.,
Vormittags 9 Uhr,
in deſſen Wohnung, Nieder=Ramſtädter
Straße 8, gegen Baarzahlung verſteigert
werden. Darmſtadt den 9. Auguſt 1872.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Verntheiſel.
4217) Zimmerſpähne bei Wilh.
Rahn, Hofzimmermeiſter,
Promenade=
ſtraße Nr. 26.
75081) Ein 1½ſtöckiges Wohnhaus
in geſunder Lage mit Hofraum, Garten u.
Pumpbrunnen ꝛc. unter günſtigen Bedingungen
zu verkaufen. Näheres in der Expedition.
p.
Po=
Pepsin-Tastillon.
In dem Pepsin, einem neuen, von
der medizinischen Chemie entdeckten
Heilmittel, sind diejenigen Sätte,
welche die Verdauung
bewerkstelli-
gen, zur Consistenz gebracht. Es
ist gegen fehlerhafte oderſgeschwächte
Verdauung in die deutsche Reichs-
Pharmakopoe aufgenommen und
den Leidenden in den
nobo Donain. D=
D. Lills4 5 2opBu-Pastillo
in angenehmer Vorm geboten.
Verkäuflich in Schachteln 10 Sgr.
in Darmstadt bei Hof-Apotheker
Cakmiharz.
Brennholz
in den bekannten Sorten und
Prei=
ſen, in großen und kleinen
Quanti=
täten, ganz oder klein gemacht, iſt
fortwährend ans Haus geliefert zu
haben in Nr. 47 der unteren
Rheinſtraße.
14219
5766) Gute neue Kartoffeln zum
Marktpreis. Mühlſtr. 70 an der Stadtkapelle
5830) Ein großer Spiegel mit
goldner Rahme iſt billig zu verkaufen.
Näh. bei der Expedition zu erfragen.
Wenshehn
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 11. Auguſt Vormittags 9 Uhr werden
in der Hofraithe der Strohpapier=Fabrik von Otto
Heu-
mann in Veysheim nachverzeichnete zum Nachlaß gehörige
Gegen=
ſtände auf Anſtehen der Erben, als: Gold und Silber, Bücher, Bettwerk,
Weißzeug und Kleider, Möbel und Hausrath, Glas, Porzellan und
Küchen=
geräthe, gegen baare Zahlung verſteigt. Unter den Möbeln befindet ſich
eine gut erhaltene Garnitur feiner Mahagoni=Möbel, Sopha's, Tiſche,
Stühle, Kommode, Spiegelſchrank, Conſol, Kleiderſchränke, nußbaumene
und eiſerne Bettſtellen, Spiegel, Service, Meſſer und Gabel, feine
Nipp=
ſachen und dergleichen. Tags vorher können die zu verſteigernden
Gegen=
ſtände an Ort und Stelle eingeſehen werden.
Bensheim, den 9. Auguſt 1872.
65818
io als Hirnaenſahrie h. M. Koch & Co. Maghohal;
E. R. Linck & Co. in Stuttgart, eupfiehlt ihre von den erſten
medi=
ciniſchen Autoritäten rühmlichſt empfohlenen Präparate:
Dr. Lineks-Malzextraet mit ſchwachem Hopfenzuſatze.
Vor=
zügliches Mittel bei Huſten, Heiſerkeit, Hals=und Bruſtleiden. Preis der Flaſche 30kr.
Dr. Lincks-Malzextract ſtarkgehopft. Auf Herrn von Niemahers
beſonderen Wunſch ſ. Z. dargeſtellt. Sehr angenehm aromatiſch ſchmeckend,
Magenleidenden ſehr zu empfehlen. Preis der Flaſche 30 kr.
Dr. Lincks-Malzextract mit Eiſen. Bei Blutarmuth und
Bleich=
ſucht. Preis der Flaſche 36 kr.
Dr. Lincks-Malzextraek mit Chinin. Bei Schwächezuſtänden.
Preis der Flaſche 42 kr.
Malz-Bæiraethonbons. Die feinſten aller derartigen Bonbons
A. Päckchen 6 kr.
(2043)
In Darmſtadt allein ächt zu haben bei
E. Seriha, Apotheker.
Schützenſtr.
Gchützenſitr.
Bchülf=Beſen.
Nr. I.
Nr. 1.
Das Neueſte in dieſem Fach, ſehr geeignet für Comptoire und für die Straße zu reinigen,
was ſich ſehr vortheilhaft bewährt, empfehle dieſelben zu billigſten Preiſen.
MB. Auch bringe ich mein übriges Lager in allen vorkommenden Bürſten und
Pinſeln in bekannter Güte in empfehlende Erinnerung.
Hochachtungsvoll.
Vr. Hartter, Bürſtenmacher.
44NNNNNNNRANAAANNUUNAs
4 Vier gut gearbeitete gebrauchte P
F
F oben ovale Fenſter für eine 4
4
4
Werkſtätte und dergl. geeignet,
8 ſind billig zu verkaufen. 422³⁄
2
Näheres im Verlag d. Bl.
D
LaAAAAAAATAAAAAAATLTNN
5831) Hinkelgaſſe Nr. 11 ſind
Canarien=
vögel u. Käfige zu verkaufen. H. Rohmig.
5843) Ein Morgen Hafer auf dem Halm
und eine Windmühle zu verkaufen. Kiesſtr. 21.
5784) Neue holl. Voll=
Häringe ſind friſch
ein=
getroffen bei
Carl Hamala,
obere Eliſabethenſtraße 6.
5840) In der Nähe des Marienplatzes
iſt ein ſchönes, geräumiges Wohnhaus
mit Garten zu verkaufen. Näh. in d. Erp.
38
138
32.
5915)
K32.
Das Geſchafts-Tocal
des Unterzeichneten befindet ſich von jetztzan
Mühlſtraße Nr. 68 bei Hrn. Küfer Peter, zunächſt der Kapelle.
Die in meinem ſeitherigen Lokal (Kirchſtr. 10) geführten optiſchen Waaren, als:
Brillen,
Pincenez,
Lorgnetten,
Operngläser,
Barometer,
Thermometer,
Reisszeuge
eto. eto.
2e.
Hivellir-Instrumente,
Hreuzscheiben,
Winkelspiegel,
Wasserwaagen (mit Stativ),
beſtens empfohlen.
Alle in's Fach einſchlagende Reparaturen werden angenommen.
Darmſtadt, 10. Auguſt 1872.
L. HumstugOr,
ibellen in Metall u. Holz,
Hivelirlatten,
Meterstäbe
eto. eto.
5 0
Mechaniker und Optiker.
5917)
AuSVOI
G
Wegen Abbruch der von mir bis jetzt innegehabten
Localttäten und dermaligem Mangel an paſſenden
Räumlichkeiten, bin ich genöthigt, mein vor circa
6 Jahren errichtetes Leinen=Lager aufzugeben und
zu dieſem Zweck ſchnellmöglichſt auszuverkaufen.
Der Verkauf des noch vollſtändig aſſortirten Lagers zu
bedeutend herabgeſetzten Preiſen beginnt am 14. Auguſt.
Harrp Franls,
Roßmarkt 19.
Frankſurt a. I.
5842) Drei Viertel Morgen Hafer
ſind auf der von Herff'ſchen Beſitzung vor
dem Jägerthore auf dem Halm zu verkaufen.
5918)
Für Schreiner!
Zölliges, ganz reines eichenes Holz, ſowie
verſchiedene Nahmen empfehle zu billigſten
Preiſen.
Leopold Reinhard,
Holzhandlung, Nieder=Ramſtädterſtr. 8.
5919) Ein großer Porzellan=Heerd,
in gutem Zuſtande, mit Back=u. Brat=Ofen
wird abgegeben.
Wilhelm Schulz. Eliſabethenſtr. 25.
5920) Ein ſehr guter, eiſerner
Ofen zu verkaufen. Teichhausſtr. 12.
3040) Zu vermiethen: Steinſtraße 21
eine Wohnung im Garten, beſtehend aus
2 Zimmern, 3 Piecen mit Zugehör und
gleich zu beziehen.
3690) Ein freundliches Zimmer, möblirt,
iſt an einen ſoliden Herrn zu vermiethen.
Preis 5 fl. Stiftſtraße 54 zweiter Stock.
4029) Ludwigſtraße Nr. 7 der obere Stock
5 Zimmer mit allen dazu gehörigen
Räum=
lichkeiten zu vermiethen. M. Traiſer.
4242) Eine Werkſtätte
für einen Schloſſer, Spengler u. ſ. w.
groß, hell und geräumig, bei
G. G. Lange, in der Rheinſtraße.
4425) Ein ſchönes großes möblirtes
Zimmer iſt zu vermiethen.
Ludwigsplatz Nr. 4, 3. Stock.
4787) In der früher Marr Geier'ſchen
Behauſung in Beſſungen iſt eine Scheuer
zu vermiethen. Näheres bei der Exp. d. Bl.
halte fortwährend in guter Qualität zu den billigſten Preiſen auf Lager.
Den Herren Ingenieuren und Bauunternehmern halte die in meinem Geſchäfte
fortwährend in verſchiedenen Conſtructionen ausgeführten
4IV)
Austen der umder, aenchhusten.
Augenblickliche Heilung durch Anwendung des Amlispagmndischen
Hyrups von oscar Desaga, Apotheker und Chemiker in Straßburg i. E. Dieſes
ausgezeichnete Präparat, über deſſen Vortrefflichkeit Tauſende von Atteſten vorliegen, k
hat officiell in den bedeutendſten Kinderkliniken Frankreichs Eingang gefunden.
Preis der Flaſche 56 kr. - 16 Sgr. nebſt Gebrauchsanweiſung.
General=Oepot für Deutſchland: in Mannheim bei Hrn. L. Achenbach. B. 4. Nr. II.
Depot für Darmſtadt bei Herrn Heorg Sreus.
4882) Sandſtraße Nr. 10 im 1. Stock
ein möblirtes Zimmer ſogleich zu beziehen.
4884) Schulſtraße Nr. 10 der zweite
Stock, beſtehend aus 6 Piecen mit allem
Zugehör, ſofort zu beziehen.
4974) Der halbe untere Stock meines
Hauſes, Frankfurterſtraße 32, beſtehend aus
4 Zimmern, Küche ꝛc., iſt zu vermiethen
und baldigſt zu beziehen.
Ph. Röder.
5272) Carlsſtraße Nr. 23 iſt ein
freund=
lich möblirtes Zimmer zu vermiethen.
5429a) Ein möblirtes Zimmer bis 1.
Au=
guſt zu beziehen. Grafenſtraße 4 parterre.
5431) Louiſenſtraße Nr. 16 im 1. Stock
ſind 2 große unmöblirte Zimmer nebſt Keller
zu vermiethen und ſofort zu beziehen.
5686) Eine Manſarde, 2 Zimmer, 2
Ca=
binette und alle Bequemlichkeiten für 150 fl.
zu vermiethen. Wienerſtraße 36.
5697) Zwei freundliche unmöblirte
Zim=
mer zu vermiethen und gleich zu beziehen.
Frankfurterſtraße 36.
5704) Ludwigſtraße Nr. 5 Laden
mit Logis zu vermiethen.
5711) Neues Eckhaus, Landwehrweg,
mittlere Etage, 6 Zimmer mit Zugehör;
untere Stock: Laden mit Wohnung für jedes
Geſchäft geeignet per 1. October d. J.
be=
ziehbar. W. Schmidt, Schulſtraße I.
5769) Zwei möblirte Zimmer und ein
kleines Logis ſind Martinſtr. 14 zu verm.
5791) Ein möblirtes Zimmer mit und
ohne Kabinet billig. Roßdörferſtraße 15.
5792) Zwei freundliche
Man=
ſardezimmer zu vermiethen.
Promenade=
ſtraße 47.
5844) Der zweite Stock mit 4 Zimmern,
1 Magdſtube, Keller, Bodenraum ꝛc., ſowie
die Manſarde mit 4 Zimmern, Keller,
Bodenraum ꝛc. iſt zu vermiethen und gleich
zu beziehen dei Joſeph Fricker, Hofkoch,
Wienerſtraße 31.
5857) Ecke der Waldſtraße u.
Caſernen=
ſtraße iſt der mittlere Stock, mit oder ohne
Stallung, ebendaſelbſt 2 Manſarde=Logis
ſogleich zu vermiethen. Zu erfragen bei
Schreinermeiſter Kunz.
5868) Ecke der Friedrich= und Caſino=
Straße Nr. 24 ein ſchönes, großes möblirtes
Zimmer mit Ausſicht auf die Straße, zu
vermiethen und gleich zu beziehen. Krach.
5921) Ein freundlich möblirtes Zimmer,
Ausſicht in die Bleichſtraße, iſt Caſinoſtraße
Nr. 12 zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
Dr. mod. Harl Draudt
wohnt vom 7. Auguſt an Frankfurter
Straße Nr. 18.
(5798
4107) Einen Lehrling ſucht gegen Lohn
Ludwig Wenz, Schloſſermeiſter.
Kiesſtraße Nr. 5.
5225) Ein gut erhaltenes größere
Comptoir=Pult wird zu kaufen geſucht.
Offerten gub A. B. an die Exp. d. Bl.
5388) Ein kräftiger ſolider Burſche
fin=
det dauernde Beſchäftigung bei
Gebr. Gelfius.
139
M. 32.
5796)
VI. Deutſcher Turnlehrertag.
Forderungen an den unterzeichneten Ausſchuß bittet man baldigſt bei Herrn
P. Verbenich, Ludwigſtraße 17, ſchriftlich zu ſtellen.
Der Central=Ausſchuß des V1. D. Turnlehrertags.
- Perein.
Bürge!
Sonmmmer-Casimo
Samſtag den 17. Auguſt 1872 im Garten des Vereins
mit briſlanter Iſlumnnation und Jeuerwerk.
4½
DiADO
NNDId
4
GBDeOhO EOAEON
ausgeführt von der ganzen Kapelle
des Gr. Heſſ. Leibgarde=Regiments Nr. 115
unter Leitung ihres Directors Herrn Th. Adam.
Aufang 7½ Uhr.
5922)
Die Vergnügungs=Commiſſion.
RüLelsLLLdgegsgsgsaavtgggoene
82.
8
os Zu höchſten Preiſen wird angekauft:
L=
Alle Arten Metalle, als: Meſſing, Zinn, Kupfer, Eiſen u. ſ. w., Acten
E
Ed
und Zeitungen, altes Bettwerk, Roßhaare und alle in dieſes Fach einſchlagende
14)
62 Artikel bei
E2 Auf Beſtellung bin ich bereit EsaAdh GäuOm, "
in's Haus zu kommen. Holzſtraße 15 zunächſt der Brauerei zur Krone.
8
N6an
4OO
„.
5De
A0D6TUc
RGLIGGOUiiaiaeGthinit-ands
2 (Fin gebrauchtes, aber gut erhaltenes
8 CNollwägelchen wird zu kaufen
geſucht. Zu erfragen bei der Expedition.
8 Mlle Sorten Näharbeiten werden
2 44 in u. außer dem Hauſe
angenom=
men. Heinheimerſtraße 27.
5627) Man ſucht für Mitte
Au=
guſt für ein Kind von 6 Monaten
ein erfahrenes Kindermädchen. Gute
Zeugniſſe werden beanſprucht.
Ernſt=Ludwigſtraße 24 erſte Etage.
5777) Es kann ein Arbeiter Koſt und
Logis erhalten. Bleichſtr. 47 dritter Stock.
5900) Ein braves Mädchen für Küchen=
und Hausarbeit wird für guten Lohn auf
Michaeli geſucht. Heinrichſtraße 94.
paarrnrn
5801) Commis=Geſuch.
Ein angehender Commis, welcher eine
hübſche Handſchrift ſchreibt und die
geeig=
neten Zeugniſſe beſitzt, findet auf dem
Comptoir einer Fabrik, ganz in der Nähe
Darmſtadt's, Anſtellung. Franco Offerten
sub B. C. 36 an die Expedition.
5804) Tüchtige Schreiner
finden bei hohen Accorden mit täglichem
Verdienſte von 1 fl. 30 kr. bis 3 fl. leichte
und dauernde Beſchäftigung in der Fabrik
für Unterrichts=Modelle und Zeichenwerkzeuge
von J. Schröder in Darmſtadt.
5892) Ein junger Mann, nicht ohne
muſikaliſches Talent, der gründlich
Schrei=
nerei gelernt hat und Luſt hat, Klaviermacher
zu werden, findet hierzu bei mir Gelegenheit.
Ed. Kühnſt, Pianofortefabr.
Maſchinenſchloſſer,
Sandformer,
Modellſchreiner
ſucht gegen hohen Lohn und Vergütung
der Reiſekoſten die Maſchinenfabrik und
Eiſengießerei von
ſiottlieb, Schramm & vill
5894)
in Hersfeld Heſſen.
5899) Ein geſittetes Mädchen, das
ge=
übt im Nähen und Ausbeſſern iſt, wird
ge=
gen guten Lohn auf Michaeli in Dienſt
geſucht. Heinrichſtraße 94.
5803) Eine gute Köchin geſucht.
Promenadeſtraße 47.
5924) Zwei Mädchen, die das
Kleider=
machen unentgeldlich erlernen wollen, finden
Lehrſtelle offen. Zu erfragen Waldſtraße 5
eine Stiege hoch.
S.
1Fiu Mädchen, was ſelbſtändig
S
C= kochen kann und etwas Hausarbeit
S.
mit übernimmt, wird ſogleich auf einige
Wochen zur Aushülfe verlangt.
Wilhelmſtraße Nr. 20 eine Stiege.
5926) Ein tüchtiges Hausmädchen, das
etwas kochen verſteht, wird für eine deutſche
Familie in der Nähe von London bis zum
17. dieſes Monats geſucht. Gute Zeugniſſe
werden beanſprucht.
Näheres bei der Exp. d. Bl.
5927) Für eine Bierwirthſchaft
in Darmſtadt wird ein ſolider,
cautions=
fähiger, verheiratheter Mann als Zäpfer
geſucht, welcher ſchon als Wirth thätig
war und gute Referenzen aufweiſen kann.
Der Eintritt könnte ſofort erfolgen.
Brief=
liche Offerten unter fl. v. 295 befördert
die Annoncen=Expedition von Haasenstein
E Jogler in Frankfurt a. M.
5928) Eine Frau ſucht Beſchäftigung im
Waſchen und Putzen. Hinkelgaſſe Nr. 7.
5929) Alle Steppereien für Schuhmacher
werden angenommen und ſchnell beſorgt.
Gr. Ochſengaſſe II. Georg Lorenz.
5930) Einen Gulden und etliche Kreuzer
gefunden. Man kann dieſen Betrag gegen
Einrückungsgebühr Waldſtraße 20 dritter
Stock erheben.
xairanaururiazi
Atlire.
GSStrsre.
Darmſtädter hiſtoriſche Rleinigkeiten.
Darmſtadt's Geſellſchaftliche Zuſtünde
in den letzten Jahren des verfloſſenen und in den erſten des jetzigen Jahrhunderts.
Mitgetheilt von I.
(Fortſetzung.)
Unzählig ſind die Witzreden, die dieſer Darmſtädter Berühmtheit
nacherzählt werden. Einſt ſtand um Mittag Herr v. C. auf dem
Parade=
platz, der damals noch mit einer feſtſtehenden hölzernen Barriere
um=
geben war, bei einigen anderen Officieren, als Benedict außerhalb
derſelben vorüber ging. Er rief denſelben an die Barriere und begann
ſeine Scherze mit ihm zu machen. Unter andern frug er ihn:
„Worin gleicht ſich ein Eſel und ein Jude?- „Das weiß ich nicht!
war des Juden Antwort, „aber ich weiß, was den Juden vom
Eſel unterſcheidet! „Und was iſt das ?u „Die Barrierel gnädiger
Herr! war des Juden Schlußrede, bei der er devoteſt den Hut
zog und ſich entfernte. — Als im Anfang des Jahrhunderts die
Juden, die ſich bis dahin nur nach ihren Vätern z. B. Baruch,
Moſes Sohn u. ſ. w. nannten, Familiennamen wählen mußten,
war es jedem Familienvorſtand freigeſtellt, ſich einen beliebigen
Namen beizulegen, den er jedoch vor Gericht angeben mußte. Da
erſchien der Benedict vor dem hieſigen Gericht und erklärt, er
wolle forthin den Namen Perglas führen. Der Richter erwiederte:
„Was fällt Dir ein, Benedict, das iſt ja der Name eines Mannes,
der einer der erſten am Hofe iſt.” Nu, behüt Gott, der Name
klingt ſo ſchön, fließt ſo leicht und hebt ſo hochl Hab' ich doch
meine Freude dran!"
„Das geht nicht, Benedict! — Wie, das
ſollt nicht gehen? Und warum? Steht doch geſchrieben zu loſen,
daß wir Juden uns wählen dürfen einen Namen, und ich hab'
mir gewählt einen ſchönen Namen, der heißt Perglas, und dabei
bleib ich! Schreiben Sie mir alſo in die Liſte ein: „Benedict
Perglas!— Was blieb anders übrig, als dem hochgeſtellten
Namens=
träger Nachricht von dem Vorhaben des Juden zu geben und ihn
zu veranlaſſen, gegen eine Summe, die er dem Juden zahlte, den
Namen für ſich allein zu behalten.
„Eine faſt ebenſo bekannte und auffallende Erſcheinung war
ein Regiments=Schneider, Namens Schöpf (er wurde allgemein
Herr Schepp genannt). Nicht groß, mit ſehr ſchiefen Beinen
be=
gabt, trug er ſtändig einen ſehr langen grauen Ueberrock, Strümpfe
und Schuhe, dieſe mit großen ſilbernen Schnallen geziert, und einen
mächtig großen Bonaparte auf dem Kopfe. Er hatte ſeine Werk=
140
R32.
ſtätte in dem Magazinsgebäude des damaligen Kriegscollegs (woraus
das jetzige Schwab'ſche Haus entſtanden liſt). Kam ein großer
Mann zu ihm, um ſich ein Maß nehmen zu laſſen, der des Meiſters
Größe überragte, dann rief er ſeinem viel kleineren, noch
ver=
wachſeneren Bruder. „Großer, nimm dem Mann da das Maßl:
worauf der gerufene Große einen hohen Schemel herbeitrug, auf
den er ſich ſiellte um das Maß zu nehmen. Dieſes mißgeſtaltete
Bruderpaar war übrigens ſehr beliebt, weil es eine
außerordent=
liche Herzensgüte hatte und ſich in den köſtlichſten Einfällen erging.
Eine andere Mißgeſtalt, darum und wegen ſeiner
auf=
fallenden Kleidung beſonders eine Berühmtheit war der Candidat
Kirchhöfer. Klein, nach Verhältniß ſeine Größe aber mit
einem langen Oberkörper verſehen, hatte er ſehr dünne und wie
zwei Sgewachſene Beine. Er trug ſtets kurze ſchwarze Beinkleider,
einen rund geſchnittenen ſchwarzen Rock und einen großen
Drei=
maſter und dabei führte er immer ein langes ſpaniſches Rohr
zur Unterſtützung ſeiner ſchwachen Unterthanen, aber auch als
Zeichen ſeiner ſchulmeiſterlichen Würde. Im Wirthshauſe Abends
war er ein gern geſehener Gaſt, da er den friedlichen Darmſtädter
Bürger, mit dem er da zuſammentraf, über Krieg und Frieden
belehrte und durch ſeinen ſchlagfertigen Witz und guten Humor
angenehm zu unterhalten verſtand.
Einen Gegenſatz zu den bisher genannten Originalen bildete
der Jagdbote Butterweck, eine hohe, ebenmäßig gewachſene
Mannesgeſtalt mit ſtets lächelndem Angeſicht, auf deſſen Wangen
ſtets Roſen blühten. Seine Kleidung beſtand in einem hellgrünen
Wams mit blanken Knöpfen, rother Weſte, hellgrauen kurzen
Beinkleidern und weißen Strümpfen. Wie Jean Paul trug er
eine Roſe im Knopfloch, aber auch eine auf der grünen Mütze,
die keck auf dem einen Ohre hing, und gewöhnlich noch eine Roſe
in der Hand oder im Munde. Er war der nie fehlende Begleiter
des zu ſeinen Uebungen auf den Exercierplatz marſchirenden
Regi=
ments und ſchritt zu Aller Freude ſtrack und voll Selbſtbewußtſein
neben der Regiments=Muſik einher. Die Luſt und Heiterkeit,
die in ihm die Muſik hervorrief, fanden ihren Ausdruck in Miene
und Bewegung des originellen Mannes. Und originell war er
auch in Einfällen und in Unternehmungen, bei denen man oft nicht
ſicher war, ob ſie auf Rechnung genoſſenen Branntweins oder auf
ſeine angeborne „Närriſchkeit- zu ſetzen waren. Ein hochgeſtellter
Hofbeamte, mit dem er gemeinſchaftlich einen Feldzug mitgemacht,
im Verlauf deſſen ſich beſagter Beamte gerade nicht als Held
bewieſen haben ſoll, fuhr ihn eines Tags, da er von allzuviel
Spiritus erfüllt war, ſcharf an und bedrohte ihn, indem er ihn
einmal über's andremal „Er Eſel l titulirte, mit einer ſcharfen
Strafe. Da brachte der große Jagdbote den ſcheltenden Gruß
mit den Worten: „Ruhig Blut, Excellenz, man war auch bei
der Affaire von T. U plötzlich zum Schweigen. Bei dieſer Affaire
hatte der Herr, ſo wurde erzählt, fliehend ſeinem eigenen hinter
ihm her laufenden Trommler Butterweck, den er für einen
ver=
folgenden Feind hielt, eine Börſe anf der Spitze ſeines Degens
hinterrücks angeboten, um ſich Schonung zu erkaufen, und der
ſchlaue Jagdbote benutzte dieſe Schwäche, die er zu verſchweigen
verſprochen hatte, nun als Mittel, um den Zorn des großen
Mannes zu beſänftigen. - In ſeinem großen Herzen hatte auch
ein Frauenbild, die Gattin eines Hofmuſikers, an deſſen
Wohnun=
in der Hölgesſtraße der große Butterweck auf ſeinem Gaug zum
Oberjägermeiſter v. Riedeſel täglich vorüberging, eine Stätte
ge=
funden. Seine Verehrung erging ſich jeden Lag, ſobald er die
Dame ſeines Herzeus am Fenſter ſitzen ſah, in einem freundlichen deutenden Transport Remonkepferde aus Hannover hier durch.
„ Guten Morgen, guten Morgen! und einer von einer ſüß
lä=
chelnden Miene begleiteten Kußhand. Die Dame, die von ſolcher
Verehrung nichts wiſſen wollte, beklagte ſich ob dieſer täglichen um dieſe Zeit durchſchneidet, wurden namentlich in der Nacht des 78. in
Beläſtigung bei dem geſtrengen Oberjägermeiſter und erhielt die
Zuſage, daß dem Ritter das Vorübergehen an ihrem Hauſe bei
ſtrenger Strafe verboten werden ſollte. Was geſchah aber nun ? Kirche eingebrochen und die Kirchenbücher, Bibeln und Geſangbücher
In den nächſten Tagen erſchien Butterweck fahrend auf einem fortgeſchleppt.- Mit Ausnahme eines einzigen würden die entwendeten Bücher
Wagen vor dem Hauſe und hielt da ſo lange, bis er den Zweck jedoch alle wieder aufgefunden, auch letzteres dürſte nicht verloren ſein, denn
ſeines Daſeins erreicht hatte. War ihm ja doch das Vorüber= der Dieb hat einen Zettel auf den Altaͤr gelegt, durch welchen er verſprach,
gehen verboten worden und nicht auch das Fahren. Erſt ein zwölften wiederbringen, alſo noch vor dem Weltuntergange.
ſtrenges Verbot, die Straße überhaupt zu paſſiren, machte der
liebenden Verfolgung ein Ende.
„Wenn ich bisher der Perſonen gedachte, die durch ihr
Aeußeres ſchon die Aufmerkſamkeit des Publikums auf ſich zogen,
ſo komme ich nun zu einer höheren Stufe der Originale. Der
alte Herr Wiesner, Beſitzer des Darmſtädter Hofs, hatte ganz
das Gepräge eines alten, biederen deutſchen Bürgers, der ſeine
Gäſte mit der größten Aufmerkſamkeit beſorgte und ſie nicht wie
Gäſte, ſondern wie Hausgenoſſen behandelte. Alle Welt fühlte
dies heraus und man fand darum auch gar nichts dabei, daß er
Jedermann „Freund” und „Ihru nannte. Er liebte es, Abends
eine Partie 66 zu ſpielen und alle ſeine Gäſte, jedes Ranges,
Standes und Alters, waren bereit dazu. Der von ihm Bevorzugte
aber war Major Laroche, der Mentor der 6 jungen Herrn,
welche der Großherzog auf ſeine Koſten erziehen ließ und die alle
treffliche Officiere wurden.
Von dem alten Wiesner, wie er ſeine Partie machte, exiſtirte
ein Bild, welches von ſprechender Aehnlichkeit war. Es hing lange
Zeit im Gaſtzimmer des Darmſtädter Hofes und erfreute uns
noch lange nach dem Ableben des biederen Mannes. Zur
Kenn=
zeichnung des Mannes, deſſen Angedenken dieſe Zeilen gelten, will
ich noch Folgendes hinzufügen. Einer ſeiner Stammgäſte, ein
heiterer Kamerad, der durch ſeine Unterhaltung die ganze
Geſell=
ſchaft belebte und manchen Gaſt lang feſſelte, und auch dem alten
Wiesner werth war, hatte das Mißgeſchick, daß ſeine Ausgaben
ſtets ſeine Einnahmen überſchritten. Eine Folge davon war, daß
er auch in dem Schuldbuche Wiesners mit einer bedeutenden
Summe eingetragen war. Eines Tages nun trat er in das
Gaſtzimmer, als Wiesner gerade an ſeinen Rechnungen beſchäftigt
war. Wiesner rief ihn zu ſich und ſagte: „Hört, Freund, Ihr
ſeid mir ziemlich viel Geld ſchuldig; ich weiß aber auch, daß Ihr
nicht viel habt; Ihr unterhaltet mich und die Gäſte und Ihr ſeit
mir darum lieb und werth. Wißt Ihr was, ich will die Hälfte
Eurer Rechnung durchſtreichen, aber traget Sorge, daß Ihr mir
die andere Hälfte bezahlt! Der Herr, deſſen Namen ich nicht
nennen will, gab nun folgende Antwort: „Wiesner, Ihr ſeid ein
braver Mann und mir lieb und werth, damit Ihr nun ſeht, daß
ich Euch dankbar bin, will ich auch die andere Hälfte der Rechnung
durchſtreichen und dann ſind wir quittl” Dieſer überraſchende
geniale Einfall wirkte dermaßen auf Wiesner, daß er darauf
ein=
ging und leine weitere Forderung ſtellte.
„Ein junger Herr, der im Jahr 1814 hierher gekommen war,
um das Examen zu machen und dann, wie das damals gewöhnlich
war, ſogleich eine Anſtellung zu erhalten, war mit einem ſo
ge=
ſegneten Appetit begabt, daß er ſich bei Wiesner bereit erklärte,
für den Mittugstiſch den doppelten Preis zu zahlen. Derſelbe
kam auch öfters Morgens ſchon in den Darmſtädter Hof, um einen
halben Schoppen Wein zu trinken, und dazu 6-8 Milchbrode zu
verzehren. Es war dazumal Sitte, daß auf dem Wirthstiſch ſtets
Brod, Salz und Kümmel ſich befand, wofür die Gäſte keine
Zahlung zu leiſten hatten. Wiesner bemerkte, daß der junge Herr
davon einen ſehr ausgedehnten Gebrauch machte und ſah ſich
deß=
halb veranlaßt, bei einem nächſten Beſuche, ſich demſelben, als er
eben im beſten Thun war, zu nähern und ihm auf die Schulter
klopfend zu ſagen: „Freund, wenn Ihr wieder Wein trinken wollt,
ſo rathe ich Euch zu einem Bäcker zu gehen. Gorlſezung folgt)
Lokale Notizen.
Darmſtadt, 12. Aug. Die Vorleſungen für das Winter=Semeſter
der hieſigen polytechniſchen Schule beginnen am 7. October. Programme ſind
von dem Secretariate derſelben unentgeltlich zu erhalten.
Heute früh kamen Mannſchaften eines Oberſchleſiſchen Dragoner=
Regiments, gegenwartig in Hagenau im Elſaß garniſonirend, mit einem be=
Die in den Nächten des 9., 10., 11. und 12. Aug. in dem
Stern=
bild des Perſeus auftretenden Sternſchnuppen, nach den Entdeckungen
Schiaparelli's die Trümmer eines Kometen, deſſen Bahn die Erde alljährlich
ungemein großer Zahl und Pracht beobachtet. Ihr Referent zählte um 11½ Uhr
3 während einer Minute.
In Nauheim im Ried wurde in der vorigen Woche in die
er werde alles was er mitgenommen in der Nacht vom elften auf den
Die Klage des Herrn Hofgerichtsadvocaten Dr. Vogel gegen die
Redaction der Heſſiſchen Volksblatter wird am 7. September vor dem Gr.
Bezirksſtrafgericht verhandelt. Man iſt ſelbſtverſtändlich auf das Ergebniß
der Verhandlungen aufs Höchſte geſpannt.
Auch die Klage gegen einen Lehrer zu Worms, in welchem Proceſſe der Hund
„Bor: als geuge vernömmen werden wird. Jommt demnächſt zur Verhandlung.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.