Anno 1797.
den 17. April.
No. 16.
Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
gnädigſtem Privilegio.
Frag= und
Aiatt,
zu finden in der Hochfuͤrſtl.
Hof= und Kanzleiduchdruckerei.
Viktualten= und Marktpreis.
kr. zpf.
Lr.
Darmſtaͤdtiſches
Luzriguugb=
Ein Pfund Ochſenfleiſch
Rindfleiſch
1
Kalbfleiſch
„
1
- Hammelfleiſch
Schaaffleiſch
Schweinenfleiſch
1Pf.geraͤuchert. SchinkuDorrfl.
Pfund-Speck
1
Nierenfett
„
Hammelsfett
1
- Schweinenſchmalz
Ein Kaldsgegroͤß . 12 bis
Ein Kalbsgelung
=
Ein Hammelsgeluͤng
1 Pfund Ochſengelung
1. „. Sulzen
Bratwuͤrſt.
1
1 Leber=u. Blutw.
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Kalbskopf .
2
Ein Hammelskopf
Tin Kalbsſuß
Tin Malter Korn.
„
Tin Malter Gerſten
Tin Malter Wanzen
„
Ein Malter Spelzen.
15
14
19
2.
24
28
18
20
12
in Malter Hafer,
in Malter Rockenmehl
11
in Malter Weißmehl
Fuͤrſtlich=Heſſiſche Pi
Ein Kumpf Hafermehl
1 Apf. geſchaͤlter Hirſen.
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten1fl.
kr.
6
15
30
4l15
426
28
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten2fl.
1. Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
=
1 Maas Bier im Hauſe
— auſſer dem Hauſe
1
- Bierhefe
55
76
30
18
60
5
9
48
1
- Kuh=oder Geiſemilch 10 12
1 Pfund friſche Butter. 32 34
- Handkas der deſten
Dieuͤbrige Handkaͤſe das Stuck
2
Eier 4 Stuͤck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln 10.½2
Brodtaxe und Gewicht.
Fruchtpreiſe
von nachſtebenden Aemtern:
of. L.2.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen
Vor 4 kr. dito
Vor 6kr. dito
2
2
Vor12 kr. dito
Vor 1kr. Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod.
6
Dor 2kr. dito
12
Vor 1kr. Waſſerweck.
2
Ver 1 kr. Milchweck .
Vor 1kr. Milchbrod
Ein fuͤnfpfuͤndiger Laib Brod ſoll
gel=
ten 12 Kr.
zeideputation dahier.
Mtr. Mltr. Mtr.1 Mtr.1 Bltr=
24 2
1 17
19
imt Ruͤſſelsheim
imt Dornderg.
Imt Lichtenberg
Imt Pfungſtadt
ent Arheilgen
Imt Zwingenberg.
Korn
kr.
50
630
Gerſte
fl. 1kr.
28
30
Waiz.) Spelz.
kr.
30
kr.
40
20
Hafer
kr.
22
[ ← ][ ][ → ] Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinn Weſen noͤthig und nüglich ſind.
I. Fuͤrſtl. Regierungs=Publicandum.
Nachdem die Anzeige geſchehen, daß mehrere hieſige Buͤrger, ſowehl
Handweils=
leute, als auch Kraͤmer und Metzger, ſich deigehen laſſen, die Quart=Kronenthaler
nicht hoͤher als zu g0 kr., mithin 152 kr. unter dem courſirenden Werth, anzunehmen,
und dadurch das Puslikum in Nachtheil zu verſetzen, dieſem Unweſen und
eigenmaͤch=
tigen Verfahren ader nicht nachgeſehen werden kann; als wird ſaͤmtlichen bieſizen
Ein=
wohnern hiermit aufgegeden, bei Fuͤnf Rsthlr. Strefe die Quart=Kronenthaler
nicht geringer als zu g0 152 kr., mithin ihrem courſirenden Werth nach anzunehmen,
und dadei verſichert zu ſeyn, daß von Abwuͤrdigung dieſer Muͤnzſorten dis jetzt nicht
das geringſte bekannt ſeie. Sign. Darmſtadt den 25ten Maͤrz 1797.
Fuͤrſtlich Heſſiſche Regierungskanzlei daſeldſt.
II. Verpachtungen.
Die leihfaͤllig gewordene Winterſchaafwaide zu Groshauſen ſoll auf anderweiten
= oder Gaͤhrigen Beſtand, auf Freitag den 28ſten dieſes, Morgens 9 Uhr, auf dem
Rathhaus zu Gokhauſen ößeuc verſteigt werden. Die Steigluſtige haben ſich
aiſo gefuͤllig einzufinden und mitzudieten. Sign. Zwingenderg den 5ten April 1797.
Furſtlich Heſſiſches Oderamt ellda.
Die leihfaͤllig gewordene Winterſchaafwaide dahier in Zwingenderg ſoll auf einen
anderweit Dreijaͤhrigen Beſtand, auf Samſtag den 29ſten dieſes, Morçens 9 Uhr,
in dem hiiſigen Amthaus oͤffentlich verſteigt werden.
Die Liedhadere koͤnnen ſich alſo auf demeldten Tag und Ort dahier einfinden und
witdieten. Zwingenderg den 5ten April 1797.
Fuͤrſtlich Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Da die Winterſchaafwaide zu Auerdach auf Beirtag dieſes Jahrs leihfaͤllig
ge=
worden, und in einen andern 3jaͤhrigen Beſtand degeden werden ſoll, und dann
hierzu Termin auf Samſtag den 29ſten dieſes, Nachmittags 2 Uhr, auf daſigem
Rathhaus andtraumet wordin; ſo haben ſich die Liebhaderr auf bemeldten Tag an
Ort und Stelle einzufinden und gefaͤligſt mitzudieten.
Sign. Zwingnderg den 5ten April 1797.
Fuͤrſtlich Heſſiſches Oberamt daſeldſt.
III. Verſteigerungen.
Da auf das in der runden Thurmgaſſe gegen dem Schreiner Heßler uͤber
liegen=
de Sttuerperaͤquator Gerderiſche Haus ein Nachgebott geſchehen iſt - und daſſelbe
naͤchſten Bettag den dritten May dieſes Jahrs Mergens 10 Uhr abermahl - jedoch
ohne Vordehalt der Ratifieation, auf dem hieſigen Rathhaus offentlich verſteigt
werden ſoll; ſo wird dies den Kaufluſtigen hiermit dekannt gemacht.
Darmſtadt den 15ten April 1797.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
B. H. Lehr.
IV. Sachen, ſo zu verkaufen.
Ein Garten von 207 Ruthen, welcher mi guten Obſt aͤumen, Weinreben,
Kam=
merlatten in einem Kreuzweg, einem Haͤuoͤchen, einer Obſtdoͤrre und Pumpe
verſe=
hen und zehendfrei, vor dem Beſſunger Thor gelegen, und welcher ſchon zur Haͤlfte
angepflanzet iſt, ſtehet aus freier Hand unter annehmlichen Bedingungen zu
verkau=
fen, weshald das Weitere in der Hofbuchdruckerei zu erfragen iſt.
Der Eigenthuͤmer des Hauſes in der langen Gaſſe Nro 182. iſt Willens, daſſelbe
aus freier Hand zu verkaufen. Liedhaber koͤnnen ſich deßfalls dei demſelben melden.
Es iſt irgendwo ein groſes Mutterſchwein mit Jungen zu verkaufen. Bei
Aus=
geber dieſes erfaͤhrt man das Naͤhere.
Beim Handlsmann Klaunig, dahier am Markt, ſind friſche Buͤckinge, das
Stuͤck zu 3 und zu 4 Kr. zu haben.
In allhiefiger Hofduchdruckerei ſind in Kommiſſion zu verkaufen: 1.) Scriptores
hiſtoriae Auguſtae, 2 Theile, 1fl. 30kr. 2.) Plinii hiſtor. nat. 5 Theile, 4fl. 40kr.
1) Wencks Heſſiſche Landesgeſchichte, 1ter Band, 4fl. 30 kr. 4) Der vollſtändige
Monatsgaͤrtner im Baum=Kuͤchen= und Blumengarten fuͤr alle Monate des Jahrs,
von J. C. Muͤller, fuͤr 1fl. 18 kr. 5.) Anweiſung des Obſt= und Gemuͤſegartens,
2 Theile, 2 fl.
V. B e k a n n tmachu n gen.
Da bereits vor einigen Jahren der Befehl dekannt gemacht worden, daß ſich
niemand, er ſei auch, wer er wolle, unterſtehen ſolle, denen Soldaten etwas von
Kleidungsſtuͤcken ohne Vorwiſſen ſeines Officiers adzukaufen, dieſem Befehl ader
neuerlich entgegen gehandelt worden; ſo wird derſelbe hierdurch mit der
ausdruͤckli=
chen Verwarnung erneuert, daß in dem jedesmaligen Contraventionsfall der
Kaͤu=
fer nicht nur den Kauſpreis verlieren, ſondern auch noch mit einer Leibesſtrafe
an=
geſehen werden ſolle. Darmſtadt den 6ten April 1797.
Von Commandoments wegen.
von Freudenberg, F. O. R. Gener almajor und Commandant.
2000 fl. ganz oder zertrennt liegen gegen gerichtliche Sicherheit zum Ausleynen
bereit. Bei wem, erfaͤhrt man in der Buchdruckerei.
450 fl. Vormundsgelder ſind gegen gerichtliche Hypothek bei Tobias Diefenbach
in Ederſtadt zu 5 Procent zu verlehnen.
400 fl. obnzefaͤhr, entweder zuſammen oder vertheilt, ſind gegen gerichtliche
Sicherheit auszulehnen. Wo? iſt in der Hofbuchdruckerei zu erfragen.
300 fl. Kirchenkaſtengelder liegen bei Jacod Buͤchlein in Ederſtadt gegen
gericht=
liche Sicherheit zu 5 Procent zum Auslehnen dereit.
Endesunterzeichnete macht bierdurch dekannt, daß ſie alle Sorten Zeuge,
ſo=
wohl Linon, Muſelin, Piquet, Cotton aller Arten und weiße Leinwand, ſowohl in
gefalligen einfachen Farben, als auch gebluͤmt, mit wie auch ohne Borduͤre drucket,
upd empfiehlt ſich einem geehrten Pudlikum beſtens. Liebhaber koͤnnen in ihrer
Wohnung Muſter von denſelden ſehen, oder gefaͤlligſt adhelen laſſen.
Wagner, wohnhaft in des Herrn Kammerrath Kekule Behauſung
in der neuen Vorſtadt.
VI. Vermiſchte Nachrichten.
In Nro. 617. der neuen Vorſtadt wird mit Anfang des Monats Julii
ein Logis vacant, welches aus 4tapezirten Zimmern in der mittleren Etage des
Vor=
derhauſes, einer daſeldſt defindlichen Kuͤche, ſodann zwei Stuben und einer
Kam=
mer im dritten Stock, nebſt Holzplatz, Keller und Boden deſtehet.
Nahe am Schleß und Markt iſt ein auf die Straſe gehendes Logie, welches
ſo=
gleich bezogen werden konn, wit oder ohne Bette und Meuden, zu verlehnen; es
beſtebet ſolches in einer Stube, Kuͤche und Holzplatz, und iſt dei Ausgeber dieſes
das Naͤbere zu erfragen.
Bei dem Sattler Kutſcher in der Schloßgaſſe iſt ein Logis fuͤr eine ledige Perſon
mit Meudles zu verlehnen und kann ſogleich bezogen werden.
In der neuen Vorſtadt iſt ein Stall fuͤr 8 Pferde, nebſt Boden und ſonſtigen
Biquemlichkeiten, zu vermiethen. Ausgeder dieſes ſagt dei wem.
VII. Beſchluß der Waiſenhaus=Nachricht.
Den 18ten Maͤrz, ein Legat von Johann Joſt Meyd von Beltershain aus
dem Amt Gruͤnderg, von 20fl.-Den 19ten, dei Beerdigung des Handelsmann
Ewald Ehefrau das Lied zu ſingen: Nun gute Nacht ihe Lieden mein ꝛc. 1fl.
Den 21ten, dei Erkaufung des Caſelmanniſchen Gartens ſind von der Frau
Hildebrand verehrt worden 5 fl. Den 22ten, bei Beerdigung des Tambour Cantor
das Lied zu ſingen: Wann mein Stuͤndlein vorhanden iſt, 30 kr. Eod. Von
einer Wohlthaͤterin fuͤr die Waiſen 36 kr. Den 26ten, dei Beerdigung des
Chirur=
gen Roth Ehefrau die2 Lieder zu ſingen: Wer weiß wie nahl ꝛc. und Ruhetwohl ihr
Todtendeine, 1fl. Den 28ten, der Beerdigung des Burger und Schneidermeiſter,
wie auch Stadtlieutenant Heß die 2 Lieder zu ſingen: Was ſorgſt du aͤngſtlich fuͤe
dein Leden, und Ruhet wohl ihr ꝛc. 48kr. Den 31ten, in der Buͤchſe dei Fuͤrſtl.
Regierung ſind erhoden 17fl. 30 kr., worunterfid 11fl. von einer höhen Wohlthaͤ.
terin der Armen definden, dei Gelegenheit eines vortheilhaftenGuthsverkaufs
vor=
ehrt; ſodann 2fl. 42kr. von der Gemeinde Niedermodau aus gleicher Veranlaſſung
dewilligt. Aus dem Stockſindethoben worden 17fl. 4ke., wodei eine eingtwickelts
Ducat, mit der Inſchrift: Gott zum Lode, Dank und Preis.
Dieſer guͤtige Gott ſei dann auch von uns von Herzen gelobet und geprieſen
fuͤr dieſen den Waiſen zugewandten Segen. Er walte ſerner wit ſeiner gnaͤdigen
Vorſorge, Obhut und Segen uͤder dieſem Haus, worua wir Ihn taͤglich
demu=
thigſt anflehin.
Ab= und durchgereiſte Herren Paſſagiers. Vom 8ten dis den 15ten Aptil.
Herr von Reiniſch, kaiſerl. koͤnigl. Kriegskommiſſair, den 12ten April.
Herr Nicolay, Kaufmann von Hanau, eod.
Herr Jaͤger, Kaufmann von Fränkfurt, eod
Herr Graf von Lazar, kaiſerl. königl. Rittmeiſter, den 14ten.
Herr von Hornig, kaiſerl. koͤnigl. Oberkriegskommiſſair, eod.
Herr Bornges, Kaufmann von Mainz, den 15ten.
Gebohrne, Getaufte, Kopulirte, und Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrne und Gcaufte.
Den 9ten April, dem Burger und Schneidermeiſter, Alexander Frey, eine Tochter: Wilhelmine.
Den 10ten, dem Burger und Stadtehirurgus, Herrn Karl Gottlieb Kilian, ein Sohn: Karl
Heinrich.
Den 11ten, dem fürſtlichen Stallmeiſter, Herrn Johann Daniel Eyfert, eine Tochter:
Hen=
riette Auguſte Luiſe Thereſe.
Den 12ten, dem fürſtlichen Regierungs= und Conſiſtorialrath, Herrn Johann Friedrich
Strek=
ker, ein Sohn: Georg Friedrich.
Den 14ten, dem Burger und Leinenwebermeiſter, Johannes Beck, ein Sohn: Auguſt.
Bei der reformirten Gemeinde ward kopulikt:
Den 9ten April, der Burger und Tuchmachermeiſter Ludwig Baͤſſel von Pirmaſens, des
da=
ſelbſt verſtorbenen Beckers und Bierbrauers Ludwig Baͤſſel, ehelicher,
ledi=
ger Sohn - mit Suſanne, des dahier verſtorbenen Burgers und Siebma
chers, Joh. Friedrich Brückner hinterlaſſenen, ehelichen, ledigen Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 11ten April, dem Burger und Stadtbader, Herrn Johann Anton Müller, ein Sohn,
2 Jahre und 4 Tage alt.
Den 13ten, dem Burger und Schuhmachermeiſter, Johann Georg Rorth, eine Tochter, 2
Jah=
re, 6 Monateund 4 Tagealt.