1807.
den 22. Juny.
Mit Großherzogl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzeige
zu finden in der Großherzoglichen
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.
I. Polize Ein Pfund Ochſenfleiſch112 krl pf 1
Rindfleiſch 10 41
Kalbfleiſch 8 1
Hammelfleiſch 10 Schaaffleiſch 9 Schweinenfleiſch 10 2 1 Pf. geraͤuch. Schink. u. Doͤrrfl. 16 Speck 18 Nierenfett. 20 Hammelsfett— 20 1 Pf. ausgelaſſenes Schweinen=
ſchmalz 20 unausgelaſſenes 18 10 bis
Ein Kalbsgekroͤſe 12 Eine Kalbslunge
6 bis 8 Eine Kalbsleber
10 bis 12 Ein Hammelsgeluͤng 10 1 Pfund Ochſenleber 4 Suͤlzen,
1 Bratwuͤrſte
1 16 Ein Pf. gute pure Schweinen= Le=
ber=oderBlutwurſt mitGrieben 12 Ein Pfundgemiſchte Wurſt, worin
= Taxe.
9
Lunge, Leber oder Blut von anderm
Schlachtvieh iſt
ſEine geſ. oder ger. Ochſenzunge 1 fl.
Ein Kalbskopf
12 bis 16 kr.
Ein Hammelskopf
Ein Kalbsfuß
11 Maas Maͤrz=Bier im Hauſe
auſſer dem Hauſe
1 Maas Jung=Bier im Hauſe
auſſer dem Hauſe
Brod=Taxe und Gewicht.
PflL.
Fuͤr 2 kr. Brod ſoll wiegen
27
Fuͤr 4 kr.
122
Fuͤr 6 kr.
2117
Fuͤr 12 kr.
52
gemiſchtes Brod.
kr.
1 kr. Milchweck
1 kr. Milchbrod,
10.
15
61
5)
62
ſEin fuͤnfpf. Laib Brodſoll gelten 11 kr.
Großherzoglich=Heſſiſche Polizey=Deputation dahier.
II. Marktpreiſe.
Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſte
Ein Malter Waizen,
Ein Malter Spelz
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl
27kr.)1 Maas Bierhefe
Kuh= oder Geiſemilch
35 „ 1 Pfund friſche Butter
11
der beſten Handkaͤſe
VVon den uͤbrigen Handkaͤſen das Stuͤck
20 EEyer 7 Stuͤck fuͤr
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln
von nachſtehen pre
d e n iſe
Aemtern: M. Korn. M. Gerſt= R. Waiz. M. Spelz. M. Hafer fl. kr. fl. kr. fl. ko. fl. kr. fl. kr. Amt Rüſſelsheim 6. 30 4 40 7 40 — 2 50 Amt Dornberg 4 40. 7 30 3 — Amt Lichtenberg — — — Emt Pfungſtadt 6 10 4 55 — — 3 15 3 4. Cent Arheilgen —— — — Amt Zwingenberg 6 45 — 10 Amt Seeheim 6 15 4 — — 3 — Amt Heppenheim — Am= Hensheim — — — — Amt Fürth Amt Gernsheim. 6 30 4 30 3 20 3 [ ← ][ ][ → ]
Wir LuDeWse von G0ttes Gnaden Großherzog von Heſſen,
Herzog in Weſtphalen ꝛc. ꝛc.
Durch landesherrliche Edicte ſind in mehreren benachbarten - die Unſrigen
an=
grenzenden Staaten, die unconventionsmaͤſigen auslaͤndiſchen Sechs Kreuzer Stuͤcke
und ſaͤmmtliche auslaͤndiſchen Groſchen und Kreuzer, an ihrem Rennwerthe betraͤchtlich
herabgewuͤrdigt und resp. ganz verrufen worden, und dieſe Verfuͤgungen haben die
natuͤr=
liche Folge gehabt, daß durch den wechſelſeitigen Handelsverkehr und wucherliche
Spekula=
tionen eine uͤbermaͤſige Menge dieſer geringhaltigen Scheide Muͤnzen in Unſern Landen,
zum groͤſten Nachtheil des Staats= und Landes Vermoͤgens eingefuͤhrt worden und noch
immer in zunehmendem Maaſe ein: dagegen die groben Conventions= und andere beſſere
Geld=Sorten ausgebracht worden.
Wir ſehen Uns daher, zu Abwendung desfallſigen weiteren Schadens, nach dem
Beiſpiel der benachbarten Regierungen bewogen, gnaͤdigſt zu verordnen:
1) Daß in unſern ſaͤmmtlichen Landen,
2) alle nicht nach der vorhinigen Convention ausgemuͤnzte Sechs Kreuzer Stuͤcke,
ohne Unterſchied auf Fuͤnf Kreuzer,
b) alle Groſchen oder Drei Kreuzer Stuͤcke, ohne Unterſchied, mit Ausnahme
der von Uns ausgepraͤgten Land Muͤnze, auf Zwei Kreuzer herabgeſetzt, und
c) alle auswaͤrtige unconventionsmaͤſige Kreuzer nochmalen ganz verrufen und
auſ=
ſer Cours geſezt ſeyn ſollen.
2) Daß von dem Tage der Puhlication dieſer Unſerer Verordnung an, dieſelbe in Kraft
und Vollziehung tretten; ſomit die beſagten Muͤnz Sorten, nicht hoͤher als in dem
herab=
geſetzten Werth, bei Unſern und allen oͤffentlichen Kaſſen ſowohl als auch in dem
gemei=
nen Verkehr angenommen werden ſollen.
3) Daß mit dem 1ſten October des jeztlaufenden Jahrs alle unconventionsmaͤſigen
aus=
laͤndiſchen Sechs Kreuzer Stuͤcke und alle auslaͤndiſchen Groſchen gaͤnzlich verrufen ſeyn
und weder in Unſern und andern oͤffentlichen Kaſſen, noch im Gemeinen Verkehr ferner
angenommen werden= ſondern in Unſern ſaͤmmtlichen Landen, neben den
conventionsmaͤ=
ſigen Sorten, nur die von Uns ausgepraͤgten Landesherrlichen Scheide Muͤnzen courſiren
ſollen.
Damit nun dieſe Unſere gnaͤdigſte Verordnung, fuͤr deren genaue Befolgung
ſaͤmt=
liche Polizei: Juſtiz= und Cameral=Beamten verantwortlich gemacht werden, zu
Jeder=
manns Wiſſenſchaft gelange; ſo befehlen Wir, daß dieſelbe gedruckt, zuerſt den
Obern=
die Aufnahme des Kaſſen Beſtands beſorgenden Behoͤrden zugefertigt und durch dieſelben
den ihnen untergeordneten Officialen mitgetheilt, von den Beamten Unſern Unterthanen
ver=
kuͤndet= ſodann durch die Landzeitung und Provinzial Blaͤtter bekannt gemacht werden ſoll.
Urkundlich Unſerer eigenhaͤndigen Unterſchrift und des hier aufgedruckten Staats=
Siegels. Darmſtadt den 17ten Juny 18o7.
L. S.
) Ludewig.
Frhr. v. Lehmann,
Staatsminiſter.
Edietalcitation.
1) Die Glaͤubiger des verſtorbenen Stabshautboiſten Habermehls und deſſen
hinterbliebe=
nen Wittwe, mit Ausſchluß derjenigen, welche resp. auf deren Gage und Gehalt
im=
mittirt worden und abſchlaͤgige Zahlungen empfangen haben, werden hiermit
aufge=
fordert, Mittwochs den 8ten kuͤnftigen Monats July fruͤhe 9 Uhr vor unterzeichnetem
Gericht in der Verhoͤrſtube am Neuen Thor allhier zu erſcheinen, ihre Forderungen
an=
zuzeigen und richtig zu ſtellen, oder ſich der Praͤcluſion zu gewaͤrtigen. Anbei werden
die Pfandglaͤubiger der bemeldten Habermehliſchen Eheleute aufgefordert, die von
den=
ſelben in Verſaz erhaltene Effecten binnen 14 Tagen an unterzeichnetes Gericht
auszulie=
ſern, oder ſich zu gewaͤrtigen, daß ſie durch rechtliche Zwangsmittel dazu werden
an=
gehalten werden. Darmſtadt den 19ten Juni 18o7.
Grosherzogl. Heſſiſches Garniſons=Gericht daſelbſt.
2) Nachdem der Gemeindsmann Johann Ludwig Wild von Arheilgen ſo viele Schulden
contrahirt hat, daß ſolche deſſen Activvermoͤgen weit uͤberſteigen, ſo werden alle
dieje=
nige, welche an denſelben rechtliche Forderungen zu haben vermeinen, andurch oͤffentlich
vorgeladen, auf Mittwoch den 15ten Juli fruͤhe 8 Uhr bei hieſigem Oberamt zu
er=
ſcheinen und ihre Forderungen bei Vermeidung der Praͤcluſion anzuzeigen und richtig zu
ſtellen. Darmſtadt den 28ten May 18o7.
Grosherzogl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
S u e s.
Verſteigerungen.
1) Die zum Nachlaß des dahier verſtorbenen Amtsverweſer Koch gehoͤrige, in Gold,
Silber, Kleidungsſtuͤcken, Weißgeraͤth, Bettung, Zinn, Kupfer und allerhand
Holz=
werk beſtehende Mobilien ſollen den 23ten dieſes und an folgenden Tagen in den
gewoͤhn=
lichen Stunden im Kellerverwalter Ranftiſchen Haus im Birngarten gegen baare
Bezah=
lung an den Meiſtbietenden oͤffentlich verſteigt werden, welches mit dem Anfuͤgen
hier=
durch bekannt gemacht wird, daß der Steigſchilling nur zur Haͤlfte in kleinen
Muͤnzſor=
ten angenommen wird, und die andere Haͤlfte in groben bezahlt werden muß.
Sign. Darmſtadt den 18ten Juny 18o7.
In Auftrag
Re h, Grosherzogl. Canzley=Rath.
2) Die zu dem Nachlaß des verſtorbenen Obriſten von Flamerdinghe gehoͤrige, in
hie=
hieſiger Gemarkung gelegene Aecker,
a) Nro. 45. in der 16ten Gewann unter der Niederwieſe, bef. Beſſunger Hofguth,
und ſich ſelbſt, 40 Ruthen,
b) Nro. 46. in der 16ten Gewann unter der Niederwieſe, bef. Gottl. Henr. Ruhz,
60⁄₈₀ Ruthen,
c) Nro. 47. in der 16ten Gewann unter der Niederwieſe, zieht theils durch den
Weiterſtaͤdter Weg, bef. Georg Herrer, und gnaͤdigſte Herrſchaft, 40 Ruthen,
ſollen mit den darauf ſtehenden Fruͤchten und Gewaͤchſen, Samſtags den 27ten Juny,
Nachmittags um 2 Uhr auf hieſigem Rathhaus verſteigert, und wenn ein annehmliches
Gebott geſchiehet, ohne eine zweite und dritte Verſteigerung abzuwarten,
ſo=
gleich zugeſchlagen werden. Darmſtadt den 17ten Juny 18o7.
Vermoͤge Auftrags.
H o ff m a n n, Oberkriegsrath.
5) Kuͤnftigen Mittwoch den 24ten dieſes, Vormittags um 9 Uhr, und Nachmittags
um 2 Uhr, ſollen in des Herrn Kellerverwalter Kuͤchlers Behauſung, gegen der
In=
fanterie=Kaſerne uͤber in Nro. 126. Frauenkleider, Weißzeug, Bettwerk und
aller=
hand Hausrath, gegen gleichbaare Bezahlung, verſteigt werden.
4) Unterzeichneter iſt geſonnen, ſein in der groſen Ochſengaſſe gelegenes, mit allen zur
Baͤckerey gehoͤrigen Bequemlichkeiten wohleingerichtetes Wohn= und Backhaus aus
freier Hand zu verkaufen, oder den 1ten July dieſes Jahrs Nachmittags um 2 Uhr
im Gaſthaus zum Erbprinzen dahier oͤffentlich verſteigern zu laſſen. Die allenfallſige
Kaufliebhaber koͤnnen daher im erſten Falle die Kaufbedingniſſe bei dem Eigenthuͤmer
taͤglich erfragen, im andern Falle werden aber ſolche vor der Verſteigerung ſelbſt
be=
kannt gemacht werden. Darmſtadt den 12ten Juny 18o7.
Gloͤckner, Burger und Baͤckermeiſter.
5) Montag den 6ten July, Nachmittags um 2 Uhr, werden zu Gernsheim 150
be=
reits gefaͤllte hollaͤnder Staͤmme, 140 Klafter Eichen=Scheidholz, 480 Klafter Eichen=
Oberholz, 28,000 eichene Wellen aus dem daſigen Burgerwalde mit Vorbehalt hoher
Regierungsgenehmigung oͤffentlich verſteigert, und da das zu verſteigernde Holz nur eine
halbe Stunde von dem Rhein entlegen ſitzet, ſo kann ſelbiges mit geringen Koſten an
den Rhein und ſo weiter gebracht werden. Liebhaber, welche dieſes Holz in
Augen=
ſchein zu nehmen willens ſind, koͤnnen ſich bei dem Burgermeiſter Kiſſel dahier melden.
Uebrigens haftet die Stadt nach der Verſteigerung wegen eintrettender Erndte 4 Wochen
dem Steigerer fuͤr das erſteigte Holz, dagegen hat Steigerer die Halbſcheid des gebotten
werdenden Steigſchillings ſogleich zu zahlen, und das Holz nach Ablaufe ſolcher 4
Wo=
chen, wo ſelbiges auf des Steigerers Gefahr ſitzet, abzufuͤhren.
Gernsheim den 8ten Juny 18o7.
Grosherzogl. Heſſiſches Amt Gernsheim.
Ruͤding. Medikus.
6) Montags den 6ten kommenden July, Nachmittags um 3 Uhr, werden in der
Rubei=
ſchen Apotheke auf dem Markte allhier drei Stuͤck 1798er Wein, Wikkerter
Gewaͤchs, unter annehmlichen Bedingungen an den Meiſtbietenden verſteigert werden.
Die Proben koͤnnen den Vormittag vorher, ſo wie 1 Stunde vor der Auktion an den
Faͤſſern genommen werden. Darmſtadt den 15ten Juny 18o7.
In Auftrag.
Buͤrger.
7) Da der zur Verlaſſenſchaft der verſtorbenen Unteroffizier Dillmaͤnniſchen Wittwe dahier
gehoͤrige Garten vor dem Beſſunger Thor, beſtehend in
147½ Ruthen Garten im Oberfeld Nro. 8. und 8½ in der 8ten Laag, linker Hand
am Beſſunger Weg, bef. Hauptmann Pfaff und ſich ſelbſt, iſt zehendfrei und
giebt den noch zu regulirenden Renthereizins,
207½ Ruthen daſelbſt Nro. 9. und 9½ in der nemlichen Gewann, bef. ſich ſelbſt und
Kammerdiener Bertram, iſt zehendfrei, giebt 1 Alb. 4 Pf. Beed und den
noch zu regulirenden Renthereizins,
mit denen darinn befindlichen Haͤuschen und Brunnen kuͤnftigen Mittwochs den 8ten
naͤchſten Monats Juli, Nachmittags 4 Uhr, auf dem hieſigen Rathhauſe anderweit
verſteigt werden ſoll, ſo wird dieſes hiermit zur Wiſſenſchaft der Kaufluſtigen bekannt
gemacht. Darmſtadt den 19ten Juni 18o7.
Grosherzogl. Heſſiſches Garniſons=Gericht daſelbſt.
Zu vermiethen:
1) In Nro. 47. im Birngarten in dem Vorderhauſe ein Logis, welches in der
mittel=
ſten Etage, in zwei Stuben, zwei daranſtoßenden Kammern und Kuͤche, und in der
dritten Etage in einer Stube und zwei daranſtoßenden Kaͤmmerchen, ſo wie auch Boden,
Keller und verſchloſſenem Holzplatz beſtehet, und innerhalb einem Vierteljahr bezogen
werden kann.
2) In Nro. 159 ein Logis, beſtehend in Stube, Kammer, Kuͤche, Keller und
Holz=
platz, welches bis Johanni bezogen werden kann.
3) In der Holzſtraße in Nro. 403. ein Logis 2 Stiegen hoch, beſtehend in Stube,
Kammer, Kuͤche, Holzplatz und Antheil am Keller, welches ſogleich bezogen werden kann.
Sodann 2 Stiegen hoch ein Logis, welches in Stube, Stubenkammer, Kuͤche,
Kam=
mer auf dem Boden, Holzplatz und Theil am Keller beſtehet, und bis den 1ſten July
bezogen werden kann.
4) In der Viehhofsgaſſe Nro. 291. ein Logis gleicher Erde, beſtehend in Stube,
Kuͤ=
che, Kammer und Keller.
5) In der Viehhofsgaſſe in Nro. 296. ein Logis, beſtehend in Stube,
Stubenkam=
mer, Kuͤche, verſchloſſenem Keller und Holzplatz, welches in einem Monath bezogen
werden kann.
6) In Nro. 110. der alten Vorſtadt zwei Zimmer mit der Ausſicht auf die Straße,
nebſt Kuͤche, Keller, Holzplatz und Dachboden fuͤr eine ſtille Haushaltung oder ledige
Perſonen, und ſind mit Anfang Auguſts zu beziehen.
75 In der Viehhofsgaſſe Nro. 303. zwei Logis, wovon das Eine in einer
Schloſſer=
werkſtaͤtte, Stube, Küche, 2 Kammern auf dem Boden und verſchloſſenem Keller
be=
ſtehet.
8) Das in mehrern vordern Wochenblaͤtern im Ganzen zu vermiethen angekuͤndigte
Lo=
gis im letzten Hauſe am Frankfurter Thor, ſo den kuͤnftigen erſten July erledigt wird
und aus 8 Zimmern beſtehet, worunter ein Saal und eine Stube mit einem Alkov
nebſt Kuͤche, geraͤumiger Keller, verſchloſſener Holzplatz und der Mitgebrauch der
Waſchkuͤche ſich befindet, kann, wenn es einem oder dem andern Miethluſtigen im
Ganzen zu geraͤumig ſeyn ſollte, getheilt und in verminderter Groͤſe verliehen werden.
9) Bor dem Beſſunger Thor am Niederramſtaͤdter Weg in dem ſogenannten
Gonzen=
bachiſchen Garten ein Logis, beſtehend in Stube, Stubenkammer, Platz auf dem
Spei=
cher, verſchloſſenein Keller und Holzplatz, welches ſogleich bezogen werden kann.
10) Nahe an der Stadtkirche 527. ein Logis auf dem Hinterbau, beſtehend in 2
Stu=
ben, 2 Kammern, Küche, Keller und Holzplatz; das Logis kann ganz oder vertheilt
abgegeben, und im Auguſt bezogen werden.
11) Zwei ſehr geraͤumliche, leicht zu heizende und ſehr plaiſante Stuben, eine ſchoͤne
Kuͤche, eine Stiege hoch, mit auch ohne Moͤbel, zuſammen oder getheilt, wie auch
verſchloßner Holzplatz, Keller, Speicher und zu groſer Waſche der Mitgebrauch der
vor=
handenen beſondern Waſchkuͤche und Brunnens, koͤnnen von ledigen oder verehlichten
Perſonen, gegen linden Miethzinß ſogleich, nach treffender Uebereinkunft auch was
ſpaͤ=
ter, bezogen werden. Wo? ſagt Ausgeber dieſes.
12) In Nro. 602. der neuen Vorſtadt gegen der neuen Kanzlei uͤber ein Logis, welches
aus 4 Zimmern, Kuͤche, Keller, Boden und Holzplatz beſtehet, und ſogleich
bezo=
gen werden kann.
13) Auf dem Markt in Nro. 545. ein Logis, welches ſogleich bezogen werden kann.
15) Nahe an der Stadtkirche der Starkenburg gegenuͤber in Nro. 387. der ganze
Hin=
terbau, beſtehend in 2 Stuben, 2 Kammern, 2 Kuͤchen und Speicher; ſodann im
Vorderhauſe eine Stiege hoch eine geraͤumliche Stube, Kammer, Kuͤche und Platz auf
dem Speicher. Erſteres kann ſogleich, und letzteres in 14 Tagen bezogen werden.
14) In der groſen Ochſengaſſe in Nro. 494. ein Logis, beſtehend in Stube,
Stuben=
kammer, Kuͤche, Kuͤchenkammer, Boden und Keller, welches ſogleich bezogen werden
kann.
15) In Nro. 127. gegen der Infanteriekaſerne uͤber die ganze mittlere Etage, beſtehend
aus 4 Zimmern auf die Straße, und 1 Stube und Kammer in den Hof gehend, Kuͤche,
Boden, Keller und dem gemeinſchaftlichen Gebrauch der Waſchkuͤche, welche bis Ende
July bezogen werden kann.
16) Nahe an der Stadtkirche ein Logis eine Stiege hoch für eine ledige Perſon mit oder
ohne Moͤbel. Auf Verlangen kann auch die Koſt dazu gegeben und das Logis gleich
bezogen werden. Das Naͤhere ſagt Ausgeber dieſes.
17) In der kleinen Ochſengaſſe Nro. 438. die 2te Etage, welche in 2 auf die Straße
gehenden Stuben, einer daran ſtoßenden Stubenkammer, Kuͤche, verſchloſſenem
Kel=
ler, Holzplatz und ſonſtigen Bequemlichkeiten beſtehet, und ſogleich bezogen werden kann.
Vermiſchte Nachrichten.
1) Nachdeme durch die unter dem Heutigen bekannt gemachte höchſte Verordnung vom
17ten Juny d. J. in Betreff der Herabſetzung und resp. ganzlichen Verruſung der
bis=
her im Gang geweſenen nicht konventionsmaͤſig ausgepraͤgten 6 kr.= 3 kr. Stuͤcker und
Kreuzer unter andern auch verordnet worden daß ſaͤmtliche Verrechner der geiſtlichen
und weltlichen Koͤrperſchaften, der Verwaltungen der Pupillen=Gelder ꝛc. ihren
Vor=
rath von den ihnen zur Verwaltung uͤbertragenen Geldern von obigen Münzſorten bei
einer gerichtlichen Perſon vorzeigen und ſich daruͤber eine Beſcheinigung ertheilen laſſen
ſollen, ſo wird dieſes ſaͤmtlichen Einwohnern hieſiger Stadt zu ihrer Nachachtung und
unter dem weiteren Anfuͤgen bekannt gemacht, daß, wer dieſen Vorrath nicht
inner=
halb 3 Tagen bei einer gerichtlichen Perſon vorzeigt, und ſich hieruͤber Beſcheinigung
ertheilen laͤßt, ſich die füͤr ihn daraus eniſtehende Nachtheile ſelbſt zuzuſchreiben hat.
Darmſtadt den 19ten Juny 18o7.
Grosherzogl. Heſſ. Oberamt daſ.
Sues.
2) Verſchiedene Urſachen machen es nothwendig, das Publikum zu benachrichtigen, daß
ich niemanden, wer es auch ſeye, dasjenige bezahle, was etwa von andern, ohne
mei=
ne Autoriſation auf meinen Namen bis jezt ſchon geborgt worden, oder noch künftig
Anna Catharina Clauſeckerin
entlehnt werden ſollte.
des verſtorbenen Baumeiſters Clauſecker aͤlteſte Tochter dahier
3) Da ich meine bisherige Wohnung an der Marktſtraße veraͤndern und kuͤnftigen
Mitt=
woch den 24ten dieſes Monats das Metzger Schoberiſche Haus in der Schloßgaſſe
be=
ziehen werde; ſo mache ich dieſes einem geehrten Publikum hiermit bekannt, und bit=
Adam Rummel,
te um ferneren geneigten Zuſpruch.
Kalbs= und Hammelsmetzger.
4) Daß ich mein Logis veraͤndert habe und nicht mehr bei Herrn Schüler,
ſon=
dern bei der Wittwe Ningler wohne, mache ich meinen geehrten Freunden hiermit
Jakob Meyer, Leiendeckermeiſter.
bekannt.
5) Es wuͤnſcht jemand einen ſteinernen Brunnentrog zu kaufen. Wer? erfaͤhrt man
bei Ausgeber dieſes.
6) Es wird auf Johanni in eine hieſige Haushaltung ein ſtarkes Kindermaͤdchen in Dienſt
geſucht, welches ſich wegen ſeiner guten Auffuͤhrung legitimiren kann. Bei Ausgeber
iſt zu erfragen, von wem.
7) Ein Muͤdchen von zuter Erziehung, welches kochen kann und mit allen weiblichen
Ge=
ſchaͤften umzugehen weiß, wuͤnſcht auf Johanni in einen Dienſt zu treten. Das
Naͤ=
here iſt bei Ausgeber dieſes zu erfragen.
8) Eine Magd, welche einer buͤrgerlichen Haushaltung vorzuſtehen weiß, wird in Dienſt
geſucht. Naͤhere Auskunft giebt Ausgeber dieſes.
9) Ein Maͤdchen, welches mit Kindern umzugehen weiß, auch zu jeder Haus= und
Gartenarbeit ſich verſteht, kann ſogleich in einen Dienſt treten.
10) In dem alten Waiſenhaus iſt eine kleine Stubenorgel, mit 5 Regiſtern, zu verkaufen.
11) Die hoͤchſte Landesherrliche Verordnung, die unkonventionsmaͤſigen auslaͤndiſchen
Sechs=
kreuzerſtücke, Groſchen und Kreuzer betreſſend, iſt in kleinerem Format, zum
bequemen Beiſchluß in Briefe, auf duͤnnes Poſtpapier gedruckt, in der
Hofbuchdrucke=
rei 2 kr. zu haben.
Literariſche Anzeige für Kameraliſten.
1) Vorlaͤufige Anzeige einer hoͤchſtwichtigen oͤkonomiſchen Schriſt, welche in der Kuͤrze
erſcheinen, und unter folgendem Titel in allen guten Buchhandlungen zu haben ſeyn wird:
Carl Ludwig Muͤllers geprüſte Anweiſung zu der Kunſt mit
weit weniger Aufwand als bisher, ein weit vorzüglicheres
Bier zu brauen. Nach Anleitung ehemiſcher Grundſaͤtze.
Miteinereinleitenden Vorrede begleitet vom Herrn
Pro=
feſſor Walther in Gieſen. Mit 4 Kupfertafeln. 8. Preis Rhlr. 1.8 Ggr.
oder fl. 2. 24kr.
Aehnliche Buͤcher erſchienen ſchon früher in Menge, ſie wurden verſiegelt und
un=
verſiegelt als Arkana um hohe Preiße verkauft, und das gutmuͤthige Publikum ſah
ſich um ſein gutes Geld - betrogen. Was der Verfaſſer dieſes Werks leiſtet, und
unter Gewaͤhrleiſtung eines ſo geachteten Gelehrten wie des Herrn Profeſſor Walther,
als Reſultat 18jähriger Verſuche dem Publikum oͤffentlich bekannt macht, iſt gepruͤft,
und man hat von der richtigen Anwendung derſelben, folgende Hauptvortheile zu ziehen:
1) Man erſpart gegen den bisherigen Methoden, an den noͤthigen Braumaterialen
an jedem Gebraͤue von 12 Ohm, 12fl.
2) Man erhält, ſtatt zehngraͤdigem, jezt zwanziggraͤdiges Bier, alſo,
ein Produkt, das grade noch einmal ſo ſtark iſt.
3) Man gewinnt an guter Bierhefe, die Maas zu fl. 1. gerechnet, an einem
Ge=
braͤue von obiger Quantitaͤt, das Doppelte an Hefe, alſo fl. 12.
4) Man erſpart die Haͤlfte der bisher darauf verwandten Zeit und Muͤhe.
5) Das Produkt, welches man nach dieſem reinen Proceß erhaͤlt, wird nie, auch
in den heiſeſten Sommertagen, nicht ſauer.
Mehr iſt wohl nicht noͤthig, um obrigkeitliche Perſonen, denen die Polizei
uͤber=
tragen iſt, nicht weniger, als denkende Oekonomen und alle Freunde eines geſunden
wohlſchmeckenden Biers, auf dieſes hoͤchſt wichtige Werk aufmerkſam zu machen. Wer
ſich mit Beſtellungen, die nicht unter 10 Exemplare betragen, in frankirten Briefen
an mich direkt wendet, dem werde ich noch einen verhaͤltnismaͤſigen Nachlaß am
Laden=
preiße geſtatten. Gieſen im Juny 18o7.
Georg Friedrich Heyer=
Theater=Anzeige.
Gonntag den 21ten Juny wird von der hier anweſenden deutſchen
Schauſpielergeſoll=
ſchaft aufgefuͤhrt:
Die Zauberin Sidonia; oder das raͤchende Gewiſſen.
Ein Schauſpiel in 4 Acten, von Zſchocke, Verfaſſer des Abellino.
Angekommene Fremde vom 13ten bis den 20ten Juny 1807.
In der Traube: Hr. von Piſtor,
Gene=
xal=Lieutenant, in ruſſiſchen Dienſten; Hr. von
Wartenburg, Capitaine, in franzöſiſchen
Dien=
ſten; Hr. Hedeus, Advocat, und Hr. Scharpf;
Handelsmann.
Im Darmſtädter Hof: Hr. Goux,
Adju=
tant=Major, in franzöſiſchen Dienſten; Hr. Zahn,
Capitaine, und Hr. Teutſch, Lieutenant, in
hol=
ländiſchen Dienſten; Hr. Grollmann, peinlicher
Richter, von Gieſen; Hr. Körner, Hr. Pfähler,
und Hr. Stein, Kaufleute, von Frankfurt;
Hr. Scherer, Greffier, Hr. Kägi, Kaufmann,
von Pettersheim, und Hr. van der Beck,
Kauf=
mann, von Elberfeld.
Im Heſſiſchen Haus: Hr. Hilger,
Kauf=
mann, von Remſcheid.
Im Erbprinz: Hr. Krebs,
Schauſpieldi=
rekteur, nebſt Geſellſchaft, von Worms.
Im Schwanen: Hr. Schüler,
Hofbedien=
ter, von Pirmaſens.
In der Krone: Hr. Müller, Rentkammer=
Canzliſt, von Gieſen.
Im Löwen: Hr. Koch, Weinhändler, von
Heppenheim.
Im wilden Mann. Hr. Wammersberg,
Handelsmann, aus Baiern.
Im Hirſch: Hr. Schneider, Burger, Hr.
Mann, Hr. Diehl, Hr. Hoffmann, Penſionäre
von Pirmaſens, und Hr. Roleder,
Handels=
mann, von Bodenheim.
Ab= und durchgereiste Fremde.
Se. Excellenz der franzöſiſche Reichsmarſchall
Kellermann, nebſt Sutte, den 16ten Juny.
Hr. Rehfeld, Regierungsrath, von
Buchswei=
ler, den 18ten.
Getaufte, Kopulirte und Beerdigte in voriger Woche.
Getaufte:
Den 14ten Juny, dem Burger und
Handels=
mann, Herrn Johann Chriſtoph Cramer, eine
Tochter: Philippine Katharine Wilhelmine.
Eodem, dem Grosherzogl. Hofjäger, Herrn
Ludwig Beſt, ein Sohn: Philipp Jakob.
Eodem, eine uneheliche Tochter: Marie
Eliſa=
berbe Barbara.
Den 19ten, dem Burger und
Bierbrauermei=
ſter, wie auch Gaſthalter zum goldnen Anker,
Herrn Ludwig Heß, eine Tochter: Katharine Ka=
çoline.
Eodem, dem Burger und Händler, Heinrich
Frank, eine Tochter: Regine.
Getauft bei der reformirten Gemeinde:
Den 11ten Juny, dem Grosherzogl. Poſtillon,
Cornelius Krug, ein Sohn, Carl Julius
Den 13ten, dem Burger und Büchſenmacher,
Jakob Eiſenmenger, ein Sohn: Johann
Frie=
derich.
Kopulirte:
Den 14ten Juny, der bei dem Grosherzoglichen
Marſtall angeſtellte Reurknecht, Ludwig Lenz,
des Glöckners Ludwig Lenz zu Alsbach, Amts
Zwingenberg, älteſter ehelicher Sohn; und
Su=
ſanne, des hieſigen Burgers und
Schuhmacher=
meiſters, Johann Wilhelm Ollweiler, älteſte
eheliche Tochter.
Eodem, Meiſter Balthaſar Schmidt, Burger
und Nagelſchmied dahier, des zu Gieſen
verſtor=
benen Burgers und Metzgermeiſters Balthaſar
Schmidt, binterlaſſeyer jüngſter ehelicher Sohn;
und Anne Margarethe, des hieſigen Burgers
und Leinenwebermeiſters, Georg Philipp Speier,
älteſte Tochter.
Beerdigte:
Den 14ten Juny, der Burger und
Schneider=
meiſter, Karl Auguſt Höflinger, 39 Jahre, 2
Mo=
nate und 12 Tage alt.