Darmstädter Tagblatt 1803


19. Dezember 1803

[  ][ ]

Anno 18o5
Mit Hochfurſtlich Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzeige
zu finden in der Hochfuͤrſtl.
I. P o
Ein Pfund Ochſenfleiſch
.
Rindfleiſdh

Kalbfleiſch.
- Hammelfleiſch
Schaaffleiſch
1
- Schweinenfleiſch
1 Pf. geraͤuch. Schink. u. Dorrfl.
Speck
1


1 Nierenfett.
1 Hammelsfett
1 Pf. ausgelaſſenes Schweinen=
ſchmalz

Dec.

No. 91.

gnädigſtem Privilegio.
Frag= und

Btaet=

Hof= und Kanzleibuchdruckerei.

9 =Taxe.
Lunge, Leber oder Blut von anderm
Schlachtvieh iſt
ſEine geſ. oder ger. Ochſenzunge 1fl.
Ein Kalbskopf
10 bis 12 kr.
Ein Hammelskopf
6 bis

Ein Kalbsfuß
1 Maas Maͤrz=Bier im Hauſe
auſſer dem Hauſe
51 Maas Jung=Bier im Hauſe
auſſer dem Hauſe
Brod=Taxe und Gewicht.

kr.

9 bis
6 bis


1 unausgelaſſenes
Ein Kalbsgekroͤſe = 10 bis
Ein Kalbsgelung
Ein Hammelsgelung
1 Pfund Ochſengeluͤng

Sulzen,

- Bratwuͤrſte
Ein Pfund gute pure Schwei=
nen
=Leber=oder Blutwurſt mit
Grieben
Ein Pfund gemiſchte Wurſt, worin
Furſtlich= Heſſiſche

PffL..

22
Fuͤr 2 kr. Brod ſoll wiegen
25 3
20
1Fur. 4 kr.
12
110 2

Fuͤr 6 kr.
Liid3
10
Fur12 kr. 426. 2
Fur 1 kr. Kuͤmmel= oder
gemiſchtes Brod
8
Fur 2 kr.
16
14
gur 1 kr. Waſſerweck

Fuͤr 1 kr. Milchireck
Fuͤr 1 kr. Milchbrod
12
5
ſEin funfpf. Laib Brodſollgelten 11 kr. 2pf.
Polizey=Deputation dahier.

Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſte-
Ein Malter Waizen
Ein Malter Spel,
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl

II. Marktpreiſe.

5fl. 18kr.

4
3
6.

21

18

1 Maas Bierhefe
1 Kuh= oder Geiſemilch

1 Pfund ſriſche Butter
1 - der beſten Handkaͤſe
Von den uͤbrigenHandkaͤſen das Stuͤck
Eyer 3 Stuͤck fur
Ein auſgeſetzter Kumpf Kartoffeln

36
6
26
1
4
10

Frucht

Amt.
Enit.
Anzt
Amt
Cent.
Amt,
Amt,
Amk,

Rüſſelsheim
Dornberg
Lichtenberg
Pfungſtadt
Arheilgen
Zwingenberg
Seeheim
Gernsheim

Oberamt Starkenburg

reiſe
den Aemeer Kern. M. Gerſte M. Walz. vM. Spelz. 2. Haſer. f. f. f. kr. ſ. r. kr. 7.
5. 4 10 5 10 G 20. 4 59
3 10 5. . 15 12 5 17 30 20 = 30


5
1 45
3 10
G
5 20
20
.
5
.
5 .
5 30 4 30 3 20 5 40

5
6
6
5

[ ][  ][ ]

Von GOttes Gnaden LuDEWJG K. Landgraf zu Heſſen, Herzog in
Weſtphalen und Engern, Pfalzgraf bei Rhein, Fürſt zu Hersfeld und Star=
kenburg
, Graf zu Arnsberg und des heiligen römiſchen Reichs Vorfechter zwi=
ſchen
Rhein und Weſer, Graf zu Catzenelnbogen, Diez, Ziegenhain, Nidda,
Hanau, Schaumburg, Iſenburg und Büdingen, Herr zu Friedberg und
Wimpfen ꝛc. ꝛc.
Es iſt bereits unter dem 4ten Juny 1790 verordnet worden, daß kein Hausbe=
wohner
dahier fremde Perſonen beherbergen ſoll, welche ſich nicht mit einem Annahms:
oder Erlaubniß=Schein wegen ihres hieſigen Aufenthalts legitimiren koͤnnen. Da es nun
durchaus erforderlich iſt, daß Unſere Polizey=Deputation allezeit eine vollſtaͤndige Ueber=
ſicht
der dahier ſich aufhaltenden, nicht recipirten, oder nicht in Dienſiverhaͤltniſſen,
oder in Arbeit ſtehenden fremden Perſonen habe, mithin auch genau wiſſen muß, wer
von dergleichen Perſonen auſſer den Gaſthaͤuſern ſich dahier befindet, die oben angefuͤhrte
Verordnung aber von manchem entweder nicht fuͤr allgemein, oder bloß fuͤr den damaligen
Zeitpunkt abgefaſſet, geachtet worden, ſo wird ſolche nunmehr naͤher dahin beſtimmt:
1.) Ein jeder Bewohner von Privat= Herrſchaftlichen; oder oͤffentlichen Gebaͤuden in
der Stadt ſelbſt, in der neuen Stadtanlage, und vor den Thoren der Stadt iſt
verbunden, von jedem bei ihm ſich aufhalten wollenden hier nicht recipirten, oder
nicht in Dienſt und Arbeit ſtehenden Fremden maͤnnlichen oder weiblichen Geſchlechts
a) den Namen,
b) den ſtaatsbuͤrgerlichen Karakter, oder das treibende Gewerbe,
c) den Ort der Heimath:
4) die hieſigen Geſchaͤfte, und
e) die wenigſtens ohngefaͤhre Dauer des hieſigen Aufenthaltes binnen den erſten
vier und zwanzig Stunden dem zeitigen Polizey= Inſpektor ſchriftlich anzu=
geben
, bei Strafe von einem Gulden, welche Strafe bei wiederholt ein=
getrettener
Nachlaͤſſigkeit, oder bei hervorleuchtender boͤſer Abſicht bei dieſer
nach Beſinden bis auf zehn Gulden erhoͤhet werden ſoll.
Dieſer Befehl iſt allgemein, ohne alle Ruͤckſicht auf den Stand der Hausbewohner
und Fremden, und auf die Abſicht des hieſigen Aufenthalts der letzteren, daher derſelbe
ohne Unterſchied zwiſchen inlaͤndiſchen und auslaͤndiſchen Fremden, eben ſowohl bei Beſu=
chen
von naͤhen Anverwandten, als bei ſolchen fremden Perſonen ſeine Anwendung findet,
welche vorhin dahier ſich aufgehalten haben, und bekannt ſind, aber jetzo wieder hieher
zuruͤck kehren.
2.) Daſſelbe gilt auch, und zwar für alle nachbemerkte Zalle bei einer Straſe von
fuͤnf Gulden auf den erſten, und immer verdoppelter Strafe auf die nachfol=
gende
Uebertrettungsfalle, vorzüglich von dienſtloſen, fremden Dienſtboten, welche
entweder aus einem hieſigen Dienſt getretten ſind, oder neu hierher kommen, um
Dienſte zu ſuchen, von fremden Handwerkspurſchen, Tagloͤhnern ꝛc., welche bei
keinem Meiſter in Arbeit ſtehen, oder auch nur auſſer deſſen Wohnung ſich auf=
halten
; ſolche Perſonen ſind ſelbſt dann, wenn ſie um Reception als Buͤrger oder
Beiſaſſen ſchon nachgeſucht haben, in ſo lange noch fuͤr Fremde zu achten, bis ſie
ſich durch ein Receptions=Dekret hinlaͤnglich legitimirt haben. Daſſelbe iſt der Fall
bei fremden Weibsperſonen, welche ſich bis zu ihrer Receptioz, oder vorhabenden
Verheurathung, oder Niederkunſt dahier aufhalten wollen.

[ ][  ][ ]

3.) Wenn Fremde, welche eine Zeitlang in Wirthshaͤuſern gewohnet haben, in Privat=
haͤuſer
uͤberziehen wollen, ſo iſt derjenige, welcher ſie in ſeinem Hauſe aufnehmen
will, jedesmal ſchuldig, vorher die Anzeige davon bei dem Polizey=Inſpektor zu
thun, und um die Erlaubniß anzufragen, wo ſodann dieſer, bei der mindeſten
Bedenklichkeit, Anzeige an Unſere Polizey: Deputation zu thun hat.
4.) Sollte irgend ein Hausbewohner Zweifel haben, ob ein vorkommender Fall unter
dieſe Verordnung paſſe, oder nicht? ſo hat ſich derſelbe bei Vermeidung obenbe=
merkter
Strafe von fuͤnf Gulden bei der eben angegebenen Behoͤrde zu erkundigen,
indem in Faͤllen, wo gegen dieſe Unſere Verordnung gehandelt wird, nie eine Un=
gewißheit
, worin ſich der Uebertretter derſelben befunden haben will, als Ent=
ſchuldigung
angenommen werden kann.
Uebrigens verſehen Wir Uns zur Ordnungsliebe eines jeden Hauseigenthuͤmers, daß
ſolcher von ſelbſt auf die Aufrechthaltung dieſer Unſerer, die allgemeine Sicherheit und
Ordnung in Unſerer Reſidenz bezweckenden Verordnung ſehen, ſolche genau beobachten und
die etwaige Uebertretter derſelben gebuͤhrend anzeigen werde.
Darmſtadt den 7ten December 18o3.
Ludewig L.
Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicandum.
Da man den dermaligen Bevoͤlkerungszuſtand der hieſigen Fuͤrſtlichen Reſidenz zu wiſ=
ſen
noͤthig hat; ſo wird jeder Hauseigenthuͤmer unter beſonderer Verantwortlichkeit aufge=
fordert
, binnen 8 Tagen ein von ihm unterzeichnetes genaues Verzeichniß der in ſeinen Ge=
baͤuden
wohnenden Perſonen an den Fuͤrſtl. Policey=Inſpector Klunk zu ſenden. In je=
dem
Verzeichniß muß die Numer des Hauſes, die Anzahl der darin wohnenden Familien
und die Anzahl der zu jeder Familie gehoͤrigen Perſonen, auch Namen, Stand oder Ge=
werbe
der Familien, Vater oder Mutter, der Namen und das Alter der Kinder, mit Be=
merkung
, ob ſich dieſelbe bei den Eltern, oder wo ſonſt befunden, endlich aber auch Zahl,
Namen und Geburtsort des Geſindes, ſo wie endlich Namen, Stand oder Gewerbe jeder
einzelnen Perſon genau eingetragen werden. Das hieſige Militaͤr iſt zwar von dieſer Auf=
zeichnung
im Ganzen ausgeſchloſſon; allein, wenn eine Militairperſon in ihren Gebaͤuden
zu einem andern Stand gehoͤrige Perſonen wohnen hat; ſo hat ſie von dieſen ebenfalls ein
Verzeichniß nach obiger Vorſchrift einzuſenden.
Darmſtadt den 17ten Dec. 18o3.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizeideputation daſelbſt.
Edietalladung.
Es werden alle diejenige, welche aus irgend einem Rechtsgrunde, an die Nachlaſſen=
chaftsmaſſe
des allhier verſtorbenen Herrn Generalmajors, Reſidenzkommandanten, und
deutſchen Ordenskommenthur Ernſt Ludwig Freiherrn von Freudenberg, Anſpruͤche zu ma=
chen
haben, hiermit aufgefordert, dieſelbe binnen einer unerſtrecklichen Friſt von vier Wo=
chen
, von heute angerechnet, bei unterſchriebener Kommiſſion anzuzeigen, und rechtlicher
Ordnung nach, richtig zu ſtellen, entſtehenden Falls aber ſich zu gewaͤrtigen, daß ſie nach
Verlauf gedachter Friſt, nicht mehr gehoͤrt, mit ihren Forderungen an die Maſſe asgewie=
ſen
, und daruͤber weiter rechtlich wird verfuͤgt werden.
Sign. Darmſtadt den 7ten Dec. 18o3.
Von Kriegs= Kollegial; Kommiſſions wegen.
Seriba, Kriegsrath und Oberaud ꝛeur.

[ ][  ][ ]

Verſteigerungen.
Da das der verſtorbenen Jungfer Helene Martini gehoͤrige, in der alten Vorſtadt
neben dem Gaſthaus zum Hirſch gelegene Wohnhaus, den 20ten naͤchſt kommenden Monats
Nachmittags um 2 Uhr, auf dem hieſigen Rathhaus nochmals, jedoch ohne Vorbehalt der
Ratiſikation, oͤffentlich an den Meiſtbietenden verſteigt und unwiederruflich zugeſchlagen werden
ſoll; ſo macht man dieſes hiermit oͤffentlich bekannt.
Darmſtadt den 26ten Nov. 18o3.
Von Kommiſſions wegen.
Koͤhler, Füͤrſtl. Heſſiſcher Geheimer Rath.
Da das der Nikolaus Weigandiſchen Ehefrau und deren Kinder gehoͤrige, in des Schro=
then
, auch Stappeneck an der Obergaſſe, bef. Huſar Stephan und Metzger Thomas Buͤch=
ler
gelegene Wohnhaus, Mittwoch den 28ten dieſes Nachmittags um 4 Uhr, auf dem hie=
ſigen
Rathhaus nochmalen verſteigt und dem Meiſtbietenden unwiederruflich zugeſchlagen wer=
den
ſoll, als wird ſolches hiermit bekannt gemacht.
Darmſtadt den 9ten Dec. 18o3.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſ.
Mittwochs den 28ten dieſes Monats Nachmittags 2 Uhr, ſollen auf dem dahieſigen
Rathhauſe, die von dem verſtorbenen Inoalid Nicolaus Repp hinterlaſſene Immobilien,
beſiehend in
Einem Acker von 84½ Ruthen Nro. 8. in der 49ten Gewann hinter dem Buſenberg,
bef. Adam Mathes und die Gaͤnshecke, giebt 1 Kumpf Martinshafer.
Einem Wingert aus zwei Iten von zuſammen 135½ Ruthen Nro. 5 und 5½ in der
34ten Laag des Oberfelds, bef. ſich ſelbſt ꝛc., giebt 1 Alb. 6 Pfenn. Beed.
Einem Wingert auf dem heiligen Kreutz beim Brunnen rechter Hand, von 126 Ru=
then
, 13 Schuh Nro. 4. in der 34ten Laag des Oberſeldes, bef. Pancratius
Rhumbler, giebt 1Alb. 5 Pfenn. Beed.
Sodann, die von der verſtorbenen Soldaten Wittwe Brodheckerin nochgelaſſene
19 Ruthen Acker im Loͤcherfeld, Nro. 10. in der 5½ Gewann linker Hand der
Chauſſee, bef. Henrich Klein und Philipp Haas, giebt 2 Alb. Beed,
unter den in termino bekannt gemacht werdenden Bedingungen oͤffentlich verſteigt werden.
Darmſtadt den 9ten Dec. 18o3.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gouvernement daſelbſt.
Der, dem Handelsmann Johannes Fuhr dahier gehoͤrige Acker laut Flurbuch Nro. 11.
80 Ruthen in der 17ten Gewand des Loͤcherfelds, hinter der Pfarrwieſe jenſeits dem Graben,
bef. Georg Rahn und Johannes Ruͤck, ſoll Mittwoch den 20ten dieſes Nachmittags um 2
Uhr auf dem hieſigen Rathhaus, vorbehaltlich der Ratiſikation, verſteigt werden.
Darmſtadt den 6ten Dec. 18o3.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Das des Burger und Huthmacher Auguſt Hofmanns Wittwe und dem Burger und
Huthmacher Friedrich Hobeck gehoͤrige, in der groſen Holzſtraſe, zwiſchen Michael Ewald
und Martin Gloͤckner gelegene Wohnhaus, ſoll Mittwoch den 28ten dieſes, Nachmittags
um 3 Uhr auf dem hieſigen Rathhaus nochmalen verſteigt und dem Meiſtbietenden unwieder=
ruflich
zugeſchlagen werden. Darmſtadt den 6ten Dec. 18o3.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.

[ ][  ][ ]

Es ſoll die Mobillar=Verlaſſenſchaft des verſtorbenen Herrn Generalmaſors und Kom=
mandanten
Freiherrn von Freudenberg, beſtehend in Gold, Silber, Kleidungsſtuͤcken und
Leibgeraͤth, Bett= und Holzwerk, ſodann allerlei Hausgeraͤthſchaften, Montags den 19ten
dieſes Monats und die nachfolgende Taͤge Vor= und Nachmittags um die gewoͤhnlichen
Stunden in dem Quartier des Verſtorbenen, dem alten Kanzlei=Gebaͤude, dem oͤffentlichen
Meiſtgebot ausgeſetzt werden. Es wird demnach dieſes zur Wiſſenſchaft der Kaufliebhaber
hierdurch bekannt gemacht. Darmſtadt den 10ten Dec. 18o3.
Von Kriegs=Collegial=Commiſſions wegen.
Scriba, Kriegsrath und Oberauditeur.
Donnerſtag den 29ten dieſes, Nachmittags um 2 Uhr, wird der der verwittibten
Frau Hauptmann Wack dahier eigenthuͤmlich zuſtehende zunaͤchſt am Jaͤgerthor, rechter
Hand in der 19ten Lage Gaͤrten, im Oberfeld pag. 212. Nro. 14. zwiſchen dem Fuͤrſt=
lichen
Amtsſekretaͤr Saal und dem Herrſchaftlichen ſogenannten Zwinger gelegene, mit ei=
nem
zweiſtoͤckigen Gartenhaus, mit Keller, Pumpe, Abtritt, ausgeraumter Dungkaut,
guten Obſtbaͤumen und Kammerlatten verſehene - 24 Ruthen 9 Schuh enthaltende Gar=
ten
unter annehmlichen Bedingungen verkauft werden. Derſelbe iſt zehendfrei, giebt 6½
Pfenn. Beed und den noch zu regulirenden Grundzins,
ſodann
giebt dieſelbe in dem nemlichen Termin zu kaufen ſolgende zwiſchen dem Herrſchaftlichen
Weinberg und dem Buſenberg - im Flurbuch ſeparirte, aber an einem Stuͤck gelegene= Gaͤ=
terſtuͤcke
, als:
1) 51 Ruthen Acker Folio 42. Nro. 25. in der 19ten Gewann, giebt 1 Kumpf
Korn zur Füͤrſtl. Rentſchreiberey.
2) 5 Ruthen dergleichen Follo 43. Nro. 28. in derſelben Gewann, giebt 1 Kumpf
Korn zur Fürſtl. Rentſchreiberey.
5) 26 Ruthen 9 Schuh Folio 43. Nro. 29. in derſelben Gewann, gieht 1 Kunpf
Martinshafer.
4) 28 Ruthen 9 Schuh Folio 43. Nro. 30. in derſelben Gewann, giebt 1 Kumpf
Martinshafer.
5) 6i. Ruthen 6 Schuh Folio 45. Nro. 31. in derſelhen Gewann, giebt 1 Kumpf
Korn zur Fuͤrſtl. Rentſchreiberei.
Dieſe vorgechriebene Stuͤcke konnen aber auch zuſammen und im Ganzen, je nachdem
ſich Liebhaber ſinden verkauft werden. Die Verſieigerung iſt im Gaſthaus zur Krone:
die Bedingungen werden in termino naͤher; hier aber nur dieſes bekannt gemacht, daß
der unwiederrufliche Zuſchlag erfolgen wird, und der Garten kann jeden Tag auf Verlan=
gen
in Augenſchein genommen werden.
Darmſtadt den 16ten Dec. 1803.
Feilgebotene Sachen.
Zwei gutgebaute Weinberge in der beſten Lage des Buſenbergs, wovon der eine 173
Ruthen, der andere aber darneben 116½ Ruthen haͤlt, jeder beſonders ein Haͤuschen hat
und mit guten Obſtbaumen verſehen iſt, ſtehen zuſammen oder getrennt zu verkaufen, und
iſt das Naͤhere in der Hofbuchdruckerey zu erfahren.
In der Hechelgaſſe in des Kammmachermeiſter Achens Haus bei dem Becker Blum ſind
gute Mandellebkuchen das Pfund zu 30 kr., wie auch gute Anniskuchen Centner: Thaler=
und Pfundweis zu haben.

[ ][  ][ ]

In der Hofbuchdruckerei ſind Klaſſenlotteriekalender fuͤr 1804. 4 kr. und Com=
eviekalender
mit beigefuͤgter franzoͤſiſch republikaniſcher Zeitrechnung 3 kr. zu haben.
Ein Garten ohnweit dem Niederramſtaͤdter Weg gelegen, 91 Ruthen haltend, wel=
cher
mit einem zweiſtoͤckigen Haͤuschen, einem Brunnen, Kammerlatten und mehrern gro=
ſen
und kleinen Obſtbaͤumen verſehen und zehendfrei iſt, iſt aus freier Hand zu verkaufen.
Liebhaber koͤnnen ſich in der Hofbuchdruckerey melden.
Ich habe eine auserleſene Sammlung von Neujahrswuͤnſchen erhalten, und biete ſolche
in einzelnen Stuͤcken einem verehrlichen Publikum in aͤuſſerſt billigen Preiſen hiermit an.
Darmſtadt den 16ten Dec. 18o3.
Philipp Carl Walloth,
Fuͤrſtl. Hofkabinetsbuchbinder, wohnhaft hinterm Rathhaus.
Unterzeichneter hat kurzlich eine ſehr anſehnliche Menge neuer und ganz vorzüglich
geſchmackvoller Neujahrs: Wuͤnſche erhalten. Indem er ein verehrungswuͤrdiges Publi=
kum
hiervon zu benachrichtigen die Ehre hat, bittet er daſſelbe zugleich um guͤtigſten
Johann Caſpar Diehl, Burger und Buchbindermeiſter,
Zuſpruch.
bei dem Handelsmann Johann Juſtus Diehl am Schloßgraben wohnhaft.
Ein vollſtaͤndiges Bett, mit oder ohne Gedeck, iſt zu verlehnen, wie auch ein gut kon=
ditionirter
Reiſekoffer, und iſt bei Ausgeber dieſes zu erfragen.
Bei dem Brunnenmeiſter Sinnigſohn ſen. dahier iſt eine Feuerſpritze mit einer
Tonne, welche mit eiſernen Reifen und Handhaben beſchlagen iſt einer 22 Fuß langen
ledernen Schlange, einem meſſingenen Strahl, Schrauben und Stiefel, - ſodann eine Hand=
ſpritze
, welche in einen Eimer oder Zuber geſtellt wird, zu verkauſen; beide Spritzen ſind
gut und dauerhaft gearbeitet.
Bei dem Fuhrmann Dickel in der langen Gaſſe iſt ein zweiſpaͤnniger guter Wagen mit
3 Paar Leitern, und ein paar Weinbaͤumen zu verkaufen; ſodann aber auch bei demſelben
ein groſer gewoͤlbter Keller, und ein Stall für 4 Pferde und Platz zu Aufhebung des dazu
benoͤthigten Futters zu vermiethen.
Unterſchriebener hat friſche Buͤcking erhalten per Stuͤck 3 kr. bis 43 kr.
Brenckmann.
Vermiſchte Nachrichten.
Da der hieſige Burger und Ankerwirth Friedrich Wilhelm Heß in Gemaͤsheit hoͤherer
Verfuͤgung fuͤr einen Verſchwender erklaͤrt, ihm die Verwaltung ſeines Vermoͤgens entzogen,
und der hieſige Burger und Handelsmann Martin Gruͤnewald zu deſſen Curator beſtellt wor=
den
iſt; ſo wird dies, und daß jeder in der Folge mit dem Ankerwirth Heß in Hinſicht ſeines
Vermoͤgens geſchloſſene Contrakt als durchaus unguͤltig, keiner rechtlichen Ruͤckſicht gewuͤrdi=
get
werden wird, hiermit oͤffentlich bekannt gemacht. Darmſtadt den 19ten Nov. 18o3.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Lehr.
Einem geehrten Publikum mache ich hiermit bekannt, daß meine Wirthſchaft im
Gaſthaus zur Starkenburg voͤllig etablirt und alles zum Vergnuͤgen und angenehmen Auf=
enthalt
, ſowohl in den Zimmern der unteren, als in den beiden Saͤlen der zweiten Etage
eingerichtet iſt. Auſſer mehreren, ſowohl neuen als alten, rothen und weiſſen Rhein=
weinen
, welche ich auf Verlangen Ohm= halbe= und viertelsohmweis abgeben kann, beſitze
ich auch ein Sortiment fremder Weine, als Malaga, Champagner, Burgunder, Mus=
katwein
ꝛc., wie auch mehrere Sorten der beſten Liqueurs, und auf jedesmaliges Begehren,

[ ][  ][ ]

werde ich denen mich beſuchenden reſpektiven Gaͤſten taͤglich mit mehreren geſchmackvoll zu=
bereiteten
Speiſen, mit Punſch, Chokolade, Kaſſe, Thee und andern Erfriſchungen
aufwarten.
So wie ich mich immer beſtreben werde, die Zufriedenheit Aller durch billige und
prompte Bedienung zu erwerben; ſo werde ich mir es zur angelegentlichſten Pflicht ma=
chen
, bei Beherbergung Fremder fuͤr Reinlichkeit der Betten und Zimmer, und für Be=
quemlichkeit
zu ſorgen, und werde dann beſonders bei meinem, Montag, den zweiten Tag
des Weihnachtsfeſtes zu haltenden Ball, wozu ich ein geehrtes Publikum hiermit hoͤflichſt
einlade, fuͤr guſtoͤſe Beleuchtung, anſtaͤndige Muſik, prompte und billige Behandlung und
gehoͤrige Ordnung, nicht ermangeln, alles aufzubieten. Das Entrée zu demſelben iſt
Ein Gulden.
Darmſtadt den 16ten Dec. 1803.
Frey, Gaſtwirth zur Starkenburg.
Philipp Jacob van der Kors dahier, welcher ſeit kurzem ſeine Wohnung verändert,
und ſein Waarenlager in ſein ueuerbautes in der Marktſtraſe gelegenes Haus zwiſchen dem
Schweinenmetzger Hrn. Schnell und Ochſenmetzger Hrn. Foͤrſter verlegt hat, ermangelt
nicht, ſolches hierdurch bekannt zu machen, und empfiehlt ſich auf das vorzuͤglichſte unter
Zuſicherung der billigſten Preiſe in folgenden Waaren:
Allen Sorten ordinairen und feinen wollenen Tuͤchern, engliſchen Caſimir, Bieber, Cal=
muck
, Piqus, Sommer= und Wintermancheſter, Nankinet und Patenthoſenſaͤcke, engli=
ſchen
und hollaͤndiſchen Zitz und Cotton, Mouſelin, Manns= und Frauenzimmerhalstuͤcher
n Seide, Monſelin und Cotton, Baumwollen und Leinenzeug, Bett= und Futterbarchet,
engliſchen Moulton und Flanell, von allen Sorten ſeidne, wollene und leinene Struͤmpfe,
aͤchten Tuͤrkiſch= und Leinen; auch Baumwollengarn zum Stricken und Weben, engliſche
Knoͤpfe, Hanauerzeug, Bett= und Schuͤrzzeug, alle Sorten Taffet= und Sammetbaͤnder,
verfertigte Schanzelaufer von jeder Qualitaͤt und Groͤſe, Zwirn, Schnuͤre, engliſche Naͤh=
und Stricknadeln, und vielen andern dahin einſchlagenden Artikeln.
Auch habe ich eine anſehnliche Parthie der neueſten Desseins Papiertapeten in aͤuſ=
ſerſt
billigem Preis.
Bei Unterzeichnetem ſind die beruͤhmte Doktor Meyeriſchen Zahnarzneien um nach=
ſolgende
Preiſe zu haben: Das groſe Glas Zahntinktur 2 fl., ein kleines ditto 1fl, Zahn=
opiat
das Toͤpfchen zu 1 fl. und zu 30 kr., Zahnbalſam das Glaͤßgen zu 1 fl. 30 kr. und
Zahnpulver die Schachtel zu 24 kr. Auſſerdem ſind auch noch Zahnbuͤrſten zu 30, 24 und
12 kr. das Stuͤck, ſo wie auch Zungenſchaber das Stuͤck zu 1fl. 30 kr. zu haben. Uebrigens
erhaͤlt der Kaͤufer einen gedruckten Gebrauchszettel. Darmſtadt den 27ten Nov. 18o5.
Woͤrishoͤfer, Garderobe=Laquai.
Ein Fremder iſt geſonnen, Jemand dahier ein reichlich naͤhrendes Geſchaͤft zu lernen.
Das Naͤhere iſt bei Schneidermeiſter Schloſſer jun. in der Schloßgaſſe zu erfahren.
Da meine bei dem F. Hofjaͤger Beſt vor dem Sporerthor neu erbaute Oehlenmühle
nunmehro fertig, ſo mache ſolches einem geehrten Publikum hiermit bekannt, daß ich jedem
Kunden, ſo bei mir ſchlagen will, gewißlich reine und gute Arbeit machen und abliefern
werde. Darmſtadt den 14ten Dec. 18o3.
Michael Banſtamer,
Burger und Oehlenmuͤller dahier.
Ein Purſche von 16 Jahren, welcher ſich zu aller Arbeit verſteht, wuͤnſcht auf ir=
gend
eine Art baldige Unterkunft zu erhalten.

[ ][  ]

Ein Maͤdchen, welches mit Kochen, Stricken, Naͤhen und mit aller haͤuslichen Arbeit
um jogehen weiß, ſucht in Dienſt zu kommen. Ausgeber dieſes giebt naͤhere Nachricht.
Nahe am Schloßgraben in Nro. 7. ſind 2 tapezirte Stuben nebſt Kuͤche, Holzkam=
mer
und einer Kammer auf die Straſe, wie auch Keller zu vermiethen, und kann auf das
neue Jahr bezogen werden.
5000 Thaler werden gegen hinlaͤngliche und gerichtliche Sicherheit 5 Procent zu
leihen geſucht. Bei Ausgeber dieſes erfahrt man das Naͤhere:

Angekommene Fremde=
Hr. Graf von Rechtern, k. k. Kammerherr, und
ehemaliger Obriſter, in holländiſchen Dienſten;
Hr. Kpch, geheimer Rath und Kanzler, und Hr.
Muſäus, geheimer Regierungsrath, von Gieſen;
Hr. Heinemann, königl. preußiſcher Kammerre=
ferendarius
, von Braunſchweig; Hr. Kern, von
Zwingenberg, und Hr. Seyb, von Reinheim,
landſtändiſ ve Deputirte, log. im Trauben.
Hr. Graf von Thurn, aus der Schweiz; Hr.
Briel, Syndikus, und Hr. Hartmann, Burger=
meiſter
, von Grünberg; Hr. Schalhas, und Hr.
Mezler, von Frankfurt, Hr. Dickerhof, von El=
berfeld
, und Hr. Jeruſa, aus Italien, Kauſleute,
ſodann Hr. Rauſch, von Kaiſerslautern, log. im
Darmſtädter Hof.
Hr. Heyde, kurköllniſcher Rath, von Münſter
in Weſtphalen; Hr. Billmann, Regierungsrath,
und Hr. Haumann, Expeditor, von Rechlinghau=
ſen
, ſodann Hr. Seligmann, Hoffaktor, von
München, log. im Heſſiſchen Haus.
Zwei Hrn. Gebrüder Urdan, Handelsleute,
aus Italien, log. im Fröhlichen Mann.
Hr. Krug, Syndikus, und Hr. Haſt, Burger=
meiſter
, von Gieſen; Hr. Diefenbach, Syndi=
kus
, und Hr. Lutz, Burgermeiſter, von Alsfeld;
Hr. Merckel, Stadtſchreiber, von Homburg; Hr.
Rube, Stadtſchreiber, und Hr. Rorh, Burger=
meiſter
, von Nidda, ſodann Hr. Belz, Burger=
meiſter
, von Lisberg=log. in der Cron.
Hr. Spielmann, Steinhauer, von Werthheim,
und Hr. Herrmann, Handelsmann, von Gem=
mingen
, log. in der Sonne
Hr. Porte, Mundkoch, von Berlin, und Hr.
Loſch, von Hofheim, log im Löwen.
Hr. Roleder, von Bodenheim, und Hr. Her=
bolz
, von Weiſenau, Handelsleute; ſodann Hr.
Mann, von Pirmaſens, log. im Hirſch.

vom 10ten bis den 17ten Dec.
Hr. Schultz, Handelsmann, von Moderheim,
log. bei Herrn Oppermann.
Auſſer den Gaſthaͤuſernlogirt:
Hr. von Kuder, ehemaliger koͤniglich pohlni=
ſcher
Collegienrath. kommt von Petersburg, log.
bei Herrn Archiorath Kuder.
Ab= und durchgereißte Fremde.
Hr. Graf von Platen, und Hr. Baron von
Rolten, kommen von Frankfurt, gehn nach Carls=
ruhe
, den 10ten December. Hr. Rohr, Overlieu=
enant
, in kurpfalzbaieriſchen Dienſten, eodem.
Hr. Lauer, Che, Hr. Leſage, Chef d’lscndron;
und Hr. Derouſe, Kapitän, in franzöſiſchen Dien=
ten
, den 12ten. Hr. Weckert, Kapitän, in pfalz=
baieriſchen
Dienſten, eod. Hr. Alberri, kurerz=
kanzleriſcher
Rarh, geht nach Aſchaffenburg, den
13ten. Hr. Many, Profeſſor, von Arnſpurg in:
der Wetterau, eod, Hr. Linckenheld, kürſtlich.
wormſiſcher Hofgerichts= und Kreis= Legationsſe=
kretär
, von Fränkfurt, eod. Frau Gräfin von
Belderbuſch, geht nach Heideloorg, den 14ten.
Hr. von Mechel, Kunſtverieger, von Baſel, eod.
Hr. Baron de V'inleVierberic h, gehr nach Frank=
furt
, eod. Hr. von Berg, Kapitän und Adju=
tant
Sr. Majeſtät des Königs von Schweden,
gejt als Courier nach München, eod. Hr. von
Fienel, Generalmajor, in k. k. Dienſten, eod.
Hr. von Brunnert, ungtriſcher Edelmann, von
Peſt,eod. Hr. Sontheimer, l. k. Hoffaktor, eod.
Hr. Michaux Generalkommiſſär, bei der frau=
zoſiſchen
Armee in Hannover, und Hr. Damas,
Obriſter von der Kavallerie, in franzoſiſchen Dien=
ſten
, gehn beide nach Hannober, den 15ten.

Getaufte und Beerdi
Getaufte.
Den 11ten December, dem Burger und Metz=
germeiſter
, Chriſioph Nungeſſer, eine Tochter:
Marie Catharine.
Den 12ten, dem Beiſaſſen und Ziegler, Hein=
rich
Hartmann, eine Tochter: Johannette Eli=
ſabe
h Margarethe.
Den 13ten dem Burger und Beckermeiſter,
Johann Philipr Herbſt, ein Sohn: Johann
Heinrich.
Den 16ten, dem Beiſaſſen, Johann Michael
Wenzel, eine Tochter: Margarethe.

9te in voriger Woche.
Beerdigte.
Den 11ten December, der Burger und Schoh,
machermeiſter, Johann Georg Ca rittus, g1
Jahre, 8 Monate und 1 Tag alt.
Den 17ten, dem kurhannsveriſchen Haurt=
wann
, Herrn Franz Philipp Alerander Currtian
Müller, eine Zwillingstochter, 8 Monate und
26 Tage alr.
Beerdigt bei der karholiſchen Gemeinde:
Den 11ten December, Herr Herbolz, Han=
delsmann
von Weiſenau, 40 Jahre alt.