Anno 1785.
den 4. April.
Num. 14.
Mit Hochfuͤrſtl.
gnaͤdigſtem
Darmſtaͤdti=
Anzeigungo.
zu finden in der
Hof= und Canzley=
Heſſiſchem
Privilegio
ſches Frag=und
Blatt
Hochfuͤrſtlichen
Buchdruckerey.
Victualien= und Marktpreis.
kr. Pf.
Ein 1t Ochſenfleiſch
= Rindſleiſch
1 Kalbfleiſch
1 = Hammelfleiſch =
1 Schaffleiſch
1 Schweinenfleiſch
1 = Schinken u. Doͤrrfl.
1 Speck = 15
1 Nierenfett = 12
1 = Hammelsfett 10
1 Schweinenſchmalz 14
Ein Kalbsgekroͤß = 6 a 8
Ein Kalbsgeluͤng ½ 10
Ein Hammelsgeluͤng;
1E Ochſengeluͤng =
1 = Suͤlzen
=. Bratwuͤrſt=11)
1. 1. Leber=u. Blutwuͤrſts.
Eine geſ. oder ger. Ochſenzung,32
Ein Kalbskopf.
Ein Hammelskopf
Ein
Kalbsfus=
kr .
Ein Malter Korn
50
Ein Malter Gerſten =
Ein Malter Waizen 5.
Ein Malter Spetzens
40
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl;
Ein Malter Weismehl
.
kr.
Ein Kumpf Hafermehl = 30
1 Kpf. geſchaͤlter Hirſen = 150.
1 Kpf. grobgeſch. Gerſie 32.40148.
1 KpfkleingeſchaͤlterGerſten 64180
1. Kumpf Erbſen. .. l24
1 Kumpf Linſen = 28
1 Maas Merz=oder Lagerbier
im Hauſe=
= uͤber die Straſe =
1 Maas Jungbier im Haus
und uͤber die Straſe
1 Maas Bierhefe =
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch
11 friſche Butter . 15 1
1 = Handkaͤs der beſten =
Die uͤbrige Handkaͤſe 4=5 Stuͤck
Eyer 6 und 7 Stuͤck vor
ſEin aufgeſetzter Kumpf Katoffeln, 6
Brod=Care und Gewicht.
Pf.
Vor2kr. Brod ſoll wiege
Vor4kr. dito
Vor6kr. dito
Vorrk. Kuͤmelbrododer
Gemiſchtesbrod=
Vor 2kr. dito
Vor1kr. Waſſerweck=
Vor1 kr. Milchweck
Vor1kr. Milchbrod.
Ein 5=pfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Comiß=Brod ſoll gelten 9 Kr.
Fuͤrſtl Heſſiſche Polizeydepütation dahier.
[ ← ][ ][ → ]Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nuͤtzlich ſind.
I. Fuͤrſtl. Muͤnzdeputations=Publicatum.
Darmſtadt. Fuͤr nachbemeldten, abermals zum Vorſchein gekommenen falſchen
Münzen findet man das Publikum zu warnen noͤthig:
1) Kurpfaͤlzer Conventlonsthaler mit der Jahrzahl 1779. Dieſe ſind auf beiden
Sei=
ten, und beſonders auf der Wappenſelte, an dem ſehr groben Stich und ungleichen
Buchſtaben zu erkennen, auch verraͤth ſie die Farbe. Es gehen 93ſ4 Stuͤck auf die rauhe
Mark, und haͤlt die rauhe Mark 3 Loth 16 Gran fein Silber. Die feine Mark iſt
aus=
gemünzt zu 110 fl. Ein Stuͤck iſt alſo werth 36 kr.
2) Koͤntgl. franzoͤſiſche Laubthaler von 1721, mit dem Buchſtaben K. Sie ſind
gegoſ=
ſen, von weiſſem Kupfer, und haben keinen Werth. Ste ſind den aͤchten gleich, nur
verraͤth ſie die Farbe, der Rand iſt abgefeilt, und ſind keine Buchſtaben darauf zu ſehen.
3) Katſerl. Koͤntgl. 23 Rreuzerſtuͤcke mit der Jahrzahl 1769. Dieſe ſind den aͤchten
ſehr aͤhnlich, nur an der Farbe ſind ſie zu erkennen. Hiervon gehen auf die rauhe Mark
41 Stuͤck, und haͤlt die rauhe Mark an fein Silber 2 Loth 4 Graͤn. Die feine Mark iſt
ausgemünzt zu 138fl. 28kr. Ein Stuͤck iſt werth 4. kr. Darmſtadt den 31. Maͤrz 1785.
R. Fehr, Fuͤrſtl. Muͤnzmeiſter.
II. Sachen, ſo zu verkaufen.
Darmſtadt. Nachdeme des Burger und Kiefermeiſter Friedrich Wilhelm
Schnau=
bers allhier in der kleinen Ochſengaſſe zwiſchen dem Baͤckermeiſter Jacobi und
Oreher=
meiſter Sinnigſohn gelegene Wohnhaus, wetter: das demſelben zugehoͤrige ſogenannte
Buͤttneriſche Haus in der alten Vorſtadt naͤchſt dem Sporenthor gelegen, um die Erben
behoͤrig ausetnander ſetzen zu koͤnnen, naͤchſtkommenden Baͤttag auf dem allhieſigen
Rath=
haus oͤffentlich aufgeſteckt und dem Meiſtbietenden uͤberlaſſen werden ſollen; als wird
ſolches zu dem Ende htermit bekannt gemacht, damit die Luſttragende ſich alsdann
ein=
finden und mitbieten moͤgen. Darmſtadt, den 21. Maͤrz 1785.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Nachdem zu Aufſteckung des dem dahieſigen Regimentsſchreiber Kuhn gehoͤrigen
Gar=
tens ein anderweitiger Termin auf naͤchſtkünftigen Mittwoch als den 6ten dieſes
Nach=
mittags um 2 Uhr anberaumet worden iſt; als wird dieſes denen ſämtlichen
Kaufluſti=
gen nochmalen bekannt gemacht, um ſich zu der bemeldten Zeit im Gaſthaus zum Engel
einzufinden, ſodann das weitere vernehmen und mitbieten zu koͤnnen. Darmſtadt, den
Von Regiments wegen.
2. April 1785.
Nachdem den 21ten naͤchſteinſtehenden Monats Aprlls, in dem dahleſigen Fürſtlichen
Jagdhaus, nachſtehende Rheinweine, als:
6 Stuck Nierſteiner 178rger.
Stuͤck Nierſteiner 83ger.
Stuͤck Dienheimer 75ger.
Stuͤck Bechtheimer 8oger.
Stuck Bechtheimer 8iger, und
Stuͤck Egelsbacher 93ger.
von beſter Lage und Gewaͤchs, oͤffentlich verſteigt, und an die Meiſtbletende gegen baare
Zahlung kaͤuflich uͤberlaſſen werden ſollen; ſo wird ſolches zu dem Ende hierdurch bekannt
gemacht, damit die Luſttragende ſich in vorbemeldtem Termin einfinden, und nach
Gefallen bieten moͤgen, und koͤnnen die Proben den Tag vorher vor denen Faͤſſern
genommen werden. Darmſtadt, den 14. Maͤrz 1785.
Mitwochs den 6. April Nachmittags 2. Uhr ſollen in dem Sattler Büttner= modo
Voͤaliniſchen Haus am Schloßgraben Silber, Kleider= Bettung, Welszeug und aller=
hand Hausrath an den Melſtbletenden gegen gleichbaldige baare Bezahlung oͤffentlich
verkauft werden, welches den Kaufluſtigen zur Nachricht hierdurch bekannt gemacht
wird. Darmſtadt, den 24. Maͤrz 1785.
Das Fichtneriſche Haus in der langen Gaſſe, neben der Kaplaneigaſſe und dem
Ley=
decker Sckuͤler gelegen, ſodann 10 Ohm vorjaͤhriger Wein, iſt zu verkaufen; Liebhabere
koͤnnen ſich desfalls bei denen Erben melden.
Aecht neuer Kleeſaamen, und zwar teutſcher a 14 kr., lucerner oder ewiger
a 16 kr. das Pfund, iſt bei dem Handelsmann Klaunig an der Stadtkirche, nebſt andern
preißwuͤrdigen Spezereiwaaren zu haben.
III. Sachen, ſo zu verpachten.
Darmſtadt. Demnach der neunjährige Beſtand uͤber die Herrſchaftliche Ziegelhütte,
bei Griesheim zu Ende gegangen, und dahero hoͤhern Orts beſchloſſen worden, daß
die=
ſelbe den 1. Februar dieſes Jahrs an, auf eine fernerweite 9jaͤhrige Leihe den 29ten
nächſtkommenden Monats April Vormittags 10 Uhr in loco Griesheim unter denen in
der bisherigen Lethe enthaltenen Conditionen auf Ratification oͤffentlich aufgeſteckt= auch
zugleich ein Verſuch gemacht werden ſoll, ob nicht dieſe Ziegelhuͤtte nebſt denen daran
gelegenen Gaͤrten und Plaͤtzen ſamt allem Zugehoͤr an einen Ziegler, als erb= und
eigen=
thumlich verkauft werden koͤnnte ? Als wird ſolches hiemit oͤffentlich bekannt gemacht,
damit ſich diejenige, welche Luſten haben, auf ein oder die andere Art mitzubieten, auf
beſagten Termin in loco Griesheim einfinden koͤnnen. Darmſtadt, den: Maͤrz 1785.
Spamer, Fürſtl. Forſtſekretar.
IV. Vermiſchte Nachrichten.
Das Gelbeliſche Haus in der neuen Vorſtadt iſt zu verkaufen oder zu vermiethen, und
kann bald bezogen werden.
300 fl. entweder im Ganzen oder zertrennt liegen zum Ausleihen gegen gerichtliche
Verſicherung zu 5 pr. Cent allſtuͤndlich bereit. In der Buchdruckeret im Lottohaus
erfaͤhrt man, bei wem?
Auf Sonntag den 10. April wird in dem groſen Schroͤderiſchen neuerbauten Haus
an der Schuſtergaſſe zu Mainz ein Bal en masque gegeben, das Entrs koſtet 1 fl. Der
Anfang iſt praͤciſe Abends 10 Uhr, und dauert dte ganze Nacht hindurch.
Einem geehrten Publikum wird hiermit bekannt gemacht, daß Jud Unzel aus Prag
allhier angekommen, welcher ſehr bewaͤhrte Mittel beſitzt, ſowohl von Huneraugen in
Zeit von einer Minute ohne Schmerzen zu befreten, als auch in eben ſo kurzer Zeit alle
Arten von Zahnſchmerzen ohne Beruͤhrung der Zaͤhne, zu vertreiben. Auch hat er ein
bewaͤhrtes Mittel wider die Wanzen. Seine bei ſich habende glaubwuͤrdige, ſowohl
Fuͤrſtliche als akademiſche Zeugniſſe beſtaͤttgen ſeine Kunſt hinlänglich; wer ſich nun
der=
ſelben bedienen will, kann entweder ſelbſt zu ihm kommen, oder ihn zu ſich ins Haus:
holen laſſen. Uebrigens ſteht es in jedermanns Belieben, fuͤr ſeine geleiſtete Dienſte zu
zahlen, was man will. Sein Logis iſt im Hachenburgeriſchen Haus in der Schloßgaſſe
tin Nro. 30.
Ein noch gut konditionirter Koffer wird zu erkaufen geſucht. Wer einen hat, kann
ſich in der Buchdruckeret im Lottohauſe melden.
Bei der mit bekannter guter Ordnung und den veſtgeſetzten Solennttaͤten vollzogenen
229ſten Ziehung der Hochfurſtl. Heſſen=Caſſeliſchen gnaͤdigſt garantirten Zahlen=Lotterie,
ſind dieſe Nummern;
84.
8.
28.
aus dem Glücksrade gezogen worden. Die 93te Ziehung in Marburg geſchiehet den
6. Aprtl. Die 163te Ziehung in Darmſtadt, den 13. Aprtl. Die 230te Ziehung in
Caſ=
ſel, den 20. April, und ſo fort von 3zu 3 Wochen. Darmſtadt den 30. Maͤrz 1785.
Bei der am 1ten April 1785. vor ſich gegangenen 276ten Mainzer Lotto=Ziehung
ſind folgende Nummern aus dem Gluͤcksrade gehoden worden, als: 32. 66. 95. 84. 78.
Die 277te Mainzer Ziehung geſchiehet den 22. April 1785.
Generaldireation der Hochf. Heſſen=Darmſtaͤdtiſchen garantirten Jablenlotterie.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers:
Vom 26. Marz bis den 2. April 1785.
Herr Bogen, Hoffammerrath von Homburg, den 26. März. Herr von Frieden,
Kur=
pfaͤlziſcher Hofkammerrath, den 27ten. Herr Eiſſenmenger, und Herr
Eh=
mann, Muſict von Mannheim, den 28ten. Herr von Waͤchter, Königlich
Daͤniſcher Geſandter, den 30ten. Herr von Werdt, Major von der Landmilitz
zu Bern, eod. Herr Devor, Muſikdirektor aus Sachſen, eod. Herr von
Kruſe, Praͤſident von Uſingen, den 31ten. Herr von Schmeling, Preuſſiſcher
Lieutenant, eod. Herr von Retnick, Kapitain in Kalſerlichen Otenſten, eod=
Herr Schenk, Amtmann von Wallau, eod. Herr Fraxk, Major in
hollaͤn=
diſchen Dienſten, den 2. April.
Gebohrne, Getaufte, Copulirte und Verſtorbene
in voriger Woche.
Gebohrene und Getaufte.
Den 28. März, dem Fürſtl. Steuerperäquator, Steuer= und Stadtſchreiber, Herrn
Vitus Philipp Lenz, ein Soͤhnlein.
Den 29. dem Burger und Ziungieſermeiſter, Johann Friedrich Drager, ein
Toͤchterlein.
Eod., dem Burger und Gaͤrtner, Johann Friedrich Stroͤmer, ein Toͤchterlein.
Den 1. April, dem Kuͤchenmeiſter, bet Ihro Hochfuüͤrſtl. Durchlaucht der verwittweten
Fürſtin Georg, Herrn Georg Ludwig Struve, ein Toͤchterlein.
Eod., dem Beiſaß und Weisbindersgeſell, Joh. Wolfgang Emmert, ein Toͤchterlein.
Copulirte.
Den 28. März, Meiſter Johannes Warneck, Burger und Kirſchner allhier, Dietrich
Joachtm Warnecks, auch Burgers und Kirſchnermeiſters allhier,
ehe=
ſicher Sohn, und Sybilla Sophia, Feiedrich Wilhelm Gemuͤnders,
Burgers und Schönfaͤrbermeiſters allhier, eheliche Tochter.
Den 29. Meiſter Johann Leonhard Roth, Burger und Schumacher allhier,
Hen=
rich Roths, Gemeindsmanns und keinwebermeiſters zu Neunkirchen:
Amts Lichtenberg, ehelicher Sohn, und Igfr. Anna Margaretha, weil.
Herrn Johann Dantel Nolds, Stadthauptmanns wie auch Burgers
und Schumachermeiſters allhier; nachgelaſſene eheliche Toch er.
Eod., Johann Rudolph Hundertmark, Burger und Mehlhaͤndler allhier, wetl. Johann
Adam Hundertmarks, geweſenen Bedienten bei Ihro Hochfuͤrſtl.
Durch=
laucht der Hoͤchſtſeligen Furſtin Maximiltan allhier, nachgelaſſener
aͤlte=
ſter ehelicher Sohn, und Marta Eleonora, Johann Nicolaus Pohls,
Burgers und Schmidtmeiſters allhier, älteſte eheliche Tochter.
Den 31. März, Meiſter Georg Friedrich Fehrmann, Burger und Schumacher allhier,
weil. Gottfried Fehrmanns, auch geweſenen Burgers und
Schumacher=
meiſters allhier, nachgelaſſener zweiter ehelicher Sohn, und Maria
Rebekka Eltſabetha, Johann Melchior Betzens, Burgers und
Wets=
gerbermeiſters allhier, eheliche Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 29. Maͤrz, Suſanna Amalta, weil. Johannes Betzens, geweſenen Burgers und
Weisgerbermeiſters allhier, hinterbliebene Wittwe, 27 Jahre, 8
Mo=
nate und 27 Tage alt.
Den 30. der Füͤrſtl. Kammerrath, Herr Johann Chriſtian Bing, 73 Jahre,
9 Monate und 4 Tage aͤlt.
Eod., well. des Füͤrſtl. Oberlandkommiſſartus und erſten Rechnungsreviſors, Herrn
Chriſtian Ferdinand Rudrauffs, hinterlaſſenes Söͤhnlein, 1 Jahr,
3 Monate und 12 Tage alt.
Den 1. Aprl, Katharina, des Herrſchaftl. Knechts, Johannes Junkers, Ehefrau,
54 Jahre, 1 Monat und 7 Tage alt.