Beillage
un
Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.
Dienſtag den 7. April
P. 14.
1868.
Das Frag= und Anzeige=Blatt, die Beilage hierzu, ſowie das Berorduungs=Blatt für den Kreis Darmſtadt erſcheinen wöchentlich; Erſteres Samſtags, die Beilage
Dienſtags uns Leyteres Bönnerſtäags. Jahres=Abonnement der drei Blätter zuſammen 2fl. Auswärts kann män bei allen Poſtämtern abonniren. In Darmſtadt
bei der Expedition, Rheinſtraße, Nr. 23 neu
Verſteigerungen.
2069)
Bekanntmachung.
Die bei dem Umbau der Stadtkapelle
vorkom=
menden Maurer=, Steinhauer=, Zimmer=,
Dach=
decker= und Schloſſerarbeiten ſollen auf dem
Soumiſſionsweg vergeben werden.
Pläne, Voranſchlag und Bedingungen liegen
auf dem Stadtbauamt zur Einſicht offen.
Die Soumiſſionen ſind bis zum Donnerstag,
den 9. April, Vormittags 10 Uhr, bei
unter=
zeichneter Behörde einzureichen.
Darmſtadt, 3. April 1868.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
2074)
Bekanntmachung.
Künftigen Donnerſtag den 9. Aprill. J.,
Vormittags9 Uhr, ſollen in der
Alexan=
derſtraße Nro. 3, Gold, Silber Weißzeug,
Kleider, Möbel und Hausrath gegen baare
Zah=
lung öffentlich verſteigert werden.
Darmſtadt, 3. April 1868.
Der Vorſteher Großherzoglichen Ortsgerichts
Darmſtadt.
Berntheiſel.
A78) Vergebung von Bauarbeiten.
Die bei Erbauung eines Krankenſaales im
hieſigen Correctionshaus vorkommenden
Bau=
arbeiten ſollen auf dem Soumiſſionsweg an die
Wenigſtnehmenden vergeben werden. Die Arbeiten
fl. kr.
ſind veranſchlagt zu:
1218 02
1) Maurerarbeit
260 39
2) Steinhauerarbeit
1079 07
3) Zimmerarbeit
412 10
4) Dachdeckerarbeil
724 31
5) Schreinerarbeit
438 10.
6) Schloſſerarbeit
51 36
7) Glaſerarbeit
666 30
8) Weißbinderarbeit
80 12
9) Spenglerarbeit
55 00
10) Häfnerarbeit
100
11) Pumpenmacherarbeit
115 48
12) Pflaſterarbeit
Riſſe, Voranſchlag und Bedingungen können
Mittwoch den 8. l. M. Vormittags von 8-12
Uhr u. Nachmittags von 2-5 Uhr im
Corrections=
haus eingeſehen werden. Anerbietungen müſſen
längſtens den 11. Vormittags von 8-12 Uhr
verſiegelt und frankirt mit der Aufſchrift „
Sou=
miſſion für Bauarbeiten im Correctionshaus zu
Darmſtadt' auf unſerm Bureau abgegeben werden.
Darmſtadt am 3. April 1868.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
Stockhauſen.
2079) Die bei Erbauung einer Scheuer bei
dem Fallthorhaus Steinacker (bei Meſſel)
vor=
kommenden Maurer=, Steinhauer=, Zimmer=,
Dachdecker=, Schreiner=, Schloſſer=, Weißbinder=
und Pflaſter=Arbeiten, welche zuſammen zu 1529 fl.
17 kr. veranſchlagt ſind, ſollen auf dem
Sou=
miſſionswege vergeben werden. Die
Uebernahms=
bedingungen und Voranſchläge liegen Donnerſtag
den 9. April l. J. Vormittags von 8-12 Uhr
und Nachmittags von 2-5 Uhr auf dem
Ge=
meindehaus in Arheilgen zur Einſicht offen.
Die Anerbietungen der Soumittenden ſind mit
der Aufſchrift „Soumiſſion für die Arbeiten an
der Scheuer auf dem Fallthorhaus Steinacker”
verſiegelt und frankirt ſpäteſtens bis zum 11. April
l. J. Vormittags 10 Uhr auf unſerem Bureau
einzureichen.
Darmſtadt, den 3. April 1868.
Großherzogliches Kreisbauamt Darmſtadt.
Stockhauſen.
1893)
Bekanntmachung.
Donnerſtag den 9. und Donnerſtag
den 16. April, jedesmal des Nachmittags
4 Uhr, wird das in der Beſſunger Wilhelmſtraße
Nr. 65 neu erbaute große dreiſtöckige Wohnhaus
mit Stallung für 4 Pferde, Remiſe und
Kutſcher=
ſtube, Garken vor und hinter dem Haus, und
mit allen Annehmlich= und Bequemlichkeiten
ver=
ſehen, Erbvertheilungshalber auf Großh.
Orts=
gericht Beſſungen zum 2. Male verſteigt, und bei
annehmbarem Gebot der Zuſchlag ſogleich
er=
theilt. Nähere Auskuuft ertheilt Maurermeiſter
Wilh. Berth, Wilhelmſtraße.
Beſſungen im März 1868.
Städtiſche Gas=Controle.
Am 29. März 170 Kerzen Lichtſtärke.
„ 30.
„
185 „
4. April 186 „
„
„ 5. „ 18.5
„ 4. „
17 Pröc. Kohlenſäure.
Darmſtadt, am 6. April 1868.
Der ſtädtiſche Gas=Controleur.
2215) Dr. Wilhelm Hallwachs.
Feilgebotenes.
Hapeten zu 8, 9. 10 Kreuzer,
Papeten-Reste und
Turüchgesetzte Tapeten
empfehlen
1556) C. Hochstättor & Cöhne.
1850) Ein neues Möbelwägelchen ſiteht
zu verkaufen, kl. Arheilgerſtraße Nr. 6.
2015) Ein Bauplatz in der Nähe der
Rheinſtraße. Näheres bei J Gerſt.
3 (Ein großer Hofhund von ſchöner guter
⬜. Raçe zu verkaufen. Näheres Beſſunger
Carlsſtraße Nr. 399.
2
5 Turkiſche Zwetſchen,
große ſüße Frucht, per Pfd. 9 kr.
Emanuel Fuld, am Markt.
Die Erben.
1542)
Hapeten-Lager.
W. Schmidt, Ludwigsplatz Nr. 9,
bietet eine großartige Auswahl der neueſten Prachtmuſter in den billigſten wie feinſten Tapeten.
Gutes Papier=Naturel von 8 kr. an bis 7 fl. in Gold und Velours. Ferner ein Lager in
bemalten Rouleaux, alle Sorten Vorhang Gallerien, Wachs= und Ledertücher, wobei vorzügliches
Bettwachstuch empfehle.
Ludwigsſtraße
Ludwigsſtraße
Die Handſchuh-Labrik
Nr. 20.
Nr. 20.
von
J. Gerhardt, Ludwigsſtraße Nr. 20,
empfiehlt auf bevorſtehende Saiſon ihr Lager in allen Sorten Haudſchuhen zu billigen Preiſen.
Farbige Damen=Handſchuhe von 36 kr. an. - Weiße Damen=Handſchuhe von 38 kr. an.
Däniſche Handſchuhe in großer Auswahl von 24 kr. an.
Farbige Herren=Handſchuhe von 1 fl. an.
doppelt geſteppt 1 fl. 30 kr.
von 42 kr. an.
Weiße
Militär=Handſchühe von 36 kr. an bis zu den feinſten.
Reit= und Fahr=Handſchuhe werden auf Beſtellung angefertigt.
Ferner alle Sorten Sommer=Handſchuhe, alles in guter Qualität und ſtets in
friſcher Waare.
Auch werden daſelbſt Handſchuhe nach Maaß angefertigt, ſowie Handſchuhe aufs Schönſte
(2013
gewaſchen und gefärbt.
14
N. 14.
2216) Auf bevorſtehende Feiertage empfehle:
Feine Pariſer Gemüſe:
Neue Spargel, Blumenkohl, grüne Erbſen, neue Kartoffeln, Carotten,
grüne Bohnen, ſowie ausgezeichnet ſchönen Kopfſalut und Radies.
R a hm:
Süßen, ſauren und Schlagrahm.
Mehl:
Feinſtes ungariſches ſſ. 9. Kaiſerauszug) der gew. Kumpf fl. 1. 24. u. fl. 1. 28.
Oſtereier, fein marmorirt.
Marg. Melsheimer,
Wilhelminenſtraße Nr. 4.
2116) Bei Wwe. Haitzenröder, Geißberg 5,
neu iſt jeden Tag friſche Kunſthefe zu haben.
Vermiethungen.
841) Läden zu vermiethen und ſogleich
be=
ziehbar Nr. 13 am Schloßgraben.
Näheres bei H. Maher, Langegaſſe.
844) Mehrere Logis zu vermiethen Nr. 13
am Schloßgraben.
Näheres bei H. Maher Langegaſſe.
1594) Frankfurter=Straße Nr. 46 die bel=
Etage beſtehend aus 7 Zimmern, Küche ꝛc. Zu
beziehen am 1. Juni.
1702) Zwei möblirte Zimmer zu vermiethen.
Dittmann, Reſtaurateur.
1783) Eliſabethenſtraße 16
iſt der 3. Stock (Ausſicht in den Palaisgarten)
beſtehend aus 4 Zimmer, Küche, Magdkammer,
Keller, Bodenraum, anderweit zu vermiethen und
bis den 1. Juli zu beziehen.
1854) Louiſenplatz Nro. 4 im 3. Stock ſind
mehrere Zimmer mit Küche und allem Zubehör
zu vermiethen und alsbald zu beziehen.
2023) Heinheimerſtraße Nro. 1 iſt die
mitt=
lere Etage, beſtehend aus drei ineinander gehende
Zimmer, Küche, Keller u. allen ſonſtigen
Bequemlich=
keiten zu vermiethen u. ſogleich zu beziehen.
2217) Alexanderſtraße 13 drei ſchöne Zimmer
mit allem Zubehör Ende April beziehbar.
2218) Ein freundlich möblirtes Zimmer
bis 1. Mai zu vermiethen, Mühlſtraße
Nr. 70 an der Gewerbſchule.
2219) Ein Logis gleich beziehbar.
Keller, Dachdeckermeiſter.
Vermiſchte Nachrichten.
2220) Für einjährige Freiwillige.
Der Vorbereitungs=Curſus des Unterzeichneten
zu dem im September d. J. ſtattfindenden Examen
beginnt am 15. d. Mts. Unterrichtszeit: Abends
von halb 7 bis halb 9 Uhr an allen
Wochen=
tagen. Berückſichtigung der verſchiedenen
An=
forderungen an die einzelnen Altersklaſſen nach
der Intention der Prüfungs=Commiſſion.
Au=
meldungen und nähere Auskunft täglich von
12 bis 2 Uhr und Abends nach 5 Uhr: Kleine
Schwanengaſſe Nr. 49, hinter dem neuen
botani=
ſchen Garten.
Rühl, Ober=Rechuungsprobator.
116) Ein junger Mann mit den nöthigen
Vorkenntniſſen kann in einem Waarengeſchäfte
als Lehrling eintreten. Rheinſtraße 8 neu.
„
[Eine geſunde kraͤflige Amme ſucht einen
2 1 Schenkdienſt. Zu erfragen
Promenade=
ſtraße 25 ebener Erde.
Fine zuverläſſige freundliche Kinderfrau,
8
C welche gute Zeugniſſe beſitzt, wird ge=
S.
ſucht. Näheres Rheinſtraße 23 im Seitenbau.
1631) Offene Lehrſtellen bei
H. Emmel, Hof=Schloſſermeiſter.
Morgen Mittwoch 18-19 Uhr.
im Saale zur Traube die letzte
theoretiſche Vorleſung über
Phrenologie für Herren und
Damen. Der Sinn der
Feſtig=
leit; der Sinn der Verehrung
oder der Religioſität; der Sinn
der Hoffnung; der Sinn für
Neues oder Wunderbares; der
Sinn für Ideales oder Schönes.
Schluß der Geiſtes= und der
Organenlehre. In einer Pauſe
) des Vortrags Beantworung
4.
von Fragen. Eintritt 24 kr.,
2 Perſ. 36 kr., 3 Perſ. 48 kr., 4 Perſ. 1 fl.
Sprechſtunde für phrenologiſche Beurtheilungen
von 11-12 Uhr und an den Tagen, an welchen
ich keine Vorleſungen habe, auch von 6-8 Uhr.
(Hotel zur Traube, 1 Treppe Zimmer Nr. 22.)
2221)
Dr. Scheve.
5
7in gebildetes Mädchen, was ſchön nähen
C und bügeln kann und auch Hausarbeit
verſteht, wird geſucht Rheinſtraße 53.
pe.
Großherzogliche Realſchule zu Darmſtadt.
Montag den 27. April d. J. beginnt der Sommercurſus der hieſigen Realſchule, und
Samſtag den 25. April 9 Uhr früh findet eine nachträgliche Aufnahme=Prüfung ſtatt. Da
den Schülern, welche die I. Claſſe mit gutem Erfolg beſucht haben das Recht, Einjährige
werden zu lönnen, und andere Berechtigungen im Poſt= und Civildienſt zuſtehen, ſo iſt es rathſam,
wenn ſie möglichſt alle Claſſen der Schule beſuchen und mit vollendetem 10. Jahre in die VI. Claſſe
eint reten, um nach wohlgeordnetem Plane die erforderliche höhere Bildung ſicher zu erlangen.
Darmſtadt, den 6. April 1868.
Großherzogliche Direction der Realſchule.
J. E. d. D.:
Th. Hofmann.
2167) Meine Erziehungs= und Unterrichts=Auſtalt beginnt das Sommerſemeſer
am 16. April, Donnerſtag nach Oſtern. Anmeldungen werden täglich von 11-12 im Schullocal,
Grafenſtraße Nr. 27, ſowie in meiner Privat=Wohnung, Dieburgerſtraße Nr. 3. entgegengenommen.
Dr. J. Fölſing.
2168
Lokal=Gewerbverein.
Verſammlung der Mitglieder, wozu alle in Darmſtadt und Beſſungen wohnenden
Mit=
glieder des Landesgewerbvereins zählen, Donnerſtag, den 9. April, Abends 8 Uhr, im
oberen Saal der Winter'ſchen Brauerei.- Tagesordnung: Beantwortung der in letzter
Sitzung nicht mehr zur Verhandlung gekommenen Fragen:
1) Wie iſt die Steinkohlenfeuerung bei Porzellanöfen zu behandeln und wie verhalten ſich die
Koſten der Holz= und der Steinkohlenfeuerung bei Oefen dieſer Art? (Ref. Herr Fink).
2) Welchen Zweck hat eigentlich das neuerdings eingeführte Firmenregiſter, wobei die Firmen
vom Gerichte veröffentlicht werden? (Ref. Herr Handelslehrer Stern).
Das Lokal iſt von 7 Uhr an geöffnet und die neueſten Nummern der techniſchen Journale ꝛc.
ſind aufgelegt.
1
4
Margur
1
E
4
M1
2.
Ex
1)
Gaumim
W
cuuuuutu
1
2176)
59
-0nCGIL-Amogo.
4
Das dritte Concert zum Deſten des Wittwen- und
B
4)
Waiſenfonds der Großherzoglichen Hofmuſik
4)
ſindet Mittwoch den S. April im großen Saale der Vereinigten Geſellſchaft
1
Amlaug halb 2 Dhr.
M ſtatt.
Eintrittskarten bei Herrn Hofbuchhändler Jonghaus und bei Herrn Buch= und
1
Kunſthändler Schorkopf.
Darmſtadt, im April 1868.
Der Vorſtand.
1
WN
2
GANUaAzA”
44
A.
rG
RinuatnnnuutAtttAuRUM
Wohuungsveränderung s Geſchäfts=Empfehlung.
Ich zeige hiermit ergebenſt an, daß ich meine Wohnung, obere Eliſabethenſtraße, verlaſſen
und nun Ernſt=Ludwigſtraße Nr. 18 im Hauſe des Hrn. Schloſſermeiſter Koch
wohne und bitte auch hier um ferner geneigtes Wohlwollen.
Bei vorkommendem Bedarf halte meine Wollenwaſcherei in allen Velleidungsſtücken, um
dieſelben wie neu herzuſtellen, beſtens empfohlen.
2223)
H. Happel, Herrnkleidermacher.
1232)
M. 14.
55
Suppen=Auſtalt.
Samſtag den 11. April, alſo am Tage vor Oſtern, wird zum
letzten=
nal geloht werden; indem wir dies zur Le untuß bes Publikums bringen,
bitten wir zugleich, die noch ausſtehenden Karten bis dahin zu verwenden,
weil ſolche nach dieſem Tage ungültig und werthlos ſind. Am
Charfrei=
tag wird nicht gekocht.
Gieſgzeiſli, Forder, wir alle Diejenigen, welche an die Auſtalt Forderungen
rgend einer Art zu machen haben, auf, ihre zechnungen längſtens bis
zum Donnerſtag den 9. April bei uns einzureichen.
Comiſs der Suppen=Anſtalt.
Das Bankhaus3 H. Neuſtadt in Darmſtadt
übernimmt ſchon jetzt Aufträge zu den Emiſſionsbedin zungen auf die in Kürze
zur Ausgabe gelangenden 3½ pCt. Oberheſſ. Eiſenbahnactien.
Dieſelben - in Stücken von fl. 350. eingetheilt und landſtändig
garantirt - ſind den Großherzoglich Heiſiſchen Staatspapieren gleich
zu erachten, gewähren vermöge ihres Emiſſionscourſes eine Verzinſung von
(2026
4¾ pCt. und nebenbei Ausſicht auf Dividende.
Andere Werthpapiere werden coursmäßig an Zahlungsſtatt genommen
und hinſichtlich des Bezuges der Stücke beſondere Vortheile eingeräumt.
2224)
hoſmänniſches Mädchen=Juſlilul.
Der Unterridt in unſerer Anſialt beginnt Montag den 20. April.
Emil Dauidſahn.
A. Grein.
rtTAtAs
WAaes
1l14⁄₈
Privatſchule für Mädchen.
Der Sommer=Curſus in der Anſtalt des Unterzeichneten bezinnt Donnerſtag den
16. d. Mts. Anmeldungen werden entgegengenommen Zimmerſtraße 5.
H. Reineekt.
2226)
RAuShE-VerChm.
Außerordentliches Concert
Charfreitag den 10. April, Abends 7 Uhr, in der Stadtfüirche:
Eeauienm von I. A. Horart.
unter gütiger Mitwirkung der Großherzoglichen Hoftheater=Mitglieder: Fräul. Emilie Reitz
und Herrn Greger, ſowie der Großherzoglichen Hofmuſik.
Eintrittskarten für die numerirten Plätze der Emporbühne an der Orgel
zu 1 fl. 24 kr., zu den übrigen Räumen der Kirche Familienkarten für 3 Perſonen
2 fl., für eine Perſon zu 54 kr., ſowie Programme zu 3 kr. ſind zu haben in den
Buchhand=
lungen der Herren Diehl, Jonghaus u Schorkopf, ſowie bei Hrn. Kaufmann Kühn an der
Stadtkirche (neben dem Schwanen). - An den Kirchenthüren werden keine Programme ausgetheilt.
Die Kirche wird um 5½ Uhr geofinet und findet der Eingang in das Schiff der Kirche von
dem Schulhofe aus ſtatt.
Die Generalprobe findet Donnerſtag ten 8. April Abents 6 Uhr ſtatt; Eintrittslarten
zu derſelben 30 kr. ſind nur bei Herrn Kaufmann Kühn zu erhalten.
Die Haͤlfte des Reinertraͤgs iſt für das Mathilden=Landkrankenhaus beſimmt.
Der Vorstand des Musikvereins.
Enauill Fallleslae
lieſt heute Dienſtag den 7. April im Saal der höheren Töchterſchule
Shakespeare's Romeo & Julie. Billete 36 kr., für Familien 1 fl., für
Lehrinſtitute 18 kr. ſind in der Jonghaus'ſchen Hofbuchhandlung zu haben.
53. Anjang 7½ Uhr. 2.
9m Mißbräuchen zu begegnen, zeige ich
„
hiermit ergebenſt an, daß ich allein
mit dem Verkaufe der Milch von
dem von Grolmau'ſchen Hof=
Gute zu Gundernhauſen beauftragt bin,
worüber ich mich durch ein in Händen babendes
Zeugniß ausweiſen kann. Beſtellungen bitte bei
den Herren C. H. Huber n. Jöhne abzugeben.
Gundernbauſen, den 1. April 1868.
Wilhelm Romig, Milchhändler.
1686) Auf Ende April wird ein
Logis von 11 bis 12 Piecen in der 2.
und 3. Etage mit einem Gärtchen oder
kleinen Hofraum zu miethen geſucht.
Näheres bei C. H. Huber 8 Sohne,
vormals C. Gaulé.
Brave Mädchen, welche ſchon Uekung mit
der Nadel baben, finden bei gutem
Serdienſt dauernde Beſchäftiauna.
H. Schuchard.
3 (Ein junges, beiſcheidenes Mäſchen, das
28
U ſeither in einem Kurzwaaren=Geſchäft
außerhalb conditionirte, mit guten Zeugniſſen
verſehen, ſucht eine Stelle.
ox finden gegen mäßige Ver=
3 Schültt zuung in einer hieſigen
Lehrerfamilie gute Aufnahme.
Das Naͤhere in der Exp. d. Bl.
2229) Zwei tüchtige Vergolder=Gehülfen
werden ſogleich bei dauernder Arbeit geſucht bei
J. P. Sehneider Jun.
in Frankfurt a. M.
2230) 2 Jungen werden gegen John
ſo=
gleich geſucht bei Steinhauer Wagner,
Roßdorferſtraße.
⬜Sin Sonnenſchirm iſt Sonntag den
Lſ ees.d. M. in der Nähe der Jungfern=Eiche
5
G bei dem Forſthaus Faſanerie verloren
worden. Dem Finder eine gute
Be=
lohnung Dieburgerſtraße Nr. 22.
6. ſEin geldenes Medaillon wurte Sams=
8
C tag Nachmittag verloren. Man bittet
S
den redlichen Finder, daſſelbe gegen Belohnung
Wilhelminenplatz Nr. 10 abzugeben.
Gold-Cours.
Piſtolen
fl. 9. 49-51.
Preuß. Friedrichsder . . 9. 57½-58½.
Helländ. 10 fl.=Stücke
9. 54-56.
Rand=Ducaten.
„ 5. 37-39.
20 Franes=Stücke
7 9. 29½-30½
Engl. Sonverains,
„ 11. 55 -59.
56
M 14
Kirchliche Nachrichten.
Gottesdienſt bei den evangeliſchen Gemeinden.
Am Gründonnerſtage, den 9. April, predigen:
In der Hofkirche: Vormittags um 10 Uhr: Herr Prälat Dr. Zimmermann.
In der Stadtkirche: Vormittags um 9 Uhr: Hr. Pfarrer Dr. Göring.
Am Charfreitage,
den 10. April, predigen:
Nachmittags.
In der Hofkirche:
Um 10 Uhr: Hr. Hofprediger Bender.
In der Stadtkirche:
Um 10 Uhr: Hr. Prälat Dr. Zimmermann.
In der Stadtkapelle:
Hr. Pfarrer Ritſert.
Um 9 Uhr:
In der Militärkirche:
Um 7 Uhr: Hr. Garniſonspfarrer Strack.
ſHeiliges Abendmahl.)
In der Hofkirche:
Um 2 Uhr: Hr. Mitprediger Grein.
In der Stadtkirche:
Um 2 Uhr: Hr. Diakonus Pfnor.
In der Stadtkapelle:
Um 2 Uhr: Hr. Diakonus Dingeldey.
In dem Eliſabethen=Stift:
Um 3 Uhr: Hr. Hofprediger Bender.
Gottesdienſt bei der kathol. Gemeinde.
Mittwochs um 4 Uhr Beichte.
Gründonnerſtag:
Vormittags.
Von 6 Uhr an: Beichte.
Um 7 Uhr: Austheilung der heiligen Communion.
Um 110 Uhr: Hochamt.
Nachmittags.
Um 5 Uhr: Faſten=Andacht.
Charfreitag:
Vormittags.
Um 10 Uhr: Feierlicher Gottesdienſt
Nachmittags.
Um 3 Uhr: Predigt: Hr. Pfarrer Beyer.
Um 6 Uhr: Andacht, wobei die Lamentationen geſungen
werden.
Die Norallenſiſcherei im Miltelländiſchen Meere.
Schluß.)
Am meiſten überraſcht das ſchnelle Wachsthum und die
Wiederer=
zeugung dieſer Korallenbette. Die Fiſcher ſagen: „Jahr um Jahr haben
wir an denſelben Stellen gefiſcht, und bei jeder neuen Jahreszeit finden
wir wieder überreiche Ausbeute. Kleine Bette ſind oft in einem einzigen
Winter zu einer beträchtlichen Größe herangewachſen.” Was der wirkliche
Ertrag der Fahrt iſt, darüber läßt ſich natürlich nichts Beſtimmtes ſagen,
da dies von allerlei Zufällen abhängt; das eine Mal werden nur ſehr
kleine Stücke gewonnen oder eine ſehr unbedeutende Menge; ein ander
Mal werden Netze zerriſſen oder gehen verloren, ja manchmal geht das
Fahrzeug ſelbſt zu Grunde, was leider beinahe jedes Jahr mit einer
oder zwei dieſer Barken der Fall iſt. Aber immerhin iſt dieſer
Erwerbs=
zweig ein ſehr bedeutender, denn die kleine Stadt Torre del Greco allein
rüſtet jährlich gegen zweihundert Barken zu dieſem Behufe aus. Kein
Wunder, daß darum ſo viele Meſſen geleſen und Segen geſprochen
wer=
den, denn „wo euer Schatz iſt, da iſt auch euer Herz.
Sind aber die Mühſeligkeiten und Beſchwerden des Dienſtes ſchon
an und für ſich groß, ſo wird die Lage der Fiſcher noch erſchwert durch
die Rohheit und Brutalität der Kapitäne. Ruhe iſt auf dieſen
Fahrzeu=
gen vornweg ein unbekannter Begriff, denn die Schiffe ſind drei bis vier
Wochen lang auf der Fahrt, wenn das Wetter günſtig und die See ruhig
iſt, und laufen in keinen Hafen ein, und in all' dieſer Zeit wird das
Netz fortwährend ausgeworfen und gezogen, bis es zerreißt oder verloren
geht. Es gibt daher für die ganze Mannſchaft niemals einen Raſttag,
eine Erholung, und brutale Kapitäne laſſen aus Rohheit oder wegen
ge=
ringer Bemannung nicht einmal das Shſtem der Ablöſung zu. Die Folge
davon iſt, daß die Leute nur heimlich und verſtohlen ſchlafen können und
ſich am Ende den Schlaf beinahe ganz abgewöhnen; daß bei ſolchen
Stra=
patzen gar Mancher den geringen Verdienſt mit ſeiner Geſundheit und
ſeinem Leben bezahlen muß, und eben nur noch heimkehrt, um bei ſeiner
Mutter und ſeinen Lieben zu ſterben, iſt ſehr begreiflich. Auch die Koſt
verträgt ſich gar nicht mit der harten Arbeit; vom Tag des Auslaufens
an bis zur Heimkehr beſteht die ganze Nahrung beinahe nur in Brod
und Waſſer, und das letztere wird oft ſo ſchlecht, daß die Seeleute
es durch die Zähne trinken müſſen. Von der übrigen Behandlung
dieſer Leute wollen wir gar vicht weiter ſprechen: Sclaven in
Weſt=
indien ſind noch glücklicher als dieſe Fiſcher. Einer von ihnen erzählte
mir: „Oft vergeſſen wir ſogar unſere Namen von der Zeit an, wo wir
in Dienſt treten, weil man uns die ekelhafteſten Unnamen anhängt, und
an körperliche Züchtigung wird man vollkommen gewöhnt”
Die Mannſchaften für die Fiſcherei an der Berberküſte ſind bis zum
29. September, die für die ſardiniſche Fiſcherei bis zum 2. October
ge=
dungen, nach dortigem Kalender bis zu den Feſten des heiligen Michael
und der Madonna del Roſario. Gewiß erſcheinen den armen Fiſchern
ihre Heiligen niemals ſo freundlich und hold, als wenn ſie dieſem harten
Looſe ein Ende machen. In dieſen Nächten kommt jedes Netz aus dem
Waſſer und jede Hand ruht. Die ſchönſten Korallen, die drunten blinken,
locken dann nicht mehr, und ſelbſt um den Preis von zweitauſend
Duca=
ten würde keiner mehr einen Zug thun. Ste ſind nun wieder frei,
ein unvergleichlich ſüßes Gefühl und Bewußtſein! Sie ſehnen ſich heim
zu ihren Lieben, nach Ruhe und Behagen für 4 Wintermonate. So
ent=
würdigt und roh ſie unter den fortwährenden Mißhandlungen auch
gewor=
den ſein mögen, ſo erſcheint ihnen doch die Heimath als das reizendſte,
glücklichſte Land, und ſie gedenken mit feuchter Rührung und ſehnſüchtiger
Wehmuth der cara sposa und des bambino, die ſie ſo oft in ihren
un=
ruhigen Träumen umſpukt und heimgeſucht haben.
Die Segel wurden aufgezogen und die Barken ſteuern dem Haſen
zu; ſind die Päſſe viſirt und die Papiere in Ordnung, ſo wendet ſich der
Bug zur Heimreiſe und die verdroſſenen Geſichter werden fröhlich und
unbewölkt. Ich habe mich unter mancher Gruppe von Fiſchern auf den
Klippen um den lieblicheu Meerbuſen von Neapel herumgetrieben, wenn
dieſe Fahrzeuge durch den Sturm flogen, und habe mit nicht geringem
Intereſſe ihre Ausrufungen mit angehört: „Iſt wohl Giuſeppe an Bord
dieſes Schiffes ? iſt Giovanni ſchon in den Hafen eingelaufen? Endlich
kommen die Fahrzeuge auf Hörweite heran, man richtet mit dem
Sprach=
rohr Fragen hinüber, die ebenſo beantwortet werden; und das Herz hüpft
dieſen Menſchen vor Freude und ihre Augen glänzen Zähren, doch nicht
des Leides, wenn ſie von Torre hinuntereilen, um ihre Söhne und
Vä=
ter, Gatten oder Liebſten nach langer Trennung wieder zu bewillkommnen.
In mancher Dorfkirche iſt am darauffolgenden Sonntag ein kleines Feſt
und die jungen Männer in den ſchmucken neuen Kleidern, die dann in der
Nähe des Altars ſtehen, ſind gewiß einige von den Korallenfiſchern. Man
erkennt ſie gleich an ihren ſcharlachrothen Schärpen und neuen phrygiſchen
Mützen. Auch an den Weibern entdeckt man da und dort Spuren von
der Freigebigkeit der Heimgekehrten: ein paar neue Ohrgehänge mit
Per=
len und einem Stück grünen Glaſes in der Mitte, einen neuen Rock ooer
ein buntes Kopftuch. Jenun, laſſen wir ihnen ihre unſchuldige Eitelkeit!
ſie gefällt mir einigermaßen an den Armen, denn ſie bewahrt die
Selbſt=
achtung. Und wer würde ihnen in ſolchem Augenblick auch ein bischen
Stolz verdenken! Alles iſt nun Fröhlichkeit und Jubel, überall Jauchzen
und Tanz, und die Schellentrommel ladet zur luſtigen anmuthigen
Taran=
tella, und vergeſſen iſt die elende Koſt und die Mißhandlung auf dem
Schiffe und das Gebrülle der Wogen - alles, alles vergeſſen im Jubel
der gegenwärtigen Stunde. Es iſt ein ergreifender Anblick um ſolch eine
Scene und um den Gedanken, daß Gott auch unter Noth und Plagen den
Armen Augenblicke und Stunden der Freude bereitet hat. Störe ja
Kei=
ner eine ſolche unſchuldige Erholung; ich wenigſtens möchte eine ſolche
Sünde nicht auf mein Gewiſſen laden.
Wie ſollen aber dieſe armen Burſchen in den nächſten vier Monaten
leben; kaum Einer von ihnen hat jetzt auch nur noch einen Grano in
der Taſche; da ſie ihr Geld voraus bezahlt bekommen, ſo tritt die
ge=
wöhnliche Folge ein; ſie glauben auch eine kleine Summe könne niemals
alle werden, und in dieſer Ueberzeugung wird ein Rotolo Maccaroni
um's andere verſpeist, werden zahlloſe Flaſchen Wein geleert, und zudem
wer denkt da an's Sparen? — kommt doch im nächſten Januar die
Zeit des Handgeldes wieder! So gehören die Korallenfiſcher zur
leicht=
ſinnigſten und ſorgloſeſten Klaſſe von Seeleuten, leben ſtets von Credit,
den ſie durch wahrhaft jüdiſche Wucherzinſe und mit Leichtigkeit erhalten,
da ihr Verdienſt ein geſicherter iſt. Wo dieſe Menſchenclaſſe zahlreich
vertreten iſt, da gibt es auch Krämer, durch welche mit allem
Nothwen=
dige und Unnöthige auf Credit bereitwillig verſehen wird und die keine
Gelegenheit verſäumen, für ihr vertrauensvolles Entgegenkommen einen
ichern Gewinn von 50 Procent zu erheben. Kommt dann freilich der
Zahltag endlich, und gehen die Fiſcher mit ihren Freunden den Krämern,
die wie Blutegel an ihnen hangen, nach Torre del Greco hinab, und
ſtreicht der Gläubiger vornweg faſt den ganzen Beuteantheil des ſorgloſen
Korallenfiſchers ein, ſo gibt es Zank und Hader, aber der Gläubiger
bleibt in ſeinem Rechte, und der Schuldner muß ſich am Ende dazu
ver=
ſtehen, demüthig um längeren Credit zu bitten. Selten befindet ſich ein
Korallenfiiſcher auch nur in leidlichem Wohlſtande.
Die Koralle iſt für das Thier, welches ſie bereitet, dasſelbe, was
für die Schnecke ihr Haus - nämlich das Neſt oder die Hülle einer
beſonderen Gattung von Meerwürmern. Sie wird von den kleinen
Thier=
chen mit unglaublicher Geſchwindigkeit vermehrt und wächst in Geſtalt
eines Buſches oder Geſträuchs anf Felſen oder feſtem Meeresboden, und
bedarf doch auch der Sonnenſtrahlen zu ſeinem Wachsthum, obwohl es
in der Tiefe von 10 bis zu 100 Faden im Meere vorkommt.
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckeret.