Beilage
zum
Frag= und
Darmſtädter
N. 16.
ienſtag den 16. November
1860.
Das Frag= und Anzeigeblatt, die Berräge hierzu. ſowie das Verorduungsblatt für den Lreis Darmſtadr erſcheinen wöchentlich: Erſteres Samiſtag; Dl. Veilage
Mienſtags und Letzteres Vonnerſtaas. Jahres=Abonnennent der hrei Biätter zulammen 2 fl. Auswärts kanin man bei allen Poſtämtern abonniren. In Varmſtadt R=
dr äredition. Rbeindrate Dr. 2 neu-
Verſteigerungen.
7466)
Bekanntmachung.
Die zur Concursmaſſe des Wirths Carl
Heinrich Hahn dahier gehörigen Immobilien:
Flur II. Nr. 228. ⬜Klftr. 26 Hofraithe,
Eck der Schloß= und Obergaſſe,
Flur I. Nr. 227d. ⬜Klftr. 13 Gang
Schloß=
gaſſe,
werden nochmals
Donnerſtag den 18. November 1869
Vormittags 10 Uhr
in der Hofraithe ſelbſt unter den bei der
Ver=
ſteigerung bekannt gemacht werdenden Bedingungen
öffentlich verſteigert und erfolgt bei annehmbarem
Gebote der Unbedingte Zuſchlag.
An demſelben Tag Vormittags 10½ Uhr
werden daſelbſt verſchiedene Mobilien,
insbeſon=
dere ein Pianino, ein Glasſchrank, eine Commode,
ein Canapee mit 6 Stühlen, Spiegel, Oelgemälde,
eine Uhr, gegen gleich baare Zahlung verſteigert.
Darmſtadt, den 4. November 1869.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Diſtor.
Eiſenhüttenwerk=Verkauf.
7467) Freitag den 19. November 1869
Vormittags 10 Uhr ſoll das der anonhmen
Ge=
ſellſchaft Rhein=Main=Lahn gehörige
Eiſen=
hüttenwerk bei Michelſtadt nebſt Herrenhaus,
ſonſtigen Wohnhäuſern, Arbeiter=Wohnungen,
Scheuern, Stallungen, Gärten, Wieſen und
Aeckern, zuſammen ca. 70 heſſ. Morgen haltend,
nochmals im Ganzen und im Einzelnen öffentlich
verſteigert werden.
Außerdem kommen zur Verſteigerung die der
Geſellſchaft zuſtehenden Roth= und
Braun=
eiſenſteingruben und Grubenfelder in den
Gemarkungen Lengſeld, Hering, Forſtel, Ober=
Kinzig, Zeilharder und Spachbrücker Wald.
Die Bebingungen der Verſteigerung, welche
auf dem Hammerwerk ſelbſt ſtattfindet, ſind bei
Großherzoglichem Ortsgericht in Steinbach bei
Michelſtadt, bei dem Curator Kredel in
Michel=
ſtadt, ſowie in Darmſtadt bei den Hofgerichts=
Advokaten A. Buchner II., Dr. Hoffmänn II.,
Köhler II. und Dr. Jaup einzuſehen.
Darmſtadt, am 6. November 1869.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtatt.
Piſtor,
Holzapfel,
Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſſor.
Veräußerung von Strickwolle.
Mittwoch den 17. d. Mts., Vormittags 10 Uhr
ſollen auf dem Büreau des Montirungs=Depots
lim nördlichen Flügel des Kriegsminiſterialgebäudes)
4 Centner 36¼ Pfund neue weiße Etrickwolle
auf dem Soumiſionsweg an den Meiſtbietenden
abgegeben werden.
Die Bedingungen, unter welchen dieſe
Ver=
äußerung ſtattfindet, und die zu veräußernde
Strickwolle liegen auf dem genannten Büreau
zur Einſicht offen, und ſind die Soumiſſionen
in das daſelbſt aufgehängte Soumiſſionskäſichen
einzulegen.
Darmſtadt, den 9. November 1869.
Großherzogliches Montirungs=Depot.
In Erledigung der Stelle des Rendanten.
7444)
Kreſſel.
Verſteigerung alter Caſerne=Utenſilien.
[7463) Donnerstag den 18. d. Mts.,
Vormittags ½9 bis 12 Uhr und Nachmittags
von 2 bis 4 Uhr werden in dem Magazin
der Garniſon=Verwaltung eine große
Quantität alter Caſerne=Utenſilien, als:
Bett=
tücher, Kopfpolſterüberzüge,
Hand=
tücher ꝛc., ſowie verſchiedenes Hols und
Ei=
ſenwerk; ſodann eine Parthie noch hut
erhal=
tener blecherner Tabacksaſchekäſtchen
und blecherner Trinkbecher, welche
Ge=
genſtände zu Haushaltungszwecken ſich ganz
beſonders eignen, gegen gleich baare Zahlung
öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, den 12. November 1869.
Großherzogliche Garniſon=Verwalturg.
J. V.:
Korwan.
Schmidt=
7589)
Holzverſteigerung.
Freitag den 19. d. M. Vormittags 10 Uhr
ſollen in der Schloß=Caſerne zu Babenhauſen
circa 35 Stecken Buchen= und 77 Stecken
Tan=
nenſcheitholz öffentlich gegen gleich baare Zahlung
Steigliebhaber können vor
verſteigert werden.
dem Termin von dem Holz, ſowie von den
Ver=
ſteigerungsbedingungen bei der unterzeichneten
Verwaltung Einſicht nehmen.
Babenhauſen den 11. November 1869.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
Fauſt.
Feilgebotenes.
6560) Zwei Bauplätze von 100 auch 200
Klftr. Gartenland werden verkauft. Gardiſtenſtr. 16.
7501) Neue Erhsen ganz und gerollt,
Heue Linsen empfiehlt in guter,
weich=
kochender Qualität
Hch. Georgi,
Wilhelminenſtraße 10.
engraaggay
40)
ArAiAhhnaatGedtitue
28
-æLandtalender für 1800 zum Hausgebrauch.
69
Weiße nnaufgezogene 3 kr. Aufgezogene 6 kr. Desgl. grüne 4 und 8 kr.
Derſelbe enthält außer einer Genealogie des Großherzoglichen Hauſes zwei
Münzberech=
nungs=Tafeln für Silbergroſchen, Thaler und Kronthaler, ſowie Centimes und
Franes. - Zu haben in der Buchdruckerei von
Vr. Lauanes.
59
Folx'ſche Pferde=Ausſtellung
auf dem Ernſt=Ludwigsplatz
1597) bei günſtiger Witterung Mitkwach den 13. Havemher 1860.
3 (ür die Winter=Saiſon empfehle hiermit beſtens: Alle Sorten Strickwolle in beſter
Qualität von 1 fl. 12 u. 24 kr. bis zu der beſten Cachemirwolle. Terneaux=,
8 H6
P Caſtor=u. Schaumwolle in allen Farben, feine engl. Wolle zu Unterjäckchen
in weiß, hochroth und fleiſchfarben. Crefelder und ſpaniſche Wolle. Ferner geſtrickte und gewebte
Uuterjäckchen für Herken und Damen. Unterröcke und Unterhoſen. Kinderjäckchen,
Strümpfe und Soͤcken. Eine große Auswahl in Kaputzen, Kopffhawls, Fichus,
wollene Kragen und Seelenwärmner von 36 kr. an. Winter Handſchuhe von 24 kr. bis
zu 1 fl. 30 kr.
Zugleich mache darauf aufmerkſam, daß alle Strickereien, ſowohl ſeinere;lals jauch
Strümpfe u. dgl., prompt und pünktlich beſorgt werden.
Um freundlichen Zuſpruch bittet
S. Arnhetor.
7596a Bei Bedarf erlaubt ſich Unterzeichneter auf ſeine lebenden Wimmenbonqnets,
Mränze, Guirlanden etc. in bekannter ſchöner Ausführung aufmerkſam zu machen mit
dem Bemerken, daß zur Bequemlichkeit der Auftraggeber Veſtellungen bei meinen Schwiegereltern,
im Blumengeſchäſt G. Würtenberger auf dem Brückchen, beſtens beſorgt werden.
H. Heuß, Nunſt=é Handelsgärtner,
Schwanenſtraße 37.
7504) Eine einzelue und ein paar gut gear=
7521) Guten Thee, in mehreren Sorten,
beitete polirte Nußbaum=Bettladen ſind billig ſehr billig enpfiehlt
zu verkaufen. Alexanderſtraße Nr. 21.
G. Amend, vorm. G. Kraus.
47
178
N.46
BordeOh
1865r Nargaux
„ Medoc
per Flaſche fl. 1. 12 kr.
„ fl. - 42 kr.
1865r Chatozu Nargaux
fl. 1. 45 kr.
„
1864r
„ fl. 1. 30 kr.
„ Leoville ,
Franzöſiſche Champagner von Moét u.
Chan-
don in Epernay, Roederer in Rheims ete.,
ſowie mein ſehr reiches Lager in ausländiſchen
Weinen & Spiritnosen, für deren
Aechtheit garantire und worüber Preis=Courante
abgebe, halte beſtens empfohlen.
Friedrich Hichberg,
Rheinſtrahe.
Großherzoglicher Hof=Lieferant.
1½ a vorzüglicher
dene Hülſenfrüchtt Waare bei
7500)
H. Bodenheimer.
7509) 53 Jede Buchhandlung nimmr
ent=
gegen: Abonnem. auf den Jahrgang 1889 des
Bazar für Briefmarken=Sammler.
Cs- Probenummern gratis. -2.
7523) Zwei Fenſter, mit Rahmen 63½ hoch
34u breit werden abgegeben Rheinſtraße 35.
7526) Mehrere neue lackirte Bettſtellen zu
verkaufen Hinkelgaſſe Nr. 3.
Neue Roſinen, Corinthen
und Brünellen, ſowie Citronen in
ſchönſter Frucht ſind friſch eingetroffen bei
7516
H. Bodenheimer.
7530) Würkel-Aucher (Naffinade)
per Pfund 21 kr., Cöl. Melis per Pfund
19 und 20 kr. empfiehlt beſtens
Hch. Georgi,
Wilhelminenſtraße 10.
neue türliſche Zwetſchen bil=
&E Frimd igſt bei
H. Rodenheimer.
7598) Eine gebrauchte Treppe 11 Fuß lang
wird billig abgegeben. Obergaſſe 6.
H=s1599) Friſche Schellfiſche bei
F72
14
J. P. Wambold.
Vermiethungen.
6942) Bleichſtraße 38 ein möblirtes
Zimmers an einen ledigen Herrn zu vermiethen.
Auf Verlangen kann Frühſtück und Bedienung
gegeben werden.
6943) Ein miöblirtes Zimmer für einen oder
zwei Herrn. Mühlſtraße 66. an der Kapelle.
6944) Ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Karlsſtraße Nr. 51.
7113) Ein gut möbl. Zimmer Grafenſtr. 1 nächſt
der Promenade zu vermiethen u. gleich zu beziehen.
7130) Ein möbl. Zimmer, Bleichſtraße 9.
Mühlſtraße Nr. 25.
7219)
Zwei Logis beſtehend jedes mit 2. Zimmer,
Cabinet, Küche, Keller und Bodenraum und allen
Bequemlichkeiten an ruhige oder Kinderloſe
Fami=
lien zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
8.
7503) Kiesſtraße Nr. 40 nächſt der Nieder=
Ramſtädterſtraße ein freundliches Logis, drei
Zimmer parterre mit allem Zugehör.
Daſelbſt ein Manjarden=Logis, 1 Zimmer mit
zwei Cabinetten mit allem Zugehör. Beide
Lo=
gis können auch zuſammen gemiethet werden.
7430) Carlsſtraße Nr. 34 parterre 2 möblirte
Zimmer für einen Herrn 1. Dezember zu beziehen
7450) Weinbergſtraße 13 iſt der 2. Stock an
eine ruhige Familie zu vermiethen. K. Ganß.
7539) Bachgaſſe Nr. 11 an zwei ledige Herren
Zimmer zu vermiethen.
7540) Schulſtraße Nr. 2 im Hinterbau zwei
Treppen hoch, iſt 1 möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen und gleich zu beziehen.
7600) Riedeſelſtraße Nr. 68 parterre ein
Zimmer mit oder ohne Möbel zu vermiethen.
7601) Magdalenenſtraße 9 im zweiten Stock
ein ſchönes Zimmer ohne Möbel zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
7592) Meine Wohnung und mein Bureau
befinden ſich mit dem 15. d. M. Gandſtraße 20.
Zugleich mache ich bekannt, daß ich mit
Ver=
einnahmung der Advokatur=Ausſtände des
ver=
ſtorbenen Hofg.=Adv. Mickler beauftragt bin.
Darmſtadt im November 1869.
E. Schoedler,
Hofger.=Advokat.
7581) Eine gewandte Kleidermacheriu
wünſcht einige Tage Beſchäftigung.
Pankratiusſtraße 19 eine Treppe hoch.
14 kann abgeladen werden gegen
„
Schult Vergütung von 4 kr.
2
per Wagen.
Ga. Mahr, Frankfurterſtraße Nr. 20.
7554)
Technologiſche Portrage.
Vierter Vortrag, Donnerſtag den 18. November AAbends 6 Uhr im Saal
der höheren Töchterſchule in der Grafenſtraße. Ueber die Heilkunſt und die
erlaubten Grenzen ihrer Ausübung nach der Norddeutſchen Geſetzgebung; von
Herrn Obermedicinalrath Dr. Küchler.
Der Zutritt zu den Vorträgen iſt unentgellich. Die Mitglieder des Gewerbvereins mit ihren
erwachſenen Familien=Angehörigen bedürfen hierzu keiner beſonderen Eintrittskarten. Nicht=
Mit=
glieder des Gewerbvereins haben ſich mit Karten zu verſehen welche auf dem Büreau des Großh.
Gewerbvereins (Rheinſtraße, 2r Stock des Bechtold'ſchen Hauſes) gratis abgegeben werden können.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins.
7459)
Mustk-Verehm.
Lweites Concert im Winter 1869-1870
Jamstag don 20. November 1869:
im grossen Saale der Vereinigten Gesellschaft
Anſang halb 3 Dhr. Ende O Dhr,
unter gütiger Mitwirkung der Grossherzoglichen Hoftheatersängerin Fräulein
Emilie Beits, sowie der Heermnnnschen quartettgesellschaft aus Frankkurt a. M.
der Herren Geermann, Becher, Welcher c; V. Rüller.)
r SD e.
PROORAhu:
Chöre von Puleztrina und Dittorin.
Soli und Ghöre aus „Eliast von Mendelasohn-Bartholay.
Sologesänge von Rocurt, Srhubert, Schumnann und Beethoven.
Streichauartette von Haydn & Hoxart.
ſomischte Chöre von E. Petzold und Srhubert.
Am Coneerttage selbst, Nachmittags von 2 bis 5 Uhr, sind bei dem II.
Com-
missär des Vereins (Herrn Buchhändler Eernim, Neckarstrasse 1) zu erhalten:
1) besondere Sperrsitzkarten 2 fl. (ür Vereins Mitglieder 48 kr.);
2) Eintrittskarten in den Saal oder auf die Gallerien 1 fl. 12 kr.
Letatere sind auch in den Buchhandlungen der Herren Bergsträsser, Jong.
haus und Schorkopf zu erhalten.
WB. Der Concertsaal und die Gallerien werden um 6 Uhr geöffnet, und werden
die verehrlichen Mitglieder gebeten, sich vor dieser Leit nicht im Gesellschaftshause
einzu-
finden. - Gämmtliche ELintrittskarten sind nur für ſdiejenigen Porsonon
gül-
tig, auf deren Namen sie lauten. Der Vorstand des Mushk verceins.
7570)
Blecharbeiter oder Keſſelſchmiebe
Hc.
A4N
48421)) Neckarſtraße Nr. 9 zwei einzelne,
E ſchöne freundliche Mtuben, möblirt, zu ver=
E miethen Näheres 1 Treppe hoch.
½.
9=
PONN.
BNEAAVLANauAiLAuUALAATAED
7370) Em freundliches Zimmer n. Cabinet
iſt mit oder ohne Möbel zu vermiethen.
Rheinſtraße 33 neu Hinterbau.
für eine Fabrik bei Frankfurt werden zum ſofortigen Eintritt unter nachſtehenden Bedingungen geſucht:
1) Tagelohn für tüchtige Arbeiter 2 bis 2½ fl. ſüdd. Währung.
2) Vergütung der Reiſeſpeſen vom jetzigen Wohnort des Arbeiters zur hieſigen Fabrik.
3) Steht Verwendung auf auswaͤrtigen großen Bauten in den nächſten Wochen in beſtimmter
Ausſicht, wo der Arbeiter 1 bis ⁄₈ ſeines Lohnſatzes als Zulage erhält.
4) Einträgliche Accord=Arbeit wird in der Fabrik ſitets geboten.
Darauf Reflectirende mögen ihre Offerten richten an das Ingenieur=Büreau von
C. Völch ner & H. Nehrlich, Frankfur
4 a.
M.
7563) (Fine geübte Kleidermacherin wünſcht 7584) fl. 2000. werden gegen mehr als
⬜ noch einige Kunden anzuneh= doppelte gerichtliche Sicherheit geſucht. Schriftl.
Anfragen befördert die Expedition.
men, Kiesſtraße 15.
R46.
179
7602
geſchüſts=Empfehlung.
Unterzeichneter beehrt ſich einem verehrlichen Publikum anzuzeigen, daß er Montag den
15. November das ſeither von Herrn Bäckermeiſier Klinger in der Caſinoſtraße Nr. 18 geführte
Geſchäft übernommen hat und empfiehlt ſich mit allen in ſein Geſchäft einſchlagenden Artikeln in
vorzüglicher Waare.
Philipp Beunner, Bückermeiſter.
.
240
NNttn Anritrr AAnArnrRAttAt.
84.
B 7573)
Einladung.
Der Kranken= und Sterbe=Verein der
H Weißbinder zu Beſſungen beabſichtigt ſeinen
8 Verein zu einem allgemeinen Arbeiter=
F Kranken=, und Sterbe=Verein für Beſſungen
F ausdehnen zu wollen.
F Wir bitten daher alle in Beſſungen
K wohnende Arbeiter, welche ſich unſerm Ver=
6 eine anſchließen wollen, ihre Anmeldung
F bei den hier unterzeichneten Mitgliedern
ſchriftlich einreichen zu wollen.
Die Aufnahme geſchieht nur bis zum
fünfundvierzigſten Lebensjahr, und iſt das
Eintrittsgeld in drei Altersklaſſen feſtgeſtellt.
4 Adam Steinbacher, Gaſtwirth.
4
4
6 Peter Aßmuth, Weißbinder.
V.
4 Friedrich Eigenbrodt, Weißbindermſtr.
Beſſungen, den 13. November 1869.
Der Vorſtand.
Verkäuſe und Verpachtungen
von Gütern, Grundſlücken, Fabriken, Gaſthäuſern ꝛc.
Auctionen, Geſüche 8 Offerten
jeder Art,
Familien Nachrichten, Engagemeuts ꝛc. ꝛc.
betreffende Ankündigungen
werden ohne Proviſion oder Porto=
An=
rechnung in die für die verſchiedenen Zwecke
beſtgeeigneten Zeitungen prompt und ezact
befördert.
WIWOTTT HOSD,
officieller Zeitungs=Agent,
Berlin, Hamburg, München.
Original=Preis =Courant und Anſchläge franco
(7603)
und gratis.
WB. Meine Proviſion beziehe ich als oficieller
Agent von den betreffenden Zeitungen.
7604)
Ein Fabrikban
in guter Arbeiterlage iſt zu vermiethen.
Näheres in der Exp. d. Bl.
16
EFine kleine Familie ſucht ein kleines billiges
3 C Logis, welches in 14 Tagen bezogen
werden kann. Näheres bei der Expedition.
Im Großherzoglichen Holzmagazin
wird gegen Vorauszahlung abgegeben:
Buchen=Scheidholz zu 10 fl. 20 kr. per Stecken
Kiefern=
„ 6 fl. 24 kr. „
Beſtellzelt:1 Dienſtags, Freitags und
Hamſtags von 8-11 Uhr Vormittags.
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt.
Gold-Cours.
fl. 9. 47-49.
Piſtolen
Holländ. 10 fl.=Stücke „ 9. 54-56.
Rand=Ducaten. „ 5. 36-38.
20 Franes=Stücke „ 9. 28-29.
Engl. Souverains. „ 11. 54-58.
Preuß. Friedrichsdor. „ 9. 58-59.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag 16. Nov. 13. Vorſt. im 3. Ab.:
Adrienne Lecouvreur. Drama in 5 Atten
n. d. Franz. von Herrmann.
Die Bildung der Marſchen.
Die Bildung der Marſchen gehört unter die jüngſten Werle der ewig
ſchaffenden und zerſtörenden Natur. Als ſie anfingen, ſich zu geſtalten,
waren längſt die furchtbaren erſten Wehen der Erdgeburt vorüber.
Vielfach war die ſchon erkaltete Erdrinde geſprengt, geborſten oder
in die Höhe gehoben von den mächtigen plutoniſchen Gewalten, tief im
feurigen Innern. Aus den gähnenden Spalten waren ungeheuere Maſſen
glühend flüſſigen Geſteins emporgedrungen und himmelan geſtiegen, deren
gewaltige erſtarrte Trümmer nun der Wanderer in den Granitalpen, in
den Porphhr=, Grünſtein= und in anderen plutoniſchen Gebirgen anſtaunt.
Allein tiefdunkel war's noch ringsum auf dem weiten Erdball, denn der
ganze gewaltige Ocean, den wir jetzt alle Länder umfluthen ſehen,
ver=
finſterte damals als ungeheure Dampfmaſſe die Atmoſphäre. Das
ent=
ſetzlichſte Wüthen der Elemente aber begann erſt, als nun die Wärme
der Erdrinde ſo weit herabgeſunken war, daß aus jener heißen
dampfer=
füllten Atmoſphäre die Waſſermaſſen niedergeſchlagen und als kochendes
Urmeer über die neugeborene Erde ergießen konnten. Denn nun begann
der Kampf des Feuers mit dem Waſſer. Noch immer zerriß und zerborſt
die Erde in meilenlange, meilenbreite Klüfte, noch immer hob ſie ſich zu
Bergen und ſenkte ſich zu tiefen Abgründen, noch immer ſpie die grauſige
Tiefe ihre Gluthmaſſen durch die gähnenden Spalten, und das Meer,
hierhin und dorthin gejagt, von Pol zu Pol gedrängt von den unterirdiſchen
Gewalten, brüllte und donnerte dahin über den gährenden Erdball mit
zerſtörender Macht, Felſen umſtürzend und zertrümmernd, Berge
zerwüh=
lend und zerſpülend, ganze Erdtheile von einander reißend und neue Berge
und neue Landmaſſe vom Schlamm und Geröll hierhin und dorthin in
die Ebene oder an die Wände der alten wälzend.
Das waren die erſten Wehen der Geburt, und jetzt ward es ruhiger
und ruhiger. Das Meer blieb nun lange in ſeinen Niederungen. Die
Erde war herabgeſunken von todbringender Gluth zu lebenentfaltender
Wärme. Die lange mit verfinſternten Dämpfen angefüllte Luft ward
reiner und immer reiner, daß die Sonne zum erſtenmale herabſchauen
konnte mit ihrem Strahlenanlitz auf das neugeborne Erdlind. Allmählig
erhärteten ſich die Schlammberge, befruchtender Regen und Thau fiel
herab, Quellen rieſelten von den Höhen, Flüſſen ſuchten ſich ihr Bett und
eilten zum Meere und überall regte ſich nun organiſches Leben, Pflanzen=
und Thierwelten gingen auf und freuten ſich im jungen Lichte.
Wohl erwachten noch dann und wann die unterweltlichen Gewalten,
wohl borſt und hob ſich noch hier und da die Erdrinde, wohl brauſte
noch zuweilen das Meer aus ſeinen Uferp, daß ganze Generationen von
Pflanzen und Thieren untergingen und begraben wurden vom wilden
Chaos, aber doch ungleich ſeltener wurden jene Umwälzungen und
zerſtören=
den Kataſtrophen der Urwelt, und nicht allein ſeltener, ſondern auch
lo=
caler und vereinzelter traten ſie auf, und war eine organiſche Welt unter=
gegangen, ſo trat im mächtigen Schöpfungsbrange der jungen Erde ſchon
eine neue an deren Stelle; war auch dieſe begraben, erſchien wieder eine
andere und jede derſelben immer höher, immer edler, vollkommener, man
möchte ſagen menſchenfreundlicher.
Plute's Gewalt bekundete ſich endlich nur noch im leiſen, für's
menſch=
liche Auge nicht ſichtbaren Heben und Senken des Bodens und nur die
Vulkane der Erde zeigten, daß der Kampf des Feuers und Waſſers noch
nicht ſein Ende erreicht.
So war denn auch die letzte große Epoche der Landbildung vorüber.
Die weite uorddeutſche Ebene nämlich einſt von einem Meere bedeckt,
deſſen Wogen die nördlichen Gebirgsküſten, welche wir nun das Erzgebirge
den Harz, den Teutoburger Wald u. ſ. w. nennen, beſpülten, war allmählig
höher und höher gehoben. Das große ſandige Meeresbett lag trocken
da, daß Haidekraut, Gras= und Waldwuchs aufgehen konnte, wo bisher
Algen und Seepang gewachſen waren, und nun erſt nachdem längſt der
Menſch ſich über die Erde verbreitet und Beſitz von ihr und ihren Weſen
genommen hatte, nachdem ſelbſt ſchon ſeine Geſchichte begonnen, beginnt die
Bildung der Marſchen, welche denn auch bis auf den heutigen Tag noch
immer fortdauert.
Um einen klaren Begriff von ihr zu erhalten, müſſen wir ihr bis
zu ihrem erſten Urſprunge nachgehen. So folge mir der Leſer deßhalb
bis hoch in die Einſamkeit der Gebirgswelt, bis zu den Gipfeln der
Waſſerſcheiden. Hier ſehen wir klare muntere Quellen, ſo klein und
ſchwach, daß ſie laum wenig ſtarken Sand und Steinchen forbewegen
kön=
nen, von den Höhen rieſeln. Sie vereinen ſich zu Bächen, ſie werden
breiter und rauſchender, ſie nehmen andere Bäche auf und brauſen in
tauſend kleineren oder größeren Fällen mit zerſtörender Gewalt aus den
Felsſchluchten hervor. Bald ſind ſie ſtark genug Baumſtämme und ſelbſt
anſehnliche Felsblöcke mit ſich fortzuwälzen, ſie abrundend,
aneinander=
reibend und zertrümmernd. Verbunden mit noch andereu Bergſtrömen
werden ihr Toben und ihre Gewalt mit jedem Schritte ſtärker; ganze
Maſſen größere oder kleinere Felsſtücke wälzen ſie jetzt mit ſich, laſſen
ſie zurück, wenn die Sonnenhitze des Sommers ihre Waſſermenge
ver=
mindert und führen ſie im Frühlinge, angeſchwellt vom Schneewaſſer und
Regengüſſen, mit verdoppelter Gewalt weiter. So erreichen ſie die Ebene.
Ihr Fall iſt jetzt lange nicht mehr ſo ſtark, die Waſſermenge braucht ſich
nicht mehr zuſammenzudrängen und aufzuſtauen, denn das Bett wird
breiter und gemächlicher. Zwar rauſcht der junge Fluß noch ziemlich
reißend dahin, boch iſt die erſte wilde Kraft des friſchen Bergſtromes
ge=
brochen. Die größeren Felsblöcke hat er bereits lange zurückgelaſſen und
nur kleinere und immer kleiners, dann nur feines Geröll, dann runde
Kieſel, Grand und zuletzt Sand nur vermögen ſeiner matter und matter
werdenden Fluthen fortzuſchaffen; ſein allerletztes Werk aber, ehe der jetzt
breit und ruhig dahinwogende, ſegeltragende Strom ſich in die Arme des
Oceans ergießt, iſt die Bildung ſeiner fruchtbarſten Uſer, der Marſchen,
186
R. 46.
gleichſam als wolle er noch zuletzt ſein Leben mit dem ſchönſten Werle= Waſſer des Hochlandes in ſeinem Flußbette, genau ſo klar wie draußen
beſchließen.
Poren und Spalten ſeine Fluth drang, oder an denen er vorüberzog,
Laboratorium=
mancherlei Theilchen abgeſondert oder aufgelöſt, und damit ſeine Waſſer
geſchwängert. Kalk, Thon, Sand und endlich eine Menge animaliſcher lich durch jenes ungeheure Sterben der Infuſorien hervorgebracht, welches
und vegetabiliſcher Ueberreſte, ſowie noch manches Andere, trüben ſeine l fort und fort im Brackwaſſer erfolgt. Jeder Tropfen Meeres, wie Strom=
Strom ruhig genug fließt, als Schlamm zu Boden oder an die Ufer. riger, mitroflopiſcher Thierchen. Die einen können nur leben in dieſem, die
Hiermit hat die Bildung der Marſchen ihren Anfang genommen.
Quellen und Bäche, gewinnt der Fluß an Bildungsmaterial für ſeine ſind aufgehoben, das Sterben beginnt, und während ihre Kieſel= und
von Tag zu Tag neu gebildet und dann, wenn ein tüchtiger Regen lommt, ünd von ungleich geringerer Fruchtbarkeit und Güte als die an der
Mün=
theilts zu Thal geſpült, theils bis in die Baͤche getragen. Das Aller= dung, deren reicher anmaliſcher Gehalt ſie fähig macht, jene üppige
Ve=
meiſte indeß geben dem Fluſſe die mächtigen ſchon gelöſten Maſſen von getation hervorzubringen. Indeß wer weiß es, ob nicht auch jenes fort=
Sand, Lehm und Kalk des niederen Hügellandes und der Ebenen ſeines l währenbe Sterben und Faulen zahlloſer Thierleiber als die Haupturſache
Gebietes. Herrſcht hier lang anhaltendes Regenwetter oder ergießt gar der giftigen Miasmen und der dadurch entſtehenden hartnäckigen
Marſch=
ein Wolkenbruch einmal ſeine Fluthen herab, dann ſieht man die ge= fieber anzuſehen iſt?
ſchwollenen Gewäſſer des Fluſſes weit und breit, ja bis hinab zu
meilen=
ferner Mündung gänzlich undurchſichtig, trübe und verſchiedentlich gefärbt.
In der Vollsſprache Nieder=Sachſens heißt das Waſſer dann „muddig.
So geht es im ewigen Kreislaufe vorwärts. War der Stom, welcher
Felſen zertrummern und Landſtrecken verheeren konnte, bei ſeiner Geburt
ſo ſchwach, daß er kaum das kleinſte Steinchen fortzuführen vermochte, ſo
läßt er auch bei ſeinem Ende wiederum das kleinſte Sandkorn kraftlos
fallen. So rauben Quellen und Bäche den Gebirgsbewohnern das Land,
um es den Küſtenbewohnat wiederzugeben, und die breiten Ströme und
das Meer ſenden täglich Mächtige Dunſtmaſſen zum Himmel, die dann in Darmſtadt, wurde 1635 in Folge einer in Marburg gehaltenen
Dis=
als Regen und Thau die Berge netzen, um wieder Quellen und Bäche putation de passione et morte Christi Doctor der Theologie und in
zu ſchaffen.
de länger und ruhiger alſo der Fluß dahinfluthet, je mehr Binnen= grafſchaft Katzenelnbogen.
flüſſe ihm in ſeinem langen Laufe zugeſtrömt ſind und je näher er ſeiner
Mündung kommt, deſto mächtiger werden ſeine Schlammablagerungen, Darmſtadt, 1635 älterer Stadtprediger, dann Hofprediger und
Kirchen=
welche endlich da wo Ebbe und Fluth beginnt, wo überhaupt der Einfluß inſpector bei Landgraf Philipp von Butzbach, 1648 Superintendent und
des Meeres anfängt, ihre größte Bedeutſamkeit erreichen.
Dabei kommen nnn dreierlei Weiſen in Betracht wie das Meer zur
Bildung der Marſchen die Urſache iſt. Zuerſt die mechaniſche. Während bis= 1635 von da aus während der Peſtzeit die Kranken in Darmſtadt, und
her im raſtlos dahin fließenden Strome den feineren Theilchen ſelten viel wurde dann Pfarrer in Wolfskehlen.
Ruhe gegönnt war, ſich lagern zu können, entſtehen jetzt, wo Fluth und
Ebbe zuſammentreten und gegeneinander wirken, gewiſſe Zeitpuukte, in Darmſtadt.
denen alle Strömung ſo gut wie aufgehoben erſcheint, oder in denen doch
die Bewegung des Waſſers ſo langſam iſt, daß dieſes Vieles fallen laſſen heim, 1635 zweiter Stadtprediger in Darmſtadt, 1644 Hofprediger und
muß, was bis dahin mit fortgeriſſen ward. Dieſe Augenblicke nun, älterer Stadtprediger 1655.
„Stauzeiten” nennt ſie der Küſtenbewohner, ſind die wichtigſten Momeute
für die Bildung der Marſchen, und jeder Ruhepunkt zwiſchen Ebbe und
Fluth und wieder zwiſchen Fluth und Ebbe trägt mehr oder weniger bei, ſtadt, 1640 Pfarrer in Umſtadt, 1666.
ſie zu erweitern, wovon wir zum Theil oft nach Jahrhunderten noch die
intereſſanteſten Beweiſe haben. Ein aus gewiſſer Tiefe hervorgeholtes, prediger, 1653.
und bisher unberührtes Stück Marſcherde lönnen wir nämlich, wenn es
gedrocknet iſt, oft in lauter deutliche feine Schichten auseinanderfallen 1655 Hefprediger und älterer Stadtprediger, 1676.
ſehen. Wie bei einem Buche vermögen wir Blatt für Blatt davon
ab=
zuheben, und jedes derſelben erzählt uns von einer ſolchen Stauzeit. Stadtprediger, 1657.
Dagegen in den oberen Marſchen, wohin keine Fluh drang, wo alſo die
Ablagerungen auch gleichmäßiger ſtattfanden, ſcheidet ſich die Erde nicht ſo rer Stadtprediger und dann Hofprediger und älterer Stadtprediger
geblättert, ſondern als gleichförmige Maſſe.
1691.
Eodann wirkt auch chemiſch das Meereswaſſer als ein Agens. Nicht
bloß mechaniſch zertheilte Atome ſo vielfacher Sloffe trüben die Fluthen ſium in Gießen, 1669 Pfarrer in Battenberg, 1676 jüngerer
Stadt=
des Stromes, ſondern auch aufgelöſt und wirklich mit ihnen verbunden prediger in Darmſtadt, 1676.
finden wir ſie in Menge. Ebenſo enthält bekanntlich das Meerwaſſer eine
Menge mineraliſcher Theile, z. B ſalzſaures Natrum, ſchwefel= und ſalz= ſium und ſpäter Rector, dabei ſeit 1676 jüngerer Stadtprediger 1694.
ſaure Talkerde, Kalk Vittererde u. So wie nün ſüße und ſalzige
Fluth zuſammen treten, entſieht ein ch miſcher Ausſcheideprozeß; das aus= dann älterer 1716.
geſchiedene Feſte ſchlägt ſich ebenfalls zu Boden und wird
Sedimentbil=
dung, inſofern es die nöthige Ruhe dazu hat. Auch die Wahrheit dieſes Ginsheim, 1695 jüngerer Stadtprediger, 1700 Pfarrer in Groß=Gerau
„2
Satzes läßt ſich aufs Leichteſte durch ein einfaches Experiment beweiſen.
Haben wir z. B. ein Glas mit Flußwaſſer, namentlich kalkhaltigem, und
ein eben ſo großes mit Seewaſſer gefülli, beide gleich klar und durch= naſium zu Darmſtadt, ſeit 1700 zugleich jüngerer Stadtprediger, 1705
ſichtig wie nur möglich: ſowie wir ſie zuſammen gießen, entſteht ſofort Prediger in Eſſen, 1714 pastor prim. in ſeiner Vaterſtadt Bopfingen.
eine leiſe Trübung, doch nach einer Weile wird das Waſſer wieder klar,
aber am Boden des Glaſes zeigt ſich, als weißlich grauer Niederſchlag, und Kaplan in Großen= Buſeck, 1706 jüngerer, 1716 älterer Stadtprediger
das nun chemiſch Ausgeſchiedene Und erſt recht deutlich wird dieſe Er= 1735.
ſcheinung im Großen. Kryſtallklar gleitet in trockner Sommerzeit das
die Meeresfluth, allein dennoch wo ſich beide vermiſchen an der Mündung
In ſeinem langen Laufe hat der Fluß von allen Körpern, die er des Fluſſes, rollen ewig getrübt die Wogen. Das Gebiet des
Brack=
mit ſich fortwälzte, welche er aneinander rieb, zertrümmerte, in deren ſ waſſers iſt daher das für die Geologie der Marſchen ſo wichtige chemiſche
Die dritte höchſt bedeutſame Wirlung zur Marſchformation wird end=
Fluthen und ſetzen ſich, dem Geſetze der Schwere folgend, ſobald nur der l fluth, iſt belebt und durchwimmelt von Milliarden kieſel= oder
kalkpanz=
anderen nur in jenem Waſſer. Jetzt tritt beides zujammen, das eine
Bei weitem bedeutender aber, als durch die beſtändig rieſelnden l wird ſüßer, das andere ſalziger, die Lebensbedingungen der Thierchen
Marſchen durch plötzliche oder anhaltende Regengüſſe. In ewiger Ver= Kallpanzer die Lagerbänke erhöhen, düngen den Boden ihre gallertartigen
witterung begriffen iſt jedes zu Tag liegende Geſtein, ſei's nun raſcher Leiber. Die Marſchen der oberen, von der Fluth nicht erreichten
Ge=
oder langſamer, je nachdem ſeine Art iſt. Erde und Staub werden ſo genden ſind daher nur aus gröberen Sand= und Tonmaſſen entſtanden
(Schluß folgt.)
Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.
Mitgetheilt von M.
82. Die Darmſtädter Stadtgeiſtlichen.
Fortſetzung)
Erdwin zur Wohnung aus Osnabrück 1632 jüngerer Stadtprediger
demſelben Jahre Pfarrer in St. Goar und Superintendent der Nieder=
Martin Erhthropilus aus Hannover, 1634 Stadtprediger in
Hofprediger bei Graf Johann von Naſſau=Saarbrücken in Idſtein.
Johann Chriſtoph Oſterrod 1632 Pfarrer in Ober=Ramſtadt bejorgte
Georg Hoffmann 1635 während der Peſtzeit Interimsprediger in
Konrad Steinius aus Rauſchenberg, vorher Pfarrer in Rüſſels=
Johann Rosler 1635 dritter Stadtprediger.
Mattheus Gerlach aus Frankfurt 1636 Stadtprediger in Darm=
Bartholomäus Arcularius aus Gleiperg, wurde 1641 Stadt=
Philipp Schloſſer aus Saarbrücken, 1653 Stadtprediger und
„
Johann Chriſtian Wentz, früher Pfarrer in Alsbach, 1655 jüngerer
Johann Georg Mettenius früher Pfarrer in Ickſtadt, 1657 jünge=
Johann Schloſſer aus Saarbrücken, 1695 Präceptor am Gymna=
Johann Otto Gorr aus Gießen, 1665 Lehrer am hieſigen Gymna=
Johann Peter Feuerbach aus Gießen, 1691 jüngerer Stadtprediger,
Eberhard Philipp Zuehl vordem Pfarrer in Gedern, dann in
1730.
Georg Mattheus Weiler aus Bopfingen, vorher Rector am Ghm=
Wolfgang Jacob Praun aus Kempten, 1702 Pfarrer in Alten=Buſeck,
VForhetzung lolat½
Hierzu eine literariſche Beilage von H. L. Schorhopf (Köhler's Büch=, Kunſti= und Muſithandlungl.
Redaction und Verlag:
Eittich'ſche Lofbuchdruckerel.