Darmstädter Tagblatt 1807


16. März 1807

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1807.

den 16.

Mit Großherzogl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
vzeigk=
zu
finden in der Großherzoglichen

Maͤrz

No. 11.

Ein Pfund Ochſenfleiſch
Rindfleiſch
Kalbfleiſch
Hammelfleiſch
Schaaffleiſch
Schweinenfleiſch
1 Pf. geraͤuch. Schink. u. Doͤrrfl.
1
Speck
Nierenfett.
Hammelsfett.
1
1 Pf. ausgelaſſenes Schweinen=
ſchmalz

unausgelaſſenes
10 bis
Ein Kalbsgekroͤſe
6 bis
Eine Kalbslunge
10 bis
Eine Kalbsleber
Ein Hammelsgelung
1 Pfund Ochſenleber
Suͤlzen,
1
Bratwuͤrſte
Ein Pf. gute pure Schweinen= Le=
ber
=oder Blutwurſt mitGrieben
Ein Pfund gemiſchte Wurſt, worm

I. Polizey=Taxe.
11 krpf

gnaͤdigſten Privilegio.
Frag= und
GvaLt.
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.

12

Lunge, Leber oder Blut von anderm
Schlachtvieh iſt
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge 1 fl.
Ein Kalbskopf
12 bi6 16 kr.
ſEin Hammelskopf
Ein Kalbsfuß
11 Maas Maͤrz=Bier im Hauſe
auſſer dem Hauſe
1 Maas Jung=Bier im Hauſe
auſſer dem Hauſe
Brod=Taxe und Gewicht.
PflL.
Für 2 kr. Brod ſoll wiegen
26
Fuͤr 4 kr.
12=
Fuͤr 6 kr.
L11,
Fuͤr 12 kr.
5=
Fuͤr 1 kr. Kuͤmmel= oder
gemiſchtes Brod
Fuͤr 2 kr.
10

Fuͤr 1 kr. Waſſerweck -
(
Fuͤr 1 kr. Milchweck
6
Fuͤr 1 kr. Milchbrod
5
ſEin fünfpf. Laib Brodſoll gelten 11 kr.
lizey=Dep

Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſte
Ein Walter Waizen,
Ein Malter Spelz.
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl
un

1L.
Markt,

TttdtGee
4
reiſe.

Am=
Aut
Amt
Amt
Cent
Emt
Amt
Amt

Fruchtpreiſe
von nachſtehenden Aemtern:
Rüſſelsheim
Dornbers
Lichtenberg
Pfungſtadt
Arheilgen
Zwingenberg
Amt Geeheim
Heppenheim
Bensheim
Amr Fürth
Amt Gernsheim

5fl. 28kr.1 Maas Bierhefe
56
20 1
6
Kuh= oder Geiſemilch
15
1 Pfund friſche Butter
17
41.
der beſten Handkaͤſe
59 Von den uͤbrigen Handkaͤſen das Stuͤck
2
20 Eyer 5 Stuͤck fuͤr
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln
5
Ateda een
IE rAirr. er. rnaAr Anue
r.
M. Korn. M. Gerſtel M. Waiz. M. Spelz. M. Hafer
kr. Jfl.1kr.
fl.
fl. Vkr.
fl. kr.
ſli. kr.

30

30


7 3
7
40
4

3
45

30

20

30

10

45

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Edictalcitationen.
1) Alle biejenige, welche an den dahier verſtorbenen Burger und Schuhmachermeiſter
Chriſtoph Habermehl aus irgend einem Grund rechtliche Forderungen haben, werden
hiermit zu deren Richtigſtellung auf Dienſtag den 24ten dieſes, Nachmittag 2 Uhr,
vor Oberamt mit dem Anfuͤgen geladen, daß ſie im Ausbleibungsfall nicht mehr gehoͤrt,
ſondern von der Maſſe werden ausgeſchloſſen werden.
Darmſtadt den 6ten Maͤrz 18o7.
Grosherzogl. Heſſ. Oberamt daſelbſt.
2) Da der Saͤklermeiſter Adam Kirchhoͤfer dahier; eine ſein Vermoͤgen uͤberſteigende
Schuldenlaſt contrahirt hat und zur Liquidation Termin auf Dienſtag den 24ten dieſes,
Nachmittag drey Uhr, anberaumt worden iſt; ſo werden alle und jede Glaͤubiger deſ=
ſelben
hiermit aufgefordert, in beraumtem Termin zu erſcheinen und ihre Forderungen
richtig zu ſiellen oder ſich der Praͤcluſion zu gewaͤrtigen.
Darmſtadt den 6ten Maͤrz 18o7.
Grosherzogl. Heſſiſches Oberamt daſ.
Verſteigerungen.
1) Naͤchſtkommenden Mittwoch den 18ten dieſes Monats, Morgens um 10 Uhr, ſollen
vor dem Landdragonerſtall am Jaͤgerthor 4 ausrangirte, zum Fuhrweſen uͤbrigens noch
taugliche Landdragonerpferde oͤffentlich an den Meiſtbietenden gegen baare Bezahlung ver=
ſteigt
werden. Darmſtadt den 13ten März 18o7.
Großherzogl. Heſſiſches Kriegskommiſſariat daſelbſt.
2) Da die von dem verſtorbenen Barbierer Modeſchuh von dem Chirurg Reichenbach
dahier erkauft gehabte Barbierſtube Montag den 23ten dieſes, Vormittag eilf Uhr, auf
dem hieſigen Rathhaus unter denen, in Termino bekannt zu machenden Bedingungen
verſteigt werden ſoll, ſo macht man dieſes hiermit bekannt.
Darmſtadt den 6ten Mäͤrz 18o7.
Grosherzogl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
3) Die zur Verlaſſenſchaft des Thurnmanns Mangold dahier gehoͤrige 41½ Ruthen Garten
im Oberfeld Nro. 1. et 2. in der 16ten Laag im Soder und Rumpelkaſten, bef. Schnei=
der
Muͤller, ſollen Montag den 23ten dieſes, Nachmittag vier Uhr, auf dem hieſigen
Rathhaus unter denen in dem Termin bekannt zu machenden Bedingungen verſteigt
werden. Darmſtadt den 6ten Maͤrz 1807.
Grosherzogl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
4) Dienſtags den 24ten dieſes, Morgens 9 Uhr, werden auf dem Riedhaͤuſer Hof bei
Leeheim, 22 Malter Waizen, 95 Malter Korn, 470 Malter Gerſt und 37 Malter
Hirſen oͤffentlich verſteigt. Stockſtadt den 13ten März 1807.
Schleunig.
Grosherzogl. Heſſiſche Rentei.
5) Ich bin entſchloſſen, meine in Wolfskehlen, Amts Dornberg, gelegene Hofraithe, be=
ſtehend
in einem 2ſtoͤckigen Wohnhaus, mit einem gewoͤlbten Keller, einer Scheuer,
Stallung und Waſchhaus, mit einem Balkenkeller, ſodann den die Hofraithe um=
gebenden
, ſehr großen rundum mit einer Mauer befriedigten, mit Kammerlatten ver=
ſehenen
Garten
den 1ſten April dieſes Jahrs, Nachmittags um 2 Uhr,
in dem Hauſe ſelbſt zu verſteigern, und, wenn ein annehmliches Gebot geſchieht, dem
Letztbietenden zuzuſchlagen. Ich mache dieſes mit dem Bemerken bekannt, daß die Hof=
raithe
, ihrer innern Eirrichtung nach, zu jedem Gewerbe ſehr ſchicklich benutzt werden
kann, daß 2 Drittel des Kaufſchillings auf der Hofraithe, gegen Zinſen zu 5 Prozent,
ſtehen bleiben koͤnnen, und daß ich auch fuͤr das bei der Uebergabe zu bezahlende 1 Drit=
tet
, eine ſichere Hypothek anzunehmen nicht abgeneigt bin.

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Die weitern Bedingungen werden bei der Verſteigerung noch bekannt gemacht ſer=
den
, und Kaufluſtige koͤnnen die Hofraithe jeden Tag bei mir in Augenſchein nehmen.
Wolfskehlen den 1ſten Maͤrz 18o7.
Oberſchultheis Vulpiusſche Wittwe.
7) Montag den 23ten dieſes und folgende Tage, Nachmittags 2 Uhr ſollen in Nro.
711 der neuen Stadtanlage allerhand Hausrath, Silber, eine Wand= und Taſchen=
Uhr, Weißzeug, Kleidungsſtuͤcke, einige viereckige eiſerne Oeſen, 9 ganze Fenſter=
laͤden
nebſt Stubenthuͤren mit Schloͤſſern, oͤffentlich an den Meiſtbietenden gegen gleich=
baare
Bezahlung verſteigt werden.
6) Da der Eigenthümer der ganz neuerbauten Leibgesmühle bei Arheilgen, welche in einem Hau=
ſe
, Scheuer und Stall beſtebet, und mit einem Mahlgang verſehen, geſonnen iſt, dieſelbe nebſt
den dazu gehörigen, etwa7 Viertel betragenden Gütern, öffentlich verſteigern zu laſſen, und dieſe
Verſteigerung Montags den 23ten dieſes, Nachmittags 2 Uhr in dem Löwen dahier vorgenom=
men
werden ſoll; ſo wird ſolches zu jedermanns Nachricht hierdurch bekannt gemacht.
Arheilgen den 14ten März 1807.
H. Mallinckrodt.
Feilgebotene Sachen.
1) Bei Joh. Iſſel an der Stadtkirche ſind in und auſſer dem Hauſe folgende aͤchte=
Weine zu verkaufen:
Champagner die Bouteille
=
2 fl. 40 kr.
- die halbe
=
1 fl. 24 kr.
Muskat die Bouteille
=
1 fl. 12 kr.
Mallaga die Bouteille
=
=
1 fl. 12 kr.
die halbe-
=
=
36 kr.
Rother Burgunder die Bouteille
56 kr.
die halbe
28 kr.
Laubenheimer=Rheinwein die Bouteille
56 kr.
28 kr.
die halbe
Arac die Bonteille
=
1fl. 48 kr.
=
- die halbe-
=
=
54 kr.
und noch mehrere andere Sorten Rheinweine. Die Bouteille nehme ich zu 8kr. und
die halbe zu 4 kr. wieder an.
2) 95 Ruthen Garten im Oberfeld Nro. 5. in der 28ten Laag, bef. Hoflaquai Struv
und Wittwe Schuppin, mit vielen Obſtbaͤumen, Kammerlatten, gemeinſchaftlichem
Brunnen, Haͤuschen und Obſtdoͤrre verſehen; ſodann 39 Ruthen Acker im Oberfeld
Nro. 21. in der 38ten Gewann, bin ich Willens aus freier Hand zu verkaufen.
Georg Caspar Melchiorjun., Corporal bei der Garde du Corps.
3) Bei Georg Liebig in der Ochſengaſſe ſind ganz friſche Gemuͤße= und Gartenſaamen,
ſo wie auch Dickwurz= und deutſcher Kleeſaamen von guter Art zu bekommen, und
bittet um geneigten Zuſpruch.
4) 2 und 3jährige Spargelpflanzen ſind bei Gärtner Gebauer vorm Beſſunger Thor, desgleichen
auch Raineclaudeſtämme in billigem Preiße ebendaſelbſt zu verkaufen.
5) In einen der vorzüglichſten Wirthſchaftsgärten dahier wird ein Koch oder eine Köchin geſucht,
welchem oder welcher man die Wirthſchaft in Anſehung der Speiſen unentgeldlich auf eigne Rech=
nung
zu übertragen gedenkt. In der Marktſtraße Nro. 553. iſt bei dem Eigenthümer das Nähere
zu erfahren.
6) Ganz gute Rämlinge von Eichenholz, ſo wie auch ſechszehn Fuß lange Latten ſind vor dem
Jägerthor auf dem Zimmerplatze der Wittib Ningler zu verkaufen.
Zu vermiethen:
1) Bei Schuhmachermeiſter Ludwig Wambold in der langen Gaſſe ein Logis im zweiten
Stock, beſtehend in Stube, Kammer, verſchloſſener Kuͤche, neben der Kuͤche eine ver=
ſchloſſene
Kammer und Holzplatz, welches ſogleich bezogen werden kann.
2) Bei einer ſtillen Haushaltung iſt eine Stube mit Bett und Moͤbel und mit der Aus=

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ſicht auf die Straße an zwei Paͤdagogſchuͤler zu vermiethen, wobei auf Verlangen Koſt
und Aufwartung gegeben werden kann. Ausgeber dieſes giebt naͤhere Nachricht.
5) Auf dem Markt ein Logis fuͤr eine ſtille Haushaltung oder fuͤr eine oder zwei ledige
Perſonen, wobei zugleich fuͤr Koſt und Aufwartung geſorgt und bis Oſtern ſolches
bezogen werden kann. Bei Ausgeber dieſes iſt das Naͤhere zu erfragen.
4) Nro. 486. in der groſen Ochſengaſſe ein ſchoͤnes Logis, welches gleich bezogen wer=
den
kann.
5) Nro. 187. in der langen Gaſſe nahe am Ludwigsbrunnen ein Logis, welches in Stu=
be
, Kammer, Kuͤche und Keller beſtehet, und ſogleich bezogen werden kann.
6) Nahe am Loͤwenbrunnen in Nro. 490. ein Logis, welches in Stube, Kuͤche und
Keller beſtehet, und in 4 Wochen bezogen werden kann.
7) In Nro. 127. gegen der Infanteriekaſerne uͤber im Vorderhauſe ein Logis, beſtehend
in Stube, Kammer, Kuͤche und Boden, und kann zu Ende Maͤrz bezogen werden;
ferner im Hinterhauſe Stube, Kammer, Kuͤche und Holzplatz, welches ſogleich bezo=
gen
werden kann.
8) Bei dem Zehnter Ruͤhl am Stockhauſe ein Logis, beſtehend in Stube, Kuche, Bo=
denkammer
, Keller, Schweinſtall, Dungkaute und einem Boden zu Fourage, welches
den 26ten Mai bezogen werden kann.
9) In Nro. 2. am Schloßgraben ein Logis, beſtehend in 2 Stuben, Kuͤche, Holzplatz,
Keller und Mitgebrauch des Waſchhauſes, welches ſogleich bezogen werden kann.
10) Nro. 703. in der neuen Stadtanlage ein Logis, beſtehend in 2 Stuben, 2 Ne=
benſtuben
, 2 Kuͤchen, Keller, Boden und Holzplatz, welches ſogleich bezogen werden
kann. Das Logis kann auf Verlangen auch getheilt werden.
11) In der neuen Stadtanlage Nro. 689. im untern Stock 2 Stuben und 2 Kabinette,
im 3ten Stock 2 Stuben, mit oder ohne Moͤbel. Zu einem oder dem andern Logis
kann auch eine Bedientenſtube gegeben werden.
12) In der Marktſtraße Nro. 554. 3 Stiegen hoch ein Logis, beſtehend in 3 heizbaren
Zimmern, mit der Ausſicht auf die Straße, Kuͤche, Kuͤchenkammer, Bodenkammer,
Holzplatz und verſchloſſenem Keller, welches ſogleich bezogen werden kann.
13) In Nro. 666. der neuen Stadtanlage Stube, Kammer und Holzplatz fuͤr eine le=
dige
Perſon.
14) In der alten Vorſtadt Nro. 78. 2 Stuben, Kammer, Kuͤche, Holzplatz und Keller.
15) Nahe am Loͤwenbrunnen in Nro. 494. im Hinterbau ein Logis.
16) Nro 29. in der Schloßgaſſe ein Logis im Hinterhauſe, ſogleich zu beziehen; ſodann im Vorder=
hauſe
ein Logis, welches im April bezogen werden kann.
17) Da ich die Wohnung, welche der Scubmachermeiſter Geider bewohnt, ganz oder zertheilt an=
derweit
verleihen will; ſo konnen die Liebhaber ſolche läglich in Augenſchein nehmen.
Maria Hochſtatter.
Vermiſchte Nachrichten.
1) Da die von denen zum neuen Armenhaus gehoͤrigen Stuͤck Feld im vorigen Jahr ein=
geerndeten
Kartoffeln, in circa funfzig Malter, theils gelbe und theils rothe von ſehr
guten Sorten, im Ganzen oder zertrennt annoch verkauft werden ſollen; ſo macht man
dieſes mit dem Bemerken hiermit bekannt, daß die Kaufluſtige bei Endesunterſchriebe=
nen
das Weitere hierüber vernehmen koͤnnen. Darmſtadt den 19ten Febr. 1807.
Von Polizei= und Armendeputations wegen.
Klunk.
J. M. Hofmann.
2) Daß die auf den 19ten dieſes Monats im vorigen Wochenblatt angekündigte Gartenverſteige,
rung nicht ſtatt findet, wird hiermit bekannt gemacht. Darmſtadt den 11ten März 1807.
Kärcher, Grosherzogl. Heſſ. Kammer= Regiſtraior.
(Hierzu eine Beilage.)

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3) In dem Großherzoglichen Bosguet nehmen bei der kaum wieder eingetrettenen gelinde=
ren
Jahrszeit die Zerſtoͤrungen aufs neue uͤberhand. Baͤume und Geſtraͤuche werden
muthwillig zerſchnitten und zerriſſen, und die Wege verunreiniget.
Man kann es daher nicht vermeiden, das Publikum, deſſen Vergnuͤgen dieſe An=
lage
im Grunde allein gewidmet iſt, wiederholt auſzufordern, Baͤume, Pflanzen und
Blumen unberuͤhrt, die Raſenplaͤtze unbetretten, die demnaͤchſt aufgeſtellt werdenden
Baͤnke und Stuͤhle an ihren Orten zu laſſen, und vor allem die Hunde von der Anlage
entfernt zu halten, indem dieſe den nun wieder anfangenden neuen Pflanzungen vorzuͤg=
lich
ſchaden.
Man fordert dabei zugleich jeden Hausvater auf, Kinder nicht ohne Auflicht dahin
gehen zu laſſen, und ihren Waͤrterinnen einzuſchaͤrſen, daß ſie ſich mit ihnen nicht nur
auf die geraͤumigen Wege einſchraͤnken, ſondern auch mit dem Anſtand benehmen, den ſie
dem Ort und dem allgemeinen Vergnuͤgen ſchuldig ſind.
Von dem beſſern Theil des Publikums, den dieſe Ruͤgen nicht treffen koͤnnen, ver=
ſpricht
man ſich endlich, daß er durch Winke, den bekannten Aufſehern gegeben, mit da=
zu
beizutragen ſuchen werde, Frevel zu verhuͤten, die der Unverſtand begeht, und Leute,
die fuͤr nichts Achtung haben, zur wohlverdienten Strafe zu bringen. Daß uͤbrigens
dieſe Winke von den Aufſehern mit Diskretion aufgenommen und benutzt werden, dafuͤr
iſt bei denſelben hinreichend geſorgt. Darmſtadt am 13ten Maͤrz 18o7.
Großherzoglich Heſſiſches Oberhofmarſchallamt daſelbſt.
4) Da der Gaſtwirth zum Erbprinzen, Wilhelm Frey dahier, bei der unterzeichneten
Behoͤrde vorgeſiellt hat, wie er, theils um die Koſten ſeines neuen Hausbaues genau
wiſſen zu koͤnnen, theils auch in anderer Hinſicht wuͤnſcht, daß alle diejenige, welche
von ſeinem Hausbau oder von einem ſonſtigen Geſchaͤfte her, allenfalls noch etwas an
ihn zu fordern haben moͤgten, ſich bei ihm meldeten und ihre Zahlung in Empfang
naͤhmen, und dann dieſem gerechten Anſinnen zu deferiren kein Anſtand genommen wer=
den
konnte; So werden alle diejenige, welche an gedachten Gaſtwirth Frey an Arbeits=
lohn
von ſeinem Hausbau oder aus einem ſonſtigen Geſchaͤft her noch etwas an denſel=
ben
zu fordern zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, um ſo gewiſſer binnen 4
Wochen a dato ihre Zahlung bei demſelben in Empfang zu nehmen, oder im Fall ei=
nes
von ihm gemacht werdenden Anſtands, ſolche in gleicher Friſt bei unterzeichneter
Behoͤrde anzuzeigen, als ſie nach deren Ablauf die etwaige Nachtheile ſich ſelbſt zuzu=
ſchreiben
haben. Darmſtadt den 19ten Febr. 1807.
Grosherzogl. Heſſiſches Oberamt daſ.
Sues.
5) Da man mit der Verfertigung eines Verſteigerungs=Katalogs der vom Grosherzog=
lich
Heſſiſchen Hofgerichtsadvokaten Volhard hinterlaſſenen Bibliothek beſchaͤftigt iſt;
ſo bittet man alle diejenige, welche aus derſelben Buͤcher geliehen, oder eigene daraus
zuruͤck zu fordern haben, dieſes baldigſt bei der Wittwe des Verſtorbenen anzuzeigen.
6) Eine perfecte Köchin von geſetztem Alter, guter Erziehung, mit den beſten Zeugniſſen verſehen,
und von unbeſcholtenem Rufe wuͤnſcht in hieſiger Reſidenz oder auch überhaupt in hieſiger Ge=
gend
, in irgend einem guten Hauſe, nur nicht in einem Gaſthofe, zu conditioniren. Das =
here
iſt zu erfragen bei Herrn Handelsmann Klüppel in der Viehhofsgaſſe.

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7) Unterzeichneter benachrichtiget ein geehrtes Publikum, daß er ſeine bisherige Wohnung verlaſ=
ſen
und nunmehr bei dem Beckermeiſter Hochſtätter in der Holzſtraße wohnhaft iſt; wie auch,
daß ſeine jetzige Frau, welche lange Jahre bei dem verſtorbenen Huthſtaffirer Hehn diente, deſ=
ſen
gefuhrte achte Kaiſerl. privilegirte Blutreinigungspillen fortführt und um geneigten Zu=
ſpruch
bittet.
Chriſtian Thomas, Burger und Schuhmachermeiſter.
8) Ein, Mädchen, welches fein nähen, ſtricken, ſpinnen und mit allerlei häuslichen Arbeiten um=
zugehen
weiß, ſucht einen Dienſt. Das Nähere ſagt Ausgeber dieſes.
9) Zu den öffentlichen Prüfungen in den hieſigen Bürgerſchulen, welche nächſtkünftigen Mitt=
woch
den 18ten dieſes, Vormittags um 9 Uhr, und Freitags den 20ten darauf, Vormittags um
9 und Nachmittags um 1 Uhr in dem erſten Stadtſchulhauſe angeſtellt werden, laden die Lehrer
an dieſen Schulen alle Freunde der Erziehung und Bildung der Jugend und vorzüglich auch die
Eltern der ihnen zum Unterricht anvertrauten Kinder, hierdurch ein.
10) Wegen der gewöhnlich ſtärkern Communion und dem Militär wird an dem verordneten Bußtag=
Sonntag Palmarum, in der Stadtkirche der Früh=Gottesdienſt Morgens um 1528 Uhr angehen.

Angekommene Fremde vom 7ten bis den 14ten Maͤrz 1807.

In der Traube. Hr. Biermann, Kaufmann,
von Caſſel.
Im Darmſtädter Hof. Hr. Kornmeſſer,
Kammeraſſeſſor, und Hr. Betz, Oberförſter,
von König.
Im Heſſiſchen Haus. Hr. Grub, Hof=
rath
, von Regensburg; Hr. Scholl, Kaufmann,
von Frankfurt; Hr. Kiſſel, Oberburgermeiſter,
von Gernsheim, und Hr. Breidenbach, Hofagent,
von Oſſenbach.
Im Erbprinzen. Hr. Krebs und Hr. Il=
lenberger
, nebſt Familie, Schauſpieler, von
Mannheim.
Im fröhlichen Mann. Hr. Augter, Han=
delsmann
, von Abtsgemuͤnd.
Getaufte und Beerd,
Getaufte:
Den 8ten März, dem Hof= und Kunſtbuchbin=
der
und Burger, Herrn Johann Georg Wüſt,
eine Tochter: Johanne Chriſtiane.
Eodem, dem Burger und Weißbindergeſell,
Georg Adam Habermann, eine Tochter: Anne
Chriſtine.
Den 10ten, ein unehelicher Sohn: Johann Jakob.
Den 11ten; dem Burger und Müllermeiſter,
in Dienſten Sr. Landgräfl. Durchlaucht des Prin=
zen
Georg, Gottlieb Ludwig Seibel, ein Sohn:
Georg Wilhelm.
Beerdigte:
Den 8ten März, ein unehelicher Sohn, Jo=
hann
Michael, 6 Monate und 4. Tage alt.

In der Krone. Hr. Müller, Hr. Zerr,
Studenten, von Heidelberg, und Hr. Albrecht,
Handelsmann, von Schmalkalden.
Im Anker. Hr. Meder, von Neuwied,
und Hr. Willems, von Gernsheim, Handelsleute.
Im Hirſch. Hr. Kolbe, Mahler, von Feuer=
bach
.
Bei Herrn Betz: Frau Schoffin, Handels=
frau
, von Fürth.
Ab= und durchgereiste Fremde.
Hr. Haußer, Rath, in königl. baieriſchen
Dienſten, den 8ten März. Hr. Borre, Lieute=
nant
, in königl. baieriſchen Dienſten, den 9ten.

9te in voriger Woche.
Den 10ten, aus der Armenkaſſe: Chriſtine,
des hier verſtorbenen Beiſaß, Schwanholz, hin=
terlaſſene
Wittwe, 53 Jahre alt.
Den 13ten, dem Grosherzogl. Conzertmeiſter,
Herrn Georg Mangold, ein Sohn, Georg, 4 Jahre,
weniger 12 Tage alt.
Eodem, dem Burger und Uhrmacher, Herrn
Adam Neuenhagen, ein todtgebohrner Sohn.
Den 14ten, dem gewoſenen Burger und Acker=
mann
, Johann Adam Wiegler, ſein einziger
Sohn, 3 Jahre, 4 Monate und 8 Tage alt.
Gebohren bei der juͤdiſchen Gemeinde:
Den 8ten März, dem Schutzjuden, Daniel Ja=
ſeph
, ein Sohn, Joſeph.

Ee0o0.

eirigr.

vink Druinge.