Darmstädter Tagblatt 1787

Anno 1787.
den 9. April.
Mit Hochfuͤrſtl.
gnaͤdigſtem
Darmſtaͤdtl=
Anzeigungs.

Rum. 15.

zu finden in der
Hof= und Canzley=
Victualien
kr.
Ein 16 Ochſenfleiſch = 8
7
1 = Rindfleiſch =
6
„2
1 = Kalbfleiſch
1 = Hammelfleiſch = 7
=16
= Schaffleiſch
1 Schweinenfleiſch= 7
Schinken u. Doͤrrfl. 15
1
e 16
= Speck "
= Nierenfett = = 114
1 = Hammelsfett= 14
1 Schweinenſchmalz 14
Ein Kalbsgekroͤß = 8 a 10
Ein Kalbsgeluͤng = 10 a 12
Ein Hammelsgeluͤng= ſ6
116 Ochſengeluͤng
e=2
Suͤlzen
1 Bratwuͤrſt, 11
1 Leber=u. Bhutwuͤrſtſ6
Elne geſ. oder ger. Ochſenzung=32
Ein Kalbskopf = 8 a 10
Ein Hammelskopf 5 a 16
1
Ein Kalbsfus
fl.
Ein Malter Korn
= 2
Ein Malter Gerſten = 2 30
Ein Malter Waizen = = 4
Ein Malter Spelzen= 1
„=
Ein Malter Hafer
3
Ein Malter Rockenmehl=

Heſſiſchem
Privilegio
ſches Frag=und
Blatt,
Hochfuͤrſtlichen
Buchdruckerey.

und Marktpreis.
Pf. Ein Kumpf Hafermehl 30

kr.
50
20
50
1 50
4
Ein Malter Weismehl =5 30 Comiß=Brod ſoll gelten 6 Kr.

1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen =
1 Kpf. grobgeſch. Gerſte 32.40148
1 KpfkleingeſchaͤlterGerſten 6o8e
1 Kumpf Erbſen
„
1 Kumpf Linſen
1 Maas Merz=oder Lagerbier
im Hauſe 3
= uͤber die Straſe 3
1 Maas Jungbier im Haus 33
und uͤber die Straſe 3
1 Maas Bierhefe
24
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch
1E friſche Butter
15 (16
1 = Handkaͤs der beſten
6
Die uͤbrige Handkaͤſe 3=4Stuͤck 4
Eyer 7 auch 8 Stuͤck vor 4
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffelnſ6
Brod=Taxe und Gewicht.

Vor2kr. Brod ſoll wiegs
Vor4kr. dito
„
Vor6kr. dito
Vor1kr. Kuͤmelbrod oden
Gemiſchtesbrod=
„
Vor 2kr. dito
Vor 1kr. Waſſerweck=
Vor1 kr. Milchweck
Vor1kr. Milchbrod,
Ein 5=pfuͤndiger Laib, ſogenanntes

Pf.
1
2
4

L.
15
30
13

Fuͤrſtl. Heſſiſche Poliseydeputation dahier:

2 112
- 23
- 102
72
7

kr.
40
20
24

2.

Bekanntmachung von allerhand Sachen,

o dem gemeinen Weſen noͤthig und nüglich ſind.

1. Sachen, ſo zu verkaufen.
Den 25ten naͤchſtkommenden Monats April ſoll des verſtorbenen Fuͤrſtl. Amtsrath
Beitzels naͤchſt dem Padagog gelegene Behauſung, Nachmittags um 2 Uhr, daſelbſt
5ffentlich verſteigt und dem Meiſtbietenden ohne Vorbehalt einiger Ratiſikation ſogleich
zugeſchlagen werden; es wird alſo dieſes, und daß uͤbrigens die untere Etage, nebſt
Scheuer, Stallung, Keller und Gewoͤlb derſelben von dem Kaͤufer gleichbalden benuzt,
das das Haus ſelbſt noch ante terminum zu jeder Zeit beſehen werden, wie auch daß der
halbe Kaufſchilling nach Gefallen darauf ſtehen bleiben kann, zu dem Ende hierdurch
bekannt gemacht, damit die dazu vorhandene Liebhaber ſich in maefixo einfinden, die
weitere Bedingungen anhoͤren und ſodann mitbieten moͤgen. Sign. Darmſtadt den
31ten Maͤrz 1787.
Ex Commiſſione.
Juſtus Jakob Reh,
Fuͤrſtl. Regierungsſekectariug.
Nachdeme nachfolgende zur Verlaſſenſchaft des Fürſtl. Hauptmann Röder allhiæ
gehoͤrige Weine, naͤmlich:
7 Ohm 10 Viertel 1780ger Dalsheimer.
4 Ohm 6 Vitrtel 1775ger Gunde=oblumer.
7 Ohm 10 Viertel 17r9ger Gundersbſumer.
7Ohm 10 Vtert=l. 1783zer Dalsheimer.
7 Ohm 10 Viertel 1783ger Weſthoͤfer.
7 Ohm 10 Viertel 1781ger Bechtheimer.
Sodann ſaͤmtliche zu nurerſagter Verlaſſenſchaft gehoͤrige, meiſtentheils mit Stabeiſen
gebundene Stuͤck= und andere Faͤſſer, Montags den 23ten dieſes Monats, Vorwittags
um 9 Uhr, in der Frau Regierungsrath Panzerbieterin Hauſe allhier Faßweiſe mit oder
ohne Faß, ohne Vorbehalt einiger Ratifikation und gegen baare Bezahlung im 24 Gul=
den Muͤnzfuß an den Meiſtbietenden oͤffentlich verſteigt werden ſollen; als wird ſolches
zu Jedermanns Nachricht mit dem Anhang hierdurch bekannt gemacht, daß die Kauf=
luſtige vor der Steigerung an den Faͤſſrn ſaͤmtliche Weine verſuchen und ſofort mlt=
ieten könnin. Darmſtadt den 5ten April 1787.
Von Regimentswegen.
J. S. Schlechter.
Es iſt der Fuͤrſtl. Regierungskanzleidiener Berres willens, ſein in der ſogenannten
kleinen Bachgaſſe liegendes Wohnhaus aus freier Hand zu verkaufen. Wer hierzu Luſten
hat, kann ſich dei demſelben melden und billige Bedingungen vernehmen.
Ein ſehr gutes in vollkommen brauchbartm Stand befindliches Oberndoͤrferiſches
Forte piano, deſſen Umfang ſich von contra A. bis contra F. erſtrecket, und das mehrere
Veraͤnderungen hat, ſtehet nebſt einem dazu gehoͤrigen modernen nußbaumenen Geſtell
gegen baare Bezahlung zu verkaufen. Das Weitere iſt in der Buchdruckerei zu erfragen.
Zwei Kleiderſchraͤnke, eine gebrochene Hausthuͤre, ein Ladenkaſten und Schubladen,
alles noch wohl konditioniet, ſtehet billigen Preiſes zu verkaufen. Das Naͤhere wird
ebendaſeldſt geſagt.

11. Waiſenhaus=Nachricht.

Darmſtabt. Dankbarliche Anzeige der in dem 1ſten Quartal dieſes Jahrs in den
Fürſtl. Waiſenbaus eingekommenen milden Gaben und Vermaͤchtuiſſen:
Den 1ſten Januar Nachmittags ſind aus dem hieſigen Opferſäklein eingekommen
36 kr. Den 7ten, daher Nachtrag zur Kollekte 1 fl. Den 8ten, Nachtrag zur Kol=
lekte von einer Freundin 1fl. Den 9ten, ein Legat von dem zu Geeheim verſtorbenen
Oelenmuͤller Jakob Größmann von 5 fl. Den 12ten, wegen einer Fuͤrbitte fün ein kran=
kes Kind 30 kr. Eod. von einem ungenannten Freund 1fl. Den 19ten, GOtt den
AAmaͤchtigen. um Hulfe und Beiſtand zu bitten für ein ſehr krankes Kind, 1fl. 12 kr.
Den 28ten, aus dem bieſigen Opferſäklei 12 kr. Den 2ten Febr. ein Legat von den
bier verſtorbenen Perukenmacher=Geſell Johannes Franz, von 10fl. Den 11ten, aus
dem hieſigen Opferſäklen 1fl. 22kr. Den 22ten, zur Büchſe von elner Hochzeit 1fl.
Den 27ten, aus dem Goddelauer Opferſäklein vom Conntag Gexageſima, 1fl. Den
1ten Maͤrz, ein Legat von dem ledig verſtorbenen Joh. Georg Haaſenzahl von Langwa=
den, von 25 fl. Den 8ten, wegen einer Fürbitte für eine krante Perſon, 1 Lbthlr.
Den 11ten, wegen einer Dantſagung für die Hulſe Gottes bei einer gefährlichen Krank=
beie und demüthigen Bitte um voͤnige Herſtellung, 1Konventions=Gulden. Den 13ten,
ein Legak von der hier verſtorbenen Louiſe Sybilla Barbara Poppin, von 2fl. 30 kr.
Den 23ten, ein Legat von der hier verſtorbenen Jungfer Eliſabetha Dorothea Würzin
von 50 fl. Aus dem Stock ſind erhoben vorden 4 fl. 31 kr.
Der güttge GOte, der dieſes Haus bisbero für Ungluͤksfaͤllen ſo gnaͤdig bewahret,
wolle es nach ſetner Barmherzigkeit noch ferner thun, und immer mildthätige Herzen
zur Unterſtützung der verlaſſenen Waiſen erwecken, worum ſie ihn tsglich demüthigſt
anflehen.
1II. Vermiſchte Nachrichten.
2000 Gulden Vormundsgeld liegen zu 5 Prozent in ganzer oder zertrennter Summt
gegen gerichtliche Sicherheit zu verlehnen, und iſt in No. 515. das Weitere zu erfragen.
300 Gulden, 200 und 160 fl. Vormundsgelder liegen gegen gerichtliche Verſiche=
rung zum Auslehnen bereit. Bei wem 2 iſt in der Buchdruckerei zu erfragen.
Bei dem Mezgermeiſter Schuſter iſt ein Logis im zweiten Stock zu vermiethen, wel=
ches in einer Stube, Kammer, Kuche und Holzplatz beſtehet.
Ein Logis füͤr eine ledige Perſon, mit oder ohne Meubels, ſtehet zu vermiethen,
wilches ſogleich bezogen werden kann. Beiwem ? wird in der Buchdruckerei geſagt.
Seiden Zeug, ſodann ſeidene Struͤmpfe auf neue Art zu waſchen, das Paar a5
Kreuzer, erdietet ſich unten benannte alle Montag zu uͤbernehmen, welche den Samſtag
wieder abgeholt werden koͤnnen.
Frießin, an der Stadtkirche
bei Hrn Lieutenant Krieg wohnhaft.

Bei der am 4ten Aprll 1787. vor ſich gegangenen 311ten Mainzer Lotto=Ziehung
ßnd ſolgende Rummern aus dem Gkuͤcksrade gehoben worden, als: 39. 10. 32. 85. 8a.
Die 312te Mainzer Ziehung geſchiehet den 27. Apri 1787.

Generaldirection der Hochf. Heſſen=Darmſtaͤdtiſchen garamtirten Jablenlotierie.

Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 1. bis den 7. April 1787.
Hern von Langwverdt, aus dem Rheingau. Herr von Ruͤben, aus Heſdelberg, log.
im Trauben.
Herr von Frieß, und Herr von Sendewitz, von Offenbach, log. in der Kron.

Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr von Kininger, geheimer Rath, Herr von Walnick, Hofkammerrath, und Herr
von Benzel/ von Mainz, den 2ten. Herr von Langefeld, Generalmajor,
Herr von Radicke, Obriſtlieutenant, Herr von Paſtatius, Kapitain, und
Herr von Hirſch, Lieutenant, ſaͤmtlich in Preuſſiſchen Dienſten, eod. Herr
Gracher, geheimer Rath von Mainz, den 3ten. Herr von Schweizer, Ka=
pikain, und Herr von Riedeſel, Lieutenant, in Franzoͤſiſchen Dienſten, den
5ten. Herr von May, Hollaͤndiſcher Kapitain, den 6ten. Herr Graf
Caſtel, aus der Schweiz, eod. Herr Bornſtädt, Lieutenant in Hollaͤndi=
ſchen Dienſten, eod.

Gebohrne, Getaufte, Kopulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 2. Aptil, dem Burger und Handelsmann, Hrn Gottfried Caſteitius, ein Toͤch=
terlein.
Din 3ten, dim Füͤrſtl. Steuerperaͤquator und Stadtſchreibr, Herrn Beit Philipp
Lenz, ein Soͤhnlein.
Eod., dem Burger und Handelsmann, wie auch Konditor bei Ihro Hochfuͤrſtl. Durch.
laucht dem Prinzen Karl, Hrn Chriſtian Friedrich Ernſt Kunz, ein Soͤhnlein.
Den 6ten, dem Burger und Schumachermeiſter, Johann Georg Schanz, ein Toͤch=
terlein.
Ropulirte.
Den 3. April, Meiſter Johann Dietrich Schneider, Burger und Schumacher allhier,
weil. Johann Balthaſar Schneiders, geweſenen Burgers und Kaminfegers
zu Gieſſen; nachgelaſſener juͤngſter ehelicher Sohn, und Anna Margaretha,
weil. Georg Valentin Klumps, gewiſenen Burgers und Schumachermeiſters
allhier, hinterbliebene Wittwe.
Eod., Meiſter Johann Wolfgang Schaͤler, Burger und Schuwacher allhier, ein
Wittwer, und Eliſabetha Dorothea, Meiſter Johann Philipp Wagners,
Burgers und Schneiders allhier, eheliche Tochter.
Den 3ten, Herr Johann Heinrich Siebert, Fuͤrſtl. Rentſchreiber allhier, wil. Herrn
Karl Wilhelm Sieberts, geweſenen Centgrafen und Marſchkommiſſaͤrs zu
Reinheim, nachgelaſſener zweiter ehelicher Herr Sohn, und Jungfer Maria
Ludomilla Dorothea, weil. Herrn Martin Gottlieb Kemle, geweſenen Fuͤrſtl.
Rath und Rentſchreibers allhier; nachgelaſſene zweite eheliche Jungfer Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 1. April, Maria Katharina, des Burgers und Zimmermannmiſters, Georg
Kaſpar Gluͤckerts, Ehefrau, 33 Jahre und 5 Monate alt.
Den 2ten, dem Burger und Strumpfwebermeiſter, Friedrich Wilhelm Oppermann,
ein Toͤchterlein, 4 Jahre und 7 Monate alt.
Den 8ten iſt aus der Armenkaſſe Legraben worden: Katharina Eliſahetha Schneiderin,
50 Jahre alt.
Den 6ten, der Anna Maria Rothernillin, von Stockſtadt, ihr uneheliches Söͤhnlein,
1 Jahr und 3 Monate alt.