Anno1787.
den 21. Mai.
Rum. 21.
Mit Hochfuͤrſtl.
gnaͤdigſtem
Darmſtaͤdti=
Anzeigungs
zu ſinden in der
Hof= und Canzley=
Heſſiſchem
Prlvilegio
ches Frag=und
Blatt,
Hochfuͤrſtlichen
Buchdruckerey.
Victualien
Ein 16 Ochſenfleiſch
1
1
1
1
Rindfleiſch
Kalbfleiſch
Hammelfleiſch
Schaffleiſch
Schweinenfleiſch
= Schinken u. Doͤrrf.
1 Speck =
1 „ Nierenfett
1 = Hammelsfett
1 = Schweinenſchmalz
Ein Kalbsgekroͤß = 8 a
Ein Kalbsgeluͤng 10 a 12
Eln Hammelsgeluͤng= 6
1E6 Ochſengeluͤng = 3
= Suͤlzen
2
1 Bratwuͤrſt =
1 = Leber=u. Blutwuͤrſt's
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung:32
Ein Kalbskopf
8 a l10
Ein Hammelskopf 5 a
Ein Kalbsfus= 1
Ein Malter Korn 2
Ein Malter Gerſten 2
Ein Malter Waizen 4
Ein Malter Spelzen s. . 1
Ein Malter Hafer 1
Ein Malter Rockenmehl 3
Ein Malter Weismehl
1⁄. 6 2 8 „2 11 16 14 14 14 10 11 6 fl. kr. 50 20 50 40 30
und Marktpreis.
Pf.l Ein Kumpf Hafermehl
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen =
2 1. Kpf. grobgeſch. Gerſte 32. 4.
1 KpfkleingeſchaͤlterGerſten 60.
1 Kumpf Erbſen
1 Kumpf Linſen
„
2 1 Maas Merz=oder Lagerbier
im Hauſe=
= uͤber die Straſe
1 Maas Jungbier im Haus
und uͤber die Straſe
1 Maas Bierhefe
„
1 Maas Kuh= oder Geiſemilch
1E friſche Butter
14
1 = Handkaͤs der beſten
Die uͤbrige Handkaͤſe 3=4 Stuͤck
2 Eyer 8auch 2 Stuͤck vor
Brod=Taxe und Gewicht
kr.
30
40
48
8a
202
24
3
3
4
3
24
4
15
6
4
4
Gemiſchtesbrod=
30 Vor2kr. dito
11
3
-23
Vor1kr. Waſſerweck = 10½
Vor1 kr. Milchweck
Vor1kr. Milchbrod=
17
Ein 5=pfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Comiß=Brod ſoll gelten 6 Kr.
Pf.
1
2
4
L.
15
30
13
7 „2
Fuͤrſth Heſſiſche Polizeydeputation dahier:
[ ← ][ ][ → ] Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
I. Fuͤrſtl. Polizeideputations=Publicatum.
Nachdeme bishero misfaͤllig wahrzunehmen geweſen, daß der unterm 15. Jul. 1765.
erlaſſenen Hochfurſtl. Verordnung zuwider nicht vor jedem Haus hieſiger Stadt alle
Rittwochen und Samſtag rein geſäubert, vtelmehr der ſich in den Haͤuſern und
Straſ=
ſen gehaͤufte Unrath mehrentheils des Nachts an publique Plaͤtze, als z. B. um den
Schloßgraben herum, auf die Mitt= des Marktplatzes, in die Marktgaſſe bei dem
En=
gel, an den Löwen= und kleinen Roͤhrbrunnen und die Krone boshafterweiſe zum
groͤ=
ſten Ekandal geſchüttet worden; dieſem Unveſen aber um ſo weniger künftlzhin
nachge=
ſehen werden kann, als hierdurch die hieſige unteri=diſche Kanals, vorzuglich bei
ſtor=
ken Regengüſſen, aͤuſſerſt verunretniget und verſchlemmet, und dieſe eben deswegen
all=
zuoft durch groſe Koſten und Beſchwerden der Herrſchaftliazen und Etadtkaſſen bishero
ausgefegt und geſaͤubert werden mußten: Als wird hierdurch wiederholt verordnet, und
öffentlich bekannt gemacht, daß jeder Hausbeſitzer, er ſel auch wer er wolle, zu allen
Zeiten genau darauf ſehen und Acht haben ſolle, daß alle Mittwochen und Samſtag die
Straſſe vor ſeinem Hauſ= wohl gereiniget, und an dieſen Taͤgen der ſich geſammelte
Unrath zu keiner andern Zett und nicht früher als des Mittags Ein Uhr geſchuͤttet
werde, damit an die hierzu beſtimmte und Jedermann laͤngſt bekannte Plaͤtze dieſer
durch die dazu beſtelte Stadtkaͤrcher ſogleich zur Stadt hinaus gefabren werden koͤnne,
gegenfalls aber ſich jeder Uebertreter dieſer hiermit erneuerten Verordnung zu gewaͤrtigen
hat, daß er auf Betretten ſogleich mit Einem Gulden Strafe belegt werden ſolle.
Wornach ſich alſo jedermaͤnniglich zu achten. Sign. Darmſtadt den 27. April 1787.
Fuͤrſt, Heſſiſche Polzeidevutation daſelbſt.
1I. Fuͤrſtl. Munzdeputations=Publicatum.
Es haben ſich einige falſche Konventionsthaler unter Kurbaieriſchem Stempel mit
der Jahrzahl 1777. hier ſehen laſſen, welche von Meſſing und ſtark verſilbert ſind.
Sie unterſcheiden ſich von den aͤchten dadurch, daß auf der Bildſeite die Haare wie
gekrazt ausſehen, und das Kinn etwas ſpiz hervorgehet, ſodann der Hermelin mit
dem Orden ſehr ſeicht geſchnitten iſt, auf der Ruͤkſette aber die Hand, welche den
Zepter haͤlt, ſo wie auch der rechte Fus des Kindes unfoͤrmlich ſind, und der Zepter
durch den Mantel zu gehen ſcheint. Am Gewicht ſind ſie 20 bis 24 Aſſe leichter, als
die aͤchten. Da ſie nur aus uͤberſilbertem Meſſing beſtehen, ſo haben ſie keinen Werth,
und man kann auch das Meſſing leicht entdecken, wenn man nur mit einem Meſſer
den Rand ein wenig ſchabt. Darmſtadt den 16ten Mai 1787.
R. Sehr, Fuͤrſtlicher Münzmeiſter.
III. Edictalladungen.
Alle diejenige, welche an den Salpeterſieder Johannes Arnold zu Eich,
Forde=
rungen haben, werden, da deſſen Vermoͤgen zu Bezahlung derer Schulden nicht
an=
reicht, hiermit citirt und erfordert, Mittwochs den 23ten Mai a. c. frühe 9 Uhr vor.
Fuͤrſtl. Oberamt dahier in dem neuen Amthauſe zu erſcheinen und ſolche mittelſt
Pro=
uktion derer in Haͤnden habende Schuldſcheine und ſonſtiger Dokumente behoͤrig zu
liquidiren, im Fall ſie aber nicht erſcheinen, ſich zu gewaͤrtigen, daß ſie damit nicht
gehoͤret, ſondern abgewieſen werden ſollen. Darmſtadt den 21ten April 1787.
Fuͤrſtl. geſſiſches Gberamt daſelbſt.
Nachdeme ber dahieſige Burger und Kraͤmer Henrich Friedrich Kattmann, eine
ſein Vermoͤgen weit uͤberſteigende Schuldenlaſt kontrahiret, weswegen derſelbe ſich
zwar mit ſeinen Creditoribus in Guͤte abzufinden geſonnen geweſen, und ſolche auch
zum Theil einen billigen Naͤchlaß zugeſtanden gehabt, von denen uͤbrigen aber, wel=
che bei dieſem Vergleich zurückgeſezt werdeu ſollen, die Einwilligung nicht
beige=
bracht werden koͤnnen, mithin den Konkursprozeß foͤrmlich zu eroͤfnen man ſich
ge=
noͤthigt geſehen; als werden alle biejenige, welche an erſagten Kattmann eine
recht=
liche Anforderung zu haben vermeinen, hierdurch ediktaliter vorgeladen, um auf
Montag den 4ten Junii laufenden Jahres, Morgends 8 Uhr, entweder in
Selbſt=
perſon oder durch hinlaͤnglich Bevollmaͤchtigte vor hieſigem Oberamt zu erſcheinen
und ihre Forderungen behoͤrig zu liquidiren, gegenfalls aber ſich zu gewaͤrtigen,
daß ſie nach Ablauf dieſes Termins nicht weiter gehoͤret, ſondern ein fuͤr allemal
ausgeſchloſſen ſeyn und bleiben ſollen. Zwingenberg, den 13ten April 1787.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Goeramt daſelbſt.
W. E. Bender.
IV. Sachen, ſo zu verkaufen.
Nachdeme des hieſigen Burger und Mezgermeiſter Johannes Heppenheimers in
der langen Gaſſe, am Eck der Kaplaneigaſſe, zwiſchen dem Baͤcker Friederich und
Bierbrauer Schnauber gelegene Haus und Hofreite, um die Erben der
Heppenhei=
meriſchen verſtorbenen Ehefrau behoͤrig auseinander ſetzen zu koͤnnen, naͤchſtkuͤnftigen
Baͤttag auf allhieſigem Rathhaus öffentlich aufgeſtekt und dem Meiſtbietenden
uͤber=
laſſen werden ſoll; als wird ſolches zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, damit die
Luſttragende ſich alsdann einfinden und mitbieten moͤgen. Darmſtadt den 2ten Mai
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
787.
Des Hutmacher Chriſtoph Hofmanns dahier hinterm Schwanen, zwiſchen dem
Rathsverwandten Morneweck und Schreiner Kunz gelegene Haus, ſoll den
naͤchſt=
kuͤnftigen Baͤttag auf dem hieſigen Rathhaus oͤffentlich aufgeſtekt und dem
Meiſibie=
tenden überlaſſen werden, wozu alle Kaufluſtige hiermit eingeladen werden. Darm=
Furſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
ſtadt den 8ten Mai 1787.
Nachdeme des allhieſigen Schuzjuden Daniel Heyums auf dem Ritſchſtein
gele=
genes Wohnhaus, befurcht Baͤckermeiſter Muͤller und Mezgermeiſter Enslng,
drin=
gender Schulden halber, naͤchſttuͤnftigen Vaͤttag auf dem hieſigen Rathhaus
oͤffent=
lich aufgeſtekt und dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden ſoll; als wird ſolches zu
dem Ende hiermit bekannt gemacht, damit die Luſttragende ſich alsdann einſinden
und mitbieten moͤgen. Darmſtadt den 1rten Mai 1787.
Fuͤrſtl Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
Nachdem des Wieſenwaͤſſerer Ditſchlers allhier von den Loͤwenwirth Wagneriſchen
Erben erkaufter Garten, Schulden halber, naͤchſtkuͤnftigen Baͤttag auf dem
Rath=
haus allhier öffentlich aufgeſtekt und dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden ſoll; als
wird ſolches zu dem Ende hiermit bekannt gemacht, damit die Luſttragende ſich
als=
dann einfinden und mitbieten moͤgen. Darmſtadt den 14ten Mai 1787.
Fuͤrſtl 5eſſiſches Oberamt daſelbſt.
Nachdeme verordnet worden, daß des Reuter Georg Walzen in der Bachgaſſe
allhier, zwiſchen dem Schloſſer Krauthaus und denen Neunhagiſchen Erben gelegene
Wohnhaus, Freitags den 25ten Mai, Nachmittags 3 Uhr, in dem Gaſthaus zum
Ochſen oͤffentlich an den Meiſtbietenden verkauft werden ſoll; ſo koͤnnen die Kaufluſtige
allda um gemeldte Zeit ſich einfinden, Konditiones anhoͤren und mitbieten. Darm=
J. G. Schulz, Oberauditor.
ſtadt den 4ten Mai 1787.
In dem Gaſthaus zum goldenen Engel dahier ſollen Dienſtags den 5ten Junius,
Morgens um 9 Uhr, von dahieſigem Herrſchaftl. Fruchtſpeicher 450 Malter Korn,
1785ger Gewaͤchſes, ſalva ratificatione, Parthienweis verſteigt, und denen Kaͤufern
gegen baare Zahlung bei der Abfaſſung uͤberlaſſen werden; welches denen
Luſtragen=
den hiermit bekannt gemacht wird. Darmſtadt den 18ten Mai 1787.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Rentſchreiberei dahier=
Giebert.
Auf Mittwoch den 30ten kommenden Monats Mai, Nachmittags um 2 Uhr,
ſollen in dem Gaſthaus zur goldenen Kanne dahier, auf Anſtehen der Johann
Neu=
maͤnniſchen Erben, 4 Stuͤck von 1774, 2 Stuck von 1775, 1 Stuͤck von 1778,
3 Stuͤck von 1779, 1 Stuͤck von 1780, 4 Stuͤck von 1781, 1 Stuͤck von 1783,
2 Stuͤck von 1784, 4 Ohm von 1785, und 6 1 Ohm von 1786, ſaͤmtlich hieſige
Bergweine, oͤffentlich verſieigert werden, welches den Luſttragenden hiermit bekannt
gemacht wird. Oppenheim am 28ten April 1787.
Kurpfalz Stadtrath.
V. Sachen, ſo zu vermiethen.
In No. 124 an dem Ballonplatz iſt auf dem Hinterbau in der 2ten Etage ein Logis,
beſtehend in 2 geraͤumlichen Zimmern und Holzplatz, ſodann in der untern Etage eins
dergleichen, in einer Stube und Kammer, Küche, Holzpiatz und Keller, zu
vermie=
then, welche ſobalden bezogen werden koͤnnen.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiero.
Vom 12. bis den 19. Mai 1787.
Herr von der Au, aus Mainz, log. im Ochſen. Herr Eyſſele, Kaufmann aus Duͤrwangen,
log. im Schwanen. Herr Bojanus, Stubent aus Jena, log. im froͤlichen Mann.
Herr Poppel, Spigenbaͤndler aus Braband. Herr Le Dien, Batiſtkraͤmer aus
Frauk=
reich. Herr Sequi, Galanteriehaͤndler aus Italen. Herr Ehrhard, Kaufmann von
Bensheim, log. in der Kron. Herr Stroh, Kaufmann von Homburg, log. im Loͤwen.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr Graf von Erbach, von Zwingenberg, den 14ten. Herr Graf Bivaldu, Lieutenant in
Fronzöſichen Dienſten, eod. Herr von Chineſon, Kurpfaͤlziſcher Kammerhers, den
15ten. Herr Leſcho, Hofrath aus Warſchau, eod. Herr Pigaßii, Kurpfaͤlziſcher
Hfrath, den 17ten. Herr von Lohn, von Frankfurt, eod. Herr von Humbrach,
Kapitain, und Herr Meyer, Lieutenant, in Kaiſerl. Dienſten, den 18ten.
Gebohrne, Getaufte, Kopulirte u. Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte
Den 13. Mai, dem Beiſaß und Weisbindergeſell, Johann Adam Beck, ein Soͤhnlein.
Eod., der Suſanna Gertraud Doderin, von hier, ein unehelich Soͤhnlein.
Den 14ten, der Anna Mergaretha Jungin, von hier, ein unehelich Soͤhnlein.
Den 15ten, dem Fuͤrſtl. Steuerperaͤquator, Hrn Ludwig Klauſecker, ein Soͤhnlein.
Den 17ten, dem Burger und Poſſamentiermeiſter, Joh. Wilhelm Neumayer, ein Toͤchterlein.
Eod.; dr Anna Margaretha Hofmaͤnnin, von Diedenbergen, in der Herrſchaft Epſtein, ein
unehelich Soͤhnliin.
Den 18ten, dem Burger und Gaſthalter zum weiſſen Schwanen, Hrn Johann Martin Foͤrſter,
ein Toͤchterlein.
Ropulirte.
Den 15. Mai, Hr. Adam Henrich Liebold, Burger und Hofuhrmacher allhier, ein Wittwer:
und Jafr. Anna Eliſabetha, Herrn Johannes Kuhlmanns, Fürſtl. Lieutenants unter
dem allhieſigen Loͤbl. Leibregiment, eheliche Jungfer Tochter.
Eod., Meiſter Chrißian Gottob Wichmann, Burger und Gürter allhier, weil. Chriſtian
Gottlob Wichmanns, geweſenen Burgers und Schneidermeiſters zu Dresden,
nach=
gelaſſener ehelicher Sohn, und Fr. Regina Chriſtina, weil. Johann Auguſt Lambe,
geweſenen Burgers und Gürtlermeiſters allhier, hinterbliebene Wittwe.
Geſtorbene und Beerdigre
Den 14. Mai, der Burger und Schumachermeiſter, Johann Jakob Bauer, 68 Jahre, 11
Mo=
nate und 9 Tage alt.
Den 15ten, dem Burger und Handelsmann, Hrn Johann Micheel Zopprih, ein Toͤchterlein,
Jahre, 4 Monate und 26 Tage alt.
Den 16ten, der Fuͤrſtl. Oberfoͤrſter in dem Forſt Darmſtadt, Herr Chriſtian Philipp Klipſch,
59 Jahre weniger ein Tag alt.