Darmstädter Tagblatt 1803


23. Mai 1803

[  ][ ]

Anno 1805

den 25. May.

No. 21

Mit Hochfuͤrſtlich Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzetgungs.
zu finden in der Hochfuͤrſtl.
I. P o
Ein Pfund Ochſenfleiſch


Rindfleiſch

Kalbfleiſch
Hammelfleiſch
Schaaffleiſch
Schweinenfleiſch
1 Pf. geraͤuch. Schink. u. Dorrfl.
- Speck
G

Nierenfett.
Hammelsfett
1 Pf. ausgelaſſenes Schweinen=
ſchrnalz


1 mausgelaſſenes
10 bis
Ein Kalbsgekroͤſe-

Ein Kalbsgelung
8 bis
Ein Hammelsgelung
6 bis

1 Pfund Ochſengelung

Sullzen,
1
1
- Bratwurſte
Ein Pfund gute pure Schwei=
nen
=Leber=oder Blutwurſt mit
Grieben,
Ein Pfund gemiſchte Wurſi, worin
Fuͤrſtlich= Heſſiſche

gnadigſtem Privilegio.
Frag= und

7)
o0 =

Hof= und Kanzleibuchdruckerei.

9 =Taxe.
Lunge, Leber oder Blut von anderm
Schlachtvieh iſt
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge 1fl.
Ein Kalbskopf
10 bis 12 kr.
Ein Hammelskopf = 6 bis
Ein Kalbsfuß
1 Maas Maͤrz=Bier im Hauſe
auſſer dem Hauſe
1 Maas Jung=Bier im Hauſe
auſſer dem Hauſe
Brod=Taxe und Gewicht.

18
Für 2 kr. Brod ſoll wiegen
22
12
Fur 4 kr.
12

Für 6 kr.
22
10
Fuͤr 12 kr.
O
7
Fuͤr 1 kr. Kuͤmmel= oder
77
gemiſchtes Brod
13
4
Fuͤr 2 kr.
24.
Fuͤr 1 kr. Waſſerweck
6
.
Fuͤr 1 kr. Milchereck
12
Fuͤr 1 kr. Milchbrod
ſEinfünſpf. Laib Bredſoll gelten13 kr. 2
Polizey=Deputation dahier.

Pfi

kr.
8

8
5
5
2.
1
2

2

pf.

11
Ma rk, preiſe. Ein Malter Korn, 8fl. 3 kr. 1 Maas Bierhefe-
Ein Malter Gerſte- 5 43 1 Kuh= oder Geiſemilch
Ein Malter Waizen, 10 1 Pfund friſche Butter
Ein Malter Spelz 11 1
- der beſten Handkaͤſe
Ein Malter Hafer 20 Von den uͤbrigenHandkaͤſen das Stuͤck
Ein Malter Rockenmehl 8 20 Eyer 7 Stuͤck fuͤr
Ein Malter Weißmehl 11 p Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln
l

36
16

5

Fruchtpreiſe
von nachſtehenden Aemtern: ..
Gd. ern. M. Gerſtel M. Waiz. M.Srilz.
M. Hafer 5. kr. fl. kr. ſl. C. fl. Ir. kr. Amt Rüſſelsheim
5 10 5 40 10 30 ½
Amt Dornberg 1 40 20 10

Amt Lichtenberg 15 C. 45 45
Amt Pfungſtadt 20 6 1 40 20
Cent Arheilgen

Amt Zwingenber
Amt Seeheim
5 50 4 3
Amt Gernsheim -

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Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicandum.
Nachdem bisher von den meiſten hieſigen Schweinenmetzgern zur Umgehung der fuͤr
die Leber=und Blutwuͤrſte feſtgeſetzten Polizeitaxen mehrere Sorten dieſer Wuͤrſte unter
mancherley Benennung, auch zum Theil ſtückweis, und nicht auf das Gewicht, in willkuͤhr=
lichem
Preis verkauft, dagegen die taxmaͤſig verkauften Wuͤrſte oft ganz ungeniesbar verfertigt
worden; dieſe zum Nachtheil des Publikums gereichende Eigenmacht und Unordnung aber bei
den in der Schlachtordnung beſtimmten Strafen nachdruͤcklichſt unterſagt, dagegen fuͤr beſ=
ſere
und geringere, jedoch auch in geniesbarer und guter Qualität zu verfertigende Sorten
Wurſt zweierlei, nach dem gegenwaͤrtigen Fleiſchpreiß regulirte Taxen feſtgeſetzt wor=
den
, nemlich:
1) für das Pfind pure Schweinen=Leber= oder Blutwurſt mit Grie=
ben
, 12 kr.
2) für das Pfund gemiſchte Wurſt, worin Lunge, Leber oder Blut
von anderm Schlachtvieh iſt, 8 kr.
und dieſe Preiſe auf keinerlei Weiſe willkuͤhrlich erhoͤhet, ſondern fuͤr alle Leber= und Blut=
wuͤrſte
, ſie moͤgen genannt werden wie ſie wollen, genan beobachtet, auch die gemiſchte Wuͤr=
ſte
jeder Zeit in ebenfalls geniesbarer guter Qualitaͤt verfertigt werden ſollen; ſo wird ſol=
ches
zur Nachricht des Publikums hiermit bekannt gemacht. Darmſtadt den 6. May 1803.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizeideputation daſelbſt.
Verpachtung.
Das auf Martinitag des gegenwaͤrtigen Jahrs leihefaͤllig werdende Herrſchaftl. Hofguth
zu Weiterſtadt, hieſigen Amts, welches uͤberhaupt in ohngefaͤhr 215 Morgen Ackerland, Wieſen
und anſehnlichen Gaͤrten beſtehet, und wozu eine geraͤumliche Hofraithe mit noͤthigen Wohn=
gebaͤuden
, Scheuern und Stallung gehoͤret, ſoll von der bemeldten Zeit an, auf ander=
weite
9 Jahre lang an einen tuͤchtigen Beſtaͤnder verliehen - und zu ſolchem Ende auf
Freitags den 10ten künftigen Monats Juny eine offentliche Aufſteckung auf Fuͤrſtl. Rentkam=
mer
vorgenommen werden.
Diejenige nun, welche erſagtes Guth in Beſtand zu uͤbernehmen geſonnen ſind, und
ſich legitimiren koͤnnen, daß ſie die zu einem ſolchen Beſtand noͤthige Eigenſchaften, auch
das zu Anſchaſfung Viehes, Schiſf und Geſchirrs, ſo wie auch Leiſtung der verlangt wer=
denden
Caution erforderliche Vermoͤgen beſitzen, koͤnnen ſich in dem beſtimmten Termin,
Vormittags 9 Uhr auf Fuͤrſtl. Reutkammerkanzlei einſinden, und nach Vernehmung der Be=
dingungen
ihr Gebott thun, ſofort ſich, vorbehaltlich der hoͤhern Genehmigung, des Zu=
ſchlags
gewaͤrtigen. Darmſtadt den 10ten May 1803.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Rentkammer daſelbſt.
Verſteigerungen.
Da das der hieſigen Schuͤtzenkompagnie zuſtehende Schuͤtzenhaus Mittwoch den 8ten
kuͤnftigen Monats Juny Nachmittags um 2 Uhr auf dem hieſigen Rathhaus unter denen in
dem Termin anzugebenden Bedingungen anderweit verſteigt werden ſoll; als wird ſolches
hiermit bekannt gemacht. Darmſtadt den 20ten May 1802.
Füͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Das zur Verlaſſenſchaft der Schneider Matthias Kuntziſchen Eheleute dahier gehöris
ge, in der Marktſtraſſe gelegene Wohnhaus Nro. 552. ſoll Mittwoch den 8ten kuͤnftigen Mo=
nats
Juny Nachmittags um 3 Uhr, auf dem hieſigen Rathhaus nochmalen verſteigt und dem
Meiſtbietenden unwiderruflich zugeſchlagen werden. Darmſtadt den 20ten May 1803.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.

[ ][  ][ ]

Dienſtag den 31ten dieſes Monats und die darauf ſolgende Tage hindurch ſoll auf
dem Gardemeuble des hieſig Fuͤrſtl. Schloſſes ein betraͤchtlicher Vorrath, bei dem Hof=
meublement
entbehrlich gewordener Meublesſtuͤcke, die zum Theil mit Gold und Silber ge=
ſtickt
zum Theil mit ſolchen Treſſen beſetzt ſind, groſen Theils aber in anderen zu
jedem Hausgebrauch dienlichen Meubles und, mit unter auch, in brauchbaren Reſten
von ſeidenen und andern Zeugen beſtehen, gegen gleich baare Zahlung, an den Meiſtbie=
tenden
verſteigt werden.
Dieſes wird demnach hierdurch oͤffentlich bekannt gemacht, damit die Liebhaber ſich in
der gewoͤhnlichen Vor= und Nachmittagsſtunden an dem bezeichneten Ort einfinden koͤnnen.
Darmſtadt den 11ten May 18o3.
Vermoͤge Auftrags.
Muͤller, Fuͤrſtl. Kammerrach und Hofintendant.
In der Kraͤmer Goͤbeliſchen Behauſung zu Beſſungen ſoll kuͤnſtigen Montag den 23ten
d. M. Vormittags um 9 und Nachmittags um 2 Uhr, Weißzeug, Bettwerk, und allerlei
Hausrath, gegen baare Zahlung oͤffentlich verkauft werden.
Darmſtadt den 18ten May 1803.
Vermoͤge Auftrags
Wittich, Fuͤrſtl. Heſſiſcher Kriegsſekretaͤr.
Dienſtags den 31ten May Morgens um 8 Uhr ſoll im Darmſtaͤdter Oberwald eine
Partie Wellen verſteigt werden. Man macht dieſes den Liebhabern andurch bekannt, damit
ſie ſich zur beſtimmten Zeit auf dem Forſthaus zum Steinbruͤcker Teich einfinden und mitbie=
ten
moͤgen. Steinbrucker Teich den 19ten May 1805.
Metzger.
Lichthammer.
Dienſtag den 31ten dieſes Vormittags um 10 Uhr, ſollen in der Behauſung des
dahier verſtorbenen Handelsmanns Meyer 3 zu deſſen Verlaſſenſchaft gehoͤrige feuillets Bur=
gunderwein
, naͤmlich 2 ſeuillets Pommard und ein feuillet Vin de Nuit gegen baare
Zahlung verſteigt werden
Darmſtadt den 13ten May 1803.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Auf denen von Benzeliſchen gegen Nackenheim uͤber unweit Aſtheim, Trebur und Gros=
gerau
gelegenen Rheinauen wird Dienſtags den 31ten May fruͤh 9 Uhr eine anſehnliche Par=
thie
von circa 320 Klafter Ruͤſtenholz, die Haͤlfte in Scheuten, die Haͤlfte in Knoͤrzen,
in Klaftern aufgeſetzt an den Meiſtbietenden freiwillig gegen gleich baare Zahlung und nach
Verlangen frauco aus Schiff geliefert, verſteigert werden. Das Holz wird in Parthien zu
7 Klafter, das Klafter 6 Schuh hoch, 6 Schuh breit, und im Durchſchnitt 3 ½ Schuh
lang abgegeben und auf jede Parthie 11 fl. gleich baar angezahlt.
Zugleich werden 44 Staͤmme 1½ Schuh dicke Pappelbaume, jedoch ohne deren Ober=
holz
auf dem Stamm; endlich eben daſelbſt auf gleiche Weiſe mehrere beſt conditionirte Mo=
bilien
, beſtehend in Bettungen, Kanapee, Stuͤhle, Tiſche, Bettladen, Porcellain, Glas=
werk
, Zinn, Meſſing, Blech, Kupfer, Spiegel und allerlei Hausrath verſteigert werden.
Das ganze Erſteigerte muß längſtens binnen 10 Taͤgen, und gegen baare Bezahlung
abgeholet werden.
Martin Becker, von Benzeliſcher Verwalter.
Feilgebotene Sachen.
21 Stuͤck beſchlagenes eichenes Bauholz, 6 bis 8 Zoll dick, und von verſchiedener
Laͤnge, iſt in Nro. 440. in der kleinen Ochſengaſſe zu verkaufen.

[ ][  ][ ]

Einige Wagen guter Gartendung ſind zu verkauſen. Ausgeber dieſes ſagt wo.
Aus meinem ehmals wirthſchaftlichen Gebrauche habe ich unn noch einige große mit
Zinn gedeckelte ſteinerne Kruͤge, wie auch Baͤnke und lange Tafeln verkaͤuflich abzugeben.
Klauuig.
Vermiſchte Nachrichten.
Die im Fuͤrſtl. Luſtgarten zu Beſſungen immer mehr einreißende Beſchaͤdigungen der
Baͤume und anderen Gewaͤchſe, vorzuͤglich aber die Zerſtoͤrungen, die durch dahin gebrachte
Hunde auf den Pflanzlaͤndern angerichtet werden, machen es nothwendig, das Publikum
hierdurch aufzufordern, dieſe letztere geſliſſentlich davon zu entfernen, und mit dahin zu ſehen;
daß die wohlwollende Abſicht, die auch dieſen Garten dem ungeſtorten Genuß des Publikums
oͤfnete, den Ruin deſſelben nicht zur Folge habe.
Darmſtadt den 16ten May 18o3.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberhofmarſchallamt daſelbſt.
Wegen dem Regenwetter konnte der auf heute gefallene hieſige * Erſindungsmarkt nicht
gehalten werden, und da man denſelben deswegen auf heute uͤber drei Wochen als den 25ten
May verlegt hat; ſo wird ſolches zur Nachricht hierdurch bekannt gemacht.
Grosgerau den 4ten May 18o5.
Stadtſchultheiß, Burgermeiſter und Rath daſelbſt.
Endesunterzeichneter empfiehlt ſich in Verfertigung von allen Blech= und Meſſingwaaren,
und macht hierdurch bekannt, daß bey ihm jederzeit zu haben ſind: alle Arten von Chaiſen=
laternen
mit und ohne Verſilberung nach der neueſten Façon, engliſche Filtrirkaſſeckannen
von verſchiedener Groͤße, Theemaſchinen, und engliſche Schreiblampen mit Spiegel. Auch=
verſpricht
derſelbe in Bauarbeiten die billigſten Preiße und reelle Bedienung.
J. Ruͤhl, Spenglermeiſter,
wohnhaft in der Holzſtraße bey dem Seilermeiſter Gottlieb Hain.
Meine gegenwaͤrtige Wohnung iſt das geweſene Wohnhaus des Hrn. Senator Ortten=
burger
, allwo ich meine Conditorei und Spezereihandlung allen meinen Goͤnnern und Freun=
den
zum fernern Zuſpruch beſtens empfehle. Ich verſpreche jederzeit gute und billige Bedienung.
Wilhelm Emrich in der groſſen Ochſengaſſe.
Den 15ten d. M. iſt auf einem Kornacker an der Hammelstriſt, dieſſeits der Chauſſe,
ein Paͤckchen Metallwaaren in Wachstuch gefunden worden. Der Eigenthuͤmer davon kann
ſich in der Hofbuchdruckerei melden.
Ein junges Maͤdchen, welches naͤhen, ſtricken und alle Hausarbeit verrichten, und
dazu auf Verlangen einige Stunden des Tags widmen kann, wuͤnſcht auf dieſe Art beſchaͤftigt,
oder auch als Laufmaͤdchen angenommen zu werden.
Ein unverheuratheter Herr ſucht ein Quartier im erſten Stock von 3 oder 4 Zimmern,
mit oder ohne Meubles. Ausgeber dieſes giebt naͤhere Nachricht.
In der Gegend der Kavalleriekaſerne iſt auf dem Hinterbau ein Logis fuͤr eine ſtille Haus=
haltung
zu vermiethen, welches bis den Monat Juny bezogen werden kann. Es beſteht in
5 heizbaren Zimmern, Kuͤche, verſchloſſenen Bodenkammer, Keller und Holzplatz. Aus=
geber
dieſes giebt naͤhere Nachricht.
In der neuen Vorſtadt, ohnweit dem Pfoͤrtchen, iſt ein geraͤumiges Logis im Vor=
derhaus
zu vermiethen, welches Anfangs July bezogen werden kann. Daſelbſt iſt auch ein
Stall zu 4 Pferden, nebſt Kammer und Fourageboden zu verlehnen, welcher Anfangs kuͤnf=
tigen
Monats zu beziehen iſt.

(Hierzu eine Beilage.)

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Beilage zu Nro. 21.

In der kleinen Ochſengaſſe in Nro. 440 iſt im 3ten Stock eine Stube nebſt 2 Stuben=
kammern
, eine Kammer auf dem Speicher, Kuͤche und gemeinſchaftliches Waſchhaus zu ver:
miethen, welches taͤglich bezogen werden kann.
Bei dem Seilermeiſter Link jun. iſt ein Logis zu vermiethen, es beſteht in Stube,
Stubenkammer, Kuͤche, Keller und Holzplatz, und kann bis den 19ten Auguſt bezogen werden.
In der langen Gaſſe in Nro. 210. iſt ein Logis zu vermiethen, beſtehend in Stube,
Kammer, Kuͤche, Keller und Holzkammer, und kann bis den 6ten Juny bezogen werden.
Bei dem Schuhmachermeiſter Daum an der Eich iſt ein Logis gleicher Erde zu vermie=
then
, welches in Alcov, Kuͤche, Kammer auf dem Boden, Keller und dem Mitgebrauch
der Waſchkuͤche beſteht.
Geſtohlene Sachen.
In der Nacht vom 1ten auf den 2ten April d. J. ſind bei dem Herrſchaftl. Pachter Ge=
winner
auf dem Neuhof ohnweit Hain und Sprendlingen, mittelſt gewaltſamen Einbruchs
folgende Stuͤcke geſtohlen worden:
Ein kupferner Waſchkeſſel mit Haͤnge,
3 ditto Toͤpfe ohne Bein, ein jeder circa 9 Pf. ſchwer,
1 ditto Gemuͤßkeſſel 13 Pf. ſchwer,
2 ditto Suppenſchuͤſſeln, eine 8 Pf. die andere 9 Pf. ſchwer,
1 ditto Ratankuchen=Form,
1 ditto Kaffekeſſel, 4 Maas haltend,
1 Pfannkuchen=Pfann,
1 Kaffemuͤhle,
½ Dutzend Theetaſſen von gutem Porcellain,
1 meſſingerne Theemaſchine,
1 Dutzend zinnerne neue Suppenteller,
4 ditto ditto alte Suppenteller,
½ flache Teller,
3 zinnerne Suppenſchuͤſſeln,
1 Gemuͤßſchuͤſſel von Zinn,
1 zinnerne groſe Platte,
3 ditto etwas kleiner,
1 ditto Praͤſentirteller,
- Salatier;
2 Leuchter,
1½ Dutzend zinnerne Eßloͤſſel.
Man hat aller Nachforſchung ohngeachtet den Dieben nicht auf die Spur kommen koͤn=
nen
, und nur ſo viel erfahren, daß ein junger Menſch mit lang geſtreiften Beinkleidern da=
bei
geweſen ſey.
Der Obrigkeit muß daran gelegen ſeyn, ſo viel moͤglich dieſe Diebe zu entdecken. Man
erſuchet daher alle hohe und niedere Obrigkeiten hiermit ergebenſt in subsidium juris ac ju-
stitiae
, bei den Judengemeinden, Kupferſchmidten und Zinngieſern unter Zuſicherung einer Be=
lohnung
bekannt zu machen, wenn etwas von dieſen geſtohlenen Sachen zum Verkauf gekom=

[ ][  ]

men oder noch kommen wird, davon ſowohl als von den Perſonen, die ſolche gebracht, An=
zeige
zu machen, und davon unter Zuſicherung des Koſten=Erſatzes gefaͤllige Nachricht anhero
gelangen zu laſſen. Man erbietet ſich zum Reciprocum.
Hain den 13ten May 18o3.
Fuͤrſtl. Pſenburgiſches Amt Dreyeich.
Angekommene Fremde vom 14ten bis den 21ten May.

Hr. Graf von Fouquet, preußiſcher Kammer=
herr
, log. in der Poſt.
Frau Gräfin Lequevilly, von Paris; Hr.
Graf von Truchſeß, Domherr, zu Köln; Hr. von
Mülmann, wiedrunkeliſcher Regierungsaſſeſſor;
Hr. Heymann, Hofagent, von Breßlau; Hr.
Brandes, Pferdelieferant, von Braunſchweig;
Hr. Lindemann, Handelsmann, aus Weſtphalen;
Hr. Seyron, königl. ſchwediſcher Geſandter, nebſt
Familie, aus Niederſachſen, log. im Trauben.
Hr. Graf von Königsegg, Hr. von Franz, Hr.
von Mylius, Domherrn, von Arnsberg; Hr.
Krackamt, Sekretair, von Arnsberg; Hr. Ciarey,
Hr. Franz, Handelsleute, aus Iralien, und Hr.
Görner, Kaufmann, aus Böhmen, logiren im
Darmſtädter Hof.
Hr. Schulin, geh. Rath, von Frankfurt; Hr.
von Sinklair, Regierungsrath, von Homburg;
Hr. Dietz, Hofrath, von Frankfurt; Hr. Wurzer,
Hofgerichtsrath, Hr. Haumann, Expeditor, von
Rechlinghauſen; Hr. Lenz, Regierungsrath, Hr.
Eyfert, Land=Oberſchultheiß, von Wiesbaden;
Hr. Müncherode, Rath, in hieſigen Dienſten, und
Hr. Schmalz, Kaufmann, von Frankfurt, log.
im Heſſiſchen Haus.
Hr. Rück, von Ellwangen, und Hr. Meyer,
von Enningen, Handelsleute, log. im Schwan.
Hr. Ketterer, aus dem Schwarzwalde, und Hr.
Klopfer, aus Schwaben, Handelsleute, log. im
Fröhlichen Mann.
Hr. Lorenz, von Trier, und Hr. Hodes, von
Fuld, Handelsleute, log. in der Kron.
Hr. Stroh, Handelsmann, von Homburg, log.
im Löwen.
Hr. Wammersberger, Handelsm., aus Baiern,

und Hr. Mesler, Organiſt, von Hirſchhorn, log.
im Wilden Mann.
Hr. Meder, von Neurath, Hr. Wienner, von
Durlach, und Hr. Dickhaut, von Offenbach, Han=
delsleute
, log. im Anker.
Hr. Schneider, Thorſchreiber, Hr. Hartneck,
und Hr. Pferdsdorf, Forſtmeiſter, von Pirmaſens;
Hr. Herbolz, von Weiſenau, und Hr. Roleder,
von Bodenheim, log. im Hirſch.
Ab= und durchgereißte Fremde.
Hr. Baron Reich von Reichenſtein, Komman=
deur
des Maltheſerordens den 14ten May; Cit.
Matthieu, franzöſiſcher Geſandter, kommt von
Regensburg, eod. Ihro Hochfürſtl. Durchl. Fürſt
Reuß, General=Feldzeugmeiſter, und Hr. Graf
von Degenfeld, Obriſtlieutenant, in k. k. Dien=
ſten
, den 15ten; Hr. von Herrmann, preußiſcher
Kapitain, eod. Hr. Baron von Bilow, aus Meck=
lenburg
, eod. Hr. Graf Schasberg, von Mem=
mingen
kommend, den 16ten; Hr. Kämmerer,
Hofintendent, von Mannheim, eod. Hr. Graf von
Pagowsky, Maltheſerritter, aus Rußland, eod.
Hr. Graf von Truchſeß, geht nach Stuttgardt,
eod. Hr. Baron von Schönberg, aus Dresden,
ſen 17ten; Hr. Deermann, Gerichtsaſſeſſor, von
Halle, den 18ten; Hr. Selzer, Pfarrer, von Ne=
ckar
= Steinach, eod. Hr. Nau, Hofrath, von
Aſchaffenburg, den 19ten; Frau Gräfin von Fla=
vigny
, von Wien,eod. Hr. von Wildeck, Obriſter,
aus der Schweiz, den 20ten; Hr. Call, Rath, von
Veilburg, eod. Hr. Bentheim, Rath, von Ber=
lin
, eodem.

Getaufte, und Beerdigte in voriger Woche.
Getaufte.
Beerdigte.

Den 15ten May, dem Burger und Ackermann,
Joh. Ph. Dickel, eine Tochter: Marie Katharine.
Eod. dem Beiſaſſen, Johann Philipp Höhner,
eine Tochter: Eva Katharine.
Den 16ten, dem Beiſaſſen, Johannes Rühl,
ein Sohn: Johann Konrad.
Eod. dem Burger und Zieglermeiſter, Johann
Balthaſar Hirſch, eine Tochter: Anne Katharine.
Den 19ten, dem Burger und Schneidermeiſter,
Joh. Chriſtian Brichwe, ein Sohn: Johann Adam.
Eod. dem Bunger und Maurer, Johann Ja=
keb
Cran, ein Sohn: Johann Chriſtoph.
Fod. ein unehelicher Sohn: Johann Georg.

Den 20ten May, Katharine Eliſabethe, des
Burgers und Schuhmachermeiſters, Johann Chri=
ſioph
Hebermehl, Ehefrau, 41 Jahre, 7 Monate
und 14 Tage alt.
Eodem, Jungfer Suſanne Margarethe, des
Fürſtlichen Hofkommiſſärs, Herrn Johann Phi=
lipp
Becker, jüngſte eheliche Tochter, 29 Jahre,
10 Monate und 20 Tage alt.
Den 21ten, dem Fürſtlichen Hofrath, Herrn
Georg Friedrich Sell, eine Tochter, 4 Jahre, 1
Monat und 19 Tage alt.