Darmstädter Tagblatt 1872


23. April 1872

[  ][ ]


L1laye

zum

Ne 16.

Darmſtadt, den 23. April

1872.

azin
ſneter.
0 kr.

um=
für

Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu, ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres Samſtag
die Beilage Dienſtag und Lezteres Donnerſtag. Jahres=Abonnement der drei Blätter Zuſammen 2 fl. 24 kr. Auswaͤrts kann man bei allen Poſtumierm abonniren.
In Darmſtadt bei der Expedition: Rheinſtraße Nr. 23 neu. Inſeratenpreis für locale Anzeigen per Zeile 3 kr.

3019) In Folge ſich nachträglich ergebner Nothwendigkeit, die Umlagen um 8700 fl.
zu erhöhen; wird der Voranſchlag hieſiger Gemeinde, geſetzlicher Vorſchrift entſprechend,
hiermit nochmals 8 Tage lang. und zwar vom 23. d. Mts. bis zum 1. k. Mts. auf
hieſigem Rathhaus zu Jedermanns Einſicht offen gelegt.
Darmſtadt, den 22. April 1872.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.

Verſteigerungen.
3020) Ein Quantum vön ca. 60 Ctr.
Maculatur=Papier (Frachtkarten ꝛc.)
ſoll an den Meiſtbietenden verkauft werden.
Das Papier kann während der Büreau=
ſtunden
bei der, KaiſerlichenOber=Poſt=
Direction eingeſehen werden, woſelbſt auch
die näheren Verkaufshedingungen zu er=
fahren
ſind.
Verſiegelte Offerten ſind bis zum 6. Mai er.
frankirt an die Kaiſerliche Ober=Poſt= Direc=
tion
zu richten. Die Ertheilung des Zu=
ſchlags
bleibt vorbehalten.
Darmſtadt, den 13. April 1872.
Der Kaiſerliche Ober=Poſt=Director.
Deininger.

Verſteigerungs=Anzeige.
2687) Die zur Concursmaſſe des Con=
rad
Münkler II. von Roßdorf gehörige,
in Roßdorf belegene, geräumige Hofraithe
deſſelben in der Hintergaſſe ſoll nebſt etwa
vier Morgen Ackerland, darunter ein Stein=
bruch
am Erdbergskopf mit vorzüglichen
Baſaltſteinen, im Termine:
Donnerſtag den 25. April l. J.,
Vormittags 10 Uhr,
auf dem Rathhauſe in Roßdorf durch das
unterzeichnete Gericht im Ganzen und ge=
trennt
zum vierten und letzten Male ver=
ſteigert
und der unbedingte Zuſchlag ſofort
an Ort und Stelle ertheilt, ein Nachgebot
alſo unter keinen Umſtänden angenommen
werden. Man ladet hierzu Steigliebhaber
mit dem Bemerken ein, daß der Steigſchilling
in 6jährigen Zielen abzuführen, von der
Hofraithe jedoch ein Drittel des Kaufpreiſes
baar zu bezahlen iſt.
Nähere Auskunft ertheilt der Großh.
Bürgermeiſter Müller in Roßdorf, ſowie
der Maſſecurator Marx Mayer in Darm=
ſtadt
.
Darmſtadt, den 10. April 1872.
Großherzogliches Landgericht Darmſtadt.
Bvor -.
Gutfleiſch,

Bekanntmachung.
Mittwoch den 24. April d. J., Vormit=
tags
11 Uhr, ſollen die bei Anſchaffung
von Schulrequiſiten für die polhtechniſche
Schule vorkommenden Schreiner=, Dreher=
und Weißbinderarbeiten, ſowie die Lieferung
von Nohrſtühlen durch Soumiſion vergeben
werden.
Voranſchlag und Bedingungen liegen bei
unterzeichneter Stelle von Montag den
22. April an zur Einſicht offen, woſelbſt
auch die Soumiſſions=Offerten einzureichen
ſind. Darmſtadt, den 18. April 1872.
Stadtbauamt Darmſtadt.
2878)
Hechler.

3021) Die am 15. und 16. d. Mts.
abgehaltene Verſteigerunz von Stammholz
aus dem ſtädt. Oberwald, Diſtrictz Nacht=
weide
, iſt genehmigt und Abfuhrtermin vom
24. April bis 11. Mai l. J. feſtgeſitzt.
Darmſtadt, den 22. April 1872.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
J. V. d. B.:
Appfel, Beigeordneter.
Bekanntmachung.
Die am 18. und 19. d. Mts. im Do=
maniglwald
=Diſtrict Brandauer Ober=
wald
. abgehaltene Holzverſteigeruug, iſt ge=
nehmigt
und können die Abfuhrſcheine Don=
nerſtag
den 25. und Freitag den 26. d. M.
bei Großherzoglichem Rentamte Reinheim in
Empfang genommen werden. Holzüber=
weiſung
und Beginn der Abfuhr:
Samſtag den 27. d. M. Morgens von
6 Uhr. an. Abfuhrtermin bis zum
19. k. M.
Großherzogliche Oberförſterei Ernſthofen.
3022) Preuſchen.

Verſteigerungs=Anzeige.
Donnerſtag den 25. d. Mts. Vormittags 9 Uhr:
werden wegen Abreiſe des Mr. Edmond, Heinrichſtraße Nr. 161, nachverzeich=
nete
, ſehr gut erhaltene Gegenſtände, als: Kanapee's und Stühle, Rohr= und
Strohſtühle, Tiſche, Commode, Kleiderſchränke, Waſchtiſche, Bücher=, u. Kleider=
geſtelle
, Spiegel in Gold= und andern Rahmen, Teppiche, Vorhänge, Marquiſen,
Uhren, Porzellan und Glas, 7 vollſtändige Betten mit Bettſtellen, Küchen=
einrichtung
, 1 Eisſchrank, ferner 1 ſehr gut erhaltenes 6½ octaviges Clavier
gegen baare Zahlung öffentlich verſteigt.
M. Neuſtadt, Hof=Tarator.
2846)

zinen des Proviant=Amts dahier größere
2884) Bekanntmachung.
Die zum Concurs des Gaſtwirths Quantitäten Waizen= und Roggenkleie, ſo=
J. P. Oſt dahier gehörigen Immobilien u. zwar wie Fußmehl, Heuſamen und Strohabfälle

Flur. Nr. ⬜Klftr.
II. 771
1416 Hofraithe, Kiesſtraße,
II. 772
259 9 Wirthſchaftsgarten daſ.
II. 773⁄₈. 1547 Grabgarten (Bauplatz)
an der Heinrichſtraße,
ſollen Montag den 20. l. Mts.
V. M. 10 Uhr an den Meiſibietenden
wirderholt und zum letzten Male mit
unbedingtem und unwiderruflichem
Zuſchlag verſteigert werden.
Darmſtadt, den 19. April 1872.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Berntheiſel.
3023) Bekanntmachung.

reita=

nach den vor der Verſteigerung bekannt ge=
macht
werdenden Bedingungen gegen gleich
baare Zahlung öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, den 19. April 1872.
Großherzogliches Proviant=Amt.
Bekanntmachung.
Die am 19. d. Mts. im hieſigen Doma=
nialwald
abgehaltene Holzverſteigerung iſt
genehmigt. Ausgabe der Abfuhrſcheine vom
26. d. Mts. an. Termin zur Ueberweiſung
am 27. d. Mts. Vormittags 8 Uhr zu Forſt=
haus
Einſiedel.
Abfuhrzeit vom 27. d. M bis zum 1½Mai.
Steinbrückerteich, den 20. April 1872.
Großherzogl.Oberförſterei Steinhrückartoich

[ ][  ][ ]

68
Feilgebotenes.
Zwetſchen=Latwerge
per Pfund 12 kr. empfiehlt
J. Heyer,
1394)
Holzſtraße 6.
1850) Deutſchen, ewigen und
weißen Kleeſaamen, Geradella,
amerk. Pferdezahnmais ꝛc., ſowie
alle Feld=, Gräs=, Garten= u. Ge=
müſe
=Sämereien empfiehlt in den beſten
Onalitäten.
EmanuelFuld,
Kirchſtraße 1I.
1858) 10-12 Morgen Aecker getrennt
oder zuſammen zu verpachten. Näheres bei
M. Junghaus, Wall.
Wachs= und Ledertücher,
Bettunterlagen gute Qualität,
Vorhang=Gallerien in großer
Auswahl empfiehlt
W. Schwidt. Schulſtraße I,
562)
nächſt dem Ludwigsplatz.
Au
n


8 Geschwächte,
namentlich auch im Nervenſyſtem Zer=
rüttete
, finden reelle und ſichere Hülfe
einzig und allein durch das Buch:
.r. Retans Selbſtbewahrung;
Mit 27 patol. anatom. Abbildungen.
In demſelben iſt ein erprobtes, von
den tüchtigſten Aerzten bearbeitetes
Heilverfahren mitgetheilt, dem Unzäh=
lige
ſallein in den letzten 4 Jahren
über 15000) billige u. dauernde Wie=
derherſtellung
ihrer Geſundheit verdanken.
Verlag von G. Poenicke's Schulbuch=
handlung
in Leipzig und dort, ſowie in
jeder Buchhandlung für 1 Thlr. zu be=
kommen
.
Fin ausführlicher Proſpect, der gratis
C zu haben iſt, giebt Aufſchluß über
Zweck und Erfolg dieſes Buches und
zeigt, daß nicht durch ſchwindelhafte,
übermäßig theuere Geheimmittel, ſon=
dern
nur durch ein rationelles Heil=
verfahren
Geneſung möglich iſt.
2618) Eine gebrauchte hölzerne Waſſer=
pumpe
42; lang iſt mit allem Zubehör
billig zu verkaufen. Beſſ. Carlsſtr. 39.
2616) Omnibus.
Ein ſehr eleganter, guter und ſehr wenig
gefahrener 6ſitziger Omnibus mit 4ſitzigem
Imperiale und Bock, für ein Hotel paſſend,
ſteht zu verkaufen bei
Pracht, Hofſattler.
2621) Eine kleine Hofraithe in geſunder
Lage zum Alleinbewohnen, mit Hofraum u.
Werkſtätte zu verkaufen oder zu vermiethen
Näheres bei der Expedition d. Bl.
2817) Solid gearbeitete Kanapee's,
ſowie ſonſtige Polſtermöbeln fortwährend
in Vorrath, zu billigen Preiſen empfiehlt;
Betten, Complet, ſowie einzelne Theile
derſelben, werden raſch und gut angefertigt.
Carl Schmidt, Tapezier,
Grafenſtraße Nr. 19.

R 16

Cäsitem-h artem

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Adresseſſeschälts-Emplohlungs-) Kartem
sowohl in Lithographie als auch in Buchdruck, in sauberer, cor-
recter
uad geschmackvoller Arbeit, Preise nach vorliegenden Schriktprobenkarte
von 48 kr. an pro 100 Stück, besorgt unter Ausicherung prompter und rascher
Bedienung die
Hofbuchhandlung von August Klingelhoeffer,
2850)
vormals G. Jonghaue’sche Hofbuchhandlun
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10

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Frühjahrs=Meſſe.
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A1. Ao 1ARLAUSTLAn,
Das Lager befindet ſich große Doppelbnde zweite Schloßreihe.
Bitte genau auf meine Firma zu achten.
Hroßer
Augverkauf.
Einem gehrten Publilum der Stadt und Umgegend hiermit die ergebene An=
zeige
, daß ich mit einem großen
1
7
Dollen= u. Baumwollenwaaren=Lager
41
H dahier eingetroffen bin und einen Ausverkauf in dieſen Artikeln arrangirt habe.
h3 Meinen Preis=Courant unten beifügend, ſehe ich zahlreichem Zuſpruch entgegen.
4
49N
F-viederverkäufern u. Armen=Anſtalten gewähre ich 5 pCt. Rabatt
14

M. Harx aus Wetxlar
Preis-Courant

AStrickwolle in allen Farben das Vier=
4)
84 telpfund von 24-36 kr.
MReifwolle das Viertelpfd. 36 kr.
M.
Perneauxwolle in allen Farb. d. Loth6-Nkr.
M Baumwolle in weiß das Pfd. von 40-57kr.
41
4 do. in ungebleicht d. Pfd. v. 30- 45kr.
4 do. in ungebl., Zollgew., d. Pf. 1fl. 18.
Litz
MFarbige Baumwolle d. Pfd. von 36 kr. bis
2)
1 fl. 12 kr.
AaEſtremadura in allen Nrn. das Pfd. 2 fl.
NW=
H12StückElſäſſer Faden ohne Holz 18 kr.
412 Stück Brodſpuls 15 kr. bis 2 fl.
41 Dutzend Kartenzwirn 6 kr.
HBrabanter Zwirn, ſchwarz, 1 Achtelpfund
von 710 kr.
4
uBrabanter Zwirn, weiß, 1 Achtelpfund

von 8-14 kr.
1 Loth Lyoner Seide, ſchwarz, 30 kr.
12 Str. farbige Seide 7 kr.
1 Dtzd. leinene Stiefelneſtel 3 kr.
51 Dtzd. Kameelhaarneſtel 6 kr.
Dtzd. ſeidene Neſtel 16 kr.
11 Dtzd. wollene Corſettenneſtel 18 kr.
Neuſilberne Fingerhüte das Stück 1 kr.
16 Dtzd. Haken u. Schlingen, ſchwarz, 3 kr.

16 Obd. Hakenu. Schlingen in Silber
Einnähkordel das Dthd. 5 kr.
100 Staächtengl. langöhrige Nähnadel 12.
100 Stück, do. goldöhrig 15
6 Stopfnadeln 1 kr.
5 Stricknadeln aus reinem Stahl
5
für Wolle 2 kr.
do.
100 Stück Karlsbader Stecknadeln 2- 3kr.;
12 Stück Shawlnadeln 2 kr.
12 Stück Sicherheitsnadeln 2 kr.
12 Dutzend Porzellanknöpfe 4 kr.
12 Stück Perlmutterknöpſe von 3-12 k.
Kleiderknöpfe in allen neuen Deſſins dash
Dtzd. von 4-12 kr.
12 Stück Mandelſeife 30 kr.
12 Stück Honigſeife 1 fl. 6 kr.
12 Stück Transparentſeiſe von 45 kr.
bis 1 fl. 12 kr.
Friſirkämme in Kautſchuk das Stück v. 6 kr.
Reifkämme für Kinder das Stück 6 kr.
12 Stränge ächtes Zeichengarn 2 kr.
4 Loth (6 Dtzd.) polirte Haarnadeln 3 kr.
1 Stück (15 Ellen) wollene Litzen 15 kr.;
Strumpfbänder das Paar von 2-7 kr.6
Handſchuhe das Paar 15 kr.

NB. Außerdem habe ich eine große Parthie Stickereien, 500 Diz.
welsse Damenstrümpſe u. Sammthänder zu herabgeſetzten
Preiſen. - Große Auswahl in Damen-Einden.

2044)

Mein

wug
MN

Schulſtraße Nr. 1,
HOlleall-ELAyeteh-TdtUnynächſtd. Ludwigspl.,
neueſte Deſſins empfiehlt in reichhaltiger Auswahl zu bekannten billigen Preiſen
W. Schmidt.

113

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M. 16.

69

Deutſcher Bazar für Herren-Garderobe.
2849
Schützenſtraße Nr. 5.
Eröffnung Montag den 22. d. Mls.
Großes Lager der eleganteſten Herren= und Knaben=Garderobe
in gediegenen Qualitäten und neueſten Façons zu billigen Preiſen.
.
pC.

2
2
8 liebig's Hahrungsmittel für Kinder eic. in löslicher Horm,
4.
2

bereitet von H. von Liebig und A. Widnmann in München.
Beſter Erſatz der Muttermilch für Säuglinge. Nährmittel für Reconvalescenten,
Blutarme und Typhus=Kranke.
Nur ächt, wenn das Glas die Unterſchrift H. von Liebigi trägt.
Ein Glas 36 kr.
Depot bei Apotheker H. Calmberg in Darmſtadt.
3027)
Geſangbücher
in Leder= und Sammt=Einbänden zu ſehr billigen Preiſen empfiehlt
GeöryrMor.
Ecke der Eliſabethen= und Grafenſtraße.

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Sb.
4
5
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2.
5
L.
5

J.
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in größter Auswahl mit den modernſten Muſtern und Farben. Tapeten=
Reſte für Zimmer von 6 bis 16 Stück eingetheilt, empfehlen zu billigen
Preiſen
C. Hochstätter & SöhmC,
2333)
Tapetenfabrik.
Ge E ATOD, SthUDudrarhul,
7. große Ochſengaſſe 7
empfiehlt bei Bedarf ſeinen großen Vorrath von ſelbſtverfertigten Herrnſtiefletten mit
Zügen, ſolid und dauerhaft gearbeitet, per Paar 5 fl. 30 kr. und 6 fl. Desgleichen
von (Seehundleder) mit geſchraubten Doppelſohlen 8fl. 15 kr. Hohe Schaftenſtiefel
von Kalbleder per Paar 6 fl. 48 kr., desgleichen Arbeitsſtiefel 5 fl.
Confirmandenſtiefel:
Damen= und Kinderſtiefeln von Laſting, Kidd=, Kalb= und Bockleder zum Schnüren,
Knöpfen, ſowie mit Zügen; letztere für jedes Alter zu entſprechend billigen Preiſen.
Pantoffeln für Herrn, Damen und Kinder von Zeug, Pelüſche, Leder und Stramin
mit hohen und niederen Abſätzen von den feinſten bis zu den geringſten Sorten.
Damen=Zeugſtiefeln zum Schnüren, per Paar 2 fl. 36 kr. desgleichen mit Abſätzen
von 2 fl. 48 kr. an.
WB. Der Verkauf findet während der Meſſe nur in meinem Laden
7 Große Ochſengaſſe 7 ſtatt.
2903
Albrecht Rerroth, Meſſerſchmied aus Michelſtadt,
hat dieſe Meſſe wieder mit einem vollſtändigen Aſſortiment feiner Waaren eigener
Fabrik bezogen. - Auch mache auf eine ſehr gute Qualität Wirthſchaftsmeſſer
aufmerkſam. - Bude der Hofapotheke gegenüber, mit Firma verſehen.
(3028
3029)
Billig! Billig! Billig!
Hiermit die ergebenſte Anzeige, daß ich nächſten Donnerſtag mit einer großen
feinen Parthie Portefeuille=Waaren zur Meſſe komme und dieſelben, wie
bekannt, bedeutend unter dem Fabrikpreis ausverkaufe.
Leopold Start aus Lſſſenbach d. 2l.
Bude in der Schloßreihe.

8 A. Hirſcy, GrUbtut UlO-trodih d. ct.,
empfiehlt ſich in allen Graveur=Arbeiten, in Achat=Steinen ſowohl, in Meſſing wie in
Stahl; Amtsſiegel, Giro's, Briefſtempel mit Farbeneinrichtung, Pettſchaften, Schablonen,
Firmaſchilden in Zink, wie auch in Meſſing, Brenneiſen für Bierbrauer, ſowie auch
Blindpreſſen, um Papier zu ſtempeln.
Sein Stand befindet ſich vor dem Hauſe des Hrn. Joh. Ph. Leuthner am Markt.

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2=
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2852) Blumenkübel werden billig
gefertigt in allen Größen.
Gelſtus, Küfer.
Ruhrer Steinkohlen
können fortwährend aus dem Schiffe bezogen
werden und erlaſſe dieſelben frei an den
Aufbewahrungsort geliefert:
per Centner
Beſtes grobes Fettſchrot 41 kr. ohne
Schweres Schmiedegries 42 kr. Octroi.
Beſtellungen, ſowie Zahlungen bitte ich
mir durch:
Hrn. J. G. Jordis, Rheinſtraße,
C. Pettmann, Schuſtergaſſe,
W. Schaffner, obere Hügelſtraße,
E. Fuld, früher Möſer, Kirchſtraße,
zukommen laſſen zu wollen.
Erfelden, den 15. April 1872.
2854)
J. Mold.
2855) Badbütten und Waſchbütten
werden verkauft, verliehen, reparirt und neu
gefertigt. Auch alle mögliche ſonſtige Küfer=
Arbeit wird ſchnell und billig beſorgt.
Gelfius, Küſer,
Große Ochſenoaſſe Nr. 33.

[ ][  ][ ]

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22
2

2913) Zu verkaufen 5 eiſerne Fenſter,
7. 6= hoch 6 breit, und eine Gaseinrich=
tung
. Bleichſtraße 27.

2914) Bohneuſtangen, ſtarke ſich=
tene
Gerüſtſtaugen, ſowie alle Sorten
andere Stangen auf Achens Mühle.
2915) Zu verkaufen iſt Rheinſtraße 5
im Hinterhaus: 1 großer Kleiderſchrank,
1 Nachtſtubl, 1 Waſſercloſſet von Zink, noch
neu, 1 ſehr guter Blasbalg, 1 große ſchöne
Epheuwand, 5 paar Canarienvögel, 30 diverſe
Paakiſten, 1 große Bettlade und 1 runder
polirter Tiſch.
2931) Eine gut erhaltene nußb. Wiege
zu verkaufen. Kirchſtraße Nr. 25.
2936) Täglich friſche Geis=Milch iſt
zu haben im Hauſe von Wirth Schuch=
mann
, Erbacherſtraße.
2937) Eine große Auswahl billiger
Vogelkäſige bei
J. Rühl, Hofſpengler, obere Waldſtr.
3032) In der Kiesſtraße 31 ſind noch einige
Wagen voll Dung abzugeben bei Wtwe. Fraas.
Agenten=Geſuch.
3033) Perſonen jeden Standes kann ein
leicht abzuſetzender Artikel, der weder Raum
noch kaufmänniſche Kenntniſſe erfordert, gegen
hohe Proviſion zum Wiederverkauf zuge=
wieſen
werden.
Refleclanten belieben ihre Adreſſe unter
den Buchſtaben B. D. 48 an die Exped.
½.

Sehr wichtig für Damen!
Einzig und allein bei

in d er großen Doppelbüde auf dem Marktzlatz. 4. Reihe vom Schloß,
Schuhmacherreihe. Mit, Firma verſehen. .
Ich zeige dem hohen Adel und Bublikum der Stadt Darmſtadt und Um=
gebung
an, daß ich auch dieſe Meſſe wieder-mit einem großen Wallen- u.
Laumwollen=Lager beſuche und Tauſende von neuen Gegenſtänden mitge bracht habe.
PREIS-COURAU;

Terneaux=Wolle
Hin allen Farben, gewogen, per Loth, 6 kr.
Wolle.
B Niederländ. Strickwolle, per 1 Pfd. 18 kr.
Hamburger Wolle, per ¹½ Pfd. 30 kr. Aechte Stopfnadeln 6 St.
HEngliſche Wolle, per ½ Pfd. . 40 kr., Karlobader Stecknadeln, 109 Stück
HUngebl. Baumwolle das Pfd. 36-40 kr.
E Weiß engl. Baumwolle das Pfd. 40 kr. Stricknadeln für Baumwolle, 5 Stück 1 kr.
bis fl. 1. 24.
4 Farbig engliſche Baumwolle das Pfund Haarnadeln, 2 Paquets
40 kr. bis fl. 1. 12.
Eſtremadura=Baumwolle das Pfd. fl. 1. 24. Perlmutterknöpfe von
bis fl. 1. 48.
Gezwirnte Garne.
P Brahanter Zwirn, Pfd. 8-18 kr.
Broocksſpuls von
2, 6 bis 10 kr.
MKartenzwirn, per Dutzend
6 kr.
K Elſäſſer Faden, per Dutzend
14.
Seide.
8 Lhoner Seide, per Koth.
30 kr.

1 Qual. engl. Nähnadeln aus der Fabrik
Beiſel u. Comp., 100 Stück 12 kr.
2. Qual, engl. Nähnadeln aus der Fabrik
Beiſel und Comp., 100 Stück 7 kr.
1 kr.
2 u. 3 kr.
Stricknadeln für Wolle, 5 Stück 2 kr.
3 kr.
Knöpfe.
3 bis 6 kr.
Porzellanknöpfchen, 36 Stück
1 kr.
Kleiderknöpfe in allen Deſſins, 12 Stück;
von 6 bis 10 kr.
Stahlknöpfe
3 kr.;
Seife.
18 kr., Mandelſeife in Silberpapier, pr. Otz. 30kr.:
Transparentſeife per Otzd.
48 kr.
Kautſchukkämme.
Friſirkämme, per Stück
6kr.
Stiefelueſtel.
Metallwaaren.
Kameelhaarriemen
2 und 1 kr.
6kr. Fingerhüte, per Stück.
Runde Kameelhaarriemen
6 kr. Haken und Schlingen, 16 Dutzend 3 kr.
Seidene
14 und 18 kr.
Diverſe.
2kr.

Zeichnengarn, per Dutzend
Nadeln.
3 kr.
Nadeln
2 kr. Kleiderhaken
42 kr.
Schwarze Shawlnadeln, 6 Stück 1kr. Soutaches,


6 kr.
Amerik. Verſicherungsnadeln, 6 St. 1 kr. ) Einnähkordel ½ .
Langöhrige Nähnadeln, 25 Stück. 4 kr. 25 goldöhrige 4 kr.
Ich empfehle alle Arten Seidenbänder u. Stickereien zu ſehr billigen Preiſen.
W Commerhandſchnhe zu 15. kr. per Paar.
Auch empfehle ich eine Partie Sammetbaud in allen Farben=
zu
ſehr billigen Preiſen.
Wegweiſer um nicht irre zu gehen.
M.o?.
Conur auf dem Marktplatz, 4. Reihe vom Schloß,
Schuhmacherreihe.
Das größte Kurz.; Wollen, Baumwollen- u. Nadelwaaren-Lager.

S
26.

Wolf, aus Gernsheim.

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3035) Stets vorräthige Jaqucts &8 Räder
neueſter Façon empfiehlt zu billigen Preiſen
J. Jungmann.
2907) Ich bringe hiermit mein dahier zur Meſſe befindliches
Lager in Stiefeln, Schuhen 2c.
für Damen und Kinder
beſter Qualität in empfehlende Erinnerung. Ebendaſelbſt iſt auch eine Parthie ausge=
ſetzter
Zeug= und Lederſtiefel für Damen und Kinder zu billigen Preiſen abzugeben.
Darmſtadt,
J.brPr cel
J. B. Linendarſſ ans Mainz.

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M10.
Schlosæ-Relhe vor dem éhemaligen Rüren-
EWinger befindet ſich wieder zur Meſſe das

Schreib=Materialien=Lager

3036)

von

3
2

4

LCon.

9

12 kr.
18 kr.
24 kr.
1fl. 36.

Derſelbe empfiehlt in belannten Qualitäten folgende Artilkel zu den billigſten
Preiſen:
Brief=Papiere.
60 Bogen Billetpapiere mit Namenſtempel
60 gutes Brieſpapier mit Namenſtempel
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71
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Patronen=Arbeiten im hieſigen
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Mädchen zu obiger Beſchäftigung gegen
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geſtellt
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Anmeldungen im Geſchäftslokale des Ar=
tillerie
=Depots oder im Laboratorium.
Darmſtadt, den 19. April 1872.
Artillerie=Depot.
Hartmann. Paulini.
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gegen annehmbare Bedingungen
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2458) Offene Lehrſtellen bei
Hölgesſtr. 9. H. Emmel, Hofſchloſſer.
8 Cn einer Beamten=Familie werden
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die hieſigen Lehranſtalten beſuchen, aufge=
nommen
. Liebevolle Behandlung, ſowie Be=
nutzung
des Klaviers wird zugeſichert. Auf
Wunſch kann auch Klavier=Unterricht ertheilt
werden. Zu erfragen Parterre Eck der Eli=
ſabethen
= und Zimmerſtraße Nr. 2.
2677) Ein auch zwei Schüler finden
freundliche Aufnahme. Marktſtraße 3.
v0 werden gegen Be=
Einige Lehrlinhze zahlung angenommen
2679) Gebr. Buſchbaum, Maſchinenfabrik.
8 heehrlinge werden angenommen und
3 T erhalten Lohn bei A. Hansse, mecha=
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Lehre treten. Karl Bernet, Hofſchloſſer,
Ochſengaſſe Nr. 12 Mittelbau.
2893) Ein Mädchen für Küche und
Hausarbeit geſucht. Der Eintritt kann ſo=
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Näheres Marienplatz 10, 1. Stock.
2863) Ein Mädchen ſucht Laufdienſt.
Zu erfragen Holzhofſtraße Nr. 48.
2994) Ein Madchen wünſcht Laufdienſt an=
zunehmen
. Zu erfr. Neugaſſe 1 im 3 Stock.
20

[ ][  ][ ]

72
2788)

M16.

Empfehlung.
Ich bringe meine Dampf=Federnreinigung auf der Maſchine in gefällige
Erinnerung.
Hochachtend
H. HoaitD. Rheinſtraße I.
Geſchäfts=Empfehlung.
Dem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich Ecke der Weinberg= und
Friedrich=Straße in Beſſungen ein Bäcker=Geſchäft etablirt habe und wird
mein Beſtreben ſein, meinen werthen Kunden und Abnehmer durch gute Waare und
prompte Bedienung ſtets zufrieden zu ſtellen.
Achtungsvoll
3044)
Auguſt Lreitwieſer.

00

G.
4
4
Nicht zu überſehen.
Stück Stuttgarter Baumwollenzeug

werden während der Meſſe 20 Procent unterm Preis ausverkauft.
b5. Meine Bude iſt am Marktbrunnen mit Firma:
Peter Gengnagel aus Seeheim.

572)

von

Norddentacher Lloyd.
Postdampksohiffkahrt
Bremen nach HenVork und Ba
eventuell Gouthampton anlautend.

D. Köln
D. Weſer
1. Mai nach Baltimore. D. Bremen 28. Mai nach Newyork.
D. Ahein
8. Mai nach Baltimore. D. Baſtimore 5. Juni nach Baltimore.
D. Alain

D. Hermann 18. Mai nach Newyork.

22. Mai nach Baltimore.
25. Mai nach Newyork.
1. Juni nach Newyork.

D. Hanſa
24. April nach Newyork.
27. April nach Newyork.
D. Main
D. America 30. April nach Newyork.
D. Berſin
D. Deutſchland 4. Mai nach Newyork.
D. Leipzig
D. Donau 11. Mai nach Newyork.
D. Hannover 14. Mai nach Newyork.
und ferner jeden Mittwoch und Sonnabend.
Paſſagepreiſe nach Newyork: Erſte Cajüte 165 Thaler, zweite Cajüte 100 Thaler
Zwiſchendeck 55 Thaler Preuß. Courant.
Paſſagepreiſe nach Baltimore: Cajüte 135 Thaler, Zwiſchendeck 55 Thaler Pr. Crt.
von Bremen nach Heworleans via Havre

8. Juni nach Newyork.

und Havanza
D. Frankfurt 24. April; und ferner von Mitte September an ein oder zwei Mal monatlich.
Paſſage=Preiſe: Cajüte 180 Thaler, Zpiſchendeck 55 Thaler Preuß. Courant.
von Premen nach Westindien via Southampion
Nach St. Thomas, Colon, Savanilla, La Guayrau. Porto Cabello mit An=
ſchlüſſen
via Panama nach allen Häfen der Weſtküſte Ameritas, ſowie nach China
und Japan
D. Hraf Bismarck 7. Mai.
D. König Withelm L. 7. Juni.)
und ferner am 7. jeden Monats.
Nähere Auskunft ertheilen ſämmtliche Paſſagier=Expedienten in Bremen und deren
Die Direction des Horddentschen Lloyd.
inländiſche Agenten, ſowie
603) Der Unterzeichnete iſt beauftragt, für die vorſtehenden Dampferlinien Paſſage=
Scheine abzugeben und ertheilt Auskunft.
Carl Cerschlauer, Haupt=Agent.
604) Zum Abſchließen von Ueberfahrtsverträgen auf obige Dampfſchiffe halte ich
meine Agentur beſtens empfohlen.
C. S. Well.

2864) Alle Keller=Arbeiten werden
angenommen und gewiſſenhaft ausgeführt.
Auch ſind einige Stück reine 68er Preis=
würdig
durch mich zu verkaufen.
Gelfins, Küfer.

C (Ein älterer, gewandter Kaufmann
C, ſucht Stellung in einem größeren
Geſchäft, als Buchhalter und Correſpondent
oder Geſchäftsführer. Gefl. Offerten unter
Nr. 3007 nimmt die Exp. d. Bl. entgegen.

3015) Gardiſtenſraße 25 wird Wochen=
waſche
angenommen. Schnelle und pünkt=
liche
Beſorgung wird zugeſichert.
3046) 2 Inſtrumentenmacher oder ge=
wandte
Meſſerſchmiede, 1 Säckler finden
dauernde Beſchäftigung bei
F. Dröll in Mannheim.
3047) Tüchtige Schreiner
finden bei guten Accord=Arbeiten dauernde
Beſchäftigung in der Modellfabrik von
J. Schröder in Darmſtadt.

Heſſiſche
Ludwigs=Eiſen=
M
4
EEbahn=Geſellſchaft.
Die Verpachtung der Reſtauration
in unſerem neuen Bahnhofe zu Darmſtadt
ſoll - mit Rückſicht auf deſſen demnächſtige
Eröffnung - im Submiſſionswege ſtatt=
ſinden
.
Die Pachtbedingungen ſind auf unſerem
Secretariate dahier, ſowie auf unſerer Bahn=
hofsverwaltung
Darmſtadt einzuſeheu, und
Offerten mit der Aufſchrift Submiſſion
auf die Bahnhofs=Reſtauration im Bahn=
hofe
zu Darmſtadt ſpäteſtens am 1. Mai
bei unſerem Secretariate franco einzureichen.
Mainz, den 16. April 1872.
3011)
Der Verwaltungsrath.
Mudluuuh Lolualldial
7893)
von
Wilhelminen.
F. I. Schorkopl. fraße A.
Billigſte Abonnementspreiſe.
3001)
Der
Gabelsberger Stenographenverein
feiert am 24. d. Mts., Abends 8 Uhr,
in dem Reſtaurationslokal des Herrn Ditt=
mann
ſein Stiftungsfeſt, wozu wir die
geehrten Mitglieder und Freunde des Ver=
eins
ergebenſt einladen.
Der Vorſtand.
3048) Ich wohne jett Wilhelminen=
ſtraße
Nr. 9.
Seoki Herz.
3049)
Ge ſn cht
eine freundliche Wohnung von 4-5 Piecen
nebſt Zubehör für eine Familie von 2 Per=
ſonen
. Bei Ausgeber dieſes zu erfragen.
3550) Einen tüchtigen Steinbauer
ſuche ſogleich. A. Fölix, Bildhauer,
Nieder=Ramſtädter Straße 56.

3051) Ein zuverläſſiges Mädchen ſucht
Monatdienſt. Zu erfragen Holzſtraße 24.
3052) Eiſengießer
inden dauernde Beſchäftigung bei gutem
Lohn. Schulſtraße 13 Frankfurt a. M.
3053) Ein Kinderwagen zu verkaufen.
Ballonplatz 11 Hinterbau 1 St. hoch, rechts.
In dem Großherzoglichen Holzmagazin
per Raummeter.
wird abgegeben:
buchen Scheidholz I. Claſſe 6 fl. 40 kr.
4 fl. 40 kr.
kiefern
Der an den Ueberbringer für einen Raum=
meter
zu zahlende Fuhrlohn beträgt, für
Darmſtadt und Beſſungen 18 kr.
Beſtelltage: Dienſtag, Freitag und
Samſtag, Vormittags von 8 bis 11 Uhr.
Großherzogliches Renckamt Darmſtadt.
Hauſer.

Großherzogliches Hoſtheater.
Dienſtag, 23. April, 13. Vorſt. im
2. Ab.: Lucia von Lammermoor. Oper in
3 Akten; Muſik von Donizeni. Gaſvor=
ſtellung
des Sgr. Manuel Carrion, als Edgar.

[ ][  ][ ]

Das grüne Licht.
(Forſetzung.)
Ein leichter Wind blähte unſere Segel, ſo daß wir mit
großer Schnelligkeit über die funkelnden Wogen ſchifften. Die ganze
Bucht, gegen die heſtigen Stürme des atlantiſchen Oceans durch
den natürlichen Tamm der kleinen Sandinſeln geſchützt, erinnerte
mich an die Lagunen von Benedig, und nicht minder war der
leuchtende blaue Himmel über uns ächt italieniſch. Es machte mir
Vergnügen, das eifrige Geſchwätz meiner dunkeln Begleiter anzu=
hören
, welche nie vorher das Meer zu Geſicht bekommen hatten,
und denen jetzt alle Gegenſtände neu waren und Staunen erregten.
Bald darauf erreichten wir den kleinen Uferdamm, deſſen
Pfähle tief im Sande ſteckten, und über dem ſich der hohe, weiße
Thurm des Pharo ethob. Ein früherer Bewohner deſſelben hatte
den kühnen Verſuch gemacht, den Boden zu bepflanzen, und einige
Spuren eines ehemaligen Gartens waren noch ſichtbar; allein
ſelbſt die Mauer deſſelben war unter dem feinen, vom Winde
herangetriebenen Sande allmählig bis zur Hälfte begraben worden.
Das ganze Gebäude, obgleich noch in ziemlich erhaltenem Zuſtande,
ſchien vernachläſſigt zu ſein, und hatte ein finſteres, unfreundliches
Acußere. Auch das Innere gewährte keinen gejälligeren Anblick.
Die hölzernen Wände waren von Würmern zerfreſſen, und die
niedrigen Decken der Zimmer mit Namen und Zahlen, unrichtig
geſchriebenen Verſen und ſchrecklichen Carricaturen bedeckt, während
mehrere rerkohlte Stellen verriethen, daß meine Vorgänger mit
dem Lichte und dem Feuer nicht ſehr vorſichtig zu Werte gegangen
waren. Das Mobiliar beſtand nur aus einigen zerbrochenen
Tiſchen und Stühlen, einem eichenen Schranke und einer eiſernen
Feldbettſtelle. Aber große Vorräthe an Holz und Oel waren vor=
handen
, drei Teleſcope, mit dem Zeichen der Regierung verſehen,
ſtanden in dem größeren Zimmer, und an der Wand hing eine
lange Fliute, nebſt zwei Hirſchfängern, deren Metallgriffe von der
feuchten Seeluft ganz mit Grünſpan überzogen waren. Man hatte
mir vorher geſagt, daß ich alle zu meiner Bequemlichkeit erforder=
lichen
Dinge mitbringen müſſe, und das Boot war deßhalb mit
Lebensmitteln, Küchengeräthen, Matratzen und Betten ſtark beladen.
Bei der Ausladung und Hinauſſchaffung dieſer Gegenſtände leiſteten
die Leute des Bootes mir und meinen ſchwarzen Dienſtboten weſent=
liche
Hülfe. Sie beſtanden aus einem ſchönen, alten Manne,
welcher Hemd, Beinkleider und Jacke von geſtreifter Hausleinwand
trug, deſſen Sohne und einem jungen Mulatten, und verweilten
nach beendigter Arbeit noch einige Zeit bei mir, um ein Glas
Whisky auf meine Geſundheit zu trinken.
nLetzt ſieht Eure Kajüte ſchon etwas ſchiffsmäßiger aus,
ſagte der alte Mann, die auf der eiſernen Bettſtelle liegenden
Peatratzen und wollenen Decken betrachtend; aber einſam und
langweilig wird es hier für einen Mann, wie Ihr, ſein, der an
das Stadtleben gewöhnt iſt. Es gibt zwar Nachbarn hier, aber
fügte er mit leiſerer Stimme hinzu, - ich warne Euch, Fremder,
ſeit vorſichtig, bis Ihr wiſſet, mit wem Ihr zu thun habt.
Was meint Ihr Zu fragte ich erſtaunt. Allein der alte Mann
war nicht geneigt, ſich deutlicher auszuſprechen, und äußerte nur
murmelnd, daß für ein blindes Pferd ein Nicken eben ſo gut ſei
wie ein Wink, und entfernte ſich gleich darauf.
Die alte Negerin, welche in der That eine in der Klaſſe
ihrer Farbe ſeltene Neigung zur Arbeit beſaß, hegann ſingend die
Einrichtungen der Küche zu treffen, während Juba langſam und
ſchwer keuchend Brennholz herbeiſchleppte. Nachdem ich die Laterne
en Augenſchein genommen und die Lampen mit Oel gefüllt hatte,
trat ich in das Freie und ſchlenderte an das Ufer. Die Ausſicht
war weit, aber einförmig. Waſſer und Sand - ſo weit das
Auge reichte, von Norden nach Süden und von Oſten nach Weſten,
nichts als Waſſer und Sand. Am Ufer lagen zahlreiche bunde
Muſcheln und viele Häufchen röthlichen Seegraſes. Auch Krebſe
krochen in großer Anzahl umher, und eine Schildkröte ließ ſich
platſchend in die Tiefe einer kleinen Bucht hinab, als ich mich
nahte. Mein Auge ſchweifte die weite, ſcharf abgegrenzte Küſte
entlang, an der die Sandhügel in unregelmäßig gewundener Linie
lagen, ſo wie der Wind ſie während der ſtürmiſchen Monate auf=
gehäuft
hatte. Die Vegetation war dürftig, denn nur wenige
Graspflanzen gemeiner Art und von dunkelgruͤner Farbe klammerten
ſich verzweifelnd an den ſandigen Boden, und hier und da ſchoß
eine wilde Baumwollenſtaude auf, deren Samen ein Sturmwind

73
M16.
von dem Feſlande über das Meer dahingetragen hatte. Die hier
heimiſchen Waſſervögel waren außerordentlich zahm, umflogen mich
ſchreiend und erinnerten mich an Robinſon Cruſoe's Herrſchaft
über die Thiere und das Geflügel der wüſten Inſel. Lange ſtrengte
ich meine Augen an, aber konnte nirgends eine Spur von menſch=
lichen
Wohnungen entdecken. Nur einige weiße Segel waren am
fernen Rande des Horizontes ſichtbar, und ſelbſt ihr Anblick ge=
währte
mir einen gewiſſen Troſt, da ſie ein Band zwiſchen meiner
Einöde und der geſchäftigten Welt bildeten. Schwere Zweifel be=
gannen
ſich in meiner Bruſt darüber zu regen, ob ich wohl gethan
hatte, dieſe Stelle anzunehmen.
Holla, Freund, ſeit Ihr der neue Leuchthurmswächter Zu
rief plötzlich eine tiefe Stimme hinter mir.
Ich wandte mich um und ſah auf der Spitze eines Sand=
hügels
einen großen, ſonnverbrannten jungen Mann, in Jägertracht
und hohen Waſſerſtiefeln und mit einem zerdrückten Strohhut auf
dem Kopfe, ſtehen. Er hatte ein Gewehr in der Hand und eine
Jagdtaſche an der Seite, die mit geſchoſſenen Vögeln angefüllt war.
Ein rothes Tuch war loſe um ſeinen Hals geſchlungen, und ſein
ganzes Koſtüm hatte etwas Nachläſſiges und zugleich Maleriſches,
was ihm faſt das Ausſehen eines Räubers gab.
Holla, könnt Ihr nicht antworten? donnerte die tiefe Stimme
von Neuem.
Ich erwiederte, daß ich der neue Leuchthurmewächter, ſoeben
vom Feſtlande angekommen und ganz zu ſeinen Dienſten ſei.
Alſo ſind wir Nachbarn?u verſetzte der Jäger, indem er
ſich näherte und mir die Hand reichte.
Es war eine große, braune, knochige Hand, deren Druck mir
faſt Thränen auspreßte. Nach dieſer Begrüßung lehnte ſich der
Inſelbewohner auf ſein Gewehr und betrachtete mich lange von
Kopf bis zu den Füßen.
Ich hörte, daß ein neuer Wächter komme.n fuhr der Rieſe
fort, und mein Vater, der alte Daddy Brown, in Fruit Creek,
mein Name iſt Japhet Brown, - ſagte, wenn ich Euch begegnete
und wenn Ihr mir gefielet, ſo ſollte ich Euch zu wiſſen thun,
daß Ihr zu jeder Zeit ein gutes Eſſen und ein Glas Branntwein
in Fruit Creek bereit finden würdet.
Nachdem er ſich mit ſeiner brummenden Stimme dieſer gaſt=
freundlichen
Einladung entledigt hatte, begann er mich von Neuem
anzuſtarren, wie um völlige Gewißheit darüber zu erlangen, daß
ihm mein Aeußeres gefalle. Was mich betraf, ſo war ich mit mir
einig, daß die Erſcheinung meines neuen Bekannten keine ſonderliche
Bewunderung verdiene. Der Menſch war mir zuwider, allein ich
wußte nicht, weßhalb. Es war nicht das Rauhe und Ungeſchlachte
in ſeinem Weſen, nicht das verworrene, ſchwarze Haar, das unter
dem zerriſſenen Rande des Hutes herabfiel, nicht der Schmutz auf
ſeinen Kleidern, was mich abſtieß, nein, ich hatte brave Leute
von noch rauherer Außenſeite kennen gelernt und zu lange die
Welt geſehen, um den Druck der von Arbeit gehärteten Hand
eines redlichen Mannes zu verſchmähen; allein in Japhers Geſich
drückte ſich nichts als eine rohe, wilde Freundlichkeit aus, während
die Züge ſchwer und lauernd waren, der Blick der ſchwarzen Augen
unruhig und verſchlagen ſtarrte, und in dem Lächeln ſeiner Lippen
etwas Finſteres und Freches lag. Der Mann war mir zuwider,
aber ich hütete mich wohl, Kält= oder Abſcheu zu verrathen. Der
Wüchter des Leuchtthurmes auf Cap Hatteras durfte nicht ſehr
anſpruchsvoll in der Wahl ſeiner Freunde ſein. Ich erinnerte
mich der Warnung des alten Bootsmannes und beſchloß, mit
meinen Nachbarn wenn irgend möglich auf gutem Fuße zu leben.
In dieſer Abſicht führte ich Jappet Brown in meine Wohnung,
öffnete die Vorrathskammer und bewirthete ihn mit einem Glaſe
Whisky und einer ausgezeichneten Cigarre, die ihm um ſo beſſer
mundeten, als er nur an gemeinen Branntwein und ſchlechten Tabak
gewöhnt war. Der junge Mann verrieth weniger Neugierde, als
einem Pankee gewöhnlich eigen iſt, hatte aber etwas unbeſchreiblich
Anmaßendes in ſeinem Weſen und drückte unverhohlen eine Verach=
tung
aller Staatsbewohner aus.
Ihr werdet hier Langeweile haben. Freund. - ſo ganz allein,
he Zu fragte er mit etwas höhniſcher Theilnahme für meine einſame
Stellung. In Red Bay, da iſt Geſellſchaft genug zu finden, und
in Fruit Creek, da iſt Daddy, und meine Mutter, und die Groß=
mutter
, abgeſehen von ſechs Buben und Mädchen und vielen Nach=
barn
. Aber hier? - Ich muß mich wundern, daßſich ein weichlicher
Städter, wie Ihr ſeid, de n Ort ausgeſucht hat? Könnet Ihr ringen ?

[ ][  ]

74

M
In früheren Jahren hatte ich einige Uebung darin,
erwiederte ich lächelnd; als Knabe liebte ich jeden derartigen
Zeitvertreib.
Könnet Ihr auch ſchießen zu fragte er weiter.
Auf meine bejahende Antwort legte er ſeine lange Vogelflinte
in meine Hand und ſagte:
Verſuchet einmal, Fremder. Ihr ſehet jenen Vogel dort,
der auf einem Haufen Seegras ſitzt, das in der See ſchwimmt?
Könnet Ihr ihn treffen ?.
Zu Japhets großem Erſtaunen wartete ich, ſtatt ſogleich
abzudrücken, bis die Möve ſich mit ihren weißen Flügeln erhob,
und ſchoß dann erſt. Der Vogel überſchlug ſich und fiel todt in
das Meer.
Hallohl Ihr ſeit ein Guter, Freund, der beſte Pankee,
auf den je meine Augen fielen! Reichet mir die Hand! Ich will
Daddy Brown davon erzählen. Volle fünfzig Schritt, kein Zoll
weniger!
In ſeiner Freude über meine Geſchicklichkeit drückte er mir
die Hand dergeſtalt, daß ſie mich noch eine Stunde ſpäter ſchmerzte.
Die Fertigkeit, Vögel im Fluge zu treffen, iſt in Amerika viel
ſeltener als in Europa. Die beſten Schützen der Vereinigten
Staaten thun ſich viel auf ihre Sicherheit mit der Büchſe zu gut,
aber im Gebrauche mit der Flinte ſind ſie weniger erfahren. Ich
hatte, für jetzt wenigſtens, Japhets Achtung gewonnen, und mit
aufrichtiger Herzlichkeit ſchlug er mir deßhalb beim Abſchiede auf
die Schulter und erneuerte ſeine Einladung.
Kommet, wann Ihr wollet, Freund!- ſagte er. Speck und
Schinken und Whisky iſt immer vorräthig; und wollt Ihr uns
einmal am Sabbath zum Mittageſſen beſuchen, ſo werdet Ihr
auch willkommen ſein Meine Mutter verſteht ein Huhn zu braten
wie der beſte Koch. Die Mädchens - meine Schweſtern meine
ich ſind muntere Dinger, und ein Schwatz mit ihnen würde
Euch gut thun, wenn Ihr von der Langeweile geplagt werdet."
Nach dieſen Worten wandte ſich Japhet auf dem Abſatz um
und ſchlug den Weg nach Fruit Creek ein.
Nichts von Bedeutung ereignete ſich ferner an dieſem Nach=
mittage
. Als die Dämmerung über die niedrigen Ufer ſchlich und
ein tieferer Schatten die Azurfarbe des Meeres erſt in glänzenden
Purpur und dann in Veilchenblau verwandelte, ſtieg ich zum erſten
Mal die Leiter hinauf, um das Leuchtfeuer anzuzünden. Ich konnte
mich eines leiſen Bebens nicht erwehren, während ich die Dochte
putzte, die Reflektoren richtig ſtellte und endlich zum Anzünden
ſchritt. Ehe es geſchah, las ich noch einmal die mir darüber be=
händigten
gedruckten Inſtruktionen durch und zauderte. Die ganze
Bedeutung meiner Pflichten in ihrer vollen Schwere trat mir vor
Augen. Ich ſtand im Begriffe, ein Feuer anzuzünden, auf deſſen
fernen Schein der vom Sturm gejagte Seemann im verzweifelten
Kampfe mit den Elementen wie auf einen rettenden Leitſtern blickte.
Welches entſetzliche Unheil konnte daher leicht durch Nachläſſigkeit
verurſacht werden, und wie unendlich groß war die Verantwortlich=
keit
meiner Stellung, eines Poſtens, welches der gierig ver=
ſchlingenden
See gegenüber für die Erhaltung menſchlicher Leben
wacht!
Plötzlich flammte nördlich von mir ein heller Schein auf und
beleuchtete die fernen Sandhügel und die in Dunkelheit verſinken=
den
Mecreswogen Ein weißes Licht! Es mußte das des Leucht=
thurms
von Albemarle Sund ſein, der gleich mir Wache hielt gegen
Schiffbruch und Unglück. Die Pflicht gebot mir, das Signal zu
beantworten, und ich zündete daher meine beiden Lampen an,
ein rothes und ein grünes Licht. Kaum hatten ſie etwa fünf
Minuten lang geleuchtet, als ich gegen Süden einen blutrothen
Stern über den Wellen gewahrte, - das Licht des veuchtthurms
von Cap Look=out. Einige Zeit verweilte ich in dem Glaszimmer,
welches auf der Spitze aller derartigen Thürme befindlich iſt,
ſchaute in die Nacht hinaus und horchte auf das Heulen des Windes.
Ich fühlte mich nicht ſo einſam, während vor mir im Norden und
Süden jene fernen Leuchten ſchimmerten, denn ſie hatten denſelben
Zweck wie meine Stellung, Wachſamkeit für das Wohl unſerer
Mitbrüder.
Mein tägliches Leben als Wächter des Leuchtthurms von
Cap Haiteras war außerordentlich einſörmig. Zuweilen beneidete

16.
ich zwar Tante Pollhy, wenn ſie, von ihren Pfannen umgeben, ein
Liedchen ſang, und Juba, während er beim Holzhacken oder beim
Stiefelputzen eine endloſe Negerarie wirbelte; aber zu anderen
Zeiten war auch ich in heiterer Stimmung. Von Zeit zu Zeit
landete ein Boot in meinen kleinen Hafen und ich genoß dann
das Vergnügen einer kurzen Unterhaltung mit den abgehäricten
Seeleuten deſſelben, welche meiſtens eine ſeltſame Miſchung von
Fiſchjang und Politik enthielt, aber nie ganz ohne Intereſſe war.
Fortſetzung folgt.

Lokale Notizen.
Darmſtadt, 22. April. Seine Gr. Hoheit Prinz Ludwig, welcher
ſich am 17. zu den in der Umgend von Alsjeld veranſtalteten großen Jagden
begeben hatte, iſt geſtern Morgen wieder hierher zurückgekehrt und hat das
Commando der Diviſion heute wieder übernommen. S. Gr. H. Prinz
Alexander, welcher gleichfalls an dieſen Jagden Theil genommen, iſt
bereits am Samſtag hierher zurückgekommen.
Wie die Darmſtädter Zeitung- amtlich meldet, iſt Herr Prälat
Dr. K. Zimmermann unter Anerkennung ſeiner langjährigen treugeleiſteten
Dienſte in den Ruheſtand verſetzt worden und dem Superintendenten der
Provinz Oberheſſen, Dr. Simon zu Gießen, welcher von S. K. H. dem
Großherzog zugleich zum lebenslänglichen Mitglied der erſten Kammer
ernannt wurde, die Prälatur übertragen worden.
Major von Häniſch vom 1. Reiter=Regiment, welcher behufs Aus=
arbeitung
eines neuen Reglements für den Cavalleriedienſt nach Berlin
commandirt war, iſt heute von da nach ſeiner Garniſon Babenhauſen zurück=
gekehrt
. An die Stelle des Herrn Major von Sanders iſt Rittmeiſter von
Bülow, bisher beim Pommeriſchen Curaſſier=Regiment Nr. 2 (Königin) in
Caſewalk garniſonirend, getreten. Rittmeiſter von Dresky im 1. Gr.
Heſſ. Dragoner=Regiment iſt zum überzuͤhligen Major befördert worden.
Geſtern ging Meyerbeers Robert der Teuſel= über unjere Bühne.
Neu war die Inſcenirung. Es kann in dieſer Beziehung die prächtige
decorative Ausſtattung ſowie das Arrangement der Züge und Volksſeenen
nicht genug gerühmt werden, wie denn überhaupt ſeitdem die Vorſtellungen
wieder eröffnet worden ſind an unſerer Hofbühne alles geichehen iſt, um
ſowohl Opern als Schauſpiele in einer Weiſe zu inſeeniren, welche der
künſtleriſchen Bedeutung des aufzuführenden Werkes entſpricht. Ueber die
Aufführung bemerken wir, daß Herr Mayr (obert und Frau Mayr=
Olbrich (ſabella) ihrer Aufgabe in vorzüglicher Weiſe gerecht wurden,
namentlich wurde Frau Mayr wiederholt durch ſtürmiſche Beifallsbezeugungen
ausgezeichnet. Herrn Dr. Pockh (Vertram) gelang die ſchwierige Walzer=
arie
im dritten Akte recht gut, obwohl ſeine ſtimmliche Dispoſition für die
beſonders in dieſem Akte überaus anſtrengende Partie keine ſehr günſtige war,
ſo daß bei der Beſchwörung eine Ermüdung der Stimme hörbar wurde.
Die dramatiſche Begabung von Fräulein Erl (Alice) iſt unbeſtritten; nicht
immer dagegen die techniſche Vollendung ihres Gejangesvortrags. In letzterer
Beziehung dürfen wir jedoch hervorheben, daß, wie aus ihrer Romanze im
erſten Akte hervorging, ihre Cantilenen bedeutend an Anmuth und Weichheit
gewonnen haben. Leider gelingt es ihr noch nicht bei Enſembles - wir
machen in dieſer Hinſicht auf ihren Antheil an dem Trio vocale im dritten
Atte aufmerkſam - eines der Geſammtwirkung ſchädlichen Egoismus Herr
zu werden. Raimbaud= beſitzt ein üchtes, leichtblütiges, franzöſiſches Natu=
rell
, das jedoch bei der Darſtellung des Herrn Reichard, welcher der Rolle
einen ihr fremden, burlesken Character aufdrückt, keineswegs zur Geltung
kommt. Endlich gedenken wir noch unſerer vortrefflichen prima ballerina,
Fräulein Lamoliere, (Helene) die ihre Rolle mit allen Künſten ver=
führeriſcher
Anmuth ausſtaitete, ſo daß das Publikum, den leider vergeblichen
Verſuch machte, die liebenswürdige Geiſtererſcheinung durch Beiſallsſalven
nochmals zu beſchwören.
Der Sohn von Herrn Profeſſor Semper hält ſich ſeit einigen
Tagen hier auf und iſt, wie man hört, mit den zur endgültigen Feſtſtellung
des Bauplans für das neue Hoftheater erſorderlichen Vorarbeiten beſchäftigt.
Die diesjährige Oſtermeſſe wird Morgen eröffnet, was der Mond
geſtern durch einen ungeheuren Hof und der Barometer durch Herabſinken
auf viel Regen' verkündigte.
Am vergangenen Freitag Abend ſtürzte in der Schwanengaſſe der
Neubau des Herrn Schmiedemeiſter Binkert ein. Verluſte an Menſchenleben
ſind nicht zu beklagen.
In Ausſührung des Reichsgeſetzes über die Eiſenbahnen werden
gegenwärtig längs der Main=Reckar=Bahn ſogenannte Lautewerke ange=
bracht
.
Sicherem Vernehmen nach hat die Stadt einen Theil der durch
Entſernung der Zehntſcheuer freigewordenen Bauſielle von dem Fiscus
käuflich erworben, um den dortigen Eingangsplatz zum Herrngarten mit
Gartenanlagen zu ſchmücken.
Der Gemeinderath der kleinen Gemeinde Sprendlingen bei Langen
hat als Beitrag der Gemeinde zum dem auf dem Niederwald zu er=
richtenden
Nationaldenkmal die Summe von 25 fl. verwilligt, während
der Gemeinderath der Stadt Langen: die Verwilligung eines Beitrags zu
dieſem Zweck abgelehnt hat.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſc⁄e Hejbuchdruckerei.