Anno 1796.
den 17. Oct.
No. 42.
Viktualien
Ein Pfund Ochſenfleiſch
Rindfleiſch
1
Kalbfleiſch
1
„
Hammelfleiſch
1
Schaaffleiſch
Schweinenfleiſch
1Pf.geraͤuchert. Schink.u. Dorrfl., 24
Speck
Nierenfett.
L
Hammelsfett
Schweinenſchmal,
Ein Kaldsgegroͤß . . 12dis
Ein Kalbsgelung
Ein Hammelsgelung
1 Pfund Ochſengelung
Sulzen.
1
Bratwuͤrſt,
Leber= u. Blutw.
Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge
Ein Kalbskopf .
Ein Hammelskopf.
Ein Kalbsfuß
Ein Malter Korn.
Ein Malter Gerſten,
Ein Malter Wazzen
Ein Malter Spelzen
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl
Ein Malter Weißmehl
Fuͤrſtlich=
Ein Kumpf Hafermehl
1 Apf. geſchalter Hirſen.
1 Kpf. grob. geſchr. Gerſten1fl.
1 Kpf. kleingeſchaͤlter Gerſten2fl.
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
=
1 Maas Bier im Hauſe
—
- auſſer dem Hauſe
1 - Bierhefe
1 - Kuh= oder Geiſemilch 8
1 Pfund friſche Butter.
34
Handkaͤs der beſten
Dieuͤbrige Handkaͤſe das Stuck
Eier 2 und 3 Stuck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln 10
Brodtaxe und Gewicht.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen
Vor 4 kr. dito
Vor 6kr. dito
Vor 12 kr. dito.
9
Ver 1kr. Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod..
Vor 2 kr. dito
Vor 1kr. Waſſerweck
„
Vor 1kr. Milchweck
Vor 1kr. Milchbrod.
„
Ein fünfpfuͤndiger Laid Brod
ten 14 Kr.
pf.
L.
21
11
1
2
r.
56
7.
40
56
60
5
48
10
36
2
4
12
T.
3
2
Fruchtpreiſe
von nachſtehenden Aemtern;
Emt Ruͤſſelsheim
Amt Dornberg.
Amt Lichtenberg
Amt Pfungſtadt
Tent Azheilgen,
Amt Zwingenberg
2
11
4 2
4
4
oll gel=
Altr
hafer
ke.
20
15
5 40
[ ← ][ ][ → ] Bekanntmachung von allerhanb Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthin und nüglich ſind.
I. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicandum.
Es iſt zwar allſchon reſpective unterm 25ſten Oct. 1776, 19ten Jul. 1786, und
25ſten Maͤrz 1791 verordnet und oͤffentlich dekannt gemart wordin, daß die
hieſſ=
ge Jugend ſich nicht auf den Straſen und oͤffentlichen Plaͤtzen mit Haufen einfinden,
daſeldſten Laͤrmen und Geraͤuſch wit ungeſtuͤmem Geſchrei, durch Klatſchen und
Peitſchen machen, allerlei Muthwillen, Unſug und Bosheit veruͤben und die
Paſ=
ſanten ſtoͤren, auch das Vieh, wenn es zur Schwemme und Waide und von da
wieder zuruͤckgetrieden wird, nicht beunruhigen, verfolgen und ſchlagen ſolle; da
ader dieſe floͤf zum Schaden der Jugend gereichende Unarten und Bosheiten nicht
nur nicht unterlaſſen werden, ſondern auch noch uͤbe, dies dermaſſen zugenommen,
daß wider die Paſſarten, noch das zur Schwemme und Waide hin und wieder
ge=
trieden werdende Vieh die öffentliche Straſen nicht mihr mit der erforderlichen
Sicherheil ditreten koͤnnen, ja die Kinder und Lehrjungen ſich ſchon ſo weit
vergeſ=
ſen haben, daß ſie die Voruͤbirgehende geſchlagen und mit Steinen geworſen,
mit letzteren die oͤffentlichen und Privatgedaͤude deſchaͤdigt, und ſogar ſchon oft
und vielmalen die an der hieſigen Stadtkirche befindliche Fenſter zum drohenden
Ungluck vieler Menſchen doshafterweiſe eingeſchlagen; dieſem eingeriſſenen zum
nicht geringen Schaden des Pudliei gereichenden Unweſen hingegen kuͤnftig
durch=
aus nicht weiter nachgeſehen werden ſoll; ſo wird hiermit wiederhelt verordnet
und abermals oͤffentlich dekannt gemacht, daß diejenige Kinder und Lehrjungen,
ſie gehoͤren auch zu wem ſie wollen, welche ſich kuͤnftig auf den oͤffentlichen
Stra=
ſen und vor den Thoren hiefiger Stadt mit Haufen einfinden, Laͤrmen und Getaͤuſch
mt ungeſtuͤmem Geſchrei durch Klatſchen und Peitſchen machen, allerlei
Muth=
willen, Unſug und Bosheit veruͤden, die Paſſanten ſtoͤren, und mit Steinen
wer=
ſen, auch das Vieh, winn es zur Schwemme und Waidt und davon wieder
zuruͤck=
getrieden wird, deunruhigen, verſolgen, ſchlagen und werfen, die sffentliche
und privat Gebaͤude auf irgend eine Weiſe beſchaͤdigen, ſodann namentlich die an
der hieſigin Stadtkirche befindliche Fenſter einſchlagen werden, entweder durch die
Poltzeidſener und Ermenvoͤgtt, als welche hierzu angewigſen und autorifirt ſind,
auf der Steüz empfindlich gezuͤchtigt, oder in den Schulen und auf oͤffentlichen
Plaͤtzen zum Schrecken anderer adgeſtraft, ſodann die Elteen und Vormuͤnder zum
Erſatz d sven ihren Kindern durch dergleichen Unfug entſtehenden Schadens ohne
die winbeſte Ruͤckſicht avgthalten und noch uͤberdies mit namhafter Straſe wegen
vernachlaͤffigter Aufſicht uͤber ihre Kinder und Pflegbefohlene delegt werden ſollen.
Wotnach ſich alſo geduͤhrend zu achten. Darmſtadt den 3oſten Sept. 1796.
Fuͤrſtlich Heſſiſche Polizeideputation daſeldſt.
II. B e k a n n t m a ch u n g e n.
Da durch die uͤber hand nehmende Zuͤgelloſigkeit der hieſigen Straſenjungen
mehr=
mals die Fenſter an denen Kaſernen und denen Lazugehoͤrigen Gedaͤuden eingeworfen
werden; ſowird denen Eltern hiedurch zur Warnung dekannt gemacht, daß der erſte,
wilcher in ſolchem oder aͤhnlichtmUnſug ſich betretten laͤßt, ohne Anſehn der Perſor,
offentlich und exemplariſch beſtraft wirden wird. Darmſtadt den 5ten Oct. 1796.
Commandement hieſiger Fürſtlichen Reſidenz.
In eine hießige Haushaltung wird ein junger Purſche von ordentlichen Eltern,
Welcher bereits ccufirmirt iſt, Geſchick, und ein gefaͤlliges Aeuſſere hat, gegen
an=
nehmliche Bedingungen zur Aufwartung geſucht. Ausgeber dieſes ſagt wohin.
Wer ein Faß von 12 bis ra Ohm, des noch gut eonditionirt und ſtark genug
iſt, um es als Regenfaß drauchen zu koͤnnen, zu verkaufen hat, und daſſelde um
einen annehmlich dilligen Preis adzulaſſen geneigt iſt, wird gedeten, ſich bei hiefiger
Fuͤrſtl. Renthey, die ſodann wegen deſſen Ankaufs das Noͤthige deſorgen wird, bald
gefaͤllig zu melden. Lichtenberg den 12ten October 1795.
Kuͤrſchnermeiſter Graͤff empfiehlt deſtens ſeine verfertigte Pelzwaaren,
beſte=
hend in Stauchert, Borduͤren u. d. gl. Auch in Beſtellungen wird er ſich geſchwind
und biſig ſinden laſſen.
III. Sachen, ſo zu verkaufen.
Der Schloſſermeiſter Roͤder, der Jüngere, iſt geſonnen, ſein auf dem Ritzſtein
befindliches Wohnhaus aus freier Hand zu verkaufen. Liedhaber können ſich bei ihm
melden und die Bedingungen vernehmen.
Zu Roßdorf ſtebet ein vanz gut conditionirter Wagen mit zwei Pferdsgeſchire
binigen Preiſes zu verkaufen. Des Naͤhere iſt bei daſigem Burgermeiſter zu erfrogen.
Ich hade Ein betraͤchtlich Quantum, zu Wagenſchmier ſehr dienlichen Oelſatz
vorraͤthig; wer ſolchen, auf Einmal zuſammen, von mir erkaufen moͤgte, wuͤrde
ehr dillig dazu gelangen.
Klaunig.
IV. Vermiſchte Nachrichten.
150 fl. Vermundsgeld liegen gigen ſichere gerichtliche Obligation zum
Ausleh=
nen dereit. Bei wem wird in der Buchdruckerei geſagt
Im Birngatten Nro 46. iſt die ganze mittlere Etage mit allen dazu gehoͤrigen
Bequemlichkeiten zu verlehnen. Auch iſt daſelbſt aͤchter alter Hefendrandtewein;
nedſt Eſſig, dilligſten Preiſes zu haden.
Auf dem Bruͤckelchen ſind zwei Logis fuͤr ledige Perſonen, mit Meudles und
allen erforderlichen Bequemlichkeiten, zu vermiethen. In der Buchdruckerei erfaͤhtt
man bei wem.
V. Waiſenhaus=Nachricht.
Die in dieſem Quarial bei dem Fuͤrſtl. Waiſenhaus eingekemmene Gaben und
Geſchenle werden hierdurch ſchuldigſt jezo angezeigt, weil der Raum des
Wochen=
platis es nicht erlaudte.
In dem 2ten Quartal beſanden ſich in dem Opferſtock 15fl. 18kr. Den 5ten Jul.
ven einem Ungenannten 2 Danklieder zu ſingen, 24kr. Den 7ten, von einem
Unge=
nannten firner desgleichen, 24kr. Eod. ein Legat von dem verſtordenen Burger
und Ackermann Emmel, von 5fl. Den 8ten, ven einem Ungenannten,
Gottzudan=
ken fuͤr die gnaͤdige Erhaltung dei boͤsartigen Blattern, 2fl. 30 kr. Den 17ten, von
inem ungenannten Freund fuͤr eine gluͤckliche Geburtſtunde und einen jungen Sohn,
den Waiſen 24kr. Din20ten, von einem Ungenannten, Gottzudanken fuͤrerlang=
1Gſundbeit und ferper darum zubitten, 1fl. Eod. von einem Ungenannten
des=
gleichen1fl. Den 22ten ſind in dem Stadtkirchepfer eingikemmen, um dafuͤr das
Lied zu fingen: SeiLob und Ehr dim hoͤchſten Gut ꝛc. 30 kr. Den 30ten, ein Legat
von der vor largir Ziit verſtorbinen Hühnerfaͤngerin, Frau Heyerin, von 25 fl.
Din 4ten Aug. dei der Beerdigung des Burgers und Metzgermeiſters Haſſold die:
2 Lieder zu ſingen: Es iſt noch eine Ruh vorhanden ꝛc. Freunde ſtillt das Weinen
rin ꝛc. 30 kr. Den 6ten, ein kegat von dem Gemeindsmann Friedrich Chriſtopth.
Croͤßmann zu Pfungſtadt, von 8fl. Den 20ten, ein Legat von dem verſtorbenen
Ge=
meinds mann Adam Winter zuLetheim, von 20fl.
Den 5ten Sept. aus dem Crumſtaͤdter Opferdeutel von des Gemeindswanns
Georg Gengnagels Wittwe zu Crumſtadt, wurde durch Herrn Inſpeltor Schott daſ.
bderſchickt 1fl. Den 20ten, von eintm Ungenannten fuͤr das Lied zu ſingen: Uch
Gott! wie manches ſchwere Leid ꝛc. 30 kr. Den 22ten, bei der Bierdigung des
Schneider Stuͤckerts Ehefrau die Lieder zu ſingen: Wer weiß wie nahe mir mein
En=
deꝛc. Ruhet wohl ihr Todtendeine ꝛc. 1fl. Den 28ten, in der Stadtkirche fuͤr eine
ſehr krank=Perſon zu beten, 1fl. Den 29ten, bei der Beerdigung des Pferdearzt
Herrn Amend die Lieder zu ſingen: Einen guten Kampf hadlich gekämpft ꝛc. Ruhet
wohl ihr Lodtendeine ꝛc. 1fl. Eod. ein Legat von dem verſtorbenen Beckermeiſter
Hufnagel zu Pfungſtadt, von 5 fl. Eod. ein Ligat von des Centſchoͤff Hermann
Fingers zu Oderramſtadt verſtordenen erſten Ey=frau, von 50 fl. In dem 3ten
Quartal defande fſich in dem Opferſtock 5fl. 37kr.
Fuͤr die in dem 3tin Quartal den Waiſen zugewendete Wohlthaten wird
hier=
mit der reinſte Dank adgeſtattit.
Angekommene fremde Paſſagiers: Vom 8ten bis den 15ten Oet.
Herrn Gebrüͤder Gulden, Kaufleute von Neuſtadt, logiren im Engel.
Herr Boppel, Handelsmann aus Brabant, logirt in der Kron.
Herr Dieterich, Jaͤger, von Buchsweiler, log. im Loͤwen.
Ab= und durchgereiſte gerren Paſſagiers.
Herr v. Planitz, Obriſt, und Hr. v. Gemmingen, Major, in k. k. Dienſten, den 8ten Oet. Herr v.
Moenſour, k. k. Generalauditeur, Hr. v. Lauer, Rittmeiſter in heſſenkaſſeliſchen Dienſten,
Hr. v. Grifre, Rittmeiſter, Hr. v. Schmitt, Kapitain, und Hr. v. Maurer, als Kurier, in
L. k. Dienſten, den 9ten. Hr. Baron v. Riegen, engliſcher Geſandter, Hr. Baron v.
Herd=
ling, von Mainz, und Hr. Graf v. Jeniſon, von Heidelberg, den 10ten. Hr. v. Mervach,
Domherr von Mainz, Hr Graf v. Degenfeld, k. k. Rittmeiſter, als Kurier, und Hr. v.
Rattwitz, k. k. Rittmeiſter, den 14ten.
Gebohrne, Getaufte, Kopulirte, und Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 9ten Det., dem Burger und Saͤcklermeiſter, Cornelius Creter, ein Sohn: Johann
Phi=
lipp Auguſt.
Eodem: dem Burger u. Schneidermeiſter, Siegmund Jakob Foͤrſter, ein Sohn: Johann Philipp.
Eodem: dem Burger u. Leihdeckermeiſter, Joh. Valentin Schuͤler, eine Tochter: Johanne Marie.
Den 10ten, dem Burger und Weißbindermeiſter, Peter Querner, ein Sohn: Johann Heinrich.
Den 12ten, dem Herrſchaftlichen Reitknecht, Konrad Ploch, ein Sohn: Johannes.
Den 14ten, dem Fuͤrſtlichen Kriegsregiſtrator, Herrn Johann Friedrich Klunk, eine Tochter:
Sophie Charlotte Henriette.
Eodem: dem Burger und Retzgermeiſter, Gottlieb Brenner, eine Tochter: Johannette
Eliſa=
bethe Regine.
Den 15ten, dem Fürſtlichen Hoflakai, Burger und Peruquenmachermeiſter, Herrn Johann
Peter Stritter, ein Sohn: Johann Andreas.
Bei der katholiſchen Gemeinde wurden kopulirt:
Den 2ten Oct., der Burger und Schneidermeiſter, Johann Baptiſt Wandel, ein Wittwer allhier,
mit Katharina Kraͤmerin, des verſtorbenen Burgers zu Bamberg, Mauriz Kraͤmer,
eheliche Tochter.
Geſtorben= und Beerdigte.
Den 9ten Oet., dem Burger und Peruquenmachermeiſter, Ludwig Kraſt, eine Tochter, 2
Jah=
re, 6 Monate und 12 Tage alt.
Den 10ten, aus der Armenkaſſe: Lücine Margarethe, des verſtorbenen Unteroffiziers in
braun=
ſchweigiſchen Dienſten, Henrich Diede, hinterlaſſene Wittwe, 84 Jahre alt.
Den 11ten, dem Burger u. Weißbindermeiſter, Peter Querner, ein Sohn, eine Viertelſtunde alt.
Den 14ten, aus der Armenkaſſe: Johann Henrich, der verſtorbenen Tripelin, hinterlaſſener
unehelicher Sohn, 9 Jahre alt.
Bei der katholiſchen Gemeinde ſtarb.
Den 14ten Oet., Frau Antonia Wilhelmi, gebohrne von Brentano, des verſtorbenen Herrn
Hof=
gerichtsraths Wilhelmi zu Heppenheim, hinterlaſſene Wittwe, 41 Jahre alt.