Darmstädter Tagblatt 1787


28. Mai 1787

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Anno 1787.

den 28. Mai.

Num. 22.

Mit Hochfuͤrſtl.
gnaͤdigſtem
Darmſtaͤdti=
Anzeigungs
zu finden in der
Hof= und Canzley=

in=

Heſſiſchem
Prlvilegio
ſches Frag=und
nGei
Hochfuͤrſtlichen
Buchdruckeren.

Victualien=

Ein E Ochſenfleiſch

1
1
1
1
1
1
1
1
1 =








Rindfleiſch =
Kolbfleiſch
Hammelfleiſch
Schaffleiſch
Schweinenſleiſch

Speck;
Nierenfett.
Hammilsfett


=

1 Schweinenſchmalz
Ein Kalbsgekroͤß = 8 a
Ein Kalbsgeiuͤng = 10 a
Ein Hammelsgeluͤng=
IO
1E Ochſengelung
=
1 Suͤlzen
1 Bratwuͤrſt =
1 Leber=u. Blutwuͤrſ.
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung
Ein Kalbskopf = 8 a
Ein Hammelskopf 5 a
Ein Kalbsſus =

Ein Malter Korn =
Ein Malter Gerſten =
Ein Malter Waizen=
Ein Malter Spelzen=
Ein Malter Hafer =
Ein Malter Rockenmehl=
Ein Malter Weismehl

3 2 2 2 2 rfl. 15 16 14 14 14 10 12 6 3 2 2 11 06 6 32 10 6 ſ. fl. kr. 2 50 2 30 4 20¼ 506 1 40 3 C 15 30

und Marktpreis.
kr. Pf. )Ein Kumpf Hafermehl =
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen
1 Kpf. grobgeſch. Gerſte 32. 4.
1 KpfkleingeſchaͤlterGerſten 60
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
1 Maas Merz=oder Lagerbier
im Hauſe=
= uͤber die Straſe =
1 Maas Jungbier im Haus
und uͤber die Straſe
1 Maas Bierhefe
1 Maas Kuh= oder Geiſemilch
116 friſche Butter 14
1 = Handkaͤs der beſten

Brod=Caxe und Gewichr.

kr.
30
40
48
83
20
24
3
*
3
3
24
4
15
5
4
6

Gemiſchtesbrot.
2 kr. dito

Pf.
1
2
4

L.
15
30
13

O.

2
112
23
10
172
7
ſogenanntes

Comiß=Brod ſoll gelten 6 Kr.

Fuͤrſth Heſſiſche Polizeydeputation dahier.

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Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤtzlich ſind.
.ape
1. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicata.
Nachdeme hoͤheren Orts gnaͤdigſt verordnet worden, daß die von denen Mezgern
zu entrichtende Schlachtgelder vom Anfang des naͤchſtkommenden Maimonats mit=
telſt
der bereits beſonders verfertigten= beim Rechner der Schlachtgelder von den
Mezgern gegen baare Bezahlung einzuloͤſenden= an den Stadtthoren waͤhrend dem
Hereintreiben des ſchlachtbaren Viehes abzugebenden, und an jedem Thor in eine
beſondere verſchloſſene Buchſe zu verwahrenden blechernen Zeichen erhoben werden
ſollen; als wird ſolches Jedermaͤnniglich, beſonders den hieſigen Mezgermeiſtern
mit dem Anhang hierdurch bekannt gemacht, daß derfenige, er ſei auch, wer er
wolle, der ſchlachtbares Vieh in hieſiger Stadt an die Mezger verkaufe,
ſolches nicht eher verabfolgen laſſen ſolle, bis der Mezger ihme das deßfalls verord=
nete
Zeichen behaͤndiget, worauf dann Verkaͤufer das vom Mezger erhaltene Zeichen
um ſo ohnfehlbarer dem zeitigen Fuͤrſtl. Polizeiſekretario, als dem hierzu beſtellten
Kontrolleur, ſogleich behaͤndigen ſolle, als der hierunter vorgefunden werdende
Kontravenient, auf welchen, vermoͤge der hierbei bereits getroffenen Verfuͤgung
leißig invigiliret werden wird, in eine ohnnachlaͤſſige= ſobalden von ihm exigirt wer=
den
ſollende Strafe von Zehen Reichsthalern ohne alle Ruͤkſicht kondemni=
ret
werden ſolle. Wornach ſich alſo gebuͤhrend zu achten. Signatum Darmſtadt,
Fuͤrſtl. Heſſiſche Pol zeideputatien daſelbſt.
den 30. Maͤrz 1787.
Nachdeme bishero mlsfällig wahr zunehmen geweſen, daß der uhterm 15. Jul. 1765.
erlaſſenen Hochfüſtl. Verordgung zuwider nicht vor jedem Haus hleſiger Stadt alle
Mittwochen und Camſtaz rein geſäubert, vielmehr der ſich in den Haͤuſern und Straſ=
en
gehaͤufte Unraiß mehrentheils des Nachts an publique Plaͤtze, als z. B. um den
Schloßgraben herum, auf die Mitte des Marktplages, in die Marktgaſſe bei dem En=
gel
, an den Loͤwen= und kleinen Roͤhrbrunnen und die Krone boshaferwetſe zum groͤ=
ſten
Ekandal geſchuttet worden; dieſem Unweſen aber um ſo weniger kuͤnftighin nachge=
ſehen
werden kayn, als hierdurch die hieſige unterirdiſche Kanaͤle, vorzuͤglich bei ſter=
ſen
Regenguſſen, oͤrſſerſt verznretniget und verſchlemmet, und dieſe eben deswegen alle
zuoft durch groſe Koſten und Beſchwerden der Herrſchaftlichen und Etadtkaſſen bishero
ausgefegt und geſäubert werden nußten: Als wird hierdurch wiederholt verordnet, und
oͤffentlich bekannt gemacht, daß jeder Hausbeſitzer, er ſel auch wer er wolle, zu allen
Zeiten genau darauf ſehen und Acht haben ſolle, daß alle Mittwochen und Samſtag die
Straſſe vor ſeinem Hauſe wohl gereinlget, und an dieſen Taͤgen der ſich geſammelte
Unrarh zu keiner andern Zeit und nicht früher als des Mittaas Ein Uhr geſchuͤttek
werde, damit an die hierzu beſtimmte und Jedermann laͤngſt bekannte Plaͤtze dieſer
durch die dazu beſtelte Stadtkaͤrcher ſogleich zur Etadt hinaus gefahren werden koͤnne,
gegenfalls aber ſich je der Uebertreter dieſer hiermit erneuerten Verordnung zu gewäriigen
hat, daß er auf Betretten ſogleich mit Einem Gulden Strafe belegt werden ſolle.
Wornach ſich alſo jedermaͤnniglich zu achten. Sign. Darmſtadt den 27. April 1787.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Polizeideputatton daſelbſt.
II. Sachen, ſo zu verkaufen.
Nachdeme des hieſigen Burger und Mezgermeiſter Johannes Heppenheimers in
der langen Gaſſe, am Eck der Kaplaneigaſſe, zwiſchen dem Baͤcker Friederich und
Bierbrauer Schnauber gelegene Haus und Hofreite, um die Erben der Heppenhei=
meriſchen
verſtorbenen Ehefrau behoͤrig auseinander ſetzen zu koͤnnen, naͤchſtkuͤnftigen
Baͤttag auf allhießigem Rathhaus oͤffentlich aufgeſtekt und dem Meiſtbietenden uͤber=

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laſſen werden ſoll; als wird ſolches zu dem Ende hiernit bekannt gemacht, bamit dle
Luſttragende ſich alsdann einfinden und mitbieten moͤgen. Darmſtadt den 2ten Mai
Fuͤrſtl. zeſſiſches Gberamt daſelbſt.
1787.
Des Hutmacher Chriſtoph Hofinanns dahier hinterm Schwanen, zwiſchen dem
Rathsverwandten Morneweck und Schreiner Kunz gelegene Haus, ſoll den naͤchſt=
kuͤnftigen
Baͤttag auf dem hieſigen Rathhaus oͤffentlich aufgeſtekt und dem Meiſtbie=
tenden
uͤberlaſſen werden, wozu alle Kaufluſtige hiermit eingeladen werden. Darm=
Furſtl. geſſiſches Gberamt daſelbſt.
ſtadt den 8ten Mai 1787.
Nachdeme des allhieſigen Schuzjuden Daniel Heyums auf dem Ritſchſtein gele=
genes
Wohnhaus, befurcht Baͤckermeiſter Muͤller und Mezgermeiſter Ensl ng, drin=
gender
Schulden halber, naͤchſttuͤnftigen Baͤttag auf dem hieſigen Nathhaus oͤffent=
lich
aufgeſtekt und dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden ſoll; als wird ſolches zu
dem Ende hiermit bekannt gemacht, damit die Luſit=agende ſich alsdann einfinden
und mitbieten moͤgen. Darmſtadt den 11ten Mai 1787.
Fürſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Nachdem des Wieſenwaͤſſerer Ditſchlers allhier von den Loͤwezwirth Wagneriſchen
Erben erkaufter Garten, Schulden haller, naͤchſtkuͤnſtigen Baͤttag auf dem Rath=
haus
allhier öffentlich aufgeſtekt und dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden ſoll; als
wird ſolches zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, damit die Luſitr=gende ſich als=
dann
einfinden und mitbieten moͤgen. Darmſtadt den 14ten Mai 1787.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
Nachbeme Mittwochs den 30ten dieſes Vormittags um 10 Uhr in Weiterſtadt,
die daſelbſt im vorigen 1786ſten Jahr erhobene und ſequeſtrirte in etlich und 90 Malter
Korn beſtehende Kloſterpfacht=Fruckt gegen baare Zahlung auf Hochfuͤrſtl. Rentkam=
mer
=Ratiſikation öffentlich an den Meiſtbietenden verkauft werden ſoll: als wird ſol=
ches
zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, damit die etwaig=Liebhaber in ermeldtem
Termin ſich daſelbſt einfinden, die Frucht beſichtigen, und nach Gefallen mitbieten
moͤgen. Darmſtadt den 1. Mai 1787.
G. C. Wilckens, Fürſtl. Kammerſekretarius.
In dem Gaſthaus zum goldenen Engel dahier ſollen Dienſtags den 5ten Junius,
Morgens um 9 Uhr, von dahieſigem Herrſchaftl. Fruchtſpeicher 450 Malter Korn,
1785ger Gewaͤchſes, ſalva ratificatione, Parthienweis verſteigt, und denen Kaͤufern
gegen baare Zahlung bei der Abfaſſung uͤberlaſſen werden; welches denen Luſttragen=
den
hiermit bekannt gemacht wird. Darmſtadt den 18ten Mai 1787.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Rentſchreiberei dahier.
Sieb ert.
Auf Mittwoch den 30ten kommenden Monats Mai, Nachmittags um 2 Uhr,
ſollen in dem Gaſthaus zur goldenen Kanne dahier, auf Anſtehen der Johann Neu=
maͤnniſchen
Erben, 4 Stuͤck von 1774, 2 Stuͤck von 1775, 1 Stuͤck von 1778,
3 Stuͤck von 1779, 1 Stuͤck von 1780, 4 Stuͤck von 1781, 1 Stück von 1783,
2 Stuͤck von 1784, 4 Ohm von 1785, und 6 1 Ohm von 1786, ſaͤmtlich hieſige
Bergweine, oͤffentlich verſteigert werden, welches den Luſttragenden hiermit bekannt
gemacht wird. Oppenheim am 28ten April 1787.
Kurpfalz Stadtrath.
Bei unterzeichnetem Handelsmann iſt ſeine prima Sorte Smirniſche rohe Baum=
wolle
aͤuſerſt a 48 kr. p. Pfund zu haben.
Jockel, wohnhaft am kleinen Roͤhrbrunnen.

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III. Vermiſchte Nachrichten.
In No. 124. an dem Ballonplatz iſt auf dem Hinterbau in der 2ten Etage ein Logis,
beſtrhend in 2 geraͤumlichen Zimmern und Holzplatz, ſodann in der untern Etage eins
dergleichen, in einer Stube= und Kammer, Küche, Holzplatz und Keller, zu vermie=
then
, welche ſobalden bezogen werden koͤnnen.
Beim Saͤckler Kraft hi= term Rathhaus iſt ein Logis zu vermiethen, welches in
einer Stube, Kammer, Kuͤche und Keller beſtehet.
Bei dem Schnmachermeiſter Joh. Ludwig Wambold in der langen Gaſſe iſt ein
Logis im zweiten Stock zu vermiethen, beſtehet in einer Stube, Kammer, verſchloſ=
ſener
Küche und Holzplatz.
Der Stadtkirche gegen über, No. 529, iſt ein geraͤumiger Heuboden zu ver=
leihen
.
Bei dem Kupfe=ſchmled Kreckler liegen 100 Gulden Vormundsgeld gegen gerlicktliche
Verſicherung zum Ausiehnen bereit.
Bei der am 19ten Mai 1787. ver ſich gegangenen 313ten Mainzer Lotto=Ziehung
ſind felgende Nummern aus dem Glücksrade gehoben worden, als: 5. 69. 77. 51. 6g.
Die 314te Mainzer Ziehung geſchiehet den 9. Junp 1787.
Generdldirection der Bochf. Heſſen=Darmſtaͤdtiſchen garantirten Zablenlotterie.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 19. bis den 26. Mai 1787.
Herr von Bauer, Senator von Frankfurt, log. im Engel. Herr von der Au, aus
Mainz, log. im Ochſen. Herr Eyſſele, Kaufmann aus Duͤrwangen, log.
im Schwanen. Herr Poppel, Spitzenhaͤndler aus Braband. Herr Le Dieu,
Batiſtknaͤmer aus Frankreich. Herr Sequi, Galanteriekraͤmer aus Italien.
Herr Ehrhard, Galanteriehaͤndler von Bensheim, log. in der Kron. Herr
Stroh, Kaufmann von Homburg, log. im Loͤwen.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr von Dahlwig, Kurpfaͤlziſcher Kammerjunker, den 19ten. Frau Graͤfin von
Badozka, aus Rußland, den 22ten. Herr Weitershauſen, von Mann=
heim
, eod. Herr Fauſt, Kaufmann aus der Schweiz, den 23ten. Herr
Leopold, Regierungsrath von Stuttgard, den 24ten. Herr Sauerwein,
Kaufmann von Mannheim, den 25ten.
Gebohrne, Getaufte, und Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 22. Mai, dem Burger und Baͤckermeiſter, Hrn J. W. Dambmann, ein Soͤhnlein.
Eod., dem Fuͤrſtl. J=gdhausverwalter, Hrn Jakob Stamm, ein Toͤchterlein.
Den 26ten, dem Burger und Kirſchnermeiſter, Johann Georg Petri, ein Soͤhnlein.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 21. Mai, der Herrſchaftl. Kutſcher, J. M. Baͤr, 62 Jahre und 2 Monate alt.
Den 24ten aus dem Hoſpital, die Dienſtmagd, Johanna Katharina Hirſchin, von
hier, 66 Jahre alt.
Eod., der Eliſabetha Schmittin, von Steinbach, ihr unehelich Toͤchterlein, 1 Jahr
und 4 Monate alt.
Geſtorben und beerdigt bey der evangeliſch reformirten Gemeinde.
Den 20. Mai, aus dem Hoſpital, Arnold Schuͤler, ein Schneidersgeſelle aus Kaſſel,
20 Jahre alt.
Den 21ten, dem Burger und Schumachermeiſter, Johann Philipp Scherff, ein
Soͤhnlein, 1 Jahr, 11 Monate und 18 Tage alt.