Darmstädter Tagblatt 1807


30. März 1807

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1807.

den 00. arz.

No.

10.

Mit Großherzogl. Heſſiſchem
Darmſtaͤtiſcger
Anzeige=
zu
finden in der Großherzoglichen
I. Po.

gnadigſten Privilegio.
Frag= und
GLBLt.
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.

axe.

Ein Pfund Ochſenfleiſch 11 kr. pf Lunge, Leber oder Blut von anderm Rindfleiſch 9 Schlachtvieh iſt Kalbfleiſch 7 ſEine geſ. oder ger. Ochſenzunge; fl. 12 Hammelfleiſch 10 2 Ein Kalbskopf
12bis 16 kr. Schaaffleiſch 9 2 Ein Hammelskopf Schweinenfleiſch 10 2 Ein Kalbsfuß 1 Pf. geraͤuch. Schink. u. Doͤrrfl. 16 1 Maas Maͤrz=Bier im Hauſe Speck 18 auſſer dem Hauſe 1 Nierenfett. 20 1 Maas Jung=Bier im Hauſe 1 Hammelsfett. 20 auſſer dem Hauſe 2 Pf. ausgelaſſenes Schweinen= Brod=Taxe und Gewicht. ſchmalz 20 Pf L. - unausgelaſſenes 18 Für 2 kr. Brod ſoll wiegen 27 10 bis
Ein Kalbsgekroͤſe 12 Fuͤr 4 kr. 1 22 6 bis
Eine Kalbslunge 8 Fuͤr 6 kr. - 2 17 10 bis
Eine Kalbsleber 12 Fuͤr 12 kr. 5 2 Ein Hammelsgeluͤng 10 Fuͤr 1 kr. Kuͤmmel= oder 1 Pfund Ochſenleber 4 gemiſchtes Brod - Suͤlzen 4 Fuͤr 2 kr. 12 Bratwuͤrſte 16
Fuͤr 1 kr. Waſſerweck 6 Ein Pf. gute pure Schweinen=Le= Fuͤr 1 kr. Milchweck
6 ber=oderBlutwurſt mitGrieben 12 Fuͤr 1 kr. Milchbrod. 5 Ein Pfundgemiſchte Wurſt, worin Ein fuͤnfpf. Laib Brodſoll gelten 1½ kr. Großherzoglich=Heſſiſche Polizey=Deputation dah ier.

kr
8

10
½

5
5
2.
2
1
2

Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſte
Ein Malter Waizen=
Ein Malter Spelz
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenweh.
Ein Malter Weißmehl

II. Marktprei
C.
6fl. 5kr.1 Maas Bierhefe
Kuh= oder Geiſemilch
8 l 10 , 1 Pfund friſche Butter
7
der beſten Handkaͤſe
2
58 lVon den uͤbrigen Handkaͤſen das Stuͤck
6 20 lEyer 5 Stuͤck fuͤr
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln
9

448

36
6
17
2
5

Fruchtpre
von nachſtehenden 1ſe
Aemtern: M. Korn. M. Gerſte. M. Waiz. M. Spelz. M. Hafer fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. Amt Rüſſelsheim G C Amt Dornberg 6 5 4 50 8 10 3 10 G Amt Lichtenberg G. Amt Pfungſtadt 6 25 5 12 3 5 Cent Arheilgen 6 20 5 10 2 45 Amt Zwingenberg 2 40 40 2 50 Amt Seeheim 5 45 4 40 ½ ½ 2 50 Am= Heppenheim G Amt Bensheim 40 10 D 10 Am= Fürth 30 5 30 10 Amt Gernsheim 6 4 30 5 3 [ ][  ][ ]

er ſt eigerungen.
1) Ich bin entſchloſſen, meine in Wolfskehlen, Amts Dornberg, gelegene Hofraithe, be=
ſtehend
in einem 2ſtoͤckigen Wohnhaus, mit einem gewoͤlbten Keller, einer Scheuer,
Stallung und Waſchhaus, mit einem Balkenkeller, ſodann den die Hofraithe um=
gebenden
, ſehr großen rundum mit einer Mauer befriedigten, mit Kammerlatten ver=
ſehenen
Garten,
den 1ſten April dieſes Jahrs, Nachmittags um 2 Uhr,
in dem Hauſe ſelbſt zu verſteigern, und, wenn ein annehmliches Gebot geſchieht, dem
Letztbietenden zuzuſchlagen. Ich mache dieſes mit dem Bemerken bekannt, daß die Hof=
raithe
, ihrer innern Eirrichtung nach, zu jedem Gewerbe ſehr ſchicklich benutzt werden
kann, daß 2 Drittel des Kaufſchillings auf der Hofraithe, gegen Zinſen zu 5 Prozent,
ſtehen bleiben koͤnnen, und daß ich auch fuͤr das bei der Uebergabe zu bezahlende 1 Drit=
tel
, eine ſichere Hypothek anzunehmen nicht abgeneigt bin.
Die weitern Bedingungen werden bei der Verſteigerung noch bekannt gemacht wer=
den
, und Kaufluſtige koͤnnen die Hofraithe jeden Tag bei mir in Augenſchein nehmen.
Wolfskehlen den 1ſten Maͤrz 18o7.
Oberſchultheis Vulpiusſche Wittwe.
2) Mittwoch den 1ten kuͤnftigen Monats April wird man in dem dies amtlichen Ort
Bobſtadt ein allda ſtehendes zu 2 Wohnungen abgetheiltes herrſchaftl. Hofhaus ſamt
Pferd=Rindvieh= und Schweinſtaͤllen, entweder im Ganzen oder zu 2 Theilen zum
Abbruch unter Vorbehalt hoher Kameralgenehmigung an den Meiſtbietenden oͤffentlich
verſteigeren, welches den dazu Luſttragenden zu dem Ende andurch bekannt gemacht
wird, damit ſie ſich auf beſtimmten Tag Morgens fruͤh um 10 Uhr in dem bemeldten
Ort Bobſtadt einfinden koͤnnen. Lampertheim den 17ten Maͤrz 18o7.
Großherzogl. Heſſiſches Kellerei=Amt.
3) Kuͤnftigen Mittwoch den 1ten April, Nachmittags 2 Uhr, ſollen im Birngarten
Nro. 61. Commoden, Tiſche, andere Meubles, und allerley Hausrath gegen gleich=
baare
Zahlung oͤffentlich an den Meiſtbietenden verſteigt werden.
Darmſtadt den 27ten Maͤrz 18o7.
4) Montag den 6ten kuͤnftigen Monats April, Morgens fruͤh um 10 Uhr, werden von
dem hieſigen herrſchaftl. Fruchtvorrath 80 Malter Gerſt und 880 Malter Spelz, unter
Vorbehalt hoher Genehmigung, an den Meiſtbietenden dahier oͤffentlich verſteiget wer=
den
, welches den Fruchtliebhabern andurch bekannt gemacht wird.
Lampertheim am 19ten Maͤrz 18o7.
Grosherzogl. Heſſ. Kellerei.
5) Das dem Wirth Philipp Oppermann dahier gehoͤrige, in der Viehhofsgaſſe zwiſchen
Ludwig Neuenhagen und Johannes Steuernagel gelegene Wohn= Hinter= Neben= und
Brauhaus nebſt Stallung ſoll Montag den 6ten künftigen Monats April, Nachmittag
um 2 Uhr, auf dem hieſigen Rathhaus nochmalen verſteigt und bei erfolgendem annehm=
lichen
Gebot dem Meiſtbietenden unwiederruflich zugeſchlagen werden.
Darmſtadt den 17ten Maͤrz 18o7.
Grosherzogl. Heſſ. Oberamt daſ.
6) Das dem Huthmacher Heß dahier gehoͤrige, in der Holzſtraße neben des Spengler
Ludwig Schmidts Wittwe und dem Metzger Buͤchler gelegene Haus, ſoll Montag den
6ten kuͤnftigen Monats April, Nachmittag um 4 Uhr, auf dem hieſigen Rathhaus
unter denen in dem Termin bekannt zu machenden Bedingungen verſteigt werden.
Grosherzogl. Heſſ. Oberamt daſ.
Darmſtadt den 19ten Maͤrz 1807.
7) Da die zur Verlaſſenſchaft des Thurmmanns Mangold dahier gehoͤrige 41½ Ruthen
Garten in der 16ten Laag im Soder und Rumpel=Kaſten, Montag den 13ten küͤnſti=

[ ][  ][ ]

gen Monats April, Vormittag eilf Uhr, auf dem dahieſigen Rathhaus anderweit vers
ſteigt und bei erfolgendem annehmlichen Gebott dem Meiſtbietenden unwiederruflich zu=
geſchlagen
werden ſollen, ſo macht man dieſes hiermit bekannt.
Darmſtadt den 28ten Maͤrz 18o7.
Grosherzogl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
8) Mittwochs den 8ten April, Nachmittags 2 Uhr, ſoll die in der Landzeitung Nro. 35.
zur Verſteigung angekuͤndigt geweſene Leibges=Muͤhle bei Arheilgen, abermals in dem Loͤ=
wen
dahier oͤffentlich verſteigt werden; welches den Steigliebhabern hiermit bekannt ge=
H. Mallinkrodt.
macht wird. Arheilgen den 28ten Maͤrz 18o7.
9) Nachdem Montags den 13ten naͤchſtkuͤnftigen Monats April, Vormittags um 9 Uhr,
die zu der Verlaſſenſchaft der Oberſchultheiß Muͤlleriſchen Eheleute zu Eberſtadt gehoͤrige
Weine, beſtehend
1.) in 33 Ohm 1806r Frensheimer Gewaͤchs,
2.) in 27 Ohm 18o6r Mettenheimer Gewaͤchs,
3.) in 72 Ohm 18o6r Bechtheimer,
4.) in 30 Ohm 1802r Bechtheimer,
5.) in 15 Ohm 1802r Dienheimer,
6.) in 1 Stuͤck 1791r Deidesheimer,
7.) in 1 Stuͤck 1748r Forſter,
8.) in 1 Stuͤck 1753r Ungſteiner und
9.) in 1 Stuͤck 176or Ungſteiner
in dem Oberſchultheiß Muͤlleriſchen Hauſe zu Eberſtadt unter den in dem Termin eroͤfnet
werdenden Bedingungen oͤffentlich an den Meiſtbietenden verſteigert werden ſollen, ſo
wird dieſes hierdurch bekannt gemacht, und werden die Proben vor der Verſteigerung
an den Faͤſſern gegeben. Darmſtadt den 18ten Maͤrz 18o7.
Grosherzogl. Heſſ. Oberamt Pfungſtadt daſelbſt.
Frey.
Feilgebotene Sachen.
1) Eine moderne Siegelpreſſe nebſt verſchiedenen großen Heerdplatten und Moͤbels nach
der neueſten Façon ſind zu verkaufen.
2) Wohlkonditionirte weingrüne Fäſſer von Ein bis Sechs Ohm ſind bei Unterzeichnetem fl. 2.
per Ohm zu haben.
J. D. Kugler.
3) Ein Gemüſegarten, nicht weit vom groſen Woog, welcher zehntfrei, mit einem bequemen Gar=
tenhaus
und vielen Obſtbäumen, Weinſtöcken und einer Obſidörre verſehen iſt, und 113 1ſ6tel Ru=
then
hält, iſt aus freier Hand zu verkaufen.
Wohlfahrt.
Zu vermiethen:
1) Ein Logis in der neuen Vorſtadt, wovon die Ausſicht in die Gaͤrten und in den Hof
gehet, und die untere Wohnung in drei tapezirten Zimmern, einem Alkov, Kuͤche,
Keller und Holzplatz, die obere aber in zwei Zimmer und zwei eben ſo groſen Kabinets
nebſt Boden beſtehet; Sodann zwei Pferdeſtaͤlle, der eine zu 5 und der andere zu 2
Pferde, nebſt Bedientenſtube und Platz zu Fourage. Beide Etagen koͤnnen ganz oder
getheilt abgegeben und taͤglich bezogen werden. Ausgeber dieſes ſagt das Naͤhere.
2) Im Viehhof 2 Logis im erſten Stock, welche in Stube, Kammer, Kuͤche und Bo=
denkammern
beſtehen, und ſogleich bezogen werden koͤnnen.
3)
In Nro. 2. am Schloßgraben im zweiten Stock, mit der Ausſicht auf die Straße, ei=
ne
Stube mit Moͤbel, welche ſogleich bezogen werden kann.
4) Ein Logis gleicher Erde, beſtehend in Stube, Kammer, Kuͤche, Keller, Schwein=
ſtall
und Dungkaute, welches in 4 Wochen bezogen werden kann. Ausgeber dieſes ſagt wo.

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3) In Nro. 590. die untere Etage in dem Vorder= und Seitenbau, beſtehend in 4
Zimmern, 2 Kammern, Kuͤche, Keller verſchloſſenem Holzplatz, Stallung fuͤr 2
bis 3 Pferde nebſt Fourageboden; ſodann in dem Seiten= und Hinterbau der mittleren
Etage 5 Zimmer, 2 Kammern, Kuͤche, Keller und Holzplatz; ferner in der dritten
Etage in dem Hinterbau 3 Zimmer, 1 Kabinet, verſchloſſener Holzplatz und Boden,
welche ſaͤmtliche Etagen ſogleich bezogen werden koͤnnen.
6) In der langen Gaſſe in Nro. 210. ein Logis, mit oder ohne Moͤbel, welches ſo=
gleich
bezogen werden kann.
7) In Nro. 703. in der neuen Stadtanlage ein Logis, beſtehend in 2 Stuben, 2 Ne=
benſtuben
, 2 Kuͤchen, Keller Boden und Holzplatz, welches ſogleich bezogen werden
kann. Das Logis kann auch auf Verlangen getheilt werden.
8) In Nro. 602. der ueuen Vorſtadt gegen der neuen Kanzlei uͤber ein Logis, welches
aus 4 Zimmern, Kuͤche, Keller, Boden und Holzplatz beſtehet, und in der Mitte des
Mai bezogen werden kann.
9) Nro. 187. in der langen Gaſſe nahe am Ludwigsbrunnen ein Logis, welches in Stu=
be
, Kammer, Kuͤche und Keller beſtehet, und ſogleich bezogen werden kann.
10) In Nro. 128. ein Logis, beſtehend in 6 heizbaren Stuben, 2 Kammern, Kuͤche,
nebſt Kuͤchenkammer, Keller, Holzplatz, gemeinſchaftlichem Gebrauch der Waſchkuͤche. Auch
kann noͤthigenfalls noch ein Logis und Stallung dazu gegeben werden.
11) Nro. 486. in der groſen Ochſengaſſe ein ſchoͤnes Logis, welches gleich bezogen wer=
den
kann.
12) In der Marktſtraße Nro. 554. 3 Stiegen hoch ein Logis, beſtehend in 3 heizbaren
Zimmern, mit der Ausſicht auf die Straße, Kuͤche, Kuͤchenkammer, Bodenkammer,
Holzplatz und verſchloſſenem Keller, welches ſogleich bezogen werden kann.
13) In Nro. 537. eine Stube und Kammer fuͤr eine ledige Perſon.
Ein neues Klavier ſtehet in Nro. 537. zu vermiethen.
14)
15) In Nro. 545. auf dem Markt ein Logis zwei Stiegen hoch, mit der Ausſicht auf die Straße, mit
oder ohne Möbel, wobei auf Verlangen auch die Koſt gegeben und bis Oſtern bezogen werden kann.
16) In meinem Hauſe eine Stiege hoch 2 geräumige Logis, welche in 2 bis 3 Monat bezogen wer=
Wittemann, Hofbuͤchſenmacher.
den können.
17) Auf dem Ballonplatze Nro. 66. ein Logis, welches bis den 15ten Apiil bezogen werden kann.
18) Nahe vor dem Sporerthor 2 Stuben mit einem Alkov, Kammer, Kuͤche, Keller und Holz=
platz
, welche gleich bezogen werden können.
Meinen am Niederramſtädter Weg neben Herrn Steuerperäquator Steiner und Herrn Hofſe=
19
kretär Winter gelegenen,1 Morgen enthaltenden und mit einem Häuschen, Keller und Brunnen
verſehenen Garten bin ich Willens gegen annehmliche Bedingungen zu verleihen.
Stadtſchreiber Lenz Wittwe.
Vermiſchte Nachrichten.
1) Den 1ten des naͤchſtfolgenden Monats geſchiehet die Ziehung der 4ten Klaſſe der all=
hieſigen
29ten Klaſſenlotterie wie gewoͤhnlich auf dem dahieſigen Rathhaus, womit Mor=
gens
um 9 Uhr angefangen wird; ſolches wird hierdurch mit der Nachricht bekannt ge=
macht
, daß zu dieſer Klaſſe noch Kauflooſe um den im Plan beſtimmten Preis zu ha=
ben
ſind. Darmſtadt den 27ten Maͤrz 18o7.
Von Generaldirektions wegen.
2) Es iſt in einem Hauſe ein Regenſchirm ſtehen geblieben, gros, von gruͤner Farbe,
einen etwas langen Stiel habend. Der Finder wird erſucht, bei Ausgeber dieſes den
Eigenthuͤmer zu erfragen.
3) Am zweiten Oſterfeyertag iſt zu Eberſtadt in der Kellerei Muſik und Tanz.
Wilhelm Schneider, Wirth daſelbſt.
(Hierzu eine Beilage )

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Beilage zu Nro. 13.

5) Die unterzeichnete Stelle haͤlt ſich verpflichtet, hierdurch oͤffentlich bekannt zu machen=
daß
nach einer Verfügung Großherzoglicher Ober=Poſidirektion, bei Geldſendungen
in Gold durch die Poſt, das Gold in der Poſtexpedition vorgezeigt, und ſodann der
Brief oder das Paket neben dem Siegel des Auſgebers mit dem Poſtſiegel verſiegelt
werden ſolle. Unterbleibe aber dieſes auf ausdruͤckliches Verlangen und Veranlaſſung
des Abſenders, ſo koͤnne, im Falle einer Entwendung des Goldes, oder Verwechslung
des Goldſtuͤcks gegen eine Silbermuͤnze, keine Reklamation bei der Behoͤrde ſtatt finden.
Darmſtadt den 26ten Maͤrz 18o7.
Großherzoglich Heſſiſches Ober=Poſtamt.
6) In dem Großherzoglichen Bosquet nehmen bei der kaum wieder eingetrettenen gelinde=
ren
Jahrszeit die Zerſtoͤrungen aufs neue uͤberhand. Baͤume und Geſtraͤuche werden
muthwillig zerſchnitten und zerriſſen, und die Wege verunreiniget.
Man kann es daher nicht vermeiden, das Publikum, deſſen Vergnuͤgen dieſe An=
lage
im Grunde allein gewidmet iſt, wiederholt aufzufordern, Baͤume, Pflanzen und
Blumen unberuͤhrt, die Raſenplaͤtze unbetretten, die demnaͤchſt aufgeſtellt werdenden
Baͤnke und Stuͤhle an ihren Orten zu laſſen, und vor allem die Hunde von der Anlage
entfernt zu halten, indem dieſe den nun wieder anfangenden neuen Pflanzungen vorzuͤg=
lich
ſchaden.
Man fordert dabei zugleich jeden Hausvater auf, Kinder nicht ohne Auflicht dahin
gehen zu laſſen, und ihren Waͤrterinnen einzuſchaͤrfen, daß ſie ſich mit ihnen nicht nur
auf die geraͤumigen Wege einſchraͤnken, ſondern auch mit dem Anſtand benehmen, den ſie
dem Ort und dem allgemeinen Vergnuͤgen ſchuldig ſind.
Von dem beſſern Theil des Publikums, den dieſe Ruͤgen nicht treffen koͤnnen, ver=
ſpricht
man ſich endlich, daß er durch Winke, den bekannten Aufſehern gegeben, mit da=
zu
beizutragen ſuchen werde, Frevel zu verhuͤten, die der Unverſtand begeht, und Leute,
die fuͤr nichts Achtung haben, zur wohlverdienten Strafe zu bringen. Daß uͤbrigens
dieſe Winke von den Aufſehern mit Diskretion aufgenommen und benutzt werden, dafuͤr
iſt bei denſelben hinreichend geſorgt. Darmſtadt am 13ten Maͤrz 18o7.
Großherzoglich Heſſiſches Oberhofmarſchallamt daſelbſt.
7) Wegen juͤdiſchem Oſterfeſt nimmt der auf den 28ten April einfallende Bensheimer
Jahrmarkt allſchon den Tag vorher als den 27ten ſeinen Anfang, welches zur Nach=
richt
der den Kraͤmermarkt beſuchenden Handelsleute hierdurch bekannt gemacht vird.
Bensheim den 14ten Maͤrz 18o7.
Grosherzogl. Heſſ. Amt allda.
8) Eine im Klavierſpielen und Singen geſchickte und geubte Perſon wuͤnſcht jungen
Leuten, vorzuͤglich jungen Frauenzimmern, durch Unterrichtgeben in beidem uuͤzlich
werden zu koͤnnen. Sie bietet deswegen oͤffentlich hierdurch fuͤr Klavier und Geſang,
unter den billigſten Bedingungen, ihre Dienſte an, und iſt erboͤtig, in und auſſerhalb
ihres Hauſes, nach laufenden Monaten oder gegen Billets, dieſen Unterricht zu ertheilen.
Bey Ausgeber dieſes das Naͤhere zu erfragen.
9) Ein geſchickter Gaͤrtner, der in jedem Fach der Gaͤrtnerey erfahren iſt und gruͤnd=
liche
Kenntniſſe beſitzt, auch mit guten Atteſtaten verſehen iſt, wünſcht bei einer Herr=
ſchaft
angeſtellt zu werden. Naͤheres iſt bei Ausgeber dieſes Blattes zu erfahren.
10) Es wird ein lediger Menſch als Bedienender dahier geſucht, der, auſſerdem daß er
etwas ſchreiben und rechnen kann, auch mit guten Atteſtaten verſehen ſeyn muß. Bei
Ausgeber dieſes das Naͤhere.

amz Ektuoyerm

ösos
öo
-

[ ][  ]

11) 1000 bis 1500 Stuͤck noch brauchbare Schindeln werden zu kaufen geſucht.
12) Der Burger und Sattlermeiſter Johann Kalck macht ſeinen in= und auswärtigen Freunden
bekannt, daß er ſein Logis ver ändert babe und gegenwärtig bei ſeiner Schwiegermutter, in des Spen=
lermeiſter
Ludwig Schmidt ſel. Wittib, am kleinen Röhrbrunnen wohnt, wobei er ſich beſtens
empfiehlt.
13)
Es iſt jemand Willens, bis gegen die Mitte des künftigen Monats April, eine Reiſe nach
Strasburg zu machen, und wünſcht zu dem Ende Reiſegeſellſchaft zu erhalten. Bei Ausgeber
dieſes iſt das Nähere zu erfahren.

Angekommene Fremde vom 21ten bis den 28ten Maͤrz 1807.

In der Traube. Frau Wagemann, Gene=
ral
=Superintendentin, von Göttingen, und Hr.
Wagemann, Amtsrath, von Diepholz; Frau
Birckenmeyer, Modehändlerin, von Freiburg;
Hr. Fiesgen, und Hr. Marula, Particulier, von
Oppenheim; Die zwei Herrn Oberndörfer, von
Jugenheim; Hr. Rive. Hr. Ravens, und Hr. Ley,
Studenten; Hr. Baſſermann und Sohn; Hr.
Lombardin und Sohn; Hr. Köhler und Hr. Hiſſel,
Kaufleute, ſämtl. von Heidelberg; Hr. Ahn,
Forſtaufſeher, von Eichelſachſen, und Hr. Fieund,
Univerſitätstanzmeiſter, von Caſſel.
Im Darmſtädter Hof. Hr. Brandt,
Schauſpieler, von Mannheim; Hr. Keller, Kauf=
mann
, von Stuttgart; Hr. Schneider, und
Hr. Ortlepp, Muſici, von Sachſen=Gotha.
Im Heſſiſchen Haus. Hr. Grub, Hof=
rath
, von Regensburg Hr. Signorino, Kauf=
mann
, von Amſterdam, und Hr. Ries, nebſt
Familie, von Genf.
Im Erbprinzen. Hr. Krebs, und Hr. Il=
lenberger
, mit Familie, Schauſpieler von Worms.
Im wilden Mann. Hr. Alexander, Kauf=

mann, von Strasburg, und Hr. Bär, Kauf=
mann
, von Frankfurt.
Im Anker. Hr. Hörer, von Gemünd, und
die zwei Herrn Wagner, von Tübingen, Han=
delsleute
.
Auſſer den Gaſthauſern logirt:
Se. Hoheit der Prinz Georg zu Heſſen, logirt
an Hof.
Hr. La Bery, Kapitaine in kaiſerl. franzöſi=
ſchen
Dienſten, log. bei Herrn Major von Weyhers.
Ab= und durchgereiste Fremde.
Hr. von Nordenſtädt, Lieutenant, in kaiſerl.
öſtreichiſchen Dienſten, den 21ten März. Hr.
Hübner, Lieutenant, in kaiſerl. franzöſiſchen
Dienſten, eod. Hr. von Dewal, von Ruͤſſels=
heim
, eod. Sr. Excellenz der kaiſerl. franzöſiſche
Reichsmarſchall Augereau, den 24ten. Hr. von
Wildermuth, Obriſtlieutenant, in hieſigen Dien=
ſten
, den 25ten. Hr. Marula, Civilbeamter,
von Oppenheim, den 27ten.

Getaufte, Kopulirte und Beerdigte in voriger Woche.

Getaufte:
Den 22ſten März, dem Freiherrlich von Ried=
eſelſchen
Verwalter, Herrn Johann Georg Pletzer,
en Sohn: Johann Heinrich.
Eodem, dem Burger und Schuhmachermeiſter,
Franz Bengel, eine Tochter: Margarethe Eliſa=
beth
Felicitas.
Den 24ſten, dem Burger und Schuhmacher,
Jakob Klotz, ein Sohn: Johannes.
Den 25ten, dem Burger und Schuhmachermei=
ſter
, Andreas Müller, eine Tochter: Eva Mar=
garethe
.
Den 27ſten, dem Burger und Schreinermeiſter,
Johannes Witzler, ein Sohn: Johann Konrad.
Eodem, einunehelicher Sohn: Georg Wilhelm.
Kopulirte.
Den 26ten März, der bei dem hieſigen Herr=
ſchaftlichen
Marſtall angeſtellte Beiläufer in dem
Kutſchenſtall, Johann Philipp Büdinger, des
zu Grosrohrheim verſtorbenen Gemeindsmanns.
und Wagnermeiſters, Philipp Büdinger, hinter=
laſſener
zweiter ehelicher Sohn; und Wilhelmine
Raroline, des zu Grebenau verſtorbenen Amts=
chirurgus
, Herrn Philipp Daniel Schmidt, hin=
terlaſſene
jüngſte eheliche Tochter.

denen Wagenmeiſters, Trebus, hinterbliebene
Wittwe, 78 Jahre alt.
Eodem, dem Burger und Buchbindermeiſter
Johann Caſpar Diehl, ein Sohn, 2 Monate und
21 Tage alt.
Den 23ſten, Jungfer Anne Margarethe, des
verſtorbenen Fürſtl. Mundkochs Herrn G. M.
Lich, hinterlaſſene älteſte eheliche Tochter, 42 Jahre
und 4 Monate alt.
Den 25ſten, dem Burger und Schleifer, Jo=
hann
Martin Brunner, ein Sohn, 4 Monate alt.
Den 27ſten, dem Bedienten bei Sr. Excellenz
dem Grosberzogl. Regierungspräſidenten, Frei=
herrn
von Rathſamhauſen, Ernſt Chriſtian Feucht=
man
, ein Sohn, 2 Jahre, 6 Monate und
17 Tage alt.
Den 28ſten, der Burger und Zimmermann,
Daniel Ruͤhl, 37 Jahre, 3 Monate und 11Tage alt
Beerdigt bei der katholiſchen Gemeinde:
Am 25ten März, der Grosherzogl. Commer=
zienrath
, Herr Franz Anton Cavalli, 64 Jahre,
6. Monate alt.
Beerdigt bei der juͤdiſchen Gemeinde:

Beerdigte:
Den 20ſten März: Michle, des verſtorbenen
Den 22ſten März, des in Dienſten der Frau. Schutzjuden, Loͤw Jeremias Fuld, hinterlaſſene
Landgräfin Georg Hochfuͤrſtl. Durchlaucht geſtan, Wittwe, 82 Jahre alt.