Darmstädter Tagblatt 1871


27. Juni 1871

[  ][ ]

Beilage

m

Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.

R 25.

Dienſtag den 27. Juni

1871.

Daß Frag=und Anzeigeblatt. die Beilage hierzu.- ſowle das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen woͤchentlich; Erfteres
Samſtag, die Beilage Dienſtags= und Letzteres Donnerſtags. Jahres=llbonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. 24 kr. Auswärts kann,man bei allen
Baſtimkem abonniren.- In Darmſtadt bei der Eedition.-Rheinſtrate Nr. 23 nen.

Verſteigerungen.
4273) Bekanntmachung.
Der Verkauf der durch die Demobilmachung
der Großherzoglich Heſſiſchen (25). Diviſion
disponibel gewordenen Reit= und Zugpferde
(im Ganzen etwa 2500 Stück) wird
am 26. d. Mts. zu Darmſtadt,

27.
28.

29. Heppenheim,
Mainz=
Gießen, 30. Heppenheim,
Mainz.
Gießen, Juli Heppenheim,

Worms,
Nieder=Wöllſtadt, Babenhauſen,
Worms,
Nieder=Wöllſtadt, 5. Babenhauſen,
Wörrſtadt,
Butzbach, 6. Wörrſtadt

ſtatfinden. Die Verſteigerungen werden
zwiſchen 8 und 9 Uhr Vormittags beginnen.
Soweit möglich werden die Pferde wieder
in den Provinzen zum Verkauf gebracht
werden, in welchen ſie ausgehoben wurden.
Ueber die Zahl der an den einzelnen
Verkaufs=Tagen und Orten zur Veräußerung
kommenden Pferde ſolgt weitere Bekannt=
machung
baldigſt nach.
Darmſtadt, den 22. Juni 1871.
gez. Ludwig Prinz von Heſſen,
General=Lieutenant und Commandeur der
Großherzoglich Heſſiſchen (25.) Diviſion.
Main=Neckar=Eiſenbahn.
Lieferung von Uniformen.
Die zu 1991 fl. 48 kr. veranſchlagte Lieferung
fertiger Uniformen für das Bahnperſonal ſoll
auf dem Submiſſionswege vergeben werden und
ſind deßfallſige Angebote verſiegelt= und mit
der Aufſchrift: Lieferung von Uniformen
bis zum 3. Juli d. J. Vormittags 10 Uhr
bei uns einzureichen. Die Eröffnung der
Submiſſionen, welcher die Submittenten
beiwohnen können, findet in vorgedachtem
Termine ſtatt.
Muſter und Bedingungen ſind bei unſerer
Material=Verwaltung dahier einzuſehen.
Darmſtadt, den 24. Juni 187I.
Die Bahn=Verwaltung:
4274)
Geſſner.

Verſteigerungs=Anzeige.
Dienſtag den 4. Juli Vormittags 9 Uhr
werden wegen Abreiſe im Hauſe des Herrn Kunſtgärtner Schneeberger ( Prome=
nadenſtraße
im erſten Stock) nachverzeichnete Gegenſtände, als: 1 Chaiselongue,
Tiſche, Stühle, Seſſel, Commode und Pſeilerſchränke, Kleiderſchräuke, 1 Küchen=
ſchrank
mit Glasaufſatz, 5 Betten mit eiſernen Bettſtellen, Teppiche, Vorhänge,
Küchengeräthe und ſonſtiger Hausrath, gegen baare Zahlung verſteigert.
4275)
M. Neuſtädt, LeTadtr.

4150) Donnerſtag den 29. d. Mts., des
Vormittags 9 Uhr, ſollen im Wachthauſe
am Mainthor: 1 Glasſchrank, 1 Stand=
Uhr, 1 Spiegel, und um 10½ Uhr deſſelben
Vormittags in der kl. Ochſengaſſe Nr. 5:
1 Commode, 1 Küchenſchrank, 1 Kanapee
und 1 Strohmatratze gegen baare Zahlung
öffentlich verſteigt werden.
Darmſtadt, 22. Juni 1871. Naumann.
Lieferung von Steinkohlen ꝛc.
Donnerſtag den 6. Juli d. J. Vormit=
tags
11 Uhr ſoll der Bedarf an Feuerungs=
Material für die Garniſon=Verwaltung und
das Garniſon=Lazareth dahier pro 1. Octbr.
1871 bis dahin 1872, und zwar:
18 Stecken Kiefern=Scheidholz und
2700 Centner Steinkohlen
auf dem Büreau der unterzeichneten Ver=
waltung
, woſelbſt die Bedingungen zur
Einſicht offen liegen, durch Soumiſſion an
den Wenigſtfordernden vergeben werden.
Die Soumiſſionen müſſen die Beſcheinigung
enthalten, daß der Soumittent die Be=
dingungen
geleſen hat.
Babenhauſen, den 22. Juni 1871.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
4165)
Korwan.
Verſteigerung von Brod und
4276) Victualien.
Donnerſtag den 29. d. Mts., Vormittags
9 Uhr anfangend, werden auf dem Funck=
ſchen
Platze zunächſt der hieſigen Reiter=
Caſerne die aus dem Felde zurückgebrachten
Reſte von Proviant=Vorräthen an die Meiſt=
bietenden
öffentlich verſteigert.
Dieſe Vorräthe beſtehen aus ctwa:
6-7000 Stück Brode 3 Pfd.,
26 Centner Reis,
8-10 Kaffee,
15 16
Salz,
20- 22
Speck und
eine Parthie Präſerven (eingemachtes
Rindfleiſch).
Darmſtadt, den 26. Juni 1871.
Großherzogliches Feld=Proviant=Amt.
Grönrich.
Hebenſtreit.

Gras=Verſteigerung.
Donnerſtag den 29. Juni 1871 Nachmit=
tags
5 Uhr im Großh. Akaziengarten.
Beſſungen, den 26. Juni 1871.
Großherzogliche Hofgärtnerei Beſſungen II.
4277)
Noack II.
4273) Kirſchen=Verſteigerung.
Mittwoch den 28. d. Mts. Nachmittags
4 Uhr ſoll in der Großh. Anlage Marlen=
höhe
(Gemarkung Eberſtadt) die Kiſchen=
Ernte in mehreren Parthien verſteigt werden.
Darmſtadt, den 25. Juni 1871.
Großherzogliche Hofgärtnerei Mathildenhöhe.
Göbel;

Feilgebotenes.

24Winige gut gebrauchte. Fenſter=
SRahmen 6 Läden werden
billig abgegeben. Näheres bei der Exp.
1727) Wachs= u. Ledertücher Prima,
Gold=Gallerien empfiehlt billigſt
W. Schmikdt, Schulſtraße 1.
2292) Ein ſchöner Bauplatz iſt
zu verkaufen. Auskunft ertheilt Herr
Schreinermeiſter Schmitt, Alexander=
ſtraße
Nr. 6.
3750) Ein vollkommen reelles und
unſchädliches Mittel, den ergrau=
ten
Kopf= und Bart=Haaren ihre
frühere Farbe und Glanz wieder zu geben.
Quantität hinreichend auf ¹. Jahr ³⁄₈ preuß.
Thaler. Für den Erfolg garantirt;
Moestlin, Apotheker, Hochberg a Neckar,
Würtemberg.
3927) Ein weuig gebrauchter Fahene=
Ofen Rheinſtraße 35 unterer Stock.
2374) Zwei ſolid gearbeitete Flaſchen=
züge
, der eine zweigängig, der andere vier=
gängig
, ſind zu verkaufen bei Schloſſermſtr.
Ludwig, Karlſtraße 8.
31

[ ][  ][ ]

108
1719)

R25.

Hapetem & Rouleauz
eine große Parthie unter dem Fabrikpreis empfiehlt
W. Sehuidt, nächſt dem Ludwigsplatz, Schulſtraße I.
4279)
Geſchäfts=Empfehlung.
Ich beehre mich ergebenſt anzuzeigen, daß ich meinem Wein= K Liqueur=Geſchäft
eine weitere Ausdehnung gegeben durch den alleinigen
Tlaſchen-Zier-Perkauf
der Bayeriſchen Actieu=Bier=Brauerei Aſchaffenburg
und empfehle ich dieſes Bier von vorzüglicher Qualität
in heller wie dunkler Farbe
per Flaſche 8 kr.
bei Abnahme von 12 Flaſchen frei ins Haus geliefert;
74 kr.

Für einzelne entnommene Flaſchen ſind 6 kr. per Stück zu deponiren.
Beſtellungen werden auf meinem Comptoir: Rheinſtraße Nr. 47,
wie in meiner Wohnung: Bleichſtraße Nr. 25
entgegen genommen.
acob Sehleuuing.
6 (Drei gebrauchte, in noch ſehr gu=
Vermiethungen.

8 T tem Zuſtande befindliche Erker=
Läden werden billig abgegeben.
Näheres bei der Expedition.
3966)
Ruhr=Kohlen.
Die Lagerräume ſämmtlicher hieſigen
Kohlenhandlungen haben wegen Umbau des
Bahnhofes geräumt und an andere Orte
verlegt werden müſſen. Der mir dadurch
entſtehende Fuhrlohn vertheuert die Kohlen,
kann jedoch erſpart werden, wenn mir ver=
ehrliche
Kunden, ihren Winterbedarf jetzt
ſchon beſtellen und im Juli anzufahren er=
lauben
möchten. Ich wollte Sie deßhalb
zu baldigſter gütiger Beſtellung höflichſt
einladen, da ich die gegenwärtig vortheil=
haften
Preiſe:
beſtes Fettſchrot prima Qual. 41 kr.
42 kr.
Schmiedegries,
per Centner ohne Oetroi frei an
den Aufbewahrungsort vom 1. Au=
guſt
an aus obigen Gründen nicht mehr
einhalten kann und ohnedies die Kohlen bis
dorthin ohne allen Zweifel wieder beträcht=
lich
aufgeſchlagen ſein werden.
Darmſtadt, im Juni 1871.
G. Stammler,
obere Louiſenſtraße 32.
3072) 2gebrauchte Erker von Eichen=
holz
, ganz complett, 12= hoch 45 breit,
ſtehen zu verkaufen bei
J. H. Reuter hier, Promenadeſtr. 17.
4031
Gut weichkochende
Erbſen per Mäschen 4 und 5 kr.
4 und 5 kr.
Linſen
4 kr.
Bohnen
A. Weinmänn,
Beſſunger Carlſtraße 8.
4142) Heu, Hafer, Kleieu. Spelzen=
Spreu, Korn=, Gerſtenſtroh und
Strohſeiler auf die Ernte ſind zu haben
bei
kl. Ochſen=
Peter Helene, gaſſeNr. 5.
4
ſEin Geſchäftshaus, in welchem
C ſeither Bäckerei u. Specereihandel
betrieben wurde, iſt zu verkaufen durch
J. Gerſt, Alexanderſtraße.
4280) Dickwurzpflanzen, ſowie
Gemüſepflanzen werden abgegeben.
Carlshof.
F. P. Pitthan.

1330) In meinem neuen Hauſe der
Soderſtraße Nro. 53 iſt der 1., 2. und
3. Stock nebſt Bleichplatz und Waſchküche
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.
Konrad Ganß, Weinbergſtraße 26.
2468) Annaſtraße Nro. 6 iſt an eine
ſtille Familie eine Wohnung im 1. Stock
von 4 Zimmern und Cabinet, Küche und
allem Zugehör auf Mitte Juli zu vermiethen.
2567) Ein möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
Bleichſtraße Nr. 9.
2661) Soderſtraße Nro. 51
iſt der dritte Stock mit Glasabſchluß
u. allen Bequemlichkeiten zu vermiethen
und am 1. Juni beziehbar. Zu erfragen
bei Ludwig Geider, Hofweißbinder,
Waldſtraße Nr. 23.
2893) Ein großes möblirtes Zim=
mer
Parterre nebſt Pferdeſtall für 2 Pferde
mit Zugehör und Burſchenzimmer zu vor=
miethen
. Zimmerſtraße Nr. 2.
3077) Ein geräumiges Lokal, 30= lang
171 tief, welches ſich zu einer Werkſtätte
oder Magazin eignet, iſt ſofort zu ver=
miethen
. Schloßgraben Nr. 3.
Friedrich Hauff.
3332) Alexanderſtraße 15 im Vorder=
haus
ein großes möblirtes Zimmer.
3335)
Landaufenthalt.
Einige möblirte oder nicht möblirte Zim=
mer
ſind einzeln zu vermiethen.- Auch für
eine kleine ſtille Familie ein Logis.
Näheres durch Hrn. Pitthan auf d. Carlshof.
3403) Der 2. Stock meines Hauſes
in der Mühlſtraße 25, beſtehend in
6 Piecen, abgeſchloſſenem Vorplatz, zwei
Bodenkammern, Mitgebrauch der Waſch=
küche
ꝛc., iſt anderweitig zu vermiethen und
bis 25. Auguſt zu beziehen.
Guſtav Heß, Zimmermſtr., Blumenſtr. 6.
Daſelbſt auch die nähere Auskunft.
3498) Untere Steinſtraße Nr. 10 ein
möblirtes Parterre=Zimmer zu vermiethen.
3501) Neckarſtraße 15 mittlerer Stock
4 heizbare ſchöne Zimmer, mit Fayence=
Oefen u. Heerd, Küche, Kammern u. Bleichplatz.
3752) Beſſunger Carlsſtraße 63 iſt der
2. Stock nebſt allen Bequemlichkeiten zu verm.
3929) Bleichſtraße 9 ein Zimmer ohne
Möbel zu vermiethen.

3930) Ein großer gewölbter Keller zu
vermiethen im Ochſen.
3931) Grafenſtraße Nr. 13 iſt ein
großes Lokal, welches ſich ſehr gut als
Werkſtätte oder als ſonſtiger Aufbewahrungs=
platz
eignet, zu vermiethen u.baldigſt zu beziehen.
3973) 2 freundliche möblirte Manſarden=
immer
für 1-2 Herren. Dieburgerſtr. 8.
3976) Rheinſtraße bei G. G.
Lange im u. Stock drei ſchöne
große Zimmer, Küche, Keller Bodenkam=
mer
u. ſ. w. für 130 fl. jährlich.
4114) Ein freundliches, anſtändig möblir=
tes
Zimmer iſt Grafenſtraße 21 zu ver=
miethen
. Näheres im mittleren Stock deſſel=
ben
Hauſes.
4117) Caſinoſtraße Nro. 14 Stallung
für 3 Pferde zu vermiethen.
4144) Der Kapelle gegenüber iNr. 68
im neugebauten Hauſe eine Manſarde zu
vermiethen, in einem Vierteljahr beziehbar.
4209) Ein vollſtändiges Logis zu ver=
miethen
. Geiſtberg Nr. 1.
4213) Im zweiten Stock meines Hauſes
iſt das von Herrn Major Keim bewohnte
Logis, beſtehend aus 6-7 Piecen zu ver=
miethen
und in ¼ Jahr zu beziehen; viel=
leicht
kann auch das Logis früher bezogen
werden. G. Schneider, Steinkohlenhandl.
4217) Marienplatz Nr. 11 nahe der
Reitercaſerne iſt Stallung für zwei Pferde
und Bedientenſtube auf längere Zeit zu
vermiethen.
4218) Eine freundliche Parterre=
wohnung
in der Hügelſtraße von
6 Piecen, nebſt Küche, Keller, Kammer und
Zubehör iſt zu vermiethen und von Anfang
Juli ab zu beziehen. Näh. zu erfragen
Hölgesſtraße Nr. 14, 1 Stiege hoch.
4223) Wilhelminenſtraße Nr. 9 iſt im
2. Stock eine Wohnung von 3 Zimmern,
abgeſchloſſenem Vorplatz mit Manſarde und
ſonſtigem Zubehör, zu vermiethen und als=
bald
beziehbar.
4225) Im Herdweg 43, parterre, iſt
ein Zimmer mit Kabinet, gut möblirt, an
einen einzelnen Herrn zu vermiethen.
4227) Neckarſtraße 26 Stallung für
3 Pferde und Burſchenſtube zu vermiethen.
(Ein Logis mit 6 elegant möblirten
8
C, Zimmern, eingerichteter Küche u.
ſonſt. Zubehör, iſt Anfangs Juli beziehbar,
zu vermiethen.
Ferner ein Mauſarden=Logis von 4-6
Zimmern, Küche ꝛc. per 1. Juli.
Beide Logis haben ſchönſte Fernſicht.
Näheres bei Gebr. Blum, Rheinſtr.
4235) Frankfurter Straße Nr. 7 iſt ein
vollſtändiges und gleich zu beziehendes Logis
mit und ohne Stallung zu vermiethen.
4281) Schulſtr. 3, 2ter Stock ein möbl.
Zimmer zu vermiethen und gleich zu beziehen.
4282) Dieburgerſtraße 84 iſt der mitt=
ere
Stock zu vermiethen u. gleich zu beziehen.
4283) Die untere Etage, Wilhelmſtraße
Nr. 10, beſtehend aus 6 Zimmern, 1 Zim=
mer
im Souterrain, Bleichplatz, Regen=
pumpe
, nebſt allen Bequemlichkeiten am
1. October zu beziehen.
Profeſſor Seeger Wittwe.
Näheres Ecke der Wilhelm=u. Carlsſtr. 37.
4284) Ballonplatz Nr. 10 parterre ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.

[ ][  ][ ]

R25=

109

Leinen geehrten Geſchäftsfreunden diene zur Nachricht, daß ich die Abſtempelung
8 cl der nichtdeutſchen Prämien=Looſe (welches bis zum 15. Juli d. J.
laut Verfügung geſchehen muß) gratis beſorge.
Darmſtadt.
Joſeph Mainzer,
Bankgeſchäft.

4292)

Gander's Schreib=Methode

Unter Wiederholung meiner Mittheilung in vor. Nr. d. Bl., erlaube ich mir verehrl.
bezw. Intereſſenten darauf aufmerkſam zu machen, daß ich Dienſtag den 27. d. Mts.
hier abermals einen - jedoch nur einen einzigen Cyelus v. 12 Lehrſt. meiner
Schreib=Unterrichts=Methode, wonach jede noch ſo ſchlecht geartete, verdor=
bene
und unſichere Handſchrift in eine ſchwunghaft ſchöne Neueſte
Geſchäfts= und Kaufmanns=Schrift== umgebildet wird, eröffnen werde und ſehe
ferneren gefl. Anmeldungen in meiner Wohnung: Ludwigſtr. 7 bei Hrn.
J. Beſſunger, woſelbſt die überraſchendſten und faſt unglaubl. Erfolge zur
geneigten Beſichtigung aufliegen, entgegen. - Das Honorar (zahlbar erſt beim Schluß
des Unterrichts) beträgt wie im vor. Jahre 7 fl. 30 kr., einſchließl. kalligr. Vorſchriften.
Darmſtadt, Juni 1871.
Max Gander.
4293)
Geſchäfts=Empfehlung.
Nach eilfmonatlicher Abweſenheit aus Frankreich zurückgekehrt,
werde ich nunmehr Montag den 25. d. Mts. mein Geſchäft wieder eröffnen. Ich richte
deßhalb an das verehrliche Publikum die Bitte, mich bei dem Wiederaufbau meiner Exiſtenz
durch Zuwenden ſeiner Kundſchaft unterſtützen zu wollen. Gute Waare und reelle Be=
dienung
werden mich ferner empfehlen.
Achtungsvoll
Bleichſtraße 13.
G. Kuhn, Bäckermeiſter.
4294)
11½
Geſangverein Ltederzweig:
Zur Feier der Rückehr unſerer Vereinsmitglieder aus dem Feldzuge findet Samſtag
den 1. Juli ein Feſtball auf dem Karlshof ſtatt. Anfang 8½ Uhr.
NB. Nichtmitglieder können Eintrittskarten durch Mitglieder des Vereins erhalten.
Der Vorſtand.
142
Doologiſcher Garten in Frankfurt a. M.
Sonntag den 2. Juli Vormittags von 6 Uhr bis 12 Uhr iſt der Eintrittspreis auf
6 kr. per Perſon ermäßigt.
Von 12 bis 2 Uhr bleibt der Garten geſchloſſen.
Der Verwaltungsrath.
Angelommen: Ein Chimpanſe (menſchenähnlicher Aſſe).
4295)
Geboren: Ein Zebra.
Sch bringe mein Steinhauergeſchäft 4136)
Verloren.

4285) Ein Zimmer für eine Perſon zu
vermiethen. Geiſtberg Nr.
4286) Ein freundlich möblirtes Zimmer,
mit ſchönſter Ausſicht, in der Nähe der
höheren Schulen, zu vermiethen. Nieder=
Ramſtädterſtraße 38 im 2. Stock.
4287) Bleichſtraße 13 iſt ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen u. gleich zu beziehen.
4288) Bleichſtraße Nr. 17 im mittleren
Stock Zimmer und Cabinet mit Möbeln an
einen Herrn zu vermiethen und bis zum
1. Juli beziehbar.

Vermiſchte Nachrichten.
4118) Zur Leitung der Bierbrauerei und
Küferei im Großherzoglichen Landeshospitale
wird ein tüchtiger und erfahrener Küfer
und Brauer auf den 1. October d. J.
zu engagiren geſucht. Der Gehalt beträgt
neben freier Station 400 fl. jährlich. Be=
werber
wollen unter Anſchluß ihrer Zeug=
miſſe
ſich perſönlich melden.
Hofheim, am 14. Juni 1871.
Großherzogliches Hospital=Rentamt.
Dittmar.
3787) - de Maupassant, insti= française diplömée, se propose
d'ouvrir Darmstadt un cours de langue
française et de littérature et dy donner
des leçons particulières partir du
15 de co mois.
Sadresser Mue de Maupassant
Grafenstr. 39 de 9 h. midi.
Frln. von Maupaſſant, geprüfte fran=
zöſiſche
Lehrerin, beabſichtigt vom 15. dieſes
Monats an in Darmſtadt einen Kurſus
über franzöſiſche Sprache und Literatur zu
eröffnen und in dieſen Fächern Privatſtunden
zu ertheilen.
Nähere Anskunft ertheilt Frln. von Mau=
Paſſant, 39 Grafenſtraße von 9-12 Uhr.
2 Her Unterzeichnete hat ſeine während
8 T der Dauer des Krieges unter=
brochen
geweſene ärztliche Praxis hierſelbſt
wieder aufgenommen und iſt täglich in ſeiner
früheren Wohnung, Hölgesſtraße 14,
von 1 bis 3 Uhr Nachmittags zu
ſprechen. Behandlung von Gehörleidenden
wie früher.
Darmſtadt, den 25. Juni 1871.
Dr. med. Kurl Draudt.
4290) Montag den 3. Juli beginnt wieder
mein Unterricht im Schnittzeichnen, Zu=
ſchneiden
und Anfertigen von Damen= und
Kinderkleidern und können von da an täg=
lich
Schülerinnen eintreten.
Marie Struth, Schützenſtr. 6.
Bekanntmachungen
4291) a ller Art,
beſonders von Geſellſchaften, Vereinen, In=
ſtituten
, Bank=E. Geſchäftshäuſern ꝛc. finden
in dem in Fürth im heſſ. Odenwald er=
ſcheinenden

Odenwälder Anzeigeblatt
ausgedehnte und erfolgreiche Verbreitung.
Inſertionspreis die kleinſpaltige Zeile 3 kr.,
bei mehr als Zmaliger Wiederholung Rabatt
3910) Einen Lehrjungen ſucht gegen Lohn
H. Heß, Maler und Lackirer.

2) für alle Arbeiten in empfehlende Er=
innerung
.
Georg Blöcher.
4124)
Wohnung: Kiesſtraße 16.
1912)
Ein Lehrling
mit guter Schulbildung kann in ein hieſiges
Materialwaaren=Geſchäft unter günſtigen
Bedingungen ſofort eintreten.
2259) Offene Lehrlinas=Stelle
für einen jungen Mann unter günſtigen Be=
dingungen
bei Georg Hof,
Papier= u. Schreibmaterialien=Handlung,
Eliſabethenſtraße.
2435) Ein ordentlicher Lehrjunge kann
eintreten bei Schloſſermeiſter Ludwig,
Carlsſtraße Nr. 8.
1E Tüchtige Glaſer M
finden bei hohem Lohn dauernde Beſchäfti=
gung
bei
Ph. Jacobi,
3762)
Carlſtraße in Beſſungen.
Tüchtige und ſolide
Ofen= und Platten=Former finden
finden in unſerer Eiſengießerei gegen hohen,
Lohn dauernde Beſchäftigung.
Norden in Oſtfriesland im Juni 1871.
4127) Bullus Heyer &Co.
4249) Soderſtraße 53 können junge
Leute und Schüler Koſt u. Logis erhalten.

An einem Springring ein Me=
daillon
, ein kleines Stahlſchlößchen
und ein Kreuz. Dem Finder eine ſehr
gute Belohnung. Wilhelminenſtraße 4.
Holz=, Horn= u. Metalldreher
finden dauernde Accordarbeit bei
E. W. Tuxberg,
4248) Metallgießerei in Offenbach a. M.
Tüchtige Möbel=Schreiner,
und
Bildhauer
A. Rembe
geſucht.
4254)
in Mainz.
4255) Es können zwei Mädchen das
Kleidermachen bei mir erlernen.
E. Fatum Wittwe, Holzſtraße Nr. 9.
4262) Tüchtige Kleidermacherinnen wer=
den
geſucht
Th. Schneider,
Ludwigſtraße 17.
4266) Es iſt kürzlich ein Alpaca=
Schirm gegen einen Stock vertauſcht wor=
den
; der Eigenthümer des Schirms kann
ſolchen gegen Zurückgabe des Stocks, Kranich=
ſteinerſtraße
Nr. 9, in Empfang nehmen.

[ ][  ]

110

M25.

us Anlaß der Beendigung der Kriegsthätigkeit des Hülfsvereins und Alite-
21 Frauenvereins ſoll, nach zuvor eingeholter Genehmigung des Ausſchüſſes=der
Vereinigten Geſellſchaft, Samſtag den 1. Juli d. J. Abends 8 Uhr in dem
großen=Saale der Vereinigten Geſellſchaft eine geſellige Zuſammenkunft der thätig
geweſenen Mitglieder der beiden Vereine bei einem einfachen Nachteſſen ſtattfinden.
DiejenigenMitglieder der Vereinigten Geſellſchaft,zwelche hieran theilzunehmen be=
abſichtigen
, werden erſucht, ihre Namen in die im Locale der Vereinigten Geſellſchaft
offen liegende Liſte einzutragen.
Der Ausſchuß der Vereinigten Geſellſchaft.

4297) Auf Michaeli wird nach Mainz
ein, mit. guten Zeugniſſen verſehenes Haus=
mädchen
geſucht, welches bügeln und nähen
kann. Näheres Frankfurterſtraße Nr. 40
eine Treppe hoch.

4298) Lauffrau wird geſucht.
Promenadeſtraße Nr. 12.
4299) Eine reinliche Frau ſucht Lauf=
dienſt
. Zu erfragen bei Frau Mattern,
in der=Schulſtraße Nr. I.

H. ſEin Mitleſer des Frankfurter Lour=
E nals wird geſucht. Bei der Exp.
d. Bl. zu erfragen.

4301) Ein=Motenſetzer und
Vier=Schriftſetzer
finden ſofort dauernde Condition in
9. L. Brönner's Pruckerei in Frankfurta. A.
4302) 50,000 Ruſſenſteine IrQuali=
tät
innerhalb 4 Wochen zu liefern nach Ab=
lieferung
Zahlung=Angebote nimmt entgegen
F. P. Pitthan, Carlshof.
4363) Ein Mädchen, welches im Nähen
geübt iſt, wünſcht zum Ausbeſſern oder bei
einem Tapezier. Tage zu beſetzen. Schützen=
ſtraße
Nr. 12 bei F. Uhrig Wittwe.

Der Mansſelder in Därmſtadt.
Von W.
(Fortſetzung.)
Meinetwegen denkt, was ihr wollt, ich habe meine eigne
Anſicht für mich," ſagte der Schneider und eilte nach dem Treppen=
thurm
, vor dem eben die Kutſche des Herrn von Riedeſel ankam,
Um die Herrn Räthe ausſteigen zu ſehen und ihre Geſichter zu
beobachten. Ihm nach eilte ein Theil der beſorgten Bürger.
Ein= Lakat zöffnete, den Schlag der Kutſche und die beiden
berufenen Räthe ſtiegen aus.
Mitbürger, es iſt aus,U rief da auf einmal der, Schneider,
nich habe den Herren grade in's Geſicht geſehen und habe in ihren
Mienen geleſen, daß ein Gewitter im Anzuge iſt, Auch hat der
Herr von Riedeſel einmal den Kopf geſchüttelt, und wenn ſo ein
Mann den Kopf ſchüttelt, paſſirt immer etwas. Glaubl ihr
meinetwegen, was ihr wollt; ich glaube, was ich will und gehe
nach= Hauſe und bereite, mich vor auf das Schlimmſte.
Das heißt, rief Henning, du gehſt jetzt in die Krone und
ſtärkſt deine ſchwachen Nerven mit einem Glas Goddelauer= und
erzählſt den Leuten, was du Dir einbildeſt. Adieu, ich gehe heim
und warte es ab."
Dießmal hatte Meiſter Stölzer in der That Recht. Wie der wollte gar nicht rutſchen.
Herr dröben im Saale, waren auch die zu ihm berufenen Räthe
von ſchweren Sorgen erfüllt und wußten nicht, in welcher Weiſe
das drohende Unglück vom Lande abgewendet werden könnte. Es
waren Nachrichten über Nachrichten gekommen, daß ſich der Kur=
fürſt
von der Pfalz zu einem Einfalle in die Obergrafſchaft rüſte,
um damit einen Drück auf den Landgrafen auszuüben, daß er die:
Sache des Kaiſers verlaſſen und nicht mehr einen bloßen Ver=
mittler
, ſondern einen Bundesgenoſſen bilden möge, und beide Räthe
kannten die Geſinnung ihres Herrn, der den Kaiſer nicht ſeinen
Feinden preisgegeben ſehen wollte.
Landgraf Ludwig kam ſeinen Rüthen ſchon im Vorſaale ent=
gegen
. Seid mir gegrüßt, ihr Herren Iu rief er ihnen entgegen,
die Ungeduld hat mir Minuten zu Stunden werden laſſen, ſeit
ich den Boten an euch geſchickt habe.: Folgt mir nach in mein
Gemach; die Umſtände drängen zu einem Entſchluſſe. Gebe Gott,
daß ich mit demjwas ich nach meinem Gewiſſen thun zu müſſen
glaube, das Rechte thue. Gott möge mein Land nicht entgelten
laſſen, wenn ich irrel:
Eine Stunde ſchon ſaßen die Räthe dem Fürſten zur Seite
und tauſchten ihre Meinungen aus. Hin und her wurde erwogen,
Vorſchläge wurden gemacht und geprüft. Endlich erhob ſich der
Landgraf und ſagte tief bewegt: Ich danke euch, ihr Herrn! Gott
walte es, daß mein Wort eine gute Stätte finde; er weiß es, daß
Gerechtigkeit nach beiden Seiten meine Richtſchnur iſt, daß nicht
ſchnöder Eigennutz mich je beſtimmen kann, anders zu handeln, als
wie es mir mein Gewiſſen gebietet. Schickt morgen frühe, mein
lieber Riedeſel, den Trompeter Johannes Heim mit meiner Bot=
ſchaft
zu den kurfürſtlichen Räthen nach Heidelberg, und dann wollen
wir in Geduld erwarten, was das Schickſal über uns verhängt.
berg. den Kurfürſten abzubringen von dem Ungeſtüm, zu dem ihn Mann nach Hauſe und der würde mir die ganze Nacht hindurch
beſonders der Graf von Mansfeld drängt und einem ruhigen Ver=
fahren
geneigt zu machen."

3.
Am Abende deſſelben Tages ſaßen in der Stube des Meiſters
Stölzer, neben dem Wirthshauſe zum Schwanen, des Meiſters
getreue Hausfrau, Frau Katharina, am Spinnrocken=und= neben
ihr, in gleicher Beſchäftigung begriffen, ſein'ſchönes=Töchterlein
Margarethe. Der letzteren Miene war gar zu traurig und mancher
Seufzer, den die Mutter mit Kopfſchütteln hören mußte, bekundete,
daß des Kindes Herz bitteren Schmerz empfand.
Armes Kind," ſprach die bewegte Mutter endlich, warte
es doch ruhig ab, bis Dein Vater die Zeit für paſſend hält, Dich
dem Heim zur Frau zu geben. Er hat ja nichts=gegen ihn ein=
zuwenden
; er hält ihn ja für einen braven Mann,dem, der Herr
Landgraf ein großes Vertrauen ſchenkt, und den eri darum recht
gerne zu ſeinem Eidam haben will. Ihr ſollt euch nur eben nicht
heirathen. Du weißt es ja, daß dein Vater=meint, in der jetzigen
ſchweren Zeit ſei es für euch beſſer, vor der Hand. noch nicht in
den Stand der heiligen Ehe zu treten, damit= nicht Sorgen für
Kinder die ſchwere Laſt der Zeit vermehrten. Alſo ruhig, lieb
Gretchen, hübſch ruhig und ſei freundlich, wann Dein Vater nach
Hauſe kommt.
Auf das arme Kind übte die mütterliche Beruhigung aber
keine Wirkung; Thränen füllten ſein Auge und das Spinnen
Auf dem Kirchthurm drüben ſchlug die Glocke 9 Uhr, da
erdröhnten ſchwere Reiterſchritte draußen auf der. Hausflur.
Johannes kommtl rief Margarethe und ſtürzte dem ein=
tretenden
fürſtlichen Trompeter, ihrem Auserkohrenen, entgegen.
Lieb Gretchen," ließ ſich ſeine Baßſtimme vernehmen, yich
komme, dir wieder einmal auf ein Paar Tage Adieu zu ſagen;
morgen in aller frühe werde ich dir im Vorbeireiten noch einen
Abſchied zuwinken. Ich muß fort nach Heidelberg, um den Räthen
des Herrn Kurfürſten Papierſchaft von unſerem Herrn zu über=
bringen
. Aber ſei nur getroſt. In ein Paar Tagen bin ich wieder
da, wer weiß, vielleicht euthalten die Papiere Gutes und die ſchweren
Zeiten ſind vorbei, dann gibt dich mir dein Vater und aller
Kummer hat ein-Ende.
Was ihr ſagt, nach Heidelberg bringt ihr Papierſchaften Lu
ließ ſich Frau Katharina vernehmen. Ach, du lieber Gott, ich
weiß nicht, ob. ich davon Gutes hoffen ſoll; mein Mann ſagt
immer, wenn die großen Herrn viel hin und her ſchreiben, kommt
nichts Gutes.
Nun, Mutter, ſagte Heim nehmt= uns doch nicht gleich
die Hoffnung; der Vater iſt zwar ein geſcheiter Mann, aber wenn
ſchon viel hin und her geſchrieben iſt, kann doch auch einmal ein
Brief die Geſchichte zu Ende bringen. Verderbt doch Gretchen
jetzt nicht die Paar Augenblicke, die ich bei ihr zubringen kann,
und baut auch ein wenig auf den lieben Gott!
Ach ja," ſeufzte Frau Katharina, das will ich thun, denn
von ihm hängt ja doch am Ende alles ab, und er wird auch,
wenn es Zeit iſt, den großen Herren ein Einſehen geben und den
Bürgern die Ruhe, die ihnen ſo Noth thut. Nun, ſo freut euch
in Gottes Namen der Stunde, die ihr beiſammen ſein könnt.
Vielleicht gelingt es der ruhigen Ueberlegung der Räthe in Heidel= Schlag 10 Uhr aber müßt ihr euch trennen, dann kommt mein
pröpeln, wenn er euch beiſammen gefunden hätte.
- Fortſetzung folgt.)

Verlag und Redaction: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.