nücht
ir.
. 42.
Frag= und
Dienſtag den 19. October
Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilane yierzu, ſowie das Berordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich: Erſteres Samſtag., i: Beilage
Bienſtags und Ledteres Bonnerſtas. Johrez=Aboinnenren: d- dre Mlätter vujämment 3 fl. Ruswäcts kann man bei allen Vöſtämtern abonniren. In Jarmſtadt bei
r Elition. Mheinirae Ar. A nen.-
6792) Die Stelle eines Octroi=Aufſehers iſt zu beſetzen. Bewerber wollen ihre Geſuche
bis längſtens Mittwoch den 20. d. M. unter perſönlicher Vorſtellung bei uns einreichen.
Orts=
fremde Concurrenz iſt nicht ausgeſchloſſen.
Darmſtadt, den 15. October 1869.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
Verſteigerungen.
6798)
Bekanntmachung.
Nächſten Mittwoch den 29. October d. J.
Vormittags 9 Uhr ſollen Magdalenenſtraße Nr. 5.
verſchiedene noch ganz neue Ackergeräthſchaften,
ein einſpänniger Wagen mit Zugehör, ein
Pfuhl=
faß, ein 8 Jahr altes, ſehr ſtarkes und
fehler=
freies Stutenpferd, Klee= und Wieſenheu, Korn
und Hafer, Korn= und Haferſtroh, ſowie eine
Parthie Kartoffeln, ſodann verſchiedene
Herrn=
kleider insbeſondere einen neuen feinen
Uniforms=
rock für einen einjährigen Freiwilligen gegen
gleich baare Zahlung verſteigert werden.
Darmſtadt, den 15. October 1869.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
In Verhinderung des Vorſtehers.
Hax, älteſter Gerichtsmann.
Bekanntmachung.
Nächſten Mittwoch den 20. October d. J.
wird nach Beendigung der Verſteigerung „
Magda=
lenenſtraße Nr. 5
daſelbſt auch ein
zwei=
ſpänniger Wagen mit Leitern und Kartoffel=
Kaſten gegen gleich baͤare Zahlung verſteigt werden.
Darmſtadt, den 16. October 1869.
6928)
P. J. Har.
Verpachtuwg der Buchelmaſt
in den Domanial=Waldungen der Oberförſterei
Nieder=Namſtadt.
Samſtag den 23. October l. J. Vormittags
9 Uhr wird auf dem Forſthaus Eiſernhand die
diesjährige Buchelmaſt in den Diſtricten Spieß,
Gebrannteſchlag, Hinterforſt, Kohlberg, Hainberg,
Billerſtein und Dörnbach gegen Abgabe von
Naturalpacht meiſtbietend verſteigert.
Nieder=Namſtadt, den 12. October 1869
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.
6775)
Löwer.
6329) Hofheim.) Donnerſtag den 21.
d. Mts. Vormittags 10 Uhr wird auf unſerem
Büreau die Umfriedigung eines circa 320 Fuß
langen Theiles der Hospitalgärten mit einer mit
Deckplatten von Sandſtein zu belegenden 25 Fuß
hohen Sockelmaner unter den im Termin ſelbſt
bekannt gemacht werdenden Bedingungen öffentlich
verſteigert werden. Dieſe Bedingungen ſowohl
als der aufgeſtellte Voranſchlag können Dienſtag
den 19. d. Mts. und Mittwoch den 20. d. Mts.
in unſeren Geſchäftsſtunden bei uns eingeſehen
werden.
Hofheim, den 15. October 1869.
Großherzogliches Hospital.=Rentamt.
Dittmar.
Feilgebotenes.
6534) Schöner Bux zu verkaufen.
Nr. 399 Carlsſtraße.
6560) Zwei Bauplätze von 100 auch 200
Alftr. Gartenland werden verkauft. Gardiſtenſtr. 16.
6621)
Neue Kaſkanien
empfiehlt.
G. Amend, vorm. G. Kraus.
für Herren
Canzltieſtetteni
und
0 für Damen
Canzlohuht; empfiehlt
6622)
L6. Lolisgler.
6744) Ich empfehle meine ſelbſtverfertigten
Leder=Stiefel u. Schuhe mit Filz gefüttert
und mit Holzſohlen in großer Auswahl. Auch
werden alle Reparaturen und Sohlen ſchnell
beſorgt bei
F. Schweinsberger, Schuhmachermeiſter,
Beſſunger Huͤgelſtraße Nr. 134.
6623) Neue Laͤmſen, zarthülſig u. hell=
„9e
lochend (ohne zücken)
empfiehlt G. Amend. vorm. G. Kraus.
Schweizer Schmelzbutter
iſt wieder in friſcher Waare eingetroffen und
empfiehlt 32 kr. per Pfd.
6824
Louis Fink neben der Stadtlirche.
Güßer Traubenmoſt
iſt in Zapf genommen per Schoppen 12 kr
6831)
Adam Malz;
Gaſtwirth zur Sonne.
6930)
Moſtwaagen
in Silber, Meſſing; Glas (nach Oechsle) bei
J. Weingarten, Ludwigsſtraße.
rrrauauuuu.
6931) Liebhabern unorthographiſcher
anonhmer Brieſe empfehle ich:
L.. L. gen. 32. F. St. 32.
L. L.
4 Der B. in Frankfurt, der zum L. kommt.
6932) Ein Plattofen mit 2 Löcher billig
zu verkaufen. Runde Thurmgaſſe Nr. 3.
Verkauf von Obſtbäumen.
Aus der Großherzoglichen Domanial=
Baum=
ſchule zu Wallerſtädten können vom 1.
No=
vember dieſes Jahres an mehrere Tauſend Stück
Bäume der beſten Obſtſorten, wie ſolche in dem
erſchienenen Catalog - welcher unentgeldlich zu
haben iſt - näher angegeben ſind, zu folgenden
Preiſen abgegeben werden:
pr. Stück
b. Hochſtämme:
Aepſel L. Sorte ) zuſammen etwa
30 kr.
II. „ 13000 Stück vorräthig . 24 kr.
Birn I. „ desgl. ca.
30 kr.
II. „ 5700 Stück
24 kr.
Aprikoſen
36 kr.
Zwetſchen 1700 Stück, Kirſchen 120 Stück,
Reineclauden, Mirabellen u. Pflaumen
zuſammen ca. 60 Stück
24 kr.
H. Pyramiden= und Spalierbäume in
zweijähriger Veredlung: per Stück
a) Aprikoſen u. Pfirſiche etwa 180 Stück 24 kr.
b) Aepfel= und Birnſtämme, von jeder
Sorte etwa 360 Stück.
18 kr.
Außerdem ſind zu haben:
TrauerweidenHochſtämme
20 kr.
Anmerkung. Die Aepfel= u. Birnjämlinge
und die Weißdornpflanzen ſind dermalen vergriffen.
Beſtellungen können portofrei bei der
unter=
zeichneten Stelle, ſowie bei dem Baumgärtner
Nold und dem Kaſſier und Controleur Landau
zu Wallerſtädten gemacht werden.
Groß=Gerau, den 7. October 1869.
Großherzogliches Rentamt Groß=Gerau.
6933)
S i e b e r t.
6
H
anille Gocolade Bruch
vorzüglichſter Qualität per Zollpfund 28 kr.
Probeſendungen von 1-5 Pfund per Poſt
gegen Nachnahme.
Friedrich Bender,
Domplatz 2 Frankfurt a. M.
6934
Brief=Louverts
mit äußerſt elegant aufgedruckten farbigen
Firmenſtempeln (Erſatz der Siegeloblate)
empfiehlt zu ſehr billigen en gros=Preiſen.
Koch'ſche Briefcouvertfabrik in Angsburg.
2: Solide Agenten werden geſucht.
6935) Reh=8 Hirſchfelle zu Vorlagen,
Kiddleder zu Damenſchürzen, ſowie ſolche
fer=
tig, ferner Gerben und Zubereiten von Pelzfellen
aller Art empfiehlt
K. Juſtus, Weißgerber,
Mühlſtraße 66.
6936) Sehr ſchöne Aprikoſen=u.
Zwet=
ſchen=Bäume bei H. Schubkegel.
6937) Zwei hochgewachſene Sparmana in
Scherben ſind billig abzugeben.
Soderſtraße Nr. 25.
43
R 12.
M. Nene Exportbuchhandlung.
und
Garautie!
*
Außerordentliche Preisherabſetzung
1111 der beſten Bücher 1111
Pracht= u. Kupferwerke, Claſſiker, "
Romane, Belletriſtik ꝛc.
in neuen completen und fehlerfreien Exemplaren
F zu nie dageweſenen Spoltpreiſen „
dem verehrten Publikum nur neue
Geſchäfts=Princip complete und fehlerfreie Werke zu
liefern und im nicht convenirenden
Fall der Bücher dieſelben gegen jedes
beliebige Werk umzutauſchen.
E- Verlepſch die Alpen in Natur und Lebensbildern, neueſte
große Prachtausgabe mit prachtvoll ausgeführten Kupfern in einem
Pracht=
bande mit reicher Goldverzierung nur 3 Rth.
1) Schiller's
ſämmt=
liche Werke, 2) Leſſing's Werke, 3) Göthe's Werke, in Prachteinbänden,
4) Deutſchland, ſein Volk, ſeine Sitten, ſeine Sprache, in Characterbildern
dargeſtellt, Prachtwerk mit vielen Abbild, Trachten aller Bötker
Deutſch=
anid:, Lexicons=Octav, ca. 600 Seiten ſtark, (welches allein im
Laden=
preis 4 Rthlr. koſtet) alle 4 Werke zuſammen nur 6 Rihlr.!
5F- Meyer's neuer großer Hand=Atlas der ganzen Erde. 1868, neueſte
Auflage, in 60 meiſterhaft, ungemein dentlichen, prachtvoll ausgeführten
Karten, jede Karte ein Meiſterwerk, von Ravenſtein, aus dem berühmten
Verlage des bibliographiſchen Inſtituts in Hildburghauſen, nebſt 12 Seiten
ſtatiſtiſcher Erläuterungen, Folio Format, ſauher gebunden nur 6 Thlr.
Feierſtunden. Prachtkupferwerk mit hunderten von feinen Stahlſtichen,
Far=
bendruckbildern, Holzſchnitten, nebſt Text der beſten u. beliebteſten Schriftſteller
der Neuzeit, 3 Bde. Hoch=Quart=Format. Alle 3 Bde. nur 3 Rthlr.!
Caſanova's Memoiren. Beſte deutſche Ausgabe mit ſehr vielen
Illu=
ſtrationen in 17 Bänden, nur 7 Rthlr. - 1) Chakespeare's
ſämmt=
liche Werke. Neueſte deuiſche Ausgabe, in 12 Bänden, mit
feinen Stahlftlichen, in reich mit Gold verzierten Einbaͤnden. 2) Die
Kaiſerbrüder. Hiſt. Roman in 4 Bdr., über 1200 Seiten ſtark; einer
der ſchönſten hiſtoriſchen Romane der Neuzeit (der allein im Ladenpreis
54Rtblr. koſtet) beide Werke zuſammen nur 2 Rthlr. 28 Sgr.
1) Körner's ſämmtliche Werke, vollſtändige Ausgabe in 2 Bdn. 1868.,
Prachteinband. 2) Der Umgang mit Menſchen, Sittlichkeits= und
Klugheitsregeln beim Eintritt in die Welt, eine Schule praktiſcher
Lebens=
weisheit, beide Werke zuſammen uur 1 Rth. — Neneſtes großes
Con=
verſations=Lexicon, vollſtändig von A-3, neueſte Aufl., 1869, in ſehr
ſtarken Bändeu, jeder Band ca. 600Stn. ſtark, nur 2 Rth. 28 Sgr.-
Mexiko, gr. Prachtkupferwerk, ca. 409 Seiten ſtark, mit ſehr vielen
prachtvoll ausgeführten Stahlſtichen, feinſtes Papier, nur 1 Thlr.
Das berühmte Buch der Welt (Stuttgart, Hoffmann), Prachtkupferwerk mit
hunherten von Stahlſtichen und colorirten Küpfern nebſt Text von den
erſten, beſten Schriftſtellern nur 1 Rihlr. 15 Sgr. - 44. Die
Geheimniſſe des Jenſeits, ober das Leben nach dem Tode, die Beruſung
und Befragung der Verſtorbenen durch Zeugenausjagen u. wirklichen
Unter=
redungen mit kürzlich Verſtorbenen urtundlich beſtätigt, 4 ſtarke Bde, nur
40 Sgr.½ — 1) Kaltſchmidt's Fremdwörterbuch, neueſte Aufl. 1869, ca.
2,000 Worte enth., 2) Schmidt's Wörterbuch der deutſchen Sprache, ca.
800 Seiten ſtark, 3) Strodtmann's Rohana, ein Liebesleben in der
Wild=
niß. Eleg. geb., alle 3 Werke zuſ. nur 35 Sgr.- Byron's complet
Worke in Ave volumes mit feinſten engl. Stahlſtichen, nur 45 Sgr. -
Göthe's Abhandlung über die Flöhe (war bis jetzt ganzlich vergriffen) mit
ſehr vielen pikauten Abbildungen, feinſtes Papier, ſchöner großer Druck,
nur 45 Sgr. - 1) Grieſinger. Die alte Brauerei oder Criminal=
Myſterien von Newyork. 3'ſtarke Bde., über 1000 Seiten ſtark.
2) Emigranten=Geſchichten aus dem Amerikaniſchen Leben. 2 ſtarle Bde.
Beide Werke zuſ. nur 1 Thlr. 15 Sgr. (Nebenſtehende beide Werke
ſchildern in novelliſtiſcher Form, doch durchaus wahrheitsgetreu, die
Zu=
ſtände Norbamerika's. - 1) Tanz=Album für 1870. Die neueſten
und beliebteſten Tänze für Pianoforte euthaltend; 2) Neuer Hausſchatz
für die Jugend, herausgegeben von den erſten beſten Schriftſtellern, die
ſchönſten Erzählungen enthaltend, unter Andern Lebensbeſchreibungen,
aus der Länder= und Völterkunde ꝛc. ꝛc., gr. Octav, über 600 Seiten
ſtark, mit vielen Abbildungen, eleg. geb., beide zuſammen nur 1 Rthlr.
15 Sgr. — Neueſte populäre Natur=Geſchichte der drei Reiche, über
609 Seiten Tert und mit über 300 prachtvoll colorirten Kupfern, in reich
mit Gold verziertem Einbande, nur 1 Rthlr. 15 Sgr. — Sammlung
der intereſſanteſten, beſten u. neueſten Romane, herausg. von den beſten
Schriftſtellern der Neuzeit, wie Sophie Schwartz, Alfred Meißner, Edmund
Höfer, Braddon, George Heſekiel ꝛc. Dieſelbe enthält mehr als wie
50 einzelne Bände Romane, 4 Hoch=Quart=Bände, zuſ. nur 2 Rthl.
1) Die Jeſuiten. Aus dem Leben und Treiben derſelben. 2 ſtarke
Octav=
bände, 2) Aus dem Leben einer engliſchen Pfarrerstochter, 3 ſtarke Bde.,
beide Werke höchſt intereſſant, zuſ. nur 45 Sgr. - Freya,
Pracht=
kupferwerk, mit ſehr vielen prachtvoll ausgeführten Stahlſtichen u.
Holz=
ſchnitten, nebſt Tert der beſten Schriftſteller der Neuzeit, ſehr eleg. geb.,
nur 1 Rthlr. 15 Sgr.— Neuth. Die Fortpflanzung des Menſcheu,
ab=
hängig von dem freien Willen beider Geſchlechter. Mit vielen Abbildungen,
nur 25 Sgr.- LHermite u. Langhenie. Handbuch der
Handelscorreſpon=
denz in 4 Sprachen (deutſch, engliſch, franzöſiſch und ſpaniſchl. neueſte
Anfl., 1866, herausgegsben von Braſch, nur 50 Sgr. — Sammlung
der pikanteſten und intereſſanteſten Hamburger Novellen, 20 ſtarke Octav=
Bände, unter Anderm: Eine Dame vom Stande, Die Ehrenmänner,
Im Hofe und am Hofe, Zwei Zöglinge des grauen Hauſes ꝛc. ꝛe.,
ſämmtlich höchſt pikant, alle 20 Bde. ſtatt 30 Rthlr. nur 5 Rthlr.
Hegels ausgew. Werke, 4 Bde., gr. Octav, ſtatt 6 Rthlr. nur 45 Sgr.
1) Dr. Le Plat. Das Geſchlechtsleben in der Liebe und Ehe. 2)
Gründ=
licher Rathgeber für das Leben in und außer der Ehe, Belehrung über die
Geſchlechts=Verhältniſſe des Menſchen ꝛc. 3) Der Menſch von der Wiege
bis zum Grabe. Erfahrungen der berühmteſten Aerzte in der Kunſt, das
Leben und die Geſundheit der Menſchen zu erhalten und ihre Krankheiten
zu heilen; alle drei zuſ. nur 1 Rthlr. 10 Sgr. — Meyer's Univerſum
Prachtkupferwerk mit ſehr vielen prachtvoll ausgeführten Kupfern nebſt
Tert, eleg. geb., nur 24 Sgr.
erhält Jeder bei einem Auftrag von 2 Rthr. an ſehr in=
Gratts tereſſante Novellen. Bei Aufträgen von 6 Rthlr.
Univer=
ſum oder Buch der Welt. Prachtwerk mit 40 prachtvoll ausgeführten
Stahlſtichen nebſt Text. Bei größeren Beſtellungen Kupferwerke, Claſſiker ꝛc.
bX. Avis. Jeder Auftrag wird prompt und nach Aufgabe
aus=
geführt; daß alle Bücher ueu, complet und fehlerfrei ſind,
garantire ich nochmals.
Man wende ſich nur direct an die Export=Buchhandlung von
G. A. Heyer. Bücher=Exporteur in Hamburg,
alter Steinwes 57.
1. Bücher ſind zoll= und ſteuerfrei. 2. - 6938
6939)
G r oß e
Ausſtellung Pariſerrunders Capot-Modell-Hüte.
Zur gefälligen Anſicht höflichſt einladend, wird bei der geſchmackvollen und reichen
Aus=
wahl, ſowie der ſehr niedrig geſtellten Preiſe Niemand unbefriedigt bleiben.
14. Hewiny.
Ernſt-Audwigſrahe.
6940)
F. B. Drodhums
empfiehlt ſeine Hausſeifen das Pfund von 6-18 kr., im Centner entſprechend billiger.
Die=
ſelben zum Gleichgebrauch in ausgetrockneten Waſchſtücken. Ferner Talglichter, Stearinlichter
Prima und Secunda. Nachtlichter. Alle Sorten Stärke, Waſchblau, Waſchpulver
per Pfund 8 kr, Erhſtall=Soda, Waſch=Eryſtall per Pag. 3 kr. Mandelſeife per Pfd.
24 kr. per Ttzb. 30, 36, 48 kr. und böber. Cocosſeife per Pſd. 24 kr. Glyeerin= und
Schaumſeife ver Pfb. 32 kr. Reisſeife, Milchglyeerinſeife, Theerſeife,
Glyeerin=
ſeife und Transparentſeife in allen Sorten. Fleckſeife, Raſirſeife, Pommade,
Cosmetique, Eau de Cologne, Es bouquets ꝛc. ꝛc.
Vermiethungen.
5602) 2- 3 Zimmer mit Glasabſchluß,
mö=
blirt oder unmöblirt, wenn es verlangt wird,
kann auch Küche dazu gegeben werden. Zu
er=
fragen bei Hrn. Triek in der Ludwigsſtraße.
5984) Grafenſtraße Nr. 13 iſt ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
(in ſchön möblirtes Zimmer iſt alsbald
C, Mühlſtraße Nro. 70 an der polhtech=
8
niſchen Schule zu beziehen.
M. 42.
163
6260) Ein großes ſchön möblirtes
Zim=
mer iſt zu vermiethen. Kiesſtraße Nr. 101.
6387) Ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Ballonplatz Nr. 10 Parterre.
ARENAAuATAuAAauuuRgran
6567) Ein großes möblirtes Zimmer,
L auf Verlangen mit Koſt. Alexanderſtraße
8 Nr. 5 erſter Stock im Vorderhaus.
ArAAAuAAtAAARutAutauuut
46673) Grafenſtraße Nr. 31 im Hinterbau
ein Logis zu vermiethen.
6762) Ein möblirtes Zimmer
Eliſabethen=
ſtraße Nr. 18, Ausſicht auf die Wilhelminenſtr.
6753) Obere Hügelſtraße 30 ein möblirtes
Zimmer zu vermiethen.
6755) Ein moͤblirtes freundliches Zimmer iſt
an einen einzelnen Herrn zu vermiethen. Nähere
Auskunft zu erhalten in der unteren Bleichſtraße
Nr. 44 eine Treppe hoch.
6850) Wilhelminenſtraße 35 Settenbau rechts
ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6852) Louiſenſtraße Nr. 6 2 Treppen hoch
ein gut möblirtes Zimmer gleich zu vermiethen.
6869) Beſſungen. Sandſtraße Nr. 258
iſt ein Logis zu vermiethen.
Für Eiſenbahnbeante und Leute,
die in der Nähe der Bahnhöfe wohnen wollen,
werden bei G. G. Lange in der
Rhein=
ſtraße in der Kuͤrze einige Logis parterre und
im 1. Stock, mit Küchen, Kellern u. ſ. w. zu
den Miethpreiſen von 60 fl., 80 fl. u. 100 fl.
6872
beziehbar.
6941) Ein möblirtes Zimmer Wilhelminen
platz 3, 3r Stock, zunächſt der kath. Kirche.
6942) Bleichſtraße 88 ein möblirtes
Zimmer an einen ledigen Herrn zu vermiethen.
Auf Verlangen kann Frühſtück und Bedienung
gegeben werden.
6948) Ein möblirtes Zimmer für einen oder
zwei Herrn. Mühlſtraße 66. an der Kapelle.
6944) Ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
Karlsſtraße Nr. 51.
Vermiſchte Nachrichten.
6945) (Hofheim.) Montag den 25. d. M.
wird die unterzeichnete Stelle einen Zahltag in
Beſſungen abhalten und können in der Zeit von
Vormittags 11 Uhr bis Nachmittags 2 Uhr alle
an das Hospital ſchuldigen Gelder (Pächte,
Holz=
gelder ꝛc.) im Rathhauſe zu Beſſungen an uns
bezahlt werden. Vor Abhaltung des Zahltages
findet keine Beitreibung ſtatt.
Hofheim, den 16. October 1869.
Großherzogliches Hospital=Rentamt.
Dittmar.
6781) Ein trockener und geräumiger Keller
zur Aufbewahrung von Menage=Vorräthen wird
zu miethen geſucht.
Menage=Commiſſion des 3. Infanterie=Regiments.
J. A.:
Dierh, Hauptmann.
6946) Die Kanzlei der Französischen
Gesandtschaft ist auf den Mathildenplatz
Nr. 3 transportirt worden.
5988) Vollſtändige Vorbereitung zum
Ein=
jährigen= K.; Fähndrichs=Examen.
Näheres bei Herber, Steinſtr. 3.
1Fs können einige Mädchen das Weißzeug=
2 18 nähen unentgeldlich erlernen.
Grafen=
ſtraße Nr. 2 zwei Stiegen hoch.
6513) Bei einer Wittwe gebildeten Standes
könnte ein Schüler der unteren Claſſen des
Ghmnaſiums oder der Realſchule freundliche
Auf=
nahme finden. Näheres Nieder=Ramſtädter
Straße Nr. 12.
6927)
Hussh-Verehm.
1870
Erstes Concert im Winter 1869.
Hittwoch don 20. October 1869:
im grossen Saale der Vereinigten Gesellschaft
Anſangi Aalb3 Uhr. Ende gegen O Uhr.,
unter gütiger Mitwirkung von Fräulein Gmilie Beite, Herrn Rederer und Herrn
Greger, Mitgliedern des Grossherzoglichen Hoftheaters, sowie der
vo
Grosshe.Loglithen Hofmuſ ik.
Gf.S. e.
DisSahöpfumg.
Oratorium in 3 Abtheilungen von Joseph Haydn.
Am Concerttage gelbst, Nachmittags von 2 bis 5 Uhr, sind bei dem HI.
Com-
missär des Vereins (Herrn Buchhändler Hornin, Neckarstrasse 1) zu erhalten:
1) besondere Sperrsitzkarten 2 fl. (ür Vereins Mitglieder 48 kr.);
2 Eintrittskarten in den Saal oder auf die Gallerien 1 fl. 12 kr.
Letatere sind auch in den Buchhandlungen der Herren Bergsträsser, Jongl.
haus und Schorkopf zu erhalten.
WW. Der Concertsaal und die Gallerien werden um 5½ Uhr geöffnet, und werden
die verehrlichen Hitglieder gebeten, gich vor dieser Leit nicht im Gesellschaftshause
einzu-
finden. - Kindern unter 14 Jahren ist der Vintritt nicht gestattet.
Die Abonnementskarten sind nur kür diejenigen Personen gültig,
auf deren Namen sie lauten. - Ohne Eintrittskarte wird durchaus Hiemand
eingelassen.
Der Vorstand des Husikvereins.
3 9fdachdem ich die Genehmigung, hier am Platze eine höhere Töchterſchule
O0 zu errichten, von den betreffenden Behörden erhalten habe, erlaube ich mir eine
nochmalige Anzeige. Ich habe die ſeitherige Elementarſchule für Mädchen von
Herrn G. Heck käuflich übernommen, werde dieſelhe umgeſtalten und auf deren Grundlage
höhere Claſſen nach dem Bedürfniß der Gegenwart errichten. Indem mein eifriges
Be=
mühen dahin gehen wird, eben ſo ſehr die gemüthliche wie die geiſtige Ausbilbung der mir
anvertrauten Kinder zu fördern. werde ich zugleich durch lokale Einrichtungen jede Rückſicht
auf ihr körperliches Wohlbefinden nehmen. Ich hoffe, durch die Ausbildung, welche ich in
Berlin und Paris gewommen habe, mein Unternehmen derart zu ſtützen, daß ich mir die
volle Zufriedenheit der Eltern erwerben werde.
Comhie Geiniete,
Eliſabethenſtraße 47, eine Treppe.
6879) Meinen verehrlichen Kunden für das
bisher geſchenkte Vertrauen dankerb,
benachrich=
tige ich dieſelben hiermit, daß ich die Bäckerei
meines ſeligen Mannes mit meinem Sohne und
einem tüchtigen Gehülfen unverändert
fortbe=
treibe und bitte um ferneres Wohlwollen.
D. Hofmann,
Wittwe des Bäckermeiſters H. Hofmann.
6198) Gute Penſion für jüngere Schüler von
100 Thaler an jährlich. Nachhülfe gratis.
Bleichſtraße 44 oberſter Stock.
6580)
Kleidermachen
können ſofort mehrere Mädchen unentgeldlich
erlernen bei Eliſe und Anna Rothermel,
Sandſtraße 28.
6766) Geſucht wird in einen kleinen
Haus=
halt für Küche und Hausarbeit ein braves
Mäd=
chen, das möglichſt bald eingehen Lann.
Eliſabethenſtraße 45 eine Treppe hoch.
Geſittete junge Mädchen geſucht.
6786
Frommann & Bünle.
6893) Ein junger Mann, welcher im Verſicherungs=
Fache bereits arbeitete, ſucht bei beſcheidenen
An=
ſprüchen Placement auf einer General=Agentur.
Näheres Wieſenſtraße 7 parterre.
6908) E Ein Knecht, der durch ſeinen
ſeu=
herigen Herrn perſönlich und durch gntes
Zeug=
niß empfohlen werden kann, ſucht enen Dienſt.
Näheres Magdalenenſtraße Nr. 5 mittlerer Stock.
6894) Für einen Schüler Penſion,
Karls=
ſtraße 19. im Hauſe des Herrn
Hofdachdecker=
meiſters Keller.
SEine Dampfſchneiderei
mit den nöthigen Lokalitäten in hieſiger Stadt
iſt gegen Stellung einer Caution au einen
ſach=
kundigen Mann auf längere Zeit zu verpachten.
Nähere Auskunft gibt Maſchinen=Fabrikant
W. Venuleth in der Bleichſtraße in Darmſtadt.
Mehrere lüchlige Dreher
ſinden dauernde und lohnende
Be=
ſchäftigung in der Nähmaſchinenfabrik von
Bassermann & Hondt
6897)
in Mannheim.
6898) Geübte Stramin=Stickerinnen werden
geſucht. Caſinoſtraße Nr. 15. 3ter Stock.
6903) Geſucht wird gegen hohen Lohn eine
gute Köchin, die auch Hausarbeit verſieht und
baldigſt eintreten kann. Heinrichſtraße 39.
6914)
Chawl verloren.
Der Rückerſtatter eines Mittwoch den 13. Oct.
auf dem Gange vom Beſſunger Herrngarten über
den Llappacher= u. Ludwigshöhe Feldweg bis zum
Walde verlorenen grau=wollenen Chawls
erhält eine gute Belohnung Neckarſtraße 15 oben.
6940) Ein halber Logenplatz im 2. Rang
ab=
zugeben. Wilhelminenſtraße Nr. 16.
164
6913)
Aufforderung.
Es ſind unlängſt aus einem Hauſe 2 Rollen
colorirte Kupferſtiche C. 4 Bl. Oeſterreich
u. ruſſiſche Militär von W. Kobell und IL. 10 Bl.
Landſchaften von Wizani u. ſ. w) verſchwunden.
Wenn dieſelben innerhalb der Zeit von 8 Tagen
in der Exp. d. Bl. abgegeben werden, ſo erhält
der Ueberbringer für jede Rolle 1fl. 12 kr.
aus=
bezahlt ohne Nachfrage, wie er in den Beſitz
derſelben gelangte; wenn dieſe Aufforderung aber
unbeachtet bleibt, ſo erfolgt Anzeige bei Gericht.
6947) Solide und gebildete
Rei=
ſende für nur gediegene Werke finden
ſofort dauerndes Engagement, in einer
Buchhandlung Frankfurts. Auch Solche,
die in dieſer Brauche noch nicht gearbeitet
haben und auf obige Stelle reflectiren,
be=
lieben ihre Offerten sub P. H. 748 an
die Herren Haaſenſtein u. Vogler
in Frankfurt a. M. gelangen zu laſſen.
R 42.
6948
Heüßten Strickerinnen
kann dauernde Arbeit übertragen werden durch
L. Hahn, am Arreſthaus.
6949)
Ein Knecht
geſucht. Zimmerſtraße Nr. 2.
6950) Sonntag den 17. October wurde auf
dem Chauſſeehaus im neuen Saale eine
SChuaTze Shawl
wahrſcheinlich durch ein Verſehen mitgenommen.
Man bittet Denjenigen oder Diejenige, welche
denſelben in Verwahr genommen, Mühlſtraße
Nr. 23 bei Frau Buſchbaum abzugeben.
3 6
Wine Parthie geſpielte Pianino bin
0 4, ich für auswärts zu kaufen beauf=
„
tragt und ſehe gef. Offerten unter Angabe
des Preiſes entgegen.
W. Rühnſt. Pianfortefabrikant.
6952) Ein bräunlich graues, ſchwarz
getie=
gertes Kätzchen hat ſich verlaufen. - Dem
Wiederbringer eine Belohnung.
Mathilden=
platz Nr. 8.
6953)
Maria
WWittwe von Ph. J
Strunz)
und
Jaqu. Pilartz.
Verlobte.
Darmstadt. Cöln. Amsterdam.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag, 19. Oct. 12. Vorſt. im 2. Ab.
Das Glas Waſſer, oder: Urſachen und
Wirkungen. Luſiſpiel in 5 Alten von Scriba.
Donnerſtag. 21. Oct. 13. Vorſt. im 2. Ab.:
Figaro's Hochzeit. Komiſche Oper in 4 Alten.
Muſik von Mozart.
Freitag, 22. Oct. 14. Vorſt. im 2. Ab.:
Aſchenbrödel. Schauſpiel in 4 Akten von
R. Benedir
Sonntag, 24. Oetbr. 15. Vorſt. im 2. Ah.:
Die Veſtalin. Große Oper in 3 Akten mit
Ballet. Muſik von Spontini.
Dienſtag. 26. Octbr. 1. Vorſt. im 3. Ab.,
neu einſtudirt: König Lear. Trauerſpiel in
5 Akten von Shaleſpeare.
Joſeph Meding.
Gortſetzung.)
6.
Die zehnte Stunde war herangenahet, als Herr Joſeph Meding
am nächſten Morgen das Kreisgerichtslokal betrat und ſofort zu dew=
Geſchäftszimmer des Directors geführt wurde. Mit heiterm Muthe
be=
grüßte er den Herrn, welcher, vor ſeinem Arbeitstiſche ſitzend, gemeſſen
den Gruß erwiderte, ſich aber ſehr eilig und bereitwillig von ſeinem
Platze erhob.
Der Aſſeſſor Böltge, derſelbe Beamte, welchen wir im Beginne
un=
ſerer Erzählung beim Verſiegeln der Nachlaſſenſchaft im Meding'ſchen
Hauſe antrafen, ſtand am Fenſter und ſchrieb, anſcheinend ſehr beſchäftigt,
an einem Stehpulte. Der Director trat nahe an Herrn Joſeph herau
und richtete ohne alle Einleitung die Frage an ihn: ob er ſich aller ſeiner
Angaben in Betreff der Regulirung ſeiner Erbſchafts=Angelegenheiten wohl
noch deutlich zu entſinnen vermöge.
Herr Meding antwortete mit komiſchem Lächeln bejahend auf dieſe
Frage.
„Sie haben damals erklärt, alleiniger Erbe zu ſein ?”
„ Ja, Herr Director, und ich wiederhole dieſe Erklärung.”
„ Ihr Bruder Adalbert iſt alſo nie verheirathet geweſen?
„Rein, Herr Director.
„ Er kann alſo auch keine erbberechtigten Kinber hinterlaſſen haben 2u
„Nein, Herr Director.
Es iſt Ihnen danach nicht bekaunt, daß eine Wittwe Ihres Bruders
nebſt drei Knaben, die ſeinen Namen tragen, eyiſtiren ?u
„Erlauben Sie, Herr Director - mir iſt ſehr wohl bekannt, daß
Kinder exiſtiren, die von ihm abſtammen, allein illegitime Kinder ſind
nicht erbberechtigt."
„Sie wüßten nicht, daß Ihr Bruder mit der Dame, welche ihm
dieſe Kinder geboren hat, getraut geweſen iſt zu fuhr der Director etwas
entrüſtet auf.
„Ich weiß, daß ſich ein abgeſetzter Paſtor hat bereitwillig finden
laſſen, ſo eine Art Trauung zu verrichten, als es der Perſon, welche
Jahre lang die Geliebte meines Bruders geweſen iſt, gelungen war, ihn
zu einer Verbindung mit ihr zu überreden - dieſe Trauung, welche gegen
den Willen meiner Mutter vollzogen wurde, gibt aber den Abkömmlingen
dieſer im Staat ungültigen Ehe keine Erbſchaftsanſprüche.
Der Director ſtutzte und fuhr ſelbſtvergeſſen mit der Hand nach
einem Päckchen Papiere, die ſeitwärts auf dem Tiſche lagen.
„Darüber zu urtheilen kam Ihnen nicht zu, Herr Meding. Sie
haben ſich dem Verdachte „fahrläſſiger Eidesverſicherung; ausgeſetzt, indem
Sie dem Gerichte dieſe Intereſſenten verheimlichten. Dem Gerichte las
es ob, die Rechte der Kindeskinder der Erblaſſerin zu prüfen und nicht
Ihnen. Wollen Sie jetzt gefälligſt den Namen des Predigers nennen,
der dieſe geſetzwidrige Trauung verrichtet haben ſoll ?”
„Den Namen weiß ich nicht mehr”, entgegnete Herr Meding
phleg=
matiſch.
Schnell und flüchtig überblickte jetzt der Director ein Blatt, das ihm
der Gerichtsaſſeſſor mit unterdrücktem Lächeln hinreichte.
„Sie werden ſich ſeiner aber erinnern, wenn ich ihn Ihnen nenne.
„Wahrſcheinlich — vielleicht - es iſt möglichl ſtotterte Herr
Me=
ding, etwas aus ſeiner Faſſung gebracht. „Sie wiſſen ihn alſo, Herr
Director 2„
Der Director zögerte mit der Antwort und ſchien zu überlegen, was
er thun ſolle. Mit einer plötzlichen Wendung nahm er das Blatt wieder
zur Hand, das er auf den Tiſch geworfen hatte, und hielt es Herrn
Joſeph vor die Augen.
„Der Name wird unter dieſem Trauſchein ſtehen - wollen Sie
ihn anſehen, ob es der iſt, den Sie meinen ?u ſprach er ſtrengen Tones.
„Herr Meding entfärbte ſich, ſonſt aber zeigte er keine Spuren
von Schreck.
„ Ja wohll Das iſt der Mann. Ich ſehe, er hat die Frechheit
ge=
habt, ſeine Kirchencomödie für eine Trauung auszugeben, rief er
kalt=
blütig lachend.
Dem Director ſchwoll der Kamm.
Ihre verſtorbene Mutter ſcheint dieſe Kirchencomödie auch als
Trau=
ung gelten gelaſſen zu haben. Dieſe Briefe; - er warf ein Päckchen
auf den Tiſch - „dieſe Briefe bezeugen es, daß ſie von Ihres Sohnes
Gattin und von ſeinen Kindern Notiz genommen hat.
„Möglich -— erklärtr Herr Meding mit unerträglicher
Nach=
läſſigkeit. „Sie hat, wie ich weiß, mehrfach die Bettelbriefe der Perſon
beantwortet, die ſich erdreiſtete, meines ehrenhaften Bruders Frau ſein
zu wollen”
„Das Gericht wird entſcheiden, ob die Dame „ Clara von Schönau”
ein Necht hat, ſich als Wittwe des Lieutenant Adalbert von Meding zu
geriren. Das Gericht wird conſtatiren ob die Kinder aus dieſer Ehe
ein Recht haben, die Hälfte der Meding'ſchen Erbmaſſe zu beanſpruchen.
Bei dem beregten Zweifel heiſcht es die Nothwendigkeit, Sie, mein Herr,
in den Anklagezuſtand zu verſetzen=und zwar wegen „fahrläſſigen Eides”
So leid es mir thut, ſo verlangt es meine Pflicht, Sie der Sicherheit
wegen zu verhaften."
„ Mich verhaften ?u ſchrie Herr Joſeph. „Herr Director - mich
verhaften. Welches Verbrechen habe ich denn begangen?
„Sie haben ſich betrüglicher Weiſe einer Erbſchaft bemächtigt
„Das iſt nicht wahr! Bei Gott, meines Bruders Trauung iſt nicht
gültig! Bei Gott, der Paſtor, der ihn getrauet hat, war ein Paſtor der
freien Gemeinde, zu welcher meines Bruders Braut übergetreten war.
Hierin lag auch der Grund, warum meine Mutter ſeine Heirath nicht
zu=
geben wollte - meine Mutter war eine fromme, chriſtlich geſinnte Frau,
die einen Abſcheu vor der freien Gemeinde hatte, ſie fürchtete, ihren Sohn
dazu bekehrt zu ſehen. Ich habe immer gehört, daß Trauungen der freien
Gemeindepaſtoren nur dann gültig ſein ſollen, wenn das Brautpaar ſich
öffentlich vor der Polizei als Mitglieder der Gemeinde erklärt hat
mein Bruder gehörte aber niemals zu der freien Gemeinde, nur um ſich
trauen zu laſſen iſt er in ihre Verſammlungen gegangen, folglich gilt
ſeine Ehe nicht - folglich ſind ſeine Kinder nicht erbberechtigt -
folg=
lich hatte ich nicht nöthig, ſie zu erwähnen - folglich habe ich mit
Recht an Eidesſtatt verſichern können, daß ich der alleinige Erbe meiner
Mutter ſei!
Gortſetzung folgt.)
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdrudkersl.