den 23. Auguſt.
Anno 1790.
Num. 34.
Victualien= und Marktpreis.
kr. Pf.
Ein 6 Ochſenfleiſch 8 „2
ö2
= Rindfleiſch
=Jyi2
1 = Kalbfleiſch
1 Hammelfleiſch = 8
6
„
2
Schaffleiſch
Schweinenfleiſch= 7 ſ2
Schinkey u. Doͤrrfl. 1½
16
„
Speck=
1 = Nierenfett = 13
1 = Hammelsfett = = 114
Schweinenſchmol 15
Ein Kalbsgekroͤß 8 a 9
Ein Kalbsgeluͤng= 9 a 10
Ein Hammelsgeluͤng= 7
„
2
1E Ochſengelung
1 = Suͤlzen
= el22
1 Bratwuͤrſt „
11
Leber=u. Blutwuͤrſt,6
Eine geſ. oder ger Ochſenzung:g2
Ein Kalbskopf = 8 a 10
Ein Hammelskopf 5 a ſ6
Ein Kalbsſus = 1
fl. kr.
Ein Malter Korn = 14 1 30
Ein Malter Gerſten = = 3 l3e
Ein Malter Waizen=
⁄
Ein Malter Spelzen = = 2 30
Ein Malter Hafer
2 140
Ein Malter Rockenmehl= 4 (56
Ein Malter Weismehl
7 30
kr.
32
Ein Kumpf Hafermehl =
60
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen
1 Kpf. grob geſch. Gerſten 40.48
1 KpfkleingeſchaͤlterGerſten so180
1 Kumpf Lrbſen
= 20
=24
1 Kumpf Linſen
1 Maas Merz=oder Lagerbier
tm Hauſe=
3
= uͤber die Straſe
1 Maas Jungbier im Haus 2
und uͤber die Straſe 13
1 Maas Bierheſe
24
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch 4
16
1E friſche Butter
15
1= Handkaͤs der beſten 6
Die uͤbrige Handkaͤſe 4=5Stück,4
Eyer F auch 6 Stuͤck vor = 14
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln!8
Brod=Caxe und Gewicht.
Pf. L.2.
Vor2kr. Brodſollwlegeſ” 2
Vor 4kr. dito
24
Vorskr. dito = 3 6
Vor1kr. Kuͤmelbrododer
Gemiſchtesbrod =
9 2
Vor 2kr. dito = 119
Vor1kr. Waſſerweck = 8 2
Vor1kr. Milchweck .6
Vor1kr. Milchbrodeſ=ſei2
Ein 5=pfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Comiß=Brod ſoll gelten 9 Kr.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Volizey deputation dahier.
[ ← ][ ][ → ] Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nüglich ſind.
l. Verordnung.
Don Gottes Gnaden Lu2W3G K. Landgraf zu Heſſen, Fuͤrſt zu
Herßfeld, Graf zu Catzenelnbogen, Diez, Ziegenhain, Nidda, Hanau,
Schaumburg, Iſenburg und Buͤdingen, ꝛc. ꝛc.
Nachdeme Wir bisbero mißfaͤllig wahrgenommen, daß mehrere Vorſtellungen,
Auf=
ſatze und Bittſchriften unſerer Unterthanen, ſowol in Proceß= und
gerichtlich=
als in Gnaden= und andern Sachen, zeither eingelauſen, welche nicht nur von in
Rechten unerfahrnen Nebenſchreibern, ſondern auch von andern hierzu weder Beruf
noch Kenntnis habenden Perſonen verfertiget, und zum Theil unverſtaͤndlich, auch
anzüglich abgefaßt worden ſind, dadurch aber nicht nur die Parthien in Schaden
ge=
bracht, ſondern auch derſelben Proceſſe verſchleift, und uͤberhaupt mancherlei
Ver=
wirrungen verurſacht zu werden pſlegen; Wir jedoch dergleichen Unordnungen und
Mißbraͤuche ein fuͤr allemal abgeſchaft, und Unſere deshalben bereits vorhin erlaſſene
Geſetze und Verordnungen ſchlechterdings beobachtet wiſſen wollen; als verordnen
Wir hiermit auſs neue gnaͤdigſt, daß ſich
1) Alle und jede Perſonen, welche nicht in der Anzahl der ordentlich
aufgenom=
menen Advocaten ſind, des Procurtrens und Schreibens in rechtlichen oder ſtreitigen
und gerichtlichen Sachen und Haͤndel hinfuͤhro gaͤnzlich enthalten, und keine Aufſaͤtze
und Bittſchriften, ſo rechtliche Klagen und Parthieſachen betreffen, oder Proceſſe
veranlaſſen moͤgten, weder an Uns unmittelbar, noch Unſere Collegia einreichen ſolz
len, ehe ſolche nicht zuvor von einem Unſerer hierzu verpflichteten Advocaten
unter=
ſchrieben worden, als welche auch zugleich hiermit, in Gemaͤßbeit der in der Mitte
liegenden Verordnung vom 25. Nov. 1772. bei 1 Rthlr. Strafe wiederholt angewieſen
werden, jederzeit am Schluß auf der Seite das concepit oder revidit mit ihrem vollen
Namen beizuſetzen und zu bezeugen, im uͤbrigen auch in Gemeindsſachen, die
vorge=
ſchriebene Beſcheinigungen und reſpective Vollmachten, bei 5 Rthlr. Strafe,
jedss=
malen beizulegen haben.
2) Wird auch noch lasbeſondere, und zwar bei Strafe von 10 Rthlrn.,
ſämt=
lichen Kanzlelverwandten und Amtsſchreibern, wenn auch gleich ſelbige in der Zahl
der ordentlich aufgenommenen Notarien waͤren, das Suppliken= und Schriftmachen
in auſſergerichtlichen= und Gnadenſachen, wie auch das desfallſige Protocolliren,
wem ihnen nicht ſolches von Unſern Collegien oder deren Directoren, etwa in
ellen=
den keinen Verzug leidenden, oder ſonſt beſondern Faͤllen ausdrücklich erlaubt
wor=
den ſſt, verboten, und uͤberbaupt in dergleichen auſſergerichtlichen= und Gnadenſachen
keine andere Aufſaͤhe anzunehmen erlaudt, als die entweder ebenwol von elnem
ange=
vommenen ordentlichin Advocaten, Gerichtsſchreiber, oder ſolchen Perſonen,
wel=
chen etwa die Verfirtlgung der Memoria len, aus beſondern Gnaden und Urſachen
zugelaſſen iſt, unterſchrieben, oder von ſolchen Supplikanten eingereicht worden,
von welchen man vermuthen kann, daß ſie ſelbige ſelbſt gemacht, und dieſes
eigen=
haͤndig darauf bemerke haben.
3) Wenn der Concipient in Gnadenſachen, wofern anders der Beweis nicht erſt
durch gerichtliche Hülfe herbeigeſchaft werden muß; die in der Bittſchrift und
Vor=
ſtellung angebrachte Sach= und Thatnmſtaͤnde zu beſcheinigen unterlaͤßt, ſoll niche
nur die Schrift ihme ſofort ohne Reſolution wieder zurückgegeben und er in Drei
Gulden Straf=genommen werden, ſondern er auch noch überdies gehalten ſeyn, obne
Koſten der Supplikanten ſolche wieder umzuarbeiten, und neuerdings zu uͤbergeben.
Gleichwie Wir es nun Unſern ſaͤmtlichen Collegien zur eigenen Pflicht machen/
auf dieſe Verordnung feſt zu halten, und ſchlechterdings keine andere, als
derſelben-
gemäs eingerichtete Vorſtellungen und Aufſaͤtze anzunehmen, als iſt auch noch Unſer
weiterer gnaͤdigſter Befehl, an ſaͤmtliche Advocaten, Gerichtsſchreiber und ſonſt bierzu
beſonders privilegirten Perſonen hiermit, daß ſie denjenigen, welche ihren desfallſigen
Beiſtand bedürfen, ſich willfaͤhrig bezeigen, und ſie mit uͤbermaͤßigen Gebuͤhren und
Anforderungen nicht uͤbernehmen, ſondern ſich hierinnen Unſerer Proceß=Ordnung
gemas verhalten, und uͤberhaupt dasjenige, was ihnen in Abſicht der Unterſchrift
und Fertigung derer Memoriallen in Unſerer desfallſigen Verordnung vom 25. Nov.
1772, als welche hiermit aufs neue beſtaͤtigt wird, ſonſt etwa noch vorgeſchrieben
worden, genau beodachten ſollen. Urkundlich Unſers hierauf gedruckten Fürſtl.
geheimen Inſiegels. Darmſtadt den 18. July 1790.
Ad ſpeciale Mandatum SERENI88IMI.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Praͤſident, Canzlar, und geheime Raͤthe daſelbſt.
A. P. Heſſe. Gatzert. Lehmann.
Buchner.
(L. S. x.
1I. Sachen, ſo zu verkaufen.
Nachdem das Haus des Burgers und Saͤcklermeiſters Fauſt dahier, oringender
Schulden halber, am naͤchſten Baͤttag auf dahieſigem Rathhaus öffentlich
auſge=
ſtekt, und dem Meiſtbietenden, ſalva ratificatione, uberlaſſen werden ſoll; als wird
ſolches zu Jedermanns Nachricht hiermit oͤffentlich bekannt gemacht. Darmſtadt
den 5ten Auguft 1790.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
Demnach des Invaliden Philipp Schrothen, zwiſchen Georg Friedrich Buͤchler
und dem Hufar Stephan gelegene, Wohnhaus, nebſt den Materialien von dem
ab=
gebrochenen zu demſelben gehorig geweſenen Bau, auf den naͤchſten Baͤttag,
drin=
gender Schulden halber, auf dem Rathhaus anderweit aufgeſtekt und dem
Meiſt=
bietenden uberlaſſen werden ſoll; als wird ſolches mit dem Anhang bekannt gemacht,
daß, wenn ſich in dieſem Termin abermals kein Liebhaber einfindet, das Haus
wel=
ter nicht aufgeſtekt, ſondern dem Glaͤubiger zugeſchaͤzt oder derſelbe immittirt
wer=
den ſoll. Darmſtadt den 3ten Auguſt 1790.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
Da auf das Haus des Schuzjuden Moſes Windmühls in der Schloßgaſſe in dem
geſtrigen Termin kein Gebot geſchehen, und daher zu deſſen anderweitem Verkauf an
den Meiſtbietenden Termin auf den naͤchſten Baͤttag anberaumt worden; als wird
ſolches mlt dem Anhang hiermit öffentlich bekannt gemacht, daß die Verſteigerung
auf dem Rathhaus geſcheben, wenn ſich aber in dieſem Termin kein Liebhaber
ein=
finder, keine weitere Verſteigerung ſtatt haben, ſondern die Adjudication erfolgen
ſolle. Darmſtadt den 3ten Auguſt 1790.
Fürſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Bei dem Buchbinder Ginnigſohn in der langen Gaſſe ſind zu haben: Alle Sorten
von hollaͤndiſchem Poſt=Schreib= Concept= und anderm Papier, wie auch Viſik=
Lillets, ſodann verſchiedne Gattungen Federkiele, Siegellack, Obladen, weiſſe und
rothe Bleiſtift, Streuſand, roth= und ſchwarze Dinke, und mehreres dergleichen in
büigen Preſen.
III. Vermiſchte Nachrichten.
Ein nabe am Markt gelegenes Logis auf der Erde, mit eigem Laden und
ſon=
ſtigen Bequemlichkeiten verſehen, iſt zu verlehnen, und in der Buchdruckerei das
Weitere zu erfahren.
Bei dem Guͤrtler Muͤller gegen dem Paͤdagog herüber iſt ein Logis zu vermiethen,
beſtebet in einer Stube, Stubenkammer, Küche, Kammer auf dem Boden und
ver=
ſchloſſenem Keller, welches ſogleich bezogen werden kann.
Bei der mit bekannter guter Ordnung und den feſtgeſezten Solennitaͤten vollzogenen
256ten Ziehung der Hochf. Heſſen=Darmſtaͤdttſchen gnaͤdigſt garantirten Zahlen=Lotterie,
ſind dieſe Numern:
88.
38.
33.
aus dem Glücksrade gezogen worden. Die 257te Ziehung geſchiehet den 10ten Gept.,
und ſo fort von 3 zu 3 Wochen. Darmſtadt den 20ten Auguſt 1790.
Generaldirection der Hochf. Heſſen=Darmſtaͤdtiſchen garantirten Zablenlocterie.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 14. bis den 21. Aug. 1790.
Herr von Benting, aus Heidelberg; Herr von Stoſch, Kapitain in hieſigen Dienſten, log.
im Trauben.
Herr Eyſſele, Kaufmann aus Duͤrrwangen, log. im Schwanen.
Herr Primaneſi, Kaufmann von Hanau; Herr Seiboth, Kaufmann von Derzbach, log. in
der Kron.
Herr Briniger, Kaufmann aus Kaiſerslautern, log. im Loͤwen.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr von Hertling, Geſandter, und Herr von Hertling, geheimer Rath, in Kurpfaͤlziſchen
Dienſten, den 14ten. Herr von Grenval, aus Paris, eod. Herr Graf Callenberg,
Hollaͤndiſcher Obriſter, den 16ten. Herr Graf Lerchenfeld, und Herr Graf Seeſeld,
Geſandte aus Muͤnchen, eod. Herr von Weſterhold, geheimer Rath von Regensburg,
eod. Herr Graf Boß, Franzoͤnſcher Obriſt, eod. Herr Serrurier, Hollaͤndiſcher
Kapitain, eod. Herr von Günkel, Hollaͤndiſcher Geſandter, den 17ten. Herr von
Weinheim, aus Weinheim, eod. Zwei Herrn Graſen Carramang, Franzoͤſiſche
Majors, eod. Herr von Zell, Pfaͤlziſcher Lieutenant, den 19ten. Herr von Fick,
Truchſes aus Mannheim, eod. Herr von Kageneck, aus Freiburg, eod. Herr von
Haack, aus Mannheim, den 20ten. Herr von Binas, Pfaͤlziſcher Hofrath, eod.
Herr Schultheis, Doctor von Frankfurt, eod.
Gebohrne, Getaufte, und Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 15. Auguſt, dem Burger und Zimmermeiſter, Peter Chriſtian kautenſchlaͤger= ein Soͤhnlein.
Den 18ten, dem Beiſaß und Weisbindergeſell, Johann Ludwig Duͤring, ein Toͤchterlein.
Den 19ten, dem Burger und Hofknopfmacher, Hrn. Johann Wilhelm Bauer, ein Soͤhnlein.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 14. Auguſt, der Kathar ina Eliſabetha Hofmaͤnnin, von Diedenbergen in der Herrſchaft
Epſtein, ihr unehelich todgebohrnes Soͤbnlein.
Din 17ten, Anna Eliſabetha Barbara, des Kutſchers bei Ihro Hochfürſtl. Durchlaucht dem
Prinzen von Meklenburg, Joh. Konrad Stuͤllers, Ehefrau, 52 Jahre, 11 Monate
und 13 Tage alt.
Den 18ten, Helena Margaretha, des Burgers und Hutſtaffiers, Chriſtoph Vollhards,
Ehe=
frau, 60 Jahre, 9 Monate und 23 Tage alt.
Eod., der Burger und Schmiedmeiſter, Joh. Nicol. Pohl, 63 Jahre,5 Monate und 5 Tage alt.
Feiner: dem Bereuter, Hrn. J. Ludw. Fuchs, ein Toͤchterlein, 2 Jahre, 6 Monate u. 9 Tage alt.
De 19ten, Frau Anna Marja, des Rathsverwandten und Waldinſpectors, wie auch
Hoſpital=
meiſters, Herrn Joh. Nicol. Mornenecks, Ehefrau, 85 Jahre, ; Monate u. 23 Tage al=