Anno 1786.
den 30. October.
Num. 44
Mit Hochfuͤrſtl.
gnaͤdigſtem
Darmſtaͤdti=
Anzeigung=
zu finden in der
Hof= und Canzley-
Heſſiſchem
Privilegio.
ſches Frag=und
Blatt,
Hochfuͤrſtlichen
Buchdruckerey.
Victualien= und Marktpreis.
r. Pf.
Ein E Ochſenfleiſch
1. = Rindfleiſch
1 = Kalbfleiſch
1 = Hammelfleiſch
= Schaffleiſch
1 Schweinenfleiſch=
1 Schinken u. Doͤrrfl. 11.
1 Speck= 16.
1 „ Nierenfett = 1 14
1 = Hammelsfett=
Schweinenſchmalz
Ein Kalbsgekroͤß = 8 a ſ10
Ein Kalbsgeluͤng = 10 a 12
Ein Hammelsgeluͤng=
14 Ochſengeluͤng
1 = Suͤlzen =
1 Bratwuͤrſt=11
1 Leber=u. Blutwuͤrſtſs
Eine geſ. oder ger Ochſenzung:32
Ein Kalbskopf = 8 a 10
Ein Hammelskopf 5 a
Ein
Kalbsfus=
kr .
Ein Malter Korn
40
Ein Malter Gerſten =
2 24
Ein Malter Waizen =
10
Ein Malter Spelzen=
4
Ein Malter Hafer
40
Ein Malter Rockenmehl=
16
Ein Malter Weismehl =15 30 Comiß=Brod ſoll gelten 6 Kr. 2P
kr.
Ein Kumpf Hafermehl = = 30
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen = 40
1 Kpf. grobgeſch. Gerſte 32.40,48
1 KpfkleingeſchaͤlterGerſtensos0
1 Kumpf Erdſen = 20
1 Kumpf Linſen
124
1 Maas Merz=oder Lagerbier
im Hauſe=
= uͤber die Straſe =
1 Maas Jungbier im Haus
und uͤber die Straſe
1 Maas Bierhefe
1 Maas Kuh= oder Geiſemilch
11 friſche Butter 15
1= Handkaͤs der beſten =
Die uͤbrige Handkaͤſe 415 Stuͤck
Eyer 4 auch 5 Stuͤck vor
ſEin aufgeſetzter Kumpf Kartoffelnl6
Brod=Caxe und Gewicht.
Pf. L.
Vor2kr. Brodſollwiegs 1 13
Vor4kr. dito
Vorskr. dito
Vor1kr. Kuͤmelbrododer
Gemiſchtesbrod =
Vor2kr. dito
Vor1kr. Waſſerweck=
Vor1kr. Milchweck
Vor1kr. Milchbrod=
Ein 5=pfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Fuͤrſtl. Heſſiſche Volizey deputation dahier
[ ← ][ ][ → ] Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤglich ſind.
l. Edictalladung.
Demnach der dahier verſtorbene Fuͤrſtl. Kanzleiſekretarius Schraut eine ſein
Vermoͤ=
gen weit uͤberſteigende Schuldenlaſt kontrahiret, mithin Unterſchriebenem den
Konkurs=
prozeß zu formiren der gnaͤdigſte Auftrag geſchehen; als werden alle diejenige, welche an
erſagten Kanzleiſekretaͤr Schrauten Verlaſſenſchaftsmaſſe eine rechtliche Anſp ache zu haben
vermeinen, hierdurch peremtorie eitirt, um a dato binnen 6 Wochen ihre etwaige
For=
derungen vor unterſchriebenem Kommiſſario behoͤrig zu liquidiren, gegenfalls aber ſich
zu gewaͤrtigen, daß ſie efluxo hoc termino damit praͤlludiret und weiter nicht gehoͤret
werden ſollen. Sign. Darmſtadt den 2ten October 1786.
Von Kommiſſionswegen.
C. C. Heſſe, Fuͤrſtl. Heſſ. Regierungsaſſeſſor.
11. Sachen, ſo zu verkaufen.
Demnach des weil. Burger und Hofſchmiedmeiſter Johann Jalob Noͤllen allhier im
Kieß gelegener 3 Viertel 173⁄4 Ruthen haliender Wingert, wovon 115 Viertel ſodann
173⁄4 Ruthen zehendfrei ſind, beforcht der Fuͤrſtl. Kanzleidiener Clauſecker und die
ver=
wittibte Frau Hauptmann Pfaffin, um die Etben behoͤrig auseinander ſetzen zu koͤnnen,
Mittwochen den 8ten November dieſes Jahrs, Nachwittags um 2 Uhr, in dem
Gaſt=
haus zur Krone allhier oͤffentlich aufgeſtekt und dem Meiſtbietenden, ohne Vorbehalt
einiger Ratiſikation, uͤberlaſſen werden ſoll; als wird ſolches zu dem Ende hiermit
bekannt gemacht, damit die Luſttragende alsdann ſich daſelbſt einfinden und mitbieten
moͤgen. Darmſtadt den 27ten October 1786.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
Demnach des Burger und Weisbinder Benjamin Metzen allbier in der Viehhofsgaſſe,
zwiſchen dem Strumpfweber Weiß und der Wittwe Ewaldin gelegen= Haus und
Hof=
raithe, Schulden holber, naͤchſtkommenden Baͤttag auf allhieſigem Rathhaus
oͤffent=
lich auſgeſtekt und dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden ſoll; ſo wird ſolches zu dem
Ende hiermit bekannt gemacht, damit die Luſttragende ſich alsdann einfinden und
mit=
bieten moͤgen. Darmſtadt den 13ten Oct. 1786.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
Da das Burger und Bierbrauer Chriſtoph Beckeriſche in der langen Gaſſe allhier
gelegene Wohn= und Brauhaus Mttwochens den 8. November dieſes Iehrs,
Mor=
gends um 9 Uhr vor Fuͤrſtl. Oberamt auf dem Rathhaus nochmalen öffentlich
verſtei=
gert, und das Gebot von 1300 fl. zum erſten Gebot aisdann angenommen werden
ſoll; ſo wird ſolches zu dem Ende nochmalen oͤffentlich bekannt gemacht, damit die
Luſttragende ſich alsdann einfinden und mitbieten moͤgen. Darmſtadt, den 25ten
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt.
October 1786.
Das vor dem ehemaligen Frankfurter Thor belegene Gerbhaus des Paul Doͤrr ſoll
naͤchſtkuͤnftigen Baͤttag auf allhieſigem Rathhaus ſalva tamen ratificatione aufgeſt=kt und
an den Meiſtvietenden uͤberlaſſen werden, welches andurch zu Jedermanns Nachricht
be=
kannt gemacht wird. Darmſtadt den 5ten October 1786.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Gberamt daſelbſt,
Da nächſtlinftigen Mittwochen als den 1ſten November, ſowol Vor= als
Noch=
mittogs, in dem Pfarrhaus zu Leeheim Silber, Kleider, Weiszeug, Kupfer,
Mſ=
ſing, Zinn und allerhand Hausrath oͤffentlich verſteigt= und den folgenden Tag hernach
mit dieſe=Verſteigerung nicht nur kort nuiret= ſondern auſſrdem noch auf dieſen Tag
Fruchte verſchiedener Gattung, als Korn, Waizen, Spelz, Gerſte und Hafer an den
Meiſtbie enden gegen gleichbaldig= baare Zahlung verkauft werden ſollen; ſo wird ſolches
zu Jedermanns Wiſſenſchaft hierdurch bekannt gemacht. Darmſtadt den 27ten Oetober
1786.
Von Kommiſſionswegen.
Schulz, Fürſtl. Regierungs= und Konſiſtorialſekretarius.
Nachdeme Montags den 13ten November die von dem Dornheimer Hoſpitalguth
einkommende ge. ; reine Pachtfruͤchte, beſtehend in Korn, Waizen, Gerſten und Hafer,
auf dahieſigem Rathhaus oͤffentlich ve rſteigert und dem Meiſtbi=tenden g=gen baare
Zah=
lung uͤberlaſſen werden jollen; ſo wird dieſes zu dem Ende hiermit bekannt gemacht,
da=
mit diejenigen, welche von ſothann Früchten zu kaufen Luſten haben, ſich beſagten
Ta=
ges Morgens fruͤh um 9 Uhr dahier ein,finden moͤgen. Darmſtadt den 21. Oetober 1786.
Der Fuͤrſtl. Grenavier und Burger Rudrauf allhier macht hiermit bekannt, daß
das Auswiegen und Verkaufen des Salzes in ſeiner Wohnung in der langen Gaſſe,
paͤchſt dem Burger und Dreyeim=iſter Schwefel, ſeinen Anfang genommen, weshalben
er ſich dem Publiko beſtens empfiehlt.
Ein gutes Suͤck Langer Wein vom 1783ger Jahrgang iſt aus freier Hand zu
ver=
kaufen. Das Naͤhere iſt in der Buchdruckerei zu erfragen.
Die in Offenbach bei Weiß und Brede herausgekommene ſauber gebundene und mit
einem Futter al verſehene Tiſchenkalender auf das Jahr 1787, welche wegen ihren ſchoͤnen
Kupferſtiche;, auserleſenen Gedichten und gutem Druck ſchon genugſam bekannt, ſind
bei dem Faktor Will fuͤr 30 Kreuzer in Kommiſſion zu haben.
1II. Sachen, ſo zu verpachten.
Da der Beſtand des Herrſchaftlichen Hofguths zu Jaͤgersburg auf Petritag 1788
zu Ende gehet, und daher reſolvirt worden, dieſes Guth, welches in 90 Morgen
Lan=
des, ſodann ten noͤthigen Gevaͤuden zur Woynung, Scheuern und Stallung beſtehet,
mites einer dahier auf Fuͤrſtl. Rentkammer vorzunthmenden Verſteigerung an einen
Luchtigen Beyaͤn.er in einen anderweiten gjahrigen Beſtand zu begeben; ſo wird ſolches
zu dem Ende hierrurch bekannt gemacht, damit diejenige, welche erfagtes Guth zu
pachten geſonnen find, ſich Montags den 13ten Novemder dieſes Jahrs, Vormittags
9 Uhr, als dem zur Verßieigerung feſtgeſetzten Tetmin, auf Fuͤrſtl. Rentkammer
ein=
finden, die Bedingungen vernehmen, ſofort nach hinlaͤrglicher Legittmation, wegen
ihrer Tuͤchtigken, und daß ſie eine hypothekariſche Kaution von 1000 Gulden zu ſtellen
vermoͤgen.; mitbieten moͤgen. Darmſtadt den 9ten October 1786.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Rentkammer daſelbſt.
Da der dermalige Beſtand des Herrſchflichen Hofguths zu Beſſungen auf
Petei=
tag naͤchſtkuͤnftigen Jahrs 1787 zu Ende gehet, und daher reſolviret worden, erſagteg
Guth, weichee uberhaupt ohngefehr 200 Morgen an Aeckern und Wieſen enthaͤlt, von
ſolcher Zeit an nach Befinden entweder nebſt denen dazu gehoͤrigen Gebaͤuden zuſammen
in einen anderweiten 6jährigen Biſtand, oder aher in mehrere Staͤmme verth.ilt, auf
Manns= und Weibs=Lebzenen zu verleihen; ſo wird ſolches zu dem Ende hierdurch
be=
kannt gemacht, damit diejenige, welche auf eine oder die andere Art in die Pachtung
dieſes Guths ſich einzulaſſen geſonnen ſind, auf den 16ten Deember d. J. als dem zur
oͤffentlichen Verſteigerung deſſelben feſtgeſezten Termin, auf dem Rathhaus zu Beſſunz
gen ſich einfinden, allda die Bedingungen vernehmen, ſofort nach genugſamer
Legiti=
mation wegen ihrer Tuͤchtigleit, und daß ſie Praͤſtanda zu praͤſtiren vermoͤgend,
wit=
bieten moͤgen. Darmſtadt den a4 ten October 1786.
Fuͤrſtl. Heſſiſche Rentkammer daſelbſt.
IV. Vermiſchte Nachrichten.
Bei der Wittwe Gerberin in der Biehhofsgaſſe iſt in der untern Etage ein Logis zu
vermiethen, beſtehet in einer Stube, Stubenkammer, Kuͤche, Kuͤchenkammer und
Keller.
Bei dem Gemeindsmann Georg Pfaff in Niederramſtadt liegen 4= bis 500 Gulden
Vormundsgelder gegen gerichtliche Verſicherung zum Auslehnen bereit.
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 21. bis den 28. Oct. 1786.
Zwei Herrn von Dunten, Kapitains in Ruſſiſchen Dienſten. Herr von Haller, aus
Nuͤrnberg. Herr von Sternheim, Major in Hollaͤndiſchen Dienſten, log.
im Trauben.
Herr Eyſſele, Kaufmann aus Duͤrwangen, log. im Schwanen.
Herr Schirmer, Amtmann aus dem Hannoͤveriſchen, log. in der Kron=
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Herr Marchand, Doktor, und Herr Schneider, Maler, von Mainz, den 21. Oet.
Herr Piano, Referendarius, und Herr Mangold, Kaiſerl. Notarius, von
Mannheim, eod. Herr Kilian, Praktikant von Worms, eod. Herr Reuß,
Kurpfaͤlziſcher Rath, den 22ten. Herr Will, Konſulent von Mainz, den
23ten. Herr Koch, Hofrath von Frankfurt, den 24ten. Ihro Hochfuͤrſtl.
Durchlaucht die verwittwete Frau Landgraͤfin von Heſſenkaſſel, den 25ten.
Herr Goͤbel, Lieutenant in Polniſchen Dienſten, eod. Herr von Geuta,
und Herr von Duarter, Kapitains in Franzoͤſiſchen Dienſten, eod. Herr
Graf Rudolph, aus Mainz, den 26ten. Herr von Schwalenberg, von
Frankfurt, den 27ten.
Gebohrne, Getauſte und Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrne und Getaufte.
Den 22. Oet., dem Fürſtl. Rechnungsprobator; Hrn Ammelung, ein Soͤhnlein.
Den 27. dem Burger und Ackermann, Balthaſar Klenk, ein Toͤchterlein.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 22. Oet., Frau Anna Magdalena, des Vergolders, Hrn Georg Chriſtian
See=
katz, Ehefrau, 63 Jahre, 3 Monate und 20 Tage alt.
Eod., iſt aus der Armenkaſſe begraben worden: Eliſabetha, des Schuflicker Nolds
Ehefrau, 56 Jahre alt.