Darmstädter Tagblatt 1869


09. November 1869

[  ][ ]

Darmſtädter

14

N. 45.

Dienſtag den 9 November

186D.

Das Frags und Anzeigeblart, die Verlage hierzur, ſowie vos Verordnungsblart kür den Treis Darmiſtaok erſcheinen wöchentlich: Erfferes Ganlſiu. - f. Jeilage
vienſtags und Letteres Vonnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zujammen 2 fl. Auswärts Lann man bei allen Poſtämtern abonniren. In Darmſtadt b=
der
Ervedition. Rheinſtraße Nr. Vneu.-


B e k a n n t m a ch u n g.
Betreſſend: Das Befahren der Schneißen und Waldwege in den Domanial=Waldungen
der Oberſörſterei Nieder=Ramſtadt.

Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß das Befahren der Schneißen und
Waldwege, welche nicht als Vicinalſtraßen dem öffentlichen Verkehr überlaſſen ſind, in den Doma=
nial
=Waldungen der Oberförſterei Nieder=Ramſtadt mit beladenen und leeren Laſtwagen, ausgenommen
wenn damit in den Domanial=Waldungen erkaufte Forſtproducte weggebracht werden ſollen, bei Ver=
meidung
der geſetzlichen Strafe verboten iſt.
Nieder=Ramſtadt, am 4. November 1869.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.
Löwer.
7420)

Verſteigerungen.

Verſteigerung von Eiſenwaaren.
Mittwoch den 17. Rovember 1869 Vormittags
von 9 Uhr an ſollen die auf dem Hammerwer.
der Geſellſchaft Rhein=Main=Lahn in Steinbach
bei Michelſtadt befindlichen fertigen und halb=
fertigen
Waaren, insbeſondere eine große Anzahl
Wagenachſen mit Büchſen, Gußräder für Eiſen=
bahnrollwagen
, mehrere Eiſenbahnrollwagen, guß=
eiſerne
Ofentheile, Kochgeſchirre, Keſſel für chemi=
ſche
Fabriken, Schraubenſpindeln, circa 70 Centner
gußeiſerne Brunnendeicheln, circa 400 Centner
ſchöne Gußwaaren, circa 15 Centner Schaar,
Sech, Büchſenplatten und Radſchuh u. ſ. w. zur
Verſteigerung kommen.
Die Verſteigerung findet auf dem Hammerwerk
ſelbſt unter den dabei bekannt gemacht werdenden
Bedingungen ſtatt.
Im Falle der Nichtbeendigung der Ver=
ſteigerung
am erſten Tage wird dieſelbe am
18. November Vormittags 9 Uhr fortgeſetzt.
Darmſtadt, am 4. November 1869.
Großherzogliches Stadtgericht Darmſtadt.
Piſtor,
Holzapfel,
7421) Stadtrichter. Stadtgerichts=Aſſeſor.

Bordeaux,

1865r Margaux
per Flaſche fl. 1.12 kr.
Hedoc
fl. - 42 kr.

1865r Chateau Hargaux
fl. 1. 45 kr.
1864r
fl. 5. 30 kr.
Leoville ,

Franzöſiſche Champagner von Most u. Chan
dan in Epernay, Roederer in Rheims ete.,
ſowie mein fehr reiches Lager in ausländiſchen
Weinen & Spirituosem, für deren
Aechtheit garantire und worüber Preis=Courante
abgebe, halte beſtens empſohlen.
Friedrich Eichberg.
Großherzoglicher Hof=Lieferant.

6560) Zwei Banplätze von 100 auch 200
Klftr. Gartenland werden verkauft. Gardiſtenſtr. 16.
Eine lucrative Liquourſahrik
in Frankfurt a. M. mit ausgedehnter Kund=
ſchaft
und allen nöthigen Pastagen und Uten=
ſilien
iſt unter annehmbaren Bedingungen aus
freier Hand zu verkaufen. Briefe sub W. V.
789 an die Annoncen=Expedition von
G. L. Waube & Comp. in Frank=
17268)
furt a. M.
7184) Zu verkaufen: 2½ Pferdelraft
Maſchine, 3½ Pferdekraft (neu) Keſſel dazu.
Frankfurter Straße 32.
7291) Neckarſtraße Nr. 26 parterre iſt, Aus=
zugs
halber, ein noch gut erhaltenes Clavier
billig zu verkaufen.

7293) Zwei Fenſter mit Nahme 52½ hoch
24¼ breit, abzugeber Rheinſtr. 35.
7299) Ein ſehr ſchöner Herrn Winter=
Rock (Ueberzieher) iſt billig zu verkauſen.
Wo? ſagt die Expedition.
7345) Die erwartete Sendung
Prima Patent=Roisstärke
iſt angekommen.
Aug. Graß.

7422)
Bekanntmachung.
Mittwoch den 10. November l. J.,
Vormittags 11 Uhr, ſoll auf dem hieſigen
Rathhauſe das Brechen und Anfahren von Ba=
ſaltſteinen
aus den Brüchen von Roßdorf und
Gundernhauſen öffentlich an die Wenigſtnehmen=
den
vergeben werden.
Darmſtadt, am 8. November 1869.
Das Stadtbauamt Darmſtadt.
Hechler.

7179)

Feilgebotenes.
Blattpflanzen

Besten Englischen blauen Dachschiefer

Port Hadoe

zu den billigſten Preiſen in jeder gewünſchten Quantität und den begehrteſten und vortheilhafteſten
Dimenſionen, ebenſo.
Englischen Portland-Cement
ſtets friſcher Anfuhr von der anerkannt ausgezeichnetſten Marze
J. B. White Brothers
empfiehlt die Baumaterialien=Handlung von
de Eiien H. Trip,
1264)
Utrecht und Rotterdam.

Punesch=Bischoff=Eegenz, Kum, Argc, Malaga,
7333
Bischofk, ſovie alle Sorten Liqueure.

Chocolade,
Ludwigsplatz Nr. 3.

D6.
REImSIO8

in verſchiedenen Sorten
Cacoigna & Thee
empfiehlt
Th. Amend.

A5AA
B.
REIRLaTTRGATTOOT

für kalte und warme Zimmer in außergewöhnlich
reicher Auswahl empfiehlt zu billigſten Preiſen
Bust. Lanhitz,
Nieder Ramſtädter Straße Nr. 51.

Großbieberauer (von L. Schönberger Söhne).
per Flaſche 7 kr.
Wiener=Bier von J. B. Moritz in Mainz)
8 kr.
Letzteres bei Abnahme von 12 Flaſchen 7½ kr. - 1fl. 36 kr.
in beſonders feiner, glanzheller und abgelagerter Qualität mit reichem Monſſeux
iſt nun in Verkauf genommen und kann ich beide Sorten in jeder Hinſicht beſtens empfehlen.
Beide Sorten gebe auch
79 ¼
G
VTILAII NNIe,
3 in halben Flaſchen ab.

46

[ ][  ][ ]

174

N.45

Wandkalender fur 1800 zum Hausgebrauch.
Weiße nnaufgezogene 3 kr. Aufgezogene 6 kr. Desgl. grüne 4 und 8 kr.
Derſelbe enthält außer einer Genealogie des Großherzoglichen Hauſes zwei Münzberech=

O nungs=Tafeln für Silbergroſchen, Thaler und Kronthaler, ſowie Centimes und
O Fraucs. - Zu haben in der Buchdruckerei von
Cr. LangRes.

900
ALAauue
RGzee

Nasa

Allen an kalten Fußen Leidenden
empfehle ich meine waſſerdichten Gummi=Sohlen in jeder Größe zur geneigten Abnahme.
G. H. Walb.

7347) Ich empfehle mich mit meinen beſten
Qualitäten
Lebkuchen
von bekannter Güte im Großen, ſowie im Kleinen
täglich friſch.
Schloßgaſſe Nr. 22. Georg Delp.
7341) Große Bachgaſſe Nr. 4 iſt ſehr ſchö=
nes
Welſchkorn zu verkaufen.
7342) Neue Bamberger Tafel=
Zwetſchen, ſehr ſchöne ſüße Frucht,
9 kr. per Pfd., im Centner billiger
empfiehlt
Carl Manck,
obere Eliſabethenſtraße 6.
7344) Zur Ball=Saiſon erlaube auf eine
ſchöne Auswahl eleganter und preiswürdiger
Vo.
Ball-Coiſtures
aufmerkſam zu machen.
Ernſt Ludwigs=
Platz Nr. 2. Marie Dirnſtill.
1349) 69=
LUdwigshöhe
Ueberrheiner Traubenmoſt
J. Lrey.
7351) Ein neues Haus (beſter Lage), großer
Hof, großer Hinterbau, mit Dampfbetrieb, großer
Garten. Rent.: 38,000 fl. zu verkaufen. Das
Nähere in der Expedition.
7352) Ein faſt neuer Kleiderſchrank und
ein Waſchtiſch ſind zu verkaufen.
Teichhausſtraße 12.
7356) Häringe, ſehr groß, per Stück3 kr.
bei
J. C. Hüter, Langegaſie 18.

7360

den und Anisgehackenes
empfiehlt täglich friſch.
Thoodor Amend, Ludwigsplatz 3.

7364) Mühlweg Nr. 19 iſt ein noch wenig ge=
brauchter
Stoßtrog und ein Pflug zu verkaufen.
7424) Heinheimerſtraße 15 wird eine Kaute
Kehrigt und Torfaſche billig abgegeben.
7425) Ein in Frankfurt a. M. ſeit
langen Jahren beſtehendes
pye,
4 e=
ſeines
Ciga- cen.Detail-Geschäft
iſt unter ſehr günſtigen Bebingungen
zu verkaufen. Frank. Offerten sub T. W. 751
an die Annoncen=Expedition der Herren G. L.
Daube & Comp. in Frankfurt a. M.
7426) Ein vollſtändiges Bett iſt billig zu
verkaufen. Rheinſtraße Nr. 47. 4. Stock.

Wetkerauer Gänſe.
Donnerſtag Abend den 11. d. Mts. trifft
die erſte Sendung von den fetten H
Wetterauer Gänſen im Gaſthauſe;
zur Roſe ein.
[7427

7428) Zwei Grundſtücke zu verkaufen:
Flur. Nr. ⬜Klfir.
36 14 474 Wieſe, die Schneidwieſe,
13 148 436 Acker am Pfungſtädter
Weg.
Hermann Jacobi in Beſſungen ertheilt
nähere Auskunft.
Schaffner,
Gardiſtenſtraße Nr. 7.

6949) Ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Karlsſtraße Nr. 51.
7113) Ein gut möbl. Zimmer Grafenſtr.1 nächſt
der Promenade zu vermiethen u. gleich zu beziehen.
7130) Ein möbl. Zimmer, Bleichſtraße 9.
7133) Zwei ſehr ſchöne unmöblirte Zimmer,
gleich beziehbar, zu vermiethen. Wilhelmsſtraße
Nr. 68 parterre
7219)
Mühlſtraße Nr. 25.
Zwei Logis beſtehend jedes mit 2. Zimmer,
Cabinet, Küche, Keller und Bodenraum und allen
Bequemlichkeiten an ruhige oder Kinderloſe Fami=
lien
zu vermiethen und ſogleich zu beziehen.
7272) Beſſunger Carlſtraße Nr. 83 iſt ein
freundliches Zimmer mit Möbeln zu vermiethen.

Vermiethungen.
6260) Ein großes ſchön möblirtes Zim=
mer
iſt zu vermiethen. Kiesſtraße Nr. 10I.
6752) Ein möblirtes Zimmer Eliſabethen=
ſtraße
Nr. 18. Ausſicht auf die Wilhelminenſtr.
6942) Bleichſtraße 38 ein möblirtes
Zimmer an einen ledigen Herrn zu vermiethen.
Auf Verlangen kann Frühſtück und Bedienung
gegeben werden.
6943) Ein möblirtes Zimmer für einen oder
zwei Herrn. Mühlſtraße 66. an der Kapelle.

v22) dedione An d vdn Aae i
H ſchöne freundliche Stuben, möblirt, zu ver=
E miethen. Näheres 1 Treppe hoch.
(4

RNNArAnAAAAANArnAtrAaaani
7300) Bei Hofglaſer Brunner ſind im
Seitenbau zwei ſchöne Zimmer zu vermiethen
und gleich zu beziehen.
7303) Kiesſtraße Nr. 40 nächſt der Nieder=
Ramſtädterſtraße ein freundliches Logis, drei
Zimmer parterre mit allem Zugehör.
Daſelbſt ein Manſarden=Logis, 1 Zimmer mit
zwei Cabinetten mit allem Zugehör. Beide Lo=
gis
können auch zuſammen gemiethet werden.
7370) Eiu freundliches Zimmer n. Cabinet
iſt mit oder ohne Möbel zu vermiethen.
Rheinſtraße 33 neu Hinterbau.
7429) Ein großes möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
. Caſinoſtraße Nr. 15 dritter Stock.
7430) Carlsſtraße Nr. 34 parterre 2möblirte
Zimmer für einen Herrn 1. Dezember zu beziehen.
7431) Ein freundlich möblirtes Zimmer zu
vermiethen. Schützenſtraße Nr. 16.
7432) Pancratiusſtraße Nr. 40 Stube und
Cabinet zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
Geſittete junge Mädchen geſucht.
6786
Frommann am; Bünle.

7387)
Erchnologiſche Vorträge.
Dritter Vortrag, Donnerſtag den 11. November Abends 6 Uhr im Saal
der höheren Töchterſchule in der Grafenſtraße. Ueber Marmor= amp; Stein=
ſchleiferei
; von Herrn Direktor R. Ludwig.
Der Zutritt zu den Vorträgen iſt unentgeltlich. Die Mitglieder des Gewerbvereins mit ihren
erwachſenen Familien=Angehörigen bedürfen hierzu keiner beſonderen Eintrittskarten. Nicht= Mit=
glieder
des Gewerbvereins haben ſich mit Karten zu verſehen, welche auf dem Büreau des Großh.
Gewerbvereins (Rheinſtraße, 2r Stock des Bechtold'ſchen Hauſes) gratis abgegeben werden können.
Der Vorſtand des Lokalgewerbvereins.
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Aöd0UuAAah.

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4
4

Einem hieſigen wie auswärtigen Publikum zeige hiermit ergebenſt an, daß 4
ich auf vielſeitiges Verlangen, neben meinem Markt=Geſchäft in meinem Hauſe 4
Holstrasse Hr. 23. oine Gemüschandlung
errichtet habe, und wird es mein eifrigſtes Beſireben ſein, durch ſtets friſche
und ſchöne hießige wie ausländiſche Waare meine geehrten Kunden zu be=
friedigen
.
K. Gottmann,
Großherzogliche Hof=Gemüſelieferantin.
A 7389)

4a.
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2090 4=
14
49ALeAAL.
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24
JAohalRtnt ununnanunnnurznr4onnn
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Heſſiſche Ludwigs=Eiſenbahn=Geſellſchaft.
E

Hk.
Mit dem 1. November d. J. tritt für den Verkehr unjerer Stationen Bingen,
Sa
4
4
Mh Mhithy Mainz, Worms, Alzeh, Darmſtadt und Aſchaffenburg mit den Statio=
14½⁄₈
41)

We,nen der Niederländiſchen Staats=Eiſenbahn Rotterdam, Amſterdam u. Dort=
recht
via Cöln=Venlo=Moerdhk ein neuer Tarif in Kraft. Derſelbe iſt bei unſeren ge=
nannten
Stationen ſowie unſerer Druckjachen=Verwaltung einzuſehen und zum Preiſe von 6 kr.
[7393
käuflich zu erhalten.
Der Verwaltungsrath.
Mainz, den 28. October 1869.

[ ][  ][ ]

N. 15

175

7331)

J. Widmann, Ludwigsplatz.
empfiehlt zur geneigten Abnahme Thee, Chocolade, Cacvigna von gewohnter Güte und
Reinheit billigſt; gemiſchte Theeſpitzen, ſehr fein ſchmeckend per Pſd. fl. 1. 36 kr., Caffee=,
Himbeer=, Quitten= K; Vanille=Liqueur per Schoppen 30 kr. Ferner feinſtes Räucher=
werk
aller Art. Papier=Fayard, beſtes Froſtmittel, ungariſche Bartwichſe, Coldeream
mit Glheerin, Seifen, Pommaden, Haaröle, nach Wunſch; die feinſten Extraits und Bouquets
aller Blumengerüche, Esshouquet, das Engliſche weit übertreffend; Darmſt. und Cölniſche Waſſer
nebſt allen erdenkbaren Toilettengegenſtänden ꝛc. ꝛc.
Neu angekommen: Engl. Patentwaſcheryſtall, 1 St. 3, 6 St. 15 kr., Boraxſeife 16 kr.
7397) Die verehrlichen Mitglieder der hieſigen Schillerſtiftung werden hiermit auf Mittwoch,
den 10. d., Nachmittags 3 Uhr in den Saal des Ghmnaſiums dahier zu der jährlichen allge=
meinen
Verſammlung, in welcher der Verwaltungsbericht erſtattet und eine Neuwahl des
Ausſchuſſes vorgenommen werden ſoll, ergebenſt eingeladen.

Darmſtadt. den 6. November 1369.
Der Vorſtand.
B
Heſſiſche Ludwigs=Eiſenbahn=Geſellſchaft
Vom 8. l. Monats an erleidet der Fahrplan auf unſerer Strecke Worms=
H resp. Roſengarten=Bensheim gegen den jetzt beſtehenden folgende Modi=
ſicationen
:
a) In der Richtung von Worms nach Bensheim:
Bensheim an 7 Uhr 5 Min. früh,
Roſengarten ab 6 Uhr 30 Min. früh,

9 25 Vorm., 10 Vorm., 1 30
Nachm. 2 5 Nachm., 5 10 5
45 35 Abends 8
10 Abends.
b) In der Richtung von Bensheim nach Worms: ab 7 Uhr 50 Min. früh, Roſengarten an 8 Uhr 25 Min. Vorm., 10 45 Vorm., 11 20 2 55 Nachm, 3 30 Nachm., 6 40 Abends, 7 15 Abends, 8 50 9
25

7433

Mainz, den 5. November 1869.

Der Verwaltungsrath.

7434)

Geſchäfts=Verlehung.
Mit der ergebenen Anzeige. daß ſich mein Geſchäftslokal von heute ab im Hauſe des Herrn
Mutſchler, große Ochſengaſſe Nr. 9, befindet, erlaube mir zugleich mein Lager in Meſſern,
Scheeren, chirurgiſchen Inſtrumenten jeder Gattung in empfehlende Erinnerung zu bringen.
Das mir ſeither geſchentte Vertrauen werde durch prompte, reelle Bedienung wie bisher zu erhalten
ſuchen.
G. Behrmaun,
chirurchiſcher Inſtrumentenmacher und Meſſerſchmied

4062)

Karlsruher

von L. Wolff a Sohn, Hoflieferanten in Karlsruhe.
Daſſelbe beſteht aus den feinſten belebenden und ſtärkenden Theilen der Pflanzenwelt und
iſt in einem ſo glücklichen Verhältniß verbunden, daß es nicht nur als angenehmſtes Riech=
waſſer
, ſondern auch als vortreffliches Unterſtützungsmittel bei Kopfwehe, Zahnſchmerzen u. ſ. w
allen ähnlichen Produkten mit Recht vorgezogen wird.
Preis per Glas 30 kr. und 18 kr.
In Darmſtadt bei
Wh. Schüfer, Hoftheater=Friſeur. 9

Ludwigsplatz, neben Herrn Kaufmann Roſenheim.
CzuuunaaaararrrntmarnirraagiryrziuriIm
Chemiſches Laboratorium in Darmſtadt.
4355)
In dem Laboratorium des Unterzeichneten werden alle für den Produkten=, Metall= und
Waaren=Handel, für Bodenkultur und landwirthſchaftliche Gewerbe, für den Fabrik=, Gewerbe=
Bergbau=, Salinen= und Hüttenbetrieb geforderten chemiſchen Unterſuchungen ausgeführt.
Dr. W. Hallwachs, Hügelſtraße J 47.
499)
Ueber Bremen, Hamburg & Liverpool

erhalten Auswanderer durch mich mit den an dieſen Plätzen abgehenden Dampf= 8 Eegel=
ſchiffen
beſte und billigſte Beförderung, frei ab hier oder jeder anderen Eiſenbahnſta tion.
Paſſagiere, welche Schiffsbillets von Amerika erhielteu, werden von mir ſammt Reiſegepäck
zu den für Auswanderer beſtehenden ermäßigten Preiſen expedirt.
Gelder, Güter 8 Packete werden durch mich nach allen überſeeiſchen Plätzen und Groß
Britannien beſtens beſorgt und die
Einkaſſirung von Geldern mittelſt Vollmachteu oder Anweiſungen auf jedem Platze der.
Vereinigten Staaten übernommen.
Carl Gerschlauer,
Darmſtadt.
obrigkeitlich conceſſionirter Haupt=Agent.

.

Bücher-Colporteure,
welche in jeder Beziehung ſolid und thätig ſind,
ſinden unter glänzenden Bedingungen ſo=
fortige
Anſtellung in der Buchhandlung von
7435)
A. Werther in Stuttgart.
7247) Ein tüchtiger Holidreher findet dau=
ernde
Beſchäftigung. Frankfurterſtraße 32.
Gambrinus-Verein.
Am letzten Sonntag den 7. dſs. tranken wir
bei Hrn. Bauer in Eberſtadt (Mühlhal) ein
ausgezeichnetes Glas Bier, und halten wir
es für Pflicht, die Mitglieder des Vereins darauf
aufmerkſam zu machen.
7436)
Der Vorſtand.
2 ſFin bedeutendes Buch= u. Antiqua=
3 E riats=Geſchäft in Frankfurt
d. M. ſucht unter günſtigen Bedingungen einen
jungen Mann als Lehrling zu engagiren, der
gute Schul= oder Ghmnaſial=Bildung beſitzt.-
Franco=Offerten sub N. S. 752 befördert die
Annoncen=Expedition von G. L. Daube &Em; Co.
in Frankfurt a. M.
7438) Geſucht wird in einen kleinen Haus=
halt
gegen guten Lohn eine Köchin, die einige
Kenntniß in der franzöſiſchen Sprache beſitzt.
Näheres Mathildenplatz Nr. 3.
7439) Von einer anſtändigen, ganz ſtillen Fa=
milie
wird bis Februar oder Mäaz k. J. ein Logis
von 3 4 Zimmern nebſt Küche geſucht.
Näheres durch die Exp. d. Bl.
7440 Es wird ein Theilhaber zu einem Platz
in der zweiten Logenreihe geſucht. Ludwigſtr. 2.
7441) Ein junger Mann, welcher gut ſer=
viren
kann, ſich auch andern Arbeiten unterzieht,
gute Zeugniſſe beſitzt und gut zu empfehlen iſt,
ſucht alsbald eine ähnliche Stelle.
Näheres bei der Expedition d. Bl
RTAALAAALog
M
Publicttat. M=
9 7
Anzeigen aller Art werden beſorgt 5
65
mit: Schnelligkeit Erſparniß von 2.
0 Porto und Speſen, ſowie eigener Müh=
5 waltung - Gratisbelege - Rabatt
ihe=
3 bei größeren Aufträgen Discretion. 2
8
G
LT- Special=Contracte mit beſonders
2³
günſtigen Bedingungen bei Uebertra
8
6
gung des geſammten Inſertionsweſens.
3 9
6
9
Sachſe &am; Co. in Leipzig,
4¾
Fx
g
Zeilungs=Ainnoncen-Expedikion.
2 6

Filialhandlungen in:
Vern - Stuttgart Caſſel.
Ex Annahme von Inſeraten für
die Allgemeinen Anzeigen der Gar=
tenlaube
: Auflage 250,000 Exempl.

Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag. 9. Nov. Abonnement suspendu.
Feſtſpiel. Dichtung von Ernſt Pasqus; Muſik
von Gg. Banger. Hierauf neu einſtudirt:
Jeſſonda. Oper in 3 Akten mit Ballet; Muſik
von Spohr. Anfang 6 Uhr.
Donnerſtag, 11. Nov. 9. Vorſt. im 3. Ab.:
Kanonenfutter. Luſtſpiel in 3 Akten von
Jul. Roſen. Hierauf: Durch's Schlüſſel=
loch
. Poſſe mit Geſang in 1 Akt von Salingrs.
Freitag, 12. Nov. 10. Borſt. im 3. Ab.:
Der Wildſchütz. Komiſche Oper in 3 Akten;
Muſik von Lortzing.

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176

Darmſtädter hiſtoriſche Rleinigkeiten.
Mitgetheilt von W.

N. 45.

82. Die Darmſtädter Stadtgeiſtlichen.
In Nr. 55 haben wir das Verhältniß der hieſigen Stadtgeiſtlichen
in früherer Zeit auseinandergeſetzt, und erzählt, daß ehedem 1. der Superin=
tendent
2. der Archidiaconus 3. Subdiaconus fungirten, und daß die
Diaconen' benannte Geiſilichen durch eine Verfügung Georgs II. vom
Jahr 1631 Stadtprediger= genannt wurden. Ebenſo haben wir erzählt,
wie ſich die Geiſtlichen in die einzelnen kirchlichen Functionen zu theilen
hatten. Heute wollen wir unſern Leſern die Geiſtlichen, die im Laufe der
Zeit hier fungirt haben, namentlich vorführen. Zunaͤchſt ſeien es die
Superintendenten, welche wir in ihrer Reihenfolge vorführen wollen.
1. Peter Volz. Er erſcheint ſchon im Jahr 1561 als Pfarrer in
Darmſtadt, und wurde wie es ſcheint 1567 Superintendent. Er ſtarb 1578.
2. Johannes Angelus, 1571 Pfarrer in Groß=Gerau, 1578 Supe=
rintendent
. Er ſtarb 1608.
3. Heinrich Leuchter, 1586 Prediger zu Kirtorf, 1588 Pfarter und
Superintendent in Marburg, 1605 Hofprediger hier, 1608 Superinten=
dent
. Er ſtarb 1623.
4. Johann Bietor, 1598 Pfarrer in Godelau, 1608=Hoiprediger
hier, 1623 Superintendent. Er ſtarb 1628.
5. Tobias Plauſtrarius, 1596 Diaconus in Großbieberau und
Prediger in Werſau, 1598 Pfarrer in Anuerbach, 1615 in Zwingenberg,
1622 in Oppenheim, 1626 wieder in Zwingenberg, 1628 Superintendent
in Darmſtadt. Er ſtarb 1632.
6. Simon Leisring, 1627 Hofprediger in Marburg, 1628 Hof.
prediger in Darmſtadt und 1633 zugleich Superintendent. Er ſtarb 1635.
7. Konrad Greber, 1624 Subdiacon in Marburg, 1632 Ober= Stadt=
pfarrer
hier, 1634 Superintendent in St. Goar, 1635 Superintendent
hier. Er ſtarb 1667.
8. Balthaſer Mentzer, 1640 Profeſſor in Marburg. 1650 Pro=
feſſor
in Gießen, 1652 Oberhofprediger und Superintendent in Darmſtadt.
Er ſtarb 1679.
9. Abraham Himkelmann, 1672 Rector zu Gardelogen, 1675 zu
Lübeck, 1685 Diaconus an der Nicoleilirche zu Hamburg, 1688 Supe=
rintendent
und Oberhofprediger hier, 1689 Prediger an der Katharinen=
kirche
in Hamburg, als welcher er 1695 ſtarb.
10. Johann Ulrich Wild, 1670 Pfarrer in Lautereck, 1676 in
Eßlingen, 1689 Oberhofprediger und Superintendent hier. Er ſtarb 1691.
11. Johann Chriſtoph Bielefeld, 1686 Pfarradjunkt in Delitzſch,
1692 Oberhofprediger und Superintendent hier, 1705 Superintendent in
Gießen. Er ſtarb 1727.
13. Johann Heinrich Gebhard 1689 Pfarrer in Oberweiſel,
1705 Kaplan in Butzbach, 1715 Oberpfarrer daſelbſt, 1716 Superinten=
dent
hier. Er ſtarb 1729.
13. Friedrich Andreas Panzerbieter, 1708 Diacon in Erbach,
1713 Pfarrer in Hanau, 1727 Superintendent in Eichfeld, 1730 Supe=
rintendent
hier.
14. Johann Conrad Lichtenberg, 1716 Pfarradjunkt und dann
Pfarrer in Neunkirchen, 1729 in Ober=Ramſtadt, 1745 in Darmſtadt,
1749 Superintendent. Er ſtarb 1752.
15. Friedrich Wilhelm Berchelmann, 1711 Hofdiaconus in
Erbach, 1714 Pfarrer in Bensheim, 1716 Hofprediger in Darmſtadt,
1756 Oberhofprediger, 1752 Superintendent. Er ſtarb 1754.
16. Johann Hector Dietz, 1728 Prediger in Frankfurt, 1732 Frei=
prediger
an der Hoflirche, 1735 zweiter Stadtpfarrer, 1743 zweiter Hof=
prediger
, 1755 erſter Hofprediger, 1757 Superintendent, welche Stelle er
1763 quittirte. Er ſtarb 1780.
17. Johann Balthaſer Weitz, 1738 Prediger in Caſſel, 1745 Ober=
prediger
in Schotten, dann Inſpector in Alsfeld und 1760 Guperintendent.
Er ſtarb 1780.
18. Johann Friedrich Daniel Olf, 1747 Feldprediger, 1750 Bicar
in Pjungſtadt, 1751 dritter Stadtprediger in Darmſtadt, 1759 zweiler,
1773 erſter, 1700 Superintendent. Er ſtarb 1801.
19. Chriſtian Heinrich Zimmermann, 1769 Pfarrer in Allen=
dorf
a. d. L., 1770 in Bickenbach, 1800 in Pfungſtadt, 1892 Superin=
tendent
. Er ſtarb 1806.
20. Georg Wilhelm Peterſen, 1775 Hofdiaconus in Darmſtadt,
1787 Hofprediger, 1806 Superintendentur=Vicar. Er ſtarb 1816.
Unſerer Zeit gehört die Wirlſamkeit folgender Superintendenten an:
Karl Friedrich Heinrich Schwab k. Karl Philipp Wihlhelm Köhler ſ.
Johann Anton Reuling J. Karl Zimmermann.
Die Stadtprediger, früher alſo Diaconen und Subdiaconen!
genannt, waren folgende:
Tobias Wagner 1589.
Johannes Hirſchwig 1589.

Emanuel Caldenbach 1559.
Anaſtaſius Reuß 1585 und noch 1597 Diaconus.
Johannes Voltzius 1609 Diaconus 1617.
Jobannes Schatt 1612 Subdiaconns.
Hieronhmus Gerhardi aus Darmſtadt, 1617 noch Subdiaconus,
dann Archidiaconus, 1628 Pfarrer in Zwingenberg.

Johannes Mylius 1626 Subdiaconus.
Chriſtian Hebenſtreit ans Lauingen, war erſt Pfarrer in Nida,
dann in Darmſtadt, wo er 1632 ſtarb als älterer Stadtprediger.
Marius Huber aus Ulm, erſt Prediger in Langenſchwalbach, 1628
Subdiaconus in Darmſtadt, 1631 Pfarrer in Bieberau.
Joachim Seger aus Paſewalk in Pommern 1632 - 1635 Stadt=
prediger
in Darmſtadt.

GFortſetzung folgt.)

Verſchiedenes.

An die Luſlbarkeiten wegen der Geburt eines Prinzen, welche 1715
in Petersburg Statt fanden, reihte Peter der Große eine Art Carneval,
welches zugleich eine tiefer liegende politiſche Abſicht hatte. Vom Czaar
waren nämlich die patriarchaliſche Würde und die damit verbundenen
großen Revenüen auf die Krone übertragen worden, und es galt nun,
die neue Einrichtung beim Volke zu empfehlen. Dieß geſchah, wenn man
die alte mißliebig machte und namentlich auf den Patriarchen, ſowie er
bisher ausſah, den zu allen Zeiten wirkſamen Schein des Lächerlichen
warf. Man kleidete den Hofnarren Sotof, einen Mann von 84 Jahren,
der bei dieſer Gelegenheit mit einer muntern raſchen Wittwe von 34 Jahren
vermählt werden ſollte, wie einen Patriarchen an. Die Hochzeit dieſes
ſeltſamen Paares wurde mit einer Maskerade von ungefähr 409 Per=
ſonen
beiderlei Geſchlechts gefeiert, wovon je vier und vier eigene Trachten
und eigene muſikaliſche Inſtrumente hatten. Zu Hochzeitbittern hatte man
die vier größten Stotterer im Reich auserſehen; die vier Läufer waren
die vier unbeholfenſten fettſten und podagriſchſten Kerle, die man auf=
treiben
konnte. Die Brautführer, Aufſeher und Tafelwärter waren ſtein=
alte
Männer, und der Prieſter, der die Trauung verrichtete, war über
hundert Jahr alt. Die Proceſſion die beim Palaſt des Czaars anhub,
und von da über den zugefrornen Strom nach der großen Kirche beim
Rathhaus ging, geſchah in folgender Ordnung. Erſt kam ein Schlitten
mit den vier Läufern, dann einer mit den vier Stammlern, und ſo fort,
andere mit den Brautführern, Wärtern ꝛc. Hierauf folgte der Knees
Romadanofski, der in dieſer Farce den Lzaar ſpielte, er ſtellte eine Art
von König David vor, hatte aber ſtatt der Harfe eine Leher, die mit
Bärenpelz überzogen war, in der Hand. Weil er hier die vornehmſte
Perſon vorſtellen ſollte, ſo hatte man ſeinem Schlitten die Form eines
Thrones gegeben, und er ſelbſt hatte eine Davidskrone auf; an die vier
Ecken des Schlittens hatte man vier Bären gebunden, welche Bedienten
vorſtellten, ein fünfter ſtand hinten auf und faßte mit ſeinen Pfoten den
Schlitten, dieſe Bären reizte man beſtändig mit Stacheln, ſo daß ſie mit
ihrem beſtändigen Brummen ein recht fürchterliches Getöſe machten.
Hierauf kamen Braut und Bräutigam, auf einem ſehr erhabenen, aus=
drücklich
hierzu verfertigten Schlitten. Auf dem Schlitten waren überall
Liebesgötter angebracht, wovon jeder ein großes Horn in der Hand hielt.
Auf dem Kutſcherſitz ſaß ein Widder mit ungeheuren Hörnern und hinten=
auf
ſtand ein Ziegenbock mit einem ähnlichen Kopfputz. Auf dieſe folgte
eine Menge Schlitten, die von allerlei Thieren gezogen wurden, als:
Widdern, Böcken, Rehböcken, Bullen, Bären, Hunden, Wölfen, Schweinen
und Ejeln. Hierauf kamen viele ſechsſpännige Wurſtſchlitten mit den ge=
hörigen
Geſellſchaften. So wie der Zug anhob, wurden alle Glocken der
ganzen Stadt geläutet, und die Trommeln des Forts, dem er ſich näherte,
wurden auf dem Wall gerührt; die verſchiedenen Thiere wurden mit Ge=
walt
zum Schreien gebracht, und die Geſellſchaft klimperte, raſſelte und
klapperte mit ihren Inſtrumenten, wodurch, wie man ſich vorſtellen kann,
ein Getöſe entſtand, das alle Beſchreibung übertrifft. Der Czaar mit
ſeinen drei Begleitern, dem Prinzen Menzikoff, dem Grafen Apraxin
und Bruce, waren wie Frießländiſche Bauern gekleidet, jeder mit einer
Trommel. Von der Kirche ging der Zug wieder zurück nach dem Palaſt,
wo ſich die Geſellſchaft bis um 12 Uhr des Nachts beluſtigte, da ſie denn
in derſelben Ordnung bei Fackeln die Neuvermählten nach ihrer Wohnung
begleitete. Dieſer Carneval dauerte zehn ganzer Tage, in welchen die
Geſellſchaft von Haus zu Haus zog, wo ſie immer kalte Küche und ſtarke
Getränke vorfand, ſo daß während der ganzen Zeit keine nüchterne Seele
in ganz Petersburg anzutreffen war. Den letzten Tag gab der Czaar ein
großes Traktement auf dem Rathhaus, bei deſſen Beſchluß jeder einen
großen Pokal, welcher der doppelte Adler hieß, und eine ſtarke Bouteille
Wein hielt, austrinken mußte.

Nat--ilon und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.