Darmstädter Tagblatt 1868


20. Oktober 1868

[  ][ ]

Beilage

un
Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.
Dienſtag den 20. October
N. 22.
1868.

Das Frag= und Anzeige=Blatt, die Beilage hierzu, ſowie das Verordnungs=Blatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres Samſtags, die Beilage
Dienſtags und Letzteres Dönnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren In Darmſtakt
bei der Expedition, Rheinſtraße, Nr. 23 neu

690 Remonte=Ankauf.
Die ordentliche Remontirung im Lande findetſtatt:
In Oberheſſen:
zu Alsfeld den 26. October,
zu Altenſtadt den 28. October.
In Starkenburg:
zu Groß=Vieberau den 26. October,
zu Bickenbach den 27. October,
zu Goddelau deu 29. October,
zu Groß=Gerau den 30. October.
Der Ankauf beginnt Vormittags 10 Uhr; es
werden Reit= und Zugpferde von 4½ bis 6½
Jahren angekauft.
Die Großherzeglichen Bürgermeiſtereien wer=
den
um gefällige Bekanntmachung erſucht.
Darmſtadt, den 11. October 1868.
Der Großherzogliche Remontirungs=Director:
Frhr. von Jungenfeld.

Verſteigerungen.
6471)
Bekanntmachung.
Dienſtag den 27. dieſes Monats,
Vormittags 11 Uhr, ſoll die Lieferung des
für die ſtädtiſchen Hoſpital=Anſtalten erforder=
lichen
Kartoffelbebarfs von circa 220 Malter,
mittelſt Verſteigerung auf unſerm Büreau ver=
geben
werden. Jeder Steigerer hat Proben der
von ihm offerirten Kartoffeln mitzubringen. Die
näheren Bedingungen liegen bei uns bis zum
Termin zur Einſicht ofen.
Darmſtadt, 14. October 1868.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.

Verkauf von altem Betiſtroh.
6598) Mittwoch und Freitag den 21.
und 23. d. Mts. Vormittags um 9 Uhr wird
in der Infanterie=Caſerne dahier das
alte Bettſtroh in mehreren Parthien gegen
gleich baare Zahlung öffentlich verſteigert.
a Darmſtadt, den 19. October 1868.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
Fauſt.
Korwan.

6599) Hofheim.) Die Lieferung nach=
bezeichneter
Gegenſtände, nämlich:
500 Ellen ⁶⁄₄ breites Wollentuch,

250 geſtreifter Flanell,
100 weißer
200 weißer Barchent,
600 grauer und ſchwarzer Canefas,
200 ungebleichtes Futterleinen,
800 Caſinet und carrirtes Wollenzeug,
250 Doppel=Lüſtre,
Leinwand,
3000
250 gefreiſter Kleiderzwilch,

100 Ellen geſtreiſter Bettzwilch.
200 Bettbarchent und Federleinen,
1002 Strohſackleinen,
150 Fruchtſackzwilch.
50 gedruckten Haman,
50
Jaconet,

200 Schirting,
300 Pfund Hanf,
200 Roßhaare,
600 Seife,
1000 Soda,
36 Stück wollene Betteppiche,
1 Ohm Mohnöl,
2 Rüböl,
5 Petroleum,
150 Pfund Stearinlichter,
800 Unſchlittlichter,
1200 Reis,
400 Sago,
400 Nudeln,
300
grüne Kern,

(00 Rauchtabak,
100 Schnupftabak,
1400
Melis,
ſoll auf dem Soumiſſionswege vergeben werden
und ſind Offerten unter Anſchluß von Muſtern
binnen 8 Tagen portofrei an die unterzeichnete
Behörde einzuſenden.
Hofheim, den 15. October 1863.
Großherzogliches Hospital=Rentamt.
Dittmar.

Feilgebotenes.
6600)
Schulbücher.
In der J. P. Dieh''ſchen Buchhandlung
ſind die in dieſem Winter im Gymnaſium ge=
bräuchlichen
Classiker in großer Anzaͤhl
vorhanden.

6601) Bei Carl Geibel in Leipzig
iſt ſoeben erſchienen und in Darmſtadt
durch F. L. Schorkopſ (Köhlers
Buch=, Kunſt= u. Muſikhandl. zu beziehen:
Iuumanuel Kant,
von der Macht des Gemüths
durch den bloßen Vorſatz
ſeiner krankhaften Gefühle Meiſter zu ſein.
Herausgegeben u. mit Anmerkungen verjehen,
von C. W. Hufeland,
Königl. Preuß. Staatsrath und Leibarzt.
Vierzehuke verbeſſerte Auflage.
Velinpapier. 1868. In Umſchlag geh. 2 45 kr.
Inhalt: Vorrede von Hufeland.
Ueber langes Leben und Geſundheit.- Vom
Warm= und Kalthalten, beſonders der Füße
und des Kopfes. Von der Erreichung
eines höhern Lebensalters der Verehelichten.
Von dem krankhaften Gefühl aus der
Unzeit im Denken.
Von der Hebung
und Verhütung krankhafter Gefühle durch
den Vorſatz im Athemziehen.
Denk=
geſchäft
. Alter.
Dieſes, von zwei der berühmteſten
deutſchen Gelehrten verfaßte, lehrreiche
und nützliche Buch wurde in kurzer
Zeit abermals gänzlich aufgekauft, und wir
empfehlen dieſe 14te, mit deutlichen, großen
Lettern gedruckte Ausgabe Jedem, dem ſein
körperliches und geiſtiges Wohl am Herzen
liegt. Es wird jedem Stand und
Alter Nutzen bringen!

6148) Ein Klavier von Vierheller, über=
ſpielt
, iſt billig zu verkaufen. Karlſtraße Nr. 37.

6532) Eine Kelter mit 2 eiſernen Schrau=
ben
, 2 bis 3 Ohm Moſt haltend, iſt zu ver=
kaufen
. Von wem ? ſagt die Expedition.

5555) Wachs= und Ledertücher, Rou=
leaux
, Vorhang=Gallerien, Roſetten, empfiehlt
billig
W. Schmidt, Ludwigsplatz 9.

O
Brennholz=Verkauf
2
fortwährend in Nr. 47 der unteren Rhein=
ſtraße
im Hinterbau.

e in lebenden als auch
3 Bouquets: mit getrockneten Blu=
S
men elegant gebunden, in allen Muſtern, Blumen=
körbchen
u. Ampeln prachtvoll von trockenen Blu=
men
u. Gräſern, jowie Kränze ꝛc. empfiehlt billigſt
die Kunſt= und Handelsgärtnerei von
Heinrich Henkel, Beſſungen.

6479) Schirmgasse Nr. C.
Ich empfehle einem verehrlichen Publikum mein
Commiſſions=Geſchäft, beſtehend in:
Schweizerkäſe per Pfd. 22, 24 u. 26 kr.;
ſodann Mainzer Actienbier vorzüglicher
Güte in ganzen u. halben Flaſchen 8 u. 4kr.
Branntwein, Liqueure und ſehr gute ab=
gelagerte
Cigarren.
Helchior Bauer.

6603) Eine Parthie vorzüglicher Salat=
Kartoffeln iſt noch malterweiſe zu fl. 2. 36.
frei in's Haus gelieſert abzugeben in der Mineral=
waſſer
=Fabrik von W. Scheuck, Beſſunger
Martinsſtraße.

6604) Bei Peter Gilbert in Pfungſtadt
ſind mehrere Sorten Borden und Diele zu
verkaufen, als eichen, tannen und pappel von 1,
1½- 2 Zoll, ſowie 2 buchen 5 Zoll dick.
42

[ ][  ][ ]

162

N. 42

Wir empfehlen als ſehr zweckmäßig und überſichlich:
Wlnd=Taſelu über Ankuuft und Abgang jämmtlicher
Eiſenbahnzüge dahier
im Winterfahrtenplan 1868-69,
welche ſich namentlich für alle Geſchäfts=Büreaux, Canzleien, Wirthſchafts=Localitäten ꝛc. als be=
ſonders
praktiſch erweiſen dürften. Preis: aufgezogen 9 kr. - unaufgezogen 3 kr.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
4D=
AN
N
45
4
2A
NNNNrAAArAnnranArrAAururtr NaariAAArraraaunnut Arran
t4
Vorräthig bei allen Buchhändlern und Buchbindern:
4 6605)
5

Guſtav=Adolfs=Kalender
16. Jahrgang.
1869.

Heſſiſcher Hausfreund
47. Jahrgang.

H

Mit Marktverzeichniß und trefflichen Bildern. Preis nur 8 Kreuzer.

V
Hapetem
5535)

neueſte Deſſins zu außerordentlich billigen Preiſen empfiehlt
W. Schmidt, Ludwigsplatz 9.

- S. Mode's Verlaa in Berlin.-
Aerztlicher Rathgeber
für Bruchleidende
beiderlei Geſchlechls.G.

Aufrichtige Belehrung über Entſtehung, Ver=
lauf
und Folgezuſtände der
Unterleibsbrüche.
Nebſt praktiſchen Rathſchlägen zur Verhütung
und Heilung derſelben.
Von Dr. Herm. Römer, prakt. Arzt.
Preis 54 kr.
(6606
ET Zu haben in Köhler's Buch=,
Kunſt= und Muſikhandlung in Darmſtadt.

Anzeige.
Meinen werthen Kunden zeige hiermit an, daß
ich von nun an mit einer eigenen Niederlage
von Flaſchen=Bier eingerichtet bin und werde
ſtets meine werthen Abnehmer mit einer feinen
Qualität Bier zufrieden ſtellen.
Hochachtungsvoll
Gg. Staus.
Der Verkauf iſt wie bekannt die Flaſche 7 kr.,
bei Abnahme von 6 Flaſchen und mehr frei ins
Haus geliefert.
12 Flaſchen 1 fl. 18 kr.
25
2 fl. 30 kr.

Nach dem hat nun der ſeitherige Verkauf aus
der Niederlage des Herrn W. Degen bei mir

aufgebört.

(6607

6605

Der F al o n

beſchließt mit dem 12. Heft ſeinen
erſten Jahrgang und folgen in den
nächſten Nummern dieſes Blattes die

6609) Bei Unterzeichnetem ſind mehrere Ctr.
Futtermehl und zur Bäckerei brauchbaren
Kornvorſchuß u. Griesmehl billig abzugeben, ſo=
dann
2 junge Affenpinſcher, ächte Rattenfänger=Race
zu verkaufen. Jakob Hamm, Bäckermeiſter,
Langegaſſe Nr. 35.
6610) Zierſträucher und Zierbaͤume, =
und Roßkaſtanienbäume empfiehlt in großer Aus=
wahl
die Handelsgärtnerei von
Heinrich Henkel, Beſſungen.

6611)
Obſtfreunden
empfehle mein reiches Sortiment hſt. Bäume zu
nachſtehenden Preiſen: Aepfel, Birnen, Kirſchen,
italieniſche und ungariſche Zwetſchen, Caledonien=
Washington= u. Königspflaumen ꝛc., Reineclauden
und Mirabellen per Stück 30 kr., Aprikoſen,
Pfirſiche 36 kr. Sämmtliche Sorten ſind in Phra=
miden
und Spalier=Bäumen in großer Auswahl
von 18 kr. bis 24 kr. per Stück zu haben.
Heinrich Henkel, Handelsgärtner, Beſſungen.

Vermiethungen.
5051) Nro. 19 Schuſtergaſſe iſt ein lleines
Logis zu vermiethen und gleich beziehbar.
Adam Hein.
5635) Hügelſtraße Nro. 51 ein ſchönes gut
möblirtes Parterre=Zimmer. Auf Verlangen auch
zwei Zimmer mit Kabinet.
5654) Hinter dem neuen botaniſchen Garten
Nr. 43 iſt der mittlere Stock nebſt Mauſarden=
Logis zu vermiethen. Es kann auf Verlangen
Stallung für ein Pferd abgegeben werden.
Gärtner Buchert.
6082) Wegen Verſetzung des Herrn Hof=
gerichtsrath
Kornmeſſer nach Gießen iſt deſſen
Logis anderweit zu vermiethen.
G. Schneider, gegenüber dem Bahnhof.

6177) Promenadenſtraße
in dem neuen Hauſe, gegenüber
Herrn C. Appel, das Logis Parterre,
aus 4 bis 7 Piecen, die bel Etage mit Bal=
con
=Salon, aus 5 bis 7 Piecen, und der
3. Stock aus 5 Piecen nebſt allen Bequem=
lichkeiten
und kleinen Hausgärtchen für den
15. November dieſes Jahres, vielleicht auch
ſchon früher beziehbar.
6249) In dem Hauſe Rheinſtraße Nro. 25
iſt der zweite Stock ſogleich, und der dritte Stock
demnächſt zu vermiethen. Näheres im Hauſe
ſelbſt 2 Stiegen hoch.
6277) In der Heinheimerſtraße Nr. 4 iſt
ein großes möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6278) Ein ſchönes möblirtes Zimmer zu ver=
miethen
vor dem Jägerthor. Näheres in der Exp.
6449) Ein möblirtes Zimmer gleich bezieh=
bar
. Wilhelminenſtraße 21, 3r Stock.
6451) Bleichſtraße Nr. 9 ſind Parterre zwei
ineinandergehende Zimmer mit ſeparatem Ein=
Cramolini.
gang zu vermiethen.
6452) Zwei ſchön möblirte Zimmer an einen
ruhigen Herrn Grafenſtraße Nr. 41 bel Etage
zu vermiethen.
6453) Ein freundliches Logis zu vermiethen.
Roßdörferſtraße Nr. 13.
6485) Es ſind zwei ſchön möblirte Zimmer
zu vermiethen (parterre) Eliſabethenſtraße Nr. 64.
6486) Beſſunger Karlsſtraße Nr. 83 iſt ein
möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6556) In meinem Hauſe, Eck der Stein=
und Hölgesſtraße, die Wohnung im mittle=
ren
Stock, ſechs Zimmer, ſowie die Man=
ſardenwohnung
, vier bis fünf Piecen, beide
Wohnungen mit allem Zubehör, getrennt
oder zuſammen zu vermiethen, beziehbar
14 Januar 1869.
Siegfrieden.
6612) Ein Logis Schloßgaſſe 31 bald beziehbar.

Vermiſchte Nachrichten.
(Wine gebildete Engländerin ertheilt Unter=
W richt in ihrer Mutterſprache in allen
Fächern, auch in der franzöſiſchen Sprache.
Auskunſt ertheilt Herr Georg Hof in Darmſtadt.

6496)
A vis.
Hiermit meinen geehrten Kunden und Geſchäftsfreunden die ergebene Anzeige, daß ich das
früher betriebene Gewürz=Geſchäft ꝛc. wieder von den Herren L. Lehmann & Co.,
welche den Betrieb inzwiſchen eingeſtellt, zurückerworben und aufs Neue an die Herren
Brückner & Sohm übergeben habe.
Die genannten Herren und neuen Eigenthümer werden das Geſchäft unter der Firma:
8. Schwarzschild's Hachfolger,
weiter betreiben und bitte ich das mir ſeither bewieſene Vertrauen auf die neue Firma gütigſt
übertragen zu wollen. Zugleich die weitere Mittheilung, daß ich die Herren Brückner & Sohn
auch mit der Liquidation des von mir betriebenen Geſchäfts betraut habe.
Darmſtadt, den 13. October 1868.
S. Scburarzschild.
Uns auf vorſtehende Anzeige höflichſt beziehend, halten wir uns zu geneigten Aufträgen, unter
Zuſicherung prompter und billigſter Bedienung, beſtens empfohlen.
Darmſtadt, 15. October 1868.
Hochachtungsvoll zeichnen
S. Schwarzschilds Nachfolger.
etragene Herrenkleider, Uniforms=Gegenſtände aller Art, Gold u. Silber,
2
99 Weißzeug, Bettwerk wird zu höchſten Preiſen fortwährend angekauft bei
8
K. Strauß,
große Ochſengaſſe, dem rothen Löwen gegenüber.

[ ][  ][ ]

53

N. 72.
B e k a n n t m a ch u n g.
Vom 15. l. Mts. ab werden in Folge Einführung des Winterfahrplanes der Eiſenbahnen

6614)
die nachbenannten Perſonenpoſten wie folgt abgefertigt:
die Perſonenpoſt II. aus Neckargemünd nach Eberbach

III.
I.
II.

um

I.

Eberbach nach Neckargemünd
Neckarbiſchofsheim nach Babſtadt
Babſtadt nach Neckarbiſchofsheim
Rappenau nach Jagſifeld

II. Jagſifeld nach Rappenau


II. Worms nach Bensheim


II. Lampertheim nach Bürſtadt



Gernsheim nach Zwingenberg 355

Biblis nach Darmſtadt


Darmſtadt nach Stockſtadt


5
Abgang vom Bahnhofe

Darmſtadt nach Brensbach
4



7 Brensbach nach Reichelsheim i. O. 615


Von gleichem Tage an werden zwiſchen Jugenheim a. d. Bergſir. und Bickenbach nur 3
liche Perſonenpoſtfahrten mit folgenden Courszeiten unterhalten:
aus Jugenheim 61, 920 Uhr Vormittags, 5 Uhr Nachmittags.
955
540
Bickenbach 725


Darmſtadt, den 15. October 1868
Der Ober=Poſt=Director:

335 Uhr Nachmittags. 815 Abends. 330 früh. 825 Vormittags. 745 Vormittags. 531 Nachmittags. 630 früh. 210 Nachmittags. 335 250 210 425 früh. Nachmittags. 515

Vahl.

6567)
TmTüge
MöbelIransport
GL.dAusEll Dper Bahn oder auf der Landſtraße, einzelne Möbeljuhren über Land, ſo=
Frankkurtagnl.) wie das Abholen von Möbeln von den Bahnen beſorge mittelſt großer,
geſchloſſener Federwagen, bei Garantie, prompter und billigſter Bedienung.
IITD
E
G. L. Jausen, Brönnerſtraße 17 Frankfurt a. M.
6615)
Husihz-Vereim.
Die erſte Probe findet Mittwoch den 21. October Abends präcis 7 Uhr im neuen
Schulſaale ſtatt. Das zunächſt einzuſtudirende Werk iſt: Iſrael in Egypten von Händel.
Die regelmäßigen Probetage bleiben wie früher: Freitag und Montag. Das Nähere über
die Zeit der Special= und Geſammt=Proben mündlich.
Der Vorſtand.

6616)

Geflügel=

Sonntag Mittag den 25. dieſes findet auf hieſigem Schießhauſe ein
Geflügel=Schießen ſtatt. Diejenigen Schützen, welche daran Theil
nehmen wollen, können ſich längſtens bis zum Donnerſtag Abend bei Hrn
Fried. Quiring oder bei Hrn. Th. Amend anmelden.

Lrroldre,

Sonntag den 18. October wurde ein rundes,
goldenes Medaillon verloren. Der redliche Finder
wird gebeten, daſſelbe Bleichſtraße No. 46 gegen eine
Belohnung abzugeben.

(Eine Dame wünſcht gegen geringes Ho=
C norar franzöſiſche Converſation, ver=

bunden mit Handarbeit, zu ertheilen.
Das Nähere auf der Exp. d. Bl.

6461) Ein junger Mann mit nöthigen Schul=
kenntniſſen
wird als Lehrling in mein Papier=
Geſchäft geſucht.
Georg Hof,
Eliſabethenſtraße im Schulhauſe.

19)
Sch mache hiermit bekannt, deß Heir
2) G. Staus keine Niederlage meines
Bieres mehr hat.
Darmſtadt, im October 1863.
B. Degen,
Agentur der Actienbranerei Ludwigshaſen a. Rh.
116) Ein junger Mann mit den röthigen
Vorkenntniſſen kann in einem Waarergeſchäfte
als Lehrling eintreten. Rheinſtraße S neu.
6491) Eine geübte Putzmacherin
kann noch einen bis zwei Tage in der
Woche annehmen. Zu erfragen in der
Expedition d. Bl.
pC.
6579) Geſucht ein Schönſärber Gehülfe,
reell und ſolid, welcher einer Schönfärberei voll=
ſtändig
vorſtehen kann. Franco=Offerten erbittet
Guſtao Müller, Schönfärber in St. Jo=
hanu
=Saarbrücken.
=s wurde auf dem Feſtballe der Vereinig=
2
Tten Geſellſchaft ein Linon= Taſchen=
tuch
mit breiter Spitze umgeben, verloren,
um deſſen Ablieferung bei dem Verwalter obiger
Geſellſchaft der Finder höflichſt erſucht wird.
6618) Ein rüſtiges Mädchen wünſcht einige
Laufdienſte anzunehmen. Näheres Viehhofgaſſe
Nr. 37 eine Stiege hoch.
6619) Ein Mädchen, welches im Kleidermachen
und Weißnähen geübt iſt, wünſcht noch einige
Tage in der Woche beſetzt zu haben. Schulzen=
gaſſe
Nr. 1.
6620) Ein Briefmarken=Album wurde
verloren. Dem Finder eine Belohnung Neckar=
ſtraße
Nr. 28 dritter Stock.
bellgelber Hühnerhund iſt am
6621) Ein y.
17. d. Mts. entlaufen. Dem Wiederbringer
eine gute Belohnung
Abzugeben Louiſenplatz Nr. 4.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag, 20. Oct. 5. Vorſt. im 3. Ab.:
Man ſucht einen Erzieher. Schauſpiel
in 2 Acten, nach dem Franz. von Bahn. Hierauf
zum Erſtenmal: Marketenderin und Po=
ſtillon
. Ballet in 1 Act, arrangirt von Hof=
balletmeiſter
Hoffmann, Muſik von Pugni.
Donnerſtag. 22. Oct. 6. Vorſt. im 3. Ab.:
Martha oder der Markt zu Richmond.
Oper in 4 Akten, Muſik von Flotow. Haupt=
parthien
: Frin. Ubrich a. G., Frln. Perl, Hr.
Lederer, Hr. Greger.
Freitag, 23. Oct. 7. Vorſt. im 3. Ab.,
neu einſtudirt: Macbeth. Trauerſpiel in 5 Alten
nach Shakeſpear von Schiller. Ladh Macbeth
Frln. Berl, als Gaſt.

Ein Medaillon.

Erſtes Kapitel.
Fatalismus des Herzens.
Das Haus des Herrn Mathias van Aert genoß in der Kaufmanns=
welt
wie in der übrigen Geſellſchaft den Ruhm einer außerordentlichen
Solidität. Es zählte zu den Häuſern, deren Ruf feſiſtand ſeit langen
Jahren in der öffentlichen Meinung; das war abgethan wie eine geſchicht=
liche
Thatſache.
Herr Mathlas van Aert ſelbſt mochte ein hoher Fünfziger ſein. Sein
Aeußeres ſchon verkündigte gemeſſenen Anſtand und flößte eine gewiſſe
ehrfurchtsvolle Scheu ein; das dünne Haar trug er immer glatt gekämmt;

ſeine Mienen waren weder anziehend noch abſtoßend, ſeine Augen immer
hell und klug. Er kannte nichts Verhaßteres als vor der Welt auffallen,
und um jeden Preis wollte er dem entgehen. Danach war ſein ganzes
Haus und ſeine Lebensweiſe eingerichtet. Weder nach oben noch nach
unten überſchritt er je die ſchmale Grenze ſeines Standes, ſeiner Ver=
hältniſſe
. Kein Verſchwender, kein Sonderling, erfüllte er vielleicht am
ſchärfſten den Begriff eines Kaufmanns. In dem Geſchäft herrſchte die
ſtrengſte Regelmäßigkeit. Aus dem Comptoir ging gewiß kein Streiſchen
unbeſchnittenen Papiers, auf der Erde lag gewiß kein Stückchen Bind=
faden
. Und wäre eines Morgens der Tod ſelbſt hier erſchienen, um einen
Solawechſel zu präſentiren, mit derſelben ſtummen höflichen Gleichgültigkeit
wäre er empfangen worden wie jeder andere Commis mit buntcarrirten
Beinlleidern und ſteifen Vatermördern.

[ ][  ]

164

M.42.

Seine Diener behandelte Herr van Aert mit höflicher Kälte. Außer
dem Comptoir bekümmerte er ſich wenig um ihr Leben und Treiben. Und
daß dieſes durch ein auffallend lebhaftes oder gar excrentiſches Weſen
nicht gegen die Sitte der Welt verſließ, deſſen verſicherte er ſich ſchon in
ihrer Wahl. Nur in Einem hatte er ſich getäuſcht.
In den Gegenſatz, wo nicht in Jronie, war dieſes faſt ängſtliche
Streben des Vaters bei ſeinem einzigen Kinde, ſeiner Tochter Klara um=
geſchlagen
. Klara war ſelbſt ein Widerſpruch; von freiem Geiſte, lebendl=
ger
Phantaſie, bewegte ſie ſich in äußerm puritaniſchen und conventionellen
Zwange. Vereinſamt in ihrem Herzen, verwaiſt in ihrem Leben, baute
ſie ſich in ihrem Innern aus dem flüchtigen Material der Phantaſie eine
Welt auf, die von der wirklichen nichts als den Gegenſatz beſaß. Sie
hatte keine Mutter gehabt, deren liebender erfahrener Herzeusſinn ſie der
Gefahr dieſer ſchroffen Gegenſätze überhoben und dieſelben in ſich ver=
mittelt
hätte. Dieſe treue, leitende Hand war früh von ihr geſchieden.
Nur dunkel konnte ſich Klara ihrer erinnern. Ein bleiches Antlitz, das zu
ſeufzen ſchien, mit Augen, die großen Thränen glichen, eine Frau, von
deren leidenſchaftlicher Zärtlichkeit das Kind, ſich oft beängſtigt fühlte.
Sonſt wußte ſie nicht viel von ihrer Mutter, denn ſeltſamerweiſe ſchien
ihr Vater die Erinnerung an ſie wo möglich zu meiden, und wenn die
Tochter von der Mutter wollte erzählt haben, ſuchte er ihren Sinn raſch
auf Anderes zu lenken. Die junge, glühende Sehnſucht des Herzens aber,
die ſchon dem Kinde eigen war, drängte ſich nach dem Bilde, das jetzt in
dem Zimmer des aus dem Penſionate entlaſſenen Mädchens hing; mit
dem tiefen Grad von Liebe und edelm Sinne, der davon auf ſie ausge=
ſtreut
war, belebte ſie es wieder, machte es zu ihrer Vertrauten, zu ihrer
Freundin. Im Hauſe erfüllte Klara die Pflichten ihrer Mutter, als
Hausfrau, was ihrem Aeußern eine gewiſſe Sicherheit und Strenge ver=
lieh
. Im Uebrigen bekümmerte ſich der Vater wenig um ihr geiſtiges
Leben. Es war ihm genug, wenn ſeine Tochter in Nichts gegen di=
Hausordnung und den äußern Anſtand verſtieß, und da dies nie der Fall
geweſen, war er ruhig in dem Bewußtſein, eine ſo gehorſame Tochter zu
haben. Sie war vielleicht nicht ſchön, nur ihre Lippen hatten eine eigen=
Form, einen feſſelnden Zug, der eine ausſchließliche Vornehmheit des
Geiſtes wie der Seele zu verkündigen ſchien. Aſchblondes Haar umgab
in ſtarken Flechten ihr blaſſes Geſicht, drin große, graublaue Augen,
räthſelhafte Augen, blitzten, die noch nichts ſagten und doch Alles be=
deuteten
; Augen, denen man ein Schickſal vorherſagen mußte.
Vielleicht weil Klara oft ſich jungen Männern gegenüberſah, hatte
bisher kein Einzelner einen beſondern Eindruck auf ſie geübt. Täglich
verkehrte ſie mit den Commis ihres Vaters die nie verfehlten, ihr mit
ehrfurchtsvoller Artigkeit zu begegnen und auf Bällen die übliche Pflicht=
tour
mit ihr zu tanzen. Indeß verlangte die Sehnſucht ihres Herzens
allmälig nach einem andern Herzen. Gar oft laa ſie, von ihren Gefühlen
erregt, auf ihren Knieen vor dem Bilde ihrer Mutter, zu ihr emporrin=
gend
, flehend: Sende du mir eine Stütze, gib mir eine liebende Seele
Sie ahnte vielleicht kaum, daß ſie ſchon liebte! Vollbrecht war dieſer
Einzige, der über ihr Gefühl Macht gewonnen hatte. Schon auf den
erſten Augenblick mußte er durch die Fremdartigkeit ſeines Weſens, ſeine
hohe, kräftige Geſtalt vor den Uebrigen hervorſtrahlen. Es lag Ueber=
mächtigkeit
, Kern in ſeiner Erſcheinung. Es gibt Menſchen, die für ihr
Daſein eine unbegrenzte Sicherheit einflößen, für die man nicht bangen
würde, ſähe man auch eine Lavine über ſie hinſtürzen. Zu ihnen gehörte
Vollbrecht. Er war nicht wie die Andern. Das ſagte ihr das Leuchten
ſeiner Augen, ſein ſelbſibewußtes Schweigen, ſein leiſes, vornehmes Lächeln
während der Tiſchgeſpräche.
Denn Herr van Aert liebte über Tiſche zur Erholung die neueſten
Stadtgeſchichten zu vernehmer. Nicht immer wurde das ehrliche, chriſtliche
Gebot der Duldung und Nächſtenliebe dabei innegehalten. Bei einer
ſolchen Gelegenheit war es auch, wo Vollbrecht wegen ſeines Optimismus
in ſeinem Urtheil über Andere die Aeußerung that: Ich habe es immer
ſo gehalten, daß ich die Menſchen, von denen die Welt Böſes ſprach, auf=
ſuchte
, und immer gefunden, daß ſie wenigſtens nicht waren wie die übrige
Welt, und oft beſſer als ihre Schmäher. Klara hatte die tiefe Zornes=
röthe
im Angeſicht ihres Vaters über die Kühnheit einer ſolchen Aeuße=
rung
aus dem Munde eines ſeiner Bedienſteten an ſeinem Tiſche wohl
bemerkt, die Abneigung, die ſich von dieſem Augenblick an in tauſend
kleinen Zügen von ſeiner Seite gegen Vollbrecht kundgab. Was er bei
ihm verloren, hatte er in ihrem Herzen tauſendfach wiedergewonnen. Noch
geſtand ſie ſich dieſe keimende Neigung nicht ganz, ſie fühlte nur vorerſt
die ſüße Qual des Himmelhochjauchzen, zum Tode betrübt."
Es war ein ſchwüler Sommernachmittag. Um des Drängens und
Wogens ihrer Gedanken und Gefühle freizuwerden, machte ſie über den
teppichbelegten Corridor durch das große Gewächshaus einen Gang in den
Garten, der ſich hinter dem großen Wohnhaus vor dem Thore der Stadt,
umzäunt von zierlichen eiſernen Gittera, in weiter Ausdehnung und reicher
Abwechſelung von Waſſerblau und Wieſengrün, von farbigen, ſchelmiſch

nickenden Blumenparterres und hochragenden, dunkel ſchweigenden Baum=
bosquets
, an der Straße hinzog. Auf dem hellen Kiesgange hinſchreitend,
war es, als ob ein Schatten - ſein Schatten - ihr folgte. Erſchreckt
und ſcheu wandte ſie ſich um und lächelte über ihren eigenen Schatten
und ihren Wahn. Aber nein - jetzt täuſchte ſie ſich nicht ſie ver=
nahm
das Geräuſch von Schritten, die mit den ihrigen ſich beſchleunigten,
ihr Herz ſchlug ſchneller und ſchwerer - dot ſtand der Gärtner-
in

namenloſer Eile jagte ſie auf ihn zu - ſie hielt an und wagte rückwärts
zu ſchauen - nichts war zu ſehen als ihr eigener Unwille über ihre
Schwachheit, ein Unwille, den ſie jetzt in den in üppiger Ruhe ſchwelgen=
den
Kelch eines Azaleenbuſches verſenken wollte. Wie vom Blitz getroffen,
fuhr ſie aber zurück und ſtürzte davon. Aus dem harmloſen Blumenge=
ſicht
hatte ſie ſein eigenes Autlitz angeſchaut. Wie ein ſchweres Schuld=
bewußtſein
lag es drückend und brennend auf ihrer Bruſt. Doch ja-
das
Medaillon, das auf ihrem Herzen lag, war die einzige Urſache. Sie
zog es hervor, die Muſchel, die in einer Locke vom Haupt ihrer Mutter
eine Perle enthielt, das einzige Andenken an dieſelbe. Aber daran dachte
ſie in dieſem Augenblicke heißer Qual nicht ſie wollte ſich des Gegen=
ſtandes
derſelben, wie ſie wähnte, ſchnell, um jeden Preis entledigen.
Das Waſſer des kleinen Fluſſes, der den Garten durchſtrömte, küßte
ſchmeichelnd faſt den Saum ihres Kleides - ſie trat auf die Uferbank,
an deren Seite, von Thränenweiden verſchleiert, der hellfarbige Kahn lag;
ſie trennte das Schnürchen von ihrem Halſe. Im letzten Sonnenglanze
blitzte das Kleinod noch einmal auf und fiel, als die vermeintliche Urſache
ihrer Herzensqual, aus der geöffneten Hand in die Tiefe. Plötzlich rauſchte
das Waſſer. wie von gewaltſamer Bewegung, die Weiden theilten ſich wie
ein Vorhang Klara ſah ihr Medaillon wieder blitzen - zwei Augen
glühten ſie an. Es war Vollbrecht, der ihr plötzlich gegenüberſtand. Sie
wollte fliehen - umſonſt; unter dem Einfluß dieſer mächtigen Geſtirne
mußte ſie bleiben.
Davon hatte weder ich noch mein Vater eine Ahnung=, begann ſie,
ſchnell ſich faſſend, mit erkünſtelter Leichtigkeit, daß ſeine Herren Commis
ſich in die fernſte Einſamkeit ſeines Parks ſtehlen.
Um als Wegelagerer in Frack und ſeidenen Taſchentüchern den
Damen ihre Kleinodien wieder zurückſtellen zu können: vollendete Voll=
brecht
.
Ich danke Ihnen, Voll -; ſie erſchrak, als ſie den Namen auf
ihrer eigenen Zunge hörte, und wagte nicht, ihn völlig auszuſprechen.
Das heißt, Sie ſagen mir Dank, Fräulein, weil Sie mir keinen
wiſſen wollen! Sie wollten ſich des Kleinods entledigen. Schade, daß
ich nicht zum Armenausſchuß gehöre, ſonſt hätte ich Ihuen vorgeſchlagen,
das werthvolle Kleinod, anſtatt es fortzuwerfen, lieber für die Armenkaſſe
zu verſilbern. D.ch nein, ſuhr er ernſter fort, das Medaillon fiel mir
zu, ich ſpielte einige Zeit da unten in dem Kahn den Flußgott. Ob ich
es als mein Eigenthum betrachten darf2u
Rein, nein ku verſetzte Klara ſchnell; vich bitte Sie, geben Sie es
mir zurück - (8 iſt ein Andenken von meiner Mutter!
Und doch ?
Klara verſtand ihn
Ich
ichr ſtammelte ſie, zich weiß es ſelbſt nicht warum. Aber
geben Sie es mir zurückl
(Fortſ. folgt.)

Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.
Mitgetheilt von W.
66. Der Torfbrand in Darmſtadt.
Der Anfang zur Benutzung des Torfes als Brennmaterial wurde in
unſerer Stadt ſchon im Jahr 1612 gemacht. Damals kaufte Ludwig V.
der Gemeinde Griesheim von ihrer Weide, worin Torf gegraben wurde,
10 Morgen für die Summe von 200 fl. ab; im folgenden Jahre wurde
noch ½ im Jahr 1614 10 weitere Morgen erkauft. Auf das Graben
und Setzen des Torſs wurden im Jahr 1612 300 fl., im Jahr 1613
311 fl. verwendet, die theils der Torfgräber Heinrich, theils der Capitän
Hans Diel, der die Oberaufſicht hatte, erhielt. Dieſe Torfgräberei
erregte in der Nachbarſchaft Aufſehen, ſo daß der Kurfürſt Johann Schweik=
hard
in Mainz den Landgrafen bat, ihm doch zur Bearbeitung eines von
ihm bei Seligenſtadt erworbenen Torf=Reviers einen ſachverſtändigen
Mann zu ſchicken. Dieſem Erſuchen willſahrte auch der Landgraf. Der
in Griesheim gegrabene Torſ wurde vorzugsweiſe in den Ziegelöfen ver=
braucht
. Der Preis des Torfs war verſchieden. Ein Klafter, welches
30 Körbe enthielt, koſtete im Jahr 1618 18 Albus, im Jahr 1622
24 Albus. Der 30jährige Krieg ſcheint das Torfgraben in unſerer Gegend
geſtört zu haben. In den 1770r Jahren ſuchie der Regierungsrath
Stockhauſen das Torfgraben wieder empor zu bringen, es wollte ihm aber
damals nicht gelingen; erſt in dem erſten Jahrzehnt unſeres Jahrhunderts
kam die Verwendung des Torfs allmählig wieder in Aufnahme.

Redactlon und Berlag: L. C. Bittich'ſche Hofbuchdruckerei.