Darmstädter Tagblatt 1790


15. Februar 1790

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den 15. Februar.
Anno 1790.

Num. 7.

Victualien= jund Marktpreis.

kr. Pf.
8
Ein E Ochſenfleiſch
7
Rindfleiſch
1
6
Kalbfleiſch
1
7 2
= Hammelfleiſch
62
Schaffleiſch
Schweinenfleiſch7 2
Schinken u. Doͤrrfl. 15
16
Speck "
13
= Nierenfett =

Hammeleſett
13
Schweinenſchmalz 15
Ein Kalbsgekroͤß
7a8
Ein Kalbsgeluͤng= 8 a 10
Ein Hammelsgeluͤng
=7
3
116 Ochſengelung
212
1
Suͤlzen
= Bratwuͤrſt
11
1 Leber=u. Blutwuͤrſtſs
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung: 32
Ein Kalbskopf
8a 10
Ein Hammelskopf 5 a 6
Ein Kalbsfus
1
fl. kr.
Ein Malter Korn
6
Ein Malter Gerſten
10
1014
Ein Malter Waizen = 8 30
Ein Malter Spelzen/
3
Ein Malter Hafer =
2 20
Ein Malter Rockenmehl= 6
36
Ein Malter Weismehl = 19 30

kr.
32
Ein Kumpf Hafermehl
60
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen
1 Kpf. grob geſch. Gerſten 40148
1 Kpfkleingeſchaͤlter Gerſten 6o80
20
1 Kumpf Erbſen
24
1 Kumpf Linſen
1 Maas Merz=oder Lagerbier
lm Hauſe= 4
= uͤber die Straſe = 3
1 Maas Jungbier im Haus 3
und uͤber die Straſe 3
1 Maas Bierhefe
24
1 Maas Kuh= oder Geiſemilch 5
145 friſche Butter
16
1 = Handkaͤs der beſten
6
Die uͤbrige Handkaͤſe 4==Stuͤck 4
Eyer 5 auch 6 Stuͤck vor = 4
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln16
Brod=Caxe und Gewicht
Pf., L.2.
Vor2kr. Brodſoll wiegi
27
Vor4kr. dito
1 122
Vor6kr. dito
2 17
Vor1kr. Kuͤmelbrododer
Gemiſchtesbrod =
82
Vor 2 kr. dito
17
Vor1kr. Waſſerweck = 7 2
Vor1kr. Milchweck
5
Vor 1kr. Milchbrod
5
Ein 5=pfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Comiß=Brod ſoll gelten 11 Kr.

Fürſel, Heſſiſche Pollzeydeputation dahier.

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Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.

l. Edictalladungen.

Nachdeme wegen Berſchtigung des Inventaril uͤber das Vermoͤgen der verwit=
tlbten
Regierungsraͤthin Eymes dahier zu wiſſen noͤthig iſt, ob und wer an dieſelb=
rechtliche
Forderungen zu haben vermeynet? Als werden alle diejenige, ſo an gedachte
Regierungsraͤthin Eymes einige Forderungen er quocunque capire zu formiren geden=
ken
, hierdurch öffentlich eitirt und vorgeladen, Mittwochs den 24ten dieſes, Mor=
gens
9 Uhr, auf dahleſig Fuͤrſtl. Regierungskanzlei in Selbſtperſon oder durch Be=
vollmaͤchtigte
zu erſcheinen, ihre Forderungen behoͤrig anzugeben und richtig zu ſiel=
len
, im Ausbleibungsfall aber der Praͤkluſion ſich ohnſehlbar zu gewaͤrtigen. Sign.
Darmſtadt den 3ten Febr. 1790.
Ex Commiſſione.
G. C. Follenius, Fürſtl. Regierungsſekretaͤr.
Nachdem zu geſezmäßiger Berichtigung des Inventarii über die Verlaſſenſchaft
des ohnlaͤngſt verſtorbenen, bei dahieſig Fürſtl. Paͤdagog geſtandenen franzöſiſchen
Sprachmeiſter de la Nochen zu wiſſen noͤthig iſt, ob und wer etwa an erſagte Ver=
laſſenſchaftsmaſſe
rechtsbegruͤndtte Forderungen zu haben vermeynet; Als werden
alle diejenige, ſo an mehrgedachte Maſſe einige Forderungen ex quocunque capite zu
formiren gedenken, hiermit oͤffentlich cilirt und vorgeladen, Mittwochs den 24ten
naͤchſtkommenden Monat Maͤrz, Morgens 9 Uhr, auf Fürſtl. Regierungskanzlei
allhier entweder in Selbſtperſon oder durch ginugſam Bevollmaͤchtigte zu erſcheinen,
thre Forderungen gehoͤrig anzugeben und richlig zu ſtellen, gegenfalls aber ſich der
Praͤkluſion, und daß ſie nachhero mit ihren Anſpruͤchen nicht weiter mehr werden
gehoͤrt werden, zu gewaͤrtigen. Darmſtadt den 6ten Febr. 1790.
Von Kommiſſionswegen.
J. S. L. Schulz, Fürſtl. Reglerungs=
und Konſiſtorialſekretaͤr.

11. Sachen, ſo zu verkaufen.

Demnach des well. Rathsverwandten Johann Melchior Reinharden binterlaſſenen
nun auch verſtorbenen Wittwe allhier auf dem heiligen Geiſtberg gelegene Haus und
Hofrelte, Nebenlaͤger ſind Schneider Heß und der Portechaiſentraͤger Dieſcher, um
die Erben behoͤrig auseinanderſetzen zu könni, naͤchſtkommenden Baͤttaz auf allhie=
ſigem
Rathbaus öffentlich verkauft und dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden ſoll:
ſo wird ſolches zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, damit die Luſttragende ſich
alsdann einfinden und mitbieten moͤgen. Darmſtadt den 9ten Febr. 1790.
Fürſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
Nachdeme des ohnlaͤngſt verſtorbenen hieſigen Burger und Schumachermeiſter
Johann Henrich Handſchuchen in der Paͤdagoggaſſe zwiſchen dem Zimmermann
Staufert und Steineck gelegene Haus und Hofralte, um die Erben behoͤrig aus=
einander
ſetzen zu können, naͤchſtkommenden Baͤttag auf allhieſigem Rathhaus öf=
fentlich
aufgeſleckt und dem Meiſtbietenden überlaſſen werden ſoll; ſo wird ſolches
zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, damit die Luſttragende ſich alsdann einfin=
den
und mitbieten moͤgen. Darmſtadt den 12ten Febr. 1790.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.

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Nachdeme verordnet worden, daß der im Oberfeld Nro. 13. in der 7ten Lage
rechterhand am Niederramſtaͤdter Weg gelegene Garten, ſtoͤßt auf den Beſſunger
Weg, beforcht Johannes Kreuter und Rechnungsjuſtiſikator Ammelung, künftigen
Samſtag, den 20ten dieſes, Nachmittags um 2 Uhr in dem Gaſthaus zum Ochſen
allhier verkauft werden ſoll; ſo koͤnnen die Kaufluſtige daſelbſt ſich einfinden und
mitbieten. Darmſtadt den 13ten Febr. 1790.
J. G. Schulz, Fürſtl. Oberauditor.
In dem Stadt=Baumgarten ſind junge Aepfelbaͤume, wie auch 1= 2= und
3jährige icalieniſche Bellen zu bekommen; Liebhaber koͤnnen ſich bei dem Stadt=
Bauinſpektor Sparſchneider melden. Darmſtadt den 11ten Febr. 1790.
Den 18ten Febr. ſollen zu Stockſtadt auf dem Rathhaus nachſtehende Kirchen=
kaſtenfruͤchte
von 1789. an den Meiſtbletenden verſteigt werden, als 6 und ein halb
Malter Korn, 7 Mltr. Gerſt, 20 Mltr. Spelz und 20 Mltr. Hafer, welches hier=
Dillmann, Kaſtenmeiſter daſelbſt.
durch bekannt gemacht wird.
In allhieſiger Hofbuchdruckerei iſt für 9 Kreuzer in Kommiſſion zu haben: Die
Wuͤrde der Obrigkelt, als Dienerin Gottes; eine Rathspredigt, gehalten zu Worms
an dem Tag, da die neuerwaͤhlte Stadt= und Burgermeiſter ihre Aemter antraten,
von Herrn Pfarrer Kaumaler daſelbſt.
Bei dem Buchbinder Hrn. Wuͤſt dahier ſind zu haben: Kurzgeſaßte Gedanfen des
Heſſen=Darmſtaͤdtiſchen Lieutenants, Karl Bechtold, über die von Campe in ſeiner
Reiſebeſchreibung uͤder die Heſſen=Darmſtaͤdtiſche Staaten und des jeztreglerenden
Herrn Landgrafen Ludwig des Neunten Hochfuͤrſtl. Durchlaucht gefaͤllte Urtheile.
Frankfurt am Main 1789. Der Prels dieſer Brochure, die jedem Vaterlands=
freund
, jedem Verehrer unſers groſen Landgrafen willkommen ſiyn wird, iſt 12 xr.
Unterſchriebener hat abermalen ſehr ſchoͤne Buͤckinge friſch erhalten, und das
Rlaunig.
Stuͤck a 10 Pfenninge und 2 Kreuzer zu verkaufen.

III. Vermiſchte Nachrichten.

Da entweder die Winter= und Sommer=Schaafweide zu Weiterſtadt, hieſigen
Oberamts, zuſammen, oder die Winter=Schaafweide alleln, Mittwochs den 24ten
naͤchſtkommenden Monats Februarii, fruͤhe um 10 Uhr, zu Weiterſtadt auf daſigem
Rathhaus aufgeſtekt und an den Meiſtbietenden, ſalva vatiſicatione, auf 6 Jahre von
Michaelis a. c. an uͤberlaſſen werden ſoll; als wird ſolches hiermit öffentlich bekannt
gemacht, damit diejenigen, welche dieſe Schaafweide zu erſteigern Luſten haben, ſich
in termino elnfinden, die Bedingungen vernebmen und mitbieten koͤnnen. Darmſtadt
Fuͤrſtl. geſſiſches Oberamt daſelbſt.
den 15ten Januar 1790.
Bei dem Sekretaͤr Heſſe in der neuen Vorſtadt iſt ein Logis zu vermlethen, biſteht
in 7 tapezirten Zimmern, 3 nicht tapezirten dito, 3 Kammern, 1 Katror, 2 Küchen,
2 Boͤden, nebſt Keller zu 25 Stuͤck Wein, Stallung und Kammer dabei, Remiſe,
Holzplaz und Waſchküche, ſolches kann ganz ober zertheilt abgegeben werden.
Bei dem Peruquenmacher Orth hinterm Rathhaus iſt ein Logis eine Stiege hoch
zu verlehnen.
In der langen Gaſſe No. 182, iſt ein Logis zu vermiethen, welches in einer Stube,
Kammer, Kuche, verſchloſſenen Keller, Holzplaz und Kammer auf dem Boden be=
ſtehet
, und ſogleich bezogen werden kann.
Ein mit guten Zeugniſſen verſehener junger Menſch, welcher im Schreiben und
Rechnen erfahren iſt, ſucht bei einer Herrſchaft als Bedienter unterzukommen. Naͤ=
here
Nachricht erfaͤhrt man in der Buchdruckerei.
Ein Menſch von 28 Jahren mit glaubwuͤrdigen Atteſtäten verſehen, welcher
teutſch und franzöſiſch ſpricht, friſiren und raſiren kann, auch ſchon mehr mit Hert=
ſchaften
auf Reiſen geweſen iſt, ſucht bei einer Herrſchaft als Bedienter augeſtellt zu
werden. Ebendaſelbſt iſt das Weitere zu erfragen.

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450 und 300 Gulden ſind gegen gerlchtlche Verſicherung auszulehnen. Das
Naͤhere wird in der Buchdruckerei geſagt.
Bei der mit bekannter guter Ordnung und den feſtgeſeſten Solennttaͤten vollzogenen
247ten Ziehung der Hochf. Heſſen=Darmſtaͤdtiſchen gnaͤdigſt garantirten Zahlen=Lotterie,
ſind dieſe Numern:
91.
30.
47
79.
19
aus dem Glücksrade gezogen worden. Die 2a8te Ziehung geſchiehet den 5. Maͤrz,
und ſo fort von 3 zu 3 Wochen. Darmſtadt den 12ten Febr. 1790.
Generaldirection der Hochf. Beſſen=Darmſtaͤdtiſchen garantirten Zablenlotterie.

Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.

Vom 6. bis den 13. Febr. 1790.
Herr Stutzer, Kapitain von Gieſen, Herr Mayer, Oberlieutenant in Kaiſerlichen Dienſten,
log. im Trauben. Herr Pompe, Herr Rieß, und Herr Heß, Kaufleute aus Böhmen,
log im Engel. Herr Eyſſele, Kaufmann aus Duͤrwangen, Herr Beck, Handelsmann
aus Otringen, log. im Schwanen. Herr Pfeiffer, Handelsmann mit Gemſenleder
aus Erthal, log im froͤhlichen Mann. Herr Keßler, Bürgermeiſter aus Groſenlin=
den
, log. in der Kron. Herr Müller, Strumpfhaͤndler von Elbenrod, log. im Hirſch.
Auſſer den Gaſthäuſern logirt:
Herr Mayer, Lieutenant in Kaiſerlichen Dienſten, log. bei der Frau Generalin Reh.
Herr von Bode, Lieutenant in Heſſenkaſſeliſchen Dienſten, log. bei Hrn. Sattler Vöͤgelein.

Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:

Herr Graf von Erbach, von Zwingenberg, den 8. Febr. Herr von Albini, Reichsreferendarius,
den 10ten Herr von Schack, Hofrath von Wetzlar, den 12ten. Herr Schulin, ge=
heimer
Rath von Frankfurt, eod. Herr Selſam, Sekretaͤr aus Hanau, eod.

Gebohrne, Getaufte, Kopulirte u. Verſtorbene in voriger Woche.

Gebohrne und Getaufte.
Den 7. Febr., dem Schullehrer bei der allhieſigen Stadt=Freiſchule, Hrn. Johann Ludwig
Sprenger, ein Soͤhnlein.
Eod., dem Burger und Mehlhändler, Wilhelm Gottfried Schmitt, ein Soͤhnlein.
Ropulirte.
Den 8 Febr., Johann Jakob Kallmann, Beiſaß allhier, weil. Chriſtian Kallmanns, geweſenen
Burgers und Schreinermeiſters allhier; nachgelaſſener ehelicher Sohn, und Anna
Maria, Stephan Pfeiſſers, geweſenen Strumpfwebergeſells allhier, nachgelaſſene
eheliche Tochter.
Den 9ten, Meiſter Johann Jonas Kleber, Burger, Kiefer und Bierbrauer allhier, ein Witt=
wer
, und Igfr. Eliſabetha Magdalena, weil. Hrn. Johann Henrich Uhls, geweſenen.
Gold= und Silberarbeiters allhier, nachgelaſſene jungſte eheliche Tochter.
Den 12ten, Johann Heinrich Hermann, Beiſaß und Zimmergeſill allhier, weil. Joh. Ludwig
Hermanns, geweſenen Leibgrenadiers allhier; nachgelaſſener ehelicher Sohn, und
Anna Katharina, weil. Johann Philipp Scholls, auch geweſenen Leibgrenadiers all=
hier
; nachgelaſſene eheliche Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 8. Febr., dem Burger und Seilermeiſter, Nikolaus Gütlich, ein Soͤhnlein, 2 Jahre,
7 Monate und 20 Tage alt.
Eod., dem Portechaiſentraͤger, Vitus Dreſcher, ein Soͤhnlein, 6 Jahre und 1 Monat alt.
Ferner, dem Beiſaß und Strumpfwebergeſell, Nikolaus Maus, ein Toͤchterlein, 1 Jahr und
6 Wochen alt.
Den 9ten, Eliſabetha Dorothea, des Reutknechts bei Ihro Hochfuͤrſtl. Durchlaucht dem Prinzen
Chriſtian, Johannes Schneiders, ledige Tochter, 32 Jahre und 4 Monate alt.
Eod., dem Burger und Schumachermeiſter, Joh. Chriſtoph Muller, ein Toͤchterlein, 1 Jahr
und 10 Monate alt.
Ferner, dem Burger und Sattlermeiſter, Johannes Kling, ein Soͤhnlein, 3 Jahre, 9 Mo=
nate
und 18 Tage alt.