den 30. Auguſſ.
Anno 1790.
Num. 35.
Vietualien= und Marktpreis.
kr. Pf.
Ein 4 Ochſenfleiſch = 8 2
=
7 „2
1 Rindßeiſch
1
„
2
1 = Kalbfleiſch
„
1 = Hammelfleiſch
6
1 Schaffleiſch
1 Schweinenfleiſch= 7 2
Schinken u. Doͤrrfl.115
= 116
1 Speck =
1 „ Nierenfett = = „13
1 = Hammelsfett= 14
1 = Schweinenſchmalz 15
Ein Kalbsgekroͤß = 8 a 9
Ein Kalbsgeluͤng= 9 a 10
Ein Hammelsgeluͤng= 7
3
1E Ochſengeluͤng
Suͤlzen = 2 2
1
„ 11.
1 = Bratwuͤrſt
1 Leber=u. Blutwuͤrſtſ6
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung,32
Ein Kalbskopf = 8 a 10
Ein Hammelzkopf 5 a 6
Ein Kalbsſus = 1
fl. kr.
20
Ein Malter Korn = 4
Ein Malter Gerſten 3 120
Ein Malter Waizen
Ein Malter Spelzen = = 2 30
Ein Malter Hafer
2 40
Ein Malter Rockenmehl=
5
kr.
Ein Kumpf Hafermehl = 32
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen = 160
1 Kpf. grob geſch. Gerſten 40148
1 KpfkleingeſchaͤlterGerſtey sol8o
20
1 Kumpf Erbſen
(
= 24
1 Kumpf Linſen =
1 Maas Merz=oder Lagerbier
im Hauſe= 4
= uͤber die Straſe =
1 Maas Jungbier im Haus 9
und uͤber die Straſe 13
24
1 Maas Bierhafe
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch14
11 friſche Butter
16
15
1 = Handkaͤs der beſten =
6
Die uͤbrige Handkaͤſe 4=5Stuͤck 4
Eyer 5 auch 6 Stuͤck vor
4
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln 18
Brod=Taxe und Gewicht.
Pf.) L. 2.
Vor2kr. Brod ſollwiege1 2
Vor4kr. dito
24
Vor6kr. dito = 3 6
Vor1kr. Kuͤmelbrododer
Gemiſchtesbrod=
22
Vor 2kr. dite
9
Vor 1kr. Waſſerweck= 82
Vor1 kr. Milchwec =-6
Vor1 kr. Milchbrod 2
Ein 5= pfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Fuͤrſth Heſſiſche Polizeydeputation dahier.
[ ← ][ ][ → ] Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
„aa-o.
1. Fuͤrſtl. Muͤnzdeputations=Publicandum.
Zur Warnung des Publici werden
nach=
bemeldte dahler unterſuchte falſche
Laubtha=
ler bekannt gemacht:
1. Mit dir Jahrzabl 1786, einer Blume
unter dem Bildnis und dem Buchſtaben 1
unter dem Wappenſchild. Auf der
Haupt=
ſeile ſind die Haare des Bildniſſes unſömlich,
nach dem Namen IOO fehlt der Punkt,
di=
untea im Bildnis ſtebende Buchſtaben
B. OVVIV. E., welche din Namin des Stem,
pelſchnelders bezeichnen, ſind ſtaͤrker als
auf den aͤchten, auch baben ſolche
an=
ſtatt des lezten Buchſtaben F. (fecit) ein V.
Auf der Rükſeite unterſcheiden ſie ſich nichl
ſonderlich von den aͤchten, auſſer daß die
Buchſtaben auf dieſer, ſo wie die auf der
Bildſeite, etwas ungleich ſind.: In der
Randſchrift fehlet in dem Wort RE6ta1 das
lezte E. Uebrigens iſt die Arbeit ziemlich
plump.
2. Mit der Jahrzahl 1765, unter dem
Bildnis ein Windhund, unter dem
Wappen=
ſchlld der Buchſtabe D. Auf der
Bildſeit=
iſt am erſten Namensbuchſtaben L der untere
Querſtrich gleichſam ſchief abgeſchnitten, ir
dem Wort NzV. ſiebt bas V etwas wei
von dem Lab, und noch weiter im Wor=
REx das R vom E. Auf der Wappenſeiteiſ.
im Wort BEdEDICTUM das 1und C
an=
einander, hingegen das C vom 7 ziemlich
weit abgeſezt, ubrigens ſind die Buchſtaben
meißens ungleich geſtellt und unformlich.
3. Andere von gleichem Gepraͤge.
4. Mit der Jahrzahl 1783, unter dem
Blldnts ein Kranich, und nnter dem
Wap=
penſchild der Buckſtabe A. Das Bildnis iſt
meiſtens, nur das Geſicht und den obern
Theil des Kopfs ausgenommen, ſeicht
ge=
ſtochen, und alles uͤbel ausgedruͤckt, die
Haare ſind ſchlecht geſtellt, der unten im
Billdnis ſtehende Name des Stempelſchnei=
ders lſt beinahe unleſerlich, der Kranich iſt
unfoͤrmlich, in der Umſchriſt iſt der Punke
zwiſchen den Buchſtaben D. G. beinabe ins
G geſchlagen, und die Buchſtaben des Worts
E7 ſind weit von einander geſtellt. Auf der
Ruͤkſette laſſen ſich auffer der unanſehnlichen
Geſtalt einiger Buchſtaben, beſonders des
0 Cund V keine beſondere Kennzeichen
an=
geben.
5. Mit der Jahrzahl 1787, unter dem
Bildnis ein mit den Enden in die Hoͤhe
ſte=
hender halber Mond, unter dem
Wappen=
ſchild der Buchſtabe A. Auf ber Bildſeite
ſehlen hinter den abgekuͤrzten Worten 1V0.
D. G. FR. NaV. die Punkte, ſodann ſtehen
die Buchſtaben O6kR. ſo, als wann ſie
zu=
ſammen ein eignes Wort ausmachten, eine
gleiche Beſchaffenheit bat es mit den
Buch=
ſtaben ETNavREI. Auf der Rükſe te ſind
keine in die Augen fallende Kennzelchen,
auſ=
ſer einige Ungleichhelt der Buchſtaben.
Dieſe vier lezibemeldte Sorten haben den
uͤbereinſtimmenden Fehler, daß in der
Rand=
ſchrift DOMEdi anſtatt Dohids ſieht, und
laͤßt die Arbeit in der Raͤndelung vermuthen,
daß ſelbige, wenigſtens No. 2. und 3., in
einerlei Werkſtaͤtte verſertigt worden.
Gehalt u. werth vorſtehender falſcher Muͤnzen:
Auf die feine Die rauhe Ein Stuͤck iſt Mark gehen Markbalt im 24 fl. Fuß No. Stuck ſein Silber werth Lth. Gr. ſl. kr. pf. 1. 22 5 15 3 2. 175 7 — 1 21 1 3. 27 3 4 14 5. 4. 2112¾ 6 14 1 2 5. 19 6 10 113 3 Auf Befehl Fürſtl. Munzdeputatlon.
R. Fehr,
Fürſtl. Münzmeiſter.
II. Edictalladungen.
Nachdeme man, um die Verlaſſenſchaft des dahier verſtorbenen Fuͤrſtl. gehelmen
Tribunalrath Lichtenbergs berichtigen zu koͤnnen, alle diejenige, welche an dieſelbe
rechtmaͤßige Anſpruche zu haben vermeinen, zu wiſſen benothiget iſt; als wird
denen=
ſelben hiermit bekannt gemacht, daß ſie ſothane ihre Forderungen
Endesunterzeſch=
netem a dato binaen zwei Monaten ohnfehlbar anzuzeigen und liquidando ſodann
rich=
tig zu ſtellen; nach fruchtloſem Ablauf dieſes Termins aber ſich der Praͤcluſion zu
ge=
waͤrtigen haben. Sign. Darmſtadt den 27ten Auguſt 1790.
Ex Commiſſione.
Reh, Fürſtl. Regierungsſekretaͤr.
Allen denjenigen, welche an den Nachlaß des dahier verſtorbenen Fürſtl. geheimen
Bottenmeiſter Stumpf gerechte Anſpruͤche zu haben vermeinen, wird hierdurch
be=
kannt gemacht, daß ſie ſolche Unterzeichnetem a dato-binnen zwei Monaten gehoͤrig
anzuzeigen und liquidando ſodann tchtig zu ſtellen, gegenfalls aber ſich der Praͤcluſion
ohnfehlbar zu gewaͤrtigen haben. Sign. Darmſtadt den 23ten Auguſt 1790.
Ex Commiſſione.
Reh, Füͤrſtl. Regierungsſekretaͤr.
1II. Sachen, ſo zu verkaufen.
Den 20ten Sept. Morgens um 9 Uhr und ſolgende Taͤge ſollen beim Fürſtl.
Mar=
ſtall dahier eine betraͤchtliche Anzahl von Chalſen, Kalleſchen, Kutſchengeſchier,
engliſche und teutſche Saͤttel, mit Gold und Stlber geſtikt= auch bordirten Schabraken
und Waldrappen, auch Pferdsdecken, und dergleichen mehr, öffentlich an den
Meiſt=
bletenden gegen gleich baare Bezahlung uͤberlaſſen werden. Darmſtadt den 27ten
Fuͤrſll. Heſſiſches Marſtall=mt daſelbſt.
Auguſt 1790.
Naͤchſtkomminden Mittwoch als den 1ſten Sept. Morgens 9 Uhr ſoll in des
bie=
ſigen Burger und Sattlermeiſter Vögleins Behauſung, Gold, Silber, Kleider,
Weiszeug, Bettwerk und allerlei ſonſtiger Hausrath an den Meiſtbietenden gegen
baare Bezahlung öͤffentich verſteigt werden, welches hiermit zu Jedermanns
Nach=
richt bekannt gemacht wird. Darmſtadt den 27ten Auguſt 1790.
Von Kommiſſionswegen.
Buchner, Fürſtl. Regierungsſekretaͤr.
IV. Vermiſchte Nachrichten.
Nachdeme din 10ten des naͤchſtkommenden Monats Septembers die Lieferung des
Oels zum Behuf der Naxktlaternen in hleſig Hochfuͤrſtl. Reſidenz auf den
herannahen=
den Winter öffentlich verſteigt= und an den Weniaſtverlangenden, ſalva tamen
ratifi-
catione, uͤberlaſſen werden ſoll; als wird ſolches Jedermaͤnniglich, beſonders denen
Handelsleuten und Spezereikraͤmern, welche dieſe Lieſerung zu uͤbernehmen geſonnen
ſind, zu dem Ende hierdurch bekannt gemacht, um flich in præfizo termino auf
ullhle=
ſigem Rathhauſe Nachmittags um Drei Uhr einzufinden, und wegen des zu
vorde=
ruͤhrtem Gebrauch zu liefernden guten alten Hollaͤndiſchen= oder auch alten
wohl=
abgelegenen hellen inlaͤndiſchen Ruͤboͤls mitzubieten. Darmſtadt den 27. Aug. 1790.
Von Polize deputationswegen.
Klunk, Färſtl. Heſſiſcher Pollzeiſekretarius.
Ein nahe am Markt gelegenes Logis auf der Erde, mit einem Laden und
ſon=
ſtigen Bequemlichkeiten verſehen, iſt zu verlehnen, und in der Buchdruckerei das
Weitere zu erfahren.
Bei dem Guͤrtler Muͤller gegen dem Paͤdagog herüber iſt ein Logis zu vermiethen,
beſtehet in einer Stube, Stubenkammer, Küche, Kammer auf dem Boden und
ver=
ſchloſſenem Keller, welches ſogleich bezogen werden kann.
Am Ballonplatz No. 124. lſt in der zwelten Etage eln tapeziertes Zimmer in den
Hof zu vermierben, welches ſogleich bezogen werden kann.
Bei der Seller Linkin hinterm Rathhaus iſt ein Logis zwei Stiegen boch zu
ver=
mlethen, beſtehet in einer Stube, Kammer, Boden und Holzplatz.
Bei der Bierbrauer Oßmaͤnnin iſt ein Logis auf die Straſe zu verlehnen, biſteht
in einer Stube, Kammer, Kuͤcht und Holzplatz, welches ſogleich zu beziehen iſt.
Ein Hinterlogis gleicher Erde, beſtehet in einer Stube, Stubenkammer,
ver=
ſchloſſenem Keller, Holzplatz, Küche, nebſt Freiheit Geraͤth im Garten zu troknen,
ſodann auch einem bequamen guten Brunnen, iſt zu vermiethen. Das Naͤhere iſt in
der Buchdruckerei zu erfragen.
In der groſen Ochſengaſſe No. 489. iſt ein Logis zu verlehnen, beſtehet in einer
Stube, Stubenkammer, Kuche und Holzplaz, welches ſogleich bezogen werden kann.
In der langen Gaſſe No. 191. iſt ein Logis zu verlehnen, beſtehet in einer Stube,
Kammer, Kuͤche, Keder und Holzplatz, wilches ſogleich bezogen werden kann.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 21. bis den 28. Aug. 1790.
Herr von Wreden, Obriſter aus Gieſen; Herr von Bentinck, von Heidelberg, log. im Trauben.
Herr Graf Breuſſing, von München, 1og. in der Poſt.
Herr Eiſſels, Kaufmann aus Durrwangen, log. im Schwanen.
Auſſer den Gaſthaͤuſern logirt:
Herr von Baumbach, Jaͤgermeiſter von Romrod, log. bei Ihro Excellenz dem Herrn geheimen
Rath Lehmann.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr von Freny, aus Paris, den 21ten. Herr von Günderode, Chef von Frankfurt, eod.
Herr von Sorbier, Herr von Buger, und Herr von Blonuiſtin, ſaͤmtlich Officiers
in Franzoͤſiſchen Dienſten, den 22ten. Herr von Milchling, Lieutenant in Badiſchen
Dienſten, den 25ten. Herr von Turne, geweſener Schwedicher Kapitain, eod. Herr
Graf Sicking, von Mannheim, eod. Herr von Rechtern, Königl. Preuſſiſcher
Ge=
ſandter, den 26ten. Herr Graf Reibold, und Herr von Lengenfeld, von der
Chur=
baieriſchen Geſandſchaft, eod. Zwei Herrn Fiſcher, und zwei Herrn Eſcher,
Hollaͤn=
diſche Lieutenants, eod. Herr von Doͤrnberg, Kammerherr, und Herr von
Guͤnde=
rode, geheimer Rath zu Heſſenkaſſel, den 27ten. Herr von Liphard, aus Lieſland, eod.
Herr Neidhard, Kirchenſchafner von Ingweiler, eod.
Gebohrne, Getaufte, Kopulirte u. Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 24. Auguft, der Dorothea Eliſabetha Fehrmaͤnnin, von hier, ein unehelich Toͤchterlein.
Den 25ten, dem Hofmann bei Ihro Hochfuͤrſtl. Durchlaucht dem Prinzen Georg, Johannes
Schaͤfer, ein Toͤchterlein.
Bopulirte.
Den 22. Auguſt, Johann Nicolaus Mohr, Beiſaß und Zimmergeſell allhier, weil. Eberhard
Mohrs, geweſenen Beiſaſſen allhier; nachgelaſſener zweiter ehelicher Sohn, und
Ka=
tharina Eliſabetha, des Beiſaſſen und Schneidermeiſters zu Arheilgen, Johann Georg
Caſtritius, zweite eheliche Tochter.
Den 24ten, Meiſter Johann Karl Ettenſperger, Burger und Kaminſeger allhier, Georg
Da=
vid Ettenſpergers, auch Burgers und Kaminſegerweiſters allhier, vierter ehelicher
Sohn, und Klara Roſina, weil. des Burgers und Schumachermeiſters zu Heidelberg,
Matthias Weihels, nachgelaſſene zweite eheliche Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 24. Auguſt, Maria Katharina, des Herrſchaftl. Wagenknechts, Johann Philipp Schwarz,
eheliche ledige Tochter, 16 Jahre, 4 Monate und 19 Tage alt.
Eod., aus dem allhieſigen Hoſpital: der Schneidersgeſell, Konrad Hofmann, von Altenheim
bei Gieſen, 20 Jahre alt.