Darmstädter Tagblatt 1872


30. Januar 1872

[  ][ ]

Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu. ſowie das Verordnungsblatt fur den Kreis Darmſtadt erſcheinen wochentlich; Erſteres Samſtag,
die Beilage Dienſtag und Letzteres Donnerſtag. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2fl. 24 kr. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren.
In Darmſtadt bei der Expedition: Rheinſtraße Nr. 23 neu.

Mittwoch den 31. Januar, Vormittags 9 Uhr,
werden im Hauſe des Herrn Verlagsbuchhändler Zernin, Neckarſtraße 9,
(1ter Stock) nachverzeichnete gut erhaltene Gegenſtände als: Herrnkleider,
worunter eine vollſtändige Staatsdiener=Uniform, Leibwaſche, 2 vollſtändige
Betten mit Bettſtellen, Zimmerteppiche, Kleiderſchränke, 1 Kanapee, Stühle,
1 Weißzeugſchrank Grandkiſte), 1 Badbütte, 1 Stehpult mit Tiſch, 1 Aus=
ziehtiſch
, 1 Bücherbrett, Bücher und ſonſtiger Hausrath gegen baare
Zahlung verſteigert.

536)

Hoftarator.

63) Holz=Verſteigerung.
Montag den 5. Februar d. J.,
Vormittags 10 Uhr, werden auf dem Rath=
hauſe
zu Groß=Gerau 9 Stück Nuß=
bäume
von den fiscaliſchen Grundſtücken am
Verkacher Wege, ganz nahe bei Groß=Gerau,
bis zu 32 Zoll oder 80 Centimeter Durch=
meſſer
enthaltend, wovon 6 Stück von
50 bis 80 Centimeter Durchmeſſer, als zu
Werkholz tauglich bezeichnet werden können,
auf dem Stamm meiſtbietend verſteigert.
Der Großh. Güterauſſeher Daum zu Groß=
Gerau wird den Steigliebhabern die Bäume
auf Verlangen vor der Verſteigerung vorzeigen.
Groß=Gerau, den 27. Januar 1872.
Großherzogliches Neutamt Groß=Gerau.
Siebert.
C. el.

Feilgebotenes.

ſendet A. Dann in Stuttgart gegen
15 württ. oder fremde Kreuzermarken die
neueſte Verlooſungsliſte über alle bis 1. Ja=
nuar
187 gezogenen Serienlooſe nebſt Ver=
loſungskalender
für 1872 franko zu. Auch
ſieht derſelbe Looſe ꝛc. in allen früheren
Ziehungen 3 kr. per Stück nach. (9107
Mehrere ſolid gearbeitete Kanapee's,
ſtehen billig zu verkaufen, bei
garl Hchmidt, Tapezier.
8153)
Grafenſtraße Nr. 19.
8640) Zwei Faß, 110 Maas haltend,
beſter Qualität, Aepfelwein iſt zu ver=
kaufen
. Carlsſtraße 22.
8857) Stückreiches Ruhrer Fett=
ſchrot
prima Qual. empfiehlt in jedem
beliebigen Quantum zu billigen Preiſen
G. Schneider,
Holz= und Steinkohlenhandlung.

M
p. el.
.
Unentbehrlicher Rathgeber;

z.
für Männel
4
. Dr. Retaus Selbſtbewahrung:
Zuverſäſſigſter Rathgeber in allen Krank=h
ſheiten und Zer=üttungen des Nervenck
ſund Zeugungsſyſtems. Mit 27 Ab=h
bildungen. 73 Aufl. Preis 1 fl. 45 kr.
w5. Dieſem Buche, von welchem bereitsh
uber 200,000 Exemplare verkauft wurden,
zverdanken Tauſende wiedererlangte Geckh
ſundheit und neue Lebenskraft. Verwechſeleh
man es nicht mit anſcheinend ähnlichenß
jedoch auf ſchmutzige Speculation berech
fneten Büchern. Vorräthig in jeder Buch=
handlung
. ſowie in G. Poenicke'3 Schul=
uchhandlung
in Leipzig. (Gegen 1fl. 52 kr5
Frankoverſendung in Convert).
(17)
2.
P.r h.
8237) Ein in befter Lage der Altſtadt
gelegenes Geſchäftshaus iſt unter günſtigen
Bedingungen zu verkaufen. Näheres bei
Hrn. H. Gruber am Beſſunger Thor.
8835) Kleingemachtes Buchen=
Holz 4 und 5mal geſchnitten empfiehlt
gegen baar den Centner fl. 1. 12. inel.
Octroi frei ins Haus geliefert.
Georg Schneider,
Holz= und Steinkohlenhandlung.
244) Zwei ſchöne Einlegſchweine zu ver=
kaufen
. Landwehrweg Nr. 7.
412) Ital. Kirſchen,
türk. Zwetſchen
von vorzüglicher Süße, empfiehlt
billigſt
WilhelmManck,
Ballonplatz 5.
(Ein ſchöner Damen=Masken=
C, Anzug billig zu verkaufen.;
Waldſtraße Nr. 25.

490) ⁶⁄ Morgen Acker Oberfeld mit ewigem
Klee beſtellt, iſt preiswürdig zu verkaufen.;
Näheres Kirchſtraße Nr. 19.
512)
Eine Parthie
trockene, fein auf den Spiegel geſchnitten
Buchene und Eichene Vretter 1u. 2zöllig
zu verkaufen. Wo? ſagt die Exp.

H.
551)
552)

täglich friſche Kreppel.

Apfe

prima Qualität pr. Pfd. 10 kr.
F. Kottler, Obergaſſe.

3 Nicht zu überſehen!
Gutes Rindfleiſch per Pfd. 16 kr.
Rayer. Beſſunger Caͤrlsſtr. 67.
Wachs= und Ledertücher,
Bettwachs gute Qualität,
Vorhang=Gallerien in großer
Auswahl empfiehlt
W. Sehnidt. Schulſtraße I,
562)
nächſt dem Ludwigsplatz.
563) Hiermit die ergebene Anzeige, daß
ich bei meinem Tabak= und Braunt=
wein
=Geſchäft auch Kaffee u. Zucker
verkaufe. W. Holtz, Bleichſtraße 27.
564) Ein Handwügelchen ſteht zu ver=
kaufen
. Beſſunger Forſtmeiſterſtraße 12.
569) Eine faſt neue dunkelblaue Schabracke
mit Manteljack für Infanterie wird für 11 fl.
abgegeben. Riedeſelſtraße 48 oberſter Stock.
Bau=Garnituren.
Der Beſitzer einer größeren Anzahl guter
Modelle von Fenſterſchlüſſen, Thürdrückern
und ſonſtiger Baugarnituren, dieſer Branche
durchaus kundig, auch vermögend, wünſcht
ſich an einer Gießerei zu betheiligen, oder
auch die Modelle zu verkaufen.
Reflectanten wollen ſich unter A. E. 939
franco, an die Annoncen=Expedition von
Haaſenſtein & Vogler in Frankfurt u. M.
wenden.
6571
572) Ein großer, maſſiv gearbeiteter
Ausziebtiſch, ſehr geeignet für öffentliche
Locale, ſteht wegen Mangel an Raum zu
verkaufen. Beſſunger Wilhelmſtr. 10 parterre.
658) Eine Hobelbauk zu verkaufen.
Kleine Bachgaſſe Nr. 2 eine Stiege.
5

[ ][  ][ ]

16

R4.

Der Reſidenzkalender für 1872
iſt auf unſerem Comptoir zu 12 kr. per Stück zu haben.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.

546

Bremnhotz.
wird untere graſenſtraße Nr. 1 aßgegeben.
Buchenholz I. Claſſe, klein gemacht, frei ins Haus geliefert per Ctr. 54 kr.
Tannenholz I.

48 kr.

nach jeder gewünſchten Scheitlänge.
Sämmtliches Holz wird in ganzen, halben und viertel Stecken preiswürdig abgegeben.

Wiederverkäufern Gaſtwirthen, Beſitzern von Inſtituten,
Penſionaten, Kur= und Heil=Anſtalten
empfehle ich:
Beste meue Brümelenn
je nach Quantität zu den allerbilligſten Preiſen.
659)
E. M. Schunger in Bamberg.
Janſer Lager in Holzkohlen, welches wir ſeit Jahren dem Herrn J. Finger
11 in Darmſtadt übertragen haben, bringen wir hiermit in empfehlende Erinnerung.
Mainz, im Januar 1872.
Verein für Chemiſche=Induſtrie.
Auf obige Annonce Bezug nehmend. erlaube ich mir die Holzkohlen des Vereins für
Ehemiſche=Induſtrie in Mainz hauptſächlich zur Anwendung für Bügeleiſen zu empfehlen
und bin ſtets im Stande, alle einlaufenden Aufträge prompt auszuführen.
Hochachtungsvoll
J. Finger.
661) Zwei noch ſehr gut erhaltene
45) beſſunger Holzwegftraße Nr. 8.
Erker mit Läden, 5= breit und 11½ Höhe
im 1. Stock ein Laden mit oder ohne
ſind Umzugshalber billig zu verkaufen.
1 Zimmer zu vermiethen und gleich
Wilh. Pfeil, zur Stadt Mainz.
beziehbar. Näheres bei
662) Verſchiedene Holzkiſtchen mit 9 9. Pabt, Beſſunger Hügelſiraße 16 b
Deckel werden abgegeben bei
Eim 2 Stock.
Marie Virnſtill,
pe
4. Ernſt=Ludwigsplatz 4. 1. Etage. 438) Martinſtraße 1y, 2-3 freund=
663) In der Weinbergſtraße zu Beſſungen liche Zimmer zu vermie hen.
Nr. 16 iſt gutes Heu zu verkaufen.
Fin möblirtes Zimmer zu vermiethen.
664) In der Schloßgartenſtraße Nr. 25 H. C, Schulſtraße Nr. 14 Hinterbau.
iſt eine Kaute Kuhdung zu verkaufen.
492) Rheinſtraße 26 iſt eine aus 6 Zim=

Vermiethungen.
4978) Ein Stall für 3 Pferde nebſt
Burſchenzimmer iſt zu vermiethen.
Eliſabethen ſtraße Nr. 1.
5551) Ein in ſchönſter Lage der Stadt
gelegenes Wohnhaus mit Balkon und Gar=
ten
iſt Wegzugs halber ſogleich zu vermie=
then
. - Zu erfragen bei Möbelhändler
Blum, Rheinſtraße.
174) Heinrichſtraße Nr. 61 ein Man=
farden
=Logis, beſtehend in 3 Piecen, Küche,
abgeſchloſſenem Vorplatz, Mitgebranch der
Waſchküche und Bleichplatzes. vom 1. April
an zu vermiethen.
Näheres im Hauſe
elbſt parterre.
7
107)
Eine möblirte Wohnung, Stube
und Cabinet, mit ſchönſter Fernſicht.
Obere Heinrichſtraße 49.
178) Langegaſſe 17 ein Logis im Vor=
derhaus
2ter Stock bei Hrm. Schweffel.
274) Ein freundliches Zimmer u. Cabi=
net
mit oder ohne Möbel, mit Ausſicht nach
der Straße, iſt ſofort zu vermiethen.
Näheres Carlſtraße 14.
291) Bleichſtraße 17 im erſten Stock
iſt Stube und Cabinet mit oder ohne
Möbel zu vermiethen.

mern beſtehende Wohnung im 2. Stock an
eine ſtille Familie zu vermiethen, per 1. März
d. J. beziehbar.

493) Ein möblirtes Zimmer zu vermie=
theu
. Mühlſtraße 28 eine Stiege hoch.
Eine große Werkſtätte
8m
mit Schmiedefeuer=Anlagen
auf längere Zeit zu vermiethen und eine
damit in Verbindung ſtehende Dampf=
maſchine
von 5 bis 6 Pferdekräften nebſt
Keſſel billig zu verkaufen bei
G. G. Lange, in der Rheinſtraße.
513) Eine Manſarde, aus 3 Räumlich=
keiten
, Küche u. ſ. w. beſtehend, per April
beziehbar. Teichhausſtraße Nr. 18.
514) Beſſunger Hügelſtraße 16 iſt eine
freundliche Wohnung von 3 Zimmern, Küche,
Bodenkammer, Waſchküche, Keller u. ſ. w.,
zu vermiethen und Anfangs April zu beziehen.
516) Ein möblirtes Zimmer zu vermie=
then
. Ballonplatz Nr. 2.
582) Ballonplatz 9 iſt ein Logis zu ver=
miethen
, bis 1. April zu beziehen.
593) Wilhelminenſtraße Nr. 19,
parterre Logis zu vermiethen, am 24. April
beziehbar.
597) Ein Logis zu vermiethen.
Langegaſſe Nr. 26.
602) Ein Laden nebſt Wohnung,
Wilhelminenſtr. 27., ebendaſ. eine Wohnung
im erſten Stock, beſtehend aus 3 Zimmer,
Küche und Magdſtube.
665) Marktplatz Nr. 4 im oberſten Stock
iſt eine aus 6 Piecen, Küche ꝛc. beſtehende
Wohnung ſogleich beziehbar, zu vermiethen.
Näberes ebendaſelbſt im erſten Stock.

Vermiſchte Nachrichten.
497) (Hofheim.) Wir ſuchen für die
Küferei und Brauerei des Großherzoglichen
Landeshospitals einen Geſellen zum als=
baldigen
Eintritt.
Hofheim, am 18. Januar 1872.
Großherzogliches Hospital=Rentamt.
Dittmar.
636) 2 kräftige Lehrjungen ſucht
L. Schwarz, Steinmetz.

621)

Vereinigte Geſellſchaft.
Mittwoch den 31. Januar 1872 Abends 8 Uhr Ball. Vallkarten für fremde
Herrn, ſowie Karten für die Damen= und Herrn=Gallerien werden an demſelben Tage
von 3-5 Uhr auf ſchriftliches oder perſönliches Anfordern der zur Einführung berech=
tigten
Mitglieder (88 10-3-16 der Statuten) ausgegeben. Das obere Local wird
um 7 Uhr geöffnet.
Darmſtadt, den 25. Januar 1872.
Der Ausſchuß der Veroinigten Geſellſchaft.
A4
god a ao gp an goaoaoe
Aa
vRAnAAauazazLdauuRanrzunnznnn
623)

Geſchafts=Crinnerung.
T Da mein Geſchäft durch Unglück, das mich am 4. Nov. v. J. betroffen, danieder=
V lag, und ich nun wieder hergeſtellt bin, ſo bitte ich ein verehrliches Publikum,
E Freunde und Bekannte, mich wieder mit Arbeit zu unterſtützen, indem es mein R
2
R Beſtreben ſein wird, alles raſch und pünktlich zu beſorgen.
Adam Humla, Schuhmachermeiſter, Sackgaſſe 4. 3
D
2Ded.
28
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29
O
8
Oe
249
RuArrarnan
RuannnRrannunan e

der Durngemeinde zu Beſſungen
Samſtag den 10. Febr. 1872 Abends 8 Uhr im neuen Saale des Chauſſeehauſes.
Nichtmitglieder können Karten erhalten bei Kaufmann Gg. Geier und Abends an
der Kaſſe 1 fl.
Der Vorſtand.
666)

[ ][  ][ ]

17

M. 4.

Lokalgewerbverein.
Nach Vereinbarung mit dem Vorſtand des Handelsvereins findet Donnerſtag
den 1. Februar, Abends 8 Uhr, eine gemeinſchaftliche Sitzung für die
Mitglieder des Handelsvereins und des Lokalgewerbvereins im
Gartenſaale des Darmſtädter Hofs ſtatt. Tagesordnung: Die Bankfragen;
Referent Herr Bankdirektor Bopp. Die im Samſtagsblatt vom 27. Januar bereits
angekundigte beſondere Sitzung des Lokalgewerbvereins mit Tagesordnung für den 1. Februar
wird hiernach auf den 8. Februar verſchoben.
Die Mitglieder des Gewerbevereins
ſind zu recht zahlreichem Beſuch der gemeinſchaftlichen Sitzung mit dem Handelsverein
eingeladen.
(667

Hie geehrten Damen bitte,
Woche einzuſenden.

Floreutiner Waſchhüte
Achtungevoll

noch im Lauje dieſer

Ernſt=Ludwigsplatz 4
1. Etage.

Marie Birnstill.

Oriktes Goncerk des Ruſikvereins
Freitag den 2. Februar 1872
im großen Saale der Vereinigten Geſellſchaft,
unter gütiger Mitwirkung von Fräulein Amalie Kling. Concertſängerin
aus Berlin.
Aufang 7 Uhr, Ende gegen 9 Uhr.

Progru mm;
1) Chor: Des Staubes eille Sorgen, von Joſeph Haydn.
2) Laßſolo von Franz Schubert.
3) Chor und Solo: Opferlied, von L. van Beethoven.
4) Lrauenchor: 23. Pfalm, von Franz Schubert.
5) Altarie von Händel.
6) Sonate in Cis-moll für Pianoforte, von L. van Beethoven.
7) Gymne: An die Gottheit, Chor und 4 Soli, von W. A. Mozart.
8) Pianoforteſtücke von Lißt und Chopin.
9) Lieder von Rob. Schumann und F. Schubert.
10) Gemiſchte Chöre von Eugen Petzold.

Am Concerttage ſelbſt, Nachmittags von 2-5 Uhr, werden von der Billet=Commiſſion
im Hauſe der Vereinigten Geſellſchaft, Eingang in der Rheinſtraße, eine Treppe
hoch, auspegeben:
1) Karten für die numerirten Plüätze 2 fl. (für Mitglieder 48 kr.).
2) Karten für den Saal und die Gallerien 1 fl. 12 kr.
Nichtmitglieder des Vereins können auch in den Buchhandlungen der Herren Berg=
ſträßer
, Klingelhöffer, Schödler und Schorkopf Billets erhalten.
Am Tage der Aufführung wird der Saal um 6 Uhr geöffnet. - Abonne=
mentskarten
ſind nur für diejenigen Perſonen gültig, auf deren
Namen ſie lauten.
Programme ſind in den genannten Buchhandlungen, ſowie Abends an den Eingangs=
thüren
für 3 kr. zu haben.

669)
Der Vorſland des Muſiſivereins.
geoaoo,,oaa ge.
4
ge
0
AANINATaannnannn-an
ARRRAAonn
D
4
Beſſunger älterer Geſangverein.
2
2
Abend=Unterhaltung
D
T
K Sonntag den 4. Februar d. J. im Saale des Chauſſeehauſes. N
Anfang halb 8 Uhr Abends.
D
D
670)
Der Vorſtand.
F
Z
24
2 6
Aapd
12499
492
244
19
4
REuaRt,
RR TARARuuuuttraRndand
139) Einen Jungen braver Eltern ſucht
671) In einem größeren hieſigen Ge=

gegen annehmbare Bedingungen
Adolf Kling, Spenglermeiſter.

ſchäftshauſe iſt eine Lehrlingſtelle zu beſetzen.
Näheres bei der Expedition.

lall

7893)
von
Wilhelminen.
F. I. Schorhopl. fraze 21.
Billigſte Abonnementspreiſe.
613) Es können lnoch einige Schüler
gründlichen Clavier=Unterricht erhalten
gegen billiges Honorar.
Amalie Schmidt, Schulſtraße 1.

672) Zu meinem Unterricht im Maßnehmen,
Schnittzeichnen, Zuſchneiden und Anfertigen
von Damen= und Kinderkleidern können fort=
während
noch täglich Schülerinnen eintreten.
Marie Struth, Schützenſtraße 6.
8751) In meinem Colonialwaaren=
und Producten=Geſchäft iſt für einen
jungen Mann mit ſchöner Handſchrift
eine Lehrlingsſtelle frei.
Emanuel Fuld,
Kirchſtraße 1.
525) Ein feines Stubenmädchen, das
gut nähen kann und die Wäſche gründlich
verſteht, findet zu Oſtern eine gute Stelle
in der Beſſ. Wilhelminenſtraße 14.
528) Eine faſt neue Nähmaſchine,
Doppelſteppſtichmaſchine zum Drehen, in
ſehr gutem Zuſtande, wenig gebraucht, iſt
billig zu verkaufen. Näheres auf der
Expedition.
616)
Geſucht.
Ein Mädchen aus anſtändiger Familie
kann das Putzgeſchäft gründlich erlernen.
Eintritt Anfangs März.
Näheres in der Expedition d. Bl.

627) Ein anſtändiges Mädchen wird für
Küche und Hausarbeit zum baldigen Autrit
gegen hohen Lohn geſucht.
Riedeſelſtraße Nr. 2. 1 Treppe.
628) Nach Höchſt a. M. wird ein zuver=
läſiges
Mädchen geſucht, welches kochen
kann und ſich jeder Hausarbeit ohne Unter=
ſchied
unterzieht. Der Eintritt auf Oſtern,
wo möglich aber gleich. Ohne Zeugniſſe
melde ſich Niemand.
Näheres zu erfragen im Geuter'ſchen Hauſe
vor dem Neckarthore, mittlerer Stock.
673) Eine reinliche junge Frau ſucht
Laufdienſt. Töngesborngaſſe Nr. 6.
674) Man ſucht, wegen Geſchäftsver=
änderung
, für einen jungen Menſchen in
einem kaufmänniſchen Geſchäfte eine Lehr=
ſtelle
. Näheres auf der Exp. d. Bl.
675) Gegen Koſt und Wohnung in einer
Familie wünſcht eine Dame Unterricht in
den Elementargegenſtänden und den neueren
Sprachen zu geben.
Näheres in der Expedition d. Bl.

Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.
Mitgetheilt von U.
98. Darmſtadt vor 100 Jahren.
(Fortjetzurg.)
So wurde ; B. einmal an einem Geburtstage der Prinzeſſin
Georg Wilhelm verſchiedene Dramen aufgeführt, in deren einem
die Erbprinzeſſin als Sophonisbe auftrat; bei der ſich an die

Auführung anſchließenden Tafel waren dann in dem Deſſert alle
verſchiedenen Scenen des Stücks vorgeſtellt. Ein anderes Hoffeſt,
wenige Jahre ſpäter, als das Jahr 1771, welches wir als eigent=
lichen
Zeitpunkt nnſerer Schilderung gewählt haben, ſchildert ein
Zeitgenoſſe in folgender Weiſe:
Anmahnung an häusliche Glückſeligkeit habe ich täglich hier
bei Hof. Eine hier einſchlagende Scene war mir ſo innigſt er=
freulich
, daß ich ſie Ihnen erzählen will. Der 14. Juni war der

[ ][  ]

18
M.
Geburtstag des Herrn Erbprinzen. Schon einige Tage vorher
verbat man ſich dieſer Seits alle Feierlichkeiten; man that alſo
auch dergleichen. Gemahlin und Vater aber nährten die Begierde
in ihren Herzen, dem theuten Eidam, dem lieben Gemahl auch
äußerlich ihre Geſinnungen zu erkennen zu geben. Prinz Georg
gab an dieſem Tage ein großes Mittagsmahl, welches für eine
Staatstafel recht luſtig und unterhaltend war.
Der Prinz hatte, um den Abend mit einer unvermotheten
Unterhaltung auszufüllen, die Verneriſchen Kinder kommen laſſen,
welche voraus einen allegoriſchen Prolog und dann zwo Operetten,
Lucilie und die Kolonie aufführten. Nachher war eine noch zahl=
reickere
Abendtafel bei Prinz Georg und eine ganz vortreffliche
türkiſche Muſik ſtimmte öfters die ſchönſten Stücke an, welche
dann von der Straße herauf ſehr angenehm und herzerfreulich
klangen.
Alles dieſes war ſchön und artig angeordnet, und um ſo
angenehmer, da dieſe fürſtlichen Perſonen alle Anweſende auf die
ihnen eigene gnädige und freundliche Art bewirtheten. Was mich
aber hauplſächlich an dieſem Tage freute und wirklich rührte, war
das Frühſtück, welches die Frau Erbprinzeß ihrem Herrn Gemahl
unbewußtkauf das artigſte herſtellte.
Auf einem freien und etwas erhabenen Platze im Vosket
wurde ein fünfeckiger offerer und ganz einfacher Tempel errichtet.
Deſſen rundgewölbtes Dach war von Tannenäſten zuſammen ge=
flochten
; die Säulen, welche es unterſtützten, waren rauhe Tannen=
ſtämme
in ihrer natürlichen Rinde, welche aber alle von oben
herab mit Llumenkränzen umwunden waren; inwendig ſah man
die Buchſtaben v. L. von Roſen gebunden; in der Mitte des
Tempels ſtand ein kleiner Altar. Als ſich der Herr Erbprinz
dieſem Tempel näherte, kam ihm ſeine Gemahlin entgegen und
empfing ihn mit wengen Worten. Es wäre jetzt Gelegenheit,
eine Rede zu halten ſagte ſie ohngefähr, Worte aber ſind nicht
nöthig, wenn das Herz ſpricht! Sie führte ihn alsdann in dieſen
Tempel, ſtieß an einen Riegel des Altars, welcher alsbald aus=
cinander
fiel und ein ausnehmend ſchön gearbeitetes Tiſchchen eut=
deckte
; unter dieſem kroch der kleine Prinz Louis, ein geſunder
ſchöner blonder Knabe s) hervor, welcher darunter verborgen war
und ſeinem Herrn Vater einen Roſenkranz überreichte. Mag ſolche
Scenen unempfunden anſehen, wer da will, ich war gerührt und
verkarg meine naſſen Augen hirter einer Säule dieſes Tempels.
Ich ſah an der Umarmung des Prinzen, daß dieſe Ueberraſchung
ſo auf ihn wirkte, wie es von einem edlen empfindjamen Herzen
zu erwarten iſt. Hierauf wurde das Frühſtück eingenommen und
man blieb verſammelt, bis es Zeit war, ſich zur Mittagstafel an=
zukleiden

Noch mehrere Freudenbezeugungen folgten dieſem feſtlichen
Tage. Den andern Morgen ward wieder im Freien gefrühſtückt
und des Abends ward auch unter freiem Himmel geſpeiſt. Nach=
her
führte die Berneriſche Truppe zwei Singſviele auf einer Bühne
auf, welche Prinz Georg zu dieſer Gelegenheit in ſeinem Orangerie=
Garten unter freiem Himmel hatte errichten laſſen. Dieſes Theater
war ziemlich groß, und, wie gewöhnlich erhaben; die Scenen waren
von Tannenäſten geflochten, die Buchſtaben v. L. waren hin und
wieder darauf in Roſen geflochten: vom Theater nach dem Zu=
ſchauer
zu waren auf beiden Seiten viele Orangenbäume zu ſehen.
Dieſe Einrichtung fiel bei der guten Erleuchtung ſehr angenehm
in die Augen. Der Himmel war ganz heiter, ein Heer von
glänzenden Sternen und ein heller Mond leuchtete auf die Bühne
herab. Tieſer ſchöne Himmel war aber der Vorſtellung des
Donnerwetters, welches in der einen Oper öfters vorkam, ſehr
nachtheilig. Schon kam die Morgemöthe mit ſtarten Schritten
an, bevor dieſes Schauſpiel geendigt war. Man ging alst ann zu
Fuß durch das Vosket zurück; die Vögel ſtimmten ihr Morgenlied
ſchon an, die ganze Natur ſchien verjüngt. Es wurde noch ein
wenig in dem Tempel verweilt, alsdann ging ein jedes ſeinen
Weg; die Sonne leuchtete ſchon in hellen Strahlen.
Ter bei dieſer Gelegenheit errichtete Tempel im Bosket
ſieht noch und hat ſchon zu mehreren Vergnügungen Anlaß ge=
geben
. Vor einigen Tagen wurde er mit farbigen Lampen er=
leuchtet
und dabei unter freiem Himmel zu Nacht geſpeiſt, und
das ganze Bosket erſchallte von dem harmoniſchen Tone vieler
harmoniſchen Inſirumente. Auch wurde noch vor Abbruch des
4) Der ſpätere Großherzog Ludwig II.

4.
unter der Orangerie errichteten Theaters eine mit Muſik begleitete
Abendtafel gehalten, wobei die Prinzeſſinnen das bekaunte Lied:
Ou peuton étre mieux, qu'au sein de sa famille - zu
Ehren ihrer Aeltern und Geſchwiſter anſtimmten. Alſo unſer
Verichterſtatter.
Auf der andern Seite nahmen aber auch die fürſtlichen Per=
ſonen
Theil an den etwa einmal in der Stadt veranſtalteten
Vergnügungen, wie z. B. an den zeitweiſe veranſtalteten Bällen,
welche dann in dem großen Rathhausſaale ſlattfanden, da eine
andere Localität dazu in der Stadt nicht vorhanden war. Der
Saal in der großen Trauben fing erſt ſpäter an, ſeine Rolle
zu ſpielen. Solcher Bälle gedenkt die Landgräfin Caroline wieder=
holt
in den Briefen an ihren Gemahl, in denen ſie denſelben in
jeder Woche mehrmals von Allem unterrichtete, was ſich in der
Reſidenz ereignete
Von den Familien in der Stadt waren es nur wenige,
welche der geſelligen Freude einen Vorſchub leiſteten. Ausgezeich=
net
war als ſolche die Familie des Geheimeraths v. Heſſe, deſſen
liebens würdige Frau nebſt ihrer Schweſter Caroline, der ſpäteren
Gemahlin Herders, die Ehre des Hauſes in ſchönſter Weiſe zu
wahren verſtanden. In dem bekannten Merck'ſchen Briefwechſel,
ſowie in den Briefen, welche Caroline Flachsland an ihren
Bräutigam Herder ſchrieb, finden ſich darüber vielfache Andeutungen.
Die Pflege der Muſik fand in dieſem Hauſe eine bedeutungsvolle
Stätte und zu den dort veranſtalteten Concerten wurden alle
brauchbaren Kräfte herangezogen, ſo unvollkommen dieſelben auch
theilweiſe waren. Der Leiter dieſer Concerte war der Concert=
meiſter
Enderle, der ſich unter den nach dem Tode Ludwigs VIII.
penſionirten Hofmuſikern befand, und nebſt der Hofſängerin Mad.
Lapri und dem Kammermuſikus Schwarz die fürſtlichen Kinder in
der Muſik unterrichtete. Wie bei ſolchen muſikaliſchen Zuſtänden
die öffentliche Aufführung eines Oratoriums glacken konnte, läßt
ſich ſchwer denken. Und doch kündigte der Cantor Portman die
Aufführung eines ſolchen: die Pelgrime auf Golgatha' betitelt,
auf dem Rathhauſe am 26. März 1771 an, wofür Billets zu
1 fl. ausgegeben wurden.
Portman ließ ſich die Pflege der Muſik auch durch Unterricht
ſehr angelegen ſein und en pfahl v. A. ſeine Singſtunden im
Blättchen in folgenden beredten Worten: Tie Kunſt ſingen zu
können iſt die allerfürtrefflichſte Galanterie für junge Frauen=
zimmer
, weil ſie daſſelbige nicht nur Gott zu loben, ſondern auch
ihre Sitten zu verbeſſern fähiger macht, auch denſelben die ſicherſte
Mittel anbietet, ſich ſelbſt und andere in mancherlei Bekümmerniß,
Verdruß und Mißvergnügen aufzurichten, die unangenehmen Em=
pfindungen
zu vertreiben und dagegen das Gemüth aufgeräumt,
zufrieden und vergnügt zu machen.
GFortſetzung felgt.)

Locale Notizen.
Darmſtadt, 28. Januar. Der achte wiſſenſchaftliche Vortrag dieſes
Winters war Herrn Proſeſſor Felix Dahn aus Würzburg zugetheilt und
ſprach derſelbe am 27. über Wodau und Donar als Ausdruck des
deuiſchen Nationalcharakters.- In Donar ſchilderte er den Gott
der Cultur, der in ſeinen hervorragendſten Attributen die Züge des deutſchen
Bauers an ſich 13gt. Er erſcheint arbeitſam, rührig, gummüthig. aber auch
ungeſchickt, ungeſchlacht, tölpelhaft, mit einem ächt germaniſchen Appetit und
Durſt begabt. In Wuodan zeigte er den Gott des Sieges und der Schlachten,
aber auch den Gott der Philoſophie und Dichtkunſt, in deſſen Thun ſich bereits
die hervorragendſten Neigungen des deutſchen Volkes ausſprechen. Er ſchloß
mit einem Wunſch;, den wir hier wiederholen:
Die letzten Jahre haben Deuiſchland groß weden ſehen und uns viele
Dinge gebracht, die unſere Voeltern als Segnungen Wuodans betrachtet
haben würden. Sie haben uns Siege und Ruhm gebracht, aber mögen wir
darüber nie vergeſſen, daß Wugdan nicht allein der Gott des Sieges und
der Schlachten, ſondern auch der Schirmer der Wiſſenſchaften= und der Künſte iſt.
Die übliche Geburtstagsfeier Mozarts, welche der Mozart=
verein
alljährlich verauſtaltet, ſand am Jahrestag, 27. Januar ſtatt. Sie
bot eine Reihe ſeltener künſtleriſcher Genüſſe, unter denen wir ein von den
Herrn Leydhecker, Sulzmann, Bauer und Büchler geſpieltes
Mozart'ſches Quartelt für zwei Violinen, Violo und Cello, den von dem
Chor des Vereins geſungenen Chor: OIſis und Oſiris und Mendelsſohns
Feſigeſang an die Künſtler als vorzüglich gelungene Leiſtungen hervorheben.
Die vortreffliche Alliſtin unſerer Hofbühne Frau Jaide, trug zur Ver=
ſchönerung
der Feier in hervorragender Weiſe bei. Sie ſang die Arie des
Sextus aus Titus: Ach, nur einmal noch im Leben;, ein Wegenlied von
Brahms und Frühlingsanfang von Mozart.
Der Seconde=Lieutenant la guite des Schleswig Holſteiniſchen Feld=
attiderie
=Regiments Nr. 9. von Werner iſt unter Bejördetung zum
Pr. mier=Lieutenant in das Gr. Heſſ. Artilleriecorps verſetzt worden.

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.