1
TTAU
zum
Darmſtädter Frag=und Anzeige=Blatt.
R18.
Darmſtadt, den 7. Mai
1872.
Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hienu. ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wochentlich; Erſteres Samſtag
die Beilage Dienſtag und Letzteres Donnerſtag. Jahres=übonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. 24 kr. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren.
In Darmſtadt bei der Expedition: Rheinſtraße Nr. 23 neu. - Inſeratenpreis für locale Anzeigen per Zeile 3 kr.
Verſteigerungen.
Verſteigerungs=Anzeige.
Auf dem Eiſenhüttenwerk bei Michelſtadt,
dem ſogenannten unteren Hammer, werden
Donnerſtag den 28. Mai1872,
Vormittags 10 Uhr,
nachdem am Tage zuvor das Werk ſelbſt
der definitiven Verſteigerung ausgeſetzt und
zugeſchlagen ſein wird - verſchiedene zum
Betrieb des Werks gebrauchte Maſchinen,
Geräthſchaften und Materialien öffentlich
meiſtbietend verkauft werden;
insbeſondere die Ausrüſtungsgegenſtände
der Schmiedewerkſtätte, dabei 3 Blasbälge,
3 Amboſe, 1 Ambos zum Blechrichten, ein
Horn;
Gietzereigeräthſchaften. dabei eine Anzahl
eiſerner Formkaſten, Beſchwereiſen,
Zahn=
räder, Rohr= und ſonſtige Modelle und
Coquillen;
bei dem Walz= und Hammerwerk u. A.
eine Parthie Walzen, Amboſe, Hammertheile
und Stiele, ein Walzen= und
Schlacken=
karren;
eine Parthie Metallbereitungs=Maſchinen,
insbeſondere mehrere Drehbäuke, zwei
Wal=
zen= und eine Plan=Drehbank, verſchiedene
Bohrmaſchinen, eine Hobelmaſchine ꝛc., eine
Anzahl Werkzeuge für Metall= und
Holz=
arbeiter, mehrere Schleifſteine, vier
Schnell=
wagen, eine Decimalbrückenwaage mit
Ge=
wichten, eine Wagenwinde, Flaſchenzüge,
eine Futterſchneidemaſchine, eine
Lohkuchen=
preſſe und eine gute Feuerſpritze.
Ferner kommen zum Verkauf die
vor=
räthigen Materialien, insbeſondere engliſches
Maſſeleiſen, altes Schmelzeiſen, Gußſtahl,
Blei, Zink, altes Meſſing, Rotheiſenſteine,
Holzkohlen, Bau= und Brennholz, Borax,
Schellack, Bleizucker, Graphit und eine
An=
zahl eiſerner Röhren.
Wegen Einſicht der Verkaufsgegenſtände
vor dem Termin und Mittheilung der
Ver=
ſteigerungsbedingungen beliebe man ſich an
den Herrn Maſſecurator A. Kredel in
Michelſtadt zu wenden.
Darmſtadt, den 22. April 1872.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Piſtor,
Holzapfel,
3413) Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
1629) Die Darmſtädter Zuchtviehmärkte
werden abgehalten je am zweiten Dienſtag der Monate März bis November
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch den 8. Mai, Vormittags 9 Uhr,
werden die zum Nachlaſſe der verſtorbenen Fräulein Auguſte Weiland im
Hauſe Nr. 13 Hölgesſtraße gehörigen Gegenſtände, als: 1 Kanape, Stühle,
Kleiderſchränke, Kommode, Tiſche, Betiſtellen, Spiezel, Küchengerätze u. ſonſtige
Gegenſtände gegen baare Zahlung verſteigert.
3285)
M. Neuſtadt, Hof=Tarator.
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den 10. Mai Vormittags 9 Uhr
werden in der „Heilauſtalt=, Mauerſtraße, nachverzeichnete Gegenſtände, als:
eine Parthie Bettladen, Tiſche, Matratzen und ſonſtige Gegenſtände gegen baare
„
Zahlung verſteigert.
344.
M. Nenſtadt, Hof=Taxator.
Wein=Verſteigerung.
Montag den 14. d. M. Vormittags 9 Uhr
werden im unteren Lokale des „Cafs Stamm” nachverzeichnete rein gehalene
Weine, als:
300 ganze und halke Flaſchen ächten 50 Flaſchen Therry,
Champagner,
500 Flaſchen Bordeaur,
18 Kiſtchen diverſe Rheinweine,
gegen baare Zahlung öffentlich verſteigt.
Mi
3415)
3283) Mittwoch den 8. Mai d. J.,
Vormittags 11 Uhr, ſollen die bei der
An=
ſchaffung von Opferſtöcken vorkommenden
Schreiner= Spengler= und Lackier=Arbeiten,
ſowie die bei der Herſtellung von
Turn=
geräthen vorkommenden Zimmer= u.
Weiß=
binder=Arbeiten durch Soumiſſion vergeben
werden.
Voranſchläge und Bedingungen liegen bei
unterzeichneter Stelle zur Einſicht offen,
wo=
ſelbſt auch die Soumiſſions=Offerten
einzu=
reichen ſind.
Darmſtadt, den 2. Mai 1872.
Das Stadtbauamt Darmſtadt.
Hechler.
50 Flaſchen feiner alter M
100 Flaſchen ſeiner Cognac,
Neuſtadt,
p Hoftaxator.
Holz=Verſteigerung
im Domanialwald der Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
Die am 2. und 3. Mai l. J. im Diſtrict
Kohlberg abgehaltene Holzverſteigerung iſt
genehmigt. Ausgabe der Abfuhrſcheine bei
Großherzoglichem Rentamt Reinheim:
Don=
nerſtag den 16. Mai l. J.; Ueberweiſung
des Holzes und erſter Abfuhrtag: Freitag
den 17. Mai l. J.; längſter Abfuhrtermin
bis zum 8. Juni l. J.
Nieder=Ramſtadt, am 7. Mai 1872.
Großherzogl. Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.
3416)
Löwer.
42
2
S
86
3417)
R18.
Verſteigerung engliſcher Zuchtſchweine.
Samſtag den 11. Mat, Vormittags 11 Uhr, werden in der Brauerei
nzum Schützenhofu 5 Mutterſchweine (theils trächtig) und 1 Eber (dienſttauglich)
ächter Yorkſhire=Race größten Schlags öffentlich verſteigt.
Darmſtadt, im Mai 1872.
C. Ritſert.
3418) Die im Wochenblatt unter Nr. 3230
angezeigke, Verſteigerung in der Kiesſtraße
wird nicht abgehalten.
Darmſtadt, den 5. Mai 1872.
Naumann.
Kleeverſteigerung.
Donnerſtag den 16. Mai d. J.,
Mit=
tags 5 Uhr, wird vor der Roſenhöhe die
erſte Schur Klee von circa 5 Morgen in
Looſen gegen Baarzahlung verſteigert.
Zuſammenkunft an der Eiſenbahnbrücke
vor der Ro enhöhe.
Darmſtadt, den 3. Mai 1872.
3293)
C. M. Kühn.
Feilgebotenes.
Zwetſchen=Latwerge
per Pfund 12 kr. empfiehlt
J. Heyer,
1394)
Holzſtraße 6.
1858) 10-12 Morgen Aecker getrennt
oder zuſammen zu verpachten. Näheres bei
M. Junghaus, Wall.
Wachs= und Ledertücher,
Bettunterlagen gute Qualität,
Vorhang=Gallerien in großer
Auswahl empfiehlt
W. Schwidt. Schulſtraße I,
562)
nächſt dem Ludwigsplatz.
2621) Eine kleine Hofraithe in geſunder
Lage zum Alleinbewohnen, mit Hofraum u.
Werkſtätte zu verkaufen oder zu vermiethen
Näheres bei der Expedition d. Bl.
Omnibus.
2616)
Ein ſehr eleganter, guter und ſehr wenig
gefahrener 6ſitziger Omnibus mit 4ſitzigem
Imperiale und Bock, für ein Hotel paſſend,
ſteht zu verkaufen bei
Pracht, Hofſattler.
Fin Clavier 6⁄₈. Octav neueſter
Conſtruction iſt wegen Mangel
an Raum billig abzugeben.
Wilhelminenſtraße Nr. 9 zweiter Stock.
2817) Solid gearbeitete Kanapee's,
ſowie ſonſtige Polſtermöbeln fortwährend
in Vorrath, zu billigen Preiſen empfiehlt;
Betten, Complet, ſowie einzelne Theile
derſelben, werden raſch und gut angefertigt.
Carl Schmidt, Tapezier,
Grafenſtraße Nr. 19.
3237) Ein gebrauchtes, leichtes
Roll=
wägelchen zu verkaufen. Louiſenſtraße 24.
3262) Zwei Tiſche zu verkaufen.
Lindenhofſtraße Nr. 1.
3258) Eine große gute Badbütte von
Zink iſt für 8 fl. zu verkaufen. Beſſunger
Carlſtraße Nr. 53.
5
Ruhrkohlen.
Erhalte fortwährend friſche Sendungen
Ruhrkohlen per Bahn (nicht als
Schiffs=
ladungen) in bekannter ſtückreicher und
reiner Qualität und empfehle Fettſchrot,
Stück= und Nußkohlen, nach wie vor zu den
billigſten Preiſen, gegen Baarzahlung.
Braun=
kohlen halte ebenfalls auf Lager. Beſtellungen
Grafenſtraße 18 und Kirchſtraße 25.
W. Yoffmann in Darmſtadt.
„
Confirmationsgeſchenke
in reicher Auswahl vorräthig in der Buchhandlung von
Arnold Bergsträsser Diohl.)
3238)
S p a r g el n.
Feine Ulmer Spargeln ſind zu verſchiedenen Preiſen fortwährend zu haben bei
Eliſabethenſtraße 46. Herrmanm. Eliſabethenſtraße 46.
Liebig's Hahrungsmittol für Hinder etc. in löslicher Horm,
bereitet von H. von Liebig und A. Widnmann in München.
Beſter Erſatz der Muttermilch für Säuglinge. Nährmittel für Reconvalescenten,
Blutarme und Typhus=Kranke.
Nur ächt, wenn das Glas die Unterſchrift „H. von Liebigit trägt.
Ein Glas 36 kr.
Depot bei Apotheker H. Calmberg in Darmſtadt.
Vu.
E
E
M
E
4
Aa
E
APOIOU
1
in größter Auswahl mit den modernſten Muſtern und Farben. Tapeten=
Reſte für Zimmer von 6 bis 16 Stück eingetheilt, empfehlen zu billigen
Preiſen
C. Hochstätter & Söhme,
2333)
Tapetenfabrik.
3118) Mehrere ſehr ſchön gelegene Häuſer in der Neu= und Altſtadt ſind unter
ſehr vortheilhaften Bedingungen zu verkaufen. Näheres bei
Beſſunger Carlſtraße
A. Goldſchmidt.
Nr. 5.
3027)
Geſangbücher
in Leder= und Sammt=Einbänden zu ſehr billigen Preiſen empfiehlt
Georp Hoſ,
Ecke der Eliſabethen= und Grafenſtraße.
vio Halz-Brtraolſahrik in M. Koch & Co. nahohgr,
H. B. Linck & Co. in Stuttgart, eupfiehlt ihre von den erſten
medi=
ciniſchen Autoritäten rühmlichſt empfohlenen Präparate:
Dr. Lincks-Malzextract mit ſchwachem Hopfenzuſatze.
Vor=
zügliches Mittel bei Huſten, Heiſerkeit, Hals=und Bruſtleiden. Preis der Flaſche 30 kr.
Dr. Lincke-Malzextruct ſtark gehopft. Auf Herrn von Niemayers
beſonderen Wunſch ſ. Z. dargeſtellt. Sehr angenehm aromatiſch ſchmeckend.
Magenleidenden ſehr zu empfehlen. Preis der Flaſche 30 kr.
Dr. Lincke-Malzextract mit Eiſen. Bei Blutarmuth und
Bleich=
ſucht. Preis der Flaſche 36 kr.
Dr. Lincks-Malzextraet mit Chinin. Bei Schwächezuſtänden.
Preis der Flaſche 42 kr.
Halz-Eætraethonbons. Die feinſten aller derartigen Bonbons,
(2043
3 Päckchen 6 kr.
E. Seria, Apotheker.
In Darmſtadt allein ücht zu haben bei
3315) Beſſungen. Hofgartenſtraße 9
ſind 2 Einlegſchweine zu verkaufen.
3317) Schöne Gebund, Erbſenreiſig.
Nr. 9 am Arreſthaus.
R1s.
81
2044)
Mein.
Schulſtraße Nr. 1,
nolleall-C1aPGtGl-L.AgOIynächſtsLudwigspl.,
neueſte Deſſins empfiehlt in reichhaltiger Auswahl zu bekannten billigen Preiſen
V. Schuidt.
3305)
Zur Reiſe= und Bade=Saiſon.
Meine werthen Gönner erlaube mir ergebenſt zu benachrichtigen, daß mein Lager
ſämmtlicher Tollette- Luxus-, Reise- a; Gebrauchsartikel
wieder vollkommen aſſortirt iſt und empfehle Buchsbüchſen zum ſicheren Verſchluß
von Pommaden, Haarölen, Odeurs, Zahnpulver, Mundwaſſer, ſowie überhaupt
ſämmt=
licher flüſſigen und feſten Toilettemittel in allen Größen, Doſen, welche nicht roſten für
„ Seifen, Puder, Zahn= und Nagelbürſten”: Raſierpinſelhülſen, Bade= und
Toilettereiſe=
rollen, Seifentaſchen, Schwammbeutel, Badehauben und Badekappen von Kautſchuk,
Oel=
tuch und Wachstaffet.
Sämmtliche Artikel für die Toilette der feinen Welt ſtets in friſcheſter Füllung und
reichſter Auswahl auf Lager, und verweiſe nur noch auf eine reichhaltige Niederlage von
allen Arten Bürſten und Kämmen in Elfenbein, Schildkrot, Horn und Kautſchuk,
Achtungsvoll
ſowie Schwämme jeder Größe.
Wilhelminenſtraße 23,
nächſt der kath. Kirche. W. Schäfer, Hoſtheater-Priseur.
3319) Täglich friſche Milch, zum Cur= und Haushaltungsgebrauch.
Süßen und ſaueren Rahm. — Dicke Milch in jeder Quantität.
Eliſabethenſtraße 46. HeTrmaamm. Eliſabethenſtraße 46.
3419)
Heſchafts=Anzeige.
Steinbruch=Geſchäft zu Bahn=Station Mümling=Grumbach,
Odenwald=Bahn.
Nachdem ich den Steinbruch von Herrn Anton Haſchert zu Mümling=Grumbach
käuflich übernommen habe und derſelbe unausgeſetzt im Betrieb ſortgeſetzt wird, bin ich in den
Stand geſetzt, alle Arten Hauſteine, rauh und bearbeitet, ſowie auch gut geſprengte
Mauerſteine zu liefern.
Garantie für gutes Material für alle Bauten und kann durch alle Bahnſtationen
bezogen werden.- Anfragen u. Aufträge werden gerne entgegen genommen u. beſtens beſorgt.
Groß=Gerau, im Mai 1872.
Ph. Göbel, Bauunternehmer.
Looge
ARuunrrnuurnurgannaannnrnnnn
R Geors Dittmamm S Reſtauration n
T
2
R, ꝛme; Fleiſchhandlung, Soderſtraße Nr. 53, x
T empfiehlt Mittagstiſch in und außer dem Hauſe, diverſe R
R Braten ſowie ganze Eſſen bei Abhaltung von Geſellſchaften. 8
3 Reine Weine von 12 kr. an, Flaſchenbier in ganzen und 8
R halben Flaſchen, ſowie im Glas per Maas 16 kr. halte bei Bedarf R
(3420
R beſtens empfohlen.
T
Rannnznnannaurznznnnnnnnannn
3421)
Olhs zaonlmtmt z Srrurmol
von den einfachſten Schriftplatten bis zu den reichſten Monumenten in ſchöner Auswahl
vorräthig bei
Ferd. Hofmeister, Narmorwaaren=Fahriß,
44 Breitegaſſe Frankfurt a. M.
3309)
Zur Zucht.
Von 8 Stück direct aus Holland bezogenen
Kühen, Original=Thiere, ſind die Kälber zu
verkaufen. Auch werden 2-3 Kühe
abge=
geben bei
L. P. Pitthan, Carlshof.
3327)
Pſamzem
für Blumen= und Teppichbeete, ſowie
An=
fertigung von Bouquets, Kränzen und
Guir=
landen in den beliebteſten Façons empfiehlt
die Handelsgärtnerei von J. F. Mrick,
3318) Eliſabethenſtraße 47 iſt eine
friſch=
melkende Ziege zu verkaufen.
3324)
Korn=Stroh.
1 oder 100 Centner je nach Belieben ſind
zu verkaufen. 6 Stück Regenfäſſer 8 bis
14 Ohm haltend, werden einzeln verkauft
bei
Püchter Pitthan, Carlshof.
3336) Ein gutes Zugpferd ſteht zu
verkaufen. Soderſtraße Nr. 13.
3334)
T ä g l i ch
Gefrorenes
in verſchiedenen Sorten bei
Theodor Amend,
Ludwigsplatz Nr. 3.
2656)
Dr. Linck's
Pepsin-Pastillen
aus Pepsinum activum
von Dr. L. C. Harquart.
Ein neues Epoche machendes
Heil-
mittel (nicht Geheimmittel) gegen
alle Krankheiten des Magens und
der Verdauungsorgane.
Schachteln 10 Sgr., käuflich in
Darmstadt bei
Hof- Apotheker Calmherg.
3422) Beſſunger Ludwigſtraße 47 ſteht
eine friſchmelkende Ziege zu verkaufen.
3423) Leere Flaſchen zu verkaufen.
Friedrichſtraße Nr. 24 oberer Stock.
3424)
Bauplätze
in der unteren Heinrichſtraße gelegen,
werden abgegeben. Näheres Heinrichſtr. 110.
3425) Ein Pfauenpaar
groß und ſchön befiedert, iſt zu verkaufen.
Näheres in der Expedition.
3426) Ca. 750 Stück 1½
und 20 ſtarke tannene und
ſichtene Dielen, von der Dampfſäge
in Oppenheim, werden billig abgegeben.
Dieſelben lagern in Darmſtadt bei Hrn.
Zimmermeiſter Louis Schupp,
wel=
cher nähere Auskunft ertheilt.
3427) Glaskiſten über 100 Stück
zu Verſchalungen u. dgl. werden billig
ab=
gegeben.- Auch kann ein Junge von guter
Erziehung bei mir in die Lehre treten.
Herm. Schulz.
3428)
Peusées,
um zu räumen, das Dutzend 9 kr.
Teichhausſtraße Nr. 12.
Vermiethungen.
4978) Ein Stall für 3 Pferde nebſt
Burſchenzimmer iſt zu vermiethen.
Eliſabethenſtraße Nr. 1.
1561) Ein ſchön möblirtes Zimmer mit
Gartengenuß, auf Wunſch mit Verköſtigung.
Erbacherſtraße 57. Auguſt Schmitts.
1754) Wienerſtraße Nr. 31 iſt wegen
Verſetzung, der 2. Stock an eine ruhige
Familie zu verm. u. am 1. Mai zu beziehen.
2087) Bel Etage ein Zimmer mit
Cabi=
net, möblirt, alsbald zu beziehen. Eck der
Eliſabethen= uud Zimmerſtraße Nr. 2.
2182) Kirchſtraße 8, 2. Stock, ein fein
möblirtes Zimmer.
2433) Mühlſtraße 18 parterre ein
freund=
lich möblirtes Zimmer zu vermiethen. Aus=
82
2531) Ein freundliches möblirtes
Zimmer nebſt Cabinet iſt bis 1. Mai
zu beziehen bei S. Baier,
Hofconditor, Eliſabethenſtr.
2548) Neckarſtraße 26. im Vorderhauſe,
eine Wohnung von 3 Zimmern, Küche,
Glasabſchluß, 2 Bodenkammern, Bleichplatz,
anfangs Juli beziehbar, zu verm.
2623) Allein ſtehender Hinterbau, zu
jedem Geſchäft paſſend, zu vermiethen.
Carlſtraße Nr. 40.
2821) Eck der Kies= und Hochſtraße
Nr. 34 iſt der zweite Stock zu vermiethen
und gleich beziehbar.
3038) Rheinſtraße neben der Poſt ein
kleiner Laden an eine ruhige Familie zu verm.
3039) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Eliſabethenſtraße 9.
3042) Zu vermiethen: Steinſtraße 21
eine Wohnung im Garten, beſtehend aus
2 Zimmern, 3 Piecen mit Zugehör und
gleich zu beziehen.
3088) Zwei unmöblirte Zimmer
Martin=
ſtraße Nr. 14.
3171) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Lindenhofſtraße Nr. 1.
3173) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen. Schulſtraße 14, Hinterbau.
3226) Mathildenplatz 9. Ein Logis
vou drei Zimmer mit allen Bequemlichkeiten
bis den 15. Mai an eine ruhige Familie
zu vermiethen.
3227) Mühlſtraße 24, ein möbl.
Zim=
mer bis zum 1. Juni.
3347) Bleichſtraße Nr. 29 iſt der
Seiten=
bau, beſtehend aus 5 Zimmern und
Zube=
hör, zu vermiethen. Näheres Bleichſtraße
Nr. 37 zweiter Stock.
3362) Mathildenplatz 6. gleicher Erde im
Seitenbau 2 Stuben ſogleich zu beziehen.
3363) Martinſtraße Nr. 25, mittlerer
Stock, iſt ein ſchön möblirtes Zimmer, auf
Verlangen auch mit Cabinet, an ein
gebil=
detes Frauenzimmer zu vermiethen.
3364) Gardiſtengaſſe Nr. 24 eine
freund=
liche Wohnung (1 Zimmer, 2 Kahinette) an
eine ruhige Familie zu vermiethen und
bal=
digſt zu beziehen. Preis fl. 85.
3370) Untere Eliſabethenſtraße Nr. 55
der erſte Stock, beſtehend aus 7 Piecen mit
allem Zubehör, per 1. Auguſt zu vermiethen.
Daſelbſt ein Zimmer mit Cabinet und
Küche an eine einzelne Perſon zu vermiethen
und ſofort beziehbar.
3429) Bleichſtraße 28 zunüchſt den
Bahnhöfen, eine ſchöne Wohnung. beſtehend
in 4 Zimmern, wobei 2 ſehr große,
Magd=
ſtube, Bodenkammer und allen ſonſtigen
Bequemlichkeiten, alles neu, ſofort beziehar,
zu vermiethen.
3430) In meinem neu erbauten Hauſe,
Nieder=Ramſtädterſtraße 46, iſt der
mitt=
lere Stock und die Manſarde, per 1. Juni
beziehbar, zu vermiethen. Preis 320 fl. und
140 fl. M. Maringer, Zimmermeiſter.
3431) Ein freundlich möblirtes Zimmer
vorn heraus iſt Alexanderſtraße Nr. 6 im
3. Stock zu vermiethen.
R18.
„1
ermiſchte Nachrichten.
8 Lehrlinge werden angenommen und
8 4 erhalten Lohn bei A. Hansse,
mecha=
niſche Werkſtätte, Grafenſtraße 2.
Rheiniſcher Renn=Verein.
Pferde=Rennen in Frankfurt a. M.,
am 12. Mai 1872, Nachmittags halb 3 Uhr am Forſthaus.
Eröffnungs=Rennen .
Officiers=Hürden=Rennen
Pocal=Trab=Rennen. Ehrenpreis.
Großes Trab=Rennen
Die Actionäre und Mitglieder
fl. 300
„ 300
„ 250
haben freien Eintritt.
Zweiter Platz
Dritter Platz
„ 3½
Stehplatz
„2-
Officiers=Jagd=Rennen
Großes Flach=Rennen
Große Steeple=Chaſe „ 700
des weiteren Vereins des Rheiniſchen Renn=Vereins
fl. 350
„ 400
Equipagen fl. 3½, jede Perſon darin muß mit einem Biller zu dem erſten
fl. 1.- kr.
„ — 30 „
18 „
Erſter Platz.
ür 1 Herrn u. 1 Dame zuſammen fl.5-
„ 1 Herrn
„ 1 Dame
Platz verſehen ſein. Reiter fl. 2.
Sämmtliche Karten ſind ſichtbar zu tragen.
An den Tribünen werden leine Karten ausgegeben. -— Die Kaſſen befinden ſich auf
der Chauſſee an der Louiſa, am Sandhof, bei Niederrad und am Forſthaus.
Zur Bequemlichkeit des Publikums werden Eintrittskarten verkauft bei iden Herren:
L. Vreul, Zeil 61, W. Fuchs, Zeil 1. W. Zeidler, Roßmarkt 21, bAndr. Speeth,
Haſengaſſe 12, Chr. Ströhlein, Zeil 57.
Im Auſtrage des Directoriums: Kappel.
3273)
Juur Benéhtuue.
30472.2. Meinen geehrten Geschäftsfreunden hiermit die ergebene Anzeige,
dass meine früheren Reisenden, die Herren
Ad. Leppenfeldt und
Gust. Pelxold
aus meinem Geschätte ausgetreten sind, und somit die denselben von mir
er-
theilte Vollmacht zum Incasso erloschen ist.
Da dieselben nunmehr die biesige Firma
„6ebrüder Stollwerek”
vertreten (mit welcher Firma ich in keiner Gemeinschaft stehe), s0 möchte Sie
ganz besonders darauf aufmerksam machen, weder für mich bestimmte Lahlungen
an dieselben zu leisten, noch denselben Aufträge für mich zu ertheilen, da solche
von mir durchaus hierzu nicht befugt sind.
Ihre event. geschätzten Ordres wollen Sie dagegen meinen nunmehrigen
Vertretern, von welchen einer in Kürze die Ehre baben wird, Ihnen seinen
Besuch abaustatten, und wovon Sie ein besonderes Avis benachrichtigen wird,
gütigst reserviren.
Mich auch ferner Ihrem geschätzten Wohlwollen bestens empfehlend, zeichnet
Hochachtend!
Köln. im April 1872.
Frauz Stollwerckt,
Hof Lieferant, Hochstrasse 9.
geſchäflsübergabe &ck Empſehlung.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich das von meinem verſtorbenen Manne
geführte Cigarren=Geſchäft lohne Activen und Paſſiven) heute Herrn
Ludwig Schorlemmer übertragen habe. Für das meinem ſeeligen Manne
geſchenkte Vertrauen und Wohlwollen vielmals dankend, bitte ich daſſelbe auf den
Nachfolger übergehen zu laſſen.
Darmſtadt, den 1. Mai 1872.
Isaae Bessunger Wiwe.
Auf Obiges Bezug nebmend, werde ich das mir übertragene Cigarren=
Geſchäft auf eigene Rechnung in den bisherigen Localitäten
Ludwig=
ſtraße Nr. 9 fortführen und mit demſelben ein Drehergeſchäft
verbinden. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, meine werthen Kunden durch
gute preiswürdige Waare und prompte Bedienung ſtets zufrieden zu ſtellen.
Achtungsvoll
3
Laduig Schorlennner.
S
Haſthaus zum „Darmſtidter Hof= zu Reinheim.
Comfortable eingerichtete Gartenwirthſchaft — Reſtauration - feine
Weine - gutes Erbacher Lager= und Export=Bier - bei billiger und
reeller Bedienung.
[3433
83
2458) Offene Lehrſtellen bei
Hölgesſtr. 9. H. Emmel, Hofſchloſſer.
Ais
nel
2 Cn einer Beamten=Familie werden
S a) junge Leute oder auch Schüler, die
die hieſigen Lehranſtalten beſuchen,
aufge=
nommen. Liebevolle Behandlung, ſowie
Be=
nutzung des Klaviers wird zugeſichert. Auf
Wunſch kann auch Klavier=Unterricht ertheilt
werden. Zu erfragen Parterre Eck der
Eli=
ſabethen= und Zimmerſtraße Nr. 2.
2810) Ein Junge kann gegen Lohn in die
Lehre treten. Karl Bernet, Hofſchloſſer,
Ochſengaſſe Nr. 12 Mittelbau.
3650) Einen tüchtigen Steinhaner
ſuche ſogleich. A. Fölir, Bildhauer,
Nieder=Ramſtädter Straße 56.
3194) 2 Lehrlinge werden gegen
vortheilhafte Bedingungen angenommen.
Gandenberger'ſche Maſchinenfabrit,
Schützenſtraße Nr. 8.
3393) Ein braves ſauberes Mädchen
wird für mehrere Stunden täglich zu einem
Kinde geſucht, Näheres Roßdörferſtraße
Nr. 5 dritter Stock.
3402) Ein junger Mann mit ſchöner
Handſchrift wird für Bureauarbeiten,
na=
mentlich Expeditionen, für ein hieſiges,
grö=
ßeres Geſchäftsbureau geſucht.
Offerten unter D — 2 an die Exped.
3434) Ein Mädchen, welches gut kochen
kann und Hausarbeit gründlich verſteht und
dazu willig iſt, wird gegen guten Lohn
geſucht. Zu erfragen 111 Heinrichſtraße.
3435) Ein tüchtiger unverheiratheter Kutſcher
wird unter guten Bedingungen zu einer
Herrſchaft nach auswärts in Dienſt geſucht.
Näheres Nieder=Ramſtädter Straße 67.
3436) Es wird ein feineres Mädchen,
welches tüchtig in der Haushaltung iſt und
kochen kann, auch etwas Nähen und Bügeln
verſteht, gegen guten Lohn nach Auswärts
geſucht. — Näheres bei Frau Mattern.
3437) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt.
Sackgaſſe Nr. 2 zwei Treppen hoch.
3438) Roßdorferſtraße Nr. 11 bei Frau
Hanſtein kann ein Mädchen Logis erhalten.
3439) Regenſchirm!
Nach der ſonntäglichen Theatervorſtellung
wurde ſauf der linken Seite der Fauteuils
ein Regenſchirm vertauſcht. Man bittet
denſelben abzuzeben Rheinſtraße 17 parterre.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag, 7. Mai. 6. Vorſt. im 3. Ab.
Zum Erſtenmale: Der Narr des Glücks.
Luſtſpiel in 5 Akten von E. Wichert.
Mittwoch. 8. Mai. 7. Vorſt. im
3. Ab.: Die Entführung aus dem Serail.
Oper in 3 Akten; Muſik von Mozart.
Donnerſtag, 9. Mai. Keine
Vor=
ſtellung.
Freitag, 10. Mai. 8. Vorſt. im 3. Ab.:
Die Journaliſten. Luſtſpiel in 3 Atten von
G. Freitag.
Wohnungs=Veränderung.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich meine ſeitherige Wohnung, Waldſtraße Nr. 2,
verlaſſen, und nunmehr Weinbergſtraße Nr. 26 wohne. Gleichzeitig bringe ich
dem verehrlichen Publikum in freundliche Erinnerung, daß ich von nun ab eine größere
Auswahl von Pianinos u. Tafelklavieren ſtets auf Lager halte. Billige Preiſe, unter
mehrjähriger Garantie.
Wilh. Bchulz, Klaviermacher.
2RRaannnnanaunnruanznnnnnnnn
E 3383)
Geſellſchaft „Eintracht”
„
Samſtag den 11. d. Mts. findet auf dem Carlshof ein
R
Sommer-Casino
F
Anfang präcis 8 Uhr.
R ſtatt.
Durmſtadt, den 1. Mai 1872.
T
Die Vergnügungs=Commiſſion.
T
doge
voRnnnununuguuusannnnnnunrrns
3440)
Geſchafts-Verlegung.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ſich von Miontag den 6. Mai an das Geſchäft
Eliſabethenſtraße 32 befindet. Mit der Bitte, das bisher geſchenlte Zutrauen
auch in dem neuen Locale erhalten zu wollen, zeichnet mit Hochachtung
L. Göbel, Uhrmacher.
geganegeaiarauenieneaaoeroe
O
Restauration Diotz.
Lzl
Eröffnung des Gartens und des neu erbauten
S
Garten=Saales.
5) OGc.
BRGOTTOAAABT
2
Donnerſtag den 9. Mai 1872, Abends 6 Uhr.
D Für feine Reſtauration und aufmertſame Bedienung iſt entſprechend geſorgt,
C mit dem ergebenſten Bemerken, daß an jedem Mittwoch u. Samſtag
C3 Abends 6 Uhr Concert ſtattfinden wird, wozu der Obige höflichſt einladet.
GGaeaaegeieoaeageeoeeee,
Gottesdienſt bei den evangeliſchen Gemeinden.
Chriſti Himmelfahrt.
Vormittags.
In der Hofkirche:
Um 10 Uhr: Herr Hofprediger Bender.
In der Stadtkirche:
Um 8 Uhr: Hr. Mitrediger Bergmann.
In der Stadtkapelle:
Um 9 Uhr: Hr. Pfarrer Ritſert.
Confirmation der Realſchüler.
In der Militärkirche:
Um 10 Uhr: Hr. Dioiſionspfarer Strack.
Confirmation.
In dem Eliſabethen=Stift:
Um 10 Uhr: Hr. Pfarrer von Bahder.
Nachmittags.
In der Hofkirche:
Um 2 Uhr: Hr Mitprediger Grein.
In der Stadtkirche:
Um 2 Uhr: Hr. Bicar Dr. Sel.
Prüfung der Gymnaſiaſten.
In der Stadtkapelle:
Um 5 Uhr: Hr. Mitprediger Keil.
Am Himmelſahrttag wird das heilige Abendmahl in der Stadtlapelle und Tags
zuvor Nachmittags um 2 Uhr die Vorbereitung dazu gehalten werden.
Die Vorbereitung zum heiligen Ubendmahl an Chriſti Himmelfahrt in der
Militär=
kirche findet Tags zuvor Nachmittags um 3 Uhr ſtatt. Künftigen Sonntag Exaudi beginnt der
Gottesdienſt Morgens 7 Uhr.
Gottesdienſt bei der katholiſchen Gemeinde.
Chriſti Himmelfahrt.
Mittwochs um 5 Uhr: Beichte.
Vormittags.
Von 6 Uhr an: Beichte.
Um 6 Uhr: die erſte heil. Meſſe.
Um 7 Uhr: Austheilung der heil. Communion.
Um 8 Uhr: Militärgottesdienſt
Um 110 Uhr: Feierliches Hochamt.
Predigt: Herr Pfarrer Beyer.
Um 11 Uhr: die letzte heilige Meſſe.
Nachmittags.
Um 13 Uhr: Feierliche Besper.
Das grüne Licht.
(Forſetzung.)
Er hatte drei Söhne, von denen Japhet der älteſte
war, und drei Töchter, ſämmtlich groß und ſchön gewachſen,
mit dunkler Geſichtsfarbe und ſeurigen Augen. Die Mutter
da=
gegen war eine ſanfte kleine Frau, mit ſcheuem Blicke in ihren
blauen Augen und, wie ihr Gatte erzählte, aus Pennſylvanien
ge=
bürtig, — eine vortreffliche Haushälterin, die ganz den Geſchmack
der Frauen des Nordens für Putzen und Scheuern hatte; denn
23
84
R18.
der Fußboden des Hauſes war fleckenlos, und das in den
Küchen=
ſchränken befindliche Zinn und Kupfer ſtrahlte von Glanz. Ich
wurde gaſtfreundlich empfangen. Die jungen Männer betrachteten
jedoch meine Sehnen und Muskeln mit unverhehltem Hohne und
forderten mich ſcherzend zu einem Ringkampfe mit einem der Jüngeren
auf, da Japhet, wie ſie ſpöttich bemerkten, zu groß und ſtark für
mich ſei. Aber auch von meiner Fertigkeit im Schießen wollten
ſie Proben ſehen, in Betreff deren ihnen der älteſte Bruder Wunder
erzählt hatte. Es wurde alſo eine Vogelflinte von dem Haken
über dem Ofen, wo ſie gewöhnlich hing, herabgenommen und eine
halbe Stunde lang nach einem beweglichen Ziele, einer Mütze oder
einem alten Stiefel, geſchoſſen, die wiederholt in die Luft geworfen
und unter allgemeinem Beifalle von Schrot durchlöchert wurden.
„Es wird zu dunkel! es wird zu dunkellu rief der alte
Brown. „Gut geſchoſſen, Britiſcher, - nun genug! Früher war
ich auch ein leidlicher Schütze, aber nur mit der Büchſe. Kommt
zum Eſſen, Jungens und Mädels; die Alte hat eben die Lampen
angezündet."
Die erwähnten Lampen waren große Maſchinen von weißem
Metall, augenſcheinlich das Werk eines amerikaniſchen Blechſchmieds,
die elne große Quantität Oel enthielten und ein helles, gelbes
Licht gaben. Das Tiſchtuch war über den Wallnußtiſch gebreitet
worden, und auf demſelben ſtand dampfend ein großer Ueberfluß
heißer Fleiſchſpeiſen, von Flaſchen und Steinkrügen umgeben.
Die Teller waren von gewöhnlichem Steingut, aber die
Trankge=
ſchirre waren von verſchiedenem Material. Daddy Brown hatte
einenkſilbernen Becher, Japhet einen zinnernen, die Mädchen Gläſer,
und die übrigen Familienglieder Porcellankrüge. Noch mehr aber
wunderte ich mich, zu bemerken, daß mauche von den Gabeln aus
maſſivem Silber beſtand, während andere gewöhnliche ſtählerne
Doppelzinken von der billigſten Beſchaffenheit waren. Kaum hatten
wir uns geſetzt, als ſich ein ſonderbarer Umſtand ereignete.
Weniger aus Neugierde, als in Zerſtreutheit, wendete ich die vor
mir liegende ſchwere ſilberne Gabel um und entdeckte an dem
Griffe derſelben ein halb verwiſchtes Wappen. Ehe ich es jedoch
zu entziffern vermochte, ſtreckte der neben mir ſitzende jüngſte Sohn,
Seth Brown, ſeine knochige Hand aus, entriß mir die Gabel und
ſchleuderte ſie über den Tiſch, indem er etwas von „ſpioniren”
murmelte. Ich ſelbſt war zu ſehr erſtaunt, um die Rohheit rügen
zu können, aber der Vater rief ſogleich in ſtrengem Tone:
„ Pfui, Seth! Du biſt betrunken, Bube. Bitte den Fremden
um Verzeihung, oder —
Er beendigte ſeine Worte nicht, runzelte aber finſter die
Stirn und drohte dem Sohne mit der Fauſt, worauf Letzterer
mir die Gabel zurückgab und verlegen eine Entſchuldigung murmelte,
daß es nicht böſe gemeint und nur ein „Scherzi geweſen ſei.
Jedenfalls war es eine ſonderbare Erſcheinung, und bald
darauf ereignete ſich etwas Anderes ähnlicher Art. — Eine von
den Töchtern, welche in meiner Nähe ſaß, ein fröhliches,
ſchwarz=
lockiges Mädchen, trug eine hübſche, in Gold gefaßte Broche, mit
Emaille im altfranzöſiſchen Sthle. Ich pries den koſtbaren Schmuck,
worüber ſich die junge Dame augenſcheinlich freute, und erlaubte
mir darauf die Bemerkung, daß die Arbeit wahrſcheinlich
franzöſi=
ſchen Urſprungs ſei, da ich eine Broche ähnlicher Art nie im Laden
eines amerikaniſchen Juweliers geſehen habe.
„Das geht Euch nichts anl” entgegnete das Mädchen in
ſcharfem Tone.
„Phöbe ju rief die Mutter verweiſend, während der Vater
ſeiner Gewohnheit gemäß nur freundlich lachte.
„Unſere Inſelmädchen verſtehen Eure ſtädtiſchen Manieren
nicht, Britiſcher, ſagte er. „Das glänzende Ding iſt ehrlich
er=
langt worden, darauf möget Ihr ſchwören; aber ob es franzöſiſch
iſt, oder nicht, das kümmert uns wenig.
Ich nahm von der Famlie Brown herzlichen Abſchied; allein
je länger ich auf dem Heimwege an ſie dachte, deſto ſonderbarer
erſchien ſie mir. Waren es wirklich Fiſcherleute? fragte ich mich
ungläubig, trotz der vielen Netze und Leinen, welche vor dem Hauſe
zur Schau hingen. Wurden jene ſchmalen und ſpitzigen Kähne
zu keinen anderen Zwecken benutzt, als die Söhne nach denjenigen
Stellen des Waſſers zu bringen, wo die meiſten und beſten Fiſche
zu finden waren? Das Haus enthielt Gegenſtände, welche in
ſeltſamem Kontraſte mit den eichenen Bänken und den rohen
Möbeln ſtanden, — ſeidene Gardinen an den ſchmalen Fenſtern,
mehrere mit verſchloſſenem und abgeſchabtem Sammet überzogene
Leynſeſſel, einen ſchönen Secretär von koſibarem Holze, und vor
allen Dingen einen prachtvollen Spiegel, deſſen kunſtvoller,
ver=
goldeter Rahmen auf ſeltſame Weiſe gegen die rohen Lithographien
abſtach, welche an derſelben Wand hingen. Freilich war es
mög=
lich, daß dieſe werthvollen Gegenſtände aus einer früheren Zeit
herrührten und vom alten Brown auf ſeinen Reiſen geſammelt
worden waren, aber dennoch - zweifelte ich.
Eine Woche ſpäter wurden meine Zweifel beſtätigt. Ein
Oifizier der Marine, welcher ven Auftrag hatte, alle Leuchtthürme
der amerikaniſchen Küſte zu inſpiciren, langte unerwartet bei mir
an. Auf Cap Hatteras fand er nichts zu rügen.
„Ihre Lampen und Laternen ſind in muſterhaftem Zuſtande,
ſagte er freundlich zu mir, „und Ihre Reflektoren machen Ihnen
Ehre. Ich wollte, ich könnte das überall ſagen; aber leider iſt
nicht zu läugnen, daß Oukel Sam ein ſchändliches Weſen an
dieſer Küſte treibt. Hat ſich in Ihrer Zeit hier kein Unfall
er=
eignet ?
„ Unfallsu fragte ich betroffen.
„Ja, es iſt am beſten, dieſe Bezeichnung zu gebrauchen,
erwiederte trocken der Offizier, - „obgleich die traurigen Fälle,
welche ich meine, in hieſiger Gegend ſich nur zu oft ereignen,
namentlich bei ſtürmiſchem und nebelichem Wetter. Die Schiffer
täuſchen ſich zuweilen an den Lichtern, laufen an die Küſte und
ſcheitern, und kein Wunder iſt es, da manche Menſchen ſo ſchlecht
ſind, Laternen an Pferden zu befeſtigen und am Ufer hin und her
zu treiben, um die unglücklichen Seefahrer irre zu leiten. Ich
ſehe Ihnen an, Mr. Halford, daß ſie erſtaunt ſind: mit einem
Worte denn, - in nicht zu großer Entfernung von hier exiſtiren
Banden der ſchändlichſten Seeräuber, die auf Erden nur zu finden
ſind. Nehmen ſie ſich in Acht, daß Ihnen nicht eines Tages ein
böſer Streich geſpielt werde.
Nichts ereignete ſich jedoch während des langen und heißen
Sommers, um die Warnung des Offiziers zu rechtfertigen. Der
Herbſt kam, und mit ihm die Zeit der heftigen Stürme, ſtarken
Regen und undurchdringlichen Nebel. Ich hörte Gerüchte von
einzelnen Schiffbrüchen an entfernten Theilen der ſandigen
Inſel=
kette, allein in meiner Nähe ereignete ſich kein ſolches Unglück.
Täglich ſah ich Schiffe mit eingezogenen Segeln ungefährdet
vorüber fahren und muthig ihren Weg durch die zornige See
kämpfen; und allnächtlich antworteten meine Leuchtfeuer dem
freund=
lichen Scheine von Nord und Süd, deren warnende Zeichen an
der gefährlichen Küſte nicht nutzlos brannten. Inzwiſchen wurde
ich meines Amtes herzlich müde. Ich hatte einige Stizzen vollendet
und durch Fleiß und Uebung in der Farbengebung Fortſchritte
gemacht, und zeigte deßhalb, da mir die Einſamkeit unerträglich
geworden war, meiner vorgeſetzten Behörde an, daß ich entſchloſſen
ſei, meine Stelle niederzulegen, und daß ich ſie verlaſſen würde,
ſobald ein Nachfolger ernannt worden.
An einem düſteren, ſtürmiſchen Herbſttage, während die Wolken
in wilder Flucht über den drohenden Horizont zogen und die Wellen
dumpf rollten, ſtieß ich auf einem einſamen Spaziergange plötzlich
auf zwei Männer. Sie ſtanden in einer kleinen Vertiefung zwiſchen
zwei Sandhügeln und blickten auf die See hinaus. Inſtinktmäßig
folgten meine Augen der Richtung der ihrigen, und ich ſah ein
großes Schiff, mit eingerefften Marsſegeln und dem Bug nach
Süden gekehrt, ſchwankend und unſicher die Küſte entlang fahren.
Der Wind war ihm entgegen, und nur durch fortwährendes Laviren
konnte es langſam vorwärts kommen. Die beiden Männer am
Ufer, welche mich nicht bemerkten, da der weiche Sand unter
meinen Fußtritten kein Geräuſch verurſachte, ſprachen ungenirt und
laut mit einander.
„Da, es lavirt ſchon wieder mit dem Backbord,” ſagte der
Jüngere und Größere von Beiden; „ſo wird ſich's herum ſchlagen
bis zur Nacht und nicht zehn Kabel weit vorwärts kommen.
„Die Bucht von Ocracock kann es bei dieſem Winde, der
wahrſcheinlich noch ſtärker wird, unmöglich erreichen," bemerkte der
Aeltere mit ſanfter Stimme, an der ich Daddy Brown erkannte.
„Der Schiffer muß die Küſte nicht kennen, und ehe die Nacht
anbricht, wird der Narr am Ufer feſiſitzen.
„ Nicht übel wäre es, wenn es innerhalb unſerer Grenzen an
das Ufer ſtoßen ſollte lu rief der Jüngere, Japhet Brown. „Schwer
beladen iſt es; der Fang wäre ſchon eine naſſe Jacke werth.
Solche Beute iſt uns nicht in die Hände gekommen, ſeit-
Fortſetzung folgt.
Redactioh me Verlag: L. C. Wittich'ſche Poſouchdtuderen.