8o5.
den 4. Maͤrz.
No. 9.
Mit Landgraͤflich Heſſiſchem
gnädigſten Privilegio.
zu finden in der Landgräflichen
Ein Pfund Ochſenfleiſch
—
Nindſeiſch
1
Kallſteiſch
1
Hammelſeiſch
Schaaffleiſch
1
Schweinenfleiſch
1 Pf. geraͤuch. Schink. u. Doͤrrfl.
Spock
1 — Nierenſett.
Hammelsfett.
1 Pf. ausgelaſſenes
Schweinen=
ſchmalz
unausgelaſſenes.
10 bis
Ein Kalbsgekroͤſe
8 bis
Ein Kalbsgeling
6 bis
Ein Hammelsgelung
1 Pfund Ochſengeluͤng
—
1 Suͤlzen
Bratwuͤrſte
Ein Pfund gute pure
Schwei=
nen=Leber=oder Blutwurſt mit
Grieben,
Ein Pfundgemiſchte Wurſt, worin
Ein Malter Korn —
Ein Malter Gerſte
Ein Malter Waizen,
Ein Malter Spelz
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenwehl
Ein Malter Weißmehl
Poli
10 k.
9
9
7
16
20
20
20
22
20
4 4 4 15 12 che 0 6fl. kr. 4 10 5 13 7 10 30
Blatt,
„, Hof= und Kanzleibuchdruckerei.
= Taxe.
Lunge, Leber oder Blut von anderm ik;
Schlachtvieh iſt
ive geſ. oder ger. Ochſenzunge 1fl.
Ein Kalbskopf
10bis 2 kr.
Ein Hammelskopf
6bis
G
Ein Kalböſuß
. Maas Maͤrz=Bier im Hauſe
auſſer dem Hauſe
⁄1. Maas Jung=Bier im Hauſe
auſſer dem Hauſe
Brod=Taxe und Gewicht.
Pf, L. =2.
Fuͤr 2 kr. Brod ſoll wiegen
25 3
Fuͤr. 4 kr.
1½ 2
G—
Fuͤir 6 kr.
213 1
Fuͤr 12 kr.
4126 2
Fur 1 kr. Kummel= oder
gemiſchtes Brod=
Fur 2 kr.
14
6)
Fuͤr 1 kr. Waſſerweck
Fuͤr 1 kr. Milchweck
5 2
5.
Fur 1 kr. Milchbrod.
Polizey=Deputation dahier.
rktpreiſe.
1 Maas Bierhefe
471
Kuh= oder Geiſemilch
30
1 Pfund friſche Butter
18
der beſten Handkaͤſe
von nachſtehenden Aemtern: M. Korn. M. Gerſte. 72
M. Waiz. 5M. Spelz.M. Hafer. fl. kr. fl. kr. fl. rr. fl. kr. fl. kr. Ant. —
Rüſſelsheim. 6 50 5 10 30— 3 30 Aut Dornberg „ 20) 4 50 10 5
30 30 Amt Lichtenberg 5 55 4 55 3 15 3 1D. Am= Pfungſtadt — Cen= Arheilgen — —
— Am= Zwingenberg— 55 4 45 — 5 25 — Amr Beeheim 5 45 4 45 Z. 10. 3 Amt —
Heppenheim Amr, Bensheim Amt Fürth — Am= —
Gernsheim 5 40 4 30. 3. 12. 3 10. Amt Lorſch [ ← ][ ][ → ]
Edictalcitationen.
1) Um die Erben des dahier verſtorbenen Burgers und Weisbindermeiſters Friedrich
Quer=
ner gehoͤrig auseinander ſetzen zu koͤnnen, werden alle diejenige, welche an deſſen
Ver=
laſſenſchaft einige Forderung haben, aufgefordort, Montag den 11ten kuͤnftigen Monats
Maͤrz Vormittag 9 Uhr auf hieſigem Oberamt zu erſcheinen, und dieſelbe richtig zu
ſtel=
len, oder ſich der Praͤcluſion zu gewaͤrtigen.
Darmſtadt den 15ten Februar 18o5.
Landgraͤflich Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
2) Diejenige, welche an die Verlaſſenſchaft des verſtorbenen Handelsmanns Caſimir
Ja=
wand aus irgend einem Grund rechtliche Forderungen haben, werden hiermit
aufgefor=
dert, Montag den 11ten kuͤnftigen Monats Maͤrz Nachmittags um 2 Uhr auf hieſiger
Amtsſtube zu erſcheinen und dieſelbe richtig zu ſtellen, oder ſich der Praͤkluſion zu
ge=
waͤrtigen. Darmſtadt den 15ten Febr. 18o5.
Landgraͤflich Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
3) Diejenige, welche an die Verlaſſenſchaft des dahier verſtorbenen Burgers und
Bier=
brauers Johann Peter Klenck aus irgend einem Grund rechtliche Forderungen haben,
werden hiermit aufgefordert, Mittwoch den 27ten kuͤnftigen Monats Maͤrz Vormittags
9 Uhr, um ſo gewiſſer auf der Amtsſtube dahier zu erſcheinen und dieſelbe richtig zu
ſtellen, als ſie ſonſt nicht mehr damit gehoͤrt werden, ſondern die Verlaſſenſchaft an die
auswaͤrtigen Erben verabfolgt werden wird.
Darmſtadt den 27ten Febr. 18o5.
Landgraͤflich Heſſiſches Oberamt daſ.
Verſteigerungen.
1) Nachdem man die auf den 4ten naͤchſtkommenden Monats Maͤrz in dem Pfarrhauſe
zu Koͤnigſtaͤtten vorhin angekuͤndigte Verſteigerung dahin abzuaͤndern fuͤr noͤthig gefunden,
daß an ermeldtem Tag des Nachmittags um 2 Uhr, zuerſt ohngefaͤhr 30 Malter Waizen,
50 Malter Korn, 30 Malter Gerſte, 6 Malter Hafer, 1 Malter Wicken, 4 Malter
Magſaamen, 1 Malter Lein, 50 Centner Heu, 1200 Gebund an Rocken=Waizen=
und Futter=Stroh, 100 Malter Kartoffeln, 11 Wagen weiſſe Ruͤben, und 4 Wagen
Dickwurz, des andern Tags und an den folgenden Taͤgen aber, Vor= und Nachmittags
in den gewoͤhnlichen Stunden, Gold, Silber, Kleider, Leinengetuͤch, Bettwerk,
Por=
cellain, Zinn, Kupfer, Meſſing, Eiſen, Blech, Spiegel, Tiſche, Stuͤhle, Schraͤnke,
Canapees, ein noch gut konditionirtes Fortepiano und allerhand Hausrath an den
Meiſt=
bietenden gegen gleichbaldige baare Bezahlung oͤffentlich verſteigert werden ſollen; Als
wird ſolches zu jedermanns Nachricht hiermit bekannt gemacht.
Sign. Darmſtadt den 20. Februar 18o5.
Vermoͤge Auftrags.
Reh, L. Reg. Sekretaͤr.
2) Den 5ten Maͤrz naͤchſthin und die darauf ſolgende Tage, Nachmittags um 2 Uhr, ſoll
in dem hieſigen Gaſthaus zum Darmſtaͤdter Hof eine Sammlung Buͤcher aus allen Faͤchern
der Wiſſenſchaften, als Rechtsgelehrſamkeit, Geographie, Geſchichte, Oekonomie,
Forſt=
wiſſenſchaft, Reiſebeſchreibungen ꝛc. gegen baare Zahlung an den Meiſtbietenden verſteigert
werden. Unterzeichnete uͤbernehmen Kommiſſion darauf, und theilen Cataloge darüber
gratis aus. Darmſtadt am 19ten Febr. 1805.
Fuͤrſtl. Hofbuchhandlung.
[ ← ][ ][ → ] 3) Donnerſtag den 7ten Maͤrz, Vormittags um 9 Uhr, ſoll die Erbleihmuͤhle des
Muͤl=
lermeiſters Heinrich Lukhaupt in der Mordach, und die dazu gehoͤrigen, theils in Wieſen,
theils in Ackerbau beſtehende, zuſammen 1489 Ruthen enthaltende Guͤter, auf dem
Rath=
hauſe zu Niederramſtadt, unter den, im Steigerungstermin bekannt gemacht werdenden
Bedingungen, oͤffentlich verſteigert, und dem Letzt= und Meiſtbietenden der
unwieder=
rufliche Zuſchlag ertheilt werden. Pfungſtadt den 13. Febr. 18o5.
Vermoͤge Auftrags.
L. Welcker.
4) Folgende, zur Verlaſſenſchaft des Burgers und Ackermanns Nikolaus Weigands
Wittwe gehoͤrige Grundſtuͤcke, ſollen Mittwoch den 20ten dieſes, Nachmittags um 2
Uhr auf dem hieſigen Rathhauſe unter denen, in dem Termin bekannt zu machenden
Bedingungen, verſteigt werden, als:
143 ³⁄₈₀ Ruthen Baumſtuͤck im Oberfeld Nro. 16. in der 33 Laag auf dem
Buſen=
berg, bef. Johannes Zehfuß und iſt der letzte in der Gewann. Iſt zehendfrei.
64½ Ruthen Wieſen im Niederfeld Nro. 19. in der 3ten Laag auf der Niederwieſe,
bef. Landgraͤfl. Meierei und Jacob Wilhelm Kahl, giebt 2 Kpf. Korn zur
Collectorei.
121½ Ruthen Wieſen, nunmehro Garten daſelbſt Nro. 20. in der 7tan Laag, in der
Schmalwieſe, bef. Weizeliſche Erben und gnaͤdigſte Herrſchaft. Iſt zehendfrei.
299 2. Ruthen Garten im Niederfeld Nro. 8. und 9. in der 5ten Laag, an der
Schmalwieſe, bef. das Wegelchen, giebt 2 Kpf. Korn zur Landgraͤfl
Rent=
ſchreiberei und 8 Alb. 4 Pfenn. Beed. Iſt zehendfrei.
160 Ruthen Acker im Loͤcherfeld Nro. 53. in der 53ten Gewann naͤchſt dem Grohberg,
bef. Konrad Preß und Heinrich Philipp Dreſſel.
70 Ruthen Acker im Heinheimer Feld Nro. 21½ in der 3oten Gewann, hinter dem
Bangert, bef. Wilhelm Metzger und Nikolaus Boͤttinger, giebt 1 Kumpf
Korn zur Landgrafl. Rentſchreiberei.
107 ⁷₀ Ruthen Acker im Heinheimer Feld Nro. 2. in der 54ten Gewann, am faulen
Graben, bef. Konrad Preß und Philipp Goͤtz, giebt 3 4tel Geſch. Korn zur
Collektorei. Iſt zehendfrei.
121³⁄₈ Ruthen Acker im Heinheimer Feld Nro. 5½ in der 64ten Gewann, linker Hand
des Kranichſteiner Wegs, bef. Jakob Seipel und Ziegler Hirſch, giebt 1 Kpf.
Korn zur Collektorei.
75 Ruthen Garten im Heinheimer Feld Nro. 5. in der 4ten Laag, auf dem
vorder=
ſten Sandberg, bef. Georg Wilhelm Leſch und Rathsverwandter Metzger, giebt
2 Alb. 5 Pfenn. Beed. Iſt zehendfrei.
Darmſtadt den zten Maͤrz 18o5.
Landgraͤflich Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
5) Der des Friedrich Wilhelm Schnaubers Wittwe dahier gehoͤrige Garten, 188½
Ru=
then im Oberfeld Nro. 28 in der 11ten Lage am Wingertsberg, bef. Peter Spengler
und den Landgr. Lieutenant Friedrich Chriſtian Chelins, ſoll Mittwoch den 20ten
die=
ſes, Nachmittags um 4 Uhr auf dem hieſigen Rathhaus unter denen in dem Termin
bekannt zu machenden Bedingungen verſteigt werden.
Darmſtadt den 1ten Maͤrz 18o5.
Landgraͤfl. Heſſiſches Oberamt daſ.
51
6) Das zur Verlaſſenſchaft des Brandenweinbrenners Philipp Blumels Wittwe gehorige
Haus nebſt Hofraite vor dem Sporerthor Nro. 101., bef. Soldat Johann Peter
Scherers Garten und Invalid Johannes Bangert, ſodann folgende Grundſtücke:
Nro. Ruth. Gew.
25
im Loͤcherfeld, rechter Hand dem hohlen Weg im tiefen See, bef.
40 113½
Heinrich Emmel und iſt der lezte in der Gewann, giebt 1 Kpf.
Korn zur Landgraͤfl. Rentſchreiberei.
daſelbſt, ſtoͤßt auf vorbemeldte Angewanne, bef. Konrad Preß
40 36
7
und Heinrich Philipp Fuchs.
Wieſen daſelbſt, in der erſten Laag auf der Methwieſe, bef.
2
Georg Klein und Daniel Friedrich, giebt 3 Geſch. Korn zur
Collektorei. Iſt zehendfrei.
4 76½ Garten im Heinheimer Feld in der 13ten Laag am vorderſten
Sandberg, bef= Ludwig Beſt und Philipp Kuͤntzel. Iſt zehendfrei.
ſollen Mittwoch den 20ten dieſes, Nachmittags um 6 Uhr, auf dem hieſigen Rathhauſe
unter denen in dem Termin zu eroͤfnenden Bedingungen verſteigt werden.
Darmſtadt den 1ten Maͤrz 18o5.
Landgraͤfl. Heſſiſches Oberamt daſ.
7) 15 13tel Ruthen Garten Nro. 8. in der 2ten Laag hinter der Kirche, linker Hand
denen neuen Gebaͤuden, bef. Herrn Geh. Rath von Schwarzenau, iſt zehendfrei, und
zur Verlaſſenſchaft des Lorenz Pinkels Wittib dahiergehoͤrig, ſoll Mittwoch den 20ten
dieſes, Nachmittags um 5 Uhr auf dem hieſigen Rathhauſe unter denen in dem Termin
bekannt zu machenden Bedingungen verſteigt werden.
Darmſtadt den 1ten Marz 18o5.
Landgraͤfl. Heſſiſches Oberamt daſ.
Feilgebotene Sachen.
1) Das neu erbaute Wohnhaus Nro. 326. gegen der neuen Farb uͤber, ſteht aus freier
Hand zu verkaufen. Liebhaber koͤnnen ſich desfalls bei dem Eigenthuͤmer melden und
das Weitere vernehmen.
2) Ein Garten, mit vielen guten Obſtbaͤumen verſehen, und in einer ſchoͤnen Lage im
Ober=
feld, von 136 Ruthen, woran 117 Ruthen zehendfrei ſind, Nro. 5. bis 9. in der
11ten Gewann vor denen Herrnwingetten am groſen Woog, bef. Hrn Rechnungsrath
Eckhard und Hirſchwirth Held, iſt aus freier Hand zu verkaufen. Wer hierzu Luſten hat
kann ſich bei dem Eigenthumer melden, welcher bei Ausgeber dieſes zu erfahren iſt.
5) Alle moͤgliche Schreibmaterialien, beſonders gutes Schreibpapier, das Nies zu 4 fl.
12 kr. iſt bei mir zu haben. — Auch iſt eine Stube fuͤr eine ledige Perſon zu
vermie=
then, welche ſogleich bezogen werden kann. — Ebendaſelbſt iſt eine Kaute guter
Privet=
dung zu verkaufen.
Wuͤſt, Landgraͤfl. Hofbuchbinder.
4) Unterzeichneter hat gewaͤſſerte, wie auch trockene Stockfiſche und aͤchte hollandiſche
He=
ringe um den geringſt moͤglichſten Preiß zu verkaufen.
J. V. Wambold, in der Holzſtraſſe.
5) 2 und 3jährige Ulmer Spargelpflanzen, von ganz vorzuͤglicher Güͤte, ſind, das 100
3jährige zu 1 fl. 45kr. und das 100 2jährige zu 1fl. 20 kr. zu verkaufen, und wird in
der Hofbuchdruckerei dahier naͤhere Nachricht ertheilt. Darmſtadt den 12ten Febr. 1805.
6) Ein Kommode mit 3 Schubladen iſt zu verkaufen. Ausgeber dieſes ſagt, bei wem.
7) Ich bin Willens, meinen Garten, nebſt dem darin befindlichen Wohnhaus, aus ſreier
Hand zu verkaufen; er enthalt an Morgenmaas 423 Ruthen und 14 Fuß.
Ningler, ſen:
8) Zwei einſchlaͤfrige tannene Schiffbettladen ſind zu verkaufen.
Zu vermiethen:
1) In Nro. 7. am Schloßgraben eine Stiege hoch ein Logis, es beſtehet in 2
tapezier=
ten Stuben, einer Kuͤche und Kammer, und einer Kammer,
welche auf die Straße
geht, und Platz im Keller.
2) Nahe an der Stadtkirche in Nro. 376. ein ſehr geraͤumiges Logis, beſtehend in 5
an=
einander ſtoſſenden Zimmern, 2 Kuͤchen, verſchloſſenem Keller, Boden und Holzplatz,
zuſammen oder auch ganz getrennt, 2 Stiegen hoch, und kann zur Mitte Aprils bezogen
werden, auch ebendaſelbſt Stallung für 4 Pferde.
3) In Nro. 447. in der kleinen Ochſengaſſein Logis, welches den 7ten Maͤrz bezogen
werden kann.
4) In der Behauſung des Werkmeiſter Lautenſchlaͤger vor dem Frankfurter Thor im obern
Stock 2 Quartiere fuͤr ledige Perſonen nebſt allen erforderlichen Meubles, welche
ſo=
gleich bezogen werden koͤnnen.
5) Bei dem Schreinermeiſter Hoß in der neuen Stadtanlage die ganze mittere Etage, und
kann bis den 1ten Juni bezogen werden.
6) In Nro. 296. in der Viehhofsgaſſe eine Stiege hoch ein Logis, beſtehend in Stube,
Stubenkammer, Kuͤche, verſchloſſenem Keller und Platz zu Holz, welches bis den 17.
April bezogen werden kann.
7) Bei dem Schumacher=Meiſter Ludwig Wambold in der langen Gaſſe ein Logis,
beſte=
hend in Stube, Kammer, verſchloſſener Kuͤche und Platz zu Holz.
8) Im Viehhof eine Stube, Kammer und Kuͤche, welche ſogleich bezogen werden kann.
Vermiſchte Nachrichten.
1) Eine Landgraͤfliche Verordnung vom 22ten Febr. 1773 ſagt in ihrem dritten
Para=
graphen:
„Um dem Unheil des verderblichen Ungezieſers ſo viel thunlich abzuhelfen, ſollen
„Unſere Unterthanen und ſonſtig Begüterte, ſo Freie, als Unfreie, bei
Winters=
ozeit die Raupenneſter von den Baͤumen, Hecken und Stauden in Gaͤrten und
„Feldern fleißig abmachen, und verbrennen, und daß dieſes beſſer als bishero
nnicht geſchehen, Unſere Beamten ſelbſten von Zeit zu Zeit darauf ſehen, auch
nſolches denen Schultheiſen und Buͤrgermeiſtern, ſodann Feldſchuͤtzen, ſcharf
neinbinden, von dieſen die hierinnen ſich nachlaͤßig findende Unterthanen behoͤrig
nnotiren laſſen, und ſolche alsdann nach Befinden mit der vorhin darauf geſetzten
„Strafe von zehen Gulden ohne Nachſicht belegen, auch ſolche behoͤrig exigiren.
Je gewiſſer es iſt, daß die Menge der Raupenneſter, welche man in dieſem Jahre
uͤberall wahrnimmt, beinahe alle Beſchreibung uͤberſteigt, um ſo mehr Aufmerkſamkeit
verdient dieſer Gegenſtand, und je noͤthiger iſt die puͤnktlichſte Befolgung der eben
erwaͤhn=
ten geſetzlichen Vorſchrift.
Um der drohenden Verheerung vorzubeugen, wird daher jeder Güͤterbeſitzer in der
hie=
ſigen Stadt=Gemarkung an die genaueſte Erfüllung ſeiner ohnehinigen, durch jene
Land=
graͤfl. Verordnung feſtgeſetzte, Schuldigkeit angelegentlichſt, und mit dem Anhange
erin=
nert, daß man, von heute angerechnet, nach Ablauf 4 Wochen, eine allgemeine Viſitation
veranſtalten, die ſich hierbei entdecken werdende Contravenienten aufzeichnen, und der
ein=
ſchlaͤgigen Behoͤrde ſodann zur gebuͤhrenden geſetzlichen Strafe uͤberreichen werde.
Darmſtadt den 18. Febr. 18o5.
Von Stadtraths wegen.
2) Den 27ten vorigen Monats geſchahe die Ziehung der 3ten Klaſſe der allhieſigen 25ten
Klaſſenlotterie, und koͤnnen nunmehr die Ziehungsliſten bei den Kollekteurs eingeſehen und
die Gewinnſte plansmaͤſig in Empfang genommen werden. Die Ziehung der 4ten Klaſſe
geſchiehet den 27ten dieſes Monats. Darmſtadt den 1ten März 18o5.
Von Generaldirektions wegen.
3) Es werden hiermit alle diejenige, welche im verlaufenen Jahr an dem zum Reſſort der
unterzeichneten Behoͤrde gehoͤrigen Gebaͤuden, Bau=Arbeiten verrichtet, und daruͤber ihre
Verdienſizettel noch nicht eingereicht haben, aufgefordert, dieſelben laͤngſtens bis zum
15ten Maͤrz zu uͤbergeben, oder ſich zu gewaͤrtigen, daß ſie nachher nicht mehr
angenom=
men werden. Darmſtadt am 26ten Februar 1805.
Landgraͤfl. Heſſiſches Bauamt daſelbſt.
4) Es wuͤnſcht jemand noch einigen jungen Leuten ſowohl in der Calligraphie als auch im
Rechnen und in der Orthographie gegen eine billige Belohnung Unterricht zu ertheilen.
2
das Naͤhere iſt bei Ausgeber dieſes oder in Nro. 120. eine Stiege hoch zu erfahren.
5) Johannes Heinrich Fiſcher, Burger und Mehlhaͤndler dahier, wohnhaft am kleinen
Roͤhrbrunnen, in der verſtorbenen Fran Rathsverwandtin Bornin Behauſung,
be=
nachrichtigt ein geehrtes Publikum, daß bei ihm alle Sorten fein weiß Mehl, ſo wie
auch alle Sorten duͤrre Gewaͤchſe zu haben ſind, und verſpricht allen und jeden,
die ihn mit ihrem geneigten Zuſpruch beehren wollen, ſie mit den billigſten Preiſen zu
behandeln.
6) Ich Unterzeichnete mache hiermit dem geehrten Publikum bekannt, daß ich gegenwaͤrtig
in der Schloßgaſſe bei dem Schneidermeiſter Schloſſer wohne, und neue Ellenwaaren, wie
auch alte und neu gemachte Kleider, Bettwerk, Holz=Geraͤthſchaften und Weiszeug
verkaufe. Ich verſpreche billige Preiſe und prompte Bedienung.
Baruch Hachenburger, Wittib.
7) Ein junger Menſch von 21 Jahren, wuͤnſcht als Bedienter bei einer Herrſchaft
unter=
zukommen. Naͤhere Nachricht giebt Ausgeber dieſes.
8) Ein junger Menſch von guter Erziehung, welcher im Rechnen und Schreiben, auch in
der Muſik gruͤndliche Kenntniſſe beſitzt und empfehlende Atteſtate vorzeigen kann, ſucht in
hieſiger Stadt eine Bedientenſtelle. Bei Ausgeber dieſes wird naͤhere Nachricht ertheilt.
9) Ein gutes Klavier wird zu miethen geſucht.
5) Unterzeichneter uͤbernimme Beſtellungen auf roh
welche beſtens und puͤnktlich beſorgt werden.
geflochtene Stuͤhle, Canapées u. dergl.,
Oppermann,
wohnhaft in der Viehhofsgaſſe.
11) 25,000 fl., zuſammen oder in zwei Theilen, ſind gegen gerichtliche Sicherheit zu
verlei=
hen, und in der Hofbuchdruckerei das Naͤhere zu erfahren.
12) 2000 fl. werden gegen gerichtliche Sicherheit zu leihen geſucht. Ausgeber dieſes
er=
theilt naͤhere Nachricht.
Angekommene Fremde vom
Im Trauben. Hr. Fiſchbach, Commiſſions=
rach, und Hr. Ebermann, Canzliſt, von
Bres=
lau; Hr. Sonnenmeyer, Stadtſchultheiß, von
Heilbronn; Hr. Löw Meyer, k. k. Faktor, und
Hr. Salomon Sohn, Buchhalter, von
Sonnt=
heim, ſodann Hr. Herzberger, Hofrath, von
Mer=
gentheim.
Im Darmſtädter Hof. Hr. Mylius,
Domherr, von Arnsberg; Hr. von Gottesheim,
von Pirmaſens, ſodann Hr. Quartan,
Zentſchul=
theiß, von Hammelbach.
Im Heſſiſchen Haus. Hr. Reinbardt,
Kaufmann, von Mannheim; Hr. Kuhnen,
Kaufmann, von Weſel; Hr. Klein,
Weinhänd=
ler, von Kehl; Hr. von Deval, von Rüſſelsheim,
ſodann Hr. Augire, holländiſcher Officier, von
Geneve.
Im Schwanen. Hr. Meyer, Handelsmann,
von Enningen.
Im fröhlichen Mann. Die zwei Herrn
Blaſenick, Teppichhändler, aus Tyrol, ſodann
die zwei Herrn Ohnewald, Baumwollehändler,
aus Schwaben.
In der Krone. Hr. Ißel,
Steinhauermei=
ſter, von Lengfeld.
Im Löwen. Hr. Göbel, Schultheiß, von
Rohrheim, und Hr. Stieler, Handelsmann, von
Elbenrod.
23ten Febr. bis den 2ten Maͤrz.
Im wilden Mann. Hr. Wüſt, Kandidat,
von Hirſchfeld; Hr. Scheuer, Handelsmann,
und Hr. Hinkel, Handlungsdiener, von
Mann=
heim; Hr. Bauer, und Hr. Fillauer,
Rothger=
bermeiſter, von Bensheim.
Im Hirſch. Hr. Dubole, Fechtmeiſter, von
Mannheim; Hr. Brukmann, und Frau Dick,
Handelsleute, von Verona.
Bei Herrn Oppermann. Hr. Richard,
Handelsmann, aus Frankreich.
Ab= und durchgereiste Fremde.
Hr. Baron von Villicz, kurbaieriſcher
Lieute=
nant, den 25ten Febr. Hr. Nieſy,
Friedensrich=
ter, von Kirchheim=Polanden, eod. Hr. von
Weckbecker, Geh. Rath, von Wien, eod. Hr.
Grauppe, Kammerrath, von Ochſenhauſen, eod.
Frau von Klauburg, Oberamtmännin, von
Frankfurt, eod. Hr. Wedekind, Geheimer= und
Hofrath, und Hr. Schüſſe, Rath, von
Mann=
heim, den 28ten. Hr. von Wöllwarth, geht
nach Stuttgart, eod. Hr. von Baumbach,
Obri=
ſter, geht nach Marburg, eod. Hr. von
Wam=
bold und Gräfin von Vittinghof, gehn nach
Aſchaffenburg, den 1ten März. Hr. Graf von
Winzingerode, kurwirtembergiſcher
Staatsmini=
ſter, eod.
Getaufte, Kopulirte und Beerdigte in voriger Woche.
Getaufte.
Den 24ten Febr., dem Burger und
Suhma=
chermeiſier, Johann Melchior Kern, eine
Toch=
ter; Chriſtine Margarethe.
Eodem, dem Burger und Hutmachermeiſter,
Friedrich Hobeck, eine Tochter: Anne Eliſabeth.
Den 26ſten, dem Burger und Siebmacher,
Jo=
hann Valentin Brückner, eine Tochter: Anne
Margarethe.
Den 1ten März, dem Burger und
Schneider=
meiſter, Philipp Heinrich Bräunig, eine Tochter:
Anne Katharine.
Kopulirte:
Den 24ſten Febr., Meiſter Wilhelm Degend,
Burger und Häfner dahier, des hieſigen Bur=
gers und Häfnermeiſters, Caſpar Degend,
einzi=
ger ehelicher Sohn; und Louiſe Pbilippine
Wil=
helmine, des Gemeindsmanns, Johannes Arndt,
in Mörfelden, zweite eheliche Tochter.
Den 28ſten, Herr Johann Wilhelm Amend,
Burger, Conditor und Handelsmann dahier, des
dahier verſtorbenen Burgers und Müllermeiſters,
Adam Amend, hinterlaſſener ehelicher Sohn; und
Jungfer Marie Eliſabeth, des hiengen Burgers
und Handelsmanns, Herrn Michael Zöppritz,
äl=
teſte eheliche Tochter.
Den 1ten März, Heinrich Rencker, Kutſcher in
Dienſten Gr. Landgräfl. Durchlaucht des Herrn
Erbprinzen, des verſtorbenen Burgers und
Schreinermeiſters zu Pirmaſens, Heinrich Renk=
ker, hinterlaſſener älteſter ehelicher Sohn; und
Eliſabeth, des zu Niederramſtadt verſtorbenen
Gemeindsmanns Johann Konrad Hock,
hinter=
laſſene älteſte eheliche Tochter.
Beerdigte.
Den 24ſten Febr. Eva Roſina, des
verſtorbe=
nen Tragthierknechts, Abraham Eſſig,
hinterlaſ=
ſene eheliche Tochter, 75 Jahre, 1 Monat und
28 Tage alt.
Eodem dem Burger und Schuhmachermeiſter,
Johann Chrisian Wannemacher, ein Sohn, 4
Jahre, 4 Monate und 14 Tage alt.
Den 28ſten, der Burger und Schloſſermeiſter,
Johann Wilhelm Grieb, 64 Jihre, 1 Monat und
13 Tage alt.
Den 1ten März, Anna Suſanna, des
Bur=
gers und Schuhmachermeiſters, Ludwig
Pfalz=
graf, Ehefrau, 50 Jahre alt.