Beilage
um
Darmſtädter Frag= und Anzeige=Blatt.
N. D.
Dienſtag den 18. Februar
1868.
985) Der Vorauſchlag der Johann Heinrich Fuhr'ſchen Stiftung für 1868 liegt von Montag den 17. d. Mts. an acht Tage
lang zu Jedermann's Einſicht auf hieſigem Rathhaus offen.
Darmſtadt, 15. Februar 1868.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
Verſteigerungen.
985a))
Bekanntmachung.
Bei Entfernung von Mulden ſollen die dazu
nöthig werdenden gußeiſernen Straßenkandeln
auf dem Soumiſſionsweg vergeben werden.
Die hierauf bezüglichen Soumiſſions=Offerten
ſind verſiegelt längſtens Freitag den 21.
Februar l. J. Vormittags 10 Uhr auf
Großherzoglicher Bürgermeiſterei einzureichen,
woſelbſt auch die Eröffnung derſelben ſtattfindet.
Voranſchlag und Steigbedingungen liegen auf
dem Stadtbauamt zur Einſicht offen, woſelbſt
auch die Formularien zu den Soumiſſions=Offerten
zu erhalten ſind.
Darmſtadt, am 14. Februar 1868.
Großherzogliche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Fuchs.
660)
Bekanntmachung.
Auf ſtadtgerichtliche Verfügung vom 27. d. M.
ſoll die der Geſtütediener Friedrich Damb
mann's Wittwe dahier gehörige Liegenſchaft,
namentlich:
Flur II. Nr. 132. ⬜Klftr. 4⁄₁, Hofraithe,
große Ochſengaſſe,
Montag den 16. März l. J.
Vormittags 10 Uhr
unter den in dem Termin belannt gemacht
wer=
denden Bedingungen öffentlich meiſibietend
ver=
ſteigert werden.
Darmſtadt, den 29. Januar 1868.
Großherzogliches Ortsgericht Darmſtadt.
Der Vorſteher:
Berntheiſel.
Leinwant= und Zwilch=Lieferung.
Montag den 24. Februar d. J., Vormittags
10 Uhr, ſoll in dem Kriegsminiſterlalgebäude
die Lieferung von
3000 Ellen ⁵⁄₄ br. Hemdenleinwand,
20,000
20,000
2500
5000
8000
42,000
3006
2000
1000
113₈
16 „
1.
dion
13
Beittücherleinwand,
graue Futterleinwand,
blaue dergleichen,
Handtücherleinwand,
Heſſenzwilch,
Jackenzwilch,
Straßburgerzwilch,
geſtreifter Zwilch,
Segeltuch
in Parthien mittelſt Löffentlicher Verſteigerung
an den Wenigſtfordernden in Accord vergeben
werden. Muſter und Lieferungsbedingungen liegen
vom 17. d. Mts. an, Nachmittags von 2-5 Uhr,
in dem Geſchäftslocale des Kriegsrechnungsamts
zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 16. Februar 1868.
Großherzegliches Kriegsrechnungsamt.
986) Schneider, Rechnungsreviſor.
eines
Verſteigerung
Glashauſes nebſt
photographiſchen Apparaten.
Donnerſtag den 20. d. Mts. Vormittags 10 Uhr
werden im Hauſe des Herrn Büchſenmacher Delp (Karlsſtraße Nr. 51) ein im beſten
Stande befindliches Glashaus, 3 Photographie=Maſchinen, worunter eine große mit 3 zölligem
Kopf, gegen gleich baare Zahlung öffentlich verſteigt.
M. Neuſtadt, Hoxzor.
875)
987) Unterhoſen=Lieferung.
Dienſtag den 25. Februar d. J. Vormittags
10 Uhr ſoll in dem Kriegsminiſterialgebäude die
Lieferung von 12,000 Paar Unterhoſen auf dem
Soumiſſionswege an den Wenigſifordernden in
Accord vergeben werden. Die Soumiſſionen
haben neben dem Einheitspreis auch noch die
Lieferungsfriſt zu enthalten. Muſter u. Lieſerungs=
Bedingungen liegen vom 17. d. Mts. an,
Nach=
mittags von 2-5 Uhr, im Geſchäftslocale des
Kriegsrechnungsamts zur Einſicht offen.
Tarmſtadt, den 16. Februar 1868.
Großherzogliches Kriegsrechnungsamt.
Schneider, Rechnungsreviſor.
Helm= und Czako=Lieferung.
Dienſtag den 25. Februar d. J., Vormittags
11 Uhr, ſoll in dem Kriegsminiſterialgebäude
die Lieferung von
5500 Infanterie=Helmen,
700 Reiter=Helmen,
46 Helmen für die Gardeunteroficiers=
Compagnie und
800 Czakos:
nach dem neueſten Heſſiſchen Muſter auf dem
Soumiſſionsweg an den Wenigſtfordernden in
Accord vergeben werden. Die Soumiſſionen
haben neben dem Einheitspreis auch zugleich die
Lieferungsfriſt zu enthalten. Muſter n. Lieferungs=
Bedingungen liegen vom 17. d. Mts. an,
Nach=
mittags von 2-5 Uhr, im Geſchäftslocale des
Kriegsrechnungsamts zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 16. Februar 1868.
Großherzogliches Kriegsrechnungsamt.
988) Schneider, Rechnungsreviſor.
989)
Pferde=Verſteigerung.
Freitag den 21. d. Mts. Vormittags 10 Uhr
wird in der Gendarmerie=Caſerne dahier ein
aus=
rangirtes Reitpferd gegen gleich baare Zahlung
verſteigert.
Darmſtadt, den 14 Februar 1868.
Großherzogliche Gendarmeriecorps Verwaltung.
Schenck, Quartiermeiſter.
869)
Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen der Erben des
Michael Creter II. von Beſſungen ſollen
die demſelben eigenthümlich zuſtehende
Immo=
bilien, als:
77 258 Acker mittelſte Golläcker, 36 28 156 Wieſe die Rudolpswieſe, Samſta ag den 22. Februar 1868, Abends 6 Uhr
öffentlich meiſtbietend verſteigt werden.
Beſſungen den 12. Februar 1868.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
Demmel.
Bekanntmachung.
Auf freiwilliges Anſtehen der Jakob Creter
Wittwe von Beſſungen ſollen die derſelben
eigen=
thümlich zuſtehenden Immobilien, als:
Flur Nr. Klafter
„
„ „ 3 398 68 „
„
„ 8 148 111 Wieſe in der Saubach 16 98 608 Kiefern Großegewann 10 116 457 „
„ 10 117 457 „
„ 14 99 224 Acker im Zwerghöllchen
Samſtag, 22. Februar 1868,
Abends 6 Uhr,
öfentlich meiſtbietend unter Zuſicherung des
Zu=
ſchlags zum letzten Male verſteigert werden.
Beſſungen, den 12. Februar 1868.
Großherzogliches Ortsgericht Beſſungen.
Der Vorſteher:
873
Demmel.
Feilgebotenes.
897) Kautſchuck=, Friſeur= und
Staub=
kämme 4 kr., Reifkämme 3 und 6 kr.
em=
pfiehlt J. C. Hüter, Langegaſſe 18.
26
N 7.
GAammagmrumrrgmrimmuie
4
Ri aundrAiv Antdiaunt B chted ator-Atoauts Ad.ad ad aid aäld vätu. nutsiAieAiti atu- Aia auriturguisn.
838) Meinen verehrlichen Kunden die ergebenſte Anzeige, daß die erwartete
Sendung Pariſer Blumenkohl, Artiſchoken, Spargeln, F
Kopfſalat, ſowie Radieschen in ausgezeichneter Qualität eingetroffen iſt.
Gleichzeitig bringe hiermit meinen Verkauf von Dörrgemüſen,
Suppen=
früchten, Mehl, Rahm, Salz, ſowie von vorzüglichem Mainzer
F.
Actien= und Wiener Flaſchen=Bier in empfehlende Erinnerung.
Marg. Melsheimer,
Wilhelminenſtraße Nr. 4.
t42
1)
Iaiagrzym,
1AiAAuuaun
RAAr
Orcah.sdunsausenarsdheAt ansraticurths antnt HAA nnat at Antanintttiidh
Feinſtes Tafelſalz das Pfund 4 kr.
Bei Abnahme größerer Quantitäten billiger bei
Wilhelm Manck,
813)
Ballonplatz Nr. 5.
Die von ſehr vielen Aerzten anerkannten, empfohlenen und durch eine Menge
Hengniſſe bewährten
Arzt am ſchweizeriſchen
Pectorimem von Dr. J. J. Hohl, Moltenlurort Heiden,
gegen Huſten, Lungenkatarrh und Heiſerkeit, Engbrüſtigkeit, Keuchhuſten und
ähnlichen Bruſtbeſchwerden, werden, um dieſelben auch den minder
bemittel=
ten Bruſtkranken zu ermöglichen, mit ſehr bedeutender Preisermäßigung
abgegeben. Quantität und Qualität bleiben ſich vollſtändig gleich wie bisher. Man hüte
ſich vor Nachgeahmten.
Allein ächt zu beziehen in Schachteln zu 22 kr. und 32 kr. in
Darmſtadt bei G. Hrusl Ohl.
1990
991)
Wurzelreben=Verkauf.
Unterzeichneter hringt hier ſeine Wurzelreben in Wein=8 Tafeltrauben
zur Anzeige. Dieſelben werden in jeder Anzahl abgegeben und wird für deren
Aechtheit garantirt. Auch ſtehen Verzeichniſſe franco zu Dienſten.
Wiesloch Gaden).
Carl Rionner,
Oekonom und Rebſchul=Beſitzer.
811)
Bauplätze
in ſchonſter Lage der großen Heerdwegſtraße ſind
getrennt oder zuſammen zu verkaufen. Näheres
durch die Exp. d. Bl.
H4835) Ich Unterzeichnete beabſichtige,
E.
Cx
mein Haus mit Garten, welcher
Ee=Ail tr.
WEu ſich zu einem Bauplatz eignet, unter
EAAgünſtigen Bedingungen aus freier
EtaHand zu verkaufen.
M. Biſchoff Wtwe.,
Mühlſtraße Nr. 25.
837)
Ballhandschuhe
empfiehlt von 30 kr. an
J.
Ludwigsſtraße 20.
Handſchuh
Gerhardt, fabrikant.
Ludwigsſtraße 20.
Photographie=Rahmen
in ſchöͤner Auswahl, per Stück 4 kr., empfiehlt
387 J. C. Hüter, Langgaſſe 18.
889) Bleichſtraße Nr. 17 ſteht ein
zweithüri=
ger ſehr gut erhaltener Speiſeſchrauk von
Eichenholz für 20 fl. zu verkaufen.
891) Sehr ſchöner Bux zu verkaufen.
Mühl=
ſtraße Nr. 6.
Reinſchmeckenden
beſitze ich eine Sorte, den bei Ab=
Cafkee nahme von größeren Quantitäten,
ſo lange Vorrath, zu dem billigen Preis von
30 kr. per Pfund ablaſſe, mit Garantie für
rein=
ſchmeckend und gut. Heinr. Georgi,
894
Wilhelminenſtraße 10.
892) Neue Häringe per Stück 3 kr.,
ma=
rinirte 5 kr., bei J. C. Hüter, Langgaſſe 18.
904) Wir empfehlen hiermit:
Feuerzeug, welches weder durch Feuchtig.
keit, noch durch wirkliche Näſſe angegriffen
wird, in kleinen und großen Schachteln.
Ferner:
Neueſte Cigarrenznder.
Wachszinder, Salonhölzer ꝛc.ꝛ.
C. H. Huber & Söhne,
vormals C. Gauls.
862)
Für Einjährige
werden Uniformsſtücke und zwar:
Waffen=
röcke zu 26 fl., Hoſen zu 11 fl. ſchnellſtens
angefertigt. Für Prima=Qualität des Stoffs
wird garantirt.
H. Harx,
Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 7.
992) Beilchen=Bonquets jederzeit
vor=
räthig, vollblühende Beilchen in Töpfen,
Blu=
mentiſche, Goldſiſche ꝛc.
C. Hohenadel.
Vermiethungen.
35) Der untere Stock meines neuen Hauſes
nebſt Garten iſt zu vermiethen kleiner Herdweg 6.
L. Schupp.
213) Neckarſtraße Nro. 14 bel Etage drei
ſchöne Zimmer bis zum 1. Februar beziehbar.
687) Zwei ineinandergehende Zimmer oder
ein kleines Logis zu vermiethen bei
Georg Dietrich, Bäckermeiſter,
am Sporerthor Nr. 25.
743) Wilhelminenſtraße 4 iſt ein großes,
freund=
lich möbl. Zimmer bisAnfang März zu vermiethen.
841) Läden zu vermiethen und ſogleich
be=
ziehbar Nr. 13 am Schloßgraben.
Näheres bei H. Maher, Langegaſſe.
844) Mehrere Logis zu vermiethen Nr. 13
am Schloßgraben.
Näheres bei H. Maher, Langegaſſe.
993) Riedeſelſtraße 42 ein möblirtes
Zim=
mer zu vermiethen.
994) Dieburger Straße Nr. 9 iſt der
mitt=
lere Stock Anfangs April zu beziehen.
995) Beſſungen. Ludwigsſtraße Nr. 218
ſind 2 Logis zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
Wiſſenſchaftliche Vorträge
im Saale der höheren Töchterſchule
Grafenſtraße.
Anfang Abends 7 Uhr.
7. Vortrag: Mittwoch den 19. Februar:
Herr Hofrath Dr. Künzel.
Gegenſtand: Die Wiege der Napoleoniden.
giſtoriſches Eſſay.
Tageskarten zu 36 kr. ſind in den
Buchhand=
lungen der Herren Diehl, Jonghaus und
[222
Schorkopf zu haben.
116) Ein junger Mann mit den nöthigen
Vorkenntniſſen kann in einem Waarengeſchäfte
als Lehrling eintreten. Rheinſtraße 8 neu.
633) Einen Lehrling ſucht
Philipp Röder, Schloſſermeiſter.
790) Geſucht wird eine Parterre=Wohnung
von 5 geräumigen Zimmern und allem Zubehör,
möglichſt im Freien gelegen, und am 1. April
beziehbar. Näheres Steinſtraße 36.
799) Auszuleihen. Circa 8000 fl. auf
eine ſolide, doppelte Sicherheit bietende
Hppo=
thek. Schriftliche Offerten unter der Chiffre
W. T. befördert die Expedition.
848) Tüchtige Mechanlker,
zehn bis zwölf, finden dauernde Beſchäftigung.
Vertheim'’sche Hähmaschinen-Fabrikt,
Frankfurt a. M.
Jerehm SämgeTIust.
140 1
H
Sa=
M
4
ARAAAD
Samſtag den 22. Februar im Gaſthaus zum Wilden Mann.
Anfang Abends 8 Uhr.
Fremden=Karten werden durch Herrn Bäckermeiſter Breitwieſer, Holzſtraße;
Schuh=
machermeiſter Kray, Langegaſſe; Dachdeckermeiſter Schaaf am Arreſthaus abgegeben.
Der Vorstand.
861)
962)
Arbeiter=Verein.
Stiftungsfeſt nuebſt Ball.
Samſtag den 22. Februar im großen Ritſert'ſchen Saale.-Anfang Abends 8 Uhr.
Nichtmitglieder können eingeführt werden.
27
996)
R7
Zahnarzt J. Amemd
wohnt von heute an Waldſtraße Nr. 2u parterre.
Darmſtadt, 16. Februar 1868.
947)
Lokal=Gewervverein.
Verſammlung der Mitglieder, wozu alle in Darmſtadt und Beſſungen wohnenden
Mit=
glieder des Landesgewerbvereins zählen, Donnerſtag, den 20. Februar, Abends 8 Uhr
im oberen Saal der Winter'ſchen Brauerei.-Discuſſion über Sicherheitsſchlöſſer,
welche von Herrn Kommerzienrath Fink unter Vorzeigung von Muſtern eingeleitet wird.
Be=
antwortung von Fragen. — Nach Beſchluß der Generalverſammlung vom 13. d. M. werden im
nächſten Winter technologiſche Vorträge für allgemeine Belehrung alle 14 Tage, und dazwiſchen,
ebenfalls alle 14 Tage, Verſammlungen der Mitglieder zur Beſprechung techniſcher und
volkswirth=
ſchaftlicher Fragen abgehalten. Vorerſt werden die Vereinsverſammlungen regelmäßig alle 8 Tage,
an den Donnerſtagen, im oberen Saal der Winler'ſchen Brauerei ſtattfinden. — Nach einem
wei=
teren Beſchluß wird das Lokal an den Sitzungstagen von 7 Uhr an geöffnet ſein und werden neuere
Zeichnungen und Werke, Modelle ꝛc., von 7—8 Uhr zur Anſicht aufgelegt; die Sitzungen beginnen
präcis 8 Uhr.
Der Vorſtand des Lokal=Gewerbvereins.
AgAngaansaaAAAAtaagaaAzni
48
Das Umandern, Waſchen u. Farben der Strohhüteh
für Herren, Damen und Kinder
hat ſeinen Anfang genommen.
Ge997)
21
Misabeth Döaſier, Schützenſtraße Nr. 4. *.
Muinssy
vautirurraariue
4
puon
EN
Hr
„
E7N
28
E
Du
Gutuuituiauzahuutuuu
(Fin erfahrenes Mädchen, das gute Zeug=
956) Ein Advokat in Offenbach ſucht einen
C niſſe beſitzt, wird zu Kindern geſucht. geübten erſten Gehülfen, der am 1. oder 15.
Eintritt ſogleich. Näheres Hügelftr. 19 erſter Stock. März eintreten kann. Näheres bei der Exped.
ſEs wird ein Herrſchafts=Küchen=
1
957) Zwei Gehülſen (Herrnarbeit) können
C mädchen geſucht.
ſogleich eintieten. Fr. Warnecke, Schuhfbkt.
Rur ſolche wollen ſich melden, welche gute
Zeugniſſe beſitzen und kochen können.
Näheres Rheinthor Nr. 50.
982) Alle bei Schuhmachern vorkommende Step.
pereien werden ſchnell und billig beſorgt Langgaſſe 4.
8 ſin Dienſtmädchen, welches lochen, alle
C= Hausarbeit gründlich verſehen und gut
empfohlen werden kann, ſucht ſogleich einen Dienſt.
Näheres Ernſt=Ludwigsplatz 1, zwei Stiegen hoch.
1063)
Verloren!
Vergangene Woche wurde auf dem Wege von
Darmſtadt nach dem Beſſunger Orangeriegarten
ein goldenes Medaillon mit einer Photographie
verloren. Der redliche Finder wird gebeten, es
Neckarſtraße Nro. 22 im 3. Stock gegen gute
Belohnung abzugeben.
8 (Ein älterer Müller wird zur Bedienung
C, eines Mahlganges in einer Dampfmühle
zum ſofortigen Eintritt geſucht. Näheres zu
erfragen bei der Expedition d. Bl.
1000) Eine brave Perſon wird für einen
Monatdienſt geſucht. B. van der Kors,
gegenüber der Kanzlei.
G.
ſm 15. Februar Morgens gegen 12 Uhr
iſt in dem Hauſe Promenadeſtraße
2 24 Nr. 5 dahier ein beiläufig 3 Monate
altes, iſabellenfarbenes Pinſcherhündchen
kleinſter Raçe mit zottigen Haaren,
ungeſchnitte=
nen Ohren und Schwanze und mit einem nur
etwas weniges dunkelerem Flecke über der Schnauze
abhanden gekommen. Vor Ankauf wird gewarnt
und gegen angemeſſene Belohnung um Nachricht
oder Zurückbringung des Hündchens in oben
be=
zeichnete Wohnung gebeten.
1002) Ein lleiner Rattenfänger, roth mit
weißer Bruſt und beſchnittenen Ohren, auf den
Ruf „Lampa” hörend, hat ſich am 16. d. Mts.
verlaufen. Dem Wiederbringer gute Belohnung.
Hügelſtraße Nr. 35.
Großherzogliches Hoftheater.
Dienſtag. 18. Febr. 5. Vorſt. im 7. Abonn.
zum Erſtenmal: Aſchenbrödel, Schauſpiel in
4 Akten von R. Benedir.
Donnerſtag. 20. Febr. Beneſiz des Herrn
Kammerſängers Becker: Hans Heiling,
vom. Oper in 3 Akten, Muſik von Marſchner.
Noch Einel
GFortſetzung.)
Rühle war faſt am Deſparatwerden. Er mußte reden, und ſollte
der Hausfriede brechen. In dieſem Augenblicke kam zur guten Stunde
ein Recept. Er eilte in die Apotheke, er kam bald wieder. „s war
nur ein Säftchen, ſagte er, „wie ſie leider jetzt nur vorkommen. Sieh,
Settchen” hob er an, „Dir gab der liebe Gott ſo eine Fiſchnatur, die
nicht aus ihrer Kälte herauskommt. Bei mir iſt's anders.Ich muß mich
ausſprechen. Bei wem aber ſoll ichs, wenn nicht bei Dir? Thu mir
den Gefallen und laß mich mal ausſprechen. Es brennt mir im Herzen,
wie=Feuer! Sie ſchwieg und nahm die Stellung zur Sieſta, gähnte und
ſchloß das kleine Aeugleinpaar. Die Katze ſchnurrte zu ihren Füßen, der
Kanarienvogel zwitſcherte, die Pendule pickte und Rühle ſuhr fort: „ Ja,
die gute alte Zeit, als ich noch Lehrling und Subjekt warl Damals war
die verfluchte Taxe noch nicht. Es herrſchte noch die Pharmakopoe von
1711, in der noch alle die Arcana und Elixzire, die Tinkturen und
Pülver=
lein wichtig waren, welche jetzt antiquirt, droben in der Materialkammer
ſtehen; wo noch die komplicirteſten Pflaſter gemacht wurden. Ja, da
galt's noch. Die Leute glaubten und zahlten. Da kam der unſelige
Hahnemann mit ſeiner Homöopathie, mit ſeinem Verdünnungsſhſteme,
das zunſern Profit verdünnte. Die Pharmakopoe kam, die Taçe, und
aller Segen wich. Nun wirthſchaften gar die Prießnitz und der Oertel
mit ihrem Waſſer. Jeder Brunnen wird zur Apotheke und uns bleibt
am Ende gar nichts übrig, als daß wir eine Waſſerſchenkanſtalt errichten
und die Brunnen pachten, wobei denn doch noch die Gemeindekaſſe
ge=
wönne.k Er ſeufgte tief auf und fuhr nach einer kleinen Pauſe in ſeiner
Veremiade fort: „Nehme ich nur Eins für Viele, die Blutegel nämlich.
Wärl nur der Franzoſe verdammt, der ſie ſo en vogue brachtel Ich
muß ſie theuer bezahlen, wohlfeil verkaufen, dreifach ſortiren, und dit
Hälfte krepirt, ich mag ſie nun in Torf ſetzen oder in Waſſer. Was
ich an den Beſtien verliere, mag ich gar nicht berechnen; aber mir blutet
das Herz. Kommt gar: ein Gewitter, ſo iſt ganz der Teufel los. So
geht's in hundert Fällen. Du klagſt über Deine Mägde, mein Settchen;
Gott ſoll's wiſſen, wie mich dieſe Kanaillen von Subiekten, oder wie ſie
neu=
modiſch heißen, Gehülfen, ärgern. Gehülfen? daß dich der - Ja, die helfen,
daß die Liqueure alle werden, ſie ſaufen wie die Bienen. Selbſt der
Rektiſikatiſimus iſt vor ihren weiten Gurgeln und durſtigen Lebern nicht
ſicher. Ich könnte meine Apotheke allein verſorgen; allein ich muß ſo
einen Nagel zur Todtenlade haben. Da ſitzen die Herren im
Medicinal=
kollegio, die hören die Flöhe huſten und nieſen und ſagen allemal Proſit.
Kommen einem die Füchſe in die Apotheke und viſitiren, dann heißt's:
Defekt hier, Defekt da. Ich glaube, die haben's mit den Materialiſten!
dann iſt Alles nicht recht. Dreißig Zimmetſorten und vierzig Chinaſorten,
unter die man keine Lohe mehr miſchen kann, müſſen da ſein. Ueberdieß
reden ſie eine chemiſche Sprache, die der Teufel verſtehen kann. Man
meint, ſie ſprächen Hottentottiſch. Sie wollen tauſenderlei Apparate haben,
von denen unſer Einer nichts weiß. Niemand iſt ſchlimmer, als der
lang=
beinige Medicinalrath, der Neidſach Der immer will, daß ich die
Filtrir=, Deſtillir= und wer weiß was für Apparate kaufen ſoll. Ja,
kaufen! Wart ein wenigl Wie dem aber ſei, kommt die Zweite, ſo
muß ich daran, wie ich mich auch ſträuben mag. Das iſt der Fluch der
Konkurrenz, daß ſie Einen wider Willen nöthigt, all das verrückte Zeug
mitzumachen, aus dem alten, guten und ſichern, auch lukrativen Gange
zu weichen und jeder Neuerung zu huldigen, die ſo ein Windbeutel
er=
ſinnt, und die Welt voll ſchreit, wie vortrefflich ſie ſei, während ſie den
Teufel nichts taugt.”
Die Apothekerin war während des Sermons ihres Gatten ſänftiglich
eingeſchlafen. Er hatte das in der Gluth ſeines Eifers durchaus nicht
wahrgenommen und mit wunderbarer Volubität der Zunge die Qualen
ſeines Herzens heruntergeſchauert. Settchen duſelte behaglich. Als aber
nun ſich ein remarkables Schnarchen vernehmen ließ, wurde er aufmerkſam
und zugleich kreidebleich vor Grimm.
Wartel” ſagte er mit verbiſſenem Aerger, „Du ſollſt wach werden.
Er eilte in die Apotheke und holte eine Karaffe mit Salmiakſpiritus, die
er ihr vor die Naſe hielt.
Mit einem Schrei erwachte ſie und ihr erſtes Wort war das
lieb=
koſende: „Eſel, was treibſt du mit mirz”
„ Gottlob! Settchen, daß Du lebſt! Wie war mir ſo bange! Ich
meinte, Du lägeſt in einer tiefen Ohnmacht. Nun maule mir nicht, Du
ſiehſt, daß ich als Mann vom Fache daran denken mußte, Dich zu
er=
wecken! So ſprach er mit heiliger Miene, die aber die Malice ſchlecht
verhüllte.
Rühle kannte ſeine Frau. Sie glaubte ihm aufs Wort, um nur
nicht weiter nachdenken zu müſſen, und nach einer ſo heftigen
Gemüths=
äußerung war lange Ruhe gewiß. Er fuhr fort: „Sieh liebes Kind, ich
28
N.
habe Dir da all mein Elend erzählt, und Du haſt es am Ende gar nicht
einmal gehört! O, ich armer Mann!
„Als ob ich das nicht auswendig wüßte, wie meinen Katechismus?u
ſprach Madame Rühle, darum ſoll mir Julchen auch niemals einen
Apo=
theker heirathen. Ich weiß leider, was das heißt!
„ Du zu rief jetzt Rühle im heftigſten Zorn, und ſtemmte beide Arme
in die Seite, „Du weißt's, was das heißt? Ich will mich nicht ſelber
loben, aber mein Seel, einen ſolchen Mann hätteſt Du in der Welt
nicht wieder gefunden. Laß ich mir nicht alles gefallen ? Bin ich nicht
die Sanftmuth ſelbſt, die Geduld und Langmuth? Iſt mein Geldbeutel
nicht offen für jede neue Mode, ſo koſibar ſie auch ſein mag? Bin ich
nicht Stadtrath und Du die erſte Frau der Stadt nach der
Bürger=
meiſterin, und vor ihr, ja das ſag' ich, vor ihr, denn Du biſt reich
und Die eine arme Hexel”
„Sei ſtille,; ſprach die Gattin, yich meine nur, Ihr habet Alle ſo
ein Rummer 99 im Gehirn!
„Ha, das alte Lied, das immer Kuckuck llingt! ſchrie er jetzt, aufs
Aeußerſte gebracht. „Wär's ein Wunder, wenn man närriſch würde mit
ſo einem Weibe?
„Rühlel” ſprach Madame, runzelte die immer noch weiße Stirn
und erhob den Zeigefinger der rechten Hand drohend. Wie ſich die Wellen
des Meeres legen, wenn der Sturm ausgetobt hat, aber noch lange hoch
gehen, ſo brummte zwar Herr Rühle, aber der Sturm war bedräuet.
„Ich weiß wohl” ſagte er nach einigem Auf= und Niederrennen im
Zimmerlein, „daß die Leute den Apothekern nachſagen, es rappele zu
Zeiten im Kapitole; allein nulla regula sine exceptione, das heißt, ſie
ſind nicht Alle Narren. Ich, zum Beiſpiele, mache eine ſeltene Ausnahme.
Wenn's aber auch iſt, ſo ſteht es feſt, daß dieß nur den Gerüchen
zuzu=
ſchreiben iſt, die unſer Einer immer einathmet. Laß mir übrigens die
Apotheker in Ruhe. Es iſt mir noch Keiner vorgekommen, der ein armer
Mann geworden wäre, wenn er nur irgend zu rechnen verſtand. Ich
hoffe, es war nur Scherz, und wenn heute ein tüchtiger Pharmaceute
käme, Du gäbeſt ihm Julchen gerne.
„Mimmermehr! war die kategoriſche Antwort.
Rühle hielr's nicht länger aus. Er rannte zur Thür hinaus und
warf ſie hinter ſich zu, daß das Thürfenſter klirrte. Ob das eigentlich
Frau Rühle's Ernſt war, laſſen wir dahingeſtellt ſein. Sie dachte
über=
haupt nicht viel, am wenigſten in die dunkle Zukunft hinaus, von der wir
Sterbliche ja doch Nichts erdenken. Die Attaque, die eben ſtattgefunden,
war bald vergeſſen, denn eine Bekannte, welche eintrat, gab der Scene
eine andere Richtung. Auch Rühle kam zurück und bewies, daß ſein
Grimm bis auf den letzten Reſt verraucht war, denn er lächelte wieder
ſauerſüß.
Die Freundin kam aus der Reſidenz, wo Julchen in Penſion war.
Nachdem die neueſten Moden abgehandelt waren, ſagte die Dame: „Da
muß ich Ihnen denn doch auch ein kleines Abenteuer erzählen. Meine
Couſine nahm mich auf einen Maskenball mit. Alle Welt, was das eine
Pracht war! Welche Koſtüme! Welche Züge! Welche Charaktermasken!
Nie habe ich Schöneres geſehen. Wie ich noch ſo ganz vertieft im
An=
ſchauen dieſer Herrlichkeiten daſtehe, kommt eine allerliebſte kleine Here
von Zigeunerin daher gehüpft, nimmt meine Hand und ſagt mir Dinge,
die nur Jemand wiſſen konnte, der ganz vertraut mit unſern
Verhält=
niſſen war. Ich geſtehe, daß mich das heillos frappirte. Endlich fällt
mir's wie Schuppen vor den Augen. Das war - Julchen! Ihr
wundernettes Julchen!
„Zulchen 1u riefen Vater und Mutter zugleich, hocherfreut über das
Lob. „Freilichlu fuhr die Freundin fort.
„ Und Sie hätten ſie ſehen müſſen, wie ihr das Koſtüm ſtand. Nein,
das muß ich Ihnen ohne Schmeichelei ſagen, eine ſolche Geſtalt, ſo zart
und fein gebaut und doch ſo voll und jugendlich elaſtiſch, habl ich lange
nicht wiedergeſehen. Und gar, als ſie ſich demaskirte! Sie haben ſie in
einem Jahre nicht geſehen, wie ich auch; ich wette, Sie kennen ſie kaum
wieder. Ein allerliebſtes Geſichtchen, von zauberiſcher Anmuth
um=
floſſen!
Die beiden Alten ſtrahlten vom Glanze der Verklärung. Madame
Rühle hatte andächtig ihre Hände gefaltet, und Papa kraute ſich unter
der Perücke.
Die Erzählerin fuhr fort; „Mir war das Mädchen gerade wie ein
Engel; denn unn hatte ich doch Jemand aus der Heimath bei mir in
dieſer großen Welt. Wie ſie mich ausfragte! Aber es dauerte nicht
lange; denn ſie hatte wahrhaft das Geriſſe, wie man hier ſagen würde.
Sie tanzte aber auch wie ein completer Engel; Einer beſonders tanzte
mit ihr am häufigſten.”
„Wer war er denn zu fragte die Mutter in größter Spannung.
„Es ſoll ein Gehülfe aus der Hofapotheke ſein.
„Daß Dich der - u rief mit der Zunge ſchnalzend die Mutter.
(Fortſetzung folgt;
7.
Darmſtädter hiſtoriſche Kleinigkeilen.
Mitgetheilt von II.
44. Die Stadtrechnung von 1546.
Im Jahre 1546 war bekanntlich Darmſtadt noch nicht die Reſidenz
der Heſſiſchen Landgrafen, und wenn auch Philipp der Großmüthige ſeine
Fürſorge der Stadt zuwendete, ſo war ſie doch dazumal eine ſehr kleine.
Das Jahr 1546 war für Darmſtadt ein verhängnißvolles. Philipp der
Großmüthige halte die Schlacht bei Giengen verloren und der kaiſerliche
General Graf Beuern war mit 4006 Mann Cavallerie u. 10,000 Mann
Infanterie in die Obergrafſchaft eingerückt. Er eroberte Darmſtadt,
nach=
dem die tapfern Darmſtädter Bürger zwei Stürme abgeſchlagen hatten,
durch eine Liſt, und ließ ſeine Soldaten brennen, plündern und
brand=
ſchatzen. Bei dieſer allgemeinen Zerſtörung fand auch das erſte
Darm=
ſtädter Schloß, der ehemalige Sitz der Grafen von Katzenelnbogen, ſeinen
Untergang.
„Verordnete Bürgermeiſter” der Stadt waren Diemen (2) Adam u.
Heinrich von Rentzſtorff.
Die Einnahme der Stadt beſtand in folgenden Poſten:
1) „Wach= und Portgelt”
61 fl. 16 Alb. 2 Pf. 2 Heller.
2) „Stendiger Zinß”
5 fl. 26 Alb. 4 Pf. 1 Heller.
3) „Unſtendiger Zinß=
8 fl. 2 Alb.
1 Heller.
Zu dem unſtändigen Zinß ſind gerechnet: der Zoll, der Zins
des Zieglers für die Ziegelſcheuer, das Forſtgeld, Einnahme des
„Schrodtampts”.
4) „ Lücken=, Graben= u. Feldt=Ehnung: 2 fl. 7 Alb.
5) „Gemeine Straſſen”
1 fl. 5 Alb.
Die ſtändigen Ausgaben der Stadt waren durch folgende Poſten
veranlaßt:
1) „Stendige Ausgabu für„Wache, Portten= u. Schuz=Gelt 68 fl. 18 Alb.
2) „Den zweien Waltförſtern!
10 fl. 19 Alb.
3) „Zinß=Geltt”
12 fl. 9 Alb.
4) „Den Bürgermeiſtern u. dem Heimburgeru für Auf=
7 fl. 5 Alb.
bewahrung verſchiedener Einnahmegelder
8fl. 7 Alb.
5) Den gemeyn Dienern=
Die unſtändigen Ausgaben waren durch folgende Ausgaben
veranlaßt:
1) für den „Rerbrunnen”
2) für die „Brick bey des Kellers Hauß”
3) für das „Hauß beh der Batſtub;
4) für die „Arhelger Pfordt”
5) für „Schmidtarbeit:
6) für „den Reyß=Wagen:
7) für „das Blaſter an der Beſſunger Pfortten biß zum Engel”,
8) für Bau= u. Beſſerung an der Schule u. den Pforten
9) für „die Wacht uff der Kirchen”
10) für Bauarbeit am Rathhaus,
11) für die Ziegelſcheuer,
12) „ Außgab In gemehn”
13) „Außgab an Zerung.”
Bei den beiden letzten Poſten ſind mehrere Einzelnheiten von
Intereſſe.
Bei der „Ausgab In gemehn” kommen unter andern folgende
vor: 1 fl. 7 Alb. Koſten geben ſampt Praum Hauſen das ſie erfaren
ſolten ob der von Beuern hinwegzug oder nitt; 12 Alb. Micheln Beckern
geben gehn Heydelbürck zu gehen und zu erfaren ob das Folgk doherab
zeug oder nitt; 5 Alb. Reinhartt Leinwebern geben gehn Umſtad zu
er=
farn wo der von Beuern war; 2 fl. 2 Alb. vor Fer Hüd ſo den newen
Burgermeyſtern und der gemeyn Diener geben worden ſeindt; 2fl. 7Alb.
Jacob Duchſcherern vom Hauß do die Amm in ſitzt; 8 Alb. den
Kuh=
hütern haben jung Wolff bracht; vor ein Hutt hott man den Birſen=
Schützen geben do ſie algemehnlich ſchießen mußten, das man ſehen mecht,
ob ſie auch geriſt warn oder nitt.
Die „Außgab an Zerung; entſtanden bei jeder außerordentlichen
Dienſtleiſtung der Bürgermeiſter, wie z. B. als ſie die Graben beſehen,
als ſie die „new Hegu gehauen, als ſie „die Lick haben beſehen” als ſie
„mit den Bleſteren das Blaſter gemeſſen;, als ſie zir Rechnung gethan
u. ſ. w., dann aber auch „als die Buben und Meden den ſumer holten
nach alter Gewonheit u. ſ. w.
Bei der Aufführung der Einnahmen ſcheint aber ein großer Poſten
in der Rechnung ausgelaſſen zu ſein, denn die „ſtendige und unſtendige
Ausgab des Regiſters” iſt mit 233 fl. 18 Alb. u. 3 Pf. aufgeführt und
doch ſollte „die Junam die Außgab um 17fl. 5 Alb. überlauffen haben”
welche 17 fl. 5 Alb. an die neuen Bürgermeiſter zu überliefern waren.
Von dieſen 17 fl. 5 Alb. wurden ihnen 2 fl. nachgelaſſen „dieweyl ſie
ſich beelagt, es war inen ettlich gelt durch die von Beuern genommen
worden."
Redaction und Verlag: L. C. Wittich'ſche Hofbuchdruckerei.