Anno 1787.
den 15. October.
Num. 42.
Weil Hochurſrd.
Heſſiſchem
gnaͤdigſtem
Privilegio
Darmſtaͤdti=
ſches Frag=und
Anzeigungs.
Oatt,
zu finden in der
Hochfuͤrſtlichen
Buchdruckerey.
Hof= und Canzley=
Wierualter=
kr.
Ein 15 Ochſenfleiſch 8
1 Rindfleiſch 7
1 Kalbfleiſch
1 = Hammelfleiſch
= Schaffleiſch
1 Schweinenfleiſch 8
1 Schinken u. Doͤrrfl. 15
1 Speck= 16
1 „ Nierenfett = 15
1 Hammelsfett= 14
Schweinenſchmalz 15
1
Ein Kalbsgekroͤß 5 a 1 10
Ein Kalbsgeluͤng = 10a 12
Ein Hammelsgeluͤng= 16
166 Ochſengelang 3
1 Suͤlzen = 2
1 Bratwuͤrſt 12
1 Leber=u. Blutwuͤrſt 7
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung 32
= 10a12
Ein Kalbskopf
Ein Hammelskopf, 5 a ſ6
12
Ein
Kalbsfus=
fl.
Ein. Malter Korn = „ 4
Ein Malter Gerſten = = 3
Ein Malter Waizen= 5=
Ein Malter Spelzen= 2
= 2 10
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl= 4 148
Ein Malter Weismehl
9
6.
und Marktpreis.
Pf. Ein Kumpf Hafermehl = =30
2
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen = 140
1 Kpf. grob geſch. Gerſten 40148
1 KpfkleingeſchaͤlterGerſtensoI8o
1 Kumpf Erbſen.
1 Kumpf Linſen
1 Maas Merz=oder Lagerbier
im Hauſe=
4
= uͤber die Straſe
3
1 Maas Jüngbier im Haus
= und uͤber die Straſe3
1 Maas Bierheſe
24
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch 4
1E friſche Vutter 16 17
1 = Handkaͤs der beſten = 16
Die uͤbrige Handkaͤſe 314Stuͤck 4
Eher 4 auch 5 Stuͤck vor =
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln!8
Brod=Taxe und Gewicht.
kr.
24
24
kr.
Vor2kr. Brodſollwiegs 133
Vor 4kr. dito
Vor6 kr. dito 3 1111
Vor1kr. Kuͤmelbrododer
Gemiſchtesbrod=
103
Vor 2kr. dlto
- 212
Vor1kr. Waſſerweck=i=9
3
Vor1 kr. Milchweck 63
Vor1kr. Milchbrod=
6
Ein 5=pfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Comiß=Brod ſoll gelten 8 Kr. 2 Pf.
Pf. L.O.
„272
Fuͤrſtl. Heſſiſche Dolizeydeputation dahier.
[ ← ][ ][ → ]Bekanntmachung von allerhand Gachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
1. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicata.
Obgleich ſeit vielen Jahren oft und vielmals verordnet und durch die öffentliche
Blaͤt=
ter bekannt gemacht worden, daß die Tauben zur Saatzeit in denen Schlaͤgen gehalten
werden ſollten; ſo iſt doch mehrmalen, beſonders in gegen vaͤrtiger Saatzeit,
wahr=
genommen worden, daß dieſer ſo wohlgemeinten= dem Publiko gewis nüzlichen
Verord=
nung ſchnurſtraks entgegen gelebt= ſomit die Tauben in die offene Felder zu groſem
Schaden der Guͤtherbeſitzer gelaſſen worden. Es wird dahero wiederholt verordnet
und öffentlich bekannt gemacht, daß derjenige, der waͤyrend der jetzigen Saatzeit ſeine
Tauben fliegen laſſen wird, in eine ohnnachlaͤſſige Strafe von Fuͤnf Gulden
kon=
demnirt und zu deren Erlegung ſogleich angehalten werden ſolle. Wornach ſich alſo
gebührend zu achten. Sign. Darmſtadt den 12ten October 1787.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizeideputation daſelbſt.
Nachdeme die beſchwerende Anzeige geſchehen, daß in denen vor den Thoren
hieſig Fuͤrſtl. Reſidenz gelegenen Gaͤrten, Planken und allerlei Geraͤthſchaften ſeit
einiger Zeit entwendet worden; dieſem ſtrafbaren Unternehmen aber künftig, ſo viel
moͤglich, vorgebogen werden ſoll: Als wird hierdurch Jedermaͤnniglich bekannt
ge=
macht, daß der Name deſſen, welcher einen dergleichen Frevler ntdecken und
nahmhaft machen wird, nicht nur verſchwiegen bleiben, ſondern derſelbe auch noch
beſonders belohnet, der angezeigte Frevler hingegen zum Schrecken Anderer ſobalden
geſtraft und zum Erſatz des Entwendeten angehalten werden ſolle. Sign.
Darm=
ſtadt, den 28ten September 1787.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizeideputation daſelbſt.
1I. Edictalladung.
Nachdeme das von dem verſtorbenen Fuͤrſtl. Hofprediger und Konſiſtorialaſſeſſor
Muhl dahier zuruͤkgebliebene Vermoͤgen zur Tilgung ſeiner hinterlaſſenen Schulden
nicht anreichend= und daher hoͤheren Orts der Konkursprozeß erkannt worden iſt;
als wird ſaͤmtlichen an deſſen Nachlaß rechtsbegruͤndete Anſpruͤche habenden
Glaͤu=
bigern Terminus ad liquidandum auf den 29ten October Vormittags um 9 Uhr auf
da=
hieſiger Fuͤrſtl. Konſiſtorialkanzlei, und zwar ſub pæna præchuſionis, hierdurch
anbe=
raumt. Signatum Darmſtadt den 17ten Sept. 1787.
Ex Commiſſione.
Juſtus Jakob Reh,
Füͤrſtl. Regierungs= und Konſiſtorialſekretarius.
11I. Sachen, ſo zu verkaufen.
Den 24ten dieſes Monats, Morgens um 10 Uhr, ſollen in dem dahieſigen Fuͤrſtl.
Vorrathskeller 6 Fuder Wein, 1782ger Darmſtaͤdter und Eberſtaͤdter Gewaͤchs,
ſo=
dann 1 Fuder 3 Ohm Hefen und Teubwein, ſalva ratificatione an den Meiſtbietenden
verſteigt werden, welches denen Liebhabern hierdurch bekannt gemacht wird.
Darm=
ſtadt am 3ten October 1787.
Siebert, Fuͤrſtl. Rentſchreiber.
Nachdeme der im Soder gelegene ſogenannte Hombergkiſche= jetzo des Mousquetler
Valentin Kochen Garten, welcher 4261⁄ Ruthen haͤlt, jahrlich 5 Alb. 7 Pf. Beel
giebt, dabei aber zehendfrei, mit einem Wohnhaus verſehen und mit einer Mauer
ungeben iſt, anbefohlenermaßen öffentlich aufgeſtelt und an den Meiſtbietenden/
ſalva tamen ratificatione, uͤberlaſſen werden ſoll, und hierzu Terminus auf den 30ten
dieſes angeſezt worden iſt. So wird dieſes dem Puhliko zu dem Ende hiermit bekannt
gemacht, damit die Kaufluſtige an ſolchem Tag, Nachmittags um 2 Uhr, in dem
Gaſthaus zum rothen Ochſen allhier ſich einfinden und mitbieten koͤnnen. Darmſtadt
den 5ten October 1787.
Von Regiments wegen.
J. G. Schulz, Oberauditor.
Die Erben des verſtorbenen Schumacher Leywe ſind entſchloſſen, ihren am
Gra=
nichſteiner Weg gelegenen Garten, einen halben Morgen haltend, beforcht J. Pinkels
Erben und Zimmermann Gluͤckert, aus freier Hand zu verkaufen. Liebhaber koͤnnen
ſich bei gedachten Erben melden und das Weitere vernehmen.
Bei dem Bierbrauer Jonas Kleber ſind verſchiedene Gattungen Bier= und
Wein=
faß, von 1 bis 7 Ohm haltend, billigen Preiſes zu verkaufen.
Vier autkonditionirte weinaruͤne Stuͤckfaͤſſer in Eiſen gebunden ſind blligen Preiſes
zu verkaufen; ebendaſelbſt wird das Weitere geſagt.
1V. Sachen, ſo zu vermiethen.
Nahe an dem Fürſtl. Kollegienhaus ſtehet ein Logis in der 3ten Etage von 3
Stu=
ben, wovon zwei auf die Straſe gehen, nebſt Kellergen und Holzplatz, fuͤr ledige
Perſonen zu vermiethen, welches ſogleich bezogen werden kann, und desfalls das
Naͤhere in der Buchdruckerei zu erfahren iſt.
In dem geweſenen Stallmeiſter Hammiſchen Haus im Birngarten ſind 2 Logis zu
verlehnen, wovon das eine auf die Straſe gehet, und beſtehet in 2 Stuben, Kellergen
und Holzplatz; das andere im Hinterbau, welches in einer groſen und 2 kleinen Stuben,
2 Kabinets, Zeugkammer, Kuͤche, Keller und Platz zu 7 Klafter Holz beſtehet.
Nahe am Schloß in der Marktſtraſe, nicht weit vom Gaſthaus zum Loͤwen,
ſte=
het ein Logis, beſt=hend in zwei Stuben und Kabinet, zwei Kammern,
wohlkondi=
tjonirten Kuͤche, Kammer auf dem Boden, verſchloſſenem Keller und Holzplatz
welches den 22ten November bezogen werden kann, zu vermiethen. Das
Weiter=
iſt in der Buchdruckerei oder Nro. 555 zu erfragen.
In der Netziſchen Behauſung am Beſſungerthor iſt ein Logis, ſo auf die Straſe
gehet, zu vermiethen, und kann ſogleich bezogen werden.
Bei dem Fuͤrſtl. Regierungskanzleidiener Berres iſt eine geraͤumliche Stube,
Kam=
mer, Kuͤche, verſchloſſener Holzplatz, Keller, und Kammer auf dem Boden zu
ver=
lehnen, welches ſogleich bezogen werden kann.
In des Bierbrauer Diehls Behauſung ſind 2 Logis im vorderen Haus zu
ver=
lehnen, wovon das erſte in 2 Stuben, einer Stubenkammer, verſchloſſener Kuͤche,
verſchloſſenen Holzplatz und Boden= das zweite in einer Stube, Stubenkammer,
ver=
chloſſenen Kuͤche, verſchloſſenen Holzplatz und Boden beſtehet, welche ſogleich
bezo=
gen werden koͤnnen.
Beim Baͤckerneiſter Straus am Ballonplatz iſt in der 2ten und 3ten Etage ein
Logis zu vermiethen, beſtehet jedes in einer Stube, Stubenkammer und Kuͤche,
welche ſogleich bezogen werden koͤnnen.
V. Kapitalia, ſo zu verlehnen.
200 Gulden Vormundsgelder liegen gegen ſichere gerichtliche Hypothek zum
Aus=
lehnen bereit. Bei wem? wird in der Buchdruckerei geſagt.
VI. Zahlenlotterie=Anzeige.
Bei der am 12ten Oct. 1787. vor ſich gegangenen 320ten Mainzer Lotto=Ziehung
ſind folgende Numern aus dem Glücksrade gehoben worden, als: 17. 69. 77. 57. 21.
Die 321te Mainzer Ziehung geſchtehet den 3. Nov. 1787.
Generaldirection der Hochf. Heſſen=Darmſtaͤdtiſchen garantirten Zablenloterie.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiero.
Vom 6. bis den 13. Oct 1787.
Herr von Zyllnhard, geweſener Obriſtlieutenant in Franzoͤſiſchen Dienſten, Herr.
Wſtenfed, Doktor von Mainz, log. im Trauben.
Herr Eyſſele, Kaufmann aus Duͤrwangen, log. im Schwanen.
Herr von Bergen, Rittmeiſter in Polniſchen Dienſten, Herr Koch, Herr Heidmann,
und Herr Kobey, von Frankfurt, Herr Sprenger, von Mainz, Herr
Sengeißen, von Worms, log. im froͤlichen Mann.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr von Schornizky, Kapitaͤn in Wuͤrtembergiſchen Dienſten, den 7ten. Herr von
Bieler, Kaiſerl. Rath, eod. Herr von Ezdorf, Major in Franzoͤſiſchen:
Dienſten, den 8ten. Herr von Schaumburg, aus dem Elſaß, eod. Die beide
Durchlauchtigſte Prinzen von Thurn und Taxis, eod. Herr von Reibold,
aus Mannheim, eod. Herr Wreden, Hofgerichtsrath von Mannheim,
eod. Herr von Rodenhaus, geheime= Rath von Mainz, den 9ten. Herr
Lorta, und Herr Bremtano, aus Amſterdam, den 10t.n. Herr von Hirſch;
Lieutenant in Preuſſiſchen Dienſten, eod. Herr von Neß, aus Holland,
den 11ten. Herr Fiſcher, Virtuos aus England, den 13ten.
Gebohrne, Getaufte, und Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 8. Oct., dem Burger und Handelsmann, Hrn Friedrich Ludwig Retz, an
Soͤhnlein.
Den 12ten, dem Burger und Handelsmann, Hrn Johann Ludwig Brückuer, ein
Soͤhnlein.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 12. Oct., Katharina Amulonin, aus dem Hoſpital, 40 Jahre alt.
Den 13ten, Frau Juliana Katha. ina, weil des Rathsverwandten und peinlichen
Gerichtsſchoͤffen, wi: auch Burgers und Baͤrkermeiſters, Herrn Johann
Chriſtoph Dambmznns, hinterbliebene Wittwe, 64 Jahre, 6 Monate
und 10 Tage alt.