Anno 1791
den 27. Junuus.
No. 26.
Mit Hochfuͤrſtl. Heſſiſchem
Darmſtaͤdtiſches
Anzetgungs.
zu finden in der Hochfuͤrſtl.
gnadigſtem Privilegio.
Frag= und
Blatt,
Hof= und Kanzleibuchdruckerei.
Viktualten= und Marktpreis.
Ein Kumpf Hafermehl
Ein Pfund Ochſenfleiſch kr. pf. Rinfleiſch.
Kalbfleiſch
6 1
Hammelfleiſch 2 Schaaffleiſch 2 Schweinenfleiſch 8 - Schinken u. Doͤrrfl. 14 —
Speck 16 - Nicrenfett;
13 - Hammelöfett 14 1 Schweinenſchmalz 15 Ein Kalbsgegroͤß
8 3 Ein Kalbsgelin;
9 10 Ein Hammelsgeluͤng 7 1 Pfund Ochſengelung „. 1
Slilzen,
2 1 - Bratwuͤrſt.
11 1 Leber= u. Blutw. 6 a 8, Eine geſ. oder ger. Ochſenzunge 32 Ein Kalbskopf .
8 3 10 Ein Hammelskopf 5 6 „
Ein Kalbsfuß
„ 1 kr.
38 Ein Malter Korn fl.
14 Ein Malter Gerſten 30 Ein Malter Wazen „½ 30 Ein Malter Spelzen,
2 42 Ein Malter Hafer
2 40 Ein Malter Rockenmehl 4 52 Ein Malter Weißmehl
1
1
1 Kpf. seſchaͤlter Hirſen
1 Rpf. gob. geſchr. Gerſten 40
1 opf. kleingeſchaͤlter Gerſten 60
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
1 Maas Merz=od. Lagerb.im Haus
uͤber die Straße
7. Jungbier im Haus
und uͤber die Straße.
1 - Bierhefe
- Kuh= oder Geiſemilch
1 Pfund ſriſche Butter.
13
Handkaͤs der beſten
Die uͤbrige Handkaͤſe 4 Stuͤck
Eier 6 auch 7 Stuck vor
Ein aufgeſezter Kumpf Kartoffeln
Brodtaxe und Gewicht.
pf.L.
Vor 2 kr. Brod ſoll wiegen 1½ 2
Vor 4 kr. dito
2
9
Vor 6 kr. dito
3 6
Vor 1kr Kuͤmmel=oder
Gemiſchtesbrod.
9
Vor 2 kr. dito
18
Vor 1kr. Waſſerweck
Vor 1kr. Milchweck
Vor 1 kr. Milchbrod:
6
Ein fuͤnfpfuͤndiger Laib; ſogenanntes
kr.
32
48
48
80
20
24
2
29
14
6
4
2=
30 Kommißbrod ſoll gelten 9 Kr.
Fuͤrſtlich=Heſſiſche Polizeideputation dahier.
1.
2 4 20 2 20 2 50 Amt Lichtenberg
„
4 35 40 — 2 42 Cent Pfungſtadt
= 5 40 2— 2 40 13
Cent Arheilgen 3 30 2 90 Amt Zwingenberg 4 50 3 40 2 40
Mltr.
Hafer
fl. kr.
3
50
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
I. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicata.
Da die hieſige und andere Unterkaͤufer und Hocken ſich bishero oft und vielmalen
beigehen laſſen, gegen die klare Vorſchrift der unterm 24ten Auguſt 1765. erlaſſenen
Hochfuͤrſtl. Marktordnung die in hieſig Hochfuͤrſtl. Reſidenz gebracht werdende
Viktua=
lien auf den Straſen, ſowol in= als vor den Thoren der Stadt, vorzuglich auf
Jahr= und Wochenmaͤrkten, zu nicht geringem Schaden des Publici, wegzukaufen,
damit uͤbermaͤßig zu wucheren, folglich ſolche zu verkheuern, damit haußiren zu
gehen, oder wohl gar ſtraͤflicher Weiſe auſſer Land zu beingen; ſo wird hiermit
verordnet und oͤffentlich bekannt genacht, daß ſich kuͤnftig keine Unterkaͤufer und
Hocken die hierher gebracht werdende Viktualien auf den Straſen, ſo in= als vor
der Stadt, zum voraus hinwegzukaufen ermaͤchtigen, ſondern ſich des auf
Markt=
taͤge, beſonders bis zu 10 Uhr, verbotenen Ankaufens der Viktualien um ſo gewiſſer
enthalten ſollen, als nach der hierunter bereits getroffenen Verfuͤgung die vor der
geſezmaͤßigen Zeit hinweg gekauften Waaren auf der Stelle konfiszirt= und die
Kon=
travenienten noch mit beſonderer Strafe angeſehen werden ſollen. Wobei dann
zugleich ernſtlich befohlen wird, daß alle Viktualien auf den Jahr= und
Wochen=
maͤrkten bis des Vormittags 10 Uhr auf den Markt, als den beſtimmten
allgemei=
nen Verkaufsplatz, gebracht, daſelbſten verkauft und ſolche bei Vermeidung
ohn=
fehlbarer Strafe der Konfiskation in den Straſen nicht zum Verkauf herumgetragen
werden ſollen. Wornach ſich alſo gebuͤlhrend zu achten. Signat. Darmſtadt den
27ten Mai 1791.
Furſtl. Heſſ. Polizeideputation daſelbſt.
Nachdem ſeit einiger Zeit wahrgenommen worden, daß mehrere mit Waagen
und Gewichtern verſehene Handelsleute ihre Waagen und Gewichtſteine nicht alle
in der jedesmalen bekannt gemacht werdenden Zeit zum Abziehen und Stemplen auf
das Rathhaus gebracht= und dahero hin und wieder theils unrichtige, theils mit
dem gewoͤhnlichen Stempel nicht verſehene Gewichtſteine wirklich vorgefunden
wor=
den; dieſem ſtrafbaren dem Publiko ſchaͤdlichen Unweſen aber, wobei ſich die
Ge=
werbsleute zum Theil damit zu entſchuldigen geſucht, daß ſie die bei ihnen
vorgefun=
dene unrichtige und nicht geſtempelte Waagen und Gewichtſteine nicht im Gebrauch
gehabt, kuͤnftig durchaus nicht weiter nachgeſehen werden ſoll. So wird hiermit
verordnet und offentlich bekannt gemacht, daß alle und jede — Waagen und
Gewicht=
teinen zu ihrem Gewerb brauchende - Handelsleute dahier ihre ſaͤmtliche
Ge=
wichtſteine und Waagen zu der zum Stemplen und Abziehen derſelben beſtimmten
Zeit um ſo gewiſſer zu ſolchem Zweck auf das Rathhaus bringen ſollen, als die
Ge=
wichter noch aͤuſſer dem bishero gewoͤhnlichen Stempel (um bei deren Viſitation
zuverlaͤſſig erſehen zu koͤnnen, ob ſolche auch alle bei der naͤchſt vorhergegangenen
Probe zum Abziehen gebracht worden,) mit einem in jedem Jahr abwechſelnden
be=
ſonderen Zeichen annoch verſehen, derjenige aber, bei welchem Waagen und
Gewicht=
ſteine, ſo gar nicht abgezogen und nicht mit dem behoͤrigen Stempel und Zeichen
verſehen, vorgefunden worden, in eine ohnnachlaͤſſige Strafe von Zehen
Reichs=
thalern, auch nach Befinden noch in eine hoͤhere jedesmal ohnfehlbar
kondemniret=
die uͤbrige Unrichtigkeiten der Gewichter aber nach Maßgabe der dabei eintretenden
Umſtaͤnden und Verſchuldung nachdruͤcklich beſtraft werden ſollen. Wornach ſich
alſo gebuͤhrend zu achten. Signat. Darmſtadt den 10ten Juni 1791.
Fuͤrſtl. Heſſ. Polizeideputation daſelbſt.
II. Edictalladungen.
Nachdeme der hieſige Burger, Jakob Schmitt, im Paß wohnhaft, dergeſtalt
viele Schulden kontrahiret, daß deſſen Vermogen zu deren Bezahlung nicht anreichend
iſt, mithin den Konkurs zu formiren befohlen= und dann Terminus zur Liquidation
ſaͤmtlicher Schulden auf Montag den 11ten Juli, Morgens 8 Uhr, anberaumek
worden; als werden alle diejenige, welche an erſagten Jakob Schmitt eine
recht=
liche Forderung zu haben vermeynen, hierdurch vorgeladen, auf vorbemeldten
Ter=
min vor hieſigem Oberamt zu erſcheinen und ihre Forderung behoͤrig richtig zu
ſtel=
len, im Auſſenbleibungsfall aber ſich zu gewaͤrtigen, daß ſie nachhero nicht weiter
gehoͤret, ſondern voͤllig ausgeſchloſſen ſeyn und bleiben ſollen. Wornach ſich alſo
zu achten iſt. Sign. Zwingenberg den 30ten Mai 1791.
Fuͤrſtl. Heſſ. Oberamt allda.
Nachdeme des zu Auerbach verſtorbenen Oberſchultheis Damm zuruͤkgelaſſenes
Vermoͤgen zu Bezahlung deſſen hinterlaſſenen Schulden bei weitem nicht anreichend
iſt, mithin die Sache im Wege Rechtens auszumachen und den Konkurs zu eroͤfnen
die Nothdurft erfordert, und dann zu Liquidation ſaͤmtlicher Forderungen und
Ver=
handlung uͤber das allenfallſige Vorzugsrecht Terminus auf den 18ten Juli a. c.
Morgens 7 Uhr anberaumet worden; als werden alle diejenige, welche an erſagten
verſtorbenen Oberſchultheis Damm und deſſen Verlaſſenſchaftsmaſſe eine rechtliche
Anſprache zu haben vermeynen, hierdurch vorgeladen, um ihre Forderung behoͤrig
richtig zu ſtellen und das allenfallſige Vorzugsrecht darzuthun, gegenfalls aber ſich
zu gewartigen, daß ſie nachhero weiter nicht gehoͤret, ſondern ein vor allemal
aus=
geſchloſſen ſeyn und bleiben ſollen. Wornach ſich zu achten. Sign. Zwingenberg
Furſtl. Heſſ. Oberamt allda.
den 18ten Juni 1791.
1II. Sachen, ſo zu verkaufen.
Nachdem die dem verſtorbenen Pfarrer Kattmann zu Groszimmern zugehoͤrte, zu
Zwingenberg am Berg gelegene Hofraithe, worinnen ein Wohnhaus, Stallung und
Gaͤrtchen, geforcht Peter Lehrian, der Kirchweg und Johann Adam Goebel junior,
ingleichem einige Aecker, als 70 Ruthen im Taubenacker, geforcht Johannes
An=
thes und dem Eigenthuͤmer ſelbſten, No. L. 11g und 11 und 35 Ruthen
eben=
falls im Taubenacker, Zwingenberger Gemarkung, geforcht die Landſtraße und
Da=
vid Nickels, No. 1. in der 12ten Gewann, Mittwochs den 29ten dieſes zu
Zwin=
genberg in dem Gaſthaus zum Ochſen, Morgens 10 Uhr, unter denen bei der
Verſteigerung feſtgeſezt werdenden Bedingungen oͤffentlich verſteigt und dem
Meiſt=
bietenden uͤberlaſſen werden ſollen. Als wird ſolches zu Jedermanns Nachricht
hiermit bekannt gemacht. Darmſtadt den 3ten Juni 1791.
Von Kommiſſionswegen.
J. F. L. Schulz,
Fuͤrſtl. Reg. und Konſiſtorialſekretarius.
Denen Fruchtliebhabern wird bekannt gemacht, daß auf dem hieſigen
herrſchaft=
lichen Speicher annoch Korn zu verkaufen iſt. Darmſtadt den 25ten Juni 1791.
Siebert, Fuͤrſtl. Rentſchreiber.
Nachdem Montags den 4ten Juli in dem Fuͤrſtl. Schloß dahier, Morgens um
8 Uhr, ein hellbrauner Wallach von 8 Jahren, mit Sattel und Reutzeug, eine Kuh
mit einem Kuhkalb von 14 Taͤgen, ein anderthalbjaͤhrig Rind, eine Chaiſe, Kupfer,
Eiſen, Klafterholz, allerhand Holzwerk und Hausrath, Buͤcher und nach Umſtande
Gemalden, an den Meiſtbietenden verkauft werden ſollen; als werden die Liebhabere
hierzu hoͤflichſt eingeladen. Lichtenberg den 20ten Juni 1791.
Der hieſige Nagelſchmied Steuer iſt geſonnen, ſein in der Hinkelgaſſe ſtehendes
Haus, welches mit einer Feuerſtaͤtte, Bauplatz und Stallung verſehen, aus freyer
Hand zu verkaufen. Liebhaber koͤnnen ſich beim Eigenthuͤmer melden.
Das Gras von 2 Wieſen, wovon ein halber Morgen in denen Seiterswieſen liegt:
und zweiſchuͤrig iſt, und ein halber Morgen auf den Scheften, iſt zu verkaufen.
In der Buchdruckerei giebt man naͤhere Nachricht.
Ein gros Hammerklavier mit 5 Oetaven ſteht im Lottohauſe zu verkaufen.
Im Adler ſind einige Waͤgen Dung zu verkaufen.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 18. bis den 25. Jun. 1791.
Herr von Rotenhan, aus Franken, log. im Tranben. Herr Klees, Poſtmeiſter von
Butzbach=
log in der Poſt. Herr Eidel, Ha delsmann aus Eningen, log. im Schwanen, Herr
Beid, Hondelsmann aus Waldſchmitt, log. im froͤhlichen Mann. Herr Pelers,
Ta=
backefabrikant aus Holland, log in der Krone.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiero:
Herr Bouchard, Weinhaͤndler aus Lnon, den 19ten. Herr von Staͤitn, Badiſcher
Kammer=
herr, eod. Ihro Hochfürſtl Duſchl= ucht der Prinz Wilheim von Wuͤrtemberg, eod.
Herr von Duart, Herr von Born, und Herr von Bleyer, ans England, eod, Herr
von ſnobelauch, Juſtzath, und Herr von Bareiſtein, Landkammerrath, von
Dillen=
burg, eod. Herr von Scheller, Ruſſiſcher Lieutenant, den 20ten. Herr Aiden, Herr
Parchereſt, und Herr Silsberg, aus England, den 21ten. Herr von Chambrie; aus
Strasburg, eod. Herr von Geyr, Domherr zu Koͤlln, eod, Herr Pichard und
Herr Richard, Bereüter bei dem Prinzen von Orleans, eod. Herr Harnies,
Preuſ=
ſiſcher Sekreiaͤr, den 22ten. Herr von Canerin, Hollaͤndiſcher Faͤhndrich, den 23ten.
Gebohrne, Getaufte, Kopulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 23. Jun., dem Haiduck bei Ihro Hockfürſtl. Durchlaucht der verwittweten Frau Fürſtin
Georg, Georg Heinrich Jakobi, ein Soͤhnlein.
Den 24ten, dem Burger und Schümachermeiſter, Ludwig Liebich, Zwillinge, ein Soͤhnlein
und ein Toͤchterlein.
Ropulirte.
Den 21. Jun., Kaſpar Schmobenhaͤußer, Beiſaß und Taglohner allhier, ein Wittwer, und
Sabina, weil. des geweſenen Mousquetiers bei dem Fürſtl. Leibregiment allhier;
Chriſtian Ackers, hinterlaſſene Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 24. Jun., Frau Anna Moria, weil. des Burgers und Handelsmanns, Hrn. Johann
Nikolaus Sprengers, hinterlaſſene Wittwe, 56 Jahre, 10 Monate und 7 Tage alt.
Eod., aus der Armenkaſſe: Anna Eliſabetha, des verſtorbenen Burgers und Schumachermeiſter:
Ruͤhls, hinterlaſſene Wittwe, 55 Jahre alt.
Den 25ten, des verſtorbenen Burgers und Kammachermeiſters, Johann Georg Gemuͤnders:
hinterlaſſener Sohn, 13 Jahre, 3 Monate und 5 Tage alt.
G. H. e.