Das Frag= und Anzeigeblatt, die Beilage hierzu. ſowie das Verordnungsblatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich: Erſteres Comſſaon 7f. Veilage
Vierſtags und Letteres Bonnerſtahs. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2 fl. Auswärts kann man bei allen Poſtämtern abonniren. In Darmſtadt bei
dr Ervedition. Rheinſtraße Nr. 23 neu-
Verſteigerungen.
3661) Mittwoch den 10. d. Mis
Nachmit=
tags um 5 Uhr, ſoll die Hengras=Erndte von
den, zu dem ſtädtiſchen Beſitzlhum „Achens
Mühlengehörenden Wieſen an Ort und Stelle
meiſtbietend öffentlich verſteigert werden.
Die Zuſaumenkunft iſt am Eingang des
Waldes.
Darmſtadt, den 5. Juni 1868.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
In Verhinderung des Bürgermeiſters:
Appfel, Beigeordneter.
G
3776)
Bekanntmachung.
Die Heugrasverſteigerung der Fran
Poſtſtall=
meiſter Wiener vom 3. Juri d. J. iſt
geneh=
migt. Gegen vorſchriftsmäßige Bürgſcheine iſt
Zahlungsfriſt bis Martini d. J. geſtäktet.
Darmſtadt, den 8. Juni 1868.
Großherzogliches Ortegericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Berntheiſel.
Lieferung von eiſernen Bettſtellen.
Freitag den 12. d. M. Vormittags um 10 Uhr
ſoll die Lieferung von 100 eiſernen
Bett=
ſtellen auf dem Büreau der Garniſon=
Ver=
waltung duich Soumiſſion vergeben werden.
Muſter und Bedingungen liegen daſelbſt des
Nachmittags von 2-1 Uhr zur Einſicht
offen. — Darmſtadt, den 4. Juni 1868.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung.
3637) Korwau, Oberquartiermeiſter.
Vergebung von Tapezierarbeit.
Küpftigen Mittwoch den 10. d. Mts. des
Vor=
mittags um 11 Uhr ſoll auf dem Büreau des
hieſigen Militärhospitals die bei Anfertigung
eines Krankenzeltes vorkommende Tapezierarbeit
mittelſt Soumiſſion vergeben werden. Die
nähe=
ren Bedingungen hierüber liegen vom 8. d. M.
an auf dem genannten Büreau zur Einſicht
bereit.
Darmſtadt, den 4. Juni 1868.
Der Großherzogliche Hospital=Commandant:
von Zangen, Major.
3672)
3673)
Brod=Lieferung.
Die Lieſerung des Brodes auf das 3.
Viertel=
jahr 1868 für das in Eberſtadt cantonnirende
2. Jäger=Vataillon, ſoll Montag den
15. Juni 1868, Vormittags 11 Uhr, auf
dem Verwaltungs=Büreau des Bataillons im
Kriegsſchulgebäude in Darmſtadt, woſelbſt auch
die Bedingüngen vorher zur Einſicht offen liegen,
durch Sonmiſſion vergeben werden.
Eberſtadt, den 4 Juni 1868.
Das Commando des Großherzoglichen 2. Jäger=
Bataillons:
Winter, Major und Bataillons=Commandeur.
3671) Stammholz=Verſteigerung
in den Domanial=Waldungen der Oberförſterei
Nieder=Namſtadl.
Donnerſtag den 11. Juni l. J. wird im Diſtrict
Hinterferſt 1Buchen=Werkholz=Stamm von 17 Zoll
Durchmeſſer, 25 Fuß Länge verſteigert.
Zuſammenkunft auf der Hüttenſchneiße am
Lindenberg.
Nieder Namſtatt den 4. Juni 1868.
Großherzogliche Oberjörſterei Nieder Ramſtadt.
Löwer,
Lieferung von Beleuchtungs=
Gezenſtänden.
Dienſtag den 16. d. Mits. Vormittags um
10 Uhr ſoll obige Lieſerung, und zwar:
der Bedarſ an gteläutertem Oel,
„ Petrokenm,
Stearinlichter,
„
„ Spiritus
„
für die Garniſon Darmſtadt u. Beſſungen
im 2. Halbjahr 1863 auf dem Büreau der
Garniſou=Verwaltung durch Soumiſſior
vergeben werden.
Die Bedingungen liegen daſelbſt des
Nach=
mittags von 2-4 Uhr zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 6. Juni 18ö8.
Großherzogliche Garniſon=Vergaltung.
3777) Korwan, Oberquartiermeiſter.
3779) Die bei Herſtellung des äußeren
Ver=
puzes am älteren Theil des Ständehauſes dahier
verkommenden Maurer, Steinhauer=, Zimmer=,
Dachdecker= Schreiner=, Schloſſer=, Glaſer=,
Weißbinder= und Spengler Arbeiten, welche
zu=
ſammen zu 2161 fl. 38 kr. veranſchlagt ſind,
ſollen auf dem Soumiſſionswege vergeben werden.
Die Uebernahmsbedingungen und Voranſchläge
liegen Freitag den 12. Juni l. J. Vormittags
von 8 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2-
Uhr im Ständehaus zur Einſicht offen.
Die Anerbietungen der Soumiltenten ſind mit
der Aufſchrift: „Soumiſſion für die Arbeiten im
Ständehaus dahier” ſpäteſtens bis zum 13. Juni
l. J. Vormittags 10 Uhr auf unſerem Büreau
einzureichen.
Darmſtadt, den 8. Juni 1868.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
In Auftrag:
Härier, Kreisbauaufſeher.
3779) Montag den 15. Juni l. J.
Vormit=
tags um 10 Uhr ſoll in dem Großherzoglichen
Correctionshauſe dahier die Lieferung von
1600 Centner Steinkohlen (ettſchrot erſter
Qualität) an den Wenigſtverlangenden öffentlich
verſteigert werden.
Darmſtadt, den 8. Juni 1868.
Großherzogliche Correctionshaus=Verwaltung
Darmſtadt.
Dambmann.
Lieferung von Steinkohlen.
Dienſtag den 16. d. Mis. Vormittags umn
10 Uhr ſoll die Lieferung von etwa 9700 Ctr.
Steinkohlen, Fettſchrot L. Qualität,
für die Garniſon Darmſtadt und Beſſungen
auf dem Büreau der Garniſon=
Ver=
waltung durch Soumiſſion vergeben werden.
Die Bedingungen liegen daſelbſt des
Nach=
mittags von 2-4 Uhr zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 8. Juni 1863.
Großherzogliche Garniſon=Verwaltung
3780) Korwan, Oberquartiermeiſter.
—
Feilgebotenes.
3312) Ein ſehr gut erhaltenes Kauapee
mit 6 Stühlen iſt zu verkaufen. Neckarſtraße 15.
c (7s wird Jeniand geſucht, welcher wöchentlich
8 CGeiwa 30 Centner Abfallholz zum
15
Feueranmachen und unter den Waſchkeſſel für
feſte Rechnung üdernehmen will. Von wem?
ſagt die Exp. d. Vl.
Eiritrtrirearirirrierre
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hZimmer paſſend, empfehlen
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C. Hochstätter & Söhne.
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Hwenn ſolche vorkommen ſollten, gratis gegeben
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Gutes Landbrod!
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Bruch=
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Herisau, Canton Appenzell (Schweiz), als auch
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Mühlſtraße.
P. Caſtritius.
22
84
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Bettwachszuch empiehle.
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Gross-Rieberauer lvon L. Schönberger Söhne) per Flaſche 7 kr.
2 halbe Flaſchen 8 kr.
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2 halbe Flaſchen 9 kr.
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Den 22. Mai 1868.
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H. Fornoff
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noch in gutem Zuſtande ſich befindlicher
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3350) In meinem neuen Hauſe Mauerſtraße
Nr. 10 iſt ein Manſarde. loces, beſtehend in 3
Zimmern, =bgeſchloſſenm Vorplatz, Mitgebrauch
der Waſchtliche und des Bleichplatzes, nebſt
Zu=
behör zu vermiethen und Miltte Auguſt zu
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beziehen.
3466) Ulſtere Steinſtraße Nr. 10 iſt die bel
Etage zu vermiethen urd längſtens bis 1. Oetbr.
zu beziehen. Das Nähere daſelbſt Parlerre.
Edmund Neumann.
3728)
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ſind im eberen Kiesweg in freier und gejunder
Lage und ſogleich zu beziehen:
1) Im 1. Stock 1 Logis mit 4 Zimmer,
Küche, abgeſchloſſenen Vorplatz, Magdkammer,
Keller, Holzſtall und Bodenraum; auf Verlangen
mit Hinzugabe des ganzen Gartens.
2) Im 2. Stock: 1 Logis mit 2 Zimmer
Kabinet, Küche, Keller, Holzſtall u. Bodenraum.
Beide mit allen ſonſtigen Bequemlichkeiten.
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Nr. 15 iſt bis zum 1. September ein Logis,
beſtehend aus 4 Zimmern, Küche, Boden und
Keller Raum zu vermiethen.
3788) Bleichſtraße Nr. 25 iſt eine
Manſarde an eine ſtille Familie zu vermiethen
3789) Zwei Zimmer im Hinterbau zu
ver=
miethen und gleich beziehbar. Holzſtraße Nr. 15.
3790) Ein Logis, beſtehend aus 4-6
Zim=
mern nebſt allen Bequemlichkeiten, ſowie auch
Garten=Antheil iſt ſogleich zu vermiethen.
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nichſteiner Straße Nr. 51.
3791) 1) Dem Gymnaſium
gegen=
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Küche, Vorrathskammer, Keller, Holzplatz, ſowie
einer Magd= u. Vodenkammer, für 240 fl. jährlich.
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ein Logis mit 2 großen Zimmern, 1 Kabinet,
Küche, Boden, Keller ꝛc. für 110 fl. jährlich.
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3793) Ein möblirtes Zimmer Carlsſtraße 33.
Vermiſchte Nachrichten.
3794) Zu meinem Unterricht im Zuſchneiden
und Aufertigen von Damenkleidern können wieder
täglich Schülerinnen eintreten.
Marie Struth, Ludwigsſtr. 12. 2 Treppen.
C gaſchin geübter Einleger oder Ein= Vorkenntniſſen kann in einem Waarengeſchäſte
548 legerin werden gegen guten Lohn
geſuht in der
ArDiViTitAtsAairiiAueGihr. auat
1
3795) Nachdem wir für die im verfloſſenen
Winter von den Herren Profeſſoren Dr.
Die=
gel, Gaß und Hundeshagen, Dr. Rieger,
Miſſionar Strobel, Pfarrer Kahſer und
Stamm und Conſiſtorialrath von Bahder
gehaltenen Vorträge, die im nachſtehenden Briefe
qrittirte Summe, nach Abzug ſämmtlicher Koſten,
haben aöſenden können, erlauben wir uns auf
das untenſtehende Schreiben aufmerkſam zumachen,
und ſind erbötig, etwaige Gaben für dieſe Sache
in Empfang zu nehmen und zu befördern.
Das Com tè für die zum Beſten der„
deutſch=
evangeliſchen Kirchen u. Schulen in
Paris=
gehaltenen Vorträge.
Doſch, Garniſons=Mitprediger. Grein,
Mit=
prediger. Dr. M. Rieger. Schönfeld,
Mitprediger. Vogt, Mitprediger. Johs.
Waitz, Buchhändler.
Das Comits der deulſch und franzöſiſch=evang.
Miſſion zu Paris drückt hiermit ſeinen Dank
aus, ſowohl den Herren, welche in dem
ver=
floſſenen Winter eine Reihe von öffentlichen
Vorträgen zum Beſten der Miſſion veranſtaltet
und gehalten haben, als auch allen durch Gaben
und andere Mitwirkung betheiligten Perſenen.
Die dem Comité üderwieſene Summe beläuft
ſich auf 422 Francs und 67 Centimes.
Das Comits wäre ſehr dankbar, wenn die
Redaction dieſer Zeitung dieſen Dank zu
ver=
öffentlichen geneigt wäre und nachſtehende
Aus=
züge aus den Kirchenbüchern hinzufügte, damit
auch zur allgemeinen Kenntniß gelangte, in
wel=
chem Maaße die Bevölterung aus dem
Groß=
herzogehum Heſſen hier zunimmt und von der
Miſſion bedient wird.
Taufen. Trauungen. Leichen.
die geiſtlichen Bedürfniſſe der Heſſen zu
befriedi=
gen, und bittet das Comits deßhalb um weitere
Hülfe.
Paris, 20. Mai 1868. Für das Comits,
F. Maſt, Pfarrer.
116) Ein junger Mann mit den nöthigen
als Lehrling eintreten. Rheinſtraße 8 neu.
2610) Ein Junge kann in die Lehre treten
Ludw. Carl Wittich'ſchen Hofbuchdruckerei bei Carl Schnabel, Hof=Schloſſermeiſter.
AriAin uinhr.
WAiiiArirurnii.
A nm e l d u n g e n
43386)
für die
geruchloſe Grubenreinigung
4
4½
werden ſchriftlich oder mündlich entgegengenommen auf dem Comptoir:
Caſiuo=Straße Nr. 14.
Weis F. Fader, Steinkohlenhantlung.
Hunnvuirnp nury h an nnn rng ugat, uien uy zie en n ann uirnnr urat.
Ger dhiArAaatsiausA AiAAthaurAtAttari AirArAhAtdiattdhttntai
C2
Cdumpen, Knochen, altes Eiſen, Meſſing, Kupfer, Zinn, Akten u.
Zeitungs=
papier, Roßhaare, alte Betttücher u. Hemden, Gold= u. Silberbordeu,
D Antiquitäten in Porzellau, Glas, Holz u. ſ. w. werden zum höchſten Preis
fortwährend angekauſt bei
Lsaat Simone, Helzſtraße Nr. 15,
Auf Beſtellung bin ich bereit,
ſofort in's Haus zu kommen. ſrüher Hilarius Pattberg, zunächſt der Bierbrauerei zur Lrone.
R23
85
Wir empfehlen als ſehr zwedmäßig und überſichtlich:
Wünd=Baſeln uber Anküuſt und Abgang jämmtlicher Eiſenbahnzüge dahier
im Sommerfahrtenplan 1868,
welche ſich namentlich für alle Geſchäfte=Büreaux, Canzleien, Wirthſchafts=Localitäten ꝛc. als beſonders praktiſch erweiſen dürſten.
Preis: aufgezogen 9 kr. - unaufgezogen 4 kr.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
—
Ein und dreißigſter Rechenſchaffts-Zericht
der
Berlinſchen Lebens=Verſicherungs=Geſellſchaft.
Im Jahre 1867, dem 31. Geſchäftsjahre der Geſellſchaft, wurden 1195 Verſicherungen mit 1399309 Thalern abgeſchloſſen und 264
Sterbe=
fälle mit 304600 Thalern angemeldet.
Die Prämien= und Zinſen=Einnahme von 1867 betrug 665727 Thaler, der Verſicherungs=Beſtand am Schluſſe des Jahres 10,702
Per=
ſonen mit Dreizehn Millionen 817,600 Thalern mit einer Geſammt=Reſerve von 3,179,868 Thalern.
Unvertheilte Ueberſchüſſe der letzten fünf Jahre: 516720 Thaler. Geſammt=Fonds: 4698,280 Thaler.
Dividende der Verſicherten für 1863. 17½ Procent. Der ausführliche Geſchäftsbericht pro 1867 kann in unſerm Büreau, ſowie bei
ſämmtlichen Herren Agenten in Empfang genommen werden.
Berlin, den 2. Mai 1868.
Direction der Berliniſchen Lebens=Verſicherungs=Geſellſchaft.
E. Paudouin. von Bülow. von Magnus. Winckelmann. Fuſſe.
Directoren.
Vollziehender Director.
Vorſtehenden Bericht bringe ich hierdurch zur öffentlichen Kenntniß. mit dem ergebenen Bemerken, taß der Geſchäfts=Bericht des Jahres 1867
bei mir unentgeldlich ausgegeben wird, und Anträge auf Verſicherungen von 109- 20,000 Thaler jederzeit angenommen werden.
Darmſtadt, den 6. Mai 1868.
H e g e r
3734)
Haupt. Agent der Berliniſchen Lebens-Verſicherungs=Geſellſchaſt.
10
De Pelzwaarenhanoiung von GrOOTSUTON
am Markt,
3581)
übernimmt fortwährend alle Arten Pelze zum Aufbewahren gegen billige Vergütung.
3796)
90
Turner=Fononhn
FEutzwehr;
Montag den 15. Juni Abends 18 Uhr Probe der Steigmannſchaften.
Um 9 Uhr: Generalverſammlung. Tagesordnung: Mittelrheiniſche Feuerwehrverſammlung
und Wahl der Lbgeordneten nach Worms.
Der Obmann.
4
gAine brave tüchtige Köchin wird
4.
6
4
H2 gegen guten Lohn auf Johanni
5 EC, in Dienſt geſucht.
Näheres Rheinſtraße Nr. 23
im Seitenbau.
P4
4429
3347) Es können einige Mädchen, die im
Weißzeugnähen erfahren ſind, dauernde Arbeit
erhalten. Grafenſtraße Nr. 2.
Ein Kuecht
3654)
bei Pferden geſucht Zimmerſtraße 2.
3742) Ein braver Junge kann eintreten bei
Wilh. Engelter, Waldſtraße.
3762)
Kellnuer geſucht
im Mainzer Hof, große Oöſengaſſe
H. Fornoſſ.
3746) Es wird noch ein kleiner Lauſdienſt
angenommen. Zu erfragen Neckarſtraße 15.
3772) 700 Gulden können gegen erſte
Hypothek auf Grundſtücke ausgeliehen werden.
Wor ſagt die Expedition d. Bl.
3797) Ein armes Mädchen hat von
Frank=
furt hierher ihr Dienſibuch und Heimathſchein
verloren. Der redliche Finder wird gebeten, ſolches
gegen gute Belohnung auf der Exp. d. Bl. abzugeben.
3798) Ein Mädchen, das im Kleidermachen,
Weiß=
zeugnähen u. Ausbeſſern gründlich erfahren iſt,
ſucht Beſchäftigung in u. außer dem Hauſe. Zu erfr.
am Landwehrweg Nr. 1 in den Arbeiterwohnungen.
C2
Wamſtag Morgen wurde auf dem Wege
C durch die Promenade ein braun
S O= ſeidener blau gefütterter
En-
tomt-eag verloren. Dem redlichen Finder
eine Belohnung bei der Expedition.
3801) Ein ehrbares Mädchen, tüchtig in
Küche und Haus, findet gegen guten Lohn Stelle
bei einem älteren Herrn. Promenadeſtraße Nr. 70
zwei Treppen hoch.
„2
(Feſucht wird auf Johanni eine Köchin,
1 die auch die Hausarbeit verſteht.
Wilhelminenſtraße Nr. 26.
10490) Iin funder Manr dus Ner as
H milie lann in mein Atelier als Lehrling ein=
Ktreten. Seeger, Großh. Hof=Photograph. H
Im Großherzoglichen Holzmagazin
wird gegen Vorauszahlung abgegeben:
Buchen=Scheidholz zu 10 fl. 20 kr. per Stecken
Kiefern= „ 6 fl. 24 kr. „ „
Beſtellzeit: Dienſtags, Freitags und
Großherzogliches Rentamt Darmſtadt Gold- Cours. Piſtolen fl. 9. 48-50. Holländ. 10 fl.=Stücke „ 9. 54-56. Preuß. Friedrichsd'or. „ 9. 56½-57½ Rand=Ducaten.
„ 5. 38-40. 20 Francs=Stücke v 9. 28½-29½. Engl. Souverains. „ 11. 55-59
Aus dem garniſonleben.
1. Auf Parade. - Biſite.
Kalter, feuchter Novembernebel ruht auf dem durch die fortwährenden
Marſchübungen tennenartig feſigetretenen Grund und Boden eines 'ſchen
Kaſernenhofes und läßt kaum die langen geraden Linien erkennen, in
welchen einige hundert Mann des zwöften Jufanterie=Regiments
aufge=
ſtellt ſind.
Durch die noch geöffneten Reihen wandeln Offiziere und Unteroffiziere
und ihr geübtes Auge erkennt auf ten erſten Blick einen Roſtfleck am
Gewehr, einen lockern Knopf oder einen Riß in den alten, heute zum
erſten Male wieder an die Luft gebrachten Wachtmänteln.
Auf einer andern Seite des Hofes umſtehen in Gruppen die Herren
Stabsoffiiere ſowie die dienſtfreien Hauptleute und Subalternen das
Muſikeorps des Regiments, welches trotz der empfindlichen Kälte und
ſteifgefrorenen Finger die Ouvertüre zum Südluft athmenden
Oberon=
mit ziemlicher Präciſion vorträgt.
Mancher der Zuhörer fühlt aber bei den melodiſchen Tönen immer
mehr ein merſchliches Regen von Hunger und Froſt und wirft ſehnſüchtige
Blicke nach der alten Uhr auf dem Kaſernenthurme, des großen Moments
harrend, wo die Glocke mit drei heiſern Schlägen verkündet, daß nur noch
12 Minuten am Mittag ſehlen. Endlich ſteht der Zeiger auf drei Viertel.
Es ſchlägt. Trommelwirbel und Hornſignale ertönen. Allgemeiner
Auf=
ruhr unter den Gruppen. Die Muſik bricht plötzlich ab, die Hautboiſten
begeben ſich auf den rechten Flügel der Parade, der Platzmajor zieht den
Degen, der Major du jour ſtect ihn ein, die Offiziere vom Compagnie=
88
7 24.
Fahrtenpläne des Sommerdienſtes 1838
der Main=Rhein=Bahn, — Main=Neckar=Bahn, — Main=Weſerbahn, — Maximiliansbahn,
Offenbacher=Bahn, — Frankfurt=Homburger=Bahn, - Hanauer=Aſchaffenburger Bahn,
Naſſauiſche Staatsbahn. - Württemberg. Staatsbahn,
Taunus=Bahn, - Bad. Bahn,
Heſſiſchen u. Pfälziſchen Kudwigsbahn, — Rhein=Nahe=Bahn, - der Paris=Straßburger=
Bahn, — Badiſchen Odenwald=Bahn, — Linksmainiſchen Bahn, — Gießen=Deutzer=
Bahn, - in Briefformat, zu 6 kr. das Stück ſind in der G. Jonghaus'ſchen
Hofbuchhandlung, ſowie auf unſerem Comptoir zu baben.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Mediciniſch=diätetiſche Präparate
aus der Malz-Extractfabrik von M. Diemer Stuttgart.
Von einem geprütten Apotheler u. Chemiker mit Dampi und im Bacuum dargeſtellt.
Genau nach der Vorſchrift des Profeſſor von
Liebig's bereitetes reines Malz-Extraot.
Reinſtes wohlſchmeckendſtes Linderungs=u. Heilmittel gegen Huſten, Heiſerkeit, Pruſt= u. Halsleiden
Vollſtändiges wohlſchmeckendes Erſahmittel des widerlichen Leberthrans.
Lücbigis
ahrungsmittel lür Gänglinge, Schlächliche Hinder
&Em; Reconvalescenten
in Extractform (öslich.
Gibt durch einfaches Auflöſen in warmer Milch die berühmte Liebig'ſche „Suppe für
Säuglinger, die nicht bloß ein vollſtändiger Erſatz der Muttermilch für dieſe, ſondern zugleich
ein höchſt concentrirtes, leicht verdauliches Nahrungs= und Stärkungsmittel für ſchwächliche
ſcrophulöſe Kinder, geſchwächte Kranke Gleich=u. Schwindſüchtige, Thphus=Reconvalescenten)
und überhaupt alle Diejenigen iſt, die an ſchwachem Magen, Verdauungsbeſchwerden ꝛc. leiden.
Beide Präparate in Flacons zu
36 und 24 kr.
42 kr.
Eiſenhaltiges Malz=Extract in Flacons
fl. 1.42 kr.
Malz=Chocolade per Pfund Z.=G.
Eiſenhaltige Chocolade per Pfund Z.G.
fl. 1. 54 kr.
Vorräthig bei Herrn G. L. Hriegk in Darmſtadt.
Gratis=Flacons für Aerzte. Proſpecte gratis.
(3935
4
3936)
Geſchäfts=Eröffnung und Empfehlung.
Unter dem Heutigen habe ich in der Caſiuoſtraße Nr. 20 dahier eine
Brod=, Kuchen= 8 Mürbe=Bäckerei
errichtet. Indem ich dieß hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringe, bitte ich, mein Etabliſſement
durch recht zahlreichen Zuſpruch zu erfreuen. Mein eifrigſtes Beſtreben wird ſein, durch gute
Waaren und reelle Bedienung mir Vertrauen zu erwerben und zu erhalten.
Darmſtadt, den 15. Juni 1868.
Karl Klinger.
Bi
uym
Auauuurmuiuuurauume
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A nm e l d u n g e n
41
für die
H3586)
geruchloſe Grubenreinigung
M werden ſchriftlich oder mündlich entgegengenommen auf dem Comptoir:
4
Caſiuo=Straße Nr. 14.
.
Weis &a. Taber, Steinkohlenhandlung.
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Vermiethungen.
3466) Untere Steinſtraße Nr. 10 iſt die bel
Etage zu vermiethen und längſtens bis 1. Octbr.
zu beziehen. Das Nähere daſelbſt Parterre.
Edmund Neumann.
3786) Eck der Wald= und Weinbergſtraße
Nr. 15 iſt bis zum 1. September ein Logis,
beſtehend aus 4 Zimmern, Küche, Boden und
Keller=Raum zu vermiethen.
3792) Ein möblirtes Zimmer zu vermiethen.
C. Creter, Ernſt=Ludwigsplatz, bei Hrn. Fair.
3793) Ein möblirtes Zimmer Carlsſtraße 33.
3728)
Zu vermiethen
ſind im oberen Kiesweg in freier und geſunder
Lage und ſogleich zu beziehen:
1) Im 1. Stock: 1 Logis mit 4 Zimmer,
Küche, abgeſchloſſenen Vorplatz, Magdkammer,
Keller, Holzſtall und Bodenraum; auf Verlangen
mit Hinzugabe des ganzen Gartens.
2) Im 2. Stock: 1 Logis mit 2 Zimme=
Kabinet, Küche, Keller, Holzſtall u. Bodenraum.
Beide mit allen ſonſtigen Bequemlichkeiten.
Näheres zu erfragen Frankfurterſtraße Nr. 11.
3812) Ein möblirtes Zimmer mit Bedienung
zu vermiethen und Anfang Juli zu beziehen.
Steinſtraße Nr. 36.
3791) 1) Dem Gymnaſium
gegen=
über bei Buchbindermeiſter Pfers.
dorf, die bel Etage, in 5 ſchönen Zimmern,
Küche, Vorrathskammer, Keller, Holzplatz. ſowie
einer Magd= u. Bodenkammer, für 240 fl. jährlich.
2) Deßgleichen im 3. Stock
ein Logis mit 2 großen Zimmern, 1 Kabinet,
Küche, Boden, Keller ꝛc. für 110 fl. jährlich.
Guſtav Georg Lange.
PeaurArUr
3810) Kiesſtraße Nr. 34 können 2 jüngere F
Schüler Koſt und Logis erhalten.
3862) Ludwigsſtraße Nro. 14 iſt im erſten
Stock ein ſchönes Zimmer mit Möbeln ſogleich
zu vermiethen.
3937) Riedeſelſtraße 42 ein möblirtes
Zim=
mer zu vermiethen.
A. Falkner.
3938) Zwei möblirte Zimmer im Ganzen
oder getrennt in der Nieder=Ramſtädter Straße
Nr. 11 alsbald beziehbar.
3959) Hügelſtraße 51 zwei gut möblirte
Parterre=Zimmer nebſt Kabinet ganz oder getheilt.
„—
Vermiſchte Nachrichten.
Berlin, den 4. Juni 1858.
Bekanntmachung.
Vom 1. Juli c. ab können fertige Brief=
Couverts bei der hieſigen Königlichen
Staats=
druckerei Behufs der Abſtempelung mit dem
Poſt=Frankirungszeichen eingeliefert werden. Die
Abſtempelung wird vorerſt in zwei Werthſorten,
zu 1 und 2 Sgr., erfolgen.
Die näheren Bedingungen werden von der
Königlichen Staatsdruckerei zur öffentlichen
Kennt=
niß gebracht.
General=Poſt=Amt.
3949) von Philipsborn.
116) Ein junger Mann mit den nöthigen
Vorkenntniſſen kann in einem Waarengeſchäfte
als Lehrling eintreten. Rheinſtraße 8 neu.
2610) Ein Junge kann in die Lehre treten
bei Carl Schnabel, Hof=Schloſſermeiſter.
3647) Es können einige Mädchen, die im
Weißzeugnähen erfahren ſind, dauernde Arbeit
erhalten. Grafenſtraße Nr. 2.
Wine gute Köchin und ein Haus=
26 demädchen, welches Nähen und Bügeln
310,kann, werden gegen guten Lohn auf
Johanni in Dienſt geſucht.
Prome=
nadenſtraße Nr. 43.
3816) Directrice in ein Pußzgeſchäft in Mainz
geſucht. Näheres im Verlag.
3742) Ein braver Junge kann eintreten bei
Wilh. Engelter, Waldſtraße.
3906) Auf Johanni wird ein in den
Haus=
haltungsgeſchäften erfahrenes Mädchen in Dienſt
geſucht. Rheinſtraße Nr. 1 zwei Treppen hoch.
4S in junger Mann von 26 Jahren, mili=
C.
1 80tärfrei, beſtens empfohlen durch Zeugniſſe.
S Cſucht eine Stelle als Bediente. Nähere
Auskunft Heidelbergerſtraße Nr. 11.
3911) Für ein Pferd wird ein ſolider Burſche
geſucht, welcher auch etwas Gärtnerarbeit
ver=
ſteht. Näheres unter Nr. 3911 bei der Exp.
erloren wurde Sonntag Abend zwi=
8 9)) ſchen 6 und 7 Uhr ein
Port=
monnaie, enthaltend einen Zehn=
SD.
Gulden=Schein nebſt verſchiedenem
Silbergeld von Conditor Eichberg in der
Rhein=
ſtraße durch die Wilhelminen= nach der Annaſtraße.
Der redliche Finder wird gebeten, daſſelbe Anna=
3941
R. 24
Main=Neckar=Eiſenbahn.
Gdhudh he.
G
Bekanntmachung.
Dem Unternehmer der Dienſtmänner=Anſtalt „ Expreß-Georg Herrmann hier haben wir
die Zufuhr der auf der Main=Neckar=Bahn ankommenden Eilgüter an die Adreſſaten in hieſiger
Stadt und in Beſſungen in ſoweit übertragen, als dieſe Adreſſaten bei unſerer Güterexpedition
nicht zum Voraus die Erklärung ſchriftlich abgeben, daß ſie die für ſie anlangenden Eilgutſendungen
ſelbſt abholen oder anderweit wollen abholen laſſen, oder ſolche von der dieſſeitigen Verwaltung
der Zollbehörde zur Behandlung nicht vorgeführt werden müſſen.
Die Zufuhr resp. Beſtellung der mit den verſchiedenen Zügen im Laufe des Tages und bis
8 Uhr Abends anlangenden Eilgüter hat der Unternehmer innerhalb der nächſten zwei Stunden
nach ihrer Aukunſt zu bewirken und zwar zu nachſtehenden Gebühren, als:
1) für jedes Collo bis zu einem Centner für loco Darmſtadt zu 4kr., für Beſſungen zu 6 kr.,
2) für Colli's von größtem Gewicht von jedem weiteren Centner, angefangene Centner für
voll gerechnet: für loco Darmſtadt zu 3 kr., für Beſſungen zu 4 kr.;
es darf jedoch dieſe Gebühr nicht von jedem einzelnen, der zu einem und bemſelben Frachlbrief
gehörenden und für einen und denſelben=Adreſſaten beſtimmten Collis, ſondern nur nach dem
Geſammtgewicht eines Frachtbriefes berechnet und mit der Fracht eingehoben werden.
Dem Unternehmer Herrmann haben wir ferner noch die Anmeldung derjenigen Eilgüter,
deren ſofortige Zufuhr er nicht beſorgt, ſowie die Anmeldung der Ordinärgüter und die Einkaſſirung
der Frachtbeträge hierfür, letztere ſoweit übertragen, als ſie von den Adreſſaten bei der Anmeldung
entrichtet werden wollen, und hat derſelbe dieſes Geſchäft im Laufe des Tages und bis Abends
6 Uhr innerhalb drei Stunden nach der au ihn erfolgten Uebergabe der Papiere unentgeldlich
vollziehen zu laſſen.
Indem wir dieſes zur Erzielung einer ſchleunigern und geregeltern Bedienung der Adreſſaten
getroffene Abkommen bekannt geben, erſuchen wir Diejenigen, welche von der Zufuhr der Eilgüter
durch den beſagten Unternehmer einen Gebrauch nicht machen wollen, dieß gegen unſere Güter=
Expedition ſchriftlich zu erllären.
Darmſtadt, den 13. Juni 1868. Die Bahn=Verwaltung:
J. A. d. B.:
v. Fabert.
Bezug nehmend auf vorſtehende Bekanntmachung der verehrl. Bahnverwaltung der Main=
Neckar=Bahn Darmſtadt in Betreff der mir übertragenen Beſtattung von Eil= und Ordinär=Gütern
resp. Einziehung der Frachtbeträge, richte ich an das geehrte Publikum hier und zu Beſſungen
die ergebenſte Bitte, das meinem Inſtitute ſeither geſchenkte Vertrauen auch in dieſer neuen
Geſchäftsübernahme durch geehrte Aufträge zu Theil werden zu laſſen und verſichere hier wie in
jeder Branche reelle und prompte Bedienung. Zur Bequemlichkeit der geehrten Auftraggeber und
ſchnelleren Erledigung des Geſchäfts haben ſich außer meinem Haupt=Büreau, Eliſabethenſtraße
Nr. 46, noch die Herren Kaufmann Gütlich auf dem Markt, Weil in der großen Ochſengaſſe
und Felſing in Beſſungen zur Entgegennahme von Beſtellungen aller Art bereit erklärt, bei
welchen zu verſchiedenen Tagszeiten die Aufträge durch die Dienſimänner abgeholt werden.
Der Vorſteher des Dienſtmann=Juſtituts „Express”:
3942)
Gg. Herrmann.
89
3909) Es wird ein Scribent von
guter Bildung zu guten Bedingungen in
Frankfurt, Theaterplatz 13 parterre,
geſucht. Nur perſönliche Präſentation
wird berückſichtigt.
—
3914) Es wird ein braves fleißiges Mädchen,
welches der Köchin beiſtehen kann, auch alle
Haus=
arbeit, ſowohl als bügeln und waſchen gründlich
verſteht, und Kinder gerne hat, ſogleich in
Dienſt geſucht. Die beſten Zeugniſſe ſind
er=
forderlich. Näheres Neckarſtraße 16, Seitenbau.
3
(ſcin Frankfurter Producten=Geſchäft
SE en gros ſucht einen iſrael.
Lehr=
ling. Franco=Offerten sub E. L. 146 an die
Herren Haaſenſtein c Vogler in
Frank=
furt a. M.
3944) Tüchtige Kechaniker, beſonders
Wh. E W. Honteurs, finden dauernde Beſchäftigung
in der Nähmaſchinenfabrik von
Joh. Wertheim in Frankfurt a. M.
„in tüchtiger, mit guten Zeugniſſen
ver=
ge ſehener Pferdeknecht wird gegen
C guten Lohn geſucht. Näheres zu erfahren
H.
auf der Illig'ſchen Papierfabrik
bei Nieder=Ramſtadt.
24
8 Puf dem Mathildenplatz oder deſſen Nähe
c4 wird für eine aus 2 Perſonen beſtehende
Familie eine Wohnung von 2-3 Zimmern,
Küche u. ſ. w. geſucht. Näheres in der Exp. d. Bl.
S.
HOin gewandtes Mädchen, das an einer
180 Nähmaſchine ſelbſtſtändig arbeiten
) kann, erhält 3 Tage in der Woche
Beſchäftigung bei D. Schulz,
Beſſunger Carlsſtraße.
Wir empfehlen als ſehr zweckmäßig und überſichtlich:
Wünd=Tafeln über Auküuft und Abgang ſämmtlicher Eiſeubahuzüge dahier
im Sommerfahrtenplan 1868,
welche ſich namentlich für alle Geſchäfts=Büreaux, Canzleien, Wirthſchafts=Localitäten ꝛc. als beſonders praktiſch erweiſen dürften.
Preis: aufgezogen 9 kr. - unaufgezogen 4 kr.
L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.
Aus dem garniſonleben.
Fortſetzung.
Plötzlich bricht Se. Excellenz das Geſpräch ab. Die
Bataillons=
commandanten rufen nach ihren Adjutanten und es dauert nicht lange, ſo
iſt abermals ein Kreis formirt, deſſen Centrum jetzt das hohe Diviſions=
und Regimentscommando bildet. Nach einigen allgemeinen Bemerkungen
über den regen Dienſteifer und die wiſſenſchaftliche Bildung der Herren
Officiere geht Se. Excellenz zu den geſelligen Verhältniſſen und dem
lameradſchaftlichen Benehmen des Regiments über und findet da freilich
manches zu wünſchen. Namentlich fühlt ſich Se. Excellenz den jüngern
Herren gegenüber veranlaßt, ihr größtes Mißfallen an der - man
ſtaune! — geringen Tanzluſt auszuſprechen. „Viele von Ihnen, meine
Herren, enthalten ſich des Beſuchs der Bälle und der erſten Cirkel
gänz=
lich. Andere folgen zwar den an ſie ergangenen Einladungen, tragen aber
in der That gar nichts zur Beförderung der Geſelligkeit bei. Am
auf=
fallendſten muß dieſe Theilnahmloſigkeit in den allerhöchſten Eirkeln
er=
ſcheinen. Ich brauche die Herren nicht daran zu erinnern, welchen
un=
angenehmen Eindruck es auf Seine Hoheit machte, als bei dem letzten
Hofball gerade die Officiere ſeines Regiments eine Bequemlichkeit an den
Tag legten, deren man ſich in einem ſonſt ſo tüchtigen und brauchbaren
Corps gewiß nicht verſehen hatte. Ich hoffe, daß im Laufe des
kom=
menden Winters von Seiten der Herren, namentlich der jüngeren, den
allgemein geſelligen Vergnügungen mehr Aufmerkſamkeit geſchenkt werde,
als im vergangenen Carneval der Fall war.u Den Herrn Hauptleuten
und Subalternen „geſegnete Mahlzeit” wünſchend, verſchwindet Se.
Ex=
cellenz mit den Stabsofficieren wieder aus der Kaſerne. Die Maſſen
gehen auseinander und begeben ſich nach Hauſe oder in den nahe
gele=
genen Gaſthof „Zum goldenen Anker”, wo ein warmes Zimmer und ein
gedeckter Tiſch ber Frierenden und Hungernden freundlichſt eingedenk blieb.
Lieutenant E., der umſonſt ein nochmaliges Rencontre und weitere
Befehle Seiten ſeines Kapitäns gefürchtet, will ſich der Bewegung ſeiner
Kameraden nach dem Hotel anſchließen, doch da fällt ihm noch zur rechten
Zeit ein, daß ihn ja heute Vormittag Frau von R. erſuchen ließ, ſobald
als möglich zu ihr zu kommen. Die Kaſernenuhr zeigt ſchon auf halb
eins; Frau von R. wohnt am entgegengeſetzten Ende der Stadt, Punkt
1 Uhr ſpeist man im Anker. Wer zu ſpät kommt, zahlt nach den
Tiſch=
geſetzen einen Groſchen Strafe. Es wird kaum möglich ſein, ohne dieſen
Geldverluſt den gewünſchten Beſuch abzuſtatten. Doch es muß ſein.
Frau von R. gibt heute einen großen Ball, zu dem L eingeladen iſt.
Die reiche Dame macht ein ſo angenehmes Haus und ihre Tochter Julie
hat ſo hübſche Augen — darum nicht lange beſonnen! Dank der
Schnell=
füßigkeit, wie ſie eben nur ein Füſilier beſitzen kann, der noch bei den
letzten Manövern als Führer der Tirailleure verwendet wurde, langt der
Officier bald im Hauſe der Frau von R. an. Die breite Treppe im
gemäßigten Tempo emporſteigend, vertauſcht er ſeine Waſchledernen mit
einem Paar erſt zweimal getragenen Glacees, und erfaßt den Klingelzug.
Doch es kommt nicht bis zum Läuten. Die Thür öffnet ſich und ein
R24
90
Diener, der L. ſchon auf der Straße bemerkt bittet den Herrn
Lieute=
nant, in den Salon zu treten, da die gnädige Frau ſchon längſt
ſei=
ner harre.
x. hatte noch Zeit genug, ſich in einem großen Spiegel von der
Un=
tadelhaftigkeit ſeiner Friſur zu überzeugen, dann verkündet ihm das
Rau=
ſchen eines ſeidenen Kleides das Herannahen der Dame.
„Achl guten Morgen, mein liebſter, beſter Herr von T.u, läßt ſich
die Frau von R., eine ſtattliche Dame, vernehmen und reicht dem
Lieu=
tenant als altem Bekannten des Hauſes vertraulich die Hand.
„Sie finden mich in der peinlichſten Lagen, beginnt ſie nach den
einleitenden Fragen nach Wetter und Befinden, „denken Sie ſich meine
Verlegenheit, heute, kaum 12 Stunden vor dem Balle, erhalte ich zwei
Abſagebriefe, einen von meinem Vetter, dem Baron Karl, und den andern
von ſeinem Freunde, dem Grafen Gierth von Schwenkenſtein, dazu geſtern
Abend Beſuch aus W., meine Schweſter mit zwei erwachſenen Töchtern,
und eben erfahre ich aus dem Fremdenblatt, daß die Commerzienräthin
S. von Hamburg im Kronprinz abgeſtiegen iſt; eine allerliebſte junge
Wittwe, der ich doch den Gefallen thun muß, ſie heute zum Ball
einzu=
laden. Ich bitte Sie, was thun? Nur Damen und keine Tänzer.
Rathen Sie, helfen Siel=
Der Lieutenant weiß recht gut, um was es ſich handelt, aber er
ſtellt ſich ſchwer von Begriffen, hört mit ſichtlichem Schreck den Bericht
der Frau von R., denkt ſich lebhaft in ihre „entſetzliche Lagen und zeigt
in ſeinen Blicken und Mienen die entſprechende Zerknirſchung und
Rath=
loſigkeit.
Da ſchellt es draußen. Entſetzt fährt Frau von R. auf. „Mein
Gott, wenn das die Commerzienräthin wäre!” und horcht. „Nein,
meine Tochter!
Plötzlich ſchwindet die zerknirſchte Miene des Lieutenants und ſein
Auge ſtrahlt. Die Thür öffnet ſich und Julie tritt ein, das ſchöne,
acht=
zehnjährige Mädchen. Guten Tag, Herr von L.u ruft die junge Dame
erfreut und entledigt ſich einiger größeren und kleineren Packete mit
Putz=
ſachen und Ballſchmuck. „Das iſt ſchön von Ihnen, daß Sie gekommen.
Meine Mutter hat es Ihnen doch ſchon erzählt, wie es uns ergeht:
Aber Sie werden unſer Retter ſein, Sie ſchaffen uns gewiß Herren, unter
den Kameraden Ihres Regiments ſind ſoviel gute Tänzer!
Der Lieutenant ſcheint oder will vielleicht jetzt erſt begreiſen, warum
man ihn gerade zum Vertrauten gemacht und ihm das Herzeleid
geſtan=
den hat. Verwundert blickte er auf Julie, begegnet ihrem
erwartungs=
vollen Blick ſchaut einige Secunden in ihre ſchönen Augen und fragt
endlich mit ſchlecht geſpieltem Erſtaunen: „Ich, meine Gnädige? Ich
ſoll Ihnen Tänzer verſchaffen?
„ Sie, Herr von L., das iſt Ihnen gewiß ein Kleines."
„Ich muß bitten, gnädiges Fräulein; Sie irren, wenn Sie mir,
einem der jüngern Officiere des Regiments ſoviel Gewalt über meine
Kameraden zutrauen. Offen geſtanden gibt es in meinem Regiment, bis
auf einige wenige die übrigens leider auch noch großentheils auf Urlaub
ſind, eigentlich gar keine Tänzer mehr und ich fürchte, daß auch dieſe
wenigen ſich ſchwerlich eniſchließen könnten
„ Aber ich kann doch unmöglich den Ball aufſchieben”, klagt Frau
von R. „Schließlich bleibt nichts übrig, als daß die Damen unter
ſich tanzen.
Jä, Mutters, ruft Julie entſchloſſen. „Das ſoll auch geſchehen
und ich werde mit gutem Beiſpiel vorangehen. Couſine Anna wird ſich
mir anſchließen; wir erſcheinen beide mit einem ſchwarzen Flor um den
linken Arm, als Erlennungszeichen, daß wir als Tänzer figuriren und
tanzen keinen Schritt mit einem Herrn."
„Sie könnten wirklich ſo grauſam ſeinsu fragt der Lieutenant
erſchrocken.
„Gewiß, ruft Julie. „Nicht einen Schritt tanze ich mit den
an=
weſenden Herren.”
„ Ja aber, meine Gnädige, was wird dann aus unſerm Cotillon?
„ Trete ich Ihnen gern an die Comteſſe ab, die mit meinem Vetter
engagirt war. Sie werden doch nicht glauben, daß ich als Tochter des
Hauſes mich vergnügen werde, während meine Gäſte zuſchauen?”
x. überlegt; unmöglich kann er dieſe Selbſtaufopferung Juliens
zu=
laſſen. Es müſſen Tänzer geſchafft werden. Zwar weiß er noch nicht
recht, wie das anzufangen, denn mag er auch in Gedanken die Rang= und
Stammliſte ſämmtlicher garniſonirenden Regimenter durchlaufen, es finden
ſich kaum zwei bis drei Kameraden, von denen zu erwarten iſt, daß ſie
einer ſo ſpät ergaugenen Einladung folgen werden - aber was in ſeinen
Kräften ſieht, ſoll geſchehen; das verſpricht er auf Ehrenwort.
„Das wäre zu liebenswürdig von Ihnen, rief die vor wenig
Mi=
nuten noch ſo reſignirte Julie. „Denn ich bin überzeugt, wenn Sie nur
wollen, können Sie alles.
„Ihrer Liebenswürdigle it und feinen Ueberredungskunſt, ſügt die
Mutter hinzu, „widerſteht Niemand..
Redaetlon und Berlag: L. C.
Geſchmeichelt verbeugt ſich L. und will Abſchied nehmen, denn der
Zeiger einer goldenen Pendule auf dem Kamin ſteht nur noch fünf
Mi=
nuten vor = 1 Uhr - und ſelbſt ein Groſchen Strafgeld genirt
zuweilen im Lieutenantsdaſein, als Julie noch bittet, einige Scherze für
den Cotillon, vielleicht ein paar Verſe oder etwas Aehnliches mitzubringen.
Auch das verſpricht E. in aller Geſchwindigkeit und eilt dann auf
Windesflügeln aus dem Hauſe. Trotz der Schnelligkeit der Füße behält
der Kopf doch immer noch Zeit, philoſophiſche Betrachtungen über die
etwas „ſtarke Zumuthung: der Frau von R. anzuſtellen, ihr für den
Abend „deſſelben Tagsn Taͤt zer anzuſchaffen!
„Meine Kameraden werden dafür danken”, jraiſonnirt x. inwendig,
nals Lückenbüßer zu dienen, weil es einigen vornehmen Herren plötzlich
einfällt, das es ſich beſſer jagt als tanzt. Man hat ſich ohnehin
gewun=
dert, daß ſo wenig Officiere der Garniſon eingeladen waren und nun auf
einmal - hm - doch was thut man nicht einem ſchönen jungen
Mäd=
chen zu Gefallen!
(Fortſetzung folgt.)
Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeiten.
Mitgetheilt von M.
56. Zwei uralte Friedhöfe bei Darmſtadt.
Aus der Zeit unſerer heidniſchen Vorfahren finden ſich auch in
un=
ſerer Gegend bekanntlich noch manche Todtenſtätten, welche durch Cultur=
Veränderungen, Anlagen von Eiſenbahnen u. dgl. an das Licht des Tags
gebracht werden. Man unterſcheidet zweierlei Arten von heidniſchen
Gräbern: 1. Hügelgräber und 2. Reihengräber.
Die Hügelgräber finden=ſich vielfach noch in unſern Wäldern,
aber man darf nur nicht, wie das ſo oft geſchieht, jede kleine
Hügel=
erhöhung im Walde für einen römiſchen Grabhügel erklaͤren wollen.
Solche Grabhügel ſind ſchon häufig aufgegraben worden, auch in der
Naͤhe von Darmſtadt und deren Inhalt iſt in die Muſeen gekommen.
Dieſe Hügelgräber ſtaumen aus der Zeit der römiſchen Herrſchaft in
Deutſchland. Sie ſind durch Hüg=l mit kreisrunder Erhöhung bezeichnet,
in deren Innerem die Todten oder Unen mit deren Aſche auf dem
ur=
ſprünglichen Boden des Terrains beigeſetzt waren, und zwar mit den
Beigaben, die man herlömmlicher Weiſe den Todten beigeſellte. Die in
ſolchen Grabhügeln gefundenen Sachen ſind alſo vor Al em die Skelete
oder deren Aſche in Urnen, dann die den Todten beigegebenen Waffen,
Meſſer, Aexte, Speere. Schilde, Pferdezeug, beſonders Trenſen,
Schmuck=
geräthe, wie Gürtel, Schnallen, Ringe, Haarnadeln u. dgl. mehr.
Die Reihengräber ſlammen aus der merovingiſchen Zeit, d. h.
aus der Zeit der Nachkommen des Frankenkönigs Meroväus, wo die
Bewohner bereits das Chriſtenthum angenommen hatten, wenn ſie ſich
auch noch nicht ganz von heidniſchen Todtengebräuchen losgewacht hatten.
Die Reihengräber ſind reihenweiſe in den Loden verſenkte Grabſtätten
ohne Hügelbau; die Gerippe liegen darin mit dem Antlitz nach Oſten,
bald in Sarkophagen oder in Steinſetzungen, bald in Särgen aus Holz,
bald auch auf einfachem Brette oder auch im freien Boden. Oft finden
ſich bei ihnen Kuochen von milbegrabenen Thieren. Die Männer waren
darin beſtattet in Kriegsrüſtung, die Frauen in ihrem Schmucke. Als
Beigaben der Gerippe erſcheinen darum Waffen, Reſte von Kleidungen,
Schmuckgeräthe und, weil man den Todten auch Speiſe und Trank
mit=
gab, Töpfe und ſonſtige Gefäße.
In unſerer Nähe hat man vor mehreren Jahren (1859 und 1860)
zwei Friedhöfe mit ſolchen Reihengräbern gefunden, den einen gelegentlich
des Baus der Main=Rhein=Bahn in der Nähe der Windmühle, den
zweiten gelegentlich des Baus der neuen Artillerie=Caſerne in Beſſungen
und zwar in der Mitte des Dorfs bei dem Forſtmeiſtersplatz, auf dem
ſ.g. Volhardtsberg, wo man zum Zwecke von Sandgewinnung einen
Hügel abzutragen hatte. Die Aufgrabung dieſes alten Friedhofs in
Beſſungen iſt durch die Fürſorge des leitenden Offiziers (jetzigen
Haupt=
manns Leiß) mit möglichſter Schonung vorgenommen worden. Tie
Gerippe lagen durchſchnittlich in einer Tiefe von 4-6 Fuß mit dem
Geſichte nach Nordoſten, auf dem Rücken liegend. Bei vielen fanden ſich
in der Nähe des Halſes und der Bruſt Perlen von Bernſtein, gebranntem
Thon und Glas. Neben der rechten Hand, zuweilen auch bei den Füßen,
ſtand ein aus dunklem Thon gefertigter Topf; in deſſen Nähe lagen bei
manchen Gerippen Thierknochen. Ebenfalls bei der rechten Hand lag ein
aus Knochen gefertigter Kamm. Bei der linken Hand lagen öfters Meſſer.
Außerdem ſanden ſich bei den Gerippen noch Waffenſücke, Schwerter,
Streitärte, Speerſpitzen, eben Gegenſtände des Schmucks und der
Aus=
rüſtung aus Eiſen und Bronce. Dieſelben Beobachtungen hat man auch
bei dem alten Friedhofe an der Windmühle gemacht. Die bei beiden
Aufgrabungen geſundenen Alterthümer ſind dermalen in dem Cabinets=
Muſeum im Palais zu ſehen. Dort wird auch eines der Beſſunger
Gerippe mit allen dabei gelegenen Alterthümern, wie dieſelben gelegen
hatten, aufbewahrt.
Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.