Darmstädter Tagblatt 1803


26. Dezember 1803

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Anno 18o5

den 26. Dec.

No. 52.

Mit Hochfuͤrſtlich Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzeige=
zu
finden in der Hochfuͤrſtl.

I. Pol,
10k
Ein Pfund Ochſenfleiſch

1
Rindfleiſch
- Kalbſleiſch
Hammelfleiſch
- Schaaffleiſch
1
7
1 Schweinenfleiſch
10
1 Pf. geraͤuch. Schink. u. Doͤrrſi. 15
.
1 Speck
20
.
1 Nierenfett
20

- Hammelsfett
20
1 Pf. ausgelaſſenes Schweinen=
G 22
ſchmalz
.
1 unaus gelaſſenes
20
Ein Laſbszkroͤſe = 10.bis 12
8 bis 10
Ein nalösgelbeig
6 bis
Ein Hammelsseluͤng
1 Pfund Ochſengelung

- Suͤlzen.
2.
- Bratwuͤrſte
11
Ein Pfund gute pure Schwei=
nen
=Leber=oder Blutwurſt mit
Grieben
12
Ein Pfund gemiſchte Wuͤrſt, worin

gnadigſtem Privilegio.
Frag= und
Blatt,
Hof= und Canzleibuchdruckerei.

y =Taxe.
Lunge, Leber oder Blut von anderm
Schlachlzieh iſt
Eine aeſ. ('er ger. Ochſenzunge 1 fl.
Ein Falsöioh;
10 biö 12 kr.
Ein Harz.uesioff
6 bis
Ein Ralooſi
1 Maas Maͤrz=Vier im Hauſe

auſſer dem Hauſe
1 Maas Jung=Bier im Hauſe

- auſſer dem Hauſe
Brod=Taxe und Gewicht.

kr.
8

8
5

Fur 2 kr. Brod ſoll wiegen
2.
Fuͤr 4 kr.-
1119) 2

Fur 6kr.

2431
Fuͤr 12 kr.
4262
Fuͤr 1 kr. Kuͤmmel= oder
gemiſchtes Brod
8
Fur 2 kr.

16)
Fuͤr 1 kr. Waſſerweck-
=
Fux 1 kr. Milchweck

6)
Fuͤr 1 kr. Milchbrod
5 2
Ein fuͤnfpf. Laib Brodſollgelten 11kr. 2pf.
Fuͤrſtlich= Heſſiſche Polizey=Deputation dahier.

3

Ein Malter Korn,
Ein Malter Gerſte-
Ein Malter Waizen
Ein Malter Spelz
Ein Malter Hafer.
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl

1I.
Marktpreiſe.

5fl. 125k,
3

9

4 28
30
17
18

1 Maas Bierhefe -
1 Kuh= oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter
1 - der beſten Handkaͤſe
Von den uͤbrigenHandkaͤſen das Stuͤck
Eyer 3 Stuͤck fuͤr
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln

36
6
26
1
4
10


Fruchtpreiſe.
von nachſtehenden Aemtern: M
Korn. M
Gerſtel M. Waiz. N.C
Spelz. M. H.
fer. fl. kr. fl. kr. fl. kr. 8. kr. ſl. kr.

Amt Rüſſelsheim- 5 50 4 30 30 10

Amt Dornberg

Amt Lichtenberg 15 4 12 5 3


Amt Pfungſtadt G= 30 40 53 10 5 10

Cent Arheilgen 40 Amt Zwingenbe

9 20 = 17 3 8 20 Amt Seeheim, 20

Amt Gernsheim 20 3 10 3
Oberamt Starkenburg.
5 40 14 40 . . 3 29 20

Gvt huss A- Ataau-

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Von GOttes Gnaden Lu DEW3G K. Landgraf zu Heſſen, Herzog in
Weſtphalen und Engern, Pfalzgraf bei Rhein, Fürſt zu Hersfeld und Star=
kenburg
, Graf zu Arnsberg und des heiligen römiſchen Reichs Vorfechter zwi=
ſchen
Rhein und Weſer, Graf zu Catzenelnbogen, Diez, Ziegenhain, Nidda,
Hanau, Schaumburg, Iſenburg und Büdingen, Herr zu Friedberg und
Wimpfen ꝛc. ꝛc.
Es iſt bereits unter dem 4ten Juny 1790 verordnet worden, daß kein Hausbe=
wohner
dahier fremde Perſonen beherbergen ſoll, welche ſich nicht mit einem Annahms=
oder
Erlaubniß=Schein wegen ihres hieſigen Aufenthalts legitimiren koͤnnen. Da es nun
durchaus erforderlich iſt, daß Unſere Polizey=Deputation allezeit eine vollſtaͤndige Ueber=
ſicht
der dahier ſich aufhaltenden, nicht recipirten, oder nicht in Dienſiverhaͤltniſſen,
oder in Arbeit ſtehenden fremden Perſonen habe, mithin auch genau wiſſen muß, wer
von dergleichen Perſonen auſſer den Gaſthaͤuſern ſich dahier befindet, die oben angefuͤhrte
Verordnung aber von manchem entweder nicht fuͤr allgemein, oder bloß fuͤr den damaligen
Zeitpunkt abgeſaſſet, geaͤchtet worden, ſo wird ſolche nunmehr naͤher dahin beſtimmt:
1.) Ein jeder Bewohner von Privat= Herrſchaftlichen; oder oͤffentlichen Gebaͤuden in
der Stadt ſelbſt, in der neuen Stadtanlage, und vor den Thoren der Stadt iſt
verbunden, von jedem bei ihm ſich aufhalten wollenden hier nicht recipirten, oder
nicht in Dienſt und Arbeit ſtehenden Fremden maͤnnlichen oder weiblichen Geſchlechts
a) den Namen,
b) den ſtaatsbuͤrgerlichen Karakter, oder das treibende Gewerbe,
c) den Ort der Heimath,
4) die hieſigen Geſchaͤfte, und
2) die - wenigſtens ohngefahre Dauer des hieſigen Aufenthaltes binnen den erſten
vier und zwanzig Stunden dem zeitigen Polizey= Inſpektor ſchriftlich anzu=
geben
, bei Strafe von elnem Gulden, welche Strafe bei wiederholt ein=
getrettener
Nachlaͤſſigkeit, oder bei hervorleuchtender boͤſer Abſicht bei dieſer
nach Beſinden bis auf zehn Gulden erhoͤhet werden ſoll.
Dieſer Befehl iſt allgemein, ohne alle Ruͤckſicht auf den Stand der Hausbewohner
und Fremden, und auf die Abſicht des hieſigen Aufenthalts der letzteren, daher derſelbe
ohne Unterſchied zwiſchen inlaͤndiſchen und auslaͤndiſchen Fremden, eben ſowohl bei Beſu=
chen
von nahen Anverwandten, als bei ſolchen fremden Perſonen ſeine Anwendung findet,
welche vorhin dahier ſich aufgehalten haben, und bekannt ſind, aber jetzo wieder hieher
zuruͤck kehren.
2.) Daſſelbe gilt auch, und zwar für alle nachbemerkte Fale bei einer Straſe von
fuͤnf Gulden auf den erſten, und immer verdoppelter Strafe auf die nachfol=
gende
Uebertrettungsfaͤlle, vorzuͤglich von dienſtloſen, fremden Dienſtboten, welche
entweder aus einem hieſigen Dienſt getretten ſind, oder neu hierher kommen, um
Dienſte zu ſuchen, von fremden Handwerkopurſchen, Tagloͤhnern ꝛc., welche bei
keinem Meiſter in Arbeit ſtehen, oder auch nur auſſer deſſen Wohnung ſich auf=
halten
; ſolche Perſonen ſind ſelbſt dann, wenn ſie um Reception als Buͤrger oder
Beiſaſſen ſchon nachgeſucht haben, in ſo lange noch fuͤr Fremde zu achten, bis ſie
ſich durch ein Receptions=Dekret hinlaͤnglich legitimirt haben. Daſſelbe iſt der Fall
bei fremden Weibsperſonen, welche ſich bis zu ihrer Reception, oder vorhabenden
Verheurathung, oder Niederkunft dahier aufhalten wollen.

[ ][  ][ ]

3.) Wenn Fremde, welche eine Zeltlang in Wirthshaͤuſern gewohnet haben, in Privat=
haͤuſer
uͤberziehen wollen, ſo iſt derjenige, welcher ſie in ſeinem Hauſe aufnehmen
will, jedesmal ſchuldig, vorher die Anzeige davon bei dem Polizey=Inſpektor zu
thun, und um die Erlaubniß anzufragen, wo ſodann dieſer, bei der mindeſten
Bedenklichkeit, Anzeige an Unſere Polizey: Deputation zu thun hat.
4.) Sollte irgend ein Hausbewohner Zweifel haben, ob ein vorkommender Fall unter
dieſe Verordnung paſſe, oder nicht? ſo hat ſich derſelbe bei Vermeidung obenbe=
merkter
Strafe von fuͤnf Gulden bei der eben angegebenen Behoͤrde zu erkundigen,
indem in Faͤllen, wo gegen dieſe Unſere Verordnung gehandelt wird, nie eine Un=
gewißheit
, worin ſich der Uebertretter derſelben befunden haben will, als Ent=
ſchuldigung
angenommen werden kann.
Uebrigens verſehen Wir Uns zur Ordnungsliebe eines jeden Hauseigenthuͤmers, daß
ſolcher von ſelbſt auf die Aufrechthaltung dieſer Unſerer, die allgemeine Sicherheit und
Ordnung in Unſerer Reſidenz bezweckenden Verordnung ſehen, ſolche genau beobachten und
die etwaige Uebertretter derſelben gebuͤhrend anzeigen werde.
Darmſtadt den 7ten December 18o3.
Ludewig L.
Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicandum.
Es iſt zum Theil aus oͤffentlichen Blaͤttern bekannt, daß ſeit Kurzem mehrere Staͤdte
und Doͤrfer durch Feuersbruͤnſte entweder ganz verwuͤſtet oder wenigſtens ſehr beſchaͤdigt
worden ſind, und da bei der nun eingetrettenen Jahrszeit dergleichen traurige Ereigniſſe
haͤufiger, und wegen mancher Schwierigkeit beim Loͤſchen gefaͤhrlicher zu werden pflegen,
ſo findet man ſich nicht nur bewogen, das hieſige Publikum zur gehoͤrigen Vorſicht und
zur Beobachtung der die Feuerpolizey betreffende Verordnungen aufzufordern, ſondern
ergreiſt auch zugleich die Gelegenheit Ihm folgendes bemerklich zu machen.
Auch da, wo die Loͤſchungsanſtalten aufs Beſte organiſirt ſind, und wo es mithin
an oͤffentlichen Loͤſchungswerkzeugen nicht fehlt, kann ein ausgebrochenes Feuer ſo ſehr um
ſich greifen, daß auch ſchleunige, gemeinſchaftliche Anſtrengung große Verwuͤſtung nicht ver=
hindern
kann. Jeder, der beſonders vieb und ſtark feuern muß, oder deſſen Gebaͤude
ſonſt ſehr feuergefaͤhrlich ſind, ſollte ſich daher ſelbſt mit dem nothwendigſten Feuerloͤſchungs=
geraͤthe
- einigen ledernen Eimern, kleinen Leitern und wo moͤglich mit einer Tonnenſpritze
verſehen. Dieſe welche zum Waſſerbehaͤlter eine unten etwas weitere hoͤlzerne, mit
eiſernen Reifen beſchlagene Tonne - einen kupfernen Stiefel mit einem ſolchen Windkeſſel
und einem einfachen Druckwerk haben, ſind bei einem erſt entſtandenen Brand ſehr wirk=
ſam
, und auch um deswillen ſehr nuͤtzlich, weil ſie in engen Winkeln, in der Tiefe und
Hoͤhe der Gebaͤude, wo auch der laͤngſte Schlauch nicht hinreicht, gebraucht werden koͤn=
nen
, und haben vor groͤßeren Spritzen auch den Vorzug, daß ſie ſchleuniger in brauch=
baren
Stand geſtellt, und auch denn noch im Innern der Gebaͤude gebraucht werden koͤnnen,
wenn groͤßere Spritzen bei kalter Witterung einfrieren. Der hieſige Burger und Kupfar=
ſchmidt
, Friedrich Kroͤkler, verfertigt dieſe Spritzen um den billigen Preiß von ungefehr
55 fl. und jedem, der beſonders in der vorhin bemeldten Lage iſt, empfiehlt man, ſich eine
ſolche anzuſchaffen.
Darmſtadt den 19ten Nov. 1803.

Füͤrſtl. Heſſiſche Polizeideputation.
Muxaiui Ah;e.
r iriet M eiraaar.

[ ][  ][ ]

Edictalladung.
Es werden alle diejenige, welche aus irgend einem Rechtsgrunde, an die Nachlaſſen=
ſchaftsmaſſe
des allhier verſtorbenen Herrn Generalmajors, Reſidenzkommandanten, und
deutſchen Ordenskommenthur Ernſt Ludwig Freiherrn von Freudenberg, Anſpruͤche zu ma=
chen
haben, hiermit aufgefordert, dieſelbe binnen einer unerſtrecklichen Friſt von vier Wo=
chen
, von heute angerechnet, bei unterſchriebener Kommiſſion anzuzeigen, und rechtlicher
Ordnung nach, richtig zu ſtellen, entſtehenden Falls aber ſich zu gewaͤrtigen, daß ſie nach
Verlauf gedachter Friſt, nicht mehr gehoͤrt, mit ihren Forderungen an die Paſſe asgewie=
ſen
, und daruͤber weiter rechtlich wird verfuͤgt werden.
Sign. Darmſtadt den 7ten Dec. 18o3.
Von Kriegs= Kollegial= Kommiſſions wegen.
Seriba, Kriegsrach und Oberauditeur.

Verſeigerungen.
Da das der Nikolaus Weigandiſchen Ehefrau und deren Kinder gshoͤrige, in des Schro=
then
, auch Stappeneck an der Obergaſſe, bef. Huſar Stephan und Meßger Thomas Buͤch=
ler
gelegene Wohnhaus Mittwoch den 28ten dieſes Nachmittags um 4 Uhr, auf dem hie=
ſigen
Rathhaus nochmalen verſteigt und dem Meiſtbietenden unwiederruflich zugeſchlagen wer=
den
ſoll, als wird ſolches hiermit bekannt gemacht.
Darmſtadt den 9ten Dec. 1803.

Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſ.
Mittwochs den 28ten dieſes Monats Nachmittags 2 Uhr, ſollen auf dem dahieſigen
Rathhauſe, die von dem verſtorbenen Invalid Nicolaus Repp hinterlaſſene Immobilien,
beſtehend in
Einem Acker von 84¼ Ruthen Nro. 8. in der 49ten Gewann hinter dem Buſenberg,
bef. Adam Mathes und die Gaͤnshecke, giebt 1 Kumpf Martinshafer.
Einem Wingert aus zwei Iten von zuſammen 135¾ Ruthen Nro. 5 und 5½ in der
34ten Laag des Oberfelds, bef. ſich ſelöſt ꝛc., giebt 1 Alb. 6 Pfenn. Beed.
Einem Wingert auf dem heiligen Kreutz beim Brunnen rechter Hand, von 126 Ru=
then
, 13 Schuh Nro. 4. in der 34ten Laag des Oberfeldes, bef. Pancratius
Rhumbler, giebt 1 Alb. 5 Pfenn. Beed.
Sodann, die von der verſtorbenen Soldaten Wittwe Brodheckerin nachgelaſſene
19 Ruthen Acker im Loͤcherfeld, Nro. 10. in der 5½ Gewann linker Hand der
Chauſſee, bef. Henrich Klein und Philipp Haas, giebt 2 Alb. Beed,
unter den in termino bekannt gemacht werdenden Bedingungen oͤffentlich verſteigt werden.
Darmſtadt den 9ten Dec. 18o3.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gouvernement daſelbſt.
Der, dem Handelsmann Johannes Fuhr dahier gehoͤrige Acker laut Flurbuch Nro. 11.
80 Ruthen in der 17ten Gewand des Loͤcherfelds, hinter der Pfarrwieſe jenſeits dem Graben,
bef. Georg Rahn und Johannes Ruͤck, ſoll Mittwoch den 28ten dieſes Nachmittags um 2
Uhr auf dem hieſigen Rathhaus, vorbehaltlich der Ratifkation, verſteigt werden.
Darmſtadt den 6ten Dec. 18o3.

Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Das des Burger und Huthmacher Auguſt Hofmanns Wittwe und dem Burger und
Huthmacher Friedrich Hobeck gehoͤrige, in der groſen Holzſtraſe,, zwiſchen Michael Ewald
und Martin Gloͤckner gelegene Wohnhaus, ſoll Mittwoch. den 28ten bieſes, Nachmittags.

[ ][  ][ ]

um 3 Uhr auf dem hieſigen Rathhaus nochmalen verſteigt und dem Meiſtbietenden unwieder
ruflich zugeſchlagen werden. Darmſtadt den 6ten Dec. 1805.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Donnerſtag den 29ten dieſes, Nachmittags um 2 Uhr, wird der der verwittibten
Frau Hauptmann Wack dahier eigenthuͤmlich zuſtehende zunaͤchſt am Jaͤgerthor, rechter
Hand in der 19ten Lage Gaͤrten, im Oberfeld pag. 212. Nro. 14. zwiſchen dem Fuͤrſt=
lichen
Amtsſckretaͤr Saal und dem Herrſchaftlichen ſogenannten Zwinger gelegene, mit ei=
nem
zweiſtoͤckigen Gartenhaus, mit Keller, Pumpe, Abtritt, ausgeraumter Dungkaut,
guten Obſtbaͤumen und Kammerlatten verſehene - 24 Ruthen 9 Schuh enthaltende Gar=
ten
unter amehmlichen Bedingungen verkauft werden. Derſelbe iſt zehendfrei, giebt 6½
Pienn. Veed und den noch zu regulirenden Grundzins,
ſodann
giebt dieſelse in dem nemlichen Termin zu kaufen ſolgende zwiſchen dem Herrſchaftlichen
Weinberg und dem Buſenberg - im Flurbuch ſeparirte, aber an einem Stuͤck gelegene Guͤ=
terſtücke
, als:
1) 51 Ruthen Acker Folio 42. Nro. 25. in der 19ten Gewann, giebt 1 Kumpf
Korn zur Füͤrſtl. Rentſchreiberey.
2) 51 Ruthen dergleichen Felio 45. Nro. 28. in derſelben Gewann, giebt 1 Kumpf
Korn zur Fürſtl. Rentſchreiberey.
3) 28 Ruthen 9 Schuh Folio 45. Nro. 29. in derſelben Gewann, giebt 1 Kumpf

Martinshafer.
4) 28 Ruthen 9 Schuh Folio 43. Nro. 30. in derſelben Gewann, giebt 1 Kumpf
Martinshaſer.
5) 61 Ruthen 6 Schuh Folio 43. Nro. 31. in derſelben Gewann, giebt 1 Kumpf
Korn zur Fuͤrſtl. Rentſchreiberei.
Dieſe vorgeſchriebene Stuͤcke koͤnnen aber auch zuſammen und im Ganzen, je nachdem
ſich Liebhaber finden, verkauft werden. Die Verſteigerung iſt im Gaſthaus zur Krone:
die Bedingungen werden in termino naͤher= hier aber nur dieſes bekannt gemacht, daß
der unwiederrufliche Zuſchlag erfolgen wird, und der Garten kann jeden Tag auf Verlan=
gen
in Augenſchein genommen werden.
Darmſtadt den 16ten Dec. 18o3.
Freitags den 6ten Jan. 1804, ſollen des Nachmittags um 2 Uhr, nachbemeldte,
zur Verlaſſenſchaft des verſtorbenen Geh. Raths und Staatsminiſters von Heſſe gehoͤrige,
ſehr wohl gehaltene Weine, als nemlich:
1 Stuͤck Hochheimer 1794ger,
3 Stuͤck Hochheimer 179öger,
1 Stuͤck-Alsheimer 1798ger,
2 Stück Bechtheimer 1798ger,
2 Stuͤck Dienheimer 18o2ter,
in der vormaligen Behauſung bemeldten Herrn Staatsminiſters gegen baare Bezahlung
an den Meiſtbietenden oͤffentlich verſteigt werden.
Man macht daher dieſes den Liehabern mit dem Bemerken bekannt, daß die Proben
der Weine am Verſteigerungstag, des Vormittags von 10 bis 12 Uhr in dem Keller
abgegeben, und nach gehaltener Verſteigerung der Weine auch ſogleich die Faͤſſer, worin
ſie liegen, und noch verſchiedene andere verſteigt werden.

Au-Myoin.


höiue nersIatad.

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Den 9ten Jaͤnner 1804 und die folgende Tage, jedesmal des Nachmittags um 2
Uhr, wird dahier in der vormaligen Behauſung des verſtorbenen Herrn geheimen Raths
und Staatsminiſters von Heſſe eine anſehnliche Sammlung wohlkonditionirter Buͤcher aus
allen Theilen der Wiſſenſchaften, vorzuͤglich aber der beſten Ausgaben klaſſiſcher Autoren,
gegen baare Zahlung an den Meiſtbietenden oͤffentlich verſteigt werden. Kataloge werden
gralis ausgegeben in der neuen franzoͤſiſchen Buchhandlung dahier, welche die Haupt=
Spedition davon uͤbernommen hat, zu Gieſen in der Heyeriſchen Buchhandlung, welche
auch Commiſſonen uͤbernimmt, und zu Frankſurt in der Strengiſchen Buchhandlung.
Commiſſionen nehmen Herr Feldprediger Wagner, Herr Kandidat Schmidt und Herr
Ober=Appellations=Kanzelliſt Bauer von hier an.
Auf Anſuchen des Burgers= und Beckermeiſters Karl Stoͤrger dahier ſollen
1) die demſelben zuſtaͤndige, in der Schultheiſen= Baugaſſe gelegene Behauſung Nro. 237.
ſodann
2) der demſelben gehoͤrige Garten laut Flurbuch pag. 278. Nro. 2. 374 Ruthen
12 Schuh im Oberfeld in der 35ſten Laag am heiligen Kreutz, rechter Hand am
Brunnen, mit einem Haͤuschen und Obſtdoͤrre, giebt 2 Alb. 352 Pfenn. Beed,
Mittwoch den 11ten kuͤnftigen Monats Jaͤnner, Nachmittags um 2 Uhr, auf dem hieſi=
gen
Rathhaus unter denen in dem Termin bekannt zu machenden Bedingungen verſteigt
werden. Darmſtadt den 23ten December 18o3.
Fuͤrſtlich Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Mittwochs den 18ten Januar kommenden Jahres, Vormittags 9 Uhr, ſollen auf
dem Rathhauſe zu Niederramſtadt die Erbleihmuhle und hierzu gehoͤrige Guͤter des Muͤller=
meiſters
Henrich Lukhaupt in der Mordach, welche zuſammen in 1486 Ruthen, theils Acker=
feld
, theils Wieſen beſtehen, mit Vorbehalt hoͤherer Ratiſikation und unter den, im Stei=
gerungstermin
bekannt gemacht werdenden Bedingungen, Schulden halben, an den Meiſt=
bietenden
oͤffentlich verſteigert werden. Pfungſtadt den 17ten December 18o5.
L. Welcker.
Vermoͤge Auftrags
Feilgebotene Sachen.
Mehrere rothe und weiſſe weingrüne gute Faſſer von 2 bis 3 Ohin, ſind zu verkau=
ſen
, im Birngarten Nro. 62.
Ich habe eine auserleſene Sammlung von Neujahrswuͤnſchen erhalten, und biete ſolche
in einzelnen Stuͤcken einem verehrlichen Publikum in aͤuſſerſt billigen Preiſen hiermit an.
Darmſtadt den 16ten Dec. 1803.
Philipp Carl Walloth,
Fuͤrſtl. Hofkabinetsbuchbinder, wohnhaft hinterm Rathhaus.
Da ich zu dem bevorſtehenden Jahreswechſel ein ſchoͤnes Sortiment zum Theil ganz
neuer und geſchmackvoller Neujahrwuͤnſche, ſo wie auch Viſitkarten erhalten, ſo wollte
nicht ermangeln, es meinen Freunden hierdurch anzuzeigen.
Sinnigſohn, Buchbinder.
Da ich wieder ſehr viele ſchoͤne auf Atlas gedruckte und andere Sorten Neujahrs=
wuͤnſche
, benebſt vielen Sorten Kalender auf das Jahr 18o4, und andere in die Buch=
binderei
einſchlagende Artikel erhalten habe, ſo bitte ich um geneigteſten Zuſpruch und
verſpreche billige Preiſe und gute Bedienung.
Schutz, Buchbindermeiſter wöhnhaft an der Eich
bei Hrn. Schuhmachermeiſter Daum=

[ ][  ][ ]

In der Hofbuchdruckerei ſind Klaſſenlotteriekalender fuͤr 1804. 4 kr. und Comi
toirkalender mit beigefuͤgter franzoͤſiſch republikaniſcher Zeitrechnung 3 kr. zu haben.
Bei dem Fuhrmann Dickel in der langen Gaſſe iſt ein zweiſpaͤnniger guter Wagen mit
5 Paar Leitern, und ein paar Weinbaͤumen zu verkaufen; ſodann aber auch bei demſelben
ein groſer gewoͤlbter Keller, und ein Stall für 4 Pferde und Platz zu Aufhebung des dazu
benoͤthigten Futters zu vermiethen.
Vermiſchte Nachrichten.
Da ſich ſchon verſchiedene auswaͤrtige Eltern mit der Anfrage an mich wendeten,
wo? und unter welchen Bedingungen? man junge Leute, die das hieſige Fuͤrſtl. Paͤdago=
gium
beſuchen ſollen, am beſten in Penſion oder auch ins Logis unter gute Aufſicht ge=
ben
koͤnne; ſo erſuche ich diejenigen, die ſich zur Aufnahme eines oder des andern jungen
Menſchen in jener Abſicht geneigt und eingerichtet finden, mich dies gefalligſt wiſſen zu
F. L. Wagner, Feldprediger.
laſſen.
Es iſt bekanntermaſſen gnaͤdigſt befohlen, daß uͤber die Herrſchaftl. Bauarbeiten ord=
nungsmaͤſſige
Bauconſignationen aufgeſtellt werden ſollen. Damit uun ſelbige zu rechter Zeit
eingereicht werden koͤnnen, ſo iſt noͤthig, daß die Bauhandwerksleute, ihres eigenen Nu=
tzens
wegen, ihre vom laufende Jahr noch habende reſp. Rechnungen binnen den erſten 14
Tagen des kuͤnftigen Monats gehoͤrig atteſtirt den einſchlaͤglichen Behoͤrden uͤbergeben, in=
dem
ſie ſonſt es ſich ſelbſt zuzuſchreiben haben, wenn ihnen ihre zur geſezwidrigen Zeit uͤber=
gebene
Rechnungen wieder zuruͤck geſchickt werden; und wird ihnen ſolches daher hiermit zu
Fromann, Fuͤrſtl. Secretaͤr.
wiſſen gethan. Darmſtadt den 22ten Dec. 18o3.
Kommenden Montag, als das zweite Weihnachtsfeſt, iſt Ball, nebſt ſehr ſchoͤner
transparenter Erleuchtung, im groſen Saal des Gaſthauſes zum Trauben. Fuͤr gute
Muſik und beſtmoͤglichſte Ordnung ſind die moͤglichſte Vorkehrungen getroffen. Der Anfang
iſt praͤcis 6 Uhr, und das Entrée 1fl. 12 kr. Darmſtadt den 21ten Dec. 18o3.
Fritſch, zum Trauben.
Mit hoͤherer Erlaubniß wird auf das zweite Weihnachtsfeſt nach geendigter Mittags=
kirche
auf dem neuen Schießhaus Tanz gehalten. Mannsperſonen zahlen 30 kr. fuͤr die Muſik.
400 fl. ſind gegen gerichtliche Obligation zu Grosgerau auszuleihen; bei Ausgeber die=
ſes
iſt zu erfahren bei wem.
Man wuͤnſcht eine noch wohl konditionirte blecherne oder hölzerne Badbuͤtte um einen
billigen Preiß zu kaufen. Ausgeber dieſes ſagt wer.
Ein Fremder iſt geſonnen, ſein ſo reichlich naͤhrendes Geſchaͤft aufzugeben, und
Jemand dahier zu lernen, wobei auch alle gehoͤrige und vollſtaͤndige Werkzeuge darzu um
billige Preiße zu haben ſind. Das Naͤhere iſt bei Schloſſer jun. Schneidermeiſter zu erfragen.
In der langen Gaſſe Nro. 182. iſt ein Logis, beſtehend in einer Stube, Kammer,
Kuͤche, verſchloſſenen Keller und Holzplatz. zu vermiethen, und kann zu Ende Januar kuͤnf=
tigen
Jahrs bezogen werden.
In der Schloßgaſſe in Nro. 17. iſt vornen heraus im untern Stock eine bequeme
Stube, mit oder ohne Meubles, zu vermiethen, und kann ſogleich bezogen werden.
Es iſt am kleinen Roͤhrbrunnen in Nro. 395. eine Stiege hoch ein Logis zu vermie=
then
, beſtehend in Stube, Kammer, Kuͤche und Kuͤchenkammer, nebſt einer Kammer
auf dem Gange, und kann in 3 Wochen bezogen worden.
Es ſtehet ein Logis zu vermiethen, beſtehend in einer Stube, daranſtoßender Kam
mer und Küche; noͤthigenfalls kann auch verſchloſſener Boden, Keller und Holzplatz da
zu gegeben werden. Das Weitere iſt bei Ausgeber dieſes zu erfraaen-

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Angekommene Fremde vom 17ten bis den 23ten Dec.

Hr. Koch, geheimer Rath und Kanzler, und Hr.
Muſäus, geheimer Regierungsrath, von Gieſen;
Hr. Heinemann, königlich preußiſcher Refe=
rendarius
, von Braunſchweig; Hr. Kern, von
Zwingenberg, und Hr. Seyb, von Reinheim,
landſtändiſche Deputirte, log. im Trauben.
Hr. von Mylius, Domherr, von Arnsberg;
Hr. Graf von Poſadobsky, aus Polen; Hr. Reiß,
Docror, von Bensheim; Hr. Briel, Syndikus,
und Hr. Hartmann, Burgermeiſter, von Grün=
berg
; Hr. Schalhas; Hr. Schmidt, und. Hr.
Lanzberg, Kauſieute, von Frankfurt; Hr. Jeru=
ſa
, Handelsmann, aus Italien; Hr. Müller, von
Worms; Hr. Mendel, und Hr. Scola, von
Bensheim, Handelsleute, und Hr. Burkhardt:
von Baſel, log. im Darmſtädter Hof.
Hr. Heyde, kurköllniſcher Rath, von Münſter
in Weſtphalen; Hr. Billmann, Regierungsrach,
und Familie; Hr. Haumann, Expeditor, von
Rechlinghauſen, und Hr. Reichhardt, von Oſſen=
bach
, log. im Heſſiſchen Haus.
Hr. Wagner, Handelsmann, aus Enningen,
log. im Schwanen.
Hr. Krug, Syndikus, von Alsfeld; Hr. Mer=
ckel
, Stadtſchreiber, von Homburg, und Hr. Ru=
be
, Stadtſchreiber, von Nidda, log. in der Cron.
Hr. Lindenſchmidt, Büchſenmacher, und Hr.

Köninger, Kaufmann, von Mainz, und Hr.
Porte, Mundkoch, von Berlin, log. im Löwen.
Hr. Blaßmann, Thierarzt, von Rodelheim;
und Hr. Sturm, Kaufmann, von Seligenſtadt,
log im wilden Mann.
Hr. Bockries, aus Franken; Hr. Müller, aus
Fuld, und die Herrn Gebrüder Georgi, aus Ita=
lien
, Handelsleute, log. im Hirſch.
Hr. Kraus, Handelsmann, aus Eßlingen, und
Hr. Grünzwald, Handelsmann, von Hollerbach,
log im Viehhof.
Hr. Schult, Handelsmann, von Moderheim,
log. bei Herrn Oppermann
Ab= und durchgereißte Fremde.
Hr. Graf von Flerenel, Generalmajor, in k. k.
Dienſten, den 19ten Dec. Hr. Baron von Bru=
dern
, von Peſt, eod. Hr. von Porbeck, Kapi=
tnin
und Flügeladjurant, in kurbadiſchen Dien=
ſten
, den 22ten. Hr. Thannberg, Sekretair und
Dollmetſcher, bei dem erſten Kriegsrath der 26ten
Militair=Diviſion, von Mainz, den 23ten. Hr.
von Riſſel, geheimer Rath, in hieſigen Dien=
ſten
, eod. Hr. von Marcus, ehemals Lieutenant,
n k. k. Dienſten, eod. Hr. von Koßebue, ruſſi=
ſcher
Collegienrath, den 24ten.

Getaufte und Beerdigte in voriger Woche.

Getaufte.
Den 20ten Dec., dem Burger und Metzger=
meiſter
, Johann Chriſtoph Quiring, ein Sohn:
Carl. Ludwig.
Den 21ten, dem Burger und Pfläſtrermeiſter,
Johann Adam Fuchs, ein Sohn: Johann Adam.
Den 22ten, dem Burger und Schuhmachermei=
ſter
, Johann Philipp Schumacher, eine Tochter:
Marie Magdalene.
Den 23ten, dem Burger und Einwohner, Jo=
hannes
Matthes, ein Sohn: Johann Adam=
Getauft bei der katholiſchen Gemeinde:
Den 18. Dec., dem Freiherrlich von Wamboldi=
ſchen
Bedienten, Matthäus Homula, ein Söhn=
lein
, Georg Auguſt.
Beerdigte.
Den 17ten Dec., Eliſabethe Dorothee, des ver=
ſtorbenen
Laquai Sauer hinterlaſſene Wittwe,
41 Jahre, 8 Monate und 10 Tage alt.

Den 20ten, Frau Anne Marie, des weiland Bur=
gers
, Kauf= und Handelsmann allhier, Herrn
Johann Friederich Siebert, hinterlaſſene Frau
Wittwe, 78 Jahre, 1 Monat und 22 Tage alis=
Den 21ten, Frau Caroline, des weiland Fürſtl=
geheimen
Conſiſtorial= und Oberſchufrath, Herrn
Helfrich Bernhard Wenck, hinterlaſſene Frau
Wittwe, 54 Jahre, 2 Monate und einige Tage alt.
Den 22ten, der Fürſtl. Forſtſekretar und Re=
giſtrator
, Herr Johannes Knecht, 69 Jahre, 3
Monate und 18 Tage alt.
Den 23ten der Fürſtl. Poſtmeiſier, Herr Pe=
ter
Klers, 53 Jahre, 4 Monate weniger1 Tag alt.
Eodem, Margarethe, des verſtorbenen Bur=
gers
und Knopfmachermeiſters Georgi hinterlaſ=
ſene
Wittwe, 37 Jahre alt.
Beerdigt bei der katholiſchen Gemeinde:
Den 18ten, Frau Eliſabetha, des Burger und
Handelsmanns, Caſimir Jawand, Ehefrau, 32
Jahre alt.