Darmstädter Tagblatt 1872


11. Juni 1872

[  ][ ]

Beilal
zum
4E
AlUtUvUt NöbozUIw JUUh-TUr.

2 2.

Darmſtadt, den 11. Juni

1872.

Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen woͤchentlich; Erſteres Samſtag
die Beilage Dienſtag und Letzteres Donnerſtag. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. 24 kr. Auswaͤrts kann man bei allen Poſtämtern abonniren.
In Darmſtadt bei der Expedition: Rheinſtraße Nr. 23 neu. 2. Inſeratenpreis für locale Anzeigen per Zeile 3 kr.

Verſteigerung von Pflaſterer=
Arbeit.
Donnerſtag den 13. Juni, Nachmittags
um 2 Uhr, ſoll auf Großherzogl. Bürger=
meiſterei
=Büreau für 264 fl. Pflaſterer=
Arbeit und die Anfuhr und das Aufſetzen
von 6 Kub.=Klftr. oder 93,75 Kub.=Meter
Pflaſterſteinen, ſowie die Lieferung von Sand,
und Wegfuhr des erübrigten Grundes, zu=
ſammen
zu 434 fl. 21 kr. veranfchlagt,
unter den vor der Verſteigerung bekannt
gemacht werdenden Bedingungen öffentlich
verſteigert werden.
Wixhauſen, den 6. Juni 1872.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Wixhauſen
4187
Frey.
Einfriedigung eines Bauplatzes.
Die israelitiſche Gemeinde beabſichtigt,
den zur Erbauung der neuen Synagoge be=
ſtimmten
Bauplatz an der Ecke der Fabrik=
und Friedrichſtraße mit einer 2 Meter hohen
und 150 Meter langen Vordwand einfrie=
digen
zu laſſen und bittet man betreffende
Anerbieten bis zum 20. d. Mts. dem Unter=
zeichneten
zukommen zu laſſen.
Darmſtadt, im Juni 1872.
Für den Vorſtand der israel. Gemeinde.
4306)
Emanuel Fuld.

Feilgebotenes.
2621) Eine kleine Hofraithe in geſunder
Lage zum Alleinbewohnen, mit Hofraum u.
Werkſtätte zu verkaufen oder zu vermiethen.
Näheres bei der Expedition d. Bl.
3564) In ſchönſter Lage vor der Stadt
iſt ein neues kleineres Beſitzthum mit zwei
Wohnungen nebſt Vorgarten, als Vauplatz
verwendbar, aus freier Hand zu verkaufen.
Nähere Auskunft ertheilt Ludwig Hädrich,
Holzhofſtraße 44.
3570) Vorm Neckarthor iſt ein Stück
ſchöner Ewiger Klee zu verkaufen.
P. Völker. Gärtner.
2
EE
3565) Gichr (odagra), hart=
näckiger
Rheumatismus, =
morrhoiden
, übelriechender
Athem werden durch reelle Mittel,
welche auf langjähriger Erfahrung be= F
ruhen, auch in den hartnäckigſten Fällen
gründlich geheilt.
Hoestsin. Apotheker in
Hochberg a. Neckar Württemberg.

Wandtafeln über Ankunft und Abgang ſämmtlicher
Eiſenbahnzüge dahier im Sommerfahrtenplan 1872.
Preis: 3 kr.
J. G. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

4307)
A u z v e r k a u f.
Ludwigſtraße Nr. 3.
Wegen Aufgabe meines Geſchäfts werden ſämmtliche Waaren zu bedeutend
herabgeſetzten Preiſen verkauft.
J. F. Hildenbrand.
3421)

Frab=Monnmente m Marmor
von den einfachſten Schriftplatten bis zu den reichſten Monumenten in ſchöner Auswahl
vorräthig bei
Ferd. Hofmeister, Narmorwaaren=Fahriß,
44 Breitegaſſe Frankſurt a. M.

4196)

H ä u ſ e r

in den beſten Lagen mit und ohne Geſchäfte, ſowie Herrſchaftshäuſer mit ſchönen Gärten,
Bauplätze ſind unter ſehr vortheilhaften Bedingungen zu verkaufen. Näheres bei
Beſſunger Carlsſtraße
A. Goldſchmidt.
Nr. 5.
Buschenthals Floisch-Extract,Buchen= u. Tannen=Scheidholz
ebenſo gut wie das Liebig'ſche und ¹g billiger in ganzen Scheitern, ſowie kleingemacht nach
in ½ ½ und ½ Pfunden.
jeder Schnittlänge.
Buchen, den Raummeter frei ins Haus
Hirſchapothebe Darmſtadt.
3942)
mit Octroi 7 fl. 40 kr., kleingemacht per
3851) Nußbaum=, Buchen=, Pap= Ctr. 1 fl.
pel= u. Kiefern=Diehle, ganz trocken,
Kiefern oder Tannen, den Raummeter
nach allen Stärken, billigſt bei
frei ins Haus mit Octroi 6 fl., kleinge=
H Grimm in Eberſtadt. macht per Ctr. 48 kr.
empfiehlt unter ſchneller und prompter
4022) Ein ſehr gangbares hieſiges Lieferung die Holzhandlung von
Geſchäft in einer der frequenteſten 3844) H. Grimm in Eberſtadt.

Straßen wird mit Haus und Inventar
zu annehmbarem Preiſe käuflich abgegeben.
Zu erfragen bei M. Neuſtadt,
Alexanderſtraße 8.
RRNNANAUATAAAUAATAAN
H
8 4122) Füuf gut gearbeitete
2

P gebrauchte Feuſter für eine 4
Werkſtätte und dergl. geeignet,
4
4
E ſind billig zu verkaufen.

8 Näheres im Verlag d. Bl.
ANNALAAAAAAAAAAATAAN
4217) Zimmerſpähne bei Wilh.
Rahn, Hofzimmermeiſter, Promenade=
ſtraße
Nr. 26.

Brennholz
in den bekannten Sorten und Prei=
ſen
, in großen und kleinen Quanti=
täten
, ganz oder klein gemacht, iſt
fortwährend ans Haus geliefert zu
haben in Nr. u7 der unteren
[4219
Rheinſtraße.
4308) Im zweiten neuen Hauſe vor dem
Neckarthor iſt ein gut erhaltenes Kanapee
abzugeben.
28

[ ][  ][ ]

100

. 23

4309) Eine noch gut erhaltene, für ein
Kurzwaaren=Geſchäft ſich eignende Laden=Einrichtung
mit zwei Waagen und neuen Gewichten billig zu verkaufen bei
J. F. Hildenbrand.

4310) Soeben iſt erſchienen und bei dem
Unterzeichneten vorräthig:
Gefechte
und
Züge des neunten Armeecorps
im Feldzuge 1870-7.
Aufzeichnungen
eines Ofiziers des 1X. Armeecorps.
Preis 56 kr.
Johs. Wailz Buchhandlung,
Darmſtadt. Ernſt=Ludwigſtraße 19.

Vermiethungen.
4978) Ein Stall für 3 Pferde nebſt
Burſchenzimmer iſt zu vermiethen.
Eliſabethenſiraße Nr. 1.
2182) Kirchſtraße 8, 2. Stock, ein fein
möblirtes Zimmer.
2433) Mühlſtraße 18 parterre ein freund=
lich
möblirtes Zimmer zu vermiethen. Aus=
ſicht
nach der Straße.
2623) Allein ſtehender3 Hinterbau, zu
jedem Geſchäft paſſend, zu vermiethen.
Carlſtraße Nr. 40.
3039) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. Eliſabethenſtraße 9.
3040) Zu vermiethen: Steinſtraße 21
eine Wohnung im Garten, beſtehend aus
2 Zimmern, 3 Piecen mit Zugehör und
gleich zu beziehen.
3088) Zwei unmöblirte Zimmer Martin=
ſtraße
Nr. 14.
3264) Zwei möblirte Zimmer ſogleich
zu vermiethen Steinſtraße 36.

3571) Das geräumige Geſchäfts=
Local Beſſ. Carlſtr. Nr. 22, zu
jedem großen Etabliſſement ſich eignend,
mit reichlichem Waſſer verſehen, großem
Keller, Hof und Bodenräumlichkeiten,
ſnwie Comptoir ꝛc. ꝛc. iſt anderweit
zu vermiethen.

3616) Zwei unmöblirte Zimmer 1. Stock
nach der Straße ſind ſofort zu vermiethen.
Schützenſtraße Nr. 10.
3618) Ludwigſtraße Nr. 9 iſt der obere
Stock, beſtehend aus 5 Zimmern, Küche,
2 Bodenkammern u. ſ. w., zu vermiethen
und Anfangs Juli zu beziehen.
Georg Philipp Köhler's Wtw.
3690) Ein freundliches Zimmer, möblirt,
iſt an einen ſoliden Herrn zu vermiethen.
Preis 5 fl Stiftſtraße 54 zweiter Stock.
3701) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. Schützenſtraße Nr. 9.
3780) Eine freundliche Wohnung, mitt=
lerer
Stock, 2 Zimmer, Küche u. Zubehör,
obere Schützenſtraße 20, gleich beziehbar.
Preis per Jahr 154 fl.
AAAURRAAUATAAA2AAN
4
3877) Die erſte Etage in meinem 2
neuen Hauſe Beſſunger Rückertsſtr. 17
4i
K iſt zu vermiethen, mit allen Bequem=
K lichkeiten und Garten.
5 Zu erfragen Zimmer=Straße Nr. 2.,
45 in Darmſtadt, bei Kath. Schade.
*D
RAATRudus AAAAnd¾

3866) Ein unmöblirtes Zimmer iſt zu
vermiethen. Näheres Frankfutterſtraße 5.
3890) Graſenſtraße 39,
iſt der zweite Stock, beſteht aus
5 Zimmer, Küche, Keller, Speicher=
kammer
zu vermiethen.
3943) Caſinoſtraße Nr. 14 nächſt den
Bahnhöfen iſt 1 möbtirtes Zimmer zu verm.
4029) Ludwigſtraße Nr. 7 der obere Stock
5 Zimmer mit allen dazu gehörigen Räum=
lichkeiten
zu vermiethen. M. Traiſer.
4049) Im zweiten neuerbauten Hauſe
am Neckarthor iſt ein möblirtes Zimmer
zu vermiethen.
4057) Rheinſtraße neben der Poſt
ein Laden mit oder ohne Wohnung
zu vermiethen.
4124) Wienerſtraße Nr. 31 der zweite
Stock mit allen Bequemlichkeiten ſofort zu
beziehen, ſowie eine freundliche Manſarde
bis 15. Auguſt.
4127) Stall zu vermiethen und ſofort
heziehbar. Grafenſtraße 35.
4128) Ein großes Zimmer ohne Möbel.
zu vermiethen. Bleichſtraße 47 im 3. Stock.
4129) Ein Logis, 2 Zimmer, Kabinet,
Küche; ebendaſelbſt ein Logis, 2 Z mmer
nebſt Küche, für beide Mitgebrauch der
Waſchküche und des Bleichplatzes, bis zum
1. September zu vermiethen.
Beſſunger Karlsſtraße Nr. 49.
4131) Ein ſchönes nöblirtes Zimmer
Mitte Juni beziehbar. Wilhelminenplatz 17.

4162) Holzhofſtraße Nr. 30 iſt der mitt=
lere
Stock zu vermiethen, 4 Zimmer im
Vorderhaus, 2 Zimmer im Seitenbau, Küche,
Keller, Holzſtall, Waſchküche, Bleichplatz,
Anfangs September zu beziehen.
4242) Eine Werkſtätte
für einen Schloſſer, Spengleru. ſ. w.,
groß, hell und geräumig, bei
G. G. Lange, in der Rheinſtraße.
4244)) Neckarſtraße Nr. 22 eiu möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
Euaurmam
4148) Promenadenſtraße 15
iſt die Bel Etage mit 5 Zimmern
G und den dazu gehörigen Räumen an
eine kinderloſe Familie zu vermiethen,
am 1. October, auf Verlangen auch
ſchon vorher zu beziehen.
1.
2.
Hunz
kAte
4258) Die untere Etage meines
Hauſes, Heinrichſtraße Nr. 103, be=
ſtehend
aus 9 Piecen mit allem Zube=
hör
, iſt vom 1. Sept. (unter Umſtänden
auch ſchon vom 1. Auguſt) an, zu
Dr. E. Becker.
vermiethen.
4311) Zu vermiethen:
Die von Herrn Lieutenant Schön be=
wohnten
möblirten Zimmer nebſt Pferde=
ſtall
, Chaiſenremiſe, Sattelkammer und Be=
dientenſtube
ſind zu vermiethen. Ecke der
Eliſabethen= und Zimmerſtraße Nr. 2.
p.e.
Vermiſchte Nuchrichten.
4311a Arbeiter geſucht.
Von dem Großherzoglichen Proviant=Amt
zu Darmſtadt werden noch einige brave
Magazin=Arbeiter dauernd angenommen.

D.
DanE Tur Landet uRd Inaustrie.
Wir bringen zur öffentlichen Kenntniss, dass wir den seitherigen
stellvertretenden Director
Herrn Johannes Haempi
zum Director der Bank ernannt haben.
Wir haben ferner auf Grund des 8 28 des Statuts die Beamten
des Berliner Etablissements,
Herrn Emil Eirsch und
Carl DalchoW,

und zwar Jeden derselben ermächtigt, in der Art die Firma der
Gesellschaft per procura zu zeichnen, dass zur Giltigkeit der Leich-
nung
eines jeden der Genannten die Mitunterschritt eines Directors
erforderlich ist.
Darmstadt, 3. Juni 1872.
4312)
Der Aulsichtsrath der Bank für Handel und Industrie.
4313)
Marſworts
Reſtauration
ReHaOpDie.
GAGIHN
der Darmſtädter Concert=Capelle IInterlaken)
Mittwoch den 12 Juni Abends 8 Uhr.
Entree Perſon 12 kr.

1172)
Die
Douche= und Bade=Anſtalt
auf Achen's Mühle iſt eröffnet.

4173) Empfehlung. Unterzeichneter
empfiehlt ſich einem hieſigen Publikum im
Auferligen von Carton u. Schachteln
nach Beſtellung. Aug. Kurtz, Obergaſſe 20

[ ][  ][ ]

N23

101

4275)
A vIs½
Am heutigen Tage eröfinete Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 9 im Hauſe der Herren Gebrüder Gelſius ein

4
G4
29
Byrcſeur= H Parfümerie=Geſchaft.
Daſſelbe bietet in meiner Branche dem Publilum alles Dasjenige, woran man in einer Reſidenz Anſpruch zu erheben berechtigt iſt.
Mein Gavon Eum Schneiden: Wriskren & Shampouiren der Waxre ſieht uuter meiner per=
ſönlichen
Leitung, welches diejenigen Herren beſonders zu beachten bitte, welche dem ſteten Changiren von Gehülfen abgeneigt ſind.
Meine Einrichtung glaube als elegant, practiſch und äußerſt bequem empfehlen zu dürfen.
Mechaniſche Seſſel (amerikaniches Syſtem) ſtellen während der Bedienung jede beliebige Körperlage her; auch verfehle nicht,
auf meine ächt amerikaniſche Ehampon=Einrichtung hinzuweiſen, vermöge deren in den Stand gejetzt bin, dem Waſſer
jeden gewünſchten Wärmegrad zu geben.
Das Parſümerie-, heiſen- Würgten- & Hamm-Laxer. ſowie ſämmtliche anderen Nollette-
Requisiten iſt von den renommirteſten deutſchen, franzöſiſchen und engliſchen Häuſern bereichert.
=soururhriten für Damen und Herren werden dem neueſten Geſchmack entſprechend, nach Maaß und Farbe aufs
Täuſchendſte angfertigt. Coulante Bedienung - Feſte Preiſe.
Dm
C. Gerbe;, Coiſſeur,
Darmſtadt und Verden in Hannover.

4142)

HoONr
M.
EEAAOAON
Mittwoch den 12. Juni 1872
H. AbomnCnemt-Comcert,
ausgeführt
von der ganzen Capelle des Grossh. Leibgarde Regiments
unter Leitung des Capellmeiſters Theodor Adam.
Anfang des Concertes präcis 4½ Uhr Nachmittags.
Entree an der Kaſſe Perſon 30 kr.
Programme ebenfalls an der Kaſſe.
4314)
Kaufmünmiſcher Verrin.
Wir laden hiermit unſere verehrlichen Mitglieder zu dem Concert der Darmſtädter
Coucert=Capelle (Interlacken) auf Mittwoch den 12. Juni Abends 8 Uhr in Markworts
Reſtauration freundlichſt ein. Separate Plätze für den Verein ſind reſervirt und ver=
weiſen
wir noch auf die betreffende Annonce des Herrn Markwort.
Die Vergnügungs=Commiſſion.

EsTrtrere
andt,
2.
Hine Zeübte Einlegerin findet bei
C= gutem Lohn dauernde Beſchäftigung
in der L. C. Wittlich'ſchen Hofbuchdruckerei.

ſFin Junge kann gegen Lohn in die
3 E Lehre treten. L. Bender,
Schreinermſtr., Alexanderſtr. 21.
Wiuui
3980) Von einer aus 3 erwachſenen
Perſonen beſtehenden Haushaltung wird
in der Nähe des Bahnhofs ein Logis,
womöglich parterre, von 2-3 Zimmern,
2 Cabinetten, Küche ꝛc., auf Ende H
Juli geſucht. Nöberes bei der Exp. H

401) Emen Tehrlung ſucht gegen Lohn
Ludwig Wenz, Schloſſermeiſter.
Kiesſtraße Nr. 5.
(Es wird ein hübſch möblirtes
E, Zimmer mit Schlaftabinet, wo=
möͤglich
parterre, in der Nähe der Kaſerne des
1. Großh Infanterie= (Leibgarde) Regiments
Nr. 115 ſofort zu miethen geſucht. Ge=
füllige
Offerten bittet man imDarmſtädter
Hof abzugeben.
4277) Ein hieſiger Anwalt ſucht einen
geübten Scribenten. Näheres zu erfragen
Hoftheaterplatz 2 im 3. Stock.

4278) Für auswärts
wird auf ſogleich eine Haushälterin geſucht,
die ganz der Küche und dem Haushalt
vorſtehen kann. Auch muß dieſelbe fein
nähen und bügeln können. Zu erfragen
bei Frau Wetteroth.
4279) Es wird eine Schneiderin geſuch,
die in's Haus kommt und perfect ſein muß.
Zu erfragen bei Frau Wetteroth.

4280) Ein braves Mädchen, laut Zeug=
niſſen
tüchtig in Haus und Küche, geſucht
in Weinbergſtraße 10, zweiter Stock.
4281) Eine perfecte Büglerin wünſcht noch
einige Kunden anzunehmen. Zu erfragen bei
Frln. Hoppe im Laden, Grafenſtraße 25.
2458) Offene Lehrſtellen bei
Hölgesſtr. 9. H. Emmel, Hofſchloſſer.
4291) Ein angehender Commis,
der das Material= und Farbwaaren=Geſchäft
gelernt, wird für ein Letail=Geſchäft in
Frankfurt am Main zu engagiren geſucht.
Wol bei der Expedition des Blattes.
4296) Philipp Neuroth iſt von
heute an nicht mehr in meinen Dienſten.
Darmſtadt, 7. Juni 1872.
Jacob Schlenning.
4303) 10,000 fl. werden gegen dop=
pelte
erſte hypothekariſche Sicherheit zu
cediren geſucht. Näheres in der Expedition.
4305) 10 Gulden Belohnung
Demjenigen, der mir den Thäter nachweiſt,
welcher in der Nacht vom Donnerſtag auf
Freitag von der ganzen Front meines Hau=
ſes
ſämmtliche eiſerne Kettchen gewaltſam
abgeriſſen und geſtohlen hat.
Franz Hoffmann, Hofballetmeiſter.
4315) Zwei Mädchen wünſchen Arbeit im
Waſchen u. Putzen. Magazinſtraße Nr. 7.

4316) Ich bringe hiermit zur Anzeige
daß ich mich als pract. Arzt in hieſiger
Stadt niedergelaſſen habe. Bis zur defini=
tiven
Herrichtung meiner Wohnung bin ich
im Gaſthof zum Darmſtädter Hof Zimmer
Nr. 1 ebener Erde zu treffen.-
Sprech=
ſtunde
von 2-4 Uhr Nachmittags.
Darmſtadt, den 9. Juni 1872.
Dr. L. Loob.
4317)
Heiterkeit.
Generalverſammlung Mittwoch den
12. Juni Abends 8 Uhr im Vereinslocale.
Der Vorſtand.
8 ſEin ehrliches tüchtiges Mädchen, im
G, Kochen nicht unerfahren, wird

ſogleich geſucht.
Bleichſtraße 46 zweiter Stock.
4319) Ein Mädchen von geſetztem Alter.
das gut bürgerlich kochen kann u. alle häus=
lichen
Arbeiten verſteht, ſucht in einer kleinen
Familie eine Stelle. Zu erfragen Schützen=
ſtraße
16. zwei Stiegen hoch.

) Ein Junger Mann mirk der
en Vorkenntniſſen kann bei mir
Lehre treten.
L. Preuss.

W

Hin junger Mann. der eine ſchönk
S ( Handſchrift ſchreibt und mehrere
C
Stunden täglich frei hat, wünſcht ſchriftliche
Arbeiten zu übernehmen.
Zu erfragen in der Exp. d. Bl.
4322) Ein Mädchen, welches alle Haus=
arbeit
verſteht und bürgerlich kochen kann,
wird auf Johanni nach Zwingenberg
zu einer Beamtenfamilie in Dienſt geſucht.
Näheres Waldſtraße Nr. 39.
4323) Mädchen, im Kleidermachen geübt,
finden Beſchäftigung. Auch wird ein Lehr=
mädchen
angenommen.
Georg Büchlein, Damenleidermacher,
Arheilgerſtraße Nr. 27.
4324) Ein Wachtelhündchen, auf deſſen
Halsband E. Kunkel- zu leſen iſt, hat
ſich verlaufen. Der redliche Finder wird ſehr
um Zurückgabe gegen gute Belohnung ge=
beten
. Wilhelminenſtraße 3 parterre rechts
im Heſſiſchen Hauſe.

Gottesdienſt bei der israeliliſchen Gemeinde.
Am Wochenfeſte:
Dienſtag den 11. Juni, am Vorabend des Feſtes, Gottesdienſt: Anfang Abends um 7½ Uhr.
Mittwoch den 12. und Donnerſtag den 13. Juni, au den Tagen des Feſtes, Gottsdienſt:
Arfang Morgens 8 Uhr.
Mittwoch Predigt um 84 Uhr.

[ ][  ]

102

N. 23.

Das grüne Licht.
(Schluß.)
So mußten die Unglücklichen untergehen, gemordet um des ſchnöden
Gewinnes willen. Ich ſah ein, daß mein eigenes Leben an einem
Faden hing; denn wenn einer der Strandräuber mich entdeckte, ſo
nahmen ſie gewiß keinen Anſtand, einen neuen Mord zu begehen.
Allein was ſollte ich thun ? Das Kind konnte ich wohl mit Leichtig=
keit
tragen, aber wie die Frau fortſchaffen?
Gott ſei Dank, da ſtand Juba. Es war mir gänzlich ent=
fallen
, daß ich ihm befohlen hatte, mir zu folgen. Ich war ihm
vorausgeeilt, und ſah jetzt ſein ſchwarzes Geſicht vor mir. Der
arme Burſche ſchien von dem wilden Geſchrei und den leidenſchaft=
lichen
Bewegungen der Strandräuber furchtbar erſchreckt zu ſein,
und wollte ſich gerade davon machen, als ich ihn beim Kragen
faßte. Mit ſeiner Hülfe gelang es mir, die junge Frau über die
öden Sandhügel nach dem Leuchtthurme zu tragen, während das
Kind, welches ſich inzwiſchen genügend erholt hatte, neben uns zu
Fuße ging. Wir legten die Leidende auf mein Bett, und Tante
Polly bewies ſich als eine vortreffliche Wärterin. Der Sorge
und dem Eifer der gutherzigen Negerin war es zu danken, daß
die Dame ſich allmählig erholte. Aus dem Munde der Letzteren
erfuhr ich hierauf daß ſie die Frau eines reichen Mannes, Namens
Fairfax, in Nord=Carolina, war, deſſen Oheim an der Spitze des
Staates ſtand. Ich konnte der Unglücklichen nutürlich nicht ver=
hehlen
, daß ſie Wittwe war, aber erſparte ihr wenigſtens den
doppelten Schmerz, zu hören, daß ihr Gatte muthmaßlich von jenen
Unmenſchen ermordet worden ſei; denn der Beſchreibung nach konnte
ich nicht zweifeln, daß der Eine von jenen Beiden, die ich in das
Waſſer halte zurückſtoßen ſehen, Capitän Fairfax geweſen.
Während die junge Wittwe den erlittenen Berluit beweinte,
wobei ſie das Kind angſtvoll umſchlang, als fürchtete ſie, es auch
zu verlieren, begann ich die nöthigen Vorbereitungen, um die
Inſel am nächſten Morgen verlaſſen zu können. Wie bereits
erwähnt worden, hatte ich glücklicher Weiſe meine Muſeſtunden
dazu benützt, das alte Boot wieder in Stand zu ſetzen. Es hatte
zwar noch keinen Maſt, aber war mindeſtens waſſerdicht und mit
guten Rudern verſehen. Ehe ich mich zur Ruhe legte, zog ich es
noch auf den Uferdamm, ſo daß wir mit dem erſten Morgenlichte
abreiſen konnten; denn die Furcht quälte mich, daß die Strand=
räuber
vor unſerem Entkommen die Entdeckung muchen möchten,
daß ich Augenzeuge ihres Verbrechens geweſen war und einige
von den Paſſagieren des geſcheiterten Schiffes gerettet hatte. So=
bald
der Tag graute, ließ ich deshalb Matratzen und Kiſſen in
das Boot legen, und trug die Dame mit Hülfe von Juba und
Tante Polly hinunter, da ſie noch zu kraftlos war, um gehen zu
können. Das Kind folgte, und die Negerin hüllte die Leidende
in wollene Decken und Mäntel, während ich, mit Juba, die Ruder
ergriff. Für den Fall einer Verfolgung, welche mir jedoch nicht
wahrſcheinlich erſchien, hatte ich das geladene Gewehr mitgenommen,
einen Hirſchfänger unter meinen Rock geſchuallt und den anderen
im Boote verborgen. Wir waren gerade im Begriffe abzuſtoßen,
als mir meine Skizzen und Zeichnungen einfielen, die ſich noch
im Leuchtthurme befanden, und die ich nicht gerne im Stiche
laſſen wollte. Ich lief deßhalb zurück, nahm die Mappe unter
den Arm, und hatte bereits wieder den Ausgang erreicht, als mir
eine hohe Geſtalt eutgegen trat, Japhet Brown!
Sein Geſicht war vom Trunke roth und aufgedunſen, und
ſeine ſtechenden Augen ſenkten ſich unwillkürlich, als ſie den mei=
nigen
begegneten.
Wohin, Fremder? Ihr ſcheint verteufelte Eile zu haben
brummte er, mir die Hand entgegen ſtreckend.
Ich reiſe ab und habe keine Zeit zur Unterhaltung;, ant=
wortete
ich kurz.
Verwünſchter, aufgeblaſener, britiſcher Hund! ſchrie er
fluchend. Wer ſeid Ihr, daß Ihr es wagt, die Hand eines
ehrlichen Mannes zu verſchmähen ?
Eines Mörders Hand, wollet Ihr ſagen zu entgegnete ich
empört, aber bereute die Worte, ſobald ſie geſprochen waren.
Japhet wurde leichenblaß vor Wuth.

Es ſcheint, Ihr wiſſet zu viel, mein ſchöner Herr; aber ich
will Euch den Mund ſtopfen! ſagte er höhniſch und ſtürzte ſich
auf mich.
Glücklicher Weiſe war ich bewaffnet und konnte ihn mit
meinem Hirſchfäuger aus dem Leuchtthurme vertreiben und eine
Strecke weit verfolgen, worauf ich nach dem Boote zurückkehrte.
Wir waren beide, Juba und ichl, keine ſehr ausgezeichneten Ru=
derer
, und das Boot trug eine große Laſt, weßhalb unſere Fahrt
nur langſam von Statten ging. Ehe wir noch den halben Weg
zurückgelegt hatten, wurde ich ein ſchnell ſegelndes Fahrzeug ge=
wahr
, das uns folgte. Ohne Zweifel hatte der ſchurkiſche Japhet
ſeinen Kameraden Anzeige gemacht, die uns jetzt einzuholen ſuchten.
Wäre es ihnen gelungen, ſo würde die Unthat durch Opferung
unſeres Lebens unentdeckt geblieben ſein. Allein eine in geringer
Entfernung vorüber fahrende Schaluppe, die wir anriefen, nahm
uns auf und brachte uns nach dem Feſtlande. Noch an demſelben
Tage konute ich die unglückliche Frau mit ihrer kleinen Tochter
dem Schutze der Verwandten ihres Gatten übergeben.
Die dankbare Familie wollte mir eine bedeutende Geldbelohnung
aufdringen aber ich lehnte ſie ab. Dagegen nahm ich gern ihre
Gönnerſchaft und Empfehlung an, die mich nach zwei Jahren in
den Stand ſetzte, mit einer wohlgefüllten Börſe in die Heimath
zurückzukehren.
In Folge unſerer Anzeige wurde ein Gerichtsbeamter mit
bewaffneter Begleitung, nach Cap Hatteras abgeſchickt, um ſich der
Verbrecher zu bemächtigen. Allein da die Ausführung dieſer Maß=
regel
einige Verzögerung erlitt, ſo gelang es der Familie Brown,
nach dem fernen Texas zu entfliehen, wo Japhet und ſein Vater,
wie ich in öffentlichen Blättern las, mehrere Jahre ſpäter wegen
Raubmords durch Lynch=Juſtiz zhingerichtet wurden.

Lokale Notizen.
Darmſtadt, 10. Juni. Das hohe Geburtsfeſt Seiner König=
lichen
Hoheit des Großherzogs wurde in dieſem Jahr namentlich
militäriſch mit großem Glanze gefeiert. Am Vorabende wurde auf dem
Paradeplatz und dem Marienplatz großer Zapfenſtreich, des darauf folgenden
Tages ebendaſelbſt große Tagreveille gehalten, ſodann fand um 8 Uhr auf
dem Infanterieexerzierplatze liturgiſcher Feldgottesdienſt ſtatt, an welchen
ſich eine große Parade, welche S. Gr. H. Prinz Ludwig abnahm, anſchloß.
Nach der Parade begab ſich die Generalität, wobei auch General von Boſe,
Commandirender des XI. Armeecorps im Auftrag Se. Majeſtät des deutſchen
Kaiſers, in das Gr. Reſidenzſchloß um S. K. H. zu beglückwünſchen. Um
12 Uhr wurde unter Leitung des Hrn. Muſikmeiſters Adam auf dem Parade=
platze
ein Concert aller vereinigten hieſigen Militärmuſiken abgehalten. Das
Offiziercorps beging den Tag durch ein Nachmittags 2 Uhr im Offiziercaſino
tattgehabtes Feſteſſen.
In der vereinigten Geſellſchaft wurde am Vorabende des Feſtes ein
zahlreich beſuchter Feſtball abgehalten. Der eigentliche Feſttag wurde
Seitens hieſiger Bürger und Beamten in dem Gaſthauſe zur Traube durch
ein Feſteſſen begangen. S. Exc. der Miniſter des Aeußern und des
Großherzoglichen Hauſes und der Juſtiz Freiherr von Lindelof brachte
ſolgenden Toaſt aus:
Meine Herren! Vor einem Jahre wie heute hier verſammelt, lebten
wir noch in nächſter Erinnerung der großen Ereigniſſe des Krieges, der ſo
eben erſt ruhmvoll und glücklich beendigt war.
Jetzt ſehen wir die Segnungen des Friedens allſeitig ſich entfalten,
namentlich auf dem weiten Gebiete der Induſtrie, des Handels, des allge=
meinen
Verkehrs - großartig wie nie zuvor im Verhältniß der Größe
und Macht des neugeſtalteten Deutſchen Reiches. Seine Königliche Hoheit,
unſer geliebter Großherzog. deſſen Geburtstag wir heute feiern, wirken eifrig
mit zur Förderung der Wohlfahrt Deutſchlands und finden insbeſondere in
dem damit zuſammenhängenden Gedeihen des Großherzogthums zugleich Ihr
eigenes Glück, - von der Ueberzeugung durchdrungen, daß durch Vereinigung
der Kräfte Aller zu gemeinſamen nationalen Zwecken der innere wie der
äußere Frieden am ſicherſten begründet und erhalten wird. Se. Königliche
Hoheit der Großherzog lebe hoch, abermals und nochmals hoch!
Am 8. Juni, Vormittags 10 Uhr inſpicirte S. K. H. der Großherzog
auf dem Paradeplaßze das hier garniſonirende 2. Gr. heſiſche Dragoner=
Regiment Nr. 24, die Feldartillerie und die Train=Compagnie.
Morgen begibt ſich S. K. H. der Großherzog nach Friedberg, um
daſelbſt die Sommermonate zu verweilen.
Am 13. trifft der Commandeur des xl. Armeecorps General
von Boſe, Excellenz, behufs Beſichtigung der Gr. heſſ. (5.) Diviſion,
hier ein.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.