Darmstädter Tagblatt 1869


01. Juni 1869

[  ][ ]

Beilage

um

Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.

N. 22.

ienſtag den 1. Juni,

1860.

Das Frag= und Enzeigeblatt, die Bellage hierzu, ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wochentlich; Erſteres Samſtans. die Beilag
Dienſtags und Leteres Bonnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Pätter zuſammen 2 fl. Auswaͤrts kanin man ver allen Pöntamtern abonniren. In Varmſtadt Eei
Her Eredition. Rheinſraße Nr. 23 neu.

4

3

9300
1100
2550
50

Lieferung von Hoſenbeſatzleder.
Donnerſtag den 10. Juni d. J., des
Vormittags 10 Uhr ſollen auf dem Büreau
des 1. Reiter=Regiments (Eliſabethenſtraße Nr. 43
Hinterbau) 131 Garnituren Hoſenbeſatzleder auf
dem Soumiſſionsweg vergeben werden.
Die Bedingungen und das Muſter liegen auf
fraglichem Büreau zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 30. Mai 1869.
Die Bekleidungs=Commiſſion 1. Reiter=Regiments.
von Grolman.
3655)
Holzverſteigerung
in den Domanial=Waldungen der Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
Es werden verſteigert:
I. Montag den 7. Juni l. J.:
In den Diſtricten Dörnbach, Seckenhain, Roſen=
berg
und Känzler:
Holzart. Scheidhlz. Prügelhlz. Stockhlz. Reishlz.
Stecken. Stecken. Stecken. Wellen.
Buchen
13
2
13
3
Eichen
Radelholz 5½
4½ 10
Aspen
1½
Zuſammenkunft Vormittags 9 Uhr im Diſtrict
Kanzler, woſelbſt ſämmtliches in den genannten
Diſtricten zerſtreut ſitzende Holz ausgeboten wird.
II. Dienſtag den 8. Juni l. J.:
In den Diſtricten Hartmannshütte, Flachsgrund,
Steinkopf, Dachsbau und Fichtengarten bei
Wembach:
1) 20½ Stecken Radel=Scheidholz, 2 Stecken
Nadel=Prügelholz, 21½ Stecken Nadel= Stock=
holz
, 900 Wellen Nadel Reisholz;
2) 53 Fichten= und Weißtannen=Stämme von
6 bis 40 Zoll mittl. Durchmeſſer, 25 bis
130 Fuß Länge;
3) 133 Fichten= und Lärchen=Staugeu von 2½
bis 5 Zoll mittl. Durchmeſſer, 35 bis 70
Fuß Länge.
Zuſammenkunft Vormittags 9 Uhr im Diſtrict
Fichtengarten, woſelbſt ſämmtliches in den ge=
nanuten
Diſtricten zerſtreut ſitzende Holz ausge=
boten
wird.
Nieder=Ramſtadt, den 25. Mai 1869.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.
3656)
Löwer.
3657) Holz=Verſteigerung
in den Domanial=Waldungen der Oberförſterei
Nieder=Ramſtadt.
Die am 24. Mai l. J. in den Diſtricten
Hinterforſt und Kohlberg abgehaltene Holzver=
ſteigerung
iſt genehmigt. Die Abfuhrſcheine wer=
den
Donnerſtag den 3. Juni l. J. bei Großh.
Rentamt ausgegeben. Freitag den 4. Juni 1. J.
wird das Holz überwieſen und kann mit deſſen
Abfuhr begonnen werden.
Nieder=Ramſtadt, am 27. Mai 1869.
Großherzogliche Oberförſterei Nieder=Ramſtadt.
Löwer.

Verſteigerungs=Anzeige.
Die zur Concursmaſſe des Bierbrauer C. Diefenbach in Eberſtadt
gehörende Hofraithe ſoll
Donnerſtag den 3. Juni d. J. Nachmittags 4 Uhr
auf dem Rathhaus zu Eberſtadt zum letzten Mal verſteigert und hier=
bei
der unbedingte Zuſchlag ertheilt werden.
Die zur Bierbrauerei, Branntweinbrennerei und Eſigfabrikation eingerichtete Hofraithe
enthält außerdem ſchöne Witthſchafts=Localitäten, Wirthſchaftsgarten, großen gewölbten
Lagerkeller und ausgedehnte Oeconomiegebäude, hat eine beſonders eingerichtete ſtets fließende
Waſſerleitung unb umfaßt zuſammen einen Flächenraum von ca. 676 ⬜Klftr.
Wegen Einſicht der Objecte, ſowie jeder etwa gewünſchten Auskunft beliebe man ſich
an den Maſſe=Curator Kaufmann Heinrich Störger in Darmſtadt, oder an Kauf=
mann
Salomon Löb Joſeph in Eberſtadt zu wenden.
Eberſtadt, den 20. Mai 1863.
Großherzogliches Ortsgericht Eberſtadt.
3374)
Der Vorſteher: Harniſchfeger.
Feilgebotenes.
Neue Matjes-Häringe
8
5
Brennholz=Verkauf
bei
G. L. Kriegk.
Kr. 47 der unteren Rheinſtraße.

00 täglich in verſchiede=
2.
3160) Schöner Klee iſt vorm Neckarthor
Gefrorened nen Sorten, ebenſo
2
zu verkaufen durch C. Völker, untere Hügelfr. Selters.- 8; Goda-Wasser bei
Carl Eichberg, Hof=Conditor,
3389) Ein Haus in lebhafter Lage der Alt=
Ludwigs= und Soderſtraße.
ſtadt mit gutem Specereigeſchäſt iſt zu verkau=
fen
. Näheres bei B. Engroff, Kiesſtr. 11. 3567)
Kartoffeln
3397) Ein noch gut erhaltener Flügel mit beſter Qualität per Kumpf 8 kr. bei
F. Kottler, Obergaſſe.
Elfenbein=Claviatur wird für 70 fl. verkauft.
P04t₈
P4 NrttatnatnrirnnnnrAArnAank
Wilhelminenſtraße Nr. 8v..

1615)

10.
Haysten,

von 6 kr.
Deſſins,
empfehlen

an, gutes Papier, neue hübſche K
in außerordentlicher Auswahl
C. Hochſtätter & Jöhne.

E
3508) Ene Mange iſt. zu verkaufen für

20 fl. Wor ſagt die Exp.

3550)
Dickwurzpflanzen
bei
P. Caſtritius.
84)
zum Alleinbewohnen mi
8 Ein Haus ſchönem Garten, 5 Mi=

nuten vor der Stadt, iſt billig zu verkaufen.
Näheres bei der Exped. d. Bl.
ſtraße 23.

E3658)
Braunſchweiger
Kaffee=Schrot.
Anerkannt das Vorzüglichſte aller bis jetzt
F eriſtirenden Kaffee=Surrogate. Eine geringe
4 Beimiſchung zum Kaffe genügt, um dem=
K ſelben die ſchönſte Farbe, einen kräftigeren
F Geſchmack und das feinſte Aroma zu ertheilen. F
4 Preisper620 kr. Probeſendungen
8 von 1-5 Pfd. gegen Nachnahme.
4 Wiederverkaufer, Wikthe u. gröhere Etabliſſe F
8 ments erhalten Rabatt. Zu beziehen durch
die Kaffee=Niederlage von
M.
Friedr. Bender,
H. Domplatz 2 in Frankfurt a. M. H

3659) Dickwurz=, Salat= u. Sellerie=Pflanzen
bei P. Zimmermann, in der Kiesſtraße.
3573) Dickwurzpflanzen, Pankratius= 3660) Dickwurz, Sellerie, Lauch=u. alle Sorten
A. Volk. Gemüſepflanzen. D. Miſchlich, Kiesſtraße 99.
G
Las Schweizer Weißwaaren= u. Stickerer=Geſchäft
von Hi- We Sauer in Frankfurt a. M., großer Hirſchgraben 16,
liefert für die Sommerſaiſon unſtreitig die billigſten Vorhangſioffe, im Stück und abgepaßt,
in Mull und Tüll, in allen Breiten und Qualitäten.
Schönſie neueſte Muſter, reelle Bedienung und Fabrikpreiſe.
(2478
23

[ ][  ][ ]

80

V3. 22.

in keicher Auswahl zu billigſten Preiſen
GAtkakruahzr empfehlen
Gebrüder Irior,

Eiſenhandlung.

3662) In J. P. Diehls Sortiment iſt erſchienen:
Dasevangeliſch=proteſtantiſche Gemeindeprincip
und die aus demſelben folgenden
Grundſätze der proteſtantiſchen Kirchen=Verfaſſung.
Acht Theſen
aufgeſtellt und begründet
in der Verſammlung deutſcher Proteſtanten zu Worms
am 31. Mai 1869

von

Albrecht Ohly.

p)
Dte Erinkhalle der Dr. Winckler ſchen Mineralwaſſer=Anſtalt
in der Promenade gegenüber dem Bahnhofe
iſt bei gutem Wetter von dieſem Sonntage an offen, und wird zu deren Benutzung freund=
ichſt
eingeladen.
Preiſe:

Selters= &am Eodawaſſer das Glas 2 kr.
deßgl. mit Wein od. Coguac
4

Himbeer=Limonade das Glas 3 kr.
Orangen Limonade
3

Im Abonnement auf 12 Gläſer im Sommer iſt das Glas um je ½ kr. billiger,
und ſind Abonnement=Karten in der Trinkhalle und auf dem Comptoir der Fabrik,
Carlsſtraße 53 zu haben.
Auch können alle Kurquellen, am ſicherſten nach einmaliger Beſtellung, im Abonnement an
der Trinkhalle getrunken werden.
(3561

Feuster-Rouleoux
in den neueſten Landſchaften und Blumen=Deſſins zu den billigſten Preiſen. Holz=Rouleanz
für Sommer=Jalouſie geeignet, mit und ohne Oelfarben=Anſtrich, in allen Größen empfehlen
C. Hochsldtter & Söbue.
2463)

für fehlerfrei garantirt, zurückgeſetzt, für 200 Zimmer, wobei Ta=
HapOten peten in Belour und Gold, empſiehlt

Ludwigsplatz 9.

W. Schmidt.

Die Handſchuh-Fabrik gadwigtraße
Ludwigſtraße
von
Nr. 20.
Nr. 20.
J. Gerhardt,
empfiehlt ihr Lager in allen Arten Handſchuhen.
Glacee=Handſchuhe für Herren, Damen und Kinder.
Sommer=Handſchuhe in fil d’Ecosse und Seide.
Uniform=Handſchuhe von 42 kr. an.
Däniſche Handſchuhe von 24 kr. an.
Auch werden daſelbſt Handſchuhe nach Maaß und Farbe angefertigt, ſowie Handſchuhe ge=
waſchen
und gefärbt.
(3663
3448) Hiermit mache ich die ergebene Anzeige, daß ich dem Herrn
Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 7
J. Enders,
in Darmſtadt,
einen Flaſchenverkauf meines Lagers in
reingehaltenen Markgräfler= und Rheinweinen
übergeben habe.
Herr J. Enders nimmt, wie ſeither, Beſtellungen auf Wein in Gebinden für mich ent=
gegen
, die jeder Zeit prompt und reell ausgeführt werden.- Ich empfehle das Lager des ge=
annten
Herrn zu recht zahlreicher Benützung.
Neckargemünd, 15. Mai 1869.
J. F. Henzer.

Bezugnehmend auf vorſtehende Mittheilung empfehle ich mich zur Abnahme von Flaſchen
Weinen und zum Bezug von Wein in Gebinden aus der Weinhandlung des Herrn J. F. Menze
in Neckargemünd beſtens und ſichere in allen Fällen aufmerkſame und billige Bedienung zu.
Darmſtadt, 15. Mai 1869.
J. Haders.

3664) Fliegenleim und
Fliegentod empſiehlt
Paul Störger Sohn, Kirchſtraße Nr. 25.

Vermiethungen.
2687) Soderſtraße iſt ein Parterre=Logis,
beſtehend aus 3 Zimmern, Küche, abgeſchloſſenem
Vorplatz u. allem übrigen Zugehör, zu vermiethen.
Auskunft ertheilt Schloſſermeiſter Ludwig,
Karlsſtraße Nr. 8.
on recht groß und
8 Ein Keutt ſehr kühl bei
G. G. Lauge, in der Rheinſtraße
3053) Wilhelminenſtraße Nr. 9 iſt im zweiten
Stock eine freundliche Wohnung mit abgeſchloſſe=
nem
Vorplatz, beſtehend in 4 Zimmern, Küche,
1 Manſardenſtube nebſt Zubehör, an eine ſtille
Familie zu vermiethen und alsbald beziehbar.
Näheres bei A. Haas daſelbſt.
3266) Ein Logis, 2 Stuben, Küche u Keller
im Seitenbau, per Jahr 50 fl., große Ochſen=
gaſſe
21.
3345) Mathildenplatz Nro. 10 neu erſter
Stock, ein Logis: 6 Piecen nebſt allen Bequem=
lichkeiten
, vom 1. Juni ab beziehbar, zu ver=
miethen
.
Jac. Hegendörfer jun.
3418) Eine freundliche Manſarde mit allem
Zugehör kann ſogleich von einer ruhigen Familie
bezogen werden. Wilhelminenſtraße Nr. 8 neu.
3489) Frankfurter Straße Nro. 7 iſt ein
freundliches Logis von 6 Piecen ꝛc. zu vermie=
then
und Anfang October zu beziehen.
Cullmann.
3513) Zwei möblirte Zimmer zu vermiethen.
Martinſtraße Nr. 422.
3578) Ein freundlich möblirtes Zimmer iſt
zu vermiethen und gleich zu beziehen. Wald=
ſtraße
Nr. 23 im zweiten Stock.
3665) Der mittlere Stock meines Hauſes,
Eck der Stein= und Hölgesſtraße, ſechs bis ſieben
Zimmer enthaltend, zu Ende Auguſt l. J., auf
Wunſch auch ſchon am Ende Juni l. J., bezieh=
bar
.
Siegfrieden, Advokat.
3666) Ein möblirtes Zimmer Bleichſtraße 9.

Vermiſchte Nachrichten.
T aguterricht in der engliſchen Sprache,
L. U8 bei einer engliſchen Dame, bei ſich.
Dieſelbe ſucht auch junge Damen, engliſche oder
andere, um mit der Familie eine Klaſſe zu bilden.
Wo? ſagt die Expedition.
ohnugsveranderung.
Meine Wohnung iſt nicht mehr Louiſenſtraße,
ſondern Schloßgraben im Prinzen Emil
und bitte um ferneres Wohlwollen.
3612)
G. Bender, Tapezier.
2 (n einer achtbaren Familie werden vom
3 2 16. Mai an Penſionäre in Koſt und
Logis genommen. Näheres in der Expedition.

1011) Ein Lehrling wird geſucht in der Leder=
und Eiſenhandlung von J. P. Wambold.
Ordentliche Mädchen finden dauernde.

Beſchäftigung bei
2651)

H. Schuchard.

3057) Ein Lehrling wird unter vortheilhaften
Bedingungen geſucht bei

[ ][  ][ ]

K22.

8667)

Vorlämf,

beehrt sich der ergebenst Interzeichnete dem nach Wissenschaft strebenden Pit. Publikum
Darmstadts ergebenst anzuzeigen, dass er im Laufe dieser Woche im Saale der höheren
Töchterschule zwel naturvissenschaftliche Abend-Uuterhaitungen
im Gebiete der Aatronomie & Geologie zu geben beabsichtigt, versinn-
Eücht durch über 200 Darstellungen, mittelst Anwendung aussergswöhnlicher Riesen-
Instrumente unter Luziehung des electrischen Stroms, welche in grösster Helligkeit zum
Vorschein kommen und erläutert werden mit einem, auf dem gegenwärtigen Standpunkte
dor Forschung beruhenden populären Vortrag von
F. Tachs, Mitglied der naturf. Gesellschaft in Nürnberg.

3615)
Anz e 1 g C.
Freunden und Bekannten, ſowie einem geehrten Publikum die ergebene Anzeige, daß ich vom
1. Juni d. J. ab Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 3 auf eigene Rechnung eine Bäckerei betreiben
werde. - Indem es mein Beſtreben ſein wird, meine verehrten Abnehmer nur durch vorzügliche
Waare zu bedienen, bitte ich um geneigten Zuſpruch und zeichne hochachtungsvoll ergebenſt
Georg Kuhn, Bäckermeiſter.
Beſtellungen können auch bei Herrn J. Kuhn, Drehermeiſter, Runde=Thurmſtraße,
freundlich entgegengenommen werden.
3668)
REGAUTadsOm StaugOh-
Von Mittwoch den 2. Juni an findet bei günſtiger Witterung jeden Mittwoch und
Samſtag Harmonie-Mmsik von hieſigen Regiments=Muſiken ſtatt.
8669)
49
Turner=Feuzewehr!
Uebung der ganzen Mannſchaft Montag den 7. Juni Abends präcis 8 Uhr.
Nach der Uebung: Generalverſammlung.

Tagesordnung: Berichterſtattung der Obmannſchaft.
Der Obmann.

3669a) Der Vorſtand des neuen Kranken= und Sterbekaſſe=Vereins für
Darmſtadt und Beſſungen beehrt ſich hiermit ſeine verehrlichen Mitglieder ſammt Angehörigen
ſowie etwaige Freunde des Vereins zu einem Spaziergang nach der Ludwigsbuche auf
Sonntag den 6. Innui l. J. einzuladen.
Für Speiſen und Getränke wird der Vorſtand beſtens Sorge tragen.
Der Abmarſch findet präcis 2½ Uhr vom Eingang des hohlen Wegs ab ſtatt.
WB. Bei ungünſtiger Witterung findet der Spaziergang den nächſtfolgenden Sonntaggſtatt.
Der Präſident: Ph. Seibel.

2015)

Horddentecher Hhoyd.
Iwei Hal wöchentliche Postdampfschifkkahrt

von

Bremen nach HoVVork und Baltimore.

D. Baktimore Mittwoch 2. Jun, nach Baltimore via Southampton. D. Hermann Sonnabend H9. Juni Newhork Southampton. D. Aewyork Mittwoch 9. Juni Newhork Havre. D. Anion, Sonnabend 12. Juni Newhork Southampton. D. Berlin Mittwoch 16. Juni Baltimore Southampton. D. Deutſchland Sonnabend 19. Jnni Newhorßh. Southampton. D. Hanſa Mittwoch 23. Juni Newhork Havre. D. Rhein Sonnabend 26. Juni Newherk Southampton. D. eipzig Mittwoch 30. Juni Baltimore Southampton. D. Weſer Sonnaben 3. Juli Newhork Southampton. D. America Mittwoch 7. Juli Newhork Havre. D. Donan Sonnabend 10. Juli 1 Rewhork Southampton.

und ferner jedeu Mittwoch und Sonnabend.
Paſſage=Preiſe nach New=York: Erſte Cajüte 165 Thaler, zweite Cajüte 100 Thaler,
Zwiſchendeck 55 Thaler Preuß. Courant.
Paſſage=Preiſe nach Baltimore: Cajüte 185 Thlr., Zwiſchendeck 55 Thlr. Preuß. Courant.
Fracht 22. mit 15p6t. Primage per 40 Cbf. Bremer Maaße. Ordinäre Güter nach Uebereinkunft.
Nähere Auskunft ertheilen ſämmtliche Paſſagier=Expedienten in Bremen und deren inländiſche
Agenten, ſovie
Die Direction des Nordbeutſchen Loyd:
Crhgemann, Direktor. H. Peters, zweiter Director.
53) Wir ſind ermächtigt, für die obigen Poſidampfer Paſſagiere feſt anzunehmen und
halten uns zu Contract=Abſchläſſen beftens empfohlen.
Leopold Schünemann.
Carl Gerschlauer, Haupt=Agent.
1122) Für obige Poſt=Dampfſchiffe des Norddeutſchen Lloyd bin ich ermächtigt, Ueberfahrts=
Berträge feſt abzuſchließen.
7 Eliſabethen=
Kirchſtraße
H. Störget, ſtraße u.
Paul Störger Sohn, Nr. 25.
6461) Ein junger Mann mit näthigen Schul=
3541) Einige Mädchen, die in der= Schuh=
lenntniſſen
wird als Lehrling in mein Papier= macherei und wo möglich auf der Maſchine ar=
Geſchäft geſucht.
Georg Hof,
beiten Unnen, werden geſucht.
Eliſabethenſtraße im Schulhauſe.
Chr. Klein, Schuhmachermeiſter.

81
3636) Avis fimportant Mons. J. Brunell,
2 Mathildenplatz, a Thonneur d’annoncer qu'il
donnera des leçons de Français dans les fa-
milles
et les établissements d’éducation.
Die Damen=Schwimmſchule
im großen Woog beginnt am 1. Juni.
Anmeldungen werden im Frauenbad von der
Schwimm=Lehrerin D. Gunder entgegen genommen.
3304) In der Steindruckerei von C. Welz=
bacher
können Jungen bei gutem Wochenlohn
in die Lehre treten.
E..
H.
L.
Einguariterung
wird angenommen per Mann 12 kr. bei
H. Fornoſk, im Mainzer Hof,
große Ochſengaſſe.
3519) Ein Lehrling kann eintreten bei
Fr. Weutzel. Tapezier. Alexanderſtraße 15.
3521) Ein junges Mädchen wünſcht ſich in
einem Kurz= oder Manufacturwaaren=Geſchäft
zu placiren.
3620) Ein fleißiger Bierkellner wird ge=
ſucht
. Auch habe ich für Sonntags noch einige
Aufwärter nöthig.
Louis Hess.

3621) Murqueur geſucht
bei der Geſellſchaft Bürger=Vereinn.

2

4Oin angehender junger Cohmls
1De ſucht ſofortiges Placement gegen
3 A09 beſcheidene Anſprüche. Franco= Offer=
ten
werden sub Lit. C. E. 278
poste restante Darmstadt erbeten.
3630) Geübte Arbeiter für feine Mechanik
finden dauernde Beſchäftigung.
Gandenberger'ſche Maſchinenfabrik,
Georg Göbel.

3635) Bei Bäckermeiſter Jacob Jacobi
zu Beſſungen können 2 Bäckergeſellen
ſogleich in Arbeit treten. Auch wird bei dem=
ſelben
ein braver Junge unter ſehr günſti=
gen
Bedingungen in die Lehre genommen.
3650) Hügelſtraße Nr. 26 wird auf Johanni
ein braves Dienſtmädchen geſucht.
3670) Geſucht auf Johanni ein Mädchen,
welches bürgerlich kochen kann und ſich aller
Hausarbeit unterzieht. Näheres Heerdwegſtraße
Nr. 354 parterre.
3671) Man ſucht auf Johanni ein Haus=
mädchen
, welches das Bügeln und Nähen ver=
ſteht
. Heinrichſtraße 7.
3672) Ein gebildetes junges Frauenzimmer
ſucht Stelle als Stütze der Hausfrau. Näheres
bei der Redaction d. Bl.

3673) Am Freitag den 28. Morgens 110 Uhr
wurde von einem Militärſchüler ein grüner Regen=
ſchirm
verloren. Man bittet um gefällige Rück=
gabe
Waldſtraße Nr. 34 im Seitenbau.
3614) Mathildenptatz Nr. 5 iſt am erſten
Pfingſtfeiertag Morgens ein gelber Kater von
dem Dach gefallen. Wer über denſelben Auskunft
zu geben weiß oder wiederbringt, erhält eine
gute Belohnung. Mathildenplatz 5 dritter Stock.
3675)
Verloren!
Sonntag Mittag von der Frankfurterſtraße,
Promenade=, Caſino=u. Neckarſtraße zum Chauſſee=
haus
eine weiße Kleidertaſche, enthaltend ein
Jaconnettuch, ein Portemonnaie mit 4 fl. kleiner
Münze. Gegen Belohnung abzugeben Tapeten=
geſchäft
Ludwigsplatz 9.
3676) Vorige Woche wurde im Herrngarten
die Hälfte eines Angenglaſes mit Silber=
Einfaſſung verloren. Dem Finder ſeine Be=
lohnung
. Abzugeben Ballonplatz Nro. 11 eine
Stiege hoch.

[ ][  ]

83
6313a

N. 22.

Moſey=Ausſtellung.
Die in der Sitzung vom 12. Mai beſchloſſene Roſen=Ausſtellung des Gartenbauvereins findet
Freitag den 4. Juni im Gartenſaal des Darmſtädter Hofes von Morgens 10 Uhr
bis Abends 7 Uhr ſtatt.
Am Ausſtellungstage zwiſchen 7 und 9 Uhr Morgens ſind die auszu=
ſtellenden
Gegenſtände einzuliefern; größere Sammlungen bitten wir wegen des Arran=
gements
vorher bei dem Unterzeichneten anzumelden.
Die angekündigten Vorträge beginnen Nachmittags 4 Uhr.
Der Eintritt iſt unentgeltlich, und den Mitgliedern des Vereins mit Familien und von ihnen
einzuführenden Gäſten, ſowie jedem Ausſteller geſtattet.
Für den Vorſtand des Gartenbau=Vereins
W. Schwab.
Mittwoch den 2. Juni findet keine Monatsverſammlung des Gartenbau=Vereins ſtatt.

Ain kräftiger Mann wird zum Rad=
E, drehen geſucht in der
L. C. Wittich'ſchen Hofbuchdruckerei.
3678)
1
L ver--eervach.
Sonntag den 6. Juni wird bei dem
Unterzeichneten ein
Ring= u. Preisſchießen
abgehalten. Zum Schluß werden 2 Hämmel
herausgeſchoſſen. Hierzu ladet ergebenſt ein
Johannes Koch,
Gaſthaus zum Schützenhof.

gartenbauverein in Darmſtadt.

Aus den Verhandlungen der Monatsverſammlung vom 12. Mai heben wir eine
Mittheilung des Erfurter Gartenbauvereins hervor welche um Unterſtützung dort be=
abſichtigter
Zuſammenſtellungen bittet über Alles, was Erfahrung und Wiſſenſchaft bezüg=
lich
der pflanzenfeindlichen Inſecten, ihrer Natur, Art und Größe des Schadens ꝛc., lehrt.
Culturſchaden durch Inſecten treten, beſonders in neueſter Zeit, in ſo erſchreckender
Weiſe auf, daß jolche gemeinſame Beſtrebungen geboten und eifrigſter Unterſtützung
werth erachtet wurden.
Ein Mitglied des Vereins berichtete über direct aus Amerika erhaltene neue Pflanzen,
empfahl namentlich eine ſehr ſchön und früh, mit den Schneeglöckchen, blühende Zier=
pflanze
, Common red genannt, und hob hervor, daß von der letzten bedeutenden
Sendung keine einzige Pflanze unterwegs verdorben ſei. Die Pflanzen waren erſt
in Lehmbrei getaucht und dann in Kohlenſtaub verpackt.
Die Roſenausſtellung des Vereins iſt nun, dem mittleren Stande der Blüthen
entſprechend, auf Freitag den 4. Juni, von Morgens 10 bis Abends 7 Uhr, feſtgeſetzt.
Die auszuſtellenden Roſen lam Stock in Töpfen, oder abgeſchnitten in Bouquets oder
Körbchen ꝛc.) ſind von 7 bis 9 Uhr früh einzuliefern. Der Eintritt iſt unentgeltlich
und allen Mitgliedern mit Familien und von ihnen einzuführenden Gäſten ſowie
andern Ausſtellern, geſtattet. Zur Bequemlichkeit der Ausſteller ſind die mit Moos ge=
füllten
Käſtchen auch bei Herrn Juſtus Noack, neben dem Münzgebäude, von Mittwoch
an zu haben.
Wir hoffen, daß dieſe Ausſtellung, welche der hieſigen Roſencultur nur in jeder
Hinſicht förderlich jein kann, ſich zahlreicher Betheiligung von Ausſtellern und Be=
ſuchern
erfreuen wird.
Statt der Monatsverſammlung des Juni wurde eine Excurſion nach Worms in
Ausſicht genommen, wegen deren das Nähere gelegentlich der Ausſtellung verabredet
werden ſoll.

Das Leßen der Vornehmen in England.

(ortſetzung.)
Eine Perſönlichkeit aber gibt's im Hauſe, die unabhängig von jeden
und allen ihre Wege geht, und das iſt die oberſte Kinderfrau oder Ober=
wärterin
. Ihr ſind die Kinder von der erſten Stunde an anvertraut
worden, ihre Verantwortlichkeit iſt groß. Gedeihen die Kinder unter ihrer
Pflege, ſo dankt es ihr Niemand; wohl aber macht man ihr Vorwürfe,
wenn eins derſelben krank wird: man nennt ſie dann eine ungebildete
Frau; dennoch iſt ſie es hauptſächlich, von der die Kinder im erſten Jahr=
zehnd
erzogen werden; die Mutter wenigſtens beſtreitet ihr dies Recht
nicht, ſelbſt dann nicht, wenn die Kinderfrau roh und ungebildet iſt. Die
Hauptſache iſt, daß ſie zuverläſſig in Bezug auf die körperliche Pflege der
Kinder iſt und daß der unbequeme Fall eines Wechſels mit Oberwärte=
rinnen
nicht zu befürchten iſt. Zehn Gouvernanten gehen zu laſſen und
es mit einer elften und zwölften zu verſuchen, das kommt in einem eng=
liſchen
Hauſe vor und ſtört weder die Ordnung noch die Laune daſelbſt;
aber von einem Wechſel mit der Kinderfrau hört man faſt nie; es iſt,
als ob ſolch ein Fall die Kinder zu Waiſen machen würde. Und ähnlich
iſt es auch. Daher alſo ſchreibt ſich die Herrſchaft und die Anmaßung
dieſer Perſonen.
Wir verließen Mylord und Myladh bei ihrem Dinner. Zum Deſſert
kommen die Kleinen im reizendſten Anzuge, um Papa und Mama Gute
Nacht zu ſagen und etwas vom Deſſert zu naſchen. Das iſt der
Augenblick, wo der Vater ſeine jüngſten Kinder zu ſehen bekommt, ihre
Redensarten belacht, ſie neckt und ſie, beſchenkt mit Bonbons, zu ihren
Wärterinnen zurückſchickt. Bald darauf erhebt ſich Myladh, der vornehmſte
Herr in der Geſellſchaft öffnet ihr die Thür und gefolgt von den weib=
lichen
Gäſten verläßt ſie den Eßſaal, wo die Herren bei Port und Sherrh
und Claret zurückbleiben.
Die Unterhaltung im Drawingroom nach dem Dinner iſt immer
ſchwerfällig und einſilbig. Heute iſt ſie zum Glück auch nur kurz, denn
Wirthin und Gäſte haben noch Toilette zu machen und wollen ſich noch
in zwei oder drei andern Geſellſchaften zeigen; deßhalb trennt man ſich
bald und Myladh begibt ſich nach ihrem Ankleidezimmer, wo das Kammer=
mädchen
ihrer harrt.
In Eaton Square, vor dem Palaſt des Herzogs von Sbks, draͤngen
ſich die Cquipagen und der Wagen Maladhs kann trotz der ſpäten Stunde

nur langſam vordringen. Sie fröſtelt ungeduldig auf ihren ſeidenen Kiſſen
und bemüht ſich, durch die trüben Fenſter Leute oder Wagen zu erkennen.
Endlich dringt ihr Wagen bis an das für heute Abend errichtete Zelt,
unter deſſen ſchützendem Dache die Gäſte bis ins Haus gelangen. Ihr
Name wird dem am Portale ſtehenden Diener zugerufen, dieſer ruft ihn
einem zweiten, an der Treppe ſtehenden zu, der zweite einem dritten und
der vierte ruft ihn mit lauter Stimme in dem Augenblick in das Geſell=
ſchaftszimmer
, wenn Myladh hineintritt. Die Säle ſind erdrückend voll
und ein Theil der Geſellſchaft ſteht in dem Flur und auf der Treppe;
aber am vollſten iſt es im Tanzſaal und man begreift es kaum, wie man
dies unfreie Bewegen auf ſo beſchränktem Raume noch tanzen nennen,
noch weniger, wie dies Stoßen, Preſſen, Treten irgendeinem Menſchen
Vergnügen machen kann. Es iſt auch die Frage, ob das Vergnügen iſt,
was die junge elegante Welt auf dieſen faſhionablen Bällen empfindet.
Nachdem Myladh während 10 Minuten in dem Gedränge geſtanden,
hierhin und dorthin gegrüßt und einige vergebliche Verſuche gemacht hat,
einer bekannten Dame näher zu kommen, winkt ſie einem Diener und be=
ſiehlt
, daß ihr Wagen vorfahre. Geführt von einem Herrn, gelangt ſie
auch glücklich die Treppe hinunter und in den Wagen. Dort fällt es ihr
erſt ein, daß ſie zwar die Bedienten ihres Mannes an dem Zelte ſtehen,
ihn ſelbſt aber in der Geſellſchaft nicht geſehen habe -
Hierauf fährt ſie noch zu einer andern Geſellſchaft, d. h. ſie hört
ihren Namen noch in einem andern vornehmen Hauſe ausrufen. Es geht
dort genau wie in dem erſten zu, nur bekommt ihre ſchöne weiße Robe
eine Taſſe Ananas=Eis und ein Glas Rothwein zu koſten. Die armen
Bedienten! Sie ſind geſchickt genug, dennoch geſchieht es ihnen ab und
zu, daß ſie, gedrängt und geſtoßen, wie ſie von allen Seiten werden,
Toiletten, die mehrere hundert Thaler koſten, fürz immer unbrauchbar
machen.
Um 2 Uhr legt ſich Myladh erſchöpft von den Anſtrengungen des
Tags, zur Ruhe; aber die Ausſicht auf den Bericht in der Morning=
Poſt wiegt ſie bald angenehm ein und begleitet ihre Träume. Und in
der That, die Morning=Poſt verſäumt ihre Pflicht nicht, ſondern bringt
am folgenden Morgen den igehörigen Bericht über die beiden Geſell=
ſchaften
in Eaton und Grosvenor Square und den Anzug der daſelbſt
anweſenden Damen. Mit welcher Befriedigung las Myladh, daß ſie eine
weißſeidene Robe, die mit ſilbernen Sternen überſäet war, angehabt und
in diamantenes Krönchen getragen habe!
So kurz dieſe Berichte auch ſind, ſo entſchädigen ſie die betreffenden
Damen für alle vergangene und alle kommende Langeweile und Ermü=
dung
, bis endlich mit der Schließung des Parlaments die Saiſon vorüber
iſt und das Haus in der Stadt mit dem Hauſe auf dem Lande ver=
tauſcht
wird.
Der engliſche Adel bringt den bei weitem größern Theil des Jahres
auf dem Lande zu; das Haus auf dem Lande iſt viel großartiger als das
in der Stadt; es iſt der alte Familienſitz, auf deſſen Einrichtung ſchon
von den Vorältern große Summen verwendet worden ſind, und der in
neuerer Zeit, ſeitdem es Modeſache geworden iſt, daß die Ariſtokratie in
England ſich für Kunſt intereſſirt, mit den koſtbarſten Kunſtſchätzen und
Sammlungen angefüllt worden iſt. Das Haus in der Stadt iſt nur ein
pied-A. terre, verglichen mit dem geräumigen Schloſſe in der Pro=
viuz
, wo obenein der Lord die Bedeutung eines Fürſten hat und ſich
nicht in der Menge der andern Lords verliert, wie das in London der
Fall iſt.
Auch die Gaſtfreundſchaft iſt auf dem Lande größer ſowie das Diener=
perſonal
; denn Hunde und Pferde, Gärtnerei, Jagd und Fiſcherei treten
in den Vordergrund und erfordern ein ihnen ausſchließlich gewidmetes
Perſonal. Es gilt dort vor allen Dingen, in das Leben des Herrn und
der Dame von außen her wieder ſo viel Anregung und Aufregung zu
bringen, daß der eine Erſatz für das politiſche Leben, ſeinen Club und
ſeine Dinners, die andere Erſatz für Hofbälle, Hydepark, Italieniſche
Oper und die Artikel in der Morning=Poſt' erhält. (Fortſ. folgt.)

Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerel.