Darmstädter Tagblatt 1872


23. Januar 1872

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Darmſtädter Frag=und Anzeige=Blatt.

N. J.
1872.
Darmſtadt, den 23. Januar
Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu. ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wochenlich; Erſteres Samſtag,
die Bälage Dienſtag und Lezteres Donnerſtag. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. 24 kr. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren.
In Darmſtadt bei der Expedition: Rheinſtraße Nr. 23 neu.

Der Reſidenzkalender für 1872
iſt auf unſerem Comptoir zu 12 kr. per Stück zu haben.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
489) Papierkragen, Manſchetten, Chemiſetts bei
Fsr2. GeLueſel, Wilhelminenſtr., neb. d. Pionierkaſerne.

Vergebung von Bauarbeiten.
Die Baugeſellſchaft in Darmſtadt ver=
gibt
auf dem Wege der Submiſſion nach=
folgende
Arbeiten und zwar:
fl. kr.
1) Maurerarbeit im Betrage von 3445 20
2) Steinhauerarbeit , 389 57
3) Zimmerarbeit 134454
4) Dachdeckerarbeit 296 20
5) Schreinerarbeit 1464 53
6) Schloſſerarbeit 546 30
7) Weißbinderarbeit
792 22
8) Spenglerarbeit
8238

9) Pfläſtererarbeit 103 30
50 24
10) Tapezierarbeit

11) Brunnenarbeit 180-
Zuſammen 869648
Pläne, Voranſchläge und Bedingungen
liegen auf dem Bureau des Maurermeiſters
Müller, zur Einſicht offen und ſind
ſämmtliche Offerten längſtens bis Montag
deu 29. Januar d. J. mit der Aufſchrift
Submiſſion zur Erbauung von Wohn=
häuſern
verſchloſſen und frankirt in dem
bei Maurermeiſter Müller zu dieſem Zwecke
aufgehängten Kaſten einzulegen. Anerbie=
tungen
zur Fertigſtellung der Häuſer werden
auch angenommen.
Darmſtadt den 18. Januar 1872.
387)
Der Vorſtand.

Feilgebotenes.
8640) Zwei Faß, 110 Maas haltend,
beſter Qualität, Aepfelwein iſt zu ver=
kaufen
. Carlsſtraße 22.
Mehrere ſolid gearbeitete Kanapee's,
ſtehen billig zu verkaufen, bei
garl Hchmidt, Tapezier.
8153)
Grafenſtraße Nr. 19.
8237) Ein in beſter Lage der Altſtadt
gelegenes Geſchäftshaus iſt unter günſtigen
Bedingungen zu verkaufen. Näheres bei
Hrn. H. Gruber am Beſſunger Thor.
8835) Kleingemachtes Buchen=
Holz 4 und 5mal geſchnitten empfiehlt
gegen baar den Centner fl. 1. 12. inel.
Octroi frei in's Haus gaiefert.
Georg Schneider,
Holz und Steinkohlenhandlung.

8857) Stückreiches Ruhrer Fett=
ſchrot
prima Qual. empfiehlt in jedem
beliebigen Quantum zu billigen Preiſen
G. Schneider,
Holz= und Steinkohlenhandlung.
Unentbehrlicher Rathgeber


z für Männer.
E
5. Dr. Retaus Selbſtbewahrung.
Zuverſäſſigſter Rathgeber in allen Krauk=
hheiten
und Zerküttungen des Nerven=
ſund
Zeugungsſyſtems. Mit 27 Ab=
hbildungen
. 72. Aufl. Preis 1 fl. 45 kr.
W. Dieſem Buche, von welchem bereitsh
küber 200,000 Exemplare verkauft wurden
verdanken Tauſende wiedererlangte Ge=
ſundheit
und neue Lebenskraft. Verwechſele
Zman es nicht mit anſcheinend ähnlichen
Pjedoch auf ſchmutzige Speculation berechk
neſen Bücheln. Vorräthig in jeder Buch=
handlung
. ſowie in G. Poenicke's Schul=
zbuchhandlung
in Leipzig. (Gegen 1fl. 52 kr.
Fraukoverſendung in Convert). 117
244) Zwei ſchöne Einlegſchweine zu ver=
kaufen
. Landwehrweg Nr. 7.

Nicht zu überſehen!
Erſte Qualität Ochſen= und Rind=
fleiſch
per Pfd. 20 kr.
Friedrich Schmitt
248)
Schuſtergaſſe 15.
359)
Carlshof.
Täglich friſche Kreppel.
412) Ital. Kirſchen,
türk. Zwetſchen
von vorzüglicher Süße, empfiehlt
billigſt
Wilhelm Manck,
Ballonplatz 5.

405) Kuhmiſt iſt zu verkaufen. Kies=
ſtraße
Nr. 101.
406) Eine Parthie Kiſten ſind zu
verkaufen. Bleichſtraße Nr. 21.
490) 6) Morgen Acker Oberfeld mit ewigem
Klee beſtellt, iſt preiswürdig zu verkaufen.
Näheres Kirchſtraße Nr. 19.

Vermiethungen.
4978) Ein Stall für 3 Pferde nebſt
Burſchenzimmer iſt zu vermiethen.

Eliſabethenſtraße Nr. I.
8915) Ein gewölbter Keller ſo=
gleich
zu vermiethen. Zuerfragen
bei der Exp.
94) Marienplatz Nr. 4 zwei
möblirte Zimmer an 2 ledige Herren zu
vermiethen.
174) Heinrichſtraße Nr. 61 ein Man=
farden
=Logis, beſtehend in 3 Piecen, Küche,
abgeſchloſſenem Vorplatz, Mitgebranch der
Waſchküche und Bleichplatzes, vom 1. April
an zu vermiethen. Näheres im Hauſe
ſelbſt parterre.
177) Eine möblirte Wohnung, Stube
und Cabinet, mit ſchönſter Fernſicht.
Obere Heinrichſtraße 49.
178) Langegaſſe 17 ein Logis im Vor=
derhaus
2ter Stock bei Hrm. Schweffel.
274) Ein freundliches Zimmer u. Cabi=
net
mit oder ohne Möbel, mit Ausſicht nach
der Straße, iſt ſofort zu vermiethen.
Näheres Carlſtraße 14.
291) Bleichſtraße 17 im erſten Stock
iſt Stube und Cabinet mit oder ohne
Möbel zu vermiethen.
343) Ein frenndliches Logis zu vermiethen.
Kiesſtraße 93. G. Jacobi.
4

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12

N.3.

422) Dieburgerſtraße Nro. 42 iſt ein
Logis, beſtehend aus 4 Zimmern, Küche
und Zugehör, zu vermiethen und Anfang
März zu beziehen.

425) Beſſunger Holzwegſtraße Nr. F.
iſt der 2. Stock, beſtehend aus 4 Zim=
mern
und Küche nebſt abgeſchloſſenem
Vorplatz, mit den dazu gehörigen Bo=
den
= und Kellerräumen, Mitgebrauch
der Waſchküche nebſt Bleichplatz und
ſonſtigen Bequemlichkeiten, zu vermie=
then
und gleich zu beziehen.
Deßgleichen im 1. Stock ein Laden
mit oder ohne 1 Zimmer zu vermiethen
und gleich beziehbar. Näheres bei
J. Pabſt, Beſſunger Hügelſtraße 16
im 2 Stock.
434) In dem noch neuen Hauſe, Arheilger
Straße 68, iſt der 2. Stock beſtehend aus
3 freundlichen Zimmern, Küche und allen
ſonſtigen Bequemlichkeiten zu vermiethen,
und bis April zu beziehen.
438) Martinſtraße 14,2-3 freund=
liche
Zimmer zu vermiethen.
441) Ein möblirtes Zimmer zu vermiethen
Hochſtraße Nr. 101, nahe der Realſchule.
(Fin möblirtes Zimmer zu vermiethen.
2
4. C Schulſtraße Nr. 14 Hinterbau.
491) Obere Heerdwegſtraße 37 iſt ein
ſehr ſchönes Logis in der Manſarde zu
vermiethen.
492) Rheinſtraße 26 iſt eine aus 6 Zim=
mern
beſtehende Wohnung im 2. Stock an
eine ſtille Familie zu vermiethen, per 1. März
d. J. beziehbar.
493) Ein möblirtes Zimmer zu vermie=
then
. Mühlſtraße 28 eine Stiege hoch.
494) Beſſ. Schulſtr. 19 iſt ein Logis zu
vermiethen und bis 1. April beziehbar.
Eine große Werkſtätte
Fm.
mit Schmiedefeuer=Anlagen
auf längere Zeit zu vermiethen und eine
damit in Verbindung ſtehende Dampf=
maſchine
von 5 bis 6 Pferdekräften nebſt
Keſſel billig zu verkaufen bei
G. G. Lange in der Rheinſtraße.
496) Zwei Herren können Logis erhalten
bei M. Kuörzer, Hüg lſtraße Nr. 73.

Vermiſchte Nachrichten.
497) (Hofheim.) Wir ſuchen für die
Küferei und Brauerei des Großherzoglichen
Landeshoepitals einen Geſellen zum als=
baldigen
Eintritt.
Hofheim, am 18. Januar 1872.
Großherzogliches Hospital=Reutamt.
Dittmar.
363) Correspondance commerciale.
Nr. Harbur. Steinstrasse 3.

Ildlall

von
7893)
wilhelminen
F. I. Schorhopl. graße 21.
Billigſte Abonnementspreiſe.
139) Einen Jungen braver Eltern ſucht
gegen annehmbare Bedingungen
Adolf Kling, Spenglermeiſter.

498)
Bank für Handel und Induſtrie.
Darmſtadt, 19. Januar 1872.
9. 4.
In Gemäßheit unſeres Statuts bringen wir zur öfenlichen Kenntniß, daß wir auf
Grund der 88 28 (Schlußſatz) und 29 deſſelben den Büreauchef
Herrn Erust Schlapp
ermächtigt haben, in Vertretung eines der Directoren die Firma der Geſellſchaft in
Gemeinſchaft mit einem Mitgliede der Direction zu zeichnen.
Der Aufſichtsrath.
der Bank für Handel und Induſtrie.
Lokalgewerbverein.
Verſammlung der Mitglieder, Donnerſtag den 28. Januar, Abends 8 Uhr
im oberen Saal der Winter'ſchen Brauerei.
Tagesordnung: 1) Mittheilungen über die Ventilation von Räumen; von Herrn
Oberbaurath Pfannmüller. - 2) Beantwortung der Frage: Zur Ableitung des
Dunſtes aus Küchen, Kellern ꝛc. ſind in anderen Städten Dunſtröhren ſehr gebräuchlich
und beſonders bei neuen Gebäuden von Grund aus eingerichtet. Iſt dieſe Einrichtung
nach den neueſten Erfahrungen wohl vortheilhaft, und in welcher Conſtructionsweiſe ſind
Dunſtröhren eventuell auszuführen? - 3) Neue Cementmaſſe von F. Walz in Pforzheim;
Vorzeigung von Abdrücken aus dieſer Maſſe.
Das Lokal wird um 7½ Uhr geöffnet, die neueſten techniſchen Journale ſind auf=
gelegt
; der Fragekaſten iſt am Eingang des Lokals aufgeſtellt.
[454

365)
Geſchäfts=Empfehlung.
Einem hohen Adel und verehrten Publikum, ſowie allen meinen werthen Kunden die
ergebene Anzeige, daß das von uns ſeither zuſammen geführte Putzgeſchäft durch den
ſo früh erfolgten Tod meiner innigſt geliebten Mutter keinerlei Unterbrechung erleidet,
ſondern nach wie vor fortbeſteht.
Indem ich für das uns ſeither ſo reichlich geſchenkte Zutrauen und Wohlwollen meinen
innigſten Dant abſtatte, bitte ich mir daſſelbe auch fernerhin bewahren zu wollen, indem ich
ſtets bemüht ſein werde, ſo viel in meinen Kräften ſteht, mir daſſelbe zu erhalten.
Achtungsvoll
Darmſtadt, 17. Januar 1872.
Louiſe Nold, Louiſenſtraße 24.

8751) In meinem Colonialwaaren=
und Producten=Geſchäft iſt für einen
jungen Mann mit ſchöner Handſchrift
eine Lehrlingsſtelle frei.
Emanuel Fuld,
Kirchſtraße 1.
5 Mechaniker und Dreher
finden lohnende und dauernde Beſchäftigung
in der Nähmaſchinenfabrik von
Jor. Eertheimu in Frankfurt a. M.

369)
Ein
Apredr-Mädchen
oder auch
Burſche
wird gegen hohen Lohn geſucht für eine
Schönfärberei einer Stadt in Baden.
Bevorzugt werden ſolche, die geſchickt auf
Maſchine Tsikeur-mlus zu arbeiten
verſtehen. - Gef. Offerten sub Chiffre
H. 3661 befördert die Annoncen=Expedition
von Rudolſ Masse in Franli-
ſeerk
a. M.
465) Ein Herrenſchneider in allen Ar=
beiten
erfahren ſucht Beſchäftigung ſowohl
in als außer dem Hauſe. Auf Verlangen
kann auch eine Nähmaſchine mitgebracht
werden. Zu erfragen Gardiſterſtraße 33.

373) Bleichſtraße 27 im Hinterbau ſind
Schlafſtellen und Koſt zu erhalten.
472) Wilh. Schulz
empfiehlt ſich fortwährend zum Stimmen
und zur Reparatur von Klavieren, ſowie man
auch immer preiswürdige neue Inſtrumente
zum Verkauf bei ihm findet. Waldſtr. 2.

480) Die Dame, welche vorige Woche in
einem hieſigen Materialwaarengeſchäfte einen
Schirm
entlehnte, wird 1m deſſen Rückgabe höflich
erſucht.
499) Ein reinliches Mädchen ſucht Arbeit
mit Waſchen und Putzen. Wohnhaft Holz=
ſtraße
Nr. 5 im Hinterbau.
Tüchtige Modiſtinnen,
die ſelbſtſtändig zu arbeiten verſtehen, wer=
den
für ein auswärtiges Putzgeſchäft bei
gutem Gebalte geſucht. Franko=Offerten
sub Chiffre N. K. 752 befördern die Herren
Haaſenſtein & Vagler in Stuttgart. (500
501) Mehrere Herren können Koſt u. Logis
erhalten. Metzger Levi, gr. Ochſengaſſe 19.
5 Am 14. d. Mts. iſt auf dem Wege
S 1 von der Stadtkapelle bis in die
Annaſtraße eine Biſam=Voa verloren
worden. Man bittet ſie gegen Belohnung
in der Exp. d. Bl. abzugeben.

[ ][  ][ ]

M. 3.

13

503)
Geſangverein Melomanen,
Auf dem am 10. Februar d. J. ſtattfindenden Vereins=Maskenball ſollen verſchiedene
komiſche Scenen zur Ausführung kommen. Wir erſuchen daher diejenigen Mitglieder
des Vereins, welche geſonnen ſind, an derartigen Scenen Theil zu nehmen, oder ſolche
für ſich zu arrangiren, ihre Angaben entweder ſchriftlich oder Mittwoch den
24. d. Mts. Abends 9 Uhr in dem Vereinslocale perſönlich bei der Com=
miſſion
anzumelden.
Hierauf beziehende Anmeldungen müſſen bis ſpäteſtens Samſtag den 3. Februar
bei unterzeichneter Commiſſion eingereicht ſein, wenn ſie berückſichtigt werden ſollen.
Darmſtadt, den 23. Januar 1872.
Die Ball=Commiſſion.

504) Ein Mädchen von 15 Jahren, wel=
ches
im Waiſenhaus erzogen, wünſcht eine
angenehme Stelle, am liebſten als Kinder=
mädchen
. Selbſt zu ſprechen. Langegaſſe 10.

405) Ein anſtändiges Frauenzimmer ſucht
als Haushälterin oder zu Kindern hier oder
außerhalb eine Stelle.
Näheres Soderſtraße Nr. 12.

506) Correspondance mercantile.
Dr. Herber, Steinstrasse 3.
507) Im Blanchiren erfahrene
Gerbergehülfen
finden leichte Accordarbeit in Frankfurt a. M.
Näh. auf dem Comptoir der Steinkohlen=
handlung
, Kaiſerhofſtr. 7 in Frankfurt a. M.
2 Im Samſtag Mittag wurde von
5 24 der Ludwigſtraße, Schützenſtraße
bis in die Steinſtraße ein brauner Kinder=
Baſchlik mit ſchwarzem Barsge gefüttert
verloren. Der redliche Finder wird ge=
beten
, ihn gegen Belohnung in der
Eliſabethenſtraße 70 abzugeben.

Darmſtädter hiſtoriſche Rleinigkeiten.
Mitgetheilt von W.
98. Darmſtadt vor 100 Jahren.
(Fortſetzung.)
Die ganze Gemarkung hatte 4327 Morgen, darunter 2114
Morgen Ackerfeld (1657 Morgen mit Früchten, 3 Morgen mit
Futterkräutern, 454 Morgen öde); 322 Morgen Wieſen, 80 Morgen
Weide, 311 Morgen Gärten, 170 Morgen Weingärten,k) 1330
Morgen Wald (und zwar 225 Morgen Buchen, 225 Eichen,
880 Tannen.
Um das äußere Bild Darmſtadts zu vervollſtändigen, müſſen
wir anführen, daß bereits ſeit 1761 eine geordnete Straßenbe=
leuchtung
eingeführt war. Die Laternen hingen, wie aus der
Laternenordnung; zu erſehen iſt, an eiſernen Armen, welche an
Stöcken angebracht waren, und brannten nur von Neulicht im
September bis zum erſten Viertel im April, und zwar in dieſen
beiden Monaten an 16, in den übrigen an 18 Tagen, weil
an den andern Tagen im Kalender Mondſchein verzeichnet war.
Das Laternengeld mußte für einen Theil der Laternen, die nicht
von Hof= oder Stadtwegen zu unterhalten waren, von den Ein=
wohnern
bezahlt werden. Dieſe Zahlung geſchah aber ſehr ſäumig,
ſo daß im Jahre 1771 folgendes Polizei=Publicandum erlaſſen wurde:
Nachdem der gnädigſte Befehl höherer Orten erlaſſen und bekannt
gemacht worden, daß alle diejenige, ſo befreyte als unbefreyte
Perſonen, weß Standes ſie auch ſeyen, nunmehro ohne die
mindeſte weitere Nachſicht das rückſtändige als currente Laternen=
geld
, zu Unterhalt= und Aufrechthaltung dieſes ſo löblichen Inſtituti
abtragen ſollen; Als wird dieſe erlaſſene gnädigſte Verordnung mit
dem injuneto allen und jeden Reſtantiariis hierdurch nochmalen
bekannt gemacht, ihren ſchuldigen Beytrag binnen acht Tagen an
den Receptoren Rathsverwandten Born um ſo gewiſſergegen Quittung
zu bezahlen, als ſonſten gegen die gefliſſentliche morosos mit der
wirklich militariſchen Execution ohnfehlbar fürgegangen werden ſolle.
Wie hell dieſe Laternen leuchteten, können ſich diejenigen
Darmſtädter, welche noch die Bekanntſchaft der in den 20er Jahren
gebrauchten Johannisfünkchen' gemacht haben, denken. Daß bei
ſolch ſparſamer Beleuchtung in der Nacht, wenn der Mond nicht
ſchien, die Paſſage gejährlich war. läßt ſich ebenfalls denken. Die Polizei
war darum ſehr beſorgt, daß alle ungehörige Hinderniſſe wenig.
ſtens daraus entfernt waren. Im J. 1771 erließ ſie deßhalb
folgendes Publicandum: Nachdem die Policey Ordnung ohnehin
mit ſich bringet, daß die Straßen, inſonderheit nächtlicher Zeit,
von Wagen, Chaiſen, Acker= und Fuhrwerk, rein gehalten werden,
dieſem aber entgegengehandelt, und nach verſchiedenen neuerlichen
Exempeln einigen Perſonen Schaden dadurch zugefüget worden, und
dahero nicht weiter nachgeſehen werden kann; Als wird von
Policey=Amts wegen männiglich hierdurch ernſtlich und angelegentlich
5) Hauptweinberglagen warren: Der Wintersberg, der Breitwieſerweg,
der Embſer, der Buſenberg, am h. Kreuz und dann von der Stadt an bis
Beſſungen zu beiden Seiten des Beſſunger Wegs. Von Seiten der Behörden
wurde viel auf den Betrieb des Weinbaus gehalten. Im Jahre 1880 hatte
ſie ; B. eine große Menge blindes Rebholz in den hieſigen Weingarten
einſchneiden und einſchlagen laſſen, damit es ſolchen, die es brauchen konnten,
zu geben. Der Wingeetsmeiſter Mai in Beſſungen gab es ab.

verwarnet, ihr Fuhrwerk gegen Abendzeit zur ſicheren Paſſage des
Publici von denen öffentlichen Straßen rein zu halten und in
Verwahrung zu bringen, auch Gaſt= und andere Wirthe bei fremden
Paſſagires ein gleiches zu obſerviren; Gegenfalls aber ſich ſelbſten
beyzumeſſen, wenn das auf denen Straßen befindliche Fuhrwerk
an die erſtere dabei ſeyende Wach abgeführet und derſelben vor die
Bemühung etwas proportionirliches gegeben, dabei neben aber der
Eigenthümer oder Gaſthalter mit einer noch beſonderen ſcharfen
Geldſtrafen angeſehen nebſt Erſetzung des jemand etwa dadurch
erlittenen Schadens angehalten werden ſoll.
Zur Vervollſtündigung des äußeren Bildes vom alten Darm=
ſtadt
gehört nun aber auch die äußere Erſcheinung der Darm=
ſtädter
. Die Uebertriebenheit in männlicher wie in weiblicher
Tracht, welche die erſte Hälfte des Jahrhunderts kennzeichnete,
hatte nachgelaſſen. Der vornehme Herr trägt bei Galakleidung
den franzöſiſchen Rock, der nur vorn in frackähnlichem Schnitt mit
den Schößen weit auseinander ſteht; der ſtehende Kragen, die Säume
vorn herab, die großen Taſchen, die dem Frack abgehen, und die
Umſchläge an den Händen ſind reich mit Gold und Silber beſtickt.
Auch die lange, weiße oder hellbunte Schoßweſte iſt mit denſelben
oder ähnlichen Muſtern beſtickt; zwei Uhrgehänge - denn wer
konnte, trug zwei Uhren - fallen darunter heraus. Das Bein=
kleid
geht eng bis unter das Knie herab und hat hier ebenfalls
Stickerei und Schnalle. Zur Gala gehören die weißen Zwickel=
ſtrümpfe
, ſchwarze Schuhe mit großen ſilbernen Schnallen und noch
immer mit rothen Abſätzen. Aus der Weſie tritt der Buſenſtreif
heraus, und um das weiße Halstuch legen ſich damals zuerſt-
die
kleinen dreiſeitigen Hemdkragen in der Form unſerer Vater=
mörder
. Das Haar hat ſich allmählig von der Vergette zur Igel=
form
umgeſtaltet, doch iſt es noch mit Puder beſtreut; an den
Seiten hängen die Lockenrollen und im Nacken ſitzt der Zopf und
die breite haarbeutelartige Bandſchleife. Der dreieckige Hut unter
dem Arm und an der Seite der Degen mit brillantirtem Stahl=
griff
vollenden das Muſterbild. Etwas anders ſah die Erſcheinung
im Negligs aus. In dieſes kleidete ſich der Mann, wenn er ſeinen
gewöhnlichen Tagsgeſchäften und Arbeiten nachging. Dann trugen
nur noch die alten Herren, die noch ganz in der Erinnerung ihrer
Jugendgalanterie lebten, den dreieckigen Hut unter dem Arm; ſonſt
drückte man den Hut 1Androsmane auf die gepuderte Zopf=
Friſur, und dieſerl Hut war das Vorbild des Napoleoniſchen.
Rock und Weſte hatte keine oder nur wenige Stickerei; die Strümpfe
waren farbig, meiſt buntgeſtreift und den Degen erſetzte das lange
Bambusrohr mit Knopf, Band und Quaſte. Ueber den Rock und
Frack lag auch, je nach dem Wetter, ein langer, buntgeſtreifter
Sürtout. Die geſtreiften und geblümten Stoffe liebte noch vor=
zugsweiſe
der wohlhabende Bürgersmann. Der bunte koſtbare
Nock, die geblümte Weſte, einmal zur Hochzeit angeſchafft, mußten
faſt ein Menſchenalter aushalten und pflegten dann in verkleinerter
Geſtalt auf die Kinder überzugehen.
Die Frauentracht, namentlich bei großen Toiletten, mochte ſie
der Frau Gräfin oder der Frau Bürgermeiſterin angehören, hatte
ihren Character vom Anfang des Jahrhunderts noch mehr beibe=
halten
. Noch thürmten ſich die Friſuren mit mächtigen Hauben
und Hüten kunſtvoll in die Höhe, und deren Herſtellung erforderte

[ ][  ]

N3.

14
eine lange Zeit. Noch lag die Bruſt in gleicher Weiſe offen wie
früher und die Arme waren bis zum Ellenbogen entblößt. Die
Schnürbruſt herrſchte unerbittlich und drückte die Taille lang und
eng herab; dann breitete ſich das Kleid, durch Reifrock oder
Bouffanten und Culs geſtützt, in mächtiger Weiſe aus, und darüber
legte ſich mit reichen Garnirungen die offene, faltenreiche Nobe.
Die ſpitzen und farbigen Schuhe hatten noch immer die hohen,
ausgeſchweiſten Abſätze, welche gewöhnlich von anderer Farbe wie
der Schuh zu ſein pflegten.
In ſolcher Bekleidung bewegten ſich unſere Vorfahren in un=
erer
Stadt herum.
Wenn wir uns ein vollſtändigeres Bild von dem damaligen
Darmſtadt geſtalten wollen, dürfen wir nicht bei dem äußeren
Anſehen ſtehen bleiben, ſondern wir müſſen uns auch einen Blick
in die ſtädtiſchen und bürgerlichen Verhältniſſe erlauben.
Im Jahr 1771 waren es 3 Jahre her, daß der alte Land=
graf
Ludwig VIII. geſtorben war und in Folge dieſes Todes
mancherlei Veränderungen vor ſich gegangen waren, die ihren Ein=
fluß
auch auf die Verhältniſſe der Stadt äußern mußten. Die
für Darmſtadt bedeutungsvollſte Veränderung war die, daß der
neue Landgraf nicht in der Hauptſtadt ſeines Landes, ſondern in
dem entferuten Pirmaſens, wo er ſchon als Erbprinz reſidirt hatte,
ſeine Reſidenz nahm. Trotzdem daß der Landgraf nicht hier wohnte,
war er aber doch vielfach auf das Wohl der Stadt und ihr Ge=
deihen
bedacht und veranlaßte eine ganze Reihe von Beſſerungen
im Laufe ſeiner Regierung, welche allmählig im Gemeindehaushalt,
in der Land= und Gartenwirthſchaft, in Handel und Wandel die
wohlthätigſten Wirkungen äußerten. So wurde z. B. vieles
Weideland der Gemarkung in Wieſen verwandelt, wie z. B. die
Martinswieſen, von dem Kammerrath Martin angelegt, eine öffent=
liche
Baumſchule eingerichtet, aus welcher für öffentliche und private
Zwecke Bäume abgegeben wurden; für die Verwaltung der ſtädti=
ſchen
Geſchäfte genaue Inſtructionen gegeben; für Herbeiſchaffung
von Trink= und Brauchwaſſer, wenn auch ohne beſonderen Erfolg
gearbeitet; es lag ferner in der Abſicht des Landgrafen, Darm=
ſtadt
mit Beſſungen durch eine Straße zu verbinden u. a. m.
Wenn nun auch der Landgraf ſelbſt ncht hier reſidirte, ſo
war Darmſtadt doch der Sitz der oberſten Behörden des Landes
und die Landgräfin nebſt den übrigen Gliedern des fürſtlichen
Hauſes wohnten hier. Die edle hochgebildete Landgräfin Caroline,
ſowie die hochgebildete Familie des Prinzen Georg, des Bruders
Ludwigs 1X., bildeten die Mittelpunkte der Geſelligkeit in der
Stadt, die unter den beſtehenden Verhältniſſen, die dem Sinne
des Fürſten entſprechend, eine große Sparſamkeit verlangten, eine
ſehr beſcheidene war. Um die Landgräfin, welche ein hohes Intereſſe
für die Literatur und die Wiſſenſchaft hatte, ſammelten ſich die
gebildeten Familien der Stadtöfters zu gemeinſamen Unterhaltungen,
und Gäſte bei ſolchen Zuſammenkünften waren häufig die hervor=
ragendſten
Geiſter jener Zeit, wie Herder, Göthe, Wieland, Gleim,
mit welchen der Kriegsrath Merck, ein vertrauter Nathgeber und
Diener der Landgräfin, befreundet war.
An den wenigen Hofeſtlichleiten, welche die beiden fürſtlichen
Familien veranſtalteten, nahm in der Regel ein Theil der Be=
völkerung
Antheil, da zu ſolchen die gebildeten Familien Einladung
erhielten. Von welcher Art dieſe Feſtlichkeiten waren, erſieht man
aus einzelnen Beiſpielen, welche Erzählungen aus jener Zeit uns
überliefert haben; die recitirende und die muſikaliſche dramatiſche
Kunſt leiſteten dabei ihre Dienſte.
(Fortſetzung folgt)

Locale Notizeu.
Darmſtadt 22. Januar. Ihre Königliche Hoheit die Prinzeſſin
Ludwig iſt am Abend des 19. d. mit den durchlauchtigſten Kindern wieder
hierſelbſt eingetroffen. Am folgenden Tage brachte die Muſik des Gr. Leib=
garde
=Regiments Nr. 115 der hohen Dame ein Ständchen.
S. Gr. Hoheit Prinz Ludwig iſt geſtern von Berlin zurückgekehrt
und hat das Commando der Gr. Diviſion wieder übernommen.
Oberſt Wichmann, Commandeur der Großh. (25.) Cavalleriebrigade
iſt zum Generalmajor befoͤrdert worden und iſt zu dieſer Beförderung durch
allerhöchſte Handſchreiben S. Majeſtät des deutſchen Kaiſers, ſowie des

Kronprinzen des deutſchen Reichs, deſſen Adizutant er früher war, huldreichſt
beglückwünſcht worden.
Der Commandeur des erſten Gr. Heſſ. Dragoner=Regiments Nr. 24,
Oberſtlieutenaüt Häniſch iſt zum Oberſten befoͤrdert worden.
Das,Militärwochenblatt- meldet, daß Proviantmeiſter Groenerich,
Proviantamtscontroleur Noth und die Proviantamsaſſiſtenten Bodenſohn
und Hebenſtreit, ſämmtlich bei dem Praviantamte Darmſtadt, in den
preußiſchen Magazinsverwaliungsdienſt übernommen wurden.
Wie man vernimmt, dürften demnächſt eine weitere Zahl in Ruhe=
ſtandverſetzungen
von Aerzten und Militärbeamten, welche
in den preußiſchen Armeeverband nicht übernommen werden, erfolgen; auch
ſteht demnächſt aoch die Vertheilung einer Anzahl eiſerner Kreuze bevor.
Der Abgeordnete Hallwachs hatte in der zweiten Kammer primär
den Antrag eingebacht, die Gehalte der heſſiſchen Beamten und
Bedienſteten der Main=Neckar=Bahn, und Berückſichtigung der
außergewöhnlichen Anſtrengungen ihres Dienſtes, aus heſſiſchen Staatsmitteln
angemeſſen zu ethöhen, eventuell Gr. Regierung zu erſuchen mit der
Kgl. preußiſchen und Gr. badiſchen Regierung wegen Erhöhung jämmtlicher
Gehalte in Unterhandlung zu treten. Der erſte Ausſchuß hat über dieſen
Antrag durch den Abg. Goldmann Bericht erſtattet und beantragt den
primären Theil des Antrags abzulehnen, empfiehlt aber ſeinen evenmellen.
Theil zur Annahme.
Der Abg. George hat einen von ihm bereits auf früheren Land=
tagen
geſtellten, die Aufhebung der Steuer auf Wein betreffenden
Antrag wiederholt eingebracht Er geſteht jedoch ein, daß durch die Aufhebung
dieſer, für das Jahr 1872 mit einem Ertrag von 440,000 fl. vorgeſehenen
Steuer, den nicht Weinbautreibenden Landestheilen größere Opfer auſerlegt
würden und beantragt daher, um dieſen ein Aequivalent zu bieten, die be=
ſtehenden
Ungleichheiten in der Vertheilung der Provinzialſtraßenbau=
chuld
, welche für Starkenburg 788853 fl. und für Oberheſſen 1558.270fl.
beträgt, während für Rheinheſſen ein Ueberſchuß von 9141 fl. vorhanden iſt.
auszugleichen und die Provinzialſtraßenbauſchulden von Ober=
heſſen
und Starkenburg als allgemeine Staatsſchulden zu
übernehmen.
Zu denjenigen Krankheiten, welche in neuſter Zeit, bei maſſenhaftem
Auftreten beſonders in den Dörfern durch ihre Verheerungen Schrecken ver=
breiten
, gehört die brandige Rachenbräune (Diphteritis). Die geſtrige
Darmſtädter Zeitung= enthält hierüber einen Aufſatz von Dr. med. Klein
in Darmſtadt, in welchem derſelbe das Reſultat ſeiner Erfahrungen niederlegt.
Nach ihm fuhrt dieſe Krankheit nicht etwa in den meiſten Füllen, wie viel=
fach
geglaubt wird, den Tod durch Erſtickung in Folge der Verſchließung.
der Luftröhre durch die entſtehenden brandigen Ablagerungen herbei, ſondern
der Kranke erliegt in erſter Linie dem im ganzen Körper verbreiteten diphte=
ritiſchen
Gift. Die Krantheit iſt eine Inſectionskrankheit, bei welcher jeder
Athemnzug mittelſt der Luft, welche über die brandigen Ablagerungen im
Halſe hit weggegangen iſt, neues Giſt in die Lungen und mithin in den
Blutkreislauf einführt. Die Zerſtörung dieſer die eingeathmete Luft verderben=
den
Ablagerungen mittelſt Aetzmitteln (Dr. Klein empfiehlt Alaunpulver)
iſt die Hauptaufgabe des Arztes, zu deren Löſung ſeine Kräfte beſonders auf
dem Lande jedoch ſelten zureichen, da dieſe Anwendung des Aetzmittels nicht
ein oder zweimal täglich, ſondern wo möglich alle zwei bis drei Stunden
wiederholt werden mutz. Dr. Klein hat daher inſtruirte Laien zur Unter=
ſtützung
des Arztes hinzugezogen und dieſen die Ausfüh ung der Behand=
lungsmethode
und die Ueberwachung des Patienten während der Abweſenheit
des Arztes übertragen, ein Verfahren das von einem ſo guten Erfolge be=
gleitet
war, daß bei einer Epidemie, welche das Vorf Glauberg in Oberheſſen
heimſuchte, in welchem 145 Perſonen an der Rachenbräune erkrankt darnieder=
lagen
, nicht ein einziger Sterbfall eintrat; ein neuer Beweis für die
Vortheile, welche die Laienhülſe, die ſich bereits in dem letzten Kriege in
eclatanter Weiſe bewährte, dem Arzt zu gewähren vermag.
Der Großherzogliche Kammervirtuos, Herr Wallenſtein wird am
3. Februar zum Beſten des Bauſonds des Interimstheaters ein
Concert veranſtalten, bei welchem mehrere Sängerinnen der Frank=
jurter
Bühne, das dortige Muſeumskammermuſikquartett, die
Pianiſtinnen Geſchwiſter Nothhaft von dort und die beiden Darmſtädter
Pianiſtinnen Fräulein Lili Schulz und Fräulein Mina Schmidt mit=
wirken
werden. Die vier Pianiſten werden ein achthändiges Stück: les
contrastest von Moſcheles, einem ächten Prüſſtein der Virtuoſenkunſt, ſpielen.
Wie wir vernehmen, werden in Zukunft zwei Schwadronen des
Gr. Garde=Dragoner Regiments Nr. 24 in Darmſtadt garniſoniren.
Bei den beiden großherzoglich heſſiſchen Dragoner=Regimentern wird
demnächſt eine weitere Abaͤnderung der Uniform zur Ausführung
gelangen, indem an die Stelle der Helme mit gelben, ſolche mit weißem
Metallbeſchlag treten werden.
In der letzten Zeit wurden hier mehrere äußerſt freche Diebſtähle
verübt; Waſche und Kleidungsſtuͤcke wurden an mehreren Orten, einmal ſo=
gar
ein Braten aus der Küche entwendet. Einem Lehrer an der höheren
Töchterſchule wurde ſein neuer Paletot geſtohlen.
Ein Recenſent muß ungemein viel zu denken haben, ſonſt würde
in einem hieſigem Blatte in einem Bericht über das Ullmann=Concert nicht
ein Quartett in Cis-moll von Beethoven recenſirt ſein, während ein Quartett
in 4-dur von Schumann geſpielt wurde; ſonſt würde nicht eine von
Fräulein Fichtner geſpielte Lißt'ſche Rhapſodie; gerühml ſein, während
dieſe Dame Webers Aufforderung zum Tanz= ſpielte.
Für das Gr. Hoſtheater ſind gegenwärtig zwei Hoftheatermaler be=
ſchäftigt
, indem unſer Landsmann Herr Karl Bayer, der ſchon zur Zeit, als
ich Hoftheatermaler Schwedler noch hier befand, ſich durch tüchtige Leiſtungen
ausgezeichnet hat, ſeit dem 1. Jannar als Hoftheatermaler angeſtellt iſt.

Verlag und Redaction: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.