Darmstädter Tagblatt 1806


24. Februar 1806

[  ][ ]

Mit Landgraͤflich Heſſiſchem
gnaͤdigſten Privilegio.
Darmſtaͤdtiſches
Frag= und
Anzeige=
Blatt,
zu finden in der Landgräflichen
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.

I. Polizey=Taxe.

Landgräflich=Heſſiſche Polizey=Deputation dahier.

II. Marktpreiſe.

Ein Pfund Ochſenfleiſch 11 kr pf 1 Rindfleiſch 9 1 Kalbfleiſch 6 1 Hammelfleiſch 9 2 1 Schaaffleiſch 8 2 1 Schweinenfleiſch 11 1 Pf. geraͤuch. Schink. u. Doͤrrfl. 17 1 Speck 20 1 Nierenſett 20 1 Hammelsfett 20 1 Pf. ausgelaſſenes Schweinen=
ſchmalz
22 1 unausgelaſſenes 20 ein Kalbsgekroͤſe 10 bis 12 Eine Kalbslunge 6 bis 8 Eine Kalbsleber 10 bis 12 Ein Hammelsgeluͤng 10 1 Pfund Ochſenleber 4 1 Suͤlzen 4 1 Bratwuͤrſte 17 Ein Pf. gute pure Schweinen= Le=
ber
=oder Blutwurſt mit Grieben
Ein Pfundgemiſchte Wurſt, worin 12 Lunge, Leber oder Blut von anderm kt Schlachtvieh iſt 8 Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge 1 fl. Ein Kalbskopf 12 bis 16 kr. Ein Hammelskopf 10 Ein Kalbsfuß 1½ 1 Maas Maͤrz=Bier im Hauſe auſſer dem Hauſe 1 Maas Jung=Bier im Hauſe 6 auſſer dem Hauſe 6 Brod=Taxe und Gewicht. Pf. fl. O. Fuͤr 2 kr. Brod ſoll wiegen 19 2 Fuͤr 4 kr. 1 7 1 Fuͤr 4 kr. 1 27 Fuͤr 12 kr. 3 22 Fuͤr u kr. Kuͤmmel= oder
gemiſchtes Brod 6 2 Fuͤr 2 kr. 13 Fuͤr 1 kr. Waſſerweck 5 2 Fuͤr 1 kr. Milchweck 5 Fuͤr 1 kr. Milchbrod 4 2 Ein fuͤnfpf. Laib Brod ſoll gelten 15 kr. Ein Malter Korn 8 fl. 25 fr. Ein Malter Gerſte 6 37 Ein Malter Waizen 9 30 Ein Malter Spelz 4 31 Em Malter Hafer 5 32 Ein Malter Rockenmehl 9 28 Ein Malter Weißmehl 12 45 1 Maas Bierhefe
36 1 Kuh= oder Geiſemilch
6 1 Pfund friſche Butter
20 1 der beſten Handkaͤſe Von den uͤbrigen Handkaͤſen das Stuͤck
2 Eyer 5 Stuͤck fuͤr
4 Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln
6 Fruchtpreiſe
von nachſtehenden Aemtern: M. Korn. M. Gerſte M. Waiz. M. Spelz. M. Hafer Amt Rüſſelsheim 8 20 6 20 9 30 5 30 Amt Dornberg 7 4 20 5 30 Amt Lichtenberg 8 45 6 45 4 30 5 45 Amt Pfungſtadt 8 40 7 4 45 6 Cent Arheilgen Amt Zwingenberg 8 15 6 35 4 30 5 30 Amt Seeheim 8 6 15 4 15 6 Amt Heppenheim Amt Bensheim Amt Fürth 9 4 50 5 Amt Gernsheim 8 6 30 4 30 5 fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. [ ][  ][ ]

Edictalcitation.

1) Da die Schulden des verſtorbenen Burgers und Schreinermeiſters Carl Heßler deſ=
ſen
nachgelaſſenes Vermoͤgen bei weitem uͤberſteigen, ſo werden alle diejenige, welche
an deſſen Nachlaß aus irgend einem Grund rechtliche Anſpruͤche zu machen haben, auf=
gefordert
, Montag den iten kuͤnftigen Monats Maͤrz, Vormittags um 9 Uhr, auf
hieſiger Amtsſtube zu erſcheinen und dieſelbe richtig zu ſtellen oder ſich der Praͤkluſion
zu gewaͤrkigen. Darmſtadt den 10ten Febr. 18o6.
Lehr.
Landgraͤflich Heſſiſches Oberamt daſelbſt.

Verpachtung.

1) Dienſtag den 4ten Maͤrz, Vormittags 9 Uhr, ſoll die, den Oberſchultheiß Elberti=
ſchen
Kindern zu Niederbeerbach gehoͤrige, mit einem Mahl: und einem Schaalgang
verſehene Erbleihmuͤhle, beſtehend in einem Wohnhaus von 3 Stuben, 2 Kammern,
2 unter demſelben befindlichen Balkenkellern, Scheuer, Kuͤh= und Pferdeſtall, 3
Gefach Schweinſtaͤllen und Heuboden, nebſt 2 bei der Muͤhle gelegenen Gaͤrten, 180
Ruthen haltend, wovon der eine ein Pflanz= der andere ein Grasgarten iſt, ſodann
ein Acker von ohngefaͤhr ¼ Morgen und eine Wieſe von 139 Ruthen, auf 5 Jahre,
mit Vorbehalt der Ratiſication und unter den bei der Verpachtung bekannt gemacht wer=
denden
Bedingungen, in loco Niederbeerbach oͤffentlich verpachtet werden.
Pfungſtadt den 15ten Febr. 1806.
Vermoͤge Auftrags.
L. Welker.

Verſteigerungen.

1) Kuͤnftigen Freitag den 28ten dieſes Monats, Nachmittags 2 Uhr, ſollen die zur
Verlaſſenſchaft des verſtorbenen Landgraͤfl. Obriſten und Commandanten Herrn Stock,
mar gehoͤrige, zum Reuten und Fahren abgerichtete Pferde von brauner Farbe, mit
Wagengeſchier und Reutzeug nebſt einer vierſitzigen Chaiſe in dem Hofe der alten Poſt
dahier gegen baare Zahlung an den Meiſtbietenden oͤffentlich verſteigt werden, und wird
ſolches zur Wiſſenſchaft der Kaufluſtigen hiermit bekannt gemacht.
Darmſtadt den 21ten Febr. 18o6.

2) Da das dem L. Regierungsadvokat Schmoll gehoͤrige in der neuen Vorſtadt zwiſchen
der Behauſung der Oberappellationsrath Happeliſchen Frau Wittib einer= ſodann des
L. Geh. Rath und Leibmedikus Dr. Thom anderſeits gelegene Wohnhaus den 2ten Maͤrz
des Nachmittags um 5 Uhr auf dem hieſigen Rathhaus anderweit oͤffentlich aufgeſteckt
und dem Meiſtbietenden salva ratificatione alsdann zugeſchlagen werden ſoll; ſo wird
dieſes zu jedermanns Nachricht hiermit bekannt gemacht.
Sign. Darmſtadt den 30ten Januar 18o6.
Vermoͤge Auftrags
Reh, L. Regierungs; und Hofgerichtsſekretair.

Feilgebotene Sachen.

1) Die von dem verſtorbenen Brunnenmeiſter Sinnigſohn hinterlaſſene Drehbank, nebſt
der dazu gehoͤrigen Docke, Spindel und uͤbrigem Werkzeug, iſt um billigen Preiß zu
verkaufen, und bei dem Metzgermeiſter Klein in der kleinen Ochſengaſſe das Naͤhere zu
erfahren.

2) 3jaͤhrige Spargelpflanzen, das 100 zu 1 ſl. 12 kr, und das 1000 zu 9fl. ſind zu
verkaufen. Naͤhere Nachricht ertheilt Ausgeber dieſes.

5) Zwei gut gebaute Stadtwaͤgen, wovon der eine eiſerne Achſen, Schwanenhaͤlſe und
Stahlfedern hat, der andere aber in Riemen haͤngt, beide zu zwey auch vier Perſonen

[ ][  ][ ]

eingerichtet und mit denen, zum Reiſen noͤthigen Erforderniſſen verſehen, ſind dahier zu
verkaufen. Der Eigenthuͤmer iſt bei Ausgeber dieſes zu erfragen.

4) Der dem Cammerdiener Herrn Bertram, bei Sr. Hochfuͤrſtl. Durchlaucht dem Herrn
Erbprinzen, gehoͤrige mit einem Wohnhaus, 3 Brunnen und vielen Obſtbaͤumen und
Weinreben verſehene beinah ganz zehendfreie Mauergarten am Beſſunger Weg, ſteht,
falls binnen 14 Tagen ein annehmliches Gebot darauf geſchiehet, aus freier Hand zu
verkaufen. Iſt dieß aber nicht, oder ſollten die vorhandene Kaufluſtige gleiche Gebote
thun, ſo ſoll derſelbe in einem demnaͤchſt noch bekannt zu machenden Termin, oͤffentlich
verſteigert werden, zwelches den Kaufluſtigen mit dem Bemerken hierdurch bekannt ge=
macht
wird, daß benannter Garten zu jeder Zeit beſehen werden kann, weßfalls und
wegen der naͤheren Kaufbedingungen man ſich entweder an Unterzeichneten oder an den
Eigenthuͤmer ſelbſt wenden kann. Darmſtadt den 10ten Febr. 1806.
Vermoͤge Auftrags.
Fr. Zaubitz, L. Hofgerichtsadvokat.

5) Ich bin willens meinen Garten auf dem Wingertsberg zwiſchen Hrn. Rathsverwand=
ten
Meßger und Fuhrmann Friedrich gegen gleich baare Zahlung zu verkaufen. Die
Liebhaber haben ſich bei der Eigenthuͤmerin zu melden. Wittib Oeſtreicherin.

6) Bei Unterzeichnetem iſt guter rother Burgunder=Wein, wovon die Probe an den
Faͤſſern unentgeldlich genommen werden kann, Viertelohm= und 4 Maasweiße in bil=
ligem
Preiß, und in Halbmaas: Bouteillen zu 40 kr. desgleichen Biſchoff von
Burgunder=Wein, die Halbmaas=Douteille zu 1 ſl. 4 kr. zu erhalten.
Lachmann.

7) Neue und gebrauchte Lorſcher Stuͤhle, und 2 gut konditionirte Bratoͤfen ſind in billi=
gen
Preißen bei mir zu verkaufen.
Gottlieb.

3) 2= und 3jährige Spargelpflanzen ſind billigen Preißes bei Gaͤrtner Gebauer am klei=
nen
Woog zu verkaufen.

9) Bei Unterzeichnetem ſind Buͤckinge, das Stuͤck zu 2 und 3 kr., Hollaͤndiſche Heringe,
das Stuͤck zu 5 bis 7 kr. zu verkaufen.
J. V. Wambold, in der Holzſtraße.

10) Bei Andreas Schaͤfer in Gernsheim iſt dermalen ein ſtarker Vorrath Gips und Reps=
kuchen
in billigen Preißen zu haben.

1) Unterzeichneter verkauft ſehr ſchoͤne 6ter und 8ter zinnerne Lichterformen.
Boͤhler, Zinngießermeiſter.

12) Ein noch brauchbares Haͤmmerchenklavier ſtehet zu verkaufen oder zu verleihen. Aus=
geber
dieſes ſagt, wo.

13) 46 Ellen Handtuͤcherzeug ſind zu verkaufen. Ausgeber dieſes ſagt, bei wem=

14) In der langen Gaſſe Nro. 196. ſtehet eine Kaute voll Dung zu verkaufen.

Zu vermiethen:

1) In der alten Vorſtadt, am Ballonplatze in Nro. 118. wird ein geraͤumiges Logis
vakant, welches, der ergangenen Aufkuͤndigung zufolge, den 1ten April dieſes Jahres
bezogen werden kann. Daſſelbe beſteht aus der ganzen mittleren Etage, naͤmlich in 7
Zimmern, einer Kammer und 2 Kuͤchen; dann in einem Boden, einer Bodenkammer,
einem abgeſonderten ganz eigenen Keller, einem Holzplatz und in dem Mitgebrauch der
Waſchkuͤche. Auch gehoͤren zum Hauſe eine Stallung fuͤr 2 auch 3 Pferde, und ein
Heuboden, welche beiden Stuͤcke allenfalls mit verliehen, oder, wie bisher, vom Ei=
genthuͤmer
zuruͤck behalten werden koͤnnen. Darmſtadt den 1ten Februar 1806.

2) Drei helle und geraͤumliche Stuben, wobei eine derſelben mit bequem und ſchoͤnem
Alkoven verſehen, ein niedlicher Saal, eine ſchoͤne helle und groſe Kuͤche, ſaͤmtlich

[ ][  ][ ]

eine Stiege hoch vornen heraus, wie auch gebordet und verſchließlicher Speicher
daruͤber; ſodann verſchließlich neu eingerichteter Keller, nebſt verſchließlichem Raum
zu Brennholz; annaͤchſt zu groſer Waſche der Mitgebrauch des Waſchhauſes und
zwiefachen Brunnens; erforderlich, auch Stallung und Fourageboden, zuſammen oder
getheilt, fuͤr ledige oder verehelichte Perſonen, in fuͤnf Wochen von heute an, nach
wechſelſeitiger Gegenerklaͤrung wohl aber auch was ſpaͤter zu beziehen. Ausgeber die=
ſes
ſagt, wo? Darmſtadt den 24ten Febr. 1806.

3) Nro. 73. der alten Vorſtadt auf dem Hinterbau ein Logis, enthaͤlt 4 Stuben, 2
Kammern, 2 Kuͤchen, 1 Kuͤchenkammer, Keller, Holzplatz, 1 groſen Boden und mehrere
Bequemlichkeiten, und kann ſogleich bezogen werden. Ebendaſelbſt auf gleicher Er=
de
, 3 kleine Stuben, 1 Kammer, Kuͤche, Keller, Boden, Holzplaßz und mehrere
Bequemlichkeiten, welche ſogleich bezogen werden koͤnnen.

4) In Nro. 515. hinterm Rathhauſe ein Logis 3 Stiegen hoch, beſtehend in Stube,
Kammer, Kuͤche, Boden, Holzplaßz und Keller, nebſt gutem Waſſer im Hauſe, und kann
zu Anfang Aprils bezogen werden.

5) Auf dem Marktplatze Nro. 545. ein Logis drei Stiegen hoch mit der Ausſicht auf die
Straße, beſtehend in Stube, Kammer und Holzplatz, mit oder ohne Meubles, und iſt=
auf
den 3ten April zu beziehen. Daſelbſt eine Stiege hoch eine Stube fuͤr eine oder
zwei ledige Perſonen, mit oder ohne Meubles, welche gleich bezogen werden kann.

6) In der groſen Ochſengaſſe in Nro. 494. 2 Logis, das eine auf die Straße, das an=
dere
im Hinterbau.

7) Nahe vor dem Sporerthor ein Logis, beſtehend in 3 heizbaren Stuben, 2 Kammern,
Kuͤche Holzplatz und Keller, welches im Maͤrz bezogen werden kann. Bei wem,
ſagt Ausgeber dieſes.

8) In der Ochſengaſſe Nro. 484. ein Logis 2 Stiegen hoch, welches den 21ten May
bezogen werden kann.

9) In Nro. 54. gegen der Herrſchaftl. Waſchkuͤche uͤber in der mittleren Etage ein voll=
ſtaͤndiges
Logis, welches ſogleich bezogen werden kann.

10) In der Starkenburg ein Logis, welches mit Anfang des Maͤrz bezogen werden kann.

11) Nro. 153. naͤchſt dem Ludwigsbrunnen 2 geraͤumige Logis, zuſammen oder vertheilt,
welche den 1ten April bezogen werden koͤnnen.

Vermiſchte Nachrichten.

1) Saͤmtliche hieſige Hauseigenthuͤmer werden hiermit aufgefordert, binnen 3
Tagen die bei ihnen wohnende Miethsleute und Eingeſeſſene, nebſt Bemerkung,
ob ſie Familien haben, und aus wie viel Perſonen ſolche beſiehen, ſo wie auch
der Zahl der von denſelben bewohnt werdenden Stuben und Cammern ſchrift=
lich
bei unterzeichneter Behoͤrde einzugeben.
Darmſtadt den 21ten Febr. 1806.
Landgraͤflich Heſſiſche Quartier=Commiſſion.

Siebert. Bechtold. Boͤhler. Wiener. Hofmann.

2) Es ſind am vergangenen Dienſtag Morgen in einem hieſigen Hauſe 8 ſilberne Eßloͤffel
und 3 etwas kleinere fuͤr Kinder, welche mit C, ſodann mit L, und der dritte mit F
gezeichnet ſind, entwendet worden. Wer hieruͤber einige Nachricht geben kann, wird=
erſucht
, in der Landgraͤfl. Hofbuchdruckerei davon die Anzeige zu thun, und ſich einer
guten Belohnung verſichert zu halten.

(Hierzu eine Beilage.)

[ ][  ][ ]

Beilage zu Nro. 8.

5) Der baare Caſſen=Vorrath des hieſigen Stadt=Aerariums iſt nicht anreichend, die der=
malen
, in Bezug auf die uͤbrige Theile des Landes von der Stadt proviſoriſch vorzule=
gende
, bedeutende Ausgaben zu beſtreiten, und deßhalb ſieht man ſich veranlaßt, ſeinen
Rekurs zu Geldaufnahmen zu nehmen.

Da man inzwiſchen nür von Inlaͤndern hierbei Unterſtuͤtzung zu erhalten wuͤnſcht,
ſo werden alle diejenigen derſelben, welche in dem Falle ſind, der Stadt hierunter Dienſte
leiſten zu koͤnnen, hiermit aufgefordert, und angelegentlichſt erſucht, ihr durch Geldan=
lehen
patriotiſche Aſſiſtenz zuzufuͤhren.

Bemerkt wird uͤbrigens hierbei, daß die Sache ſehr eilend iſt, unter Ein Hun=
dert
Gulden kein Anlehe angenommen werden kann, durch ſtaͤdtiſche Obligationen
hinlaͤngliche Sicherheit conſtituirt wird, unter einer wechſelſeitig vorzubehaltenden
¼jaͤhrigen Aufkuͤndigung 5 Prozent Zinſen verguͤtet werden, und der zeitige Oberburger=
meiſter
, Herr Handelsmann Gruͤnenwald dahier in Regociationen hierunter einzugehen,
den Auftragserhalten hat. Darmſtadt den 5ten Februar 1806.
Von Stadtmagiſtrats wegen.

3) Ich fordere hierdurch diejenigen, welche von der von Graͤſiſchen Mobilienverſteigerung
her noch Gelder an mich zu bezahlen haben, auf, ſolches längſtens binnen 8 Tagen zu
thun. Darmſtadt den 21ten Febr. 1806.
WiIkens.

4) Diejenige Herrn von der Landgraͤfl. Dienerſchaft, welche noch Beſoldungsfruͤchte an
hieſige Rentſchreiberei zu fordern haben, werden gebeten, ſolche der vorliegenden Ver=
ordnung
gemaͤß bis zum Ablauf dieſes Monats in Empfang zu nehmen.
Darmſtadt den 20ten Februar 1806.

5) Der vorm Sporerthor liegende von Graͤſiſche, circa 10 Morgen große, groͤßtentheils
mit Mauer umgebene, mit einem geraͤumlichen Wohnhaus und uͤbrigen zur Oeconomie
gehoͤrigen Gebaͤulichkeiten ſodann mit den beſten Obſtbaͤumen verſehene Garten, ſo wie
der dicht daran ſtoſſende ⁵/₄tel Morgen große ebenfalls mit Baͤumen verſehene Acker iſt
unter vortheilhaften Bedingungen zu verleihen und das Naͤhere bei Unterzeichnetem zu
erfahren. Darmſtadt den 21ten Febr. 1806.
Wilkens.

6) Ich mache allen meinen Goͤnnern und Freunden hiermit bekannt, daß ich mein Lo=
gis
veraͤndert habe, und nicht mehr in der Schloßgaſſe, ſondern in der ehemaligen
Leidecker Wolfiſchen Behauſung in der groſen Ochſengaſſe wohne.
Johann Valentin Allmann, Glaſermeiſter.

7) Es wuͤnſcht jemand 1 Stuͤck ganz rein gehaltenen Ruͤdesheimer Wein 1802r unter
mehrere Theilnehmer zu vertheilen. Ausgeber dieſes nennt den Eigenthümer.

8) Eine Perſon, von gutem Herkommen, welche naͤhen und ſtricken kann, ſucht in
einem Laden oder auf ſonſt eine ſchickliche Art Condition.

Ankündigung.

Als eine Fortsetzung meines Werkes vom Heidelberger Schlosse erscheinen zur näch-
sten
Ostermesse drer Ansichten von Heidelberg; nämlich die Nordöstliche, die Siid-
liche
und die Nordwestliche, und zwar alle von gleicher Grösse wie die Blätter
des genannten Werkes, nämlich 11 Zolle hoch, und 17 Zolle breit, so, daſs diese mit
dem bereits erschienenen als ein Ganzes anzusehen sind.

Es war nicht möglich bei dem Werke vom Heidelberger Schlosse eine Ansicht
zu wählen, die das Verhältniſs des Schlosses zu der Stadt anschaulich gemacht hätte, in-
dem
ich den angenommenen Maasstab des Verhältnisses der Gegenstände zur Enitfernung
von dem Standpunkte, von welchem sie aufgenommen wurden, durchaus beibehalten
muſste, um die Einheit der Darstellung zu bewahren, und nicht durch willkührliche Ab-
weichung
mich einer einseiligen Behandlung schuldig zu machen. Aber eben dies absicht-
liche
Verfahren machte eine Nachlieferung nothwendig, die ich hier, hoffentlich den
Wünschen der Kunstliebhaber entsprechend, zur Subscription vorlege,

[ ][  ]

Die Nothwendigkeit der Verknüpfung dieser beiden interessanten Gegenstände lässt
mich die nämliche günstige Aufnahme für die neuen Platten erwarten, welche meinem
ersten Werke zu Theil geworden, wobei die resp. Kunstliebhaber sicher darauf rechnen
können, daſs meine, bei den 12 ersten Platten gemachten Erfahrungen mich in den Stand
gesetzt haben, diesen Blättern Vorzüge zu geben, welche der Erstlingsarbeit nicht zu Thell
werden konnten,

Der Subscriptions-Preis für die drei Ansichten ist 2 fl. 45 kr., welcher Betrag gleich
bei der Ablieferung entrichtet wird. In Darmstadt und Giesen nimmt die Heyer’sche Hof=
buchhandlung
Subscription an, wo auch das Werk vom Heidelberger Schloſs , 12
groſse Platten mit schön gedrucktem erklärendem Text in deutscher und französischer Spra-
che
à 15 fl. zu haben ist. Mannheim im Februar 1806.
G. Primavesi

Angekommene Fremde vom 15ten bis den 22ten Febr 1806.

Im Trauben. Mr. Lebreux, Commandant,
Mr. Une, Capilaine françois; Hr. Weber,
Oberſchaffner von Straßburg, und Hr. Bilder=
beck
von Mainz.

Im Darmſtädter Hof. Mr. Ducasse,
Adjut. Comandt., général; Mr. Baiclair Colonel
françois; Hr. Luckhaus und Hr. Peterſen, Kauf=
leute
von Lennep.

Im Heſſiſchen Haus. Hr. Elwert, Re=
gierungsrath
von Dornberg; Hr. Kühnen von
Niederweſel, und Hr. Hänter von Hanau, Kauf=
leute
.

Im Schwanen. Hr. Meper und Hr. Rall
von Enningen, ſodann Hr. Herrmann von Göm=
mingen
, Kaufleute.

Im Löwen. Hr. Werle, Weinhändler von

Forſt; die Herren Gebrüder Kinchi, Handels
leute von Hildesheim, und Hr. Schloſſer, Hanz
delsmann von Elbenrod.

Bei Herrn Oppermann. Frau Dittmar
von Wiesbaden, und Frau Schoffin von Fürth,
Handelsleute.

Ab= und durchgereiste Fremde.

Frau von Montperny, und Graf von Oelof=
ſtein
, nebſt Gemahlin von Karlsruhe, den 16. Febr.=
Hr. Briel, Rath von Grünberg, den 18ren.
Hr. Merkel, Sradtſchreiber von Homberg, eod.
Hr. Coulmann, Mitglied des Conſeil général
des Niederrheiniſchen Departements, eod. Hr. von
Gehren, Kapitain in kurheſſiſchen Dienſt n, eod.
Mr. Stratenny, Proprietair de Paris, den 21ten.

Getaufte, Kopulirte und Beerdigte in voriger Woche.

Getaufte:

Den 16ten Februar, dem Burger und Becker=
meiſter
, Johannes Nick, eine Tochter: Marga=
rethe
.

Eodem, dem Landgräfl. Leibpoſtillion, Peter
Bayer, eine Tochter: Karharine Eliſabeth.

Eodem, dem Burger und Nagelſchmiedmeiſter,
Johann Friedrich Sonnthal, eine Tochter: Bar=
bara
Eliſabeth.

Den 17ten, dem Burger und Zimmermann,
Johann Adam Miſchlich, ein Sohn: Heinrich
Carl.

Den 18ten, dem Burger und Handelsmann,
Herrn Johann Adam Seidel, ein Sohn: Fried=
rich
Ludwig.

Eodem, dem in Dienſten Ihro Hochfürſtlichen
Durchlaucht der verwittweren Frau Fürſtin Georg
ſtehenden Saalwärter, Johann Georg Steinhäu=
ſer
, ein Sohn: Konrad Philipp.

Eodem, dem Freiherrlich von Barkhauſenſchen
Bierbrauer auf dem Karlshof, Andreas Härting,
ein Sohn: Georg Ludwig.

Den 19ten, dem Burger und Schloſſermeiſter,
Johann Jakob Röder, ein Sohn: Carl Chriſtian.

Eodem, dem Burger und Metzgermeiſter, Leon=
hard
Arnheiter, eine Tochter: Marie Catharine.

Den 21ſten, eine uneheliche Tochter: Eliſabeth.

Den 22ſten, dem Burger und Ackermann, Da=
niel
Friedrich, ein Sohn: Johann Philipp.

Getauft bei der reformirten Gemeinde.

Den 20ten Februar, dem Gärtner bei Sr.
Excellenz dem Herrn Gouverneur von Werner,
Peter Adam, ein Sohn: Franz.

Getaufte bei der katholiſchen Gemeinde:

Am 15ten Februar, dem Landgräfl, Kammer=

frath, Herrn Johann Michael Hofmann, ein
Söhnlein: Karl Joſeph.

Am 16ten, ein uneheliches Söhnlein: Jacob=

Kopulirt:

Den 16ten Februar, Johannes Vogel, Burger
und Ackermann dahier, des hieſigen Burgers und
Ackermanns, Ludwig Vogel, älteſter ehelicher
Sohn; und Anne Carharine, des zu Weiterſtadt
verſtorbenen Gemeindsmanns, Michael Main=
hard
, hinterlaſſene eheliche Tochter.

Kopulirte bei der katholiſchen Gemeinde:

Am 18ten, der in Dienſten bei Seiner Land=
gräfl
. Durchlaucht dem Herrn Erbprinzen ſtehende
Neurknecht, Philipp Muͤller, ein Wittwer; mit
Hedewigts, des hieſigen Landgräfl. Rentkammer=
kanzleidieners
, Johann Wilhelm Höchſt, jüngſte
eheliche Tochter.

Beerdigte:

Den 16ten Februar, aus dem Hoſpital: der
Nagelſchmiedgeſelle, Johann Heinrich Greiling,
von Trohe bei Altenbuſeck gebürtig, 27 Jahre,
4 Monate und 28 Tage alt.

Den 19ten, dem Burger und Beckermeiſter,
Adam König, eine Tochter, 2 Monate und
25 Tage alt.

Eodem, aus dem Hoſpital: der Hoſpitalit, An=
dreas
Nold, 86 Jahre alt.

Den 21ſten, dem Burger und Schneidermeiſter,
Johannes Bender, eine Tochter, 1 Jahr 9 Mo=
nate
und 21 Tage alt.

Beerdigt bei der katholiſchen Gemeinde:

Am 19ten Februar, in dem hieſigen Zuchthaus,
Johannes Eberle, von Heppenheim, ohngefähr
28 Jahre alt.