Beiluge
zum
D=
rmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.
N. A1.
Dienſtag den 13. October
1868.
Das Frag= und Anzeige=Blatt, die Beilage hierzu, ſowie das Verordnungs=Blatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres Camſtags, die Beilage
Dienſtags und Letzteres Donnerſtags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren In Darmſtakt
bei der Expedition,. Rheinſtraße, Nr. 23 neu
3299)
B e k a n n t m a ch u n g.
Die aus der Kriegsperiode 1866 noch rückſtändigen Einquartierungsgelder für
Königlich Baieriſche,
Königlich Preußiſche,
Großherzoglich Oldenburgiſche und
Bremer,
Heſſen=Homburgiſche,
Herzoglich Naſſauiſche,
Kurfürſtlich Heſſiſche,
Königlich Württembergiſche,
Truppen, ſollen hiernächſt zur Auszahlung lommen.
Mit Bezug auf unſere Bekanntmachung vom 2. dieſes Monats fordern wir nunmehr diejenigen
Quartierträger, deren Namen mit den Buchſtaben E bis W einſchließlich anfangen, hiermit auf,
ihre Einquartierungsbillets von Montag den 12. bis Mittwoch den 14. ds. Mts., Vormittags von
8-12 Uhr, ſowie die Quartierträger, deren Namen mit den Buchſtaben 8 bis E anfangen und
alle Diejenigen, welche in den vorderen Terminen die Prüſentation ihrer Billets etwa verſäumt
haben ſollten, ihre Billets von Donnerſtag den 15. bis Samſtag den 17. October, Vormittags
von 8 bis 12 Uhr, zur Prüſung und demnächſtigen Zahlungs=Anweiſung auf unſerem Bureau
vorzulegen.
ueber die geſchehene Billet=Einlieferung wird bei uns Quittung in Form eines Coupons
er=
theilt, gegen welchen Coupon hiernächſt und zwar in den noch bekannt gemacht werdenden
Zeit=
abſchnitten, die über den Betrag der Einquartierungs=Gelder ausgeſtellte und zwar auf Juhaber
lautende Zahlungs=Anweiſung bei uns empfangen werden kann.
Wir empſehlen den Intereſſenten, die vorgeſchriebeuen Termine genau einzuhalten, indem
mit deren Ablauf die Billetannahme geſchloſſen wird.
Darmſtadt, den 10. October 1868.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
B e k a n n t m a ch u n g.
6300
Diejenigen ortsfremden Perſonen, welche ihre Beiträge zur Kaſſe der Kranken=Anſtalt für
Gewerbsgehülfen und Dienſtboten für das 3. Quartal d. J. noch nicht entrichtet haben, werden
hiermit aufgefordert, ſolche längſtens bis zum 19. d. Mts. an den Erheber Jäger in deſſen
Dienſtlokal, Hospitalgebäude (Grafenſtraße Nr. 9), von Vormittags von 8 bis 12 Uhr
und Nachmittags von 2 bis 4 Uhr um ſo gewiſſer zu entrichten, als ſonſt polizeiliche
Mahnung eventuell Ausweiſung aus Darmſtadt erfolgt.
Darmſtadt, am 6. October 1868.
Die Hospital=Commiſſion.
Fuchs.
Verſteigerungen.
6438)
Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen der Erben des
Groß=
herzoglichen General=Staatsprocurators
Emmer=
ling dahier laſſen dieſelben ihre Immobillen,
und zwar:
Flur I. Nr. 359. ⬜Klftr. 188⁸⁄₁₀ Hofraithe,
Eck der Neckar= und Waldſtraße,
Montagden 19. October d. Js.,
Vormittags 10 Uhr,
theilungshalber oöffentlich an den Meiſtbietenden
verſteigern.
Darmſtadt, den 12. October 1868.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Berntheiſel.
6439) Bekanntmachung
Die auf nächſten Mittwoch den 14. d. Mts.
angelündigte Verſteigerung im Gaſthaus zum
wilden Mann” bleibt ausgeſetzt und findet
Donnerſtag den 22. October d. J.
Vor=
mittags 9 Uhr ſtatt.
Darmſtadt, den 12. October 1868.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt:
Der Vorſteher:
Berntheiſel.
Berkauf von altem Bettſtroh.
Mittwoch und Donnerſtag den 14.
und 15. d. Mts. Vormittags um 11 Uhr wird
in der Artillerie=Caſerne zu Beſſungen
das alte Bettſtroh in mehreren Parthien gegen
gleich baare Zahlung öffentlich verſteigert.
Darmſtadt, den 10. October 1868.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
Fauſt.
6440) Korwan.
6441)
Bekanntmachung.
Anf freiwilliges Anſtehen des Schneidermeiſter
Philipp Wittmann I. läßt derſelbe ſeine
ihm eigenthümlich zuſtehende Grundſtücke, und
zwar:
Flur. Nro. ⬜Klftr.
44 159 Grabgarten in der Klappach,
251 293 Acker auf der Schmiedshufe,
252 146 Acker daſelbſt,
Mittwoch den 14. d. Mts. zum Zweitenmal
und Samſtag den 17. d. Mts. Abends 6 Uhr
zum Drittenmale auf hieſigem Rathhauſe
öffent=
lich an den Meiſtbietenden verſteigern und bei
annehmbarem Gebot ſoll der Zuſchlag ertheilt
werden.
Beſſungen, am 10. October 1868.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
Demmel.
6442) Bekanntmachung.
Mittwoch den 14. und Donnerſtag den 15.
l. Mts., jedesmal von Morgens 9 Uhr an,
ſollen die zum Nachlaß des Wilhelm
Breit=
wieſer II. dahier gehörigen Waarenvorräthe
und Ladeneinrichtung öffentlich meiſtbietend
ver=
ſteigt werden. Bemerkt wird, daß den erſten
Tag die Waarenvorräthe, beſtehend in Eiſen=
Farb= und Blechwaaren, den zweiten Tag die
Ladeneinrichtung und ſonſtige Hausgeräthe zur
Verſteigerung kommen.
Ober=Ramſtadt, den 10. October 1868.
Großherzogliches Ortsgericht Ober=Ramſtadt.
Breitwieſer, Vorſteher.
6443) Be ſ ſ u u g eu.
Unterzeichneter läßt durch Großherzogliches
Ortsgericht nachſtehende Grundſtücke verſteigern:
449 (
Klftr. Acker auf der Schmiedhufe,
159 Klftr. Garten in der Klappach
Mittwoch den 14. und Samstag den 17. d. Mts.
zum letztenmale verſteigern.
Ph. Wittmann II.
Feilgebotenes.
6267) Eine Parthie Einmachfäſſer
Waſchbütten ſind billig abzugeben.
Lranichſteinerſtraße Nr. 3.
und
6275) Ein geſpieltes Clavier und eine Flöte
von Ebenholz ſind billig zu verkaufen.
Ludwigſtraße 12, zwei Treppen rechts.
5555) Wachs= und Ledertücher,
Ron=
leaux, Vorhang=Gallerien, Roſetten, empfiehlt
W. Schmidt, Ludwigsplatz 9.
billig
3.
5 Brennholz=Verkauf
fortwährend in Nr. 47 der unteren
Rhein=
ſtraße im Hinterbau.
41
158
M. H.
6444) Bei bevorſtehendem Schulwechſel empfiehlt Carl Köhler's Verlag in Darmſtadt:
Wagner's Schul-Atlas neue (33.) Auflage. fl. 2. 21. geb. fl. 2. 42.
Atias der Aften Welt 7. Auflage 54 kr.
„
6315a
Schweres Tuch!
zu Arbeitshoſen per Hoſe zu 3 fl. und höher empfiehlt
Heinrich Heil,
Marktſtraße Nr. 13.
„
LapLtOn
5535)
neueſte Deſins zu außerordentlich billigen Preiſen empfiehlt
W. Schmidt, Ludwigsplatz 9.
6318)
Dicke Winterjacken!
per Stück 1 fl. 45 kr.
Tuch & Velour-dachen, per Stück 2 fl., 2 fl. 30 kr. und 3 fl. empfiehlt
Heiurict Hedt, Marktſtraße Nr. 13.
4
Zur bevorſtehenden Herbſt= u. Winter=Saiſon
Le
empfehle: Tüll= und Sibformen von 18kr. bis 24 kr.
Filzhüte in allen Farben von 1 fl. bis 4 fl.
Sammt, Atlas und Tafft in den neueſten Farben.
Bänder in Atlas und Tafft in den gangbarſten Breiten.
Blumen in Sammt und Atlas, eine ſehr ſchöne Auswahl
Fantaſiefedern von 12 kr. bis 36 kr.
Ludwigsplatz.
Eliſe Kling, Modiſtin.
6337)
Zurückgeſetzte Kleiderſtoffe
⁶⁄₄ breit, welche früher 24 und 30 kr. koſteten, erlaſſe ich zu 14, 16 und 18 kr.,
und empfiehlt dieſelben
Heinrich Heil, Martſtraße Nr. 13.
2ge
6342) Schulbüche”.
Die unterzeichnete Buchhandlung empfiehlt ihr Lager
von ſämmtlichen hier gebräuchlichen Schulbüchern.
Pr. Würtz’sche Buchhandl. (Johs=Waitz).
Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 19.
6148) Ein Klavier von Vierheller,
über=
ſpielt, iſt billig zu verkaufen. Karlſtraße Nr. 37.
8 5
Friſche Speckbückinge
d. C
zum Roheſſen ſind
einge=
troffen bei
Wilhelm Manck,
am Ballouplatz 5.
Königlich bairiſches privilegirtes
Waſchpulver
nur allein ächt bei
J. J. Relker,
6327)
Ecke der Wilhelminen= u. Eliſabethenſir.
Neue Kaſtanien per Pfund 5 kr.,
ditto
per Centner 7 fl,
empfiehlt
6329) Emanuel Fuld, am Markt.
Zuchtbulleu=Verkauf.
6332) Zwei bei der landwirthſchaflichen
Aus=
ſtellung mit Preiſen gekrönte Bullen, ein
Oden=
wälder u. ein Berner, ſtehen zum ſofortigen Verkauf.
Carlshof bei Darmſtadt. F. P. Pitthan.
6445) Rheinſtraße Nro. 16 iſt ſehr ſchöner
Buchs billig zu verkaufen.
Pussbodenlack & Fusshodensl
billigſt bei
J. J. Keller,
6341) Ecke der Wilhelminen=u. Eliſabethenſtr.
Neue Hülſenfrüchte in
vorzüg=
licher Waare empfiehlt
6339) Emanuel Fuld, am Markt.
Neue holl. Vollhäringe per St. 4-5 kr.
deßgleichen marinirte per St. 6 kr.,
Neue holl. Sardellen per St. 32 kr.,
empfiehlt
6347) Paul Störger John, Kirchſtraße Nr. 25.
6350)
Carlshof.
Süßen Traubenmoſt
empfiehlt
F. Foltz.
6351) Eine Rübſchneidmaſchine aus der
Aus=
ſtellung, für Oeconomen ſehr geeignet, iſt zu
ver=
kaufen. Einzuſehen in der Dampfmühle bei Herrn
J. Fehrer, Promenadeſtraße, Darmſtadt.
Neues Welſchkorn, per Kumpf
36 kr., empfiehlt
he.
6355)
Emannel Fuld, am Markt.
Paraffinkerzen, gelbe, per Paquet 20 kr.,
deßgleichen weiße, per Paquet 24 kr.,
Stearinkerzen, prima, per Paqnet 26 kr.,
empfiehlt
6356) Paul Störger Sohn, Kirchſtraße Nr. 2.
6446) Marktſtraße im Reiffenberg iſt ſüßer
Traubenmoſt zu haben per Schoppen 12 kr.
- S. Modes Verlag. in Berliu,
6447)
Die Heilung
der Gicht und des Rheumatismus
4..B Aerztliche Anweiſung,
dieſe und andere daraus entſpringende Leiden,
wie: Kreuzſchmerzen, Lähmung, Flüſſe,
Kopf=
ſchmerzen, Ohrenleiden, Reißen, Schwindel,
unruhiger Schlaf, Schweißabſonderung,
Sod=
brennen, Hhpochondrie, Nervenkrankheiten,
Ohnmacht, Magenſchwäche ꝛc. ſicher, leicht
und naturgemäß zu beſeitigen.
Mit Angabe der Heilmittel.
Von Dr. Ch. Andrs.
Preis 27 kr.
LD Zu haben in Köhler's Buch=, Kunſt=
und Muſikalien=Handlung in Darmſtadt.
Vermiethungen.
4793) Soderſtraße Nro. 33 iſt die
Man=
ſarde, beſtehend aus 1 Zimmer, 2 Cabinetten,
Küche u. allem ſonſtigen Zugehör, zu vermiethen.
Nähere Auskunft, ſowie die Einſicht vom Logis
ertheilt Schloſſermeiſter Ludwig, Carlsſtraße 8.
5051) Nro. 19 Schuſtergaſſe iſt ein kleines
Logis zu vermiethen und gleich beziehbar.
Adam Hein.
5635) Hügelſtraße Nro. 51 ein ſchönes gut
möblirtes Parterre=Zimmer. Auf Verlangen auch
zwei Zimmer mit Kabinet.
5654) Hinter dem neuen botaniſchen Garten
Nr. 43 iſt der mittlere Stock nebſt Manſarden=
Logis zu vermiethen. Es kann auf Verlangen
Stallung für ein Pferd abgegeben werden.
Gärtner Buchert.
5881) Eliſabethenſtraße 64
parterre 2 freundlich möbl. Zimmer gleich beziehbar.
6082) Wegen Verſetzung des Herrn
Hof=
gerichtsrath Kornmeſſer nach Gießen iſt deſſen
Logis anderweit zu vermiethen.
617) Promenadenſtraße
in dem neuen Hauſe, gegenüber
Herrn C. Appel, das Logis Parterre,
aus 4 bis 7 Piecen, die bel Etage mit
Bal=
con=Salon, aus 5 bis 7 Piecen, und der
3. Stock aus 5 Piecen nebſt allen
Bequem=
lichkeiten und kleinen Hausgärtchen für den
15. November dieſes Jahres, vielleicht auch
chon früher beziehbar.
6249) In dem Hauſe Rheinſtraße Nro. 25
iſt der zweite Stock ſogleich, und der dritte Stock
demnächſt zu vermiethen. Näheres im Hauſe
ſelbſt 2 Stiegen hoch.
6277) In der Heinheimerſtraße Nr. 4 iſt
ein großes möblirtes Zimmer zu vermiethen.
6278) Ein ſchönes möblirtes Zimmer zu
ver=
miethen vor dem Jägerthor. Näheres in der Exp.
6362) Ein ſchönes freundliches unmöblirtes
Zimmer zu vermiethen in einer angenehmen Lage.
Zu erfragen in der Expedition d. Bl.
Zu vermiethen
6381
ein möblirtes Zimmer und gleich zu beziehen bei
Heinrich Heil, Marktſtraße 13.
6448) Ein Manſardenzimmer zu vermiethen.
Louiſenſtraße 34.
6449) Ein möblirtes Zimmer gleich
bezieh=
bar. Wilhelminenſtraße 21, 3r Stock.
6450) Ein klein Logis zu vermiethen, Sackgaſſe0.
6451) Bleichſtraße Nr. 9 ſind Parterre zwei
ineinandergehende Zimmer mit ſeparatem Ein=
Cramolini.
gang zu vermiethen.
R hl
159
6152) Zwei ſchön möblirte Zimmer an einen
ruhigen Herrn Grafenſtraße Nr. 41 bel Etage
zu vermiethen.
6453) Ein freundliches Logis zu vermiethen.
Roßdörferſtraße Nr. 13.
6454) Zu vermiethen ein möblirtes Zimmer
im Sander'ſchen Hauſe, Rheinſtraße.
6455) Ein ſehr ſchönes Logis mit allen
Be=
quemlichkeiten im unteren Stock iſt gleich zu
beziehen. Kl. Arheilgerſtraße Nr. 6.
Vermiſchte Nachrichten.
Offene Stelle für einen Zuſchneider.
Die unbeſetzte Stelle eines Zuſchneiders für
die Schneiderwerkſtätte des 2. Reiter=Regiments
ſoll alsbald durch einen tüchtigen, in gutem
Rufe ſtehenden Schneider beſetzt werden. Darauf
Reflectirende werden hiermit aufgefordert, ihre
Geſuche längſtens bis zum 20. d. Mts.
ſchrift=
lich bei der unterzeichneten Commiſſion
einzu=
reichen.
Darmſtadt, den 11. October 1868.
Die Bekleidungs=Commiſſion.
Der Präſident:
6456) Frhr. von Buſeck.
6457) Damen=Kleider werden aufs Schönſte
und Eleganteſte neu angefertigt, wie auch
um=
geändert. Kiesſtraße Nr. 13.
116) Ein junger Mann mit den nöthigen
Vorkenntniſſen kann in einem Waarengeſchäfte
als Lehrling eintreten. Rheinſtraße 8 neu.
Geſucht:
6070)
2 unmöblirte Zimmer mit Stallung für 2
Pferde, möglichſt bald beziehbar. Näheres im
Logisnachweiſungs=Comptoir von Joſeph Trier,
Wilhelminenſtraße.
6226) Tüchtige Montenre, Schloſſer,
Former und Dreher finden ſofort
Be=
ſchäftigung in der
Werkzeug=Maſchinenſabrik von
Collet & Engelhard in Offenbach a. M.
6283) Tüchtige Keſſelſchmiede finden
dau=
ernde Beſchäftigung. — Schulſtraße Nr. 13 neu
Sachſenhauſen (Frankfurt a. M.)
8 (Fine Dame wünſcht gegen geringes Ho=
9 G norar franzöſiſche Converſation,
ver=
bunden mit Handarbeit, zu ertheilen.
Das Nähere auf der Exp. d. Bl.
Nio) Halsndd den velncht.
Ein ſolides anſtändiges Hausmädchen, wel=
H ches nähen und bügeln kann, kann nach 14
4 Tagen in Dienſt eintreten.
4 Beſſunger Heinrichſtraße 41 e parterre.
8415) Herren noinnen Chlaſtelen enndei.
Brandgaſſe 14 im Hinterbau 2 Stiegen hoch.
6427) Eine brave Laufrau oder Mädchen,
welches zu Hauſe ſchlafen kann, wird geſucht.
Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 9.
6458) Ich ſuche für mein Comptoir
einen tüchtigen Commis, der
wo=
möglich Sprachkenntniſſe beſitzt.
H. Schuchard.
6465)
Gefunden
auf dem Exercierplatz ein goldner Herrn=
Hemdenkuopf mit ſchwarzer Emaille.
Näheres zu erfahren auf der Expedition
von wem ?
6291)
Bibliothek des Landesgewerbvereins.
Zur erleichterten Benützung der Bibliothek des Landesgewerbvereins iſt ein neues vollſtändiges
Verzeichniß der Bücher, Kupferwerke, Zeichnungen und Zeitſchriften, welche in dieſer Bibliothek
enthalten ſind, gedruckt worden. Zugleich ſind die von dem Ausſchuß des Landesgewerbvereins
feſtgeſetzten Beſimmungen für die Benutzung der Bibliothek durch die Vereins=Mitglieder und durch
Nicht=Mitglieder beigegeben.
Exemplare dieſes Katalogs können an Mitglieder des Landesgewerbvereins und der
Lokal=
gewerbvereine zu 6 kr. und an Nicht=Mitglieder zu 12 kr. per Exemplar abgegeben werden und
ſind von unſerem Büreau -— Rheinſtraße Nr. 14 - zu beziehen.
Darmſtadt, den 1. October 1868.
Großherzogliche Centralſtelle für die Gewerbe und den Landesgewerbverein.
Generalverſammlung der Mitglieder des Landesgewerbvereins.
Die diesjährige Generalverſammlung der Mitglieder des Landesgewerbvereins wird
Don=
nerſtag den 15. October d. J., Vormittags 10 Uhr, in dem Gartenſaal des
Gaſthauſes zum Darmſtädter Hof dahier abgehalten.
Wir beehren uns, die Mitglieder des Landesgewerbvereins und der Localgewerbvereine zu
dieſer Verſammlung ergebenſt einzuladen, und bemerken, daß die Tagesordnung in Nr. 38 des
Gewerbeblatts abgedruckt iſt.
Darmſtadt, den 6. October 1868.
Großherzogliche Centralſtelle für die Gewerbe und den Landesgewerbverein.
6402)
Schleiermacher.
Fink.
6459
Vorſchuß=Verein in Darmſtadt.
Außerordentliche General= u. Il. Quartal=Verſammlung
Montag den 19. October 1868 Abends 7½ Uhr
in der Zabich'ſchen Weinwirthſchaft.
Tagesordnung: 1) Vorlage eines Circulars der deutſchen Genoſſenſchaftsbank von
Soergel, Parisius &am Comp. in Berlin: „Betheiligung bei Errichtung
einer Filiale in Frankfurt a. M.u
2) Rechnuugsablage pro III. Quartal 1868.
3) Vertheilung der noch nicht erhobenen Dividenden pro 1867.
Darmſtadt, den 10. October 1868.
Der Vorſtand.
519)
Geſchäfts=Eröffnung.
Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich unter Heutigem mein Geſchäft als Kalbs= und
Schweinemetzger eröffnet habe. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein die Zufriedenheit
meiner verehrten Abnehmer durch gute Waare und reelle Bedienung mir zu verſchaffen und erhalten
zu ſuchen.
Georg Fiſcher, Caſinoſtraße Nr. I1.
5806) Wir halten bei Vorkommen ſowohl für kleinere wie größere Aufträge unſer
Central-Bürreau für Znſeräke
beſtens empfohlen.
Die uns übergebenen Annoncen werden ſofort direct an die betreffenden Zeitungs=
Expeditionen befoͤrdert und nur zu den Originalpreiſen der Zeitungs=Expeditionen berechnet,
Koſtenvoranſchläge gratis und umgehend.
Größere, umfangreiche Aufträge nach Vereinbarung zu möglichſt günſtigen
Be=
dingungen, Belege gratis und Ueberſendung derſelben nebſt Rechnung franco.
Jacger'ſche Buch=, Papier= und Landkarten=Handlung.
Fraukfurt a. M. Domplatz Nr. 8.
6460) In der Nacht vom 7. auf den 8. Oct.
wurde ein kleines Zug=Wägelchen für einen
Hund aus dem Hof des Unterzeichneten
fortge=
bracht, ohne daß ich bis jetzt wieder in den Beſitz
deſſelben gelangen konnte. Demjenigen, welcher
mir zum Beſitz verhilft, oder genügende
Aus=
kunft darüber geben kann, ſichere ich eine gute
Belohnung zu. Jacob Pritſch in Horhohl,
Kreis Dieburg.
6461) Ein junger Mann mit nöthigen
Schul=
kenntniſſen wird als Lehrling in mein Papier=
Georg Hof
Geſchäft geſucht.
Eliſabethenſtraße im Schnlhauſe.
6462) Frauenhemden werden billig und
ſchön angefertigt. Kiesſtraße Nr. 13.
6463) Ein braves reinliches Mädchen kann
alsbald einen guten Laufdienſt finden. Zu
er=
fragen Schulſtraße 14 eine Treppe hoch.
6464) Auf dem Wege nach dem Karlshof
wurde am 11. October ein goldner
Man=
ſchettenkuopf mit ſchwarzer Emaille verloren.
Dem Wiederbringer eine gute Belohnung.
Wilhelminenplatz 15 parterre.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag, 13. Oct. 1. Vorſt. im 3. Ab.:
Gabriele, oder: Die Blinde. Schauſpiel
in 2 Acten nach dem Franz. von Caſtelli.-
Hierauf: Zehn Mädchen und kein Mann.
Geſangs=Burleske in 1 Act, Muſik von Suppé.
100
Die Peri.
M. H.
SSchluß.)
Der Vorhang flog auf; ein donnernder Applaus empfing die beliebte
Künſtlerln. Graztella, faſt verhüllt von dem Neichthume ihres langen,
ſchwargen Haares, llopſte bittend an die Pforten des Paradieſes. Das
ſchöne Gedicht „Lalla Noolh von Thomas Moore war geſchickt in ein
Vallet verwandelt, in Scenerieen und Maſchlnerieen zu Ehren des hohen
Gaſtes das Möglichſte gelhan worden. Palmen rauſchten, Blumen
blüh=
ten, in goldenen Futhen zeigte der Schwan ſein glänzendes Geſieder,
Genien ſchwebten in roſigen Wolken. Die Peri erſchlen vor der Pforte
und brachte in demantner Schale das Blut des für ſein Vaterland
ge=
ſtorbenen Iünglings. Das Ballet machte alle Phaſen der zarten, ſchönen
Dichtung durch. Graziella, wie geſchaſſen für die Nolle der Peri,
ent=
faltete bei den weichen danten der ſich an die Dichtung ſchmiegenden
Muſik allen Zauber ihrer Kunſt.
Das Haus erdröhule von Beiſalloſlmrm, Blumen flogen auf ſie
herab; der Krouprinz beugte ſich weit aus der Loge und warf ihr einen
geranz von Noſen und Lorbern zu. Graziella nahm ihn auf und lächelte
glücklich, wie ein Kind, geſchmeichelt als Mädchen, befriedigt als
Künſt=
lerin, ſo fröhlich und danlbar, daß ein abermaliges Brava erſcholl.
Arme Perl, wie wenig ahuteſt du, daß dieſes Lächeln dir die
Pfor=
ten deines Paradieſes ſchloß!
In fluſierer Aufregung kam Engen nach Hauſe.
Nie, ule, rieſen tauſend unhelvolle Stlamen in ſeinem Innern, nie
kann dieſes geſelerte Mädchen bie Nuhe der Häuslichkeit den aufregenden
Erſolgen ihrer Küuſtlerſchaft vorzlehen, nie lönnte ſie ſich glücklich fühlen
als die Gattin elnes Mannes der Wiſſenſchaft! Elnſam und öde würde
ihr der häusliche Heerd vorkommen, wo kein Laut rauſchenden Beiſalls
an ihr. Ohr ſchlüge!
Haſtig packle er ſeinen KLoſſer. Mit eigenſinniger Selbſtquälerel
rief er ihr Lächeln nach der königlichen Loge ſich zurück. Der heutige
Abend hatte ihm elnen ſo peinlichen Schmerz verurſacht, daß er ihn
grau=
am machte gegen fremden Schmerz. Mlt erzwungener und darum noch
ſtarrer erſchelnender Kälte verabſchiedete er ſich von der erbleichenden
Graziella, beſchenlte Frau Zimmermann reichlich und fuhr, ſinſter
grol=
lend, unzufrleden mit ſich und der Welt, in die weite Ferne.
Das Bewußtſein begangenen Uurechts iſt aber ein Wurm, der u e
mals ſchläſt. Engen hörte ſein Picken an den Uſern des Nil und es
lleß ſich nicht übertäuben von dem Donnern des Weltmeers. Das Vild
der Peri entſchwand allgemach ſeinen Angen wie die Märchen der
Kind=
heit vor den Wahrheiten des Lebens, und das Andenlen jenes Mädchens
trat hervor, die für ſein Leben hinausgeeilt war in Sturm und Nacht.
Wie kalt hatte er zum Abſchiede nicht die Hand berührt, die in langen
ſieberheißen Nächten ſeine Stirn gekühlt? Immer deutlicher pochte der
geſpenſilſche Mahner und hielt ihm ſein Unrecht, ſeine Grauſamkeit vor;
in thörichter, blinder Eiſerſucht hatte er den Demant ſeines Lebens in
den Staub geſchlendert, well ihm die Faſſung nicht behagte. Aus der
Kunſt, zu der ſie erzogen, die den Bruder nährte und bildete, hatte er
hr in ſelbſiſüchtiger Grauſamleit einen Vorwurſ gemacht. Immer
deut=
licher trat Graziella's trauriger, fragender Abſchiedsblick vor ſeine Scele,
heißer wallte es in ſelnem Herzen auf; ſtatt die Quellen des Ail zu
ſuchen, grübelte er darüber nach, was ſie denken, was ſie thun möge.
Er ſah der Sphlux ſo auſmerlſam ins ſieinerne Auge, als ſolle ſie ihm
die Frage beanworten, ob Graziella ihu vergeſſen, oh ſie gar verheirathet
er hätte ſich ins Innere der Phramiden verbergen mögen, um ſeine
Thorheit und ſeine Neue dem Tageslichte zu entziehen. Jemehr Zeit
verſloß, ſemehr regte ſich in ihm der Wunſch, ihre Verzeihung zu
er=
flehen. Er arbeitete Tag und Nacht, jene Fragen der Wiſſenſchaft zu
löſen, wegen deren er hergeſandt, nur um heim zu können.
Endlich war ſeine Aufgabe geendet und er reiſte ſo ſchnell als
mög=
lich zurück, und je näher er ſeinem Ziel kam, je unerträglicher dünlte
lhm die Zögerung; aber da lag dle Reſidenz vor ihm.
Zwel Jahre treunten Abſchied und Wiederkehr; was konnte in der
Zeit uicht alles geſchehen ſeln.
Langſam glug er durch die ſchon verödeten Gaͤrten dem ſtillen Hauſe
zu. Faſt ſchüchtern berührte er den Thürklopfer; ein fremdes Geſicht
ſchaute heraus:
„Frau Zimmermannpu
„Die iſt todt=, lautete die kurze Antwort.
Dies war die erſte, traurige Veränderung; die llebe, alte Frau
dahln; es ſchien eine ſchlimme Vorbedeutung.
„Fraͤulein Feldernpu frug er weiler, und zwiſchen der Frage und
der Antwort lag eine Ewlgkelt der Qual und bilterer Reue.
Iſt oben!
Engen ſah plöhzlich das unfreundliche Geſicht mit einer Miene an,
als hätte eine wohlthätige Fee es in ein bezanberndes Weſen verwandelt.
Wie ein Erlöſter ging er die Stufen hinauf, ein Muth, eine
Zu=
verſicht, ein tieſes Gefühl des Glücks kam über ihn. Er öffnete leiſe
die Thür, da ſaß, verklärt vom Schein der Abendſonne, in der grünen
Umrahmung des Epheus, Graziella und jedes Wort erſtarb auf ſeinen
Lippen und Thränen, die erſten ſeiner Männerjahre, zitterten in ſeinen
Wimpern und er ſchämte ſich ihrer nicht.
Was er ihr ſagte, wie er ſeine Thorheit, ſeine Reue bekannte, wie
er ihre Verzeihung erhalten, er wußte es nicht, genug, daß es ſo war,
daß er das ſchöne Geſicht ſah, daß ihre Hand in der ſeinigen ruhte.
Aber was war es, das das liebliche Noth der Freude von
Gra=
zlella's Wangen eutſchwinden ließ, als er ſie bat, ſeine Gattin zu werden
und das bald, in möglichſter Kürze denn er hatte noch Zeit übrig, vor
Antritt ſeiner Profeſſur und dieſe lonnten ſie benutzen, eine
Hochzeits=
reiſe nach Italien zu machen, dort den Vruder aufzuſuchen und in dem
blühenden Süden ihre Flitterwochen zu verleben? Warum ſchüttelte
Gra=
ziella ſo ernſt und traurig ihr anmuthiges Köpfchen? Jetzt ſah er erſt,
wie bleich ſie war, wie durchſichtig ihre Haut und wie verändert die
Geſtalt.
Die arme Peri war aus dem Himmel gefallen, auf die harte,
lalte Erde.
Jenes unheilvolle Ballet halte ihre Künſtlerlaufbahn aufs grauſamſte
unterbrochen. Bei einer Wiedetholung war der Draht des eniſchwebenden
Wolkenwagens geriſſen und Graziella herabgeſlürzt.
Der Hof, die ganze Stadt hatten Antheil an ihr genommen. Der
Beinbruch war zwar geſchickt wieder curirt worden, aber das Paradies
des Thealers war ein verlorenes, denn der kranke Fuß vertrug keine
Auſirengung mehr und mußte aufs äußerſte geſchont werden.
Wie ſehr bedauerte ſie Engen und wie groß war doch ſeine egoiftliſche
Frende, daß nun kein ſehnſüchtiges Rückblicken mehr möglich war. Wie
herzlich lachte er, als ſie ſich einen „Krüppel” nannte, ſo herzlich, daß
ſie mit einſtimmen mußte. Wie bekämpfte er ihre Einwendungen ſo
ſieg=
reich und wie glücklich waren ſie nicht, als ſie - nach vier
Wochen-
wirklich hinausſuhren aus der dumpfen Reſidenz dem ſonnigen Italien zul
Und als Grazlella in Rom umherſcweiſte, zwiſchen Gatten und
Bruder der ein tüchtiger Künſler gewerden war, da ſchwanden aus
ihrem Gedächtniſſe jene zwei Jahre des Schmerzes, der Sehuſucht, der
tlefen Entmuthigung, da fühlte ſie ein ſo ſeliges Genügen, wie jene zarte
Peri nur fühlen lonnte, als ihr nach bangen, heißen Tagen wieder
auf=
gethan wurde das Goldportal, das ihr duftiges Eden verſchloß!
Darmſtädter hiſloriſche leinigſeilen.
Mitgetheilt von MI.
65. Der Fremdenverkehr in Darmſtadt.
Den Fremdenverlehr in der Stadt lernen wir aus den lehreichen
Mitthellungen des „Frag= und Anzeige=Blättchens; kennen, in dem die
nangekommene Frembde und die ab= und zugereiſte Herren
Paſſaglers=
in jeder Woche eine der intereſſauten Rubriken bilden. Der
Fremden=
verkehr iſt wie jetzt ſo auch in alten Zeiten in den verſchiedenen
Jahres=
zeiten ein ſehr verſchledener geweſen; die frequenteſte Zeit war früher
immer die Zeit der beiden Frankfurter Meſſen im Frühjahr und Herbſt.
Da erſcheinen die Handelsleute namentlich aus Schwaben und dem Elſaß.
Das „Blättchen: vom Jahr 1768 möge uns ein Veiſpiel des
Fremden=
verkehrs von ehedem liefern. Dieſem zufolge paſſirten im Jahr 1768
56is Paſſagiere unſere Stadt; von dieſen 563 hatte ungefähr ¹ hier
eine oder mehrere Nuͤchte zugebracht. Ihrem Stande nach war der
über=
wiegende Theil „Cavaliors- und Ofſiciere aus den verſchiedenſten Heeren,
dann Kaufleute und Beamten. Man logirte im Trauben, im Adler, im
Engel, im Löwen, im Ochſen, im Anker, im Storch, im Schwan, in der
Krone, im fröhlichen Mann. Auch eine Dianeburg erſcheint unter den
Gaſthöfen, in denen vornehme Herren logirten. Die meiſten Paſſagiere
zählte der Trauben. Die Beförderungsmittel waren dazumal die
Poſt=
wagen und Privat=Chaiſen. Die kaiſerliche Poſt, welche Darmſtadt
be=
rührte, kam Montags und Donnerſtags auf ihrer Fahrt von Frankfurt
nach dem Süden und Sountags und Donnerſtags auf ihrer Rückfahrt
nach Frankfurt hier durch. Der Churpfälzer Poſtwagen kam Dienſtags,
Donnerſtags und Samſtags auf der Fahrt von und Sonntags,
Mitt=
wochs und Freitags auf der Fahrt nach Frankfurt hier durch. Das
Er=
ſcheinen einer Extra=Chaiſe war aber damals ein Ereigniß. Selbſt in
den letzten Jahren des vorigen Jahrhunderts gehörte es, wie die
Zelt=
genoſſen erzählen, zu den Sonntags=Vergnügungen der Darmſtädter
Bürger, vor dem „Neuen Thorz am Nachmittag in trautem Geſpräch
zu=
ſammen zu ſtehen und zu plaudern, in der Erwartung, daß möglicher
Weiſe eine Chaiſe von Frankfurt kommen könnte. Trat dann dieß
Ereig=
niß ein, dann folgten ſie, den Dreimaſter auf dem Kopfe, den Stock mit
dem „porzellinernen” Knopf in der Hand führend, mit raſcheren Schritten
der Chalſe nach bis an den Gaſthof, ſich in Vermuthungen erſchöpfend,
wer wohl die Inſaſſen des Gefährtes ſein möchten.
Redacton und Verlag: L. C. Wſttich'ſche Hoſbuchdruckerel.