Anno 1797.
den 9. Jan.
Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzeigungs
zu finden in der Hochfuͤrſtl.
No. 2.
gnädigſtem Privileglo.
Frag= und
OLaLt
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.
Viktualien
Ein Pfund Ochſenfleiſch
Rindfleiſch
Kalbfleiſch
1
Hammelfleiſch
1
Schaaffleiſch
1
Schweinenfleiſch
1
1Pf.geraͤuchert. Schink.u. Dorrſt
Speck
12-
L
Nierenfet.
1
Hammelsfett
Schweinenſchmalz
12 dis
Ein Kaldsgegroͤß
Ein Kaldsgeluͤng
Ein Hammelsgelung
1 Pfund Ochſengelun.
Sulzen,
1
2
Bratwuͤrſt
1
Leber=u. Blutw.
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Kalbskopf
„
Ein Hammelskopf
„ 2
Tin Kalbsfuß
Ein Malter Korn.
Ein Malter Gerſten.
Ein Malter Waizen
Ein Malter Spelzen,
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl
Fuͤrſtlich=
Ein Kumpf Hafermehl
1 Kpf. geſchalter Hirſen.
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten1fl.
1 Kpf. kleingeſchalter Gerſten2fl.
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
1 Maas Bier im Hauſe
— auſſer dem Hauſe
- Bierhefe
— Kuh=oder Geiſemilch 10
1 Pfund friſche Butter.
31
- Handkaͤs der beſten
Dieuͤbrige Handkaͤſe das Stuck
Cier 2 Stuck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln 10
Brodtaxe und Gewicht.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen
Vor gkr. dito
1
Vor 6kr. dito.
Vor12kr. dito.
Vor 1kr. Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesdrod.
5½ 2
Vor 2kr. dito .
11
Vor 1kr. Waſſerweck.
42
Vor 1kr. Milchweck
5
Vor 1kr. Milchbrod..
Ein fuͤnfpfuͤndiger Laid Brod ſoll
gel=
ten 15 Kr. 2 Pf.
pf.
L.
19
12:
Lr.
76
30
60
48
12
40
2
12
O.
3
2
22 2
von nachſtebenden Aemtern: Mltr.
Korn. Mtr.
Berſte Mltr.
Waiz. Mitr.
Spelz Mltr
Hafe Amt Ruͤſſelsheim fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr. fl. kr.
6- Amt Dornderg 6 6 4 Amt Lichtenberg 8 5 25 Amt Pfungſtadt. Lent Arheilgen 8 8 5 30 45 30 5 30 Emt Zwingendere [ ← ][ ][ → ]
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nüglich ſind.
I. Gachen, ſo zu verkaufen.
Es iſt eine fehr gute=Puͤrſchbuͤchſe, mit Kugelform und Ladmaas verſehen, in dem
Birckfiſchen Hauſe in der Schloßgaſſe Nro 26. zum Verkaufen dereit.
Beim Friedrich Mayer hinter dem Rathhaus ſind ſehr gute friſche Zitronen in
billigem Preis zu haben.
II. B e k a n n t m a ch u n g e n.
Den 1aten dieſes laufenden Monats geſchiehet die Ziehung der deitten Klaſſe der
allhiefigen neunten Klaſſenlotterie, wie gewoͤbnlich in dem Saal auf dem dahieſigen
Rathhauſe, womit Morgens um 8 Uhr angefangn wird; ſolches wird hierdurch zur
Nachricht mit dem weiteren Anfuͤgen bekannt gemacht, daß zu dieſer dritten Klaſſe
noch ganze, helde, drittels und viertels Kauflooſe um den im Plan beſtimmten Preis,
bei den dekannten Herrn Kollekteu,s, zu haden ſnd.
Darmſtadt den 7ten Jan. 1797.
Von Generaldirektions wegen.
Da den 14ten dieſes die dritte Ziehung der 9ten Lotterie geſchiehet, ſo ſind beim
Korndoͤrffer noch ganze, halde, drittel und viertel Looſe zu haden.
III. Vermiſchte Nachrichten.
1250 fl. ſind im Ganzen oder zertrennt, gegen gerichtliche Verſicherung, zum
Ausleihen bereit. Wo, ſagt man in der Buchdruckerei.
Einhundert Gulden Crumſtaͤdter Kirchenkaſtengelder ſind gegen gerichtliche
Ver=
ſicherungen zu 5 Procent zu verlehnen.
Daniel Gengnagel, Kaſtenmeiſter.
Hinter dem Rathhaus in Nro 513. iſt eine Stube mit Meubles zu verlehnen
auch kann auf Verlangen die Koſt dazu gegeben werden.
Bei dem Metzger Bachmeyer iſt auf dem Hinterbau ein Logis zu vermiethen,
welches in einer Stube, Kammer, Kuche, Boden und Keller deſtehet, und auch
gleich dezogen werden Lann.
IV. Waiſenhaus=Nachricht.
Die in dem letzten Quartal 176 in dem Fuͤrſtl. Waiſenhaus eingekommene
wilde Gaden und Vermaͤchtniſſe werden, der Ordnu=g gewaͤß, dekannt gemacht,
und den wohlthaͤtigen Gebern der ſchuldige verpflichteſt=Dank abgeſtantet.
Den 3ten Octod. ſind aus dem Goddelauer Opferſaͤckl=in eingekommen 2 fl.
Den 15ten, fuͤr ein ſehe keankes Kind das Lied zu ſingen: Ein Wuͤrml in din ꝛc. 24 kr.
Din17ten, dem lieden Gott zu danken, fuͤr den ſanften Tod des Philipp
Bach=
meyers, wlcher iw Stift Haina verſtorden, und die drei Lieder zu ſingen: Nun
danket alle Gott; Gottmein Vater deine Liede und Von Gott will ich nicht laſſen 1 fl.
Den 22ten, von einem undekannten Wohlthaͤter, 2fl. 45kr. Den 23ten, bei
Beer=
digung des Kammerdiener Herrn Schwarzen Kind das Lied zu ſingen: Beſiehl du
dei=
neWege, 24ke. Eod. aus dem Stadtkirchen=Opferſaͤcklein vom 22ſten Sonntag
nach Trinit. 1fl. Den 24ten, fuͤr ein ſehr Krankes ein andaͤchtiges Gedet zu
ver=
richten, 1fl. Den 27ten, ein Legat, von dem Beiſaſſen Johann Henrich Oſt und
deſſen Ehefran zu Haͤnlein, von 5 fl. Den 29ten, von einer im Haus geweſenen
Beſellſchaft, 1fl. 9kr.
Din 2ten Nov., bei Beerdigung eines Kinds drei ſchickliche Lieder zu ſingen,48 kr.
Eod. Gott zu danken, daß er ein Kind von ſeinen zenlichen Leiden erloͤſet, und das
Lid zu ſigen: Gott Lod die Stund ꝛc. 36 kr. Den 3ten, des Burgers und
Metz=
germiſters Arnheiterkeankes Kind ins Gedet einzuſchlieſſen, 30kr. Den 18ten, bei
Auszahlung zweier Zeltels, 54kr. Den 27ten, dei Beerdigung der Frau Knoſin
die zwiiL; drzſligen: Wer weiß, wie nuhe mir mein Ende und Ruhet wohl ihr
Todtendeine, 1fl. Eod. aus dem Biedesheimer Opferſaͤck ein, vom 26ſten
Sonn=
tag;ach Trit it. 2fl. 42kr.
Den 4ten Dc., dei Beerdigung des deim 2ten Grenadierdataillon geſtandenen
Sedaſtian Keyßner, welcher in Bickedach verſtorben, vier L eder zu ſingen, 2fl. 42kr.
Den 12ten, de Beerdigung eines K' 26, von einem U genannten, die zwei Leeder
zu ſingen: Die auf der Erde walle;, und R het wehl ihr Todtenbeine, 30 kr.
Eod. aus dem Godd=la” Opferſaͤcklej, von 24ſten und 25ſten Sonntag nad
T. nu., 3fl. Den 20ten, ven enet W hithaͤterin, fuͤr das Lied zu ſingen: Durch
dich, ogroſer Gott ꝛc. 30kr. Den 20ſeg, fuͤr em krankes Kind zu ditten, 1fl. 21 kr.
Den 24ten, der Beerdigung des Lederhaͤndlere Herrn Caſtritius Lind zwei Lieder zu
ſirgen: Chriſtus der iſt mein Leden und Wannmein Stuͤndlein ꝛc., 1fl. Den 27ten,
von einer hohen Wohlthäterin, fu zwei kranke Kinder zu bitten, 8fl. 15 kr. Den
28ten, aus dem Kelſterbacher Opferſaͤcklein, 3fl. Den 29ten, von einem hohen,
Wohlthater, dii Beerdigung deſte Kinds das Lied zu ſingen: Ruhitwohl ihr
Tod=
tendeine, 5fl. 30kr. Eod. fuͤr ein krankes Kind zu ditten, und ein Lied zu
ſin=
gen, 36kr. Eod. ſind von einem Ungenannten 25 Pfund Weißm hl verehrt worden.
Den 31ten, aus dem Stock ſind erhoden 4fl. 18kr. 2Pf. In der Buͤchſe bei Fuͤrſtl.
Regierung ſind erhoben 9fl. 47kr.
Dieſer guͤtige Gott ſei dann auch von uns von Herzen gelodet und geprieſen
fuͤr dieſen den Waiſen zugewandten Segen. Er waite ferner mit ſeiner gnaͤdigen
Vorſorge, Odhut und Segen uͤder dieſem Haus, worum wir Ihn taͤglich
demuͤ=
thigſt anflthen.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers:
Vom 31ten Dec. 1796. bis den 7ten Jan. 1797.
Herr Graf von Wittgenſtein, General in hieſigen Dienſten, denedſt zwei
Wjutan=
ten, logiren im Darmſtaͤdter Hof
Herr Eyſelle, Kaufmann aus Duͤrrwangen, logitt im Schwan.
Herr Odernheimer, Weinhaͤndle= aus Oberingelheim, und Herr Faber,
Amtsvor=
ſteher aus Leihgeſtern, logiren im froͤhlichen Mann.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiere:
Herr Chaiſter, und Herr Chowor, Kaufleute, von Raſtadt, den 3ten Jan.
Herr Baron von Schwitts, von Wetz ar, e.d.
Heer Wrotzteld, karſerl. Lonigl. Lieutenant, eod.
Herr Vincenz, Kaufmann von Frankfurt, eod.
Herr Cranche, aus England, eod.
Herr Böhm, kaiſerl. konigl. Lieutenant, eod.
Herr Spickler, Hofrath aus Hanngver, den 6ten.
Gebohrne, Getaufte, und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 1ten Jan., dem Burger und Weißgerbermeiſter, Paulus Gervinus, ein Sohn:
Johann Nikolaus.
Den 3ten, dem Burger und Wagnermeiſter, Johann Balthaſar Benner, eine
Toch=
ter: Kavoline Eliſabethe.
Eodem: dem Burger und Peruquenmachermeiſter, Johann Balthaſar Baͤr, ein
Sohn: Karl.
Den 4ten, dem Kutſcher, dei dem Herrn General von Werner, Georg Adam Hotz,
ein Sohr: Georg Philipp.
Eodem: eine unebeliche Tochter; Namens: Chriſtine Magdalene.
Den 3ten, dem Burger urd Schne dermeiſter, Martin Luther Fruͤhthaler, ein
Sohn: Ludwig Wilhelm.
Eodem: dem Burger und Schuhwachermeiſter, Johann Georg Rorth, ein Sohn:
Johenn Philipp.
Den 7ten, dem fürhlichen Oderbeeuter, Herrn Friedrich Wilhelm Berchelmann,
eine Tochter: Hedwig Adelheid.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 4ten Jan., dem Burger und Meſſerſchmied, Johann Georg Wüſt, ein Sohn,
6 Jahre, 4 Monate und 26 Tage alt=
Eodem: die Hoſpitalitin, Anne Margarethe Wenzelin, 75 Jahre alt.
Den 5ten, dem Burger und Schreinermeiſter, Philipp Friedrich Balkner, eine
Toch=
ter, 3 Jahre, 5 Monate und 11 Tage alt.
Den 6ten, Marie Katharine, des Burgers und Schreinermeiſters, Zacarias Loͤſch,
Edefrau, 28 Jahre, 6 Monate und 11 Tage alt.
Den 7ten, der geweſene Kadiretsdote, Johann Melchior Helwig, 85 Jahre alt.
Ein Kitt, welcher Feuer und Waſſer aushaͤlt.
Man kann dieſen Kitt zu allerley metallnen und irrdinen Geſaͤſen, welche im
Feuer oder auch im Waſſer gedraucht werden, anwenden; er vetſchließt ſogar
Loͤ=
cher im Bodin der Pechkeſſeln, an Theekeſſeln, Bierkeuken u. ſ. w.
Ein halbes Quart ſuͤſſe Milch wird durch Weineſſg ganz duͤnne gerinnend
ge=
macht. Wenn die Erwaͤrmung dabei adgenommnhat, und die Mich wieder
kalt geworden, ſcheidet wan das geronnene Kaͤfige von der Molke. Dieſe Molke
wird mit vier oder fuͤnf Eyweiße, ſo man wohl giquerlt, wohl gemengt, und
zu dieſem ſetzt man gſtoßnin, feingeſiedten, ungeloͤ chten Kalk oder andern gelo
ch=
ten Kalk zu, indem man mit einem Spatel die Maſſe zu einem etwas dicken
Leige durchardeitet. Statt des Eyweißes kann man Rinderdlut gedrauchen. Wenn
dieſer Teig erſt an der Luft und dann am Feuer wohl getrocknet worden, ſo haͤlt
er Feuer und Wiſſer ab.
Nach der E.fahrung beſtaͤttigt ſich die Sach=, daß das Waſſer, in welchem
der Kalk abgeloͤſcht worden, die Staͤrke und Verhaͤrtung des Maͤrtels oder
Ce=
ments mit geoſem Vortheile defoͤrdert. Die Wirkung iſt von friſchgedranntem
Kalke ſtaͤrker.