den 16. November.
Anno 1789.
Num. 46.
Victualien= und Marktpreis.
kr. Pf.
Ein 1 Ochſenfleiſch = 8
1 Rindfieiſch
1 Kalbfleiſch
2
1 Hammelfleiſch
2
3
1 Schaffleiſch
1 Schweinenfleiſch= 3
1 = Schinken u. Doͤrrfl., 15
= 116
1. Speck =
1 „ Nierenfett „ 13
1 = Hammelsfett= 13
1 Schweinenſchmalz 15
Ein Kalbsgekroͤß = 7 a 8
Ein Kalbsgeluͤng = 8 a 10,
Ein Hammelsgeluͤng=
3
1E Ochfengelung
1 Suͤlzen = 2 2
1 Bratwuͤrſt = 11
1 Leber=u. Blutwuͤrſtſs
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung=32
8a 10
Ein Kalbskop,
Ein Hammelskopf 5 a 6
1
Ein
Kalbsfus=
kr .
fl.
Ein Malter Korn = 6 " 12
30
Ein Malter Gerſten = = 4
Eln Malter Waizen =
Ein Malter Spelzen = = 2 140
2 20
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl= 7
Ein Malter Weismehl
29
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen 52
1 Kpf. grob geſch. Gerſten 40l48
1 KpfkleingeſchaͤlterGerſten 6oI80
1 Kumpf Erbſen
= 20
24
1 Kumpf Linſen
1 Maas Merz=oder Lagerbier
im
Hauſe=
uͤber die Straſe
1 Maas Jungbier im Haus 3
und uͤber die Straſe 3
1 Maas Bierhefe
24
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch
115 friſche Butter 17 18
1 = Handkaͤs der beſten
16
Die uͤbrige Handkaͤſe 415Stuͤck 4
Eyer 4 auch 5 Stuͤck vor 4
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln'6
Brod=Caxe und Gewicht.
Pf. L. 2.
Vor2kr. Brod ſoll wiegi
2612
Vor4kr. dito
521
Vorskr. dito
2II5I2
Vor1kr. Kuͤmelbrododer
Gemiſchtesbrod=
o2
Vor 2kr. dito
- 18
Vor1kr. Waſſerweck=8
Vor1 kr. Milchweck
5
Vor1 kr. Milchbrod=-
Ein 5=pfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Comiß=Brod ſollgelten 12 Kr.
Fuͤrſel Heſſiſche Polizeydeputation dahier,
[ ← ][ ][ → ] Bekanntmachung von allerhand Sachen,
2 dem gemeinen Weſen noͤthig und nüͤglich ſind.
l. Sachen, ſo zu verkaufen.
Dienſtags den 17ten November follen dahier allerlei Bijouterie, vieles
Hollaͤn=
diſches Silberwerk und Kleidungen öffentlich verſteigert werden; Liebhabere koͤnnen
ſich alſo zu dem Ende einfinden und der Verſteigerung beiwohnzn. Fraͤnkiſch=
Erumbach den 26ten October 1789.
Frelhetrlich von Gemmlngiſches Amt.
Nachdeme die Erben des verſtorbenen Burgers und Mezgermeiſters Lorenz Foͤrſters
allhier geſonnen, ihre auf der Dornheimer Weide gehende circa 200 Stuͤck Haͤmmel
in Parthien zu 40 Stuͤck, Freitags den 20ten dieſes, Morgens um 9 Uhr, an dem
Perch in Dornheim an den Meißbietenden gegen baare Zahlung verſteigern zu laſſen;
ſo koͤnnen ſich die hierzu Luſttragende zu beſtimmter Zeit elnfinden und nach Gefallen
mitbieten. Darmſtadt den 12ten Nov. 1789.
Balthaſar Klink und Chriſtoph Mezger allhier ſind geſonnen, ihre Feldguͤther
naͤchſtkünftigen Mittwoch den 18ten November, Nachmittags 2 Uhr, im Gaſthaus
zum Ochſen aus freier Hand zu verkaufen.
Ein mit einem bequemen neuen Haͤusgen verſehener, mit Planken umzaͤunter,
92 Ruthen haltender und mit den beſten tragenden Obſtbaͤumen beſezter vor dem neuen
Thor gelegener Garten iſt zu verkaufen. Das Naͤhere iſt in der Buchdruckerei zu
erfragen.
Achtzig Ruthen Acker im Niederfeld, unter der hohen Stube, ſind aus freier
Hand zu verkaufen. Das Weitere wird ebendaſelbſt geſagt.
Bei dem Buchbinder Sinnigſohn in der kleinen Ochſengaſſe ſind zu haben: alle
Sorten genealogiſche Kalender und Muſenalmanachs aufs Jahr 1790, ingleichem
Neujahrwünſche ſowol in Piramiden als Medaillons, auch mit gemalten und
ſchwar=
zen Vignetten, desgleichen ganze und halbe Boͤgen, wie auch Viſitbillets mit ſchoͤner
Einfaſſung.
Bei dem Handelsmann Klaunig allhier ſind extra ſchön= gros= und friſche
Buͤk=
kinge a 4 und 5 xr. das Stück zu haben.
11. Sachen, ſo zu verpachten.
Nachdeme die in Temporalbeſtand gegebene Herrſchaftl. Ziegelhuͤtte bei Griesbeim
mit dem 1. Febr. 1790. wiederum leihfaͤllig wird, und dahero hoͤheren Orts
beſchloſ=
ſen worden, ſolche von dieſer Zeit an noch auf ſo lange, als die Zlegelerde noch auf
denen von gnaͤdigſter Herrſchaft erkauften Wieſenſtücken zu bekommen ſeyn wird,
(und die man allerwenigſten noch 8 Jahre, und nach der Verſicherung des
bisheri=
gen Beſtaͤnders, auch noch auf 10 Jahre allda ſicher haben kann), in anderweiten
Beſtand zu geben; und deren oͤffentliche Verſtelgung ſofort dann Samſtags den 12ten
naͤchſtkommenden Monats December, Vormittags 10 Uhr, in loco Griesheim,
un=
ter denen in der bisherigen Leihe enthaltenen Konditionen, auf hoͤhere Ratifikation
vorgenommen werden ſoll; als wird dieſes zu Jedermanns Wiſſenſchaft hierdurch
be=
kannt gemacht, damit die hiezu Luſttragende die Ziegelhutte vorhero beſehen, auch
ſich bei mir nach den Konditionen erkundigen koͤnnen. Darmſtadt den 2. Nov. 1789.
Spamer, Forſtſekretaͤr.
III. Vermiſchte Nachrichten.
Diejinige, welche ihre Haͤuſer und Gebaͤude in dem hleſigen Brand=Cataſiro für
das kuͤnftige Jahr entweder erhoͤhen oder erniedrigen laſſen wollen, werden hierdurch
erinnert, ſich dieſertwegen bis laͤngſtens den 28ten des laufenden Monats, mit
de=
nen daruͤber von Bauverſtaͤndigen zu fertigenden Schatzungen, bei dem amtirenden
Oberbürgermeiſter einzufinden. Darmſtadt den 4. Nov. 1789.
Bürgermeiſter und Rath daſelbſt.
Beim Schneidermeiſter Hirſch liegen 250 Gulden Vormundsgelder gegen
gericht=
liche Verſicherung zu 5 Prozent auszulehnen.
In dem Adler dahier, eine Stiege hoch vornen heraus, iſt eine ſchoͤn geraͤumllche
Stube zu verleihen, welche ſogleich bezogen werden kann.
In No. 44. ſind zwei Stuben auf die Straſe gehend zu vermiethen= und das
Naͤhere in der Buchdruckerei zu erfragen.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiere.
Vom 7. bis den 14. Nov. 1789.
Herr Döring, Kaufmann aus Iſerlohe. Herr Meyer, Kaufmann aus Strasburg,
log. im Trauben.
Herr Lenz, Rechnungsrath von Baden, log. im Engel.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Ihro Durchlaucht der Fuͤrſt Salm=Salm, nebſt bei ſich habender Suite, den 8ten.
Herr von Wilch, geweſener Heſſenkaſſeliſcher Kapitain, eod.
Herr von Binas, Kurpfaͤlziſcher Hofrath, eod.
Herr Graf Pontoge, Rittmeiſter in Franzöſiſchen Dienſten, eod.
Herr von Strahlendorf, Obriſtlieutenant in Würtembergiſchen Dienſten, den 10ten.
Herr von Wallbrunn, Kammerherr von Karlsruhe, den 13ten.
Herr Bergſträſer, Hofrath von Erbach, eod
Herr Baron von Grosſchlag, Köͤnigl. Franzoͤſiſcher bevollmaͤchtigter Miniſter bei
den Fürſten und Staͤnden des Oberrheiniſchen Kreiſes, eod.
Gebohrne, Getaufte, und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 10. Nov., dem Burger und Schumachermeiſter, Johann Phllp Wilhelm
Draͤſer, ein Toͤchterlein.
Den 13ten, dem Burger und Fuhrmann, Abam Hegenboͤrſer, ein Soͤhnlein.
Eod., dem Tanzmeiſter, Johannes Bitſch, ein Töchterlein.
Den 14ten, dem Füͤrſtl. Hofrath, Herrn Johann Karl Georg Hallwachs, ein
Tochterlein.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 8. Nob., der Burger und Hutmachermeiſter, Auguſt Hofmann, 50 Jahre,
6 Monate und 1 Tag alt.
Den 10ten, dem Glockendirektor und Hoforganiſt, Herrn Konrab Friedrich
Sttaus, ein Soͤhnlein, 5 Jahre und 10 Monate alt.
Den 13ten, Philipp Hartmann Hadum, ein Schweſterkind von dem Burger
und Kraͤmer Hrn. Grünewald, 6 Jahre, 4 Monate und 7 Tage alt.
Treuer Diener.
Der ſelige Gellert ſprach einmal mit einem Bedienten des Grafen Hb4=
und hoͤrte mit Verwunderung, wie ruͤhmlich der Menſch von ſeiner Herrſchaft
ſprach. Gellert bezeigte ihm ſein Wohlgefallen darüber; „ O, ſagte der
Menſch, ſo ſind wir alle im Hauſe geſinnt; und wer nicht ſo iſt, den dulden
wir nicht. Der Graf hat Leute, die zwanzig Jahr bei ihm ſind, und noch
kein unguͤtiges Wort gehoͤret haben. Wir werden gehalten wie die Kinder,
und muͤſſen wohl gut ſeyn. Wir dienen auch alle mit Freuden, und wiſſen
nichts, als Gutes und Ordnung im Hauſe.” — Gute Herrſchaften machen
gute Bediente!