Dienſtag den 8. Auguſt
R31.
1871.
Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu, ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen woͤchentlich; Erſteres
Samſtag, die Beilage Dienſtags und Letzteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. 24 kr. Auswärtg kann man bei allen
Poſtämtern abonniren. In Darmſtadt bei der Expedition.-Rheinſtraße Nr. 23 neu.
B e k a n n t m a ch u n g,,
die Ausführung des Geſetzes wegen Kriegsleiſtungen und deren Vergütung betr.
Mit dem 1. Juli l. J. hat die Demobiliſirung der zum Kriege gegen Frankreich
ausgerückten deutſchen Armeen ſtattgefunden, und ſind nach 8. 21 des Geſetzes vom
11. Mai 1851 alle Anſprüche auf Vergütung von Kriegsleiſtungen, mit den nöthigen
Beſcheinigungen verſehen, um ſo gewiſſer innerhalb eines Jahres, alſo bis zum 1. Juli
1872, bei Großherzoglichem Kreisamte anzuzeigen, als ſonſt eine Befriedigung derſelben
nicht ſtattfindet. -— Großherzogliches Kreisamt hat uns aufgegeben, bis zum 1.
Sep=
tember l. J. Zuſammenſtellungen über ſämmtliche durch hieſige Gemeinde in dem
Zeit=
raume vom Juli v. J. bis 1. Juli d. J. geſchehene Kriegsleiſtungen einzureichen, was
uns veranlaßt, alle hieſigen Einwohner, welche
1) Fuhren oder Vorſpann geleiſtet,
2) unverſchuldet Verluſte und Beſchädigungen an Fuhrwerken, Pferden ꝛc. erlitten,
3) als Boten oder Wegweiſer gedient haben,
aufzufordern, dies uns
Mittwoch den 9. Auguſt l. J. Vormittags von 8 bis 12 Uhr
und Nachmittags von 2 bis 4 Uhr
auf hieſigem Rathhauſe ausführlich anzuzeigen, damit ihre Leiſtungen in dieſen Zuſammen=
— Ebenſo ſind in dieſem Termine alle anderen
ſtellungen berückſichtigt werden können.
zu vergütenden Kriegsleiſtungen, worüber die Großherzogliche Bürgermeiſterei oder die
Einquartierungs=Commiſſion keine Beſcheinigungen (Billets) ausgeſtellt hat, zu gleichem
Zwecke bei uns zur Anzeige zu bringen.
Beſſungen, den 4. Auguſt 1871.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Beſſungen.
5273)
Demmel.
5163)
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag den I. Auguſt Vormittags 9 Uhr werden auf dem
Chauſſee=
haus bei Darmſtadt folgende Gegenſtände nur gegen gleich baare Zahlung öffentlich
verſteigert: Verſchiedene große und kleine Tiſche, 1 Caſſenſchrank, 1 große Buchbinder=
Preſſe, 1 Hobelbank, Bügel= und andere Oefen, 1 kleiner Transportwagen, eine Parthie
Pappdeckel, Hutformen, Holz= und Eiſenwerke ꝛc.
J. Adler, Hof=Taxator.
5274) Gras=Verſteigerung
im Großherzoglichen Hofgarten zu Beſſungen
Donnerſtag den 10. Auguſt Vormittags
11 Uhr.
Beſſungen, den 7. Auguſt 1871.
Großherzogliche Hofgärtnerei Beſſungen I.
Noack II.
5166) Nachbezeichnete Gegenſtände, nämlich:
1) 800 Pfund Melis,
2) 1000 „ Kaffee,
3) 900 „ Reis,
4) 200 Sago,
5) 300 „ Nudeln,
6) 300 „ grüne Kern,
5 Ohm Petrolenm,
8) 1000 Pfund gerollte Erbſen,
9
7) 606 „ dörre Bohnen,
ſollen für die hieſige Anſtalt angekauft werden.
Offerten, unter Anſchluß von Muſtern,
ſind binnen 10 Tagen portofrei bei dem
Großh. Hausverwalter dahier einzureichen.
Hofheim, den 1. Auguſt 1871.
Großherzogliche Direction des Landes=
Hospitals.
Dr. Sehrt.
5l65 Hafer=Verſteigerung.
Donnerſtag den 10. Aug.
Nach=
mittags 6 Uhr wird von dem früher
ꝛc. Mainzer'ſchen Acker auf dem Heerdweg
circa 2½ Morgen, nächſt der Reſtauration
des Hrn. Markwort, die Ernte von Hafer,
mit Klee unterwachſen, lodsweiſe an
Ort und Stelle verſteigert.
5275) Bau=Arbeit.
TTraiſa) Freitag den 11. d. Mts.,
Nachmittags 1 Uhr, ſoll im hieſigen
Schul=
hauſe der Abbruch eines Schornſteins und
der Aufbau eines ruſſiſchen Kamins,
ver=
überſchlagt zu 32fl. 33 kr., wenigſtnehmend
in Accord gegeben werden.
Traiſa, den 4. Auguſt 1871.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Traiſa.
Mahr.
Feilgebotenes.
S4Sinige gut gebrauchte Fenſter=
„CRahmen & Läden werden
billig abgegeben.- Näheres bei der Exp.
. ⬜in Geſchäftshaus, in welchem
E ſeither Bäckerei u. Specereihandel
betrieben wurde, iſt zu verkaufen durch
J. Gerſt, Alexanderſtraße.
4884) Es. Die mit Klee vermiſchte
Haferernte von einem Morgen Acker iſt
auf dem Halme zu verkaufen. Näheres
Caſinoſtraße Nr. 23 dritter=Stock.
5131) Ein maſives nußbaum. Kinder=
Bettlädchen, rein und gut erhälten, ſteht
zu verkaufen. Näheres im Verlag.
4
(Ein noch gut erhaltener Poſtfour=
8 C gon mit Cabriolet iſt zu
ver=
kaufen. Näheres Büreau der 25. Cavallerie=
Brigade, Marienplatz Nr. 10.
5182) Apfelkraut
iſt in friſcher Sendung eingetroffen.
F. Rottſer.
5188) Dieburgerſtraße 44 ein ſchöner
Oleander zu verkaufen.
⁄ Ruhrer Steinkohlen.
Beſte Qualität Ruhrer Fettſchrot
iſt für mich eingetroffen; ich erlaſſe bei
Ab=
nahme von ganzen Wagenladungen denſelben
ohne Octroi:
Stückreiches Fettſchrot 41 kr. pr. Ctr.
gutes Schmiedegries 42"
„
In kleineren Quantitäten bezogen üiefere
ich incl. Octroi und Führlohn
46 kr. pr. Ctr.
Fettſchrot,
Schmiedegries 47
„
„
Stückkohlen 1 fl. 2 kr. „
Beſtellungen beliebe man in meiner
Woh=
nung Langgaſſe Nr. 8 zu machen.
Heinrich Hirschheusor.
5193) Korn auf dem Halm zu
ver=
kaufen, gr. Kaßlaneigaſſe Nr. I1.
5185) Erbſen,
Linſen,
Bohnen,
ſchön und ſchnell weichtochend, empfiehlt
E. Köttlér,Obergaſſe.
5276) In der Reiter=Caſerne ſind 200
Paar neue Holzſchuhe aus freier Hand
zu verkaufen. Liebhaber belieben ſich an den
Caſerne=Inſpector Quartiermeiſter Strack
zu wenden.
5277) Eine große neue Badbütte,
Einmachfäßchen in lgroßer Auswahl zu
J. Gelſtus,
verkaufen.
Küfermeiſter, Ochſengaſie 33.
5278) Drei Waffenröcke, wovon
einer ganz neu, billig zu verkaufen. Beſſunger
Schulſtraße Nr. 35.
Daſelbſt ein möbl. Zimmer zu vermiethen.
37
31
132
5279)
Papier=,Schreib=u. Zeichuenmaterialieu=Handlung
von Lmd. Wh. Hüller,
Eke der Schul= und Kirchſtraße,
empfiehlt ihr reichhaltiges Lager fertiger Geſchäftsbücher für alle Branchen aus der
preisgekrönten Fabrik von Edler a Krische in Hannover. Verkauf ſzu Fabrikpreiſen;
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„
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Scala,
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Copirbücher,
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Copir=Löſchcarton,
„ Oelcarton,
„ Pinſel,
Etiquetts,
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Kaufmänniſche Formulare
aller Art,
Pack= und Siegellacke,
Pultmappen,
Stempel,
Preſſen,
„
„ Farben,
Stahlfedern deutſch u.
eng=
liſch Fabricat,
Schreib=
Copir= u. Tinten,
Farbige
Schablonen zum Zeichnen
von Kiſten ꝛc.)
Facturabücher zum Einleben, ſowie
(Selbſthelfer für Facturen) ſehr beliebt wegen der Zeit=
Biblorhaptes erſparniß.
Schreib=, Poſt=, Zeichnen=, Maculatur=, Stroh= und
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Banknoten= u. Brieftaſchen, Börſen, Cigarren=Etuis, Notizbücher,
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Buchbinder=Artikel.
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„
W. Sehuidt, nächſt dem Ludwigsplatz, Schulſtraße I.
Somnuer & Strobel, Hamburg.
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Esparto ꝛc.
(5117
5173)
TAPOUOD
empfehlen eine reiche Auswahl in neuen geſchmackvollen Muſtern und Farben.
Beſonders empfehlenswerth ſind eine bedeutende Anzahl Reſte für Zimmer bis
16 Stück paſſend, zum Fabrikationspreiſe.
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C. Horhslätter a Söhne.
Rlh hlhe Bondt
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Malt-Extract-Fabrik von fl. Dioner in Stuttgart.
Liebigis Malz-Extract
per Flaſche 30 kr.
Licbig's Nahrungsmittel
„ 30 kr.
Malz-Axuruct mit Eisen
36 kr.
Diener's Malz-Eztract-Bonbons „ Paquet 6 u. 12 kr.
Niederlage bei
G. L. Hriepke
5280)
Rheinſtraße, dem Darmſtidter Hof gegenüber.
Sehr ſchöne Strohſeile, neues
Gerſtenſtroh bei
Hartmann Schaffner, gr. Ochſengaſſe 21,
neben dem Gaſthaus zum wilden Mann.
Vermiethungen.
3973) 2 freundliche möblirte
Manſarden=
zimmer für 1-2 Herren. Dieburgerſtr. 8.
1330) In meinem neuen Hauſe der
Soderſtraße Nro. 53 iſt der 3. Stock
nebſt Bleichplatz und Waſchküche zu vermiethen
und alsbald zu beziehen.
Konrad Ganß, Weinbergſtraße 26.
4573) Eine Wohnung im Hinterbau,
be=
ſtehend aus 2 Zimmern, 2 Kammern, Küche
nebſt größerem Lokal, zu einer Werkſtätte ſich
eignend. H. J. Pfeiffer, Kirchſtraße 8.
4212) Eine Wohnung von 4 Zimmern,
bel Etage, und 1 Manſardenzimmer in der
Karlsſtraße iſt per 1. October, auf
Ver=
langen auch etwas früher, zu vermiethen.
Näheres in dem Logis Nachweiſungs=Bureau
von B. L. Trier, Ludwigsſtraße.
4284) Ballonplatz Nr. 10 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4603) Möblirte Wohnung. Eine
Manſardewohnung mit ſchönſter Rundſicht
von 4 Zimmern und Küche, alles elegant
eingerichtet, iſt an eine ruhige Familie zum
ſofortigen Beziehen zu vermiethen. Näheres
bei Gebr. Blum, Rheinſtraße.
479) Coleich Lichber:
Dieburgerſtraße Nr. 64 der
mitt=
lere Stock, enthaltend 5 Piecen
mit allen Bequemlichkeiten.
Wittwe Lößer.
4725) Ein möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen, Eliſabethenſtraße 23 neu.
4805) Ein möblirtes Logis zu vermiethen.
Näheres Carlsſtraße Nr. 48.
4806) Dieburgerſtraße Nr. 10 iſt ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
4810) Eine möblirte Familienwohnung
mit Garten iſt Beſſ. Carlſtr. 22 zu vermiethen.
4910) Ein möblirtes Zimmer zu
vermie=
then. Holzhofſtraße 14 im 2. Stock.
4912) Blumenſtraße Nr. 6 im 1. Stock
ein ſchönes Zimmer mit oder ohne Möbel
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.
4920) Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 20 im
Hinterbau ein Logis von 7 Zimmern mit
ämmtlichem Zugehör, ſofort zu vermiethen.
4923) Ein vollſtändiges Logis zu
ver=
miethen, auf Verlangen ſogleich beziehbar.
Schloßgraben Nr. 3. Friedrich Hauff.
4977) Zwei ineinandergehende Zimmer
möblirt oder unmöblirt zu vermiethen.
Eliſabethenſtraße Nr. 66.
4978) Ein Stall für 3 Pferde nebſt
Burſchenzimmer iſt zu vermiethen.
Eliſabethenſtraße Nr. 1.
4997) Caſinoſtraße Nr. 28 dritter Stock
ein möblirtes Zimmer nach der Straße
gehend, zu vermiethen.
5118) (Beſſungen.) Ein freundliches
Parterre=Logis in der Ludwigſtraße zu
ver=
miethen und gleich zu beziehen. Näheres bei
H. Berth, Maurermſtr., Holzwegſtr. 20.
5133) Ein Keller zu vermiethen. Obergaſſel 4.
5134) Carlsſtraße Nr. 23 iſt ein
un=
möblirtes Zimmer zu vermiethen, welches
ſich für einen Arbeiter eignet.
5136) Ein möblirtes Zimmer ſogleich
zu beziehen. Beſſunger Carlsſtraße Nr. 42.
5197) Möblirtes Zimmer, parterre, zu
vermiethen. Näheres im Verlag.
Martinſtraße 18 möblirtes Zimmer
8m
21 mit Kabinet und ſchöner
Aus=
ſicht zu vermiethen.
5216) Marienplatz Nr. 4 zwei möblirt,
Zimmer an 2 ledige Herrn zu vermiethen.
5220) Bleichſtraße Nr. 11 im mittleren
Stock ein freundliches Logis zu vermiethen.
5230) Ein ſchönes möblirtes Zimmer,
Schulſtraße 6. 3ter Stock bis 1. Septbr.
zu vermiethen.
5238) Zwei Zimmer gleicher Erde,
eins mit Ausſicht nach der Straße,
un=
möblirt, zu vermiethen. Waldſtraße Nr. 2.
5282) Obere Eliſabethenſtraße 10 ein
möblirtes Zimmer.
5283) Der untere Stock des Hauſes Nr. 38
in der Bleichſtraße, beſtehend aus 5
heiz=
baren Zimmern, Küche mit Magdkammer
und ſonſtigem Zubehör, iſt zu vermiethen
und bis zum 1. September zu beziehen.
e
8 Lindenfels im Odenwald.
Bei Johann Keller ſind am letzten
Samſtag 2 möblirte Zimmer, welche ſchon
3 Jahre von Kurfremden bewohnt wurden,
frei geworden u. ſogleich wieder zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
5240) Die Berichtigung der noch
rück=
ſtändigen Domanialgefälle aus dem Jahr 1870
haben an hieſiges Rentamt bis zum 22. d. Mts.
zu geſchehen. Ebenſo die Steuerrückſtände aus
den Monaten Mai und Juni, wenn die
Ver=
äußerung der Pfänder nicht geſchehen ſoll.
Darmſtadt, den 4. Auguſt 1871.
Keßler, Pfandmeiſter.
5138) Der Unterzeichnete wohnt ſeit
1. Auguſt am Neckarthor.
Sprechſtunden: Vormittags 8-9 Uhr.
Nachmittags 2-4 Uhr.
Dr. Portsch, Oberſtabsarzt.
Geſchäfts=Verlegung.
Unterzeichneter wohnt vom 1. Auguſt an
Nieder=Ramſtädter Straße Nr. 26.
5139) e
J. Lantz, Weißbindermeiſter.
2 Sn den erſten Tagen werde ich
1) einen Curſus im Schneiden
und Anmeſſen beginnen, und empfehle
meine Methode als eine ſehr leichtfaſſliche
mittelſt welcher junge Mädchen, welche gute
Begriffe vom Nähen haben, ſich leicht ſelbſt
im Kleidermachen forthelfen können, ohne lange
Zeit zum lernen zu brauchen. Alle Arten
Muſter gratis.
C. Henß,.
Ludwigsplatz Nr. 1, Hinterhaus
5122) Geübte
Kupferdrucker
ſinden ſofort dauernde Beſchäftigung bei
H. Mühlhaupt & Sahm,
Geographiſch=Artiſtiſche Anſtalt in Bern.
S.
—8 können in einer anſtändigen Fa=
S C milie 3 Schüler Koſt und Logis
erhalten. Näheres im Verlag.
5135) 2 bis 3 möblirte Zimmer, in der
Nähe des Bahnhofs liegend, werden auf
1. September zu miethen geſucht.
Näheres bei der Exp. d. Bl.
5149) Eine Frau empfiehlt ſich im Waſchen
u. Putzen. Wohnhaft gr. Kaplaneigaſſe 39.
5150) Donnerſtag oder Freitag wurde
ein Juchten=Portemonnaie mit gelbem
Schloß, wenig Baarſchaft und einige
Pa=
piere enthaltend, verloren. Der redliche
Finder wird gebeten, es gegen gute
Be=
lohnung Neckarſtraße Nr. 22 zwei Stiegen
hoch abzugeben.
7 (Ein gewandtes Ladenmädchen ſucht
2) per 1. September.
F. Krützinger Sohn, Ludwigſtraße I1.
Etwaige Forderungen an die vorhinige Großherzogliche Etappen=Commandantur
C Aufangsort Darmſtadt, welche noch nicht berichtigt ſind, werden baldigſt erbeten.
8
4.
Darmſtadt, den 4. Auguſt 1871.
Vorhinige Großherzogliche Etappen=Commandantur Anfangsort Darmſtadt.
J. A.:
Köhler, Stabsgartiermeiſter i. P.
Wlle Diejenigen, welche noch Forderungen an die 6. Compagnie des Großherzog=
I4 lichen 3. Infanterie=Regiments zu machen haben, werden hiermit aufgefordert,
ihre Anſprüche innerhalb 8 Tagen vom Heutigen an geltend zu machen, widrigenfalls
dieſelben unberückſichtigt bleiben werden.
Worms, den H. Auguſt 1871.
Hau ß,
Hauptmann und Compagnie=Chef.
5145)
Anz e i g e.
Von einer größeren Reiſe zurückgekehrt, zeige ich hiermit meinen Schülern und
Schülerinnen an, daß die Fortführung des Unterrichts in
Doppel-Buchſuhrung, Handels-Correspondenz & Rechnen ete.
vom 3 Auguſt an wieder beginnt. Neue Anmeldungen wolle man wegen Eintheilung der
Lehrſtunden baldigſt machen.
J. A. Bernharat, Steinſtraße 9.
Ingarische fl. 100 Främien-Loose,
Dieſe Looſe, von der Königl. Ungar. Regierung garantirt, gehören
unſtreitig zu den ſicherſten Lotterie=Papieren.
Ziehungen am 15 Auguſt, 15. November, 15. Februar, 15. Mai
Haupttreffer: fl. 250,000. 200,000. 150,000. 100,000 u. ſ. w
Jedes Loos muß mit mindeſtens fl. 108 gezogen werden. Die Gewinne
erleiden keinen Steuer=Abzug.
In die nächſte Ziehung vom 15. Auguſt fällt
der größte Treffer von fl. 250,000.
Dieſe Looſe ſind bei allen Bank= und Wechſel=Häuſern des Iu=
und Auslandes zum jeweiligen Tagescours zu haben.
(5080
5252)
Mittwoch den 5. Auguſt bei günſtiger Witterung:
PR0
ES C6
CWöN
ausgeführt von der
Darmſtädter Concert=Capelle ffrüher Interſacken).
Anfang 4 Uhr. Entree 12 kr. Perſon.
Hierzu ladet freundlichſt ein
F. Foltz.
5246) Alle Arten alte Metalle als Kupfer, Zinn, Blei, Meſſing,
Zink, Roßhaare, Akten und Zeitungspapier und ſonſt in dieſes Fach
einſchlagende Artikel kauft fortwährend zu den höchſten Preißen
L. Simon, am Schloßgraben.
Zoologiſcher Garten in Frankfurk a. M.
Sonntag den 13. Auguſt Morgens von 6 Uhr bis Abends iſt der Eintrittspreis auf
12 kr. per Perſon ermäßigt.
Nachmittags 4 Uhr Concert vom Muſik=Corps des Rhein. Dragoner=Regiments Nr. 5.
5286a)
Der Verwaltungsrath.
=in zuverläſſiger Mann mit guten
51
T Zeugniſſen wird zum ſofortigen
Eintritt in einer hieſigen Fabrik geſucht;
auch können daſelbſt noch einige Mädchen
Arbeit finden. Näheres in der Expedition.
5258) Ein junger Mann mit der
nöthi=
gen Vorbildung kann bei mir in die Lehre
L. A. Burckhardt.
treten.
Kutſcher=Geſuch.
5266) Arbeiterinnen und Lehrmädchen
im Kleidermachen werden angenommen.
C. Henß, Ludwigsplatz 1, Hinterbau.
Ein ganz zuverläſiger Kutſcher, der die
Behandlung der Pferde verſteht, reinlich und
nüchtern iſt, wird gegen guten Lohn geſucht.
Offerten sub A. T. 581 an die Annoncen=
Expedition von G. L. Daube u. Co. in
Frankfurt a. M.
90
(Ein Mädchen mit guten Zeugniſſen,
G U welches Kleidermachen, Bügeln u.
Friſiren verſteht, ſucht auf Michaeli oder
auch früher in einer feinen Familie Stelle.
Auf gute Behandlung wird mehr reflectirt,
als auf hohes Salair. Franko=Offerten
unter Nr. 2587 beſorgt die Exp. d. Bl.
134
M. sl.
Fahrtenpläue des Sommerdienſtes 1871
der Main=Neckar=Bahn
Main=Rhein=Bahn
Odenwald=Bahn,
Ried= und Rhein=Bergſtraße=Bahn, — Main=Weſer=Bahn, — Oberheſſiſchen
Bahn, - Heſſiſchen und Pfälziſchen Ludwigsbahn, — Offenbacher Bahn,
Frankfurt=Hanauer Bahn, — Taunus=Bahn, - Frankfurt=Homburger=
Bahn, — Rhein=Nahe=Bahn, - Heidelberg=Heilbronner=Bahn,
Württembergiſchen Bahn, — Naſſauiſchen Staatsbahn, — Gießen=Deutzer=
Bahn, - Badiſchen Bahn, - ſowie der Rhein=Dampfſchiffe, - in Brief=
Format, zu 6 kr. das Stück ſind in der Buchhandlung von G. A.
Klingel=
höffer (vormals G. Jonghaus, ſowie auf unſerem Comptoir zu haben.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
5288) Ein bis zwei Lehrlinge können 5289) Eine reinliche Frau ſucht Laufdienſt.
eintreten bei J. Gelfius, Küfermeiſter. Geiſtberg Nr. 3 zwei Stiegen hoch.
7 in mit den nöthigen Schul=
E kenntniſſen verſehener braver
Junge kann als Schriftſetzer=
Lehrling eintreten.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
5291) Ein Lehrjunge, welcher Koſt und
Logis erhält, kann ſofort eintreten.
L. Fries, Schreinermeiſter.
5292) Ein braves Mädchen, im Waſchen
und Putzen geübt, hat noch Tage frei. Zu
erfragen Wilhelminenſtraße 21 im 3. Stock.
5 ſEin gebrauchtes Kinderwägelchen wird
8 C zu kaufen geſucht. Offerten unter
Nr. 5293 an die Exp. d. Bl.
Der Mansfelder in Darmſtadt.
Von W.
(Fortſetzung.)
Nichts half es, daß der getreue Heim mit einem gewaltigen
Schlage ſeines Schwertes den Schreier unſchädlich machte, imNu
waren ſeine Genoſſen aufgeſprungen und umringten mit den
blitzen=
den Waffen in der Hand die Flüchtigen. Zähneknirſchend ſchwang
Heim ſein Schwert und drang auf die Rotte ein, aber die
Mah=
nung ſeines Herrn, der das Mißlingen des ungleichen Kampfes
vorausſah, that ſeinem Beginnen Einhalt. Mit lautem Gejohle
nahm man die Gefangenen in die Mitte und brachte ſie in das
Dorf, um ſie vor den Kommandirenden zu führen.
Geſchrei und Toben auf dem Rathhauſe verkündeten, daß die
Offiziere dort noch beiſammen ſaßen und ſich von der Habe des
Landmanns gütlich thaten.
„Ei was für ſchmucke Vögel bringt ihr denn da?a rief der
wachhabende Rottmeiſter den kommenden entgegen. „Ihr ſcheint
mir einen guten Fang gemacht zu haben, der euch was Tüchtiges
einbringen kann. Hinauf mit ihnen zu dem Oberſtwachtmeiſter,
damit ſie gleich erfahren, was ſie zu erwarten haben!
In dem Zimmer, in welches die Gefangenen gebracht wurden,
ſaßen um einen mit Krügen bedeckten Tiſch die Offiziere und
unterhielten ſich unter andern ſcherzend über die Ueberraſchung,
welche der Kurfürſt ſeinem Herrn Vetter in Darmſtadt bereitet
habe, und über die glücklichen Folgen, die dieſelbe für ihre Sache
haben könne, als die Gefangenen eintraten. Seiner fürſtlichen
Würde eingedenk trat der Landgraf vor die Zecher hin und
ver=
langte zu dem Oberſtkommandirenden dem Markgrafen von
Baden=Durlach gebracht zu werden, der ſein Hauptquartier in
Wolfskehlen aufgeſchlagen hatte.
„Wird wohl Zeit haben bis morgen früh, wenns überhaupt
nöthig iſt, lieber Freund ” rief der Oberſtwachtmeiſter lachend,
nachdem er den Rapport über die Gefangennahme abgehört hatte.
„Sammelt erſt eure Kräfte drunten im Stall durch einen geſunden
Schlaf und überlegt euch dabei, wie ihr euch loskaufen wollt.
Denn vornehme Herrn, wie ihr einer zu ſein ſcheint, müſſen
her=
halten für die vielen Lumpen von denen nichts zu kriegen iſt.
Hinunter alſo bis morgen früh; dann wollen wir Weiteres
über=
legen.
„Wenn ihr denu mein Verlangen nicht erfüllen wollt,/
wen=
dete der Landgraf ein, ohne ſich durch die drohenden Mienen der
Offiziere beirren zu laſſen, „mich zum Markgrafen zu bringen,
ſo vergönnt mir wenigſtens und meinem Sohne eine Kammer, in
der ich den Reſt der Nacht verbringen kann. Dieſen Wunſch
werdet ihr doch wohl dem Landgrafen von Heſſen in ſeinem eignen
Lande nicht verſagen wollen ?„
Die Nennung dieſes Namens verfehlte ſelbſt bei dieſen wüſten
Menſchen nicht ihre Wirkung. Alle Offiziere erhoben ſich ſogleich
in aller Ehrerbietung vor dem unglücklichen Fürſten und der
Oberſtwachtmeiſter ſagte:
=Allerdings wenn ihr der Landgraf ſeid, iſt die Sache
ver=
ändert. Was einem Fürſten gebührt, werde ich ihm nie verſagen,
auch wenn er im Augenblicke der Gegner meines Herrn iſt.
Ge=
ſtattet mir, Euch mein eignes Gemach, das beſte, worüber ich
verfügen kann, anzubieten und in daſſelbe zu geleiten”
An die Stelle des vorherigen lauten Tobens war eine
rück=
ſichtsvolle Stille getreten, als der Landgraf mit dem Prinzen von
dem Oberſtwachtmeiſter geleitet das Zimmer verließen.
11.
Die Flucht des Landgrafen konnte nicht lange verborgen
bleiben. Sie wurde dem Kurfürſten bekannt, als an den
Land=
grafen der Antrag ergehen ſollte, zu welcher Stunde er den
Ge=
neral=Lieutenant Straiff empfangen wolle der ihm die
kurfürſt=
lichen definitiven Beſchlüſſe mitzutheilen habe. Beſtürzt meldete
man dem Kurfürſten das nnerwartete Ereigniß und es währte
keine Viertelſtunde, ſo ſaßen ſchon alle Kriegsoberſten in
Bera=
thung mit dem Kurfürſten.
Nur Mansfeld fehlte. Ihn hatte derſelbe nicht alſobald
be=
ſchicken wollen, weil er fürchtete, deſſen Wuthausbrüche über des
Landgrafen Flucht werde ein ruhiges Berathen über die zu
er=
greifenden Maßregeln unmöglich machen. Er wollte erſt mit den
Fürſten und Kriegsoberſten beſprechen was zu thun ſein dürfte,
um den durch die Flucht verlorenen Vortheil bald wieder zu
er=
langen, und dann erſt den Grafen Mansfeld hinzuziehen, wann
es vom Rathen an's Thaten gehen ſollte.
Unruhig durchmaß der Kurfürſt den Berathungsſagl, während
die andern am Tiſche ſaßen und ihre Meinungen austauſchten.
Man vereinigte ſich nach kurzer Zeit zum Durchſtreifen der ganzen
Gegend, weil man in Erfahrung gebracht hatte, daß der Landgraf
mit ſeinem Sohne zu Fuß am Abende weggegangen ſei, alſo
höchſt wahrſcheinlich noch nicht eine Schutzſtätte bei Verbündeten
gefunden habe. Die Leitung des Streifzugs wurde dem Oberſten
Goldſtein übertragen. Faſt als man ſich über den ganzen Plan
geeinigt hatte, ließ der Graf den Mansfelder beſcheiden, und ſandte
zu dem Zwecke einen Hauptmann ſeiner Wache an ihn ab.
Auf dem Markte ſtanden bereits Gruppen von Bürgern
bei=
ſammen und beſprachen das Ereigniß, von dem ſie die
unheil=
vollſten Folgen fürchten mußten, als der Hauptmann in dag=
Rathhaus eintrat, um dem Grafen ſeine Botſchaft auszurichten.
Die Schmerzen, welche dieſem das Podagra verurſachten, waren.
in den letzten Tagen ſo heftig geweſen, daß er nuc am Stocke zu.
gehen im Stande war, und ſeine Stimmung war in Folge deſſen
eine ſo üble, daß die Diener nur mit Zittern ſeine Befehle
em=
pfingen. Eben hatte ſolch ein Armer dieſe Laune ſchwer
empfin=
den müſſen, als der Hauptmann bei dem Grafen eintrat.
„Nun, Hauptmann was bringt ihr mir ” rief er dieſem
entgegen, „luſtiren ſich die Herrn recht drüben im Schloſſe,
wäh=
rend ich hier meinem Podagra den Hof mache, ohne es zur
Ein=
ſicht bringen zu können? Ihr kommt wahrſcheinlich zu fragen,
wie es mir geht? Schlecht, ſehr ſchlecht, ſagt das dem Kurfürſten,
aber ich gedächte nachzuholen, was ich bisher verſäumen mußte.
„ Mein Auftrag iſt heute ein anderer General, erwiederte
der Hauptmann, „ich bin geſchickt, um Eüch zu dem Kurfürſten zu
beſcheiden, der Eure Meinung wegen der Flucht des Landgrafen
zu vernehmen wünſcht.
„Flucht des Landgrafen.," brülle Mansfeld auf, „Flucht des
Landgrafen? Was habt ihr da geſagt? Der Landgraf wäre
durch=
gegangen? Faſele ich, oder faſelt ihr, Hauptmann?
„ Keineswegs, General," erwiederte ruhig der Hauptmann,
„der Landgraf iſt heute Nacht entflohen, und mit ihm ſein Sohn.
Fortetzung folgt.)
Verlag und Redaction: L. L. Witilch'ſche Hofbuchdruckerei.