Anno 1785. - den 17. Januarius.
Rum. 3.
Mit Hochfuͤrſtl.
gnaͤdigſtem
Darmſtaͤdti=
Anzeigungs.
zu ſinden in der
Hof= und Canziey=
Heſſiſchem
Privilegio.
ſches Frag=und
vlattgen
Hochfuͤrſtlichen
buchdruckeren.
Victualien= und Marktpreis.
kr. P
Ein 4 Ochſenfleiſch
1 Rindfleiſch
1 = Kalbfleiſch
1 = Hammelfleiſch
1 Schaffleiſch =
1 Schweinenfleiſch=
1 = Schinken u. Doͤrrfl. 13½
1 „ Speck15
1 = Nierenfett = 12.
1 Hammelsfetk, 10
1 Schweinenſchmalz 14
Ein Kalbsgekroͤß = 6a8
Ein Kalbsgeluͤng= 10
Ein Hammelsgeluͤng =
1E Ochſengeluͤng =
1. Suͤlzen =
Bratwuͤrſt .
1 „ Leber=u. Blutwuͤrſtſs
Einegeſ. oder ger. Ochſenzung: 32
Ein Kalbskopf
Ein Hammelskopf
Ein
Kalbsfus=
ke .
Ein Malter Korn
Ein Malter Gerſten =
Ein Malter Waizen =
Ein Malter Spelzen=
Ein Malter Hafer
Ein Malter Rockenmehl=
Ein Malter Weismehl
kr.:
Ein Kumpf Hafermehl = = = 30
1 Kpf geſchaͤlter Hirſen
50
1 Kpf grob geſch. Gerſte 3240142
1 Kpf kleingeſchaͤlterGerſten 64 80
1 Kumpf Erbſen = = 24
1 Kumpf Linſen = = 28
1 Maas Merz= oder Lagerbier
im Hauſe;
„
= uͤber die Straſe
1 Maas Jungbier im Haus=
und uͤber die Straſe=
1 Maas Bierhefe
1 Maas Kuh=oder Geiſemilch
1 Pfund friſche Butter = 16
1 Pfund Handkaͤs der beſten
Dieubrige Handkaͤſe 4-5 Stuͤck
Eyer 4 u. 5 Stuͤck vor
Ein aufgeſetzter Kumpf Kartoffeln.
Brodtaxe und Gewicht.
Pf., L. 2.
Vor 2kr. Brod ſollwiege, 13½
Vor4kr. dito = 1 „3013
Vorskr. dito
2 30)1
Vor1kr. Kuͤmelbrod oder
Gemiſchtesbrod =
92
Vor 2kr. dito
19
Vor1 kr. Waſſerweck,
Vor1kr. Milchweck =
Vor 1kr. Milchbrod =
Ein 5=pfuͤndiger Laib, ſogenanntes
Lomiß=Brod ſoll gelten 9 Kr. 2 Pf.
ſiſeh
pdeputation dahier,
Bekanntmachung von allerhand Sachen,
ſo dem gemeinen Weſen noͤthig und nüͤtzlich ſind.
C--eed.
I. Edictalladungen.
Darmſtadt. Alle diejenlge, die an des verſtorbenen Buchbindermeiſter Otto
Hen=
rich Holzapfels dahier geringen Nachlaß eine Anforderung zu machen haben, werden
hierdurch auf den 18ten Jaͤnner 1785. Morgens um 9 Uhr, zur Angabe und
Richtig=
ſtellung ihrer Forderung mit dem Anfuͤgen vor hieſiges Oberamt vorgeladen, daß die
Ausbleibende nicht weiter gehoͤrt, ſondern von der Maſſe ausgeſchloſſen werden ſollen.
Darmſtadt den 28ten December 1784.
Fuͤrſtl. Heſſiſches Oberamt daſelbſt.
Alle diejenige, ſo an die beide hieſige Schutzjuden Haͤnle und Samuel Hachenburg eine
Forderung haben, ſollen den 20ten des kuͤnftigen Monats Jaͤnner, Morgens um 9 Uhr,
zur Angabe und Richtigſtellung ihrer Forderung vor hieſigem Oberamt ohnfehlbar
er=
ſcheinen, oder ſich gewaͤrtigen, daß ſie nachher nicht weiter damit gehoͤrt werden.
Darmſtadt den 28ten December 1784.
Fuͤrſtl. Beſſiſches Oberamt daſelbſt.
II. Sachen, ſo zu verkaufen.
Darmſtadt. Nachdeme auf Hochfuͤrſtliche Regterungsverordnung, des Herrn
Oberaudtteur Schulzen im Soder liegende= mit einer Mauer voͤllig umgebene= 4
Mor=
gen 1 Viertel 15 Ruthen haltende Garten, nochmalen oͤffentlich aufgeſt ckt= und dem
Meiſtbietenden uͤverlaſſen werden ſoll; ſo wird ſolches denen Kaufluſtigen zur Nachricht
hiermit bekannt gemacht, und zugleich terminus zur ſubhaſtation auf Mittwoch den 2ten
Februar Nachmittags 2 Uhr auf allhieſig Fürſil. Regterungskanzlei hierdurch anberaumt.
Stgnatum Darmſtadt den 12. Januar 1785.
Von Commiſſions wegen.
Hofmann. Fürſtl. Regierungsſekretarius.
Da der, des verſtorbenen Fuͤrſtl. Jagdſekretarius Gruͤnewalds Kindern zuſtaͤndige
am Siedhaus oder Herlenweg gelegene Garten, 1Morgen 2 Vierkel haltend, anderweit
und allenfalls, wann Liebhaber vorhanden, getheilt verkauft werden, und dem
Meiſt=
bletenden uͤberlaſſen werden ſoll, und dann hierzu Terminus auf Mittwoch den 19ten
hujus, Nachmittags 2 Uhr, im Gaſthaus zum Ochſen anberanmet worden; als wird
ſolches hierdurch zu dem Ende bekannt gemacht, damit ſich die reſp. Herrn Liebhabere
ge=
faͤlligſt einfinden und nach Belieben mitbieten moͤgen. Sign. Darmſtadt den 11. Jan. 1785.
Von Commiſſions wegen.
J. F. Mittenberg.
Nachdeme verordnet worden, daß des Huſaren Reichards Garten, welcher ſub No-I.
in der 13ten Gewann des Oberfeldes am groſen Woog rechter Hand des Scheffumer
Wegs liegt, von dem Baͤckermeiſter Leißler beſorcht wird, und aus 160 Ruthen Landes
beſtehet, nochmalen oͤffentlich aufgeſteckt und an den Meiſtbietenden, jedoch ſalva
rati-
ficatione, uͤberlaſſen werden ſoll, und dann Termiaus hierzu auf den 2ten Febr.
hier=
durch anberaumet wird; ſo koͤnnen ſich die Kaufluſtigen alsdenn Nachmittags um 2 Uhr
im Gaſthaus zum Ochſen dahier eirſiaden, die Konditiones anhoͤren und hierauf nach
Belleben mitbteten. Stgn. Darmſtadt den 15ten Jan. 1785.
Ex Commiſſione.
J. J. Reh, Fuͤrſtl. Regterungsſekretarlus.
Demnach des Muͤllermeiſter: Johann Udam Spießen zu Niederramſtadt Muͤhle,
welche in einem zweyſtöͤckigen Haus, darinnen ſich die Muͤhle, ſo einen Mahl= und
et=
nen Schaͤlgang hat, die durch ein unterſchaͤchtiges Rad getrieben werden, beſindlich,
ſo=
dann in etner dabey ſtehenden Scheuer; nebſt Stallungen fuͤr Pferde= Rind= und
Schwei=
nen=Vieh beſtehet, davon der Hofraithe Patz 26 Ruthen 7 Schu, der daran liegende und
dazu gehoͤrige Gemuͤß=Baum= und Gras=Garten 85 Ruthen 6 Schu, noch eln dazu
ge=
boͤriges Stuͤck Garten, das Hofguth iſt, 45 Ruthen, ſodann eine ſchoͤne Wieſe, ſo 37
Ruthen 2 Schu= und etn nahe an der Mühle gelegener Ucker, ſo 208 Ruthen haält,
Mitt=
wochen den 2. Febr. dieſes Jahres in loco Niederramſtadt auf dem daſigen Rathhaus
oͤf=
fentlich aufgeſteckt und dem Meiſibietenden uͤber laſſen werden ſoll; ſo wird ſolches zu dem
Ende hiermit bekannt gemacht, damit die Luſtiragende ſich alsdann Morgens fruͤhe um
9 Uhr auf dem Rathhaus zu Niederramſtadt einfinden und mitbieten moͤgen.
Darm=
ſtadt, den 12. Jenner 1785.
Fuͤrſtl. Zeſſiſches Oberamt daſelbſt.
Ein im Soder gelegener, 498 Ruthen 16 Schuh haltender mit vielen guten
Obſtſor=
ten und Reben, zwei Leichen und betraͤchtlichen Spargelſtuͤcken, auch ausgemauerten
Miſtbett verſehener Garten, nicht weniger einige in den drei Felder gelegene Aecker, ſollen
den 27ten dieſes Nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus zum Ochſen verſteigt werden, und
koͤnnen ſich Liebhaber vorher in der Buchdruckerei tm Lottohaus nach Belieben erkundigen.
Der Crameriſche Garten am Krugenwegelgen, welcher g0 Ruthen Land haͤlt, und
mit einem 2ſtoͤckigen Haͤusgen, Obſtbaumen, Obſidoͤrre, Kammerlatten und Brunnen
verſehen iſt, ſoll aus freier Hand verkauft werden. Die Haͤlfte des Betrags kann
darauf ſtehen bleiben.
III. Vermiſchte Nachrichten.
In der alten Vorſtadt am Ballonplatz iſt eine ganze in 6 Zimmern und 2 Kammern
beſtehende wohleingerichtete Etage, nebſt noͤthigem Keller, Speicher und verſchloſſenem
Holzplatz, auch auf Verlangen mit Pferd= Rindvteh= und Schweinſtaͤllen zu
vermie=
then. Ebendaſelbſt ſind auf dem Nebenbau 2 Stuben, Kuͤche, Keller und Holzplatz,
ſodann eine geraͤumige Scheuer zu verleihen. Bei wem? wird in der Buchdruckeret im
kottohauſe geſagt.
Bei dem Metzgermeiſter Chriſtoph Hax auf dem Brückelgen iſt in der untern Etage
ein Logis zu vermiethen, beſtehet in einer Stube, Kammer, Kuͤche, Keller und
Holz=
platz; welches ſogleich bezogen werden kann.
Zrolthundert und Funfzig Gulden, ſodann wiederum Sechshundert Gulden aus verz
ſchiedenen Kirchenkaͤſten liegen dermalen allhier zum Ausleihen im Ganzen oder auch in
zertheilten Summen gegen gerichtliche Sicherhett zu 5 Procent und iſt naͤhere Nachricht
bei dem Fürſtl. Konſiſtorialaſſeſſor Hertel zu erfahren. Darmſtadt den 31. Dec. 1r84.
Siebenhundert Gulden Puvillengelder ſind gegen gerichtliche Hypothek ſowohl im
Ganzen als in zertrennten Summen zu verlehnen.
Ferner liegen a00 Gulden Vormundsgelder gegen gerichtliche Sicherheit zum
Aus=
lehnen berett. Bei wem 2 iſt in der Buchdruckeret im Lottohauſe zu erfragen.
Den Freunden der Litteratur wird hierdurch bekannt gemacht, daß mit Anfang dieſes
Jahrs, ſo rubricirte Mainzer Anzeigen von gelebrten Sachen, und zwar wochentlich
2 Stuͤcke edirt werden. Es ſollen darinnen 1) die neueſte Litteratur nach ihrem ganzen
Umfang= und vorzuͤglich ſolche Schriften angezeigt werden, die entweder ihres beſondern
Nutzens wegen vorzugliche Empfehlung verdienen, oder deren ſchaͤdlicher Einfluß auf
Mordlitaͤt, Geſchmack und Auftlaͤrung erfordert, das Publikum bei Zeiten zu warnen,
2) ſollen unter allen Produkten aus dem Reiche der Gelehrſamkeit, vorzuͤglich die
vater=
laͤndiſche; wie auch uͤbrige in das Litteratur=Gebiet gehoͤrige Nachrichten geliefert=wenn
dieſe berichtiget ſind, 3) auf die Litteratur des katholiſchen Teutſchlands Ruͤckſicht
ge=
nommen= und endlich 4) beſonders ſolche Anzeigen aufgebracht werden, die von andern
gelehrten Zeitungen nicht ſo leicht zu erwarten ſind. Auswaͤrtige Freunde der Litteratur
werden erſuchet, das Inſtitut mit Bettraͤgen zu beehren. Fuͤr das ganze Jahr werden
zu Mainz und in Frankfurt bei denen Herrn Buchhaͤndlern Varrentrapp Sohn und
Wen=
ner Vier Hulden= und das halbe Jahr Zwel Gulden praͤnumerirt. Darmſtadt den
12ten Jan. 1785.
Bei der mit bekannter guter Ordnung und den veſtgeſetzten Solenntaͤten vollzogenen
89ſten Ziehung der Hochf. Heſſen=Marburgiſchen gnaͤdigſt garantirten Zahlen=Lotterie,
ſind dieſe Nummern:
64.
83.
21.
86.
98.
aus dem Glücksrade gezogen worden. Die 159te Ziehung in Darmſtadt geſchiebet den
19. Januar. Die 226te Ziehung in Caſſel, den 26ten Jan. Die 90te Ziehung in
Mar=
burg, den 2. Februar, und ſo fort von 3 zu 3 Wochen. Darmſtadt den 12. Jan. 1785.
Bei der am 8ten Januar. 1785. vor ſich gegangenen 272ten Malnzer Lotto=Ziehung
ſind folgende Nummern aus dem Gluͤcksrade gehoben worden, als: 35. 68. 79. 49. 14.
Die 273te Mainzer Ziehung geſchiehet den 28. Jan. 1785.
Generaldirection der Hochf. Heſſen=Darmſtädtiſchen garantirten Jablenlotterie:
Angekommene fremde Herrn Paſſagiers.
Vom 8. bis den 15. Jan. 1785.
Herr von Rothenhof, Regierungsrath von Nidda. Herr von Loſch, aus dem Heſd
ſiſchen, kog. im Trauben.
Herr Eyſſele, Kaufmann aus Duͤrrwangen, log. im Schwan.
Herr Stroh, Kaufmann aus Dornholzhauſen, log. in dem Loͤwen.
Ab= und durchgereiſte Herrn Paſſagiers.
Herr Baron Reibold, aus Mannheim, den 8. Jan. Herr Lang, Konſulent von
Hell=
bronn, den 9ten. Herr Fiſcher, Amtmann von Weinheim, eod. Herr Graf
de Vibré, franzoͤſiſcher Geſandter am ſaͤchſiſchen Hof, den 12ten. Zwei Herrn
von Ginsberg, Lieutenants in franzoͤſiſchen Dienſten, vom Reglment Elſaß
den 13ten. Herr Manger, Major, und Herr Benz, Kapitatn, in
Kurpfaͤlzt=
ſchen Oienſten, eod. Herr von Roll, Domherr von Mainz, den 14ten. Herr
von Schwarz, Major vom Oberrheiniſchen Kreis, aus Bruchſal, eod. Herr
Graf Bronoßky, aus Polen, eod. Herr Bichmann, Pfarrer zu Hartenrod.
Herr Bichmann, Rektor, und Herr Blchmann, Lieutenant in hannoͤvertſchen
Dienſten, eod. Herr Doͤpp, Amtsverweſer zu Gladenbach, eod. Herr von
Metz, und Herr von Wiebach, Lieutenants in Kaiſerlichen Dienſten, vom
Regiment Tillier; eod.
Gebohrne, Getaufte, Copulirte u. Verſtorbene in voriger Woche.
Gebohrene und Getaufte.
Den 10. Jan., dem Burger und Kirſchnermeiſter, Konrad Bieſſinger, ein Soͤhnlein.
Den II. dem Poſtknecht, Ernſt Ludwig, ein Toͤchterlein.
Den 12. dem Burger und Leideckermeiſter, Konrad Seim, ein Soͤhnlein.
Eod., dem Gaͤrtner, Jacob Helfmann, ein Soͤhnlein.
Den 14. Jan., dem Burger und Metzgermeiſter, Johannes Arnheiter, oin Soͤhnlein=
Copulirte.
Den 8. Jan., Herr Friedrich Wilhelm Bichmann, Pfarrer zu Hartenrod, im
Ober=
fuͤrſtenthum, Amts Blankenſtein, wetl. Herrn Bichmanns, geweſenen
Pfarrers zu gedachtem Hartenrod, nachgelaſſener ehelicher Herr Sohn,
und Jungfer Chriſtiana Henrietta Sophia Feltcitas, Herrn Georg Karl
Stumpfs, Furſtl. geheimen Sekretarius allhier, aͤlteſte eheliche Jungfer
Tochter.
Den 11. Jan., Meiſter Johann Gottfried Bruſt, Burger und Schneider allhier, wel.
Johann Henrich Bruſts, auch geweſenen Burgers und Schneidermeiſters
allhier; nachgelaſſener ehelicher Sohn, und Anna Dorothea, weil.
Jo=
hannes Erhards, Burgers und Uckermanns zu Groſengerau, Amts
Rüſ=
ſelsheim, nachgelaſſene zwette eheliche Tochter.
Geſtorbene und Beerdigte.
Den 9. Jan., der Burger und Fuhrmann, Johannes Herchenroͤder, 86 Jahre, 7
Mo=
nate und 8 Tage alt.
Den 10. Sophia Eleonora, well des Burgers und Schuhmachermeiſters, Georg
Abeis, hinterbliebene Wittwe, 66 Jahre und 3 Monate alt.
Eod., dem Burger und Saͤcklermeiſter, Georg Simon, ein Soͤhnlein, 15 Tage alt.
Den 12. Jan., der Herrſchaftliche Knecht, Johann Phillpp Pettmann, a9 Jahre alt.
Den 15.
Eliſabetha Margaretha, des Burgers und Schreinermeiſters, Johann
Adam Klunks, Ehefrau, 59 Jahre und 29 Tage alt.